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Jo-Jo-Effekt nach dem Abnehmen: Forscher finden Ursache


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Kilos runter, Kilos wieder rauf
Forscher entschlüsseln Ursache des Jo-Jo-Effekts beim Abnehmen


19.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Jo-Jo-Effekt: Eine neue Studie zeigt, was in den Fettzellen beim Abnehmen passiert.Vergrößern des Bildes
Jo-Jo-Effekt: Eine neue Studie zeigt, was in den Fettzellen beim Abnehmen passiert. (Quelle: Kinga Krzeminska/getty-images-bilder)

Wer durch eine Diät abnimmt, hat die Kilos meist nach einer Weile wieder drauf. Doch warum passiert das so oft? Forscher haben physiologische Gründe für den Jo-Jo-Effekt entdeckt.

Viele Menschen kennen das Phänomen: Man versucht wochenlang, auf die Ernährung zu achten, oder baut mehr Sporteinheiten in seinen Alltag ein, um ein paar Kilos loszuwerden. Nur um dann festzustellen, dass die verlorenen Pfunde schneller zurückkehren als erwartet – der Jo-Jo-Effekt ist Realität geworden. Wissenschaftler der ETH Zürich konnten nun zeigen, womit das zu tun hat. Die Ursache ist demnach die Epigenetik.

Das Team um Professor Ferdinand von Meyenn hat herausgefunden, dass Fettzellen ein Gedächtnis besitzen – ein epigenetisches Gedächtnis. "Die Epigenetik sagt einer Zelle, was für eine Zelle sie ist und was sie tun soll", erklärt Doktorandin Laura Hinte laut einer Pressemitteilung. Dieses Gedächtnis basiere auf kleinen chemischen Markierungen an den DNA-Bausteinen unserer Gene und bleibe über viele Jahre hinweg stabil.

Jo-Jo-Effekt: Fettzellen erinnern sich an übergewichtigen Zustand

Um diesen Mechanismus zu erforschen, untersuchten die Wissenschaftler Mäuse und stellten fest: Fettleibigkeit führt zu charakteristischen epigenetischen Markierungen im Kern der Fettzellen. Das Besondere daran: Diese Markierungen bleiben auch nach einer Diät bestehen. "Die Fettzellen erinnern sich an den übergewichtigen Zustand und können leichter in diesen zurückversetzt werden", so von Meyenn.

Diese Erkenntnis wurde durch weitere Untersuchungen beim Menschen bestätigt. Die Forscher analysierten Fettgewebe-Biopsien von ehemals übergewichtigen Personen, die sich einer Magenverkleinerung oder einer Magenbypass-Operation unterzogen hatten. Die Ergebnisse bestätigten diejenigen bei den Mäusen: Auch beim Menschen scheinen diese epigenetischen Veränderungen beim Jo-Jo-Effekt eine Rolle zu spielen.

Zur Erklärung

Fettleibigkeit gilt als gefährliche chronische Krankheit. Zahlreiche Krebsformen werden mit Adipositas in Zusammenhang gebracht, zudem Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall. Der Deutschen Adipositas-Gesellschaft zufolge ist in Deutschland fast ein Viertel der Männer und Frauen adipös, hat also einen Body-Mass-Index von mindestens 30.

Prävention ist wichtig – vor allem im Kindesalter

Von Meyenn betont die Wichtigkeit der Prävention: "Gerade, weil es den Gedächtniseffekt gibt, ist es so wichtig, Übergewicht von vornherein zu vermeiden. Denn dann ist es am einfachsten, etwas dagegen zu tun." Diese Botschaft richtet er vor allem an Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern.

Derzeit gibt es keine Möglichkeit, diese epigenetischen Markierungen im Zellkern mit Medikamenten zu verändern und damit das epigenetische Gedächtnis zu löschen. "Vielleicht wird das in Zukunft möglich werden", hofft Hinte. "Aber vorerst müssen wir mit diesem Gedächtniseffekt leben."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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