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Russicher Angriff auf Ukraine: Faeser, Habeck, Lindner und Klingbeil reagieren


"Sie werden sich wehren, auch wenn ihr Land besetzt ist"

Von dpa, afp, rtr
Aktualisiert am 24.02.2022Lesedauer: 10 Min.
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"Diesen Traum werden sie nicht zerstΓΆren": Annalena Baerbock kritisierte, wie auch Olaf Scholz, Putins Vorgehen scharf. (Quelle: t-online)
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Der Westen reagiert entsetzt auf den russischen Angriff auf die Ukraine. Die Bundesregierung bereitet sich auf Cyberangriffe vor. SPD-Politiker Schulz warnt Putin, dass sich die Ukrainer ihm nicht beugen werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat nach dem Treffen des Sicherheitskabinetts der Bundesregierung noch fΓΌr diesen Donnerstag Sanktionen angekΓΌndigt. Es sei ein furchtbarer Tag fΓΌr die Ukraine und dΓΌsterer Tag fΓΌr Europa. "FΓΌr all das gibt es keine Rechtfertigung. Das ist Putins Krieg", sagte Scholz.

Man stimme nun Sanktionen ab und stehe eng an der Seite der Ukraine. Im Laufe des Tages werde er sich erneut Àußern. Die Lage sei sehr ernst. "Es wird sich zeigen: Putin hat mit seinem Krieg einen schweren Fehler begangen."

Bundesinnenministerin: "Sind auf Cyberangriffe vorbereitet"

Auch Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den russischen Überfall auf die Ukraine auf das SchÀrfste verurteilt. "Mit dem Angriff auf die Ukraine bricht Russland mit den elementarsten Regeln der internationalen Ordnung", sagte Baerbock nach Angaben des AuswÀrtigen Amts am Donnerstagmorgen in Berlin. "Die Weltgemeinschaft wird Russland diesen Tag der Schande nicht vergessen", so Baerbock weiter. "Unsere ganze SolidaritÀt gilt der Ukraine."

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) teilte auf Twitter mit, Deutschland sei auf Cyberangriffe vorbereitet. "Wir haben Schutzmaßnahmen hochgefahren." Auch Proteste und Demonstrationen in Deutschland halte man im Blick. Wegen mâglicher Fluchtbewegungen sei ihr Ministerium mit Polens Regierung sowie der EU-Kommission in engem Austausch.

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Habeck: "Schamloser Bruch des VΓΆlkerrechts"

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (GrΓΌne) zeigte sich ebenfalls entsetzt ΓΌber den russischen Angriff auf die Ukraine. "Nun ist das Unfassbare geschehen. Russland greift die Ukraine an", sagte der Vizekanzler. "Wir haben einen Landkrieg in Europa, von dem wir dachten, er sei nur noch in GeschichtsbΓΌchern zu finden." Habeck sprach von einem "schamlosen Bruch des VΓΆlkerrechts".

Dieser Tag sei eine ZΓ€sur fΓΌr Europa und die Welt, so Habeck. Diese bewusst herbeigefΓΌhrte russische Aggression werde Leid ΓΌber viele Menschen bringen. "FΓΌr Russland wird dieser Angriff schwere politische und wirtschaftliche Konsequenzen haben."

Lindner (FDP): "Putin als LΓΌgner entlarvt"

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bezeichnete den russischen Angriff als einen "Albtraum". "Putin hat sich als LΓΌgner entlarvt. Gemeinsam mit unseren Partnern aus EU, Nato und G7 sind wir solidarisch mit der Ukraine", schrieb Lindner am Donnerstag auf Twitter. Der Kreml werde harte Sanktionen erfahren.

"An diesem Morgen ist die Hoffnung vorbei. Der Krieg ist Wirklichkeit", sagte BundestagsvizeprΓ€sidentin Katrin GΓΆring-Eckardt (GrΓΌne) t-online. "MΓ€nner, Frauen, Kinder sind unmittelbar bedroht", so GΓΆring-Eckardt. Es sei furchtbar. Putin sei ein Aggressor und zerstΓΆre die internationale Ordnung, die den Frieden sichere. "Wir stehen fest an der Seite der Menschen in der Ukraine", bekrΓ€ftigte sie.

Klingbeil (SPD): "Krieg sofort stoppen"

SPD-Chef Lars Klingbeil hat Russland aufgefordert, den Angriff auf die Ukraine unmittelbar zu beenden. "Russland muss diesen Krieg sofort stoppen", sagte er am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Klingbeil betonte, der militΓ€rische Angriff Russlands sei "absolut ungerechtfertigt" und werde "eine harte und geschlossene Antwort des Westens nach sich ziehen". "Die Bundesregierung hat dabei unsere volle UnterstΓΌtzung."

Der SPD-Chef sprach den Menschen in der Ukraine die uneingeschrΓ€nkte SolidaritΓ€t aus. "Wir stehen an ihrer Seite in diesen schrecklichen Stunden", betonte er. "Der Krieg mitten in Europa ist zurΓΌck." Das sei ein Angriff auf die freiheitlichen und demokratischen Werte.

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Auch der Vorsitzende des AuswΓ€rtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), hat weitreichende Sanktionen gegen Moskau gefordert. Diese mΓΌssten das "Oligarchen-System" von Russlands PrΓ€sident Wladimir Putin treffen, schrieb er am Donnerstagmorgen auf Twitter.

"Das oligarchische System Putin, das die Freiheiten und Privilegien des Westens genießt, muss finanziell komplett ausgetrocknet werden." Roth sprach von einer "Tragâdie". Der Krieg sei "zurück in Europa", schrieb er. EU und Nato müssten nun "entschlossen antworten".

Schulz (SPD): "Diese Menschen werden fΓΌr ihre Freiheit kΓ€mpfen"

Der SPD-Politiker Martin Schulz hat die EuropΓ€er angesichts des russischen Einmarschs in die Ukraine dazu aufgerufen, enger zusammenzurΓΌcken. "Mehr denn je bedarf es jetzt eines starken und einigen Europas, das die StΓ€rke des Rechts Putins Recht des StΓ€rkeren entgegensetzt", sagte der Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung t-online.

"Unsere gesamt-europΓ€ische Wirtschaft muss autonomer werden. Wir mΓΌssen als Europa autarker, souverΓ€ner und selbstbewusster werden", sagte Schulz. Das fΓΌhre der russische Einmarsch schmerzhaft vor Augen. "Wir erleben eine der dunkelsten Stunden fΓΌr Europa", sagte der frΓΌhere EU-Parlamentschef und SPD-Kanzlerkandidat. "Russland fΓΌhrt seit heute einen Angriffskrieg auf die Ukraine."

Schulz verurteilte den erneuten Bruch des Vâlkerrechts und plÀdierte für "Sanktionen, die es jetzt großflÀchig geben muss". Sie würden der russischen Wirtschaft "schweren Schaden zufügen", sagte der SPD-Politiker. Putin tÀusche sich, wenn er denke, sich und seinem Land einen Gefallen zu tun. "Seine imperialen Fantasien sind schÀdlich. Er kann seine Vorstellungen einer Weltordnung Europa nicht mit Gewalt aufzwingen."

Schulz zeigte sich ΓΌberzeugt, dass die Ukraine "nicht Teil des russischen Machtbereichs" werde. Die Mehrheit der Menschen dort wolle Teil Europas sein. "Diese Menschen werden fΓΌr ihre Freiheit kΓ€mpfen. Sie werden sich wehren, auch wenn ihr Land besetzt wird." Putin stΓ€rke mit seinem Angriff nur das ukrainische Streben nach UnabhΓ€ngigkeit und ZugehΓΆrigkeit zum Westen.

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Nouripour (GrΓΌne): "RΓΌckkehr zum Recht des StΓ€rkeren nicht tatenlos zusehen"

Auch GrΓΌnen-Chef Omid Nouripour hat den Angriff Russlands auf die Ukraine scharf verurteilt. "Die Ukraine und ihre Menschen sind zum Opfer der Allmachtsphantasien von PrΓ€sident Putin geworden", sagte Nouripour t-online. "Ihnen gilt unsere volle SolidaritΓ€t und UnterstΓΌtzung."

"Die breit angelegte Invasion der Ukraine durch den Keml ist ein eklatanter Bruch des VΓΆlkerrechts und ein Angriff auf die internationale Ordnung", sagte Nouripour. Russland mΓΌsse jetzt "mit massiven Sanktionen" rechnen. Putin zerstΓΆre die Friedensordnung in Europa und erklΓ€re Russlands eingegangene Verpflichtungen fΓΌr nichtig. "Wir kΓΆnnen als Demokratinnen und Demokraten dieser versuchten RΓΌckkehr zum Recht des StΓ€rkeren nicht tatenlos zusehen und sind auch bereit, dafΓΌr selbst EinschrΓ€nkungen in Kauf zu nehmen."

Trittin (GrΓΌne): "Putin will die gewΓ€hlte Regierung der Ukraine wegputschen"

Mit Jürgen Trittin veruteilt auch einer seiner VorgÀnger im Amt des Parteichefs die russische Aggression gegen die Ukraine scharf. "Putins Angriffskrieg ist die grâßte militÀrische Attacke in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg, sagte der Bundetagsabgeordnete und Mitglied des AuswÀrtigen Ausschusses t-online.

Trittin kritisiert weiter: "Putin will die gewΓ€hlte Regierung der Ukraine wegputschen. Das ist ein unvorstellbar trauriger Tag fΓΌr Europa." Der ehemalige Spitzenkandidat der GrΓΌnen fordert, dass "Europa und die Welt sich von der AbhΓ€ngigkeit von russischen Rohstoffen befreien mΓΌssen."
Der Politiker tritt dafΓΌr ein, dass das russische "Vorgehen jetzt mit klaren und harten Sanktionen beantwortet wird."

Merz (CDU): "Wecken aus unserer NaivitΓ€t"

CDU-Chef Friedrich Merz beschrieb den Angriff als ein "Wecken aus unserer NaivitΓ€t". "Wir sind wahrscheinlich in Deutschland alle – und ich schließe mich da selber gar nicht aus – ein StΓΌck zu gutglΓ€ubig gewesen, ein bisschen naiv gewesen", sagte Merz am Donnerstag dem TV-Sender "Welt". Nun mΓΌsse der Westen mit harschen Reaktionen reagieren und zudem das diplomatische Personal Russlands weitgehend ausweisen.

Es sei jetzt klar, "dass wir uns sehr viel stΓ€rker zur Wehr setzen mΓΌssen", forderte Merz. Das gelte auch fΓΌr den Umgang mit russischer Propaganda. "Unterhalb der Schwelle einer militΓ€rischen Auseinandersetzung mit Putin", die nicht infrage komme, mΓΌsse jetzt "alles auf den Tisch".

"Der wahre Kriegstreiber ist Wladimir Putin"

Konkret schlug Merz vor: "Man kann die GeschÀfte sÀmtlicher russischer Banken in der westlichen Welt beenden und die Filialen schließen, man kann auch den gesamten Technologietransfer nach Russland sofort unterbinden." Zudem sei eine Option, russische Diplomatinnen und Diplomaten aus den westlichen LÀndern "weitgehend auszuweisen".

Nach den Worten des Vorsitzenden der FDP-Fraktion im Bundestag, Christian DΓΌrr, ist der russische Angriff "unentschuldbar". "Der russische PrΓ€sident bricht das VΓΆlkerrecht aufs Schwerste und bringt unzΓ€hlige Menschenleben in Gefahr. Die Ukraine hat diesen Angriff nicht provoziert, der wahre Kriegstreiber ist Wladimir Putin", erklΓ€rte DΓΌrr am Donnerstag. "Der Westen wird alle MΓΆglichkeiten ausschΓΆpfen und hart gegen Russland vorgehen."

Ramelow (Linke): Angriffskrieg mit nichts zu rechtfertigen

Auch der ThΓΌringer MinisterprΓ€sident Bodo Ramelow (Linke) hat den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilt. "Dieser Krieg geht von Russland aus und bricht das VΓΆlkerrecht", erklΓ€rte Ramelow am Donnerstagmorgen via Twitter. "Kein Grund kann diesen Angriffskrieg gegen die Ukraine rechtfertigen." Die Waffen mΓΌssten ruhen, forderte Ramelow.

Auch die Co-Vorsitzende der Linken, Susanne Henning-Wellsow, verurteilte den Krieg. "Dieser Angriffskrieg von Putin ist ein Verbrechen und durch nichts, rein gar nichts zu rechtfertigen", sagte Henning-Wellsow t-online. "Es ist ein Akt der Aggression, der dramatische Folgen haben wird und eine Katastrophe fΓΌr die Menschen ist. Russland muss diese MilitΓ€raktion sofort einstellen", so die Linken-Chefin weiter.

Sie sei in Gedanken bei den Menschen der Ukraine. Viele Menschen mΓΌssten aus der Hauptstadt Kiew und anderen StΓ€dten fliehen. "Das Mindeste, was die Bundesregierung und die EU jetzt tun mΓΌssen, ist die rasche und unbΓΌrokratische UnterstΓΌtzung der Menschen, die mit ihren Familien Schutz suchen", forderte Henning-Wellsow gegenΓΌber t-online. Auch Deserteuren aus Russland und der Ukraine mΓΌsse Zuflucht geboten werden.

SPD-Fraktionsvize: FlΓΌchtenden BΓΌrgern Schutz gewΓ€hren

Auch der Vizevorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, Dirk Wiese, Àußerte sich. "Der heutige Tag ist ein furchtbarer Tag für Europa, an dem Russland seinen Krieg gegen die Ukraine auf das ganze Land ausdehnt", sagte Wiese t-online. Es sei ein erneuter Bruch des Vâlkerrechts und seine Gedanken seien in diesen Stunden bei den Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine.

"Wir mΓΌssen uns darauf einstellen, dass wir in enger Abstimmung mit unseren europΓ€ischen Partnern flΓΌchtenden BΓΌrgerinnen und BΓΌrgern der Ukraine bei uns Schutz gewΓ€hren", sagte Wiese mit Blick auf die FlΓΌchtlingsfrage.

AfD-Spitze: Russland muss Kampfhandlungen "umgehend" einstellen

Die AfD Àußerte sich ebenfalls zum russischen Angriff. Dieser sei durch nichts gerechtfertigt, teilten die Fraktionschefs Alice Weidel und Tino Chrupalla, der auch Parteichef ist, am Donnerstag mit. "Russland muss die Kampfhandlungen umgehend einstellen und seine Truppen aus der Ukraine zurückziehen." Die Lâsung zwischenstaatlicher Konflikte kânne nur am Verhandlungstisch erfolgen, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung.

"In den GesprΓ€chen mΓΌssen dem russischen Partner endlich glaubwΓΌrdige Angebote gemacht werden, die das gegenseitige Vertrauen wieder stΓ€rken." Der Bundesregierung sicherte die Fraktion "bei allen Versuchen, gemeinsam mit unseren VerbΓΌndeten eine friedliche LΓΆsung des Konflikts herbeizufΓΌhren" ihre UnterstΓΌtzung zu.

Der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland sagte der Wochenzeitung "Junge Freiheit": "Der Bruch des VΓΆlkerrechts durch Wladimir Putin ist durch nichts gerechtfertigt." Bei allem VerstΓ€ndnis fΓΌr die russischen Sicherheitsinteressen sei das Vorgehen Putins nicht akzeptabel.

MΓΌtzenich (SPD): "Der russische PrΓ€sident ist ein Kriegsverbrecher"

SPD-Fraktionschef Rolf MΓΌtzenich bezeichnete den Angriff in einem von der Fraktion auf Twitter verbreiteten ausfΓΌhrlichen Statement als "eine tiefe ZΓ€sur." Es handele sich um einen vΓΆlkerrechtswidrigen Angriffskrieg. "Der russische PrΓ€sident ist ein Kriegsverbrecher", so MΓΌtzenich. Putin und die russische FΓΌhrung wΓΌrden einen hohen Preis dafΓΌr bezahlen, kΓΌndigte er an. Die SolidaritΓ€t und UnterstΓΌtzung der Fraktion gelte der ukrainischen BevΓΆlkerung.

"Dies ist das Ende einer europΓ€ischen Sicherheitsordnung, die wir nach dem Ende des Kalten Krieges schaffen wollten", so MΓΌtzenich. Man stehe vor neuen, tiefgreifenden Γ„nderungen und ZerwΓΌrfnissen und es sei zu befΓΌrchten, "dass sich ein neuer 'eiserner Vorhang' ΓΌber Europa senken werde".

Alle Versuche der Diplomatie und der militΓ€rischen Abschreckung seien gescheitert und es brauche jetzt eine entschlossene und abgestimmte Reaktion des Westens und der internationalen Gemeinschaft. "Die VerhΓ€ngung weiterer, schwerwiegender Sanktionen ist unvermeidbar", so MΓΌtzenich. Insbesondere die Vereinten Nationen sollten darΓΌber hinaus die russische Aggression klar verurteilen. "Russland hat sein Vetorecht im UN-Sicherheitsrat moralisch und politisch verwirkt", schrieb der Fraktionschef. Putin solle die Waffen sofort ruhen lassen. "Wir mΓΌssen jetzt einen FlΓ€chenbrand verhindern und humanitΓ€re Hilfe fΓΌr die Betroffenen bereitstellen", forderte er.

Kramp-Karrenbauer kritisiert mangelnde Abschreckung

Die ehemalige CDU-Vorsitzende und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer zeigte sich enttΓ€uscht ΓΌber die mangelhafte Vorbereitung des Westen. "Ich bin so wΓΌtend auf uns, weil wir historisch versagt haben", schrieb sie auf Twitter. Man habe nach den Konflikten in Georgien, der Krim und im Donbass nichts vorbereitet, was Putin wirklich abgeschreckt hΓ€tte.

"Wir haben die Lehre von Schmidt und Kohl vergessen, dass Verhandlungen immer den Vorrang haben, aber man militΓ€risch so stark sein muss, dass Nichtverhandeln fΓΌr die andere Seite keine Option sein kann", so Kramp-Karrenbauer weiter.

Selenskyj: Putin will unseren Staat zerstΓΆren

Der ukrainische PrΓ€sident Wolodymyr Selenskyj forderte "sofortige Sanktionen" gegen Moskau. Er brauche zudem Verteidigungshilfe sowie finanzielle UnterstΓΌtzung, schrieb Selenskyj nach Telefonaten unter anderem mit Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag auf Twitter.

Selenskyj wirft dem russischen PrΓ€sidenten Putin vor, er wolle die Ukraine zerstΓΆren. "Ich habe alle Staatschefs der Welt aufgerufen, alle mΓΆglichen Sanktionen zu verhΓ€ngen, auch solche gegen Putin", sagte er. Er forderte eine weltweite "Anti-Putin-Koalition". "Die Welt muss Russland zum Frieden zwingen", erklΓ€rte Selenskyj.

Biden: "Putin hat sich fΓΌr vorsΓ€tzlichen Krieg entschieden"

Die EU werde Russland zur Verantwortung ziehen, teilte EU-KommissionsprΓ€sidentin Ursula von der Leyen mit. "In diesen dunklen Stunden sind unsere Gedanken mit der Ukraine und den unschuldigen Frauen, MΓ€nnern und Kindern, die einen nicht provozierten Angriff erleben und um ihr Leben fΓΌrchten", twitterte sie.

Zuvor hatte bereits US-PrÀsident Joe Biden den Vorstoß der Truppen verurteilt und der Regierung in Moskau Konsequenzen angedroht. Der US-PrÀsident sprach in der Nacht auf Donnerstag von einem "unprovozierten und ungerechtfertigten Angriff" auf die Ukraine. "PrÀsident Putin hat sich für einen vorsÀtzlichen Krieg entschieden, der zu einem katastrophalen Verlust an Leben und zu menschlichem Leid führen wird."

"Russland allein ist verantwortlich fΓΌr den Tod und die ZerstΓΆrung, zu der dieser Angriff fΓΌhren wird, und die USA und ihre VerbΓΌndeten und Partner werden geeint und entschlossen handeln", erklΓ€rte Biden weiter. "Die Welt wird Russland zur Verantwortung ziehen." Jetzt bete "die ganze Welt" fΓΌr die Menschen in der Ukraine.

Estland: "Die Masken sind gefallen"

Estlands StaatsprÀsident Alar Karis hat sich bestürzt über den russischen Angriff auf die Ukraine geÀußert. "Wieder einmal hat PrÀsident Putin den Weg des Krieges gewÀhlt. Ich bin zutiefst schockiert und enttÀuscht", erklÀrte er am Donnerstag in Tallinn. Russlands neuerliche Offensive sei eine "KriegserklÀrung an alle demokratischen Nationen und an die bestehende Sicherheitsordnung."

Moskau zeige sich vΓΆllig sorglos gegenΓΌber dem Leben der ukrainischen Menschen sowie seiner eigenen russischen BΓΌrger. "Die absurden VorwΓ€nde der russischen FΓΌhrung, die Ukraine anzugreifen, sind falsch, unbegrΓΌndet und kriminell. Sie wurden erfunden, damit PrΓ€sident Putin eine Aggression gegen eine Nation rechtfertigen kann, die Russland nie bedroht hat", betonte Karis.

Der Staatschef des baltischen EU- und Nato-Landes sicherte Kiew volle UnterstΓΌtzung zu. Zugleich rief er EU und Nato zu einer geschlossenen und entschiedenen Reaktion auf: "Jetzt, wo die Masken gefallen sind, kann die Antwort der demokratischen Nationen nur sein: Russland zu stoppen. Dies bedeutet noch hΓ€rtere Sanktionen – sowohl politisch als auch wirtschaftlich", forderte Karis in seiner ErklΓ€rung.

Johnson: "Weg des Blutvergießens und der Zerstârung"

Der britische Premierminister Boris Johnson schrieb am Donnerstag auf Twitter: "Ich bin entsetzt über die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine." Er habe mit dem ukrainischen PrÀsidenten Wolodymyr Selenskyj gesprochen, um über die nÀchsten Schritte zu beraten. "Mit diesem unprovozierten Angriff auf die Ukraine hat PrÀsident Putin sich für einen Weg des Blutvergießens und der Zerstârung entschieden", fügte er hinzu. "Das Vereinigte Kânigreich und unsere Verbündeten werden entschlossen reagieren", betonte Johnson.

Auch Kanada hat Russland mit schweren Sanktionen gedroht. "Russlands Vorgehen wird schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen", teilte Premier Justin Trudeau am Mittwochabend (Ortszeit) mit. Er werde sich am Donnerstag mit den G7-Partnern treffen, "und wir werden weiterhin eng und schnell mit der Nato und unseren Verbündeten zusammenarbeiten, um gemeinsam auf diese rücksichtslosen und gefÀhrlichen Handlungen zu reagieren". Kanada werde zudem zusÀtzliche Maßnahmen gegen Moskau ergreifen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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