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Coronavirus in Deutschland: Virus breitet sich aus – erster Fall in Berlin


Immer mehr Infektionen in Deutschland
Coronavirus in 10 von 16 Bundesländern nachgewiesen

Von dpa, ds

Aktualisiert am 02.03.2020Lesedauer: 3 Min.
Eine Ärztin auf einer Infektionsstation: Besonders stark betroffenen ist der Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen.Vergrößern des BildesEine Ärztin auf einer Infektionsstation: Besonders stark betroffenen ist der Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. (Quelle: dpa)
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In Deutschland werden immer mehr Coronavirus-Infektionen bestätigt. Jetzt wurde auch in Berlin der erste Fall nachgewiesen. In Brandenburg werden weitere Testergebnisse erwartet.

In Deutschland sind mittlerweile in 10 der 16 Bundesländer Fälle des neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Mehr als 130 Infektionen waren es bis zum späten Sonntagabend nach Angaben der Behörden in den Ländern. Aus dem Saarland und den meisten neuen Bundesländern wurden bis zum Wochenende keine Coronavirus-Infektionen berichtet.

Am späten Sonntagabend wurde der erste nachgewiesene Fall in Berlin bekannt. Für den Montag werden zudem Ergebnisse von Mitarbeitern des Brandenburger Erlebnisbads Tropical Islands erwartet. Dort war ein Mann aus Nordrhein-Westfalen zu Besuch, bei dem der Erreger später nachgewiesen wurde.


Besonders stark betroffenen ist der Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen. Dort gab es 65 bestätigte Fälle. NRW-weit sind deutlich mehr als 70 Fälle nachgewiesen. Erstmals wurde am Sonntag ein Fall bekannt, bei dem es keinen Bezug zum Kreis Heinsberg gibt. Das Virus wurde bei einem 51-Jährigen Mann nachgewiesen, der aus dem Iran zurückgekehrt war.

In Baden-Württemberg und Bayern sollen Schüler nach dem Ende der Faschingsferien zu Hause bleiben, wenn sie sich in einem der Risikogebiete aufgehalten haben. Im Südwesten betrifft dies ausdrücklich auch viele Beamten und Polizisten. Als Risikogebiete nennt das Landesgesundheitsministerium die norditalienische Provinz Lodi in der Region Lombardei und die Stadt Vo in der Provinz Padua (Region Venetien) sowie Teile Chinas, des Irans und Südkoreas.

Kritik am Krisenmanagement

Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, beklagte eine "zersplitterte Zuständigkeit" bei der Bekämpfung des Coronavirus. Es sei keine Strategie erkennbar, wie Deutschland insgesamt auf die Bedrohung reagiere, sagte er der "Augsburger Allgemeine". "Appelle an die Bevölkerung, Ruhe zu bewahren, werden nicht ausreichen, denn die Verunsicherung ist vielerorts mit Händen greifbar."

Der Vorsitzende der EVP-Fraktion im EU-Parlament, Manfred Weber (CSU), hält das EU-Engagement gegen das Corona-Virus für ineffektiv. Er kritisierte in der "Bild"-Zeitung, "dass wir viel zu wenig Koordinierung zwischen den Mitgliedsstaaten haben". Nach Ausbruch der Krise seien zwei Wochen vergangen, bis sich die Gesundheitsminister Europas erstmals getroffen hätten. Noch immer mache jeder Staat "sein eigenes Ding".

Mehrere Großveranstaltungen abgesagt

Mehrere Großveranstaltungen in Deutschland wurden am Wochenende abgesagt oder verschoben. Nach Absage der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin war unklar, ob Aussteller entschädigt werden. Der Restaurantführer Guide Michelin sagte die für Dienstag geplante Sterneverleihung in Hamburg ab. Wegen des Coronavirus wird zudem die Düsseldorfer Fachmesse "Pro Wein" verschoben.

Wegen der Infektion mit Sars-CoV-2 bei einem Mitarbeiter bleiben alle Tochterunternehmen des Maschinenherstellers DMG Mori in Pfronten im Allgäu am Montag und Dienstag geschlossen. Rund 1.600 Mitarbeiter sind davon betroffen.

In Europa ist nach wie vor Italien das am stärksten betroffene Land. Die Zahl der Toten stieg auf 34, teilte Zivilschutzchef Angelo Borrelli am Sonntag in Rom mit. Inzwischen sind nach seinen Angaben 1.694 Menschen mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert. Davon seien 83 bereits wieder genesen. Nun plant die italienische Regierung ein Hilfspaket für die durch den Coronavirus-Ausbruch zusätzlich angeschlagene Wirtschaft in Höhe von 3,6 Milliarden Euro.

Weltweit bereits 3.000 Todesopfer

Währenddessen ist die Zahl der weltweiten Todesopfer auf über 3.000 gestiegen. Zu den bislang von der Weltgesundheitsorganisation WHO bestätigten 2.980 Opfern kamen am Montag 42 weitere Todesopfer aus China hinzu. Wie die Pekinger Gesundheitskommission weiter mitteilte, infizierten sich zudem landesweit 202 weitere Menschen mit dem neuartigen Coronavirus, womit die Gesamtzahl der nachgewiesenen Erkrankungen weltweit auf fast 89 000 gestiegen ist.

Am stärksten betroffen nach China ist Südkorea. Dort stieg die Zahl der nachgewiesenen Covid-19-Infektionen auf mehr als 4000. Über die Nacht zum Montag kamen 476 neue Fälle hinzu, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten. Damit wurden bisher 4212 Menschen positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem Virus in Verbindung gebracht werden, kletterte in Südkorea um vier auf 22.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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