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News zum Ukraine-Krieg: Kiew geht von neuer Strategie gegen Zivilisten aus


Newsblog zum Ukraine-Krieg
Kiew: Neue Strategie Russlands zielt ausschließlich auf Zivilisten

Von t-online, dpa, afp, reuters
Aktualisiert am 02.01.2023Lesedauer: 42 Min.
Feuerwehrleute löschen einen Brand in den Trümmer eines zersörten Wohnhauses in Mikolajew am Silvestertag. Die neue Welle russischer Angriffe traf auch Kiew, wobei eine Person ums Leben kam.Vergrößern des BildesFeuerwehrleute löschen einen Brand in den Trümmern eines zersörten Wohnhauses in Mikolajew am Silvestertag. (Quelle: IMAGO/Zaporizhia Region Administration)
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Tag 313 seit Kriegsbeginn: Russland hat die Hauptstadt Kiew die zweite Nacht in Folge unter Beschuss genommen. Alle Infos im Newsblog.

Von der Leyen deutet weitere Reise in die Ukraine an

13.43 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die langfristige Unterstützung der Europäischen Union für die von Russland angegriffene Ukraine bekräftigt. Im ersten Gespräch des Jahres mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj habe sie "dem ukrainischen Volk meine uneingeschränkte Unterstützung und meine besten Wünsche für 2023 übermittelt", schrieb die deutsche Politikerin am Montag auf Twitter. "Die EU steht an Ihrer Seite, so lange es nötig ist."

Man unterstütze den "heldenhaften Kampf" der Ukraine für die Freiheit und gegen den brutalen Angriff, schrieb von der Leyen. Ihr zufolge stellt die EU in diesem Winter etwa Generatoren, Glühlampen und Schulbusse zur Verfügung. Auch die Auszahlung der für 2023 vorgesehenen 18 Milliarden Euro werde bald beginnen.

Zugleich deutete von der Leyen eine weitere Reise in die Ukraine an. "Ich freue mich darauf, Sie bald wieder in der Ukraine zu treffen", schrieb sie an Selenskyj gerichtet. Seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine Ende Februar 2022 ist von der Leyen bereits drei Mal in das angegriffene Land gereist.

Stoltenberg: Müssen mehr Waffen produzieren

10.48 Uhr: Angesichts des sich in die Länge ziehenden Kriegs in der Ukraine hat Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg eine Erhöhung der Waffenproduktion in der westlichen Militärallianz angemahnt. "Wir brauchen eine enorme Menge an Munition. Wir brauchen Ersatzteile", sagte der Norweger in einem Gespräch mit dem britischen Radiosender BBC 4 am Wochenende. Die Instandhaltung von Waffensystemen, die bereits an die Ukraine geliefert wurden, sei mindestens genauso wichtig wie die Debatte über weitere Waffen.

Die Nato müsse sich darauf einstellen, die Ukraine langfristig zu unterstützen, sagte Stoltenberg weiter. Aus Russland habe es keine Anzeichen gegeben, dass es sein übergeordnetes Ziel einer Übernahme der Ukraine aufgegeben habe. "Die ukrainischen Streitkräfte hatten mehrere Monate lang die Oberhand. Aber wir wissen auch, dass Russland viele neue Kräfte mobilisiert hat, von denen viele jetzt ausgebildet werden." Er fügte hinzu: "Das weist darauf hin, dass sie bereit sind, den Krieg fortzusetzen und möglicherweise versuchen, eine neue Offensive zu starten."

Drohnenangriff in Kiew – Klitschko nennt Details

7.29 Uhr: Russland hat in der fünften Nacht in Folge die Ukraine mit Kampfdrohnen angegriffen. In der Hauptstadt Kiew teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Montagmorgen mit, dass Energie-Infrastruktur bei den Angriffen beschädigt worden sei. Es gebe Stromausfälle in der Stadt, die sich auch auf die Wärmeversorgung auswirkten, sagte er. Die Wasserversorgung laufe aber normal. Klitschko teilte auch mit, dass nach einer Explosion in einem Stadtviertel ein 19-Jähriger verletzt im Krankenhaus behandelt werden musste. Dort war ein Haus bei einem russischen Angriff getroffen worden.

Die Nacht – Selenskyj: Russen haben Angst vor Niederlage

6.51 Uhr: Der ukrainische Präsident verurteilt die russischen Luftangriffe in der Silvesternacht. Russlands Antwort: eine neue Welle von Attacken mit "Kamikaze-Drohnen" am ersten Tag des neuen Jahres. Die Entwicklungen der Nacht und ein Ausblick auf den Tag lesen Sie hier.

Russland: Ukraine trifft Stromversorgung in russischer Region Brjansk

4.46 Uhr: In der russischen Region Brjansk nahe der Grenze zur Ukraine ist russischen Angaben zufolge nach einem ukrainischen Drohnenangriff teilweise der Strom ausgefallen. "Ein ukrainischer Drohnenangriff wurde heute Morgen auf den Bezirk Klimowskij durchgeführt", schrieb Gouverneur Alexander Bogomaz auf Telegramm. "Alle Rettungsdienste sind vor Ort. Infolge des Angriffs wurde die Stromversorgung beschädigt und es gibt keinen Strom." Der Kreis Klimowskij der Region Brjansk grenzt im Süden an die Ukraine.

Ukraine: Erneut kritische Infrastruktur um Kiew im Visier Russlands

2.27 Uhr: Die russischen Drohnenangriffe vom frühen Montag zielen ukrainischen Angaben zufolge erneut auf kritische Infrastrukturen in Kiew und der umliegenden Region ab. "Es ist laut in der Region und in der Hauptstadt: nächtliche Drohnenangriffe", schrieb Oleksij Kuleba, der Gouverneur der Region Kiew, auf Telegram. "Die Russen haben mehrere Wellen von (aus dem Iran stammenden) Shahed-Drohnen gestartet. Sie zielen auf kritische Infrastruktureinrichtungen. Die Luftabwehr ist im Einsatz."

Russland: Ukraine beschießt Militärquartiere in Makiwka

1.12 Uhr: In der Silvesternacht haben ukrainischen Streitkräfte russischen Angaben zufolge die Stadt Makiwka und andere Orte in den von Moskau kontrollierten Teilen der Region Donezk beschossen. Den Berichten zufolge wurde ein Militärquartier getroffen, wobei mehrere Menschen getötet wurden. Die Ukrainische Armee sprach von mindestens 400 getöteten russischen Soldaten. Die Angaben konnten bislang nicht verifiziert werden.

Klitschko: Explosion in Kiew

1.04 Uhr: Im Kiewer Stadtteil ist es zu einer Explosion gekommen. "Eine Explosion im Kiewer Stadtteil Desnianskij. Alle Einsatzkräfte sind vor Ort. Details später", teilt Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit. Drohnentrümmer hätten eine Straße in dem Bezirk im Nordosten Kiews getroffen und ein daneben stehendes Gebäude beschädigt, ergänzt Kyrylo Tymoschenko, ein Berater des ukrainischen Präsidenten. "Informationen über (mögliche) Opfer werden gerade geklärt."

Montag, 2. Januar

Kiew: Neue Strategie Russlands zielt ausschließlich auf Zivilisten

18.29 Uhr: Mit den massiven Luftangriffen gegen eine Reihe von ukrainischen Städten in der Neujahrsnacht ist Russland nach Meinung des ukrainischen Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak zu einer neuen Strategie übergegangen. "Russland hat keine militärischen Ziele mehr", twitterte Podoljak am Sonntag. "Es (Russland) versucht, so viele Zivilisten wie möglich zu töten und so viele zivile Objekte wie möglich zu zerstören. Ein Krieg des Tötens wegen."

Das russische Militär hatte in der Neujahrsnacht eine Welle von sogenannten Kamikazedrohnen gegen mehrere ukrainische Städte gestartet. Die aus iranischer Produktion stammenden Drohnen vom Typ Schahed wurden nach Angaben der ukrainischen Militärführung alle vor Erreichen ihrer Ziele abgeschossen. Die Drohnen waren unter anderem gegen Kiew und die ostukrainische Großstadt Charkiw gerichtet. "Die russischen Terroristen waren bereits erbärmlich, und sind auch so ins neue Jahr gestartet", so der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache.

Strafe für Verstoß gegen Feuerwerksverbot in Kiew

16.38 Uhr: Trotz eines klaren Feuerwerksverbots in der Ukraine hat ein 47-Jähriger in der Hauptstadt Kiew in der Neujahrsnacht Raketen gezündet und sieht jetzt einer langen Haftstrafe entgegen. "Jetzt drohen ihm fünf Jahre Freiheitsentzug", schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram am Sonntag. In der Ukraine gilt während des Kriegszustands ein generelles Feuerwerksverbot.

Anwohner hatten die Polizei über das verbotene Feuerwerk informiert. Die Beamten nahmen den Mann fest und beschlagnahmten in seiner Wohnung ein ganzes Lager pyrotechnischer Produkte. Der 47-Jährige werde nun wegen Rowdytums angeklagt, teilte die Polizei mit.

Klitschko: Müssen jederzeit mit neuem Angriff auf Kiew rechnen

10.58 Uhr: Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko geht von weiteren russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt aus. "Russland mobilisiert weitere Kräfte, wir rechnen damit, dass bis zu 300.000 Soldaten einen erneuten Angriff auf unser Land starten", schrieb er in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag". "Kiew war und bleibt ein Ziel." Man müsse jederzeit darauf gefasst sein, dass Russlands Präsident Wladimir Putin einen neuen Angriff auf Kiew befehle. Klitschko erneuerte seine Forderung, dass Deutschland Kampfpanzer des Typs Leopard 2 an die Ukraine liefern müsse.

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Putins Dekret über 137.000 zusätzliche Soldaten in Kraft getreten

10.39 Uhr: Mehr als zehn Monate nach Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine erhöht sich mit Beginn des neuen Jahres in Russland die Zahl der Militärs um 137.000 Soldaten. Ein entsprechendes Dekret über die bereits im August von Kremlchef Wladimir Putin angeordnete Erhöhung auf rund 1,15 Millionen Vertragssoldaten und Wehrdienstleistende trat am Sonntag offiziell in Kraft. Demnach soll die Armeestärke insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen umfassen. Bei den restlichen Militärangehörigen handelt es sich um ziviles Personal, darunter etwa Verwaltungsangestellte.

Auch in Neujahrsnacht russische Drohnenangriffe

8.20 Uhr: Die Ukraine ist begleitet von russischen Luftangriffen ins neue Jahr gegangen. Die ukrainische Luftwaffe teilt mit, es seien 45 im Iran hergestellte Shahed-Drohnen abgeschossen worden. 32 davon seien nach Mitternacht abgefangen worden.

Die Nacht: Energieversorgung der Ukraine trotz Schäden stabil

6.51 Uhr: Das neue Jahr konnten die Ukrainer trotz der durch russische Raketenangriffe angerichteten Schäden größtenteils bei Licht begrüßen. Die Energieversorger hatten die Anweisung erhalten, Privathaushalte zum Neujahrsfest bevorzugt mit Strom zu versorgen. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung aus der Nacht.

US-Botschafterin: Feige Angriffe

3.55 Uhr: Die Botschafterin der USA in der Ukraine, Bridget A. Brink, hat die Angriffe Russlands in der Silvesternacht scharf verurteilt. "Unglaublich. Russland hat die Ukraine in den frühen Morgenstunden des neuen Jahres kalt und feige angegriffen. Aber Putin scheint immer noch nicht zu verstehen, dass die Ukrainer aus Eisen sind", schrieb sie auf Twitter.

Lula fordert Ende des Krieges

3.20 Uhr: Brasiliens designierter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva fordert ein Ende des Krieges zwischen Russland und der Ukraine. Lula, der am heutigen Sonntag ins Amt eingeschworen wird, hatte im Vorfeld der Feierlichkeiten Vertreter der beiden Länder getroffen. "In Brasilien pflegen wir die Tradition, die Integrität der Nationen zu verteidigen, und wir werden mit jedem sprechen, der sich für den Frieden einsetzen kann", sagte Lula.

Deftige Worte von Ukraines Vize-Außenminister Melnyk

0.55 Uhr: Mit derben Worten hat der ehemalige ukrainische Botschafter in Deutschland und jetzige Vize-Außenminister Andrij Melnyk die russischen Angriffe auf die Hauptstadt Kiew kommentiert. "Scheißrussen. Auch diese Nacht des Neujahres muss meine 6-jährige Nichte im feuchten Keller verbringen. Man hört in Wyschhorod, nördlich von Kiew, gewaltige Explosionen. Unsere Rache kommt noch, schneller als ihr denkt, ihr herzlosen Arschlöcher", schrieb er in der Neujahrsnacht auf Twitter. An Silvester hatte es erneut Drohnenangriffe auf mehrere ukrainische Städte gegeben.

Samstag, 31. Dezember

Kurz vor Jahreswechsel: Drohnen greifen Odessa und Mykolajiw an

22.30 Uhr: Kurz vor dem Jahreswechsel ist in der Ukraine der Einflug sogenannter Kamikaze-Drohnen aus Russland gemeldet worden. Für die Städte Odessa und Mykolajiw im Süden sowie Dnipro im Zentrum des Landes wurde Luftalarm ausgelöst, wie die Agentur Unian am Samstagabend mitteilte. Der Militärverwalter von Mykolajiw, Vitali Kim, berichtete von zwei Formationen von Drohnen, die in seinem Gebiet gesichtet worden seien. Die Luftabwehr habe das Feuer auf die Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion eröffnet.

Selenskyj rechnet mit einem "Jahr des Sieges"

21.45 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rechnet 2023 mit einem Sieg im Krieg gegen Russland. "Heute gibt es nur einen Wunsch. Und dieser wird sich nicht durch ein Wunder erfüllen, sondern durch unsere Arbeit, unseren Kampf, gegenseitige Hilfe und Menschlichkeit", schreibt Selenskyj in seiner Neujahrsbotschaft. "Frohes neues Jahr! Das Jahr unseres Sieges!" In Anspielung auf die russischen Angriffe auf die Energieversorgung der Ukraine fügt er hinzu, dass Licht in jedem Menschen zu finden sei, auch wenn es keinen Strom gebe.

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Russland und Ukraine tauschen erneut Gefangene aus

19 Uhr: Kurz vor Neujahr haben Russland und die Ukraine erneut Kriegsgefangene ausgetauscht. So seien 140 ukrainische Soldaten heimgekehrt, teilte der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, am Samstag auf Telegram mit. Auf der anderen Seite habe die russische Armee 82 ihrer Angehörigen in Empfang genommen, berichtete die Staatsagentur Tass. Ort und Zeitpunkt des Austauschs wurden nicht genannt.

Die ehemaligen russischen Kriegsgefangenen, meist verwundete Soldaten, seien umgehend zur weiteren Behandlung nach Moskau geflogen worden, berichtete Tass.

Unter den freigelassenen Ukrainern seien acht Frauen, teilte Jermak mit. Auch Verwundete wurden demnach übergeben, ebenso Kämpfer aus der Hafenstadt Mariupol. "Willkommen zu Hause, ihr Lieben", schloss er seine Telegram-Mitteilung.

Putin: Westen will Russland zerstören

17.21 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine Neujahrsansprache in Kriegszeiten umgeben von Soldaten aufzeichnen lassen. "Es war ein Jahr schwerer, notwendiger Entscheidungen, wichtiger Schritte zum Erhalt der vollen Souveränität Russlands und mit einer gewaltigen Konsolidierung in unserer Gesellschaft", sagte Putin in der am Samstag ausgestrahlten Rede, die etwa auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka bereits zu sehen war. Dort hatte am Nachmittag deutscher Zeit – bei elf Stunden Zeitunterschied – schon das Jahr 2023 begonnen. Am Samstag beschoss Russland die Ukraine wieder mit Raketen.

Zugleich warf der Kremlchef dem Westen "Lügen" vor. "Die westlichen Eliten haben uns allen jahrelang heuchlerisch ihre friedlichen Absichten versichert, darunter zur Lösung des schwersten Konflikts im Donbass", sagte Putin. Er hatte sich unlängst auf Aussagen von Altkanzlerin Angela Merkel bezogen, die in einem Interview erklärt hatte, der Friedensplan für den Donbass sei auch mit dem Ziel geschlossen worden, die Ukraine stärker zu machen. "Der Westen hat gelogen, was den Frieden angeht und sich auf eine Aggression vorbereitet. Und er schämt sich heute nicht einmal mehr, das offen zuzugeben."

Die Ukraine und ihre Bevölkerung würden benutzt, um Russland zu zerstören, behauptete Putin einmal mehr. "Wir haben das niemals und niemandem erlaubt – und werden das auch künftig nicht zulassen", sagte er in einem autoritären, kämpferischen Ton. Russland habe sich gegen den Druck des Westens, der bereits seit 2014 Sanktionen erlasse, behauptet und einen Kollaps der Wirtschaft abgewendet. "In diesem Jahr wurde uns ein echter Sanktionskrieg erklärt. Diejenigen, die ihn anzettelten, haben eine volle Zerstörung unserer Industrie, Finanzen und des Transportwesens erwartet. Das ist nicht eingetreten", so Putin.

Ukraine meldet Angriffe auf Kiewer Innenstadt

13.10 Uhr: Kurz vor den Neujahrsfeierlichkeiten hat Russland die Ukraine erneut mit Dutzenden von Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Kiew wurde am Samstag von mindestens zehn Explosionen erschüttert, wie mehrere Nachrichtenagenturen berichteten. Mindestens eine Person soll bei den Angriffen am Samstag getötet worden sein – mehrere wurden verletzt. Dies teilte der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko mit.

Klitschko sprach von Zerstörungen in drei Bezirken – unter anderem zwischen Wohnhäusern im Innenstadtviertel Rajon Solomjanka. Einsatzkräfte und medizinisches Personal seien unterwegs.

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Erst am Donnerstag hatte Russland die Ukraine mit Drohnen- und Raketenangriffen überzogen. Erneut gab es nun auch am letzten Tag des Jahres überall Luftalarm. Die Behörden riefen die Menschen auf, Schutz in Bunkern zu suchen.

Selenskyj bedankt sich auf Deutsch bei Kanzler Scholz

9.57 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zum Jahresende bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für dessen Unterstützung und den neuen sicherheitspolitischen Kurs Deutschlands bedankt – mit einem Tweet auf Deutsch. "Waffenlieferungen, Schutz für mehr als eine Million Ukrainer:innen, G7-Präsidentschaft mit Ukraine-Fokus, finanzielle & technische Hilfe, EU-Kandidatenstatus. Danke für die Zeitenwende, Herr Bundeskanzler!", schrieb er auf Twitter.

"Mögen wir sie im Jahr 2023 mit unserem gemeinsamen Sieg komplett machen", meinte der Staatschef mit Blick auf die von Scholz ausgerufene Zeitenwende, mit der die Bundesregierung auch eine militärische Unterstützung der Ukraine für die Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg eingeleitet hatte.

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Ukraine: Putin will Grenze "in einer Woche" schließen und Kriegsrecht verhängen

7.37 Uhr: Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow warnte in einer Videobotschaft an die russische Bevölkerung davor, dass der Kreml im Januar die Grenze für Männer schließen werde: "Ich weiß sicher, dass Sie nur noch eine Woche Zeit haben", so der Minister auf Russisch. Russische Behörden werden zudem das Kriegsrecht verhängen und eine weitere Mobilmachung verkünden, die diesmal vor allem die Städte betreffen werde, so Resnikow. Mehr dazu lesen Sie hier.

Das Wichtigste aus der Nacht

5.34 Uhr: Die Ukraine will die Flugabwehr ausbauen und sich vor weiteren Angriffen Russlands besser schützen. Nach Meinung des ukrainischen Verteidigungsministers wird Russland fünf Jahre benötigen, um seine Armee wieder aufzubauen. Tausende Männer haben sich offenbar dem Wehrdienst entzogen. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung aus der Nacht.

Institut: Putin fördert mit neuer Anweisung Korruption

2.30 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach Ansicht des amerikanischen "Institute for the study of war" (ISW) der institutionalisierten Korruption Tür und Tor geöffnet. Der Kremlchef habe am 29. Dezember ein Dekret gebilligt, das alle russischen Beamten, einschließlich Angehörige des Militärs und der Strafverfolgungsbehörden, von der Verpflichtung befreie, Einkommenserklärungen zu veröffentlichen. Außerdem werde das Verbot für "wohltätige Geschenke" im Zusammenhang mit ihrer Teilnahme an Feindseligkeiten in der Ukraine aufgehoben. Die unabhängige russische Zeitung "The Insider" argwöhnt, dass russische Beamte sich damit ukrainisches Eigentum aneignen können.

IAEA: Letzte Notstromleitung in AKW Saporischschja abgeschaltet

0.20 Uhr: Nach Angaben der IAEA ist die letzte funktionierende Notstromleitung in Europas größtem Kernkraftwerk in Saporischschja abgeschaltet worden. Der Grund liege in Schäden nach Beschuss, jedoch in einiger Entfernung des Kraftwerks. Reparaturarbeiten seien bereits im Gange. Der letzte der sechs Reaktoren der Anlage wurde im September wegen der anhaltenden Gefechte abgeschaltet, benötigt aber immer noch Strom für wichtige Kühlsysteme und "andere wesentliche nukleare Sicherheitsfunktionen", berichtete die IAEA. Sowohl Russland als auch die Ukraine haben sich gegenseitig beschuldigt, das Werk beschossen zu haben.

Ukraine: Tausende wollten sich Wehrdienst entziehen

21.03 Uhr: Seit Ausbruch des russischen Angriffskriegs und seit Ausrufung des Kriegszustands in der Ukraine haben mehrere Tausend junge Ukrainer versucht, sich dem Wehrdienst zu entziehen. Wie die ukrainischen Grenztruppen am Freitag mitteilten, wurden knapp 12.000 Männer bei dem Versuch gefasst, die Grenze illegal in Richtung westliches Ausland zu überqueren.

Bei der illegalen Grenzüberquerung seien auch 15 Männer ums Leben gekommen. Unter anderem erfroren den Angaben zufolge zwei Männer in den Karpaten auf dem Weg nach Rumänien.

Auch in Russland versuchten Tausende junge Männer, sich dem Wehrdienst zu entziehen. Unmittelbar nach der Mobilmachung im September flohen Tausende ins Ausland, in einigen ehemaligen Sowjetrepubliken entstanden kleinere russische Kolonien.

Video | "Er hat einige Fehlentscheidungen getroffen"
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Quelle: t-online

Verteidigungsminister: Russische Armee wird sich jahrelang erholen müssen

20.39 Uhr: Die russische Armee hat angesichts ihrer Verluste in der Ukraine nach Meinung des ukrainischen Verteidigungsministers Olexij Resnikow ihre Schlagkraft auf Jahre hinaus verloren. Nach Resnikows Einschätzung werden die russischen Streitkräfte mindestens fünf Jahre für den Wiederaufbau brauchen. "Nach Erkenntnissen der Nato-Aufklärung haben die Russen gewaltige Verluste an Panzern, Artillerie, Schützenpanzern und Soldaten", wurde Resnikow am Freitag von der "Ukrajinska Prawda" zitiert.

"Die regulären Streitkräfte der Russischen Föderation könnten frühestens in fünf Jahren wiederhergestellt werden, vielleicht auch erst in zehn Jahren", sagte der Minister. Das gleiche gelte auch für Russlands Raketen-Potenzial. Schließlich sei dies ein Krieg der Ressourcen. "Und sie (die Nato) kann diese Ressourcen berechnen."

Über die eigenen Streitkräfte machte Resnikow keine Angaben. Seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine im Februar haben beide Seiten bereits schwere Verluste erlitten. Nach ukrainischer Darstellung hat die russische Armee bereits über 100.000 Gefallene zu beklagen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Selenskyj: Wollen Flugabwehr weiter ausbauen

19.59 Uhr: Als Folge immer neuer russischer Raketenangriffe auf ukrainische Städte hat Präsident Wolodymyr Selenskyj einen weiteren Ausbau der Luftabwehr angekündigt. "Im neuen Jahr wird die ukrainische Luftverteidigung noch stärker, noch effektiver", sagte Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. Dadurch könne die Luftabwehr der Ukraine die stärkste in ganz Europa werden. "Dies wird eine Sicherheitsgarantie nicht nur für unser Land, sondern für den gesamten Kontinent sein."

Die Luftabwehr der ukrainischen Streitkräfte hat in den vergangenen Wochen bei russischen Großangriffen mit Marschflugkörpern, Raketen und sogenannten Kamikaze-Drohnen relativ hohe Abschusszahlen erreicht. Angesichts der Masse der einfliegenden Projektile konnten nicht alle Raketen abgewehrt werden. Die ukrainische Armee, die bereits eine Reihe ausländischer Flugabwehrsysteme nutzt, wartet auf den Einsatz der angekündigten US-amerikanischen Patriot-Batterie. Gegenwärtig werden ukrainische Soldaten an dem System ausgebildet.

Die russische Armee greift seit Oktober gezielt das ukrainische Energienetz an und sorgt mit massiven Schäden für lange Ausfallzeiten in der Strom- und Wasserversorgung. Ziel ist, die Bevölkerung im Winter unter Druck zu setzen. Selenskyj verwies in diesem Zusammenhang auf eine "klare Strategie" zur Sicherung der Stromerzeugung und -verteilung. "Es braucht viel Mühe, aber es wird klappen", sagte er. "Das ist eine der wichtigsten Aufgaben für das nächste Jahr, und ich habe keine Zweifel, dass wir sie meistern werden."

Ukraine meldet kleine Geländegewinne im Donbass

19.48 Uhr: Die Ukraine meldet kleinere Geländegewinne in Teilen des östlichen Donbass. "Insgesamt halten wir unsere Stellungen", sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Es gibt auch einige Frontabschnitte, an denen wir etwas vorrücken." Die Angaben können von unabhängiger Seite nicht überprüft werden, eine russische Stellungnahme liegt nicht vor. Für das kommende Jahr kündigt Selenskyj zudem eine weitere Stärkung der Luftabwehr an.

Historiker Kershaw: Krieg möglicherweise in halbem Jahr vorbei

18.28 Uhr: Der britische Historiker Ian Kershaw geht nach eigenen Angaben davon aus, dass der russische Angriffskrieg in der Ukraine im kommenden Sommer vorbei sein wird. "Im Frühjahr werden wir sehen, ob die Ukrainer mit westlicher Unterstützung zu einer neuen Offensive bereit sind, mit der sie die Angreifer zurückdrängen können. Wenn das der Fall ist, dann könnten wir im Frühjahr oder Sommer auf dem Weg zu der einen oder anderen Lösung sein", sagte der 79-Jährige in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung". Der "derzeitige Grad der Zermürbung" sei "für beide Seiten schwer zu ertragen", so der Historiker. "Deshalb vermute ich, dass der Krieg in einem halben Jahr vorbei ist."

Russlands Präsident Wladimir Putin habe sich in eine Lage gebracht, die er nie vorhergesehen habe, sagte Kershaw der Zeitung weiter. "Er befindet sich jetzt in einem Krieg, den er nicht gewinnen kann und der sehr kostspielig und schädlich ist." Nun gelte es abzuwarten, in welchem Zustand die Streitkräfte auf beiden Seiten am Ende dieses Winters sein werden. "Für die Ukraine wird das ein sehr harter Winter, aber natürlich auch für viele Russen."

Der Krieg gegen das Nachbarland habe für Moskau auch langfristige Konsequenzen, sagte Kershaw. "Russland ist jetzt isoliert, jedenfalls in Europa. In dem Sinne war die Entscheidung, in die Ukraine einzumarschieren, eine teure Entscheidung. Sie verändert Europa, wie genau, ist noch nicht absehbar", so der 79-Jährige. Klar sei allerdings schon jetzt: "Der Krieg hat uns bereits eine neue Energiepolitik aufgezwungen und eine Rezession beschert."

Russland beziffert zivile Opfer bei Kämpfen um Mariupol

18.15 Uhr: Monate nach der blutigen Eroberung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol hat Russland von 3.000 getöteten Zivilisten gesprochen und damit erstmals eigene Schätzungen veröffentlicht. Die Schäden, die der Stadt bei der monatelangen Belagerung entstanden sind, bezifferte das russische Ermittlungskomitee in einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung zugleich auf 176 Milliarden Rubel (2,3 Milliarden Euro). Moskau machte für die Schäden und Verluste Kiew verantwortlich. Internationale Organisationen werfen hingegen Russland zahlreiche Kriegsverbrechen bei der Annexion Mariupols vor.

Die Kämpfe um die im Gebiet Donezk gelegene Großstadt Mariupol begannen unmittelbar nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar. Die letzten ukrainischen Verteidiger der monatelang belagerten Stadt gingen am 20. Mai in russische Kriegsgefangenschaft. Nach Angaben Kiews sind durch den ständigen Artilleriebeschuss und die humanitäre Notlage, die durch die russische Belagerung entstand, Zehntausende Zivilisten ums Leben gekommen. Auch die EU und die Vereinten Nationen haben Moskau Kriegsverbrechen während der Kämpfe um Mariupol vorgeworfen.

Wegen Putin-Tattoos: Ballett-Aufführung abgesagt

14.37 Uhr: Das Mailänder Arcimboldi-Theater setzt eine Ballett-Aufführung mit dem russischen Tänzer Sergej Polunin wegen dessen Tattoos ab. Er hat sich drei mal das Konterfei des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf Brust und Schultern stechen lassen. Nach einer Kampagne gegen den Auftritt Polunins im Stück "Rasputin – Ein Tanz-Drama" in sozialen Medien sei der Verzicht angesichts von Anspannungen und Drohungen eine Frage der "politischen und moralischen Verantwortung" gewesen, teilt die Bühne mit.

Putin lädt Xi Jinping zu Staatsbesuch nach Moskau ein

12.30 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einem Videotelefonat mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping eine achtminütige einleitende Rede gehalten, Xi sprach nicht einmal halb so lang. Putin betonte seinen Willen zu einer stärkeren militärischen Zusammenarbeit der beiden Länder. "Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften Russlands und Chinas stärken", sagte er am Freitag zu Xi. Mehr dazu lesen Sie hier.

Bulgarien erhält Ersatz für russischen AKW-Brennstoff aus Frankreich

11.50 Uhr: Bulgarien will mithilfe Frankreichs bei der Atomenergie unabhängiger von Russland werden. Der staatliche Betreiber des Kernkraftwerks Kozloduy unterzeichnete dazu am Freitag einen Vertrag mit einer Tochter des französischen Energieversorgers EDF. Er sieht die Lieferung von Kernbrennstoff für einen der beiden 1.000-Megawatt-Reaktoren russischer Bauart des AKW durch die EDF-Tochter Framatome vor. Erst Anfang des Monats hatte Bulgarien eine ähnliche Vereinbarung mit der schwedischen Tochter des US-Konzerns Westinghouse Electric geschlossen. Kozloduy ist das einzige Atomkraftwerk Bulgariens. Es wird mit zwei Reaktorblöcken russischer Bauart betrieben, deren Laufzeiten bis 2047 beziehungsweise 2051 verlängert worden waren.

Großbritannien hilft Ukraine bei Minen und Blindgängern

11.47 Uhr: Großbritannien unterstützt die Ukraine bei der Räumung von Minen und nicht explodierten Geschossen. Es seien mehr als 1.000 Metalldetektoren und 100 Ausrüstungspakete zur Bombenentschärfung geliefert worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Freitag mit. "Russlands Einsatz von Landminen sowie Angriffe auf zivile Infrastruktur unterstreichen die schockierende Grausamkeit der Invasion (des russischen Präsidenten Wladimir) Putins", sagte Ressortchef Ben Wallace. "Dieses neue britische Unterstützungspaket wird der Ukraine helfen, Land und Gebäude sicher zu räumen, während sie ihr rechtmäßiges Territorium zurückerobert."

London ist einer der größten Lieferanten der Ukraine für Waffen, aber auch anderer Unterstützung. Bisher wurden mehr als 11.000 ukrainische Soldaten in Großbritannien ausgebildet.

Polens Grenzschutz zählt mehr Einreisen in die Ukraine als Ausreisen

11.43 Uhr: Kurz vor dem Jahreswechsel liegt die Zahl der Einreisen in die Ukraine nach Angaben des polnischen Grenzschutzes höher als die der Ausreisen. Am Donnerstag seien rund 31.000 Menschen von Polen aus in das vom russischen Angriffskrieg verwüstete Land eingereist, teilte die Behörde am Freitag auf Twitter mit. Im gleichen Zeitraum wurden demnach 27.200 Ausreisen gezählt. "Vor der Jahreswende und den orthodoxen Feiertagen kehren viele in die Ukraine zurück", sagte eine Sprecherin des Grenzschutzes der Deutschen Presse-Agentur. Das orthodoxe Weihnachtsfest wird am 7. Januar gefeiert.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar gegen die Ukraine hat der polnische Grenzschutz knapp 8,8 Millionen Ausreisen aus dem östlichen Nachbarland gezählt, die Zahl der Einreisen lag bei knapp sieben Millionen. Diese Angaben beziehen sich auf den Grenzverkehr, sie lassen keine direkten Schlüsse auf die Zahl der Kriegsflüchtlinge zu.

Nach Angaben der Regierung in Warschau von November leben rund 1,3 Millionen Ukraine-Flüchtlinge im Land. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Grenze. Infolge der fortgesetzten russischen Angriffe gegen die Ukraine müssen die Menschen dort vielerorts bei Minusgraden ohne Strom, Heizung, sowie ohne Wasser- und Abwasserversorgung ausharren.

Vitali Klitschko: "Putin könnte auch in Deutschland einmarschieren"

11.40 Uhr: Der Westen hat nach Ansicht von Vitali Klitschko das Expansionsstreben des russischen Präsidenten Wladimir Putin unterschätzt. "Der größte Fehler westlicher Politiker war es zu denken, Putin würde sich mit der Annexion der Krim sowie Donezk und Luhansk zufriedengeben", sagte der Bürgermeister von Kiew dem "Spiegel" in einem am Freitag veröffentlichten Interview. "Er könnte auch nach Deutschland einmarschieren." Mehr dazu lesen Sie hier.

Belarus spricht nach Raketenfund von möglicher Provokation Kiews

10.57 Uhr: Das Verteidigungsministerium in Minsk hat nach dem Fund einer Flugabwehrrakete auf belarussischem Staatsgebiet von einer möglichen Provokation Kiews gesprochen. "Entweder wurde die ungelenkte Flugabwehrrakete wegen der schlechten Ausbildung der Mannschaft unabsichtlich abgefeuert, oder die Rakete war defekt, oder aber es handelt sich um absichtliche Provokation der ukrainischen Streitkräfte", sagte der Chef der belarussischen Flugabwehr, Kirill Kasanzew, in einer am Freitag im Nachrichtenkanal Telegram verbreiteten Stellungnahme des Ministeriums. Mehr dazu lesen Sie hier.

Putin lässt wohl Kommandeur in der Ostukraine austauschen

10.05 Uhr: Ein russischer Truppenverband in einem umkämpften Gebiet in der Ostukraine bekommt nach britischen Angaben vermutlich erneut eine neue Führung. Generalleutnant Jewgenij Nikiforow sei wahrscheinlich dabei, das Kommando über Russlands Westliche Streitkräftegruppe (WGF) zu übernehmen, schreibt das britische Verteidigungsministerium am Freitag in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update. Er wäre demnach der mindestens vierte Kommandeur an der Spitze des Verbands seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar.

Die WGF hat nach britischer Einschätzung mit ziemlicher Sicherheit die Aufgabe inne, Russlands rechte Flanke in dem Gebiet rund um die Städte Kreminna und Swatowe zu halten. Das ukrainische Militär hatte am Donnerstag ein Vorankommen bei Kreminna gemeldet. Zuvor hatte eine amerikanische Denkfabrik mitgeteilt, die russische Armee sammle im Gebiet Luhansk Truppen und rüste sich für eine Entscheidungsschlacht.

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Kreminna gilt als mögliches Einfallstor, um im Osten der Ukraine weiter vordringen zu können. Das russische Militär hatte die Kleinstadt Mitte April nach schweren Kämpfen besetzt und von dort auch den weiteren Vormarsch auf den Ballungsraum zwischen Sjewjerodonezk und Lyssytschansk vorbereitet. Im Gegenzug könnte Kreminna nun den Ukrainern nach der Einnahme als Aufmarschgebiet für die Rückeroberung der beiden Großstädte dienen.

Nato-Generalsekretär stellt klare Waffenforderung an Deutschland

8.35 Uhr: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Deutschland und die anderen Bündnisstaaten aufgerufen, weitere Waffen und Munition an die Ukraine zu liefern. "Es mag paradox klingen, aber militärische Unterstützung für die Ukraine ist der schnellste Weg zum Frieden", sagte der Norweger der Deutschen Presse-Agentur zum Jahreswechsel. Hintergrund sei, dass Russlands Präsident Wladimir Putin davon überzeugt werden müsse, dass er sein Ziel, die Kontrolle über die Ukraine zu übernehmen, nicht erreichen werde. Dann könne es eine friedliche Verhandlungslösung geben, die ein Überleben der Ukraine als unabhängiger demokratischer Staat gewährleiste.

Stoltenberg machte dabei auch deutlich, dass er die jüngsten ukrainischen Angriffe auf militärische Ziele in Russland für vollkommen legitim hält. "Jedes Land hat das Recht, sich zu verteidigen. Auch die Ukraine", sagte er. Bei den ukrainischen Angriffen müsse auch der Kontext gesehen werde. Dies seien massive russische Angriffe auf zivile Infrastruktur, die darauf abzielen, ukrainischen Zivilisten im Winter Wasser, Heizung und Strom zu nehmen. Damit versuche Putin, aus dem Winter eine Waffe gegen Zivilisten zu machen.

Ukraine wehrt nächtliche Welle von Drohnenangriffen ab

8.25 Uhr: Die ukrainische Flugabwehr hat nach Behördenangaben in der Nacht zum Freitag Drohnenangriffe in Kiew und Umgebung sowie im Osten des Landes abgewehrt. "Russland hat wieder auf unsere Infrastrukturobjekte gezielt", teilte der Militärgouverneur des Kiewer Umlands, Olexij Kuleba, am Freitag in seinem Telegram-Kanal mit. Seinen Angaben zufolge schoss die Flugabwehr die Drohnen ab. Schäden habe es nicht gegeben.

Auch die Stadtverwaltung in Kiew berichtete über den weitgehend glimpflichen Verlauf der nächtlichen Attacke. Fünf Drohnen wurden demnach über der Hauptstadt abgeschossen. Dabei seien ein Verwaltungsgebäude teilweise zerstört und die Fenster eines Wohnhauses beschädigt worden. Über Tote und Verletzte gab es keine Berichte.

"Die zweite Nacht in Folge haben unsere Himmelsschützer alle fünf feindlichen "Shahed" (Drohnen) ausgeschaltet, die über dem Gebiet waren", teilte zudem der Militärgouverneur der Region Dnipropetrowsk um die Millionenstadt Dnipro, Walentyn Resnitschenko, in seinem Telegram-Kanal mit. Demnach gab es Angriffe in drei verschiedenen Landkreisen. Im angrenzenden Gebiet Saporischschja wurden laut dem Einsatzkommando Ost der ukrainischen Armee ebenfalls alle angreifenden Drohnen vernichtet.

Ukraine meldet russische Angriffe mit 16 Kamikaze-Drohnen

7.55 Uhr: Auch in dieser Nacht gab es in der Ukraine wieder russische Luftangriffe. Die russischen Streitkräfte hätten Angriffe mit 16 sogenannten Kamikaze-Drohnen vom Norden und Südosten aus gestartet, teilt das ukrainische Militär mit. Alle Drohnen seien aber von der Luftabwehr abgeschossen worden.

Auch in der Hauptstadt Kiew wurde am frühen Freitag wieder Luftalarm ausgelöst. Kurz nach zwei Uhr in der Nacht heulten die Sirenen und die Stadtverwaltung rief die Einwohner über den Kurznachrichtendienst Telegram auf, die Schutzräume aufzusuchen. In der umliegenden Region waren Explosionen und Flugabwehrfeuer zu hören.

Erst am Donnerstag hatte Russland mit dem größten Luftangriff seit Beginn des Krieges erneut vor allem Energieinfrastruktur ins Visier genommen. Dadurch kam es laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in den meisten Regionen wieder zu Stromausfällen.

Das Wichtigste aus der Nacht

5.30 Uhr: Nach dem Fund einer Rakete in Belarus will sich Kiew um Aufklärung bemühen. In Bachmut wird weiter heftig gekämpft, nach ukrainischen Angaben wurde ein russischer Vorstoß zurückgeschlagen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg fordert mehr Waffenlieferungen, auch von Deutschland. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung aus der Nacht.

Habeck dankt Wirtschaft für Spenden an die Ukraine

3.15 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Unternehmen für Sachspenden an die Ukraine gedankt. "Wir haben angesichts der brutalen Angriffe auf die zivile Infrastruktur Unternehmen gebeten, technische Güter wie beispielsweise Transformatoren für die Ukraine zu spenden", sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Und das haben die im großen Umfang getan."

Etwa 2.300 technische Güter wurden laut Habeck mithilfe der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in die Ukraine geliefert, darunter knapp 30 Transformatoren. "In den letzten Wochen haben deutsche Unternehmen noch mal mehr als 60 Transformatoren zur Spende angeboten, darunter auch mehrere große."

Institut: Russland offenbar wehrlos gegen ukrainische Drohnenangriffe

3.14 Uhr: Die russische Flugabwehr ist nach Ansicht der Analysten des amerikanischen Institute for the Study of War nicht effektiv gegen ukrainische Angriffe mit Drohnen ausgerüstet. In seinem Tagesbericht nennen die Experten jüngste erfolgreiche Attacken auf die russische Militärbasis Engels mit unbekannten Fluggeräten als Beispiele. Auch das britische Verteidigungsministerium spricht davon, dass es "zunehmend klar sei, dass Russland mit Angriffen auf seinem Staatsgebiet nicht zurechtkomme." Russische Militärblogger fragen offen, wie die ukrainischen Drohnen überhaupt so lange Strecken unbemerkt zurücklegen können. Der Flughafen liegt etwa 800 Kilometer von Luhansk entfernt.

Selenskyj: Massive Stromausfälle nach Raketenangriffen

3.05 Uhr: Einen Tag nach den russischen Raketenangriffen räumt der ukrainische Präsident ein, dass die meisten Regionen unter Stromausfällen leiden. "Aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was hätte passieren können, wenn unsere heldenhaften Flugabwehrtruppen und die Luftabwehr nicht gewesen wären", sagt Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache am Donnerstagabend. Die Luftkommandos in der Zentral-, Süd-, Ost- und Westukraine hätten 54 russische Raketen und elf Drohnen während eines der größten russischen Luftangriffe seit Beginn des Krieges im Februar abgewehrt.

Großbritannien plant Milliardenhilfe für 2023

2.30 Uhr: Großbritannien wird seinem Verteidigungsministerium zufolge der Ukraine auch im Jahr 2023 2,3 Milliarden Pfund an Militärhilfe zur Verfügung stellen. Das entspreche, wie der britische Verteidigungsminister Ben Wallace sagt, dem Betrag, den sein Land bereits in diesem Jahr der Ukraine bereitgestellt habe. In den USA hat Präsident Joe Biden einen neuen Haushalt in Kraft gesetzt, in dem auch weitere Unterstützung für die Ukraine enthalten ist.

Expertin: Schwaches Russland kann Europa destabilisieren

0.30 Uhr: Die Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), Claudia Major, hat vor den Folgen eines durch den Krieg geschwächten Russlands gewarnt. "Jegliche Schwächung von Russland und das mögliche Auseinanderbrechen dieses Vielvölkerstaates hat eine enorm destabilisierende Wirkung auf Europa und darüber hinaus", sagte Major dem Redaktionsnetzwerk Deutschland am Freitag laut einem Vorabbericht.

Auf den ersten Blick sei ein schwaches Russland also erfreulich, auf den zweiten Blick gäbe es viele destabilisierende Nebeneffekte. "Wir müssen uns auch fragen, wie wir mit dem möglichen Chaos umgehen, wenn Russland keine Führungsmacht mehr ist, etwa im zentralasiatischen Raum", sagte Major. Schon jetzt seien die Folgen bereits in Zentralasien, wo Russland eine hegemoniale Führungsmacht war, sichtbar. "Der Kreml wird dort nach den militärischen Niederlagen in der Ukraine als schwach wahrgenommen, und erste Staaten wollen dies nutzen, um sich aus der Einflusssphäre Moskaus zu lösen."

Selenskyj: Jeder Angriff rückt Russland näher an ein Tribunal

0.06 Uhr: Russland rückt mit jedem weiteren Raketenangriff gegen die Ukraine nach Ansicht von Präsident Wolodymyr Selenskyj näher an ein internationales Tribunal heran. "Mit jedem solchen Raketenangriff treibt sich Russland nur noch tiefer in eine Sackgasse", sagte Selenskyj am Donnerstagabend in seiner täglichen Videoansprache, nur wenige Stunden nach dem jüngsten russischen Großangriff mit Marschflugkörpern und sogenannten Kamikaze-Drohnen. Der "Status des größten Terroristen der Welt" werde sich noch lange auf Russland und seine Bürger auswirken. "Und jede Rakete bestätigt nur, dass das alles mit einem Tribunal enden muss, genau so wird es sein", sagte Selenskyj.

Donnerstag, 29. Dezember

Ukraine: Tausende Soldaten und Zivilisten vermisst

23.30 Uhr: Seit Kriegsbeginn in der Ukraine werden nach Angaben der ukrainischen Präsidentenberaterin Alona Verbytska Tausende Soldaten und Zivilisten vermisst. "Russland hat aktuell 3.392 ukrainische Kriegsgefangene bestätigt, aber in der Ukraine gelten derzeit 15.000 Menschen als vermisst, darunter viele Zivilisten", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag). Das Schicksal dieser Menschen sei völlig ungewiss, sagte Verbytska, die sich als Ombudsfrau für die Rechte ukrainischer Soldaten engagiert.

Kiew will sich an Untersuchungen in Belarus beteiligen

20.48 Uhr: Nach dem Fund einer Rakete auf dem Staatsgebiet von Belarus hat das ukrainische Verteidigungsministerium seine Mitarbeit an den Untersuchungen des Vorfalls angeboten. In einer am Donnerstagabend veröffentlichten Erklärung des Ministeriums in Kiew heißt es, dass die Behörde zu einer "objektiven Untersuchung des Vorfalls" bereit sei. Staatsmedien in der belarussischen Hauptstadt Minsk hatten berichtet, dass eine vom Flugabwehrsystem S-300 abgeschossene Rakete am Donnerstagvormittag auf belarussisches Staatsgebiet gefallen sei.

Das Verteidigungsministerium in Kiew wies darauf hin, dass die Ukraine am Donnerstag von einer Welle russischer Marschflugkörper angegriffen worden sei. "Daher ist auch eine Provokation von Seiten des Terroristen-Staats Russland nicht auszuschließen, der eine Flugroute seiner Marschflugkörper so ausgewählt hat, um ihren Abschuss im Luftraum über Belarus zu provozieren", hieß es.

Militärexperten über russische Kriegsführung: "Dann gibt es Katastrophen"

19.53 Uhr: Russland hat eine der weltgrößten Armeen – und trotzdem massive Probleme im Ukraine-Krieg. Zwei führende Militärexperten entschlüsseln bei t-online die Fehler in der russischen Kriegsführung und die Architektur der Invasionstruppen – und sie erklären, warum Wladimir Putin Teil eines großen Problems ist. Das Video sehen Sie hier.

Ukrainische Armee greift russische Stützpunkte bei Berdjansk an

19.50 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung russische Stützpunkte in der Umgebung der Industrie- und Hafenstadt Berdjansk im Südosten des Landes angegriffen. Dabei seien rund 50 russische Soldaten "liquidiert" worden, teilte der Generalstab in Kiew am Donnerstag mit. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Die Militärs in Kiew machten keine Angaben dazu, mit welchen Waffensystemen Berdjansk angegriffen wurde. Die Stadt am Asowschen Meer liegt knapp 100 Kilometer hinter den aktuellen Frontlinien.

Ukrainischer Geheimdienst-Chef: "Situation ist festgefahren"

19.29 Uhr: In der Ukraine gibt es derzeit kaum noch bedeutende Geländegewinne – weder auf ukrainischer noch auf russischer Seite. Der Chef des militärischen Nachrichtendiensts der Ukraine, Kyrylo Budanov, berichtet daher in einem Interview mit der BBC: "Es bewegt sich nicht." Die Situation sei festgefahren.

Budanov rechnet damit, dass es in Russland einen erneuten Anlauf geben wird, neue Soldaten zu rekrutieren. Die Truppen befänden sich "in einer völligen Sackgasse" und hätten erhebliche Verluste erlitten. Der Armee seines Landes fehle es hingegen vor allem an ausreichend Ressourcen, um gleichzeitig in mehreren Regionen Fortschritte zu erzielen.

"Wir können sie nicht in allen Richtungen vollständig besiegen", so Budanov. "Sie können es ebenso wenig." Daher seien Waffen aus dem Westen so wichtig. "Wir warten dringlich auf neue Lieferungen."

Moskau erlaubt kasachische Öllieferungen durch russische Pipeline

17.58 Uhr: Russland ist nach Angaben der russischen Führung bereit, die Nutzung der Pipeline "Druschba" für die Durchleitung kasachischen Öls nach Deutschland zu erlauben. Russland sei bereit, einem solchen Antrag zuzustimmen, erklärte Energieminister Alexander Nowak am Donnerstag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. "Wir stehen dem normal gegenüber und wenn ein Teil des kasachischen Öls aus Ust-Luga in die «Druschba" umgeleitet wird, dann ist das normal.»

Europa will wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine seine Abhängigkeit von russischem Öl verringern. In dem Zusammenhang haben Deutschland und Polen ihren Verzicht auf russisches Pipeline-Öl ab Januar verkündet. Um die Versorgung weiter sicher zu stellen, wurde unter anderem die Ex-Sowjetrepublik Kasachstan gebeten, ihre Öllieferungen zu erweitern. Dem Chef der staatlichen Öl- und Gasgesellschaft Kazmunaygas, Magsum Mirsagalijew, nach ist sein Unternehmen bereit, ab Januar Probelieferungen über die Pipeline "Druschba" nach Deutschland zur PCK-Raffinerie in Schwedt zu schicken. Die Raffinerie in Brandenburg gehörte bis vor kurzem noch dem russischen Ölkonzern Rosneft.

Die kasachische Pipelinegesellschaft Kaztransoil hat dem Bericht zufolge bereits Antrag auf die Durchleitung von 1,2 Millionen Tonnen Öl nach Deutschland im kommenden Jahr gestellt. Kasachstan liegt in Zentralasien. Um Öl nach Europa zu transportieren, muss das Land entweder auf die russische Pipeline-Infrastruktur zurückgreifen oder auf dem Seeweg über das Kaspische Meer den Rohstoff nach Aserbaidschan bringen, wo er über Pipelines in die Türkei oder an die Schwarzmeerküste von Georgien weitergepumpt werden kann.

Putin erhöht Strafen für Saboteure

16.44 Uhr: In Russland wird die Strafe für Sabotageakte und Unterwanderung der sozialen Ordnung auf bis zu lebenslange Haft verschärft. Kremlchef Wladimir Putin hat die entsprechenden Änderungen am Donnerstag unterzeichnet, wie aus der Veröffentlichung auf dem offiziellen Gesetzesportal hervorgeht. Bestraft werden können demnach nicht nur Sabotageakte selbst, sondern auch die Finanzierung, das Werben und die Vorbereitung von Staatsstreichen und anderen "subversiven Handlungen".

Die Gesetzesverschärfung erfolgt vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Nach Kriegsausbruch ist es zu einer Reihe von Anschlägen gegen Kreiswehrersatzämter und Infrastruktur in Russland gekommen. Speziell nach der von Putin ausgerufenen Mobilmachung hat sich die Welle der Anschläge verstärkt. Insgesamt wurden allein bis November Angriffe auf mehr als 75 öffentliche Gebäude registriert, davon mehr als 50 Militärkommissariate.

Bürgerrechtler beklagen, dass die schwammige Formulierung und die unterschiedliche Auslegung von Gesetzen der Obrigkeit einen großen Spielraum für die Verfolgung der Opposition und Andersdenkender eröffnet. Bereits in den vergangenen Monaten wurden viele Kriegskritiker unter dem Vorwand der "Diskreditierung der russischen Armee" zu langen Haftstrafen verurteilt.

Putin weiht neue Kriegsschiffe ein – Atom-U-Boot darunter

14.53 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Donnerstag an einer Zeremonie zur Einweihung mehrerer neuer Kriegsschiffe teilgenommen, darunter ein U-Boot, das Atomraketen abfeuern kann. Putin, der per Videokonferenz teilnahm, kündigte die Produktion weiterer Schiffe an und rühmte die Fähigkeiten der russischen Marine.

Russland werde "den Bau von Schiffen verschiedener Typen beschleunigen und ausweiten und diese mit den modernsten Waffensystemen ausstatten", sagte der Kreml-Chef. "Kurz gesagt, es geht darum, alles zu tun, um die Sicherheit Russlands und unsere nationalen Interessen auf den Weltmeeren zu gewährleisten", fügte der Präsident hinzu.

Über Video zugeschaltet gab er das Signal, die russische Flagge auf den neuen Schiffen zu hissen. Unter den Neuzugängen ist auch das Atom-U-Boot "Generalissimus Suworow", das ballistische Atomraketen abfeuern kann.

Ukraine meldet Fortschritte vor strategisch wichtiger Stadt

13.35 Uhr: Das ukrainische Militär ist nach eigenen Angaben bei der strategisch wichtigsten Stadt Kreminna im Gebiet Luhansk vorgerückt. "Unsere Soldaten setzen ihre Angriffshandlungen im Gebiet der Stadt Kreminna fort. Im Laufe der Woche sind die Verteidiger der Ukraine bis zu 2,5 Kilometer in Richtung der genannten Ortschaft vorgedrungen", sagte General Olexij Hromow bei einem Briefing des Generalstabs am Donnerstag. Kreminna gilt als mögliches Einfallstor, um im Osten der Ukraine weiter vordringen zu können.

Zuvor hatte die amerikanische Denkfabrik Institute for the Study of the War (ISW) mitgeteilt, dass die russische Armee im Gebiet Luhansk Truppen sammle und sich für eine Entscheidungsschlacht rüste.

Erneuter Drohnenangriff auf Militärflughafen in Südrussland gemeldet

13.20 Uhr: Im südrussischen Gebiet Saratow hat die Flugabwehr nach Behördenangaben nahe dem Militärflugplatz Engels-2 eine Drohne abgeschossen. "Auf dem Gebiet des Landkreises ist die Flugabwehr aktiv geworden. Ein unbekanntes Objekt wurde zerstört", teilte Gouverneur Roman Busargin in seinem Telegram-Kanal mit.

Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht. Der Militärflugplatz, auf dem Russland strategische Bomber für Raketenangriffe auf die Ukraine stationiert, wurde zuvor im Dezember bereits zweimal attackiert.

Belarus meldet: Rakete auf Staatsgebiet abgeschossen

12.48 Uhr: Belarus hat nach dem Einsatz der ukrainischen Flugabwehr gegen russische Angriffe über den Fund einer Rakete auf seinem Staatsgebiet informiert. Wie das Verteidigungsministerium in Minsk mitteilte, sei eine Rakete abgeschossen worden. Damit widerspricht das Ministerium der staatlichen Agentur Belta, die zuvor gemeldet hatte, dass die Rakete auf belarussischem Staatsgebiet eingeschlagen sei.

Es soll sich um eine ukrainische Luftabwehrrakete gehandelt haben. Diese Angaben sind unabhängig nicht überprüfbar. Weder die Ukraine noch Russland haben sich bislang geäußert. Sollten sich die Angaben bewahrheiten, wäre es ein ähnlicher Vorfall wie im November, als polnisches Gebiet getroffen wurde.

Die Gründe würden derzeit untersucht. Dem Verteidigungsministerium zufolge wurde auch Machthaber Alexander Lukaschenko unterrichtet. Er hatte russischen Truppen die Militärbasen in dem Land für Angriffe auf die Ukraine überlassen.

Putin und Xi konferieren per Video am Freitag

11.28 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin will am Freitag per Videokonferenz mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping sprechen. Bei dem Gespräch werde es um eine Reihe bilateraler und regionaler Fragen gehen, teilt der Sprecher des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow, mit. Russland und China sind im Zuge des Ukraine-Kriegs enger zusammengerückt, was den Westen besorgt. China lehnt zudem die Sanktionen gegen Russland ab, hat allerdings zuletzt auf eine diplomatische Lösung des Konflikts gedrungen.

Ukraine: 54 von 69 russischen Raketen abgeschossen

11.24 Uhr: Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 54 von 69 von Russland gestarteten Raketen und Marschflugkörpern abgeschossen. Das teilt der ranghöchste General Walery Saluschny auf Telegram mit. Russland habe Marschflugkörper aus der Luft und von See aus abgefeuert, zudem mit landgestützten Raketen vom Typ S-300 wichtige Teile der Versorgungsinfrastruktur treffen wollen.

Präsidialamtsberater Olexij Arestowytsch hatte zuvor mitgeteilt, dass die russischen Streitkräfte mehr als 100 Raketen in mehreren Angriffswellen abgefeuert hätten.

Russland lehnt ukrainische Bedingungen für Friedensverhandlungen ab

10.59 Uhr: Die russische Führung hat die ukrainischen Bedingungen für Friedensverhandlungen abgelehnt. "Es versteht sich von selbst, dass wir zu diesen Bedingungen mit niemandem reden werden", sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow in einem auf der Homepage des Ministeriums veröffentlichten Interview. Russland werde weder die besetzten Gebiete aufgeben, noch Reparationszahlungen leisten oder sich vor internationalen Gerichten schuldig bekennen. Lawrow nannte die Führung in Kiew "verhandlungsunfähig".

Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine "Friedensformel" vorgestellt, die aus zehn Punkten besteht. Die wichtigsten darunter sind der vollständige Abzug der russischen Truppen von ukrainischem Gebiet und Reparationszahlungen für die vom russischen Militär angerichteten Zerstörungen in der Ukraine.

Russland machte seinerseits deutlich, dass Voraussetzung für einen Friedensvertrag sei, dass Kiew die Annexionen der Schwarzmeer-Halbinsel Krim und der Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja anerkennen müsse. Kiew lehnt das kategorisch ab und hat eine Befreiung aller Gebiete angekündigt.

Russisches Militär prahlt nach Angriffen mit Fülle an Raketen

10.16 Uhr: Vor dem Hintergrund der neuen massiven Raketenangriffe auf die Ukraine hat sich das russische Verteidigungsministerium auf sozialen Netzwerken mit der Masse eigener Lenkwaffen gerühmt. "Die Kalibr gehen niemals aus", teilte die Behörde in ihrem Telegram-Kanal mit. Illustriert ist der Spruch mit einer abgefeuerten Rakete. Die "Kalibr" sind Mittelstreckenraketen, die Russland von Schiffen aus dem Schwarzen und Kaspischen Meer auf Ziele in der Ukraine abfeuert.

Klitschko: Drei Verletzte in Kiew

9.57 Uhr: Russland überzieht die Ukraine nach Militärangaben aus Kiew erneut mit großen Raketenangriffen. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, dass ein Haus getroffen worden sei. Zwei Personen seien gerettet und ins Krankenhaus gebracht worden. Insgesamt seien bei den Angriffen drei Menschen verletzt worden, darunter ein 14 Jahre altes Mädchen, teilte er mit.

Klitschko sprach zudem von 16 Raketen, die über Kiew zerstört worden seien. Im Zentrum sei auch ein Auto von herabfallenden Raketentrümmern getroffen worden. 40 Prozent der Verbraucher in der Stadt seien ohne Strom.

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Schwere Angriffe auch in Charkiw und Lwiw

9.23 Uhr: Russische Raketen sind nach ukrainischen Angaben auch im ostukrainischen Charkiw eingeschlagen, berichtet der Bürgermeister. Ihor Terechow erklärte, man untersuche, was genau getroffen worden sei und ob es Opfer gebe.

Die Zeitung "Ukrainska Pravda" meldet zudem schwere Explosionen in Lwiw. 90 Prozent der Stadt seien ohne Strom, es könne zudem Unterbrechung in der Wasserversorgung geben, sagte demnach der Bürgermeister Andriy Sadovy.

Ukraine: Mehr als 120 russische Raketen gegen Infrastruktur

9.21 Uhr: Russland hat die Ukraine am Donnerstag nach Angaben der Regierung in Kiew landesweit mit mehr als 120 Raketen angegriffen. Sie seien von der "bösen russischen Welt" abgeschossen worden, um die wichtige Infrastruktur zu zerstören und massenhaft Zivilisten zu töten, schrieb der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, im Kurznachrichtendienst Twitter. Zuvor hatte es in der Hauptstadt Kiew und anderen Städten schwere Explosionen gegeben. Im ganzen Land wurde Luftalarm ausgelöst.

London: Flugplatz-Angriff zeigt Schwäche russischer Abwehr

9.04 Uhr: Der mutmaßliche ukrainische Drohnenangriff auf einen russischen Militärflugplatz zeigt nach britischer Einschätzung die Verwundbarkeit der russischen Luftverteidigung. Es werde immer deutlicher, dass Russland Schwierigkeiten habe, Angriffe tief im Landesinneren abzuwehren, teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag mit.

Das liege vermutlich daran, dass moderne Flugabwehrsysteme wie SA-22 Panzir derzeit rar seien. "Neben der Verteidigung strategischer Standorte wie Engels werden diese Systeme derzeit in großer Zahl benötigt, um die Hauptquartiere nahe der Frontlinie in der Ukraine zu schützen", hieß es unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse.

Luftalarm in der Ukraine – schwere Explosionen in Kiew

8.46 Uhr: Russland überzieht die Ukraine nach Militärangaben aus Kiew erneut mit großen Raketenangriffen. Im ganzen Land wurde am Donnerstagmorgen Luftalarm ausgelöst. Auch in der Hauptstadt Kiew waren mehrere schwere Explosionen im Zentrum zu hören, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete. Dem Vernehmen nach war die ukrainische Flugabwehr im Einsatz, um die Angriffe abzuwehren. Es war zunächst unklar, ob es auch Einschläge von Raketen gab. Die Detonationen gibt es auch vor allem, wenn die russischen Raketen oder Drohnen abgeschossen werden.

Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von mehreren Explosionen, ohne Details zu nennen. Er warnte vor möglichen Stromausfällen und forderte die Menschen auf, ihre Mobiltelefone aufzuladen und sich mit Wasservorräten einzudecken.

Aus mehreren Teilen der Ukraine im Süden und im Westen gab es Berichte von Behörden über Angriffe. Gemeldet wurden Explosionen etwa auch aus den Gebieten Poltawa, Odessa, Charkiw, Mykolajiw und Lwiw. Russische Militärblogger veröffentlichten zahlreiche nicht überprüfbare Videos von Rauchwolken nach mutmaßlichen Treffern.

Das Wichtigste aus der Nacht

5.30 Uhr: Russland hat im Süden und Osten der Ukraine Ziele mit Drohnen angegriffen, einige wurden von der ukrainischen Flugabwehr abgeschossen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow will den Nachschub an westlichen Waffen für Kiew abschneiden. CDU-Chef Merz fordert, Panzer ins Kriegsgebiet zu liefern. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse in der Nacht.

Habeck: Russland steuert auf Niederlage zu

4.50 Uhr: Im Krieg gegen die Ukraine sieht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck Russland auf dem Weg zur militärischen Niederlage. "Niemand hätte gedacht, dass das Jahr 2022 so endet", sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Mehr dazu lesen Sie hier.

Selenskyj spricht Bevölkerung Mut zu

0.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj appelliert an die Menschlichkeit seiner Mitbürger und spricht der Bevölkerung Mut zu. In seiner nächtlichen Videobotschaft fordert Selenskyj zudem die Ukrainer zur gegenseitigen Unterstützung und Wertschätzung auf. "Wir haben unsere Menschlichkeit nicht verloren, obwohl wir schreckliche Monate durchgestanden haben. Und wir werden sie nicht verlieren, obwohl wir ein schwieriges Jahr vor uns haben", sagte Selenskyj.

Neue Drohnenangriffe gemeldet

0.05 Uhr: Russische Militärs haben nach ukrainischen Angaben am Mittwochabend eine neue Angriffswelle mit sogenannten Kamikaze-Drohnen gegen die Ukraine gestartet. Die Drohnen seien gegen verschiedene Ziele im Süden und Osten des Landes gerichtet, teilte die Befehlsstelle der ukrainischen Luftabwehr Süd auf Facebook mit. In der Region Dnipro seien fünf Drohnen abgeschossen worden. "Bleiben wir in festlicher Stimmung", hieß es dazu.

Der Einflug von Drohnen in mehreren Gruppen wurde auch aus der Region Donezk, Saporischschja und Charkiw gemeldet. Beobachter berichteten zudem Flüge in Richtung Odessa. Nach Berichten der Agentur Unian wurden zahlreiche unbemannte Fluggeräte abgeschossen. Nähere Angaben lagen zunächst nicht vor.

Mittwoch, 28. Dezember

Moskau: Lage an der Front hat sich stabilisiert

23.10 Uhr: Trotz mehrerer Niederlagen im Angriffskrieg gegen die Ukraine sieht die Militärführung in Moskau nach der jüngsten Mobilmachung die eigenen Stellungen in den besetzten Gebieten als gefestigt an. "Unter Berücksichtigung der durchgeführten Maßnahmen zur Stärkung der Kampfkraft der Truppen hat sich die Lage entlang der Frontlinie stabilisiert", sagte Generalstabschef Waleri Gerassimow am Donnerstag vor ausländischen Militärattachés. Demnach hat die Front derzeit eine Länge von 815 Kilometern.

Die Hauptanstrengungen Moskaus richten sich laut Gerassimow auf die "Befreiung" des Gebiets Donezk. Tatsächlich werden die härtesten Kämpfe derzeit um mehrere Vororte der Industriestadt Donezk und die kleine Industriestadt Bachmut im Norden des Gebiets ausgetragen. Die Ukrainer erlitten hohe Verluste, erklärte der 67-Jährige. Die westlichen Waffenlieferungen bezifferte der General auf einen Wert von 100 Milliarden Dollar. Trotzdem sei die ukrainische Luftabwehr hilflos gegen die russischen Hyperschallraketen vom Typ "Kinschal" ("Dolch"), behauptete er.

Ukraine: Russland hat 100.000 Soldaten verloren

22.45 Uhr: Russland hat nach Angaben des ukrainischen Generalstabs in seinem Krieg nun mehr als 100.000 Soldaten verloren. Das ukrainische Militär sprach in einer Mitteilung am Donnerstag davon, dass 100.400 russische Soldaten "eliminiert" worden seien. Das kann nach Einschätzung unabhängiger Medien bedeuten, dass sie getötet oder so schwer verletzt wurden, dass sie aus dem Kriegsdienst ausscheiden mussten.

Russland hatte zuletzt von rund 6.000 getöteten Soldaten in den eigenen Reihen gesprochen. Unabhängige russische Medien haben derweil schon mehr als 10.000 russische Gefallene namentlich identifiziert. Die Ukraine nennt selbst keine eigenen Verluste in den täglichen Militärberichten. Das Präsidentenamt in Kiew hatte zuletzt von mehr als 10.000 getöteten ukrainischen Soldaten gesprochen.

London: Moskau verstärkt Front bei Kreminna

21.25 Uhr: Das russische Militär steht nach britischer Einschätzung in der Nähe der ostukrainischen Kleinstadt Kreminna unter anhaltendem Druck der ukrainischen Streitkräfte.

Russland habe seine Frontlinie in dem Gebiet in der Oblast Luhansk in den vergangenen Tagen wahrscheinlich verstärkt, teilte das britische Verteidigungsministerium in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update mit. Es habe dort umfassende neue Verteidigungsanlagen errichtet und werde seinen Fokus wahrscheinlich darauf legen, die Position zu halten.

Das Gebiet sei aus logistischer Sicht wichtig für die russische Front im ostukrainischen Donbass, Kreminna zudem eine bedeutende Stadt in Luhansk, schrieb das Ministerium. Der Kreml ziehe die "Befreiung" des Gebiets als eine Rechtfertigung für den Angriffskrieg gegen die Ukraine heran.

Kreminna liegt nördlich der seit Monaten umkämpften Industriestadt Bachmut. Auch in der Nähe der Kleinstadt selbst hat sich die Lage jüngst zugespitzt.

Lawrow: Werden Waffen-Nachschub für Kiew unterbrechen

19.05 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow erwartet nach eigenem Bekunden eine baldige Unterbrechung der Nachschubwege für Waffen und Munition für die ukrainische Armee aus dem Ausland. "Wir beobachten, dass die Ukraine immer mehr und immer bessere westliche Waffen erhält", sagte Lawrow am Mittwoch während eines Interviews im russischen Fernsehen. Daher gebe es unter Militärexperten Forderungen, diese Lieferwege zu unterbrechen. Dabei werde an "Eisenbahnstrecken, Brücken und Tunnel" gedacht, sagte Lawrow. "Ich gehe davon aus, dass sie professionelle Entscheidungen darüber treffen, wie man diese Lieferungen erschwert oder im Idealfall ganz stoppt."

Zum Teil werde ja schon mit Angriffen gegen die ukrainische Infrastruktur daran gearbeitet. Mit einer Unterbrechung des Energienetzes werde die Lieferung neuer Waffen bereits erschwert. "Und ich bin überzeugt, dass es noch andere Pläne gibt, die in dieser Hinsicht angewandt werden." Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zehn Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg.

Selenskyj: Kaum noch Zivilisten in Bachmut

17.31 Uhr: In der heftig umkämpften Stadt Bachmut im Osten der Ukraine leben nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kaum noch Zivilisten. "Im vergangenen Jahr lebten dort 70.000 Menschen. Jetzt sind nur noch ein paar Zivilisten geblieben", erklärte Selenskyj am Mittwoch im Onlinedienst Facebook. Angaben zur Anzahl der noch verbliebenen Zivilisten in der Stadt machte er nicht.

Es gebe in der Stadt "keinen Ort", der "nicht mit Blut bedeckt" sei, schrieb Selenskyj und fügte mehrere Aufnahmen hinzu, die das Ausmaß der Zerstörung in der Stadt zeigten. Nach Angaben von AFP-Journalisten, die sich in den vergangenen Wochen mehrfach in Bachmut aufhielten, werden die ohnehin schwierigen Lebensbedingungen durch den fehlenden Zugang zu Wasser und Strom zusätzlich erschwert.

Selenskyj war am 20. Dezember nach Bachmut gereist – einen Tag vor seinem Besuch in Washington, wo er dem US-Kongress eine ukrainische Flagge mit Unterschriften von in Bachmut kämpfenden Soldaten überreichte.

Türkischer Verteidigungsminister reist nach Moskau

16.30 Uhr: Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar ist seinem Büro zufolge zu Gesprächen nach Moskau gereist. Er werde von Geheimdienstchef Hakan Fidan begleitet. Weitere Einzelheiten gibt das Ministerium zunächst nicht bekannt.

Kreml: Friedensplan für Ukraine muss neue "Realitäten" anerkennen

12.36 Uhr: Ein möglicher Friedensplan für die Ukraine muss aus Sicht des Kremls Russlands Annexion der vier Gebiete im Osten und Süden des Landes anerkennen. "Es kann keinen Friedensplan für die Ukraine geben, der nicht die heutigen Realitäten auf dem russischen Territorium berücksichtigt", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Er reagierte damit auf die vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beim G20-Gipfel auf Bali im November vorgetragene Friedensformel aus zehn Punkten. Kernforderungen der Ukraine sind der Abzug russischer Truppen und Reparationszahlungen.

"Bisher gibt es gar keinen Friedensplan", betonte Peskow. Moskau hatte zuletzt zwar immer wieder erklärt, zu Verhandlungen bereit zu sein. Allerdings werfen die Ukraine und ihre westlichen Verbündeten Russland vor, das Angebot nicht ernst zu meinen. Einen Abzug von Truppen lehnt Russland ab.

Großbritannien: Russland verstärkt Truppen in Region Luhansk

11.31 Uhr: Russland hat nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums seine Kräfte im Raum Kreminna in der Region Luhansk in der Ostukraine verstärkt. Das Gebiet ist von Bedeutung für den Nachschub der russischen Truppen. Durch ukrainische Vorstöße weiter westlich sei Kreminna angreifbarer geworden.

Wieder landesweiter Luftalarm in der Ukraine

11.01 Uhr: In der Ukraine gibt es den Behörden zufolge wieder landesweit Luftalarm. Auch in der Hauptstadt Kiew heulen die Sirenen. Laut Berichten in den sozialen Medien wurde der Luftalarm ausgelöst, nachdem russische Kampfjets von Stützpunkten im benachbarten Belarus aufgestiegen seien.

UN zählen bisher 6.900 zivile Todesopfer im Ukraine-Krieg

10.49 Uhr: Im Ukraine-Krieg sind nach jüngsten Zählungen der Vereinten Nationen (UN) bisher knapp 6.900 Zivilisten getötet worden. Fast 11.000 unbewaffnete Menschen seien verwundet worden, teilte das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) in Genf mit. Unter den Getöteten seien auch 1.800 Frauen und etwa 400 Kinder, hieß es.

Die meisten der registrierten zivilen Opfer wurden laut UN durch den Einsatz von explosiven Waffen mit weitreichender Wirkung verursacht, darunter Beschuss durch schwere Artillerie, Mehrfachraketensysteme, Raketen und Luftangriffe. Das OHCHR geht davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen erheblich höher liegen. Von einigen Orten mit intensiven Kämpfen verzögerten sich die Berichte und müssten teils noch bestätigt werden. Dies gelte zum Beispiel für die Regionen um Mariupol und diverse Orte in der Region Luhansk.

Ukraine: 700 Objekte der kritischen Infrastruktur im Krieg zerstört

9.39 Uhr: In der Ukraine sind nach Regierungsangaben seit Beginn des russischen Angriffskriegs Ende Februar mehr als 700 Objekte der kritischen Infrastruktur zerstört worden. "Es geht um Gas-Pipelines, Umspannwerke, Brücken und ähnliches", sagte der stellvertretende ukrainische Innenminister Jewgeni Jenin am Mittwoch im Fernsehen. Insgesamt seien mehr als 35.000 Objekte von den russischen Truppen kaputt geschossen worden, fügte er hinzu.

Ukraine: Cherson unter heftigem Raketenbeschuss

7.58 Uhr: Aus der südukrainischen Stadt Cherson werden neue russische Angriffe gemeldet. Die russischen Streitkräfte hätten dort in den 24 Stunden bis zum frühen Mittwochmorgen 33 Raketen auf zivile Ziele abgefeuert, teilt der ukrainische Generalstab mit. Zudem seien bewohnte Gebiete am rechten Ufer des Flusses Dnipro nahe der im vergangenen Monat von der ukrainischen Armee zurückeroberten Regionalhauptstadt mit Mörsern und Artillerie beschossen worden.

An der Front im Osten der Ukraine tobten die schwersten Kämpfe weiter um die Stadt Bachmut, die seit Monaten massiv von russischen Truppen angegriffen wird, sowie weiter nördlich in den Städten Swatowe und Kreminna. Hier versuchen die ukrainischen Streitkräfte russische Stellungen zu durchbrechen. Der Frontverlauf habe sich kaum verändert, aber der russische Druck habe sich erhöht, weil Russland zusätzliche Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und Soldaten in die Kampfgebiete verlegt habe, sagt der ukrainische Militäranalyst Oleh Schdanow.

Die Nacht: Lawrow spricht von angeblichem Mordplan gegen Putin

6.15 Uhr: Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat den USA angebliche Pläne zur Tötung von Putin vorgeworfen. Pentagon-Mitarbeiter hätten mit einem "Enthauptungsschlag" gegen Moskau gedroht. Moskau reagiert indes auf den Ölpreisdeckel. Hier lesen Sie den Überblick über die Geschehnisse in der Nacht.

Kiew: Orthodoxe Kirche soll Putin zum Teufel erklären

21.35 Uhr: Im Streit um einen Verbleib der orthodoxen Kirche im weltbekannten Kiewer Höhlenkloster hat die ukrainische Führung die Kirche mit Nachdruck aufgefordert, sich von Moskau zu distanzieren. "Wenn ihr keine Beziehungen zu Russland habt, dann sagt Euch offiziell los, sagt, dass (Wladimir) Putin der Satan ist", forderte der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, am Dienstag im Fernsehen von der ukrainisch-orthodoxen Kirche. Auch der Moskauer Patriarch Kirill sei ein Teufel, fügte Danilow hinzu. Bis Mai war die ukrainisch-orthodoxe Kirche dem Moskauer Patriarchat unterstellt.

Damals hatte sich die ukrainisch-orthodoxe Kirche offiziell von Moskau losgesagt und den von Kremlchef Putin befohlenen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verurteilt. Allerdings verdächtigen die ukrainischen Behörden die Kirche weiterhin der Kollaboration mit Moskau. Mehrfach wurden Räumlichkeiten der Organisation durchsucht.

Der Mietvertrag der Kirche für das Höhlenkloster in Kiew wurde zum Jahreswechsel gekündigt. Daraufhin wandte sich der Vorsteher des Höhlenklosters, Pawel Lebed, mit Kritik und der Bitte um Verbleib an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Einwohner von Kiew müssen gesamten Winter mit plötzlichen Stromausfällen rechnen

20.34 Uhr: Die Bewohner Kiews müssen laut Stadtverwaltung bis zum Ende des Winters immer wieder mit plötzlichen Notabschaltungen rechnen. "Unter diesen Gegebenheiten werden wir den ganzen Winter leben müssen", sagte der Vizechef der Stadtverwaltung, Petro Panteljejew, am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Die Stromversorgung in Kiew ist wie in anderen ukrainischen Städten auch nach den russischen Raketenangriffen massiv beeinträchtigt.

Die Elektriker arbeiteten rund um die Uhr daran, das System wieder zu reparieren, doch die Lage bleibe schwierig, räumte Panteljejew ein. Gerade an Arbeitstagen, wo es einen erhöhten Stromverbrauch gebe, reichten die Kapazitäten nicht aus, warnte der Beamte.

Kiew kritisiert Orbán: "eine pathologische Verachtung der Ukraine"

17.55 Uhr: Die ukrainische Führung hat Ungarns Premier Viktor Orbán für dessen Haltung im Ukraine-Krieg scharf kritisiert. "Die Äußerungen von Ungarns Premierminister demonstrieren eine pathologische Verachtung der Ukraine und des ukrainischen Volkes, das sich der russischen Aggression widersetzt, und eine politische Kurzsichtigkeit", teilte das ukrainische Außenministerium am Dienstag auf seiner Homepage mit. Auslöser war eine Äußerung Orbáns, wonach der Krieg beendet werden könne, wenn die USA ihre Waffenhilfe für Kiew einstellten.

Orbán fordere auf diese Weise eine Niederlage der Ukraine, doch das würde nur die Gefahr einer russischen Aggression gegenüber Ungarn selbst erhöhen, so das ukrainische Außenministerium. "Der ungarische Führer sollte sich selbst fragen, ob er Frieden will."

Die Beziehungen zwischen Budapest und Kiew sind gespannt. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Orbán immer wieder versucht, die Unterstützung der EU für das Nachbarland oder auch Sanktionen gegen Russland zu blockieren. Bei einem Fußballspiel trug er einen Schal mit den Umrissen des einstigen Großungarns, das auch Teile der Ukraine umfasste. Seit Jahren gibt es Streit um die ungarische Minderheit in der Ukraine. Zugleich hat Orbán lange Zeit gute Beziehungen zu Kremlchef Wladimir Putin gepflegt. Ungarn ist stark von russischen Gaslieferungen abhängig.

Russland verbietet Ölexporte in Länder mit Preisdeckel

17.26 Uhr: Russland verbietet ab dem 1. Februar den Verkauf von Öl in Länder, die als Reaktion auf die russische Offensive in der Ukraine einen Ölpreisdeckel beschlossen haben. "Die Lieferung von russischem Öl und russischen Ölprodukten an ausländische juristische Einheiten und andere Privatpersonen ist verboten", wenn diese den Preisdeckel anwenden, hieß es in einem am Dienstag von Präsident Wladimir Putin unterzeichneten Dekret. Dieses gilt demnach vom 1. Februar bis zum 1. Juli. Das Verbot könne in Einzelfällen aufgehoben werden, über die Putin entscheide.

Die EU, die G7-Staaten und Australien hatten Anfang Dezember einen Preisdeckel von 60 Dollar (56,52 Euro) für russisches Rohöl vereinbart, das auf dem Seeweg transportiert wird. Deutschland und seine Partner wollen damit die üppigen Einnahmen Moskaus aus dem Ölverkauf schmälern. Gleichzeitig soll sichergestellt werden, dass Moskau weiter den Weltmarkt beliefert.

Der Preisdeckel wurde zusätzlich zu einem EU-Embargo für per Schiff transportiertes russisches Rohöl eingeführt. Er soll verhindern, dass Russland die Sanktionen umgeht und den Rohstoff zum gängigen Marktpreis an andere Länder verkauft. Welche Folgen das Verbot hat, lesen Sie hier.

Selenskyj-Berater zu Deutschlands Fehlern: "Das hat Putin am Ende noch mehr provoziert"

15.40 Uhr: Seit Kriegsbeginn Ende Februar steht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Fokus der Weltöffentlichkeit. Einer seiner Berater, Serhij Leschtschenko, spricht vor der t-online-Kamera ganz offen über seinen Chef und legt dabei einige von dessen Fehlentscheidungen offen. Das Video sehen Sie hier.

Russische Truppen berichten von erfolgreichen Angriffen

13.18 Uhr: Bei Kämpfen und Artillerieduellen an verschiedenen Frontabschnitten haben russische Truppen am Dienstag nach eigener Darstellung den ukrainischen Verteidigern größere Verluste zugefügt. So seien bei Kämpfen rund um Donezk im Osten der Ukraine rund 60 ukrainische Soldaten "vernichtet" worden, berichtete die Staatsagentur Tass unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau. In der benachbarten Region Luhansk seien rund 30 ukrainische Soldaten bei einem Artillerieangriff getötet worden. Daneben soll bei diversen Artillerieduellen von Cherson im Süden bis Charkiw im Osten eine Reihe von ukrainischen Geschützen zerstört worden sein. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Lawrow sieht USA als treibende Kraft

12.55 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht die USA als Hauptschuldigen und zugleich größten Nutznießer des Ukraine-Konflikts. Strategisches Ziel der USA und ihrer Verbündeten in der Nato sei ein "Sieg über Russland auf dem Schlachtfeld", um Russland zu schwächen oder gar zu vernichten, sagte Lawrow in einem Interview der russischen Staatsagentur Tass am Dienstag. Um dies zu erreichen, seien die Gegner Moskaus "zu Vielem bereit".

"Der Hauptnutznießer in diesem "brennenden Konflikt" sind die USA, die daraus den maximalen Nutzen sowohl im wirtschaftlichen als auch militärisch-strategischen Bereich ziehen wollen", sagte Lawrow. Daneben verfolge Washington noch ein weiteres geopolitisches Ziel – die Zerstörung der traditionellen Beziehungen Russlands zu Europa.

Russland hat am 24. Februar die Ukraine überfallen. Wegen dieses Angriffskriegs, der bisher Tausende von Menschenleben gefordert hat, verhängten die USA, die EU und eine Reihe westlicher Staaten harsche Sanktionen gegen Russland. Die Ukraine erhält zudem militärische Unterstützung in Form von Waffen und Munition aus dem Westen.

Ukraine registrierte 2022 mehr als 4.500 russische Cyberangriffe

12.52 Uhr: Dem ukrainischen Sicherheitsdienst zufolge hat es seit Jahresbeginn mehr als 4.500 russische Cyberangriffe in der Ukraine gegeben. Russland starte "im Durchschnitt mehr als zehn Cyberangriffe pro Tag", sagte der ukrainische Chef für Cyber-Sicherheit, Ilja Witiuk, in einem TV-Interview am Montag. "Zum Glück bekommt die ukrainische Gesellschaft die meisten davon noch nicht einmal mit", fügte er hinzu.

Moskau ziele vor allem auf den Energiesektor, Logistik, militärische Einrichtungen und Regierungsdatenbanken ab. Inzwischen habe die Ukraine bereits acht Jahre lang Erfahrung mit dieser Art Attacken – und sei bei Kriegsbeginn gut dagegen gewappnet gewesen, sagte Witiuk.

Achtköpfige Familie in Ostukraine ausgeraubt und getötet

12.39 Uhr: In der russisch besetzten Ortschaft Makijiwka in der Region Luhansk im Osten der Ukraine haben mehrere Männer eine achtköpfige Familie ausgeraubt und getötet. Unter den Opfern waren vier Kinder, wie russische und ukrainische Medien am Dienstag übereinstimmend berichteten. Bei dem Überfall seien Bargeld, Mobiltelefone sowie ein Auto erbeutet worden. Nach Angaben der russischen Staatsagentur Tass wurden bereits drei Tatverdächtige festgenommen.

Laut ukrainischen Medien handelt es sich bei den Verdächtigen um Angehörige der berüchtigten Wagner-Söldnertruppe. Diese hatte zuletzt neue Mitglieder in russischen Gefängnissen rekrutiert.

Kühnert gegen Friedensverhandlungen mit Russland "in der jetzigen Situation"

10.45 Uhr: SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat sich gegen Friedensverhandlungen mit Russland "in der jetzigen Situation" ausgesprochen. "Der Moment, in dem die Ukraine ihren Frieden aushandeln wird, der wird kommen", sagte Kühnert am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". "Aber der hat Voraussetzungen: nämlich die territoriale Integrität dieses Landes und dass Russland klar wird, dass es seine Kriegsziele nicht erreichen kann." Die Ukraine werde auch militärisch unterstützt mit dem Ziel, dass sie für sich später einen gerechten Frieden verhandeln könne, sagte Kühnert weiter.

Er bekräftigte außerdem die Haltung seiner Partei, bei der Lieferung von Waffen an die Ukraine "keine Alleingänge" zu machen. Der sogenannte Ringtausch, in dem Deutschland Panzer an andere osteuropäische Länder liefert, die im Gegenzug ihre Panzer aus sowjetischen Beständen an die Ukraine geben, funktioniere "und hilft auch ganz konkret und vor allem sofort", sagte er.

Russland: Vier ukrainische Saboteure in Grenzregion getötet

9.44 Uhr: An der russisch-ukrainischen Grenze sind nach Angaben des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB vier Saboteure getötet worden. Die Ukrainer seien bei dem Versuch, im Gebiet Brjansk die Grenze zu überqueren, "liquidiert" worden, teilte der FSB mit. Sie hätten selbst gebaute Sprengsätze, ausländische Waffen und Munition sowie Kommunikation- und Navigationsgeräte bei sich gehabt, um auf russischem Staatsgebiet Terroranschläge zu verüben, hieß es. Ukrainische Medien berichteten am Dienstag, dass die Männer militärische Aufgaben gegen Russlands Angriffskrieg erledigt hätten.

Ein Soldat der ukrainischen Streitkräfte bestätigte im Nachrichtenkanal Telegram den Tod seiner Kameraden, deren Namen und Fotos er auch veröffentlichte. Er ging allerdings davon aus, dass die Männer durch eine Minenexplosion getötet wurden. Laut FSB wurden sie bereits am 25. Dezember getötet.

Russland: Keine Initiative für atomare Rüstungskontrolle geplant

8.51 Uhr: Russland plant laut Außenminister Sergej Lawrow derzeit keine neuen Initiativen zur Rüstungskontrolle von Atomwaffen oder für Sicherheitsgarantien. In einem Interview der Nachrichtenagentur Tass forderte Lawrow den Westen zudem zu maximaler Zurückhaltung in dem "hochsensiblen" Nuklearbereich auf.

Die Nacht: Ukraine fürchtet Großangriff zu Neujahr

7.42 Uhr: In der Ukraine sind infolge der russischen Angriffe auf das Energienetz immer noch rund neun Millionen Menschen ohne Stromversorgung. Und in Kiew befürchtet man schon bald neue Wellen von Marschflugkörpern und Raketen – möglicherweise schon in der Neujahrsnacht. Hier lesen Sie den Überblick über die Geschehnisse in der Nacht.

So können Sie für die Ukraine spenden

Angesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier finden Sie eine Auswahl an Hilfsorganisationen.

Ältere Nachrichten zum Krieg gegen die Ukraine lesen Sie hier.

Dieser Newsblog wird seit dem 2. Januar nicht mehr aktualisiert. Die weiteren Entwicklungen lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters
  • Eigene Recherche
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