Newsblog zum Ukraine-Krieg Jetzt greift die Türkei direkt in die Gespräche ein
Das Treffen zwischen Putin und Selenskyj ist ausgefallen. Jetzt will die Türkei Gespräche mit den Kriegsparteien führen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Trump: Kehre Freitag wohl nach Washington zurück
- Jetzt greift die Türkei direkt in die Gespräche ein
- Merz: Neue EU-Sanktionen gegen Russland am Dienstag
- Merz: Taurus-Lieferung steht im Augenblick nicht an
- Reaktion auf Putin: Auch Selenskyj sagt Treffen in Istanbul ab
- Trump erwägt Reise zu Ukraine-Gesprächen in der Türkei am Freitag
Trump: Kehre Freitag wohl nach Washington zurück
US-Präsident Donald Trump geht davon aus, dass er Freitag von seiner Golfstaaten-Reise nach Washington zurückkehrt. Er schließt aber offenbar nicht aus, dass es noch kurzfristig anberaumte Zwischenstopps geben könnte. "Wir reisen morgen ab, wie Sie wissen. Fast mit unbekanntem Ziel – denn es werden Anrufe kommen: 'Könnten Sie hier sein? Könnten Sie dort sein?' Aber wahrscheinlich kehren wir morgen nach Washington, D.C. zurück", sagte Trump während eines Besuchs in Abu Dhabi.
Der Präsident hat in den vergangenen Tagen zwar die Golf-Region besucht, sich aber gleichzeitig bereitgehalten, potenziell einen Abstecher in die Türkei zu machen, wo in Istanbul direkte Gespräche zwischen der Ukraine und Russland stattfinden sollen. Inzwischen zeichnet sich aber ab, dass weder der ukrainische noch der russische Präsident in der Bosporus-Metropole sein werden, weshalb auch die Aussicht auf ein Beisein Trumps gesunken ist.
Jetzt greift die Türkei direkt in die Gespräche ein
In der türkischen Metropole Istanbul soll es am Freitag eine Reihe von trilateralen Gesprächen geben. "Morgen wird es eine Reihe von Treffen in unterschiedlichen Formaten geben", verlautete am Donnerstagabend nach einem Treffen zwischen dem türkischen Außenminister Hakan Fidan und der russischen Delegation aus dem türkischen Außenministerium.
Demnach stehen trilaterale Gespräche zwischen Russland, der Ukraine und der Türkei sowie zwischen den USA, der Ukraine und der Türkei auf der Tagesordnung. "Es ist nicht sicher, ob es ein Treffen im Vierer-Format geben wird", hieß es mit Blick auf die vier Länder USA, Russland, Ukraine und Türkei.
Das Treffen mit der russischen Delegation unter Leitung des Präsidentenberaters Wladimir Medinski fand im Dolmabahce-Palast statt, wie das türkische Außenministerium mitteilte. Dort sollten eigentlich am Donnerstag die russische und die ukrainische Delegation zu den ersten direkten Friedensgesprächen seit mehr als drei Jahren zusammenkommen.
Selenskyj-Flugzeug verlässt türkischen Luftraum
Das Flugzeug des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat den türkischen Luftraum verlassen. Das geht aus Flugverfolgungsdaten hervor. Es ist nicht klar, ob Selenskyj an Bord der Maschine ist. Er war am Donnerstag in Ankara, um sich für potenzielle direkte Gespräche mit Russland in Istanbul bereitzuhalten. Allerdings kam der russische Präsident Wladimir Putin nicht in die Türkei, woraufhin Selenskyj schließlich erklärte, dass er nicht nach Istanbul weiterreisen werde. Stattdessen sollen die beiden Kriegsgegner dort nun durch rangniedrigere Delegationen vertreten werden.
Merz: Neue EU-Sanktionen gegen Russland am Dienstag
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat neue Sanktionen der EU gegen Russland angekündigt. "Dieses Paket ist fertig und wird nächsten Dienstag in Brüssel beschlossen", sagte Merz am Abend bei "Maybrit Illner". Die neuen Strafmaßnahmen seien vorbereitet "und treten auch am Dienstag in Kraft", sagte Merz. Um welche Sanktionen es sich konkret handelt, sagte Merz nicht.
Der "Zeit" hatte Merz zuvor gesagt: "Wir sprechen über weitere Sanktionen im Energiesektor, im Bankenbereich, auch über weitere Schritte bei Vermögenswerten und über Sanktionen gegen einzelne Personen." Die Staats- und Regierungschefs der EU seien sich einig, "dass wir jetzt alle Möglichkeiten ausschöpfen müssen", so Merz. Eine Beschlagnahmung eingefrorener russischer Vermögen "lassen wir gerade klären", sagte Merz weiter. "Wenn es eine Möglichkeit gibt, das Geld auf sauberer juristischer Grundlage zu mobilisieren, werden wir es tun."
Mit der Ankündigung neuer Sanktionen reagierte Merz darauf, dass Kremlchef Putin am Donnerstag nicht wie vereinbart nach Istanbul kam, um mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Stattdessen schickte Moskau eine Delegation nachrangiger Beamter. Selensykj sagte daraufhin auch seine Teilnahme an dem Treffen ab. Noch bestehe aber die Möglichkeit, die Gespräche am Freitag auf höherer Ebene zu führen. Auch US-Präsident Donald Trump hatte eine Teilnahme an dem Treffen in Aussicht gestellt, sollte Putin nach Istanbul kommen.
Merz: Taurus-Lieferung steht im Augenblick nicht an
Derzeit ist nach Angaben von Kanzler Friedrich Merz keine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine geplant. "Es steht im Augenblick auch nicht an", sagt Merz in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner" auf die Frage nach möglichem Widerstand der SPD. Eine Lieferung würde auch einen erheblichen Vorlauf wegen der nötigen Ausbildung erfordern. Die Ukraine würde aber Marschflugkörper aus Frankreich und Großbritannien erhalten. Merz betont, dass er die Debatte nicht öffentlich führen werde. Die Bedeutung des Taurus für die Ukraine werde in der Öffentlichkeit "hochgejazzt".
Reaktion auf Putin: Auch Selenskyj sagt Treffen in Istanbul ab
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bestätigt, dass er nicht an geplanten Gesprächen zwischen Vertretern seines Landes und Russlands in Istanbul teilnimmt. Die ukrainische Delegation, die befugt sei, über eine Waffenruhe zu verhandeln, werde von Verteidigungsminister Rustem Umjerow angeführt, sagte Selenskyj in Ankara, wo ihn der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan empfangen hatte. Mehr dazu lesen Sie hier.
Sie streuen Salz in Putins Wunde
Das Nato-Außenministertreffen in der Türkei steht im Schatten der möglichen Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul. Mit seiner Absage bringt Wladimir Putin nicht nur Donald Trump und die Europäer gegen sich auf. Lesen Sie hier mehr dazu.
Merz bringt bei Sanktionen russisches Vermögen ins Spiel
Bundeskanzler Friedrich Merz schließt nicht aus, dass es bei weiteren Sanktionen gegen Russland auch um das in der EU eingefrorene russische Vermögen gehen könnte. "Das lassen wir gerade klären", sagte er in einem Interview der "Zeit" auf eine Frage danach. "Wenn es eine Möglichkeit gibt, das Geld auf sauberer juristischer Grundlage zu mobilisieren, werden wir es tun." Er wies aber auch auf die Risiken hin, die ein solcher Schritt für den Finanzmarkt Europa beinhalten würde. Mehr dazu lesen Sie hier.
Selenskyj: Russische Delegation in Istanbul nur "dekorativ"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die russische Delegation für die Gespräche in Istanbul als "dekorativ". Er werde nach seinem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan über die nächsten Schritte entscheiden. Selenskyj ist bereit, in Istanbul mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sprechen. Putin verweigert sich dem jedoch und hat eine niederrangige Delegation in die türkische Metropole geschickt.
Präsident der Ukraine zu Gesprächen in der Türkei gelandet
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Donnerstag zu Gesprächen in der türkischen Hauptstadt Ankara gelandet. "Wir sind angekommen", hieß es aus ukrainischen Regierungskreisen. Selenskyj wollte in Ankara den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan treffen und danach über die "nächsten Schritte" der ukrainischen Seite hinsichtlich der geplanten Gespräche über eine Waffenruhe mit Russland entscheiden. Das Treffen war für 12 Uhr angesetzt.
Russland: Gespräche in Istanbul am Nachmittag
Die für Donnerstag geplanten Gespräche zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul sollen nach russischen Angaben nun am Nachmittag beginnen. Die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, sagte, die Verhandlungen seien auf Initiative der türkischen Seite auf die zweite Tageshälfte verlegt worden.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters