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Chinas Hunger nach Flüssiggas: Gefahr für Europa und den Weltmarkt


Bericht der Energieagentur
Chinas Appetit auf Flüssiggas: Gefahr für Europa?

Von t-online, wan

Aktualisiert am 02.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Der chinesische Präsident Xi Jinping trifft Emir Hamad Al Thani (Archivbild): Dabei ging es auch um LNG-Lieferungen.Vergrößern des BildesDer chinesische Präsident Xi Jinping trifft Emir Hamad Al Thani (Archivbild): Dabei ging es auch um LNG-Lieferungen. (Quelle: IMAGO/Yue Yuewei)
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Die internationale Energieagentur sieht Chinas Gasnachfrage als große Unsicherheit für den Weltmarkt. Für Europa könnte das Konsequenzen haben.

Auf Europa könnte eine neue Gasknappheit zukommen – diesmal aber nicht aus Russland. Die nach der Corona-Krise wieder in Schwung kommende Wirtschaft in China braucht Energie; und die soll vermehrt aus Gas und nicht mehr aus Kohle stammen. Der chinesische Präsident Xi Jinping war bereits im Dezember auf Shoppingtour in Katar – wie schon Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck –, um einen Gas-Deal einzutüten. Vor wenigen Tagen hat der chinesische Konzern Chinagas bekannt gegeben, dass man mit dem amerikanischen Unternehmen Venture Global einen Liefervertrag abgeschlossen habe. Über 20 Jahre sollen zwei Millionen Tonnen LNG-Flüssiggas importiert werden.

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"Chinas Appetit auf importiertes LNG gehört zu den größten Unsicherheiten für 2023, nicht nur für den globalen LNG-Markt, sondern auch für die Verfügbarkeit der Gasversorgung in Europa angesichts stark reduzierter Pipeline-Gasflüsse aus Russland zum Kontinent", beschreibt die Internationale Energieagentur in ihrem jüngsten Bericht zur Lage auf dem Gasmarkt die Gefahr. Die Nachfrage in China könnte um zehn Prozent steigen, doch das sind recht vage Schätzungen. Würden die Preise fallen und floriere die Wirtschaft im Land, könnten es auch 35 Prozent werden, so die Energieanalysten.

China ist jetzt schon der weltgrößte Importeur von normalen Gas, der Hunger nach Flüssiggas könnte die Märkte durcheinanderbringen – und Preise auf "nicht nachhaltiges Niveau" steigen lassen, warnt die Energieagentur.

Agentur: Preise wegen Chinas Zurückhaltung nicht weiter gestiegen

Europa wird beim Weltmarkt für Gas eine tragende Rolle zukommen. Laut einer Studie des Ölkonzerns Shell könnte die Region zum wichtigsten Spieler werden, berichtet das Wirtschaftsmagazin Bloomberg. Demnach brauche Europa 140 Millionen Tonnen LNG, wenn es die Nachfrage bis 2030 befriedigen will. Im Jahr 2018 waren es noch 50 Millionen Tonnen. Auch Shell sieht China als Konkurrent beim Gaseinkauf an. Das Land sei, so zitiert die "FAZ" aus der Studie, zunehmend in der Lage, die globale Nachfrage bei LNG "auszubalancieren".

Ein Grund, warum in Europa im vergangenen Winter die Preise für Energie nicht noch stärker gestiegen seien, habe in der Zurückhaltung Chinas während der Corona-Pandemie gelegen. Damals seien 15 Millionen Tonnen weniger LNG importiert und knapp 6 Millionen Tonnen auf dem Weltmarkt verkauft worden, erklärt die Energieagentur. Doch diese Zeiten sind wohl vorbei.

Nach Berechnungen von Bloomberg wurden 15 Prozent aller Verträge über Gaslieferungen in den kommenden fünf Jahren von chinesischen Firmen abgeschlossen. Bald werde China damit auch der weltgrößte LNG-Importeur sein.

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Habeck: Hochpreisphase "hinter uns gelassen"

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist noch optimistisch, zumindest was die Preise betrifft. Bei einer Tagung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft sagte er am Mittwoch zu Maßnahmen wie der Abschöpfung von Übergewinnen und Strompreisbremse : "Wir haben sehr präzise Prognosen, wie sich die Strommärkte, auch die Gasmärkte, aber die Strommärkte entwickeln werden. Wir haben die Hochpreisphase Gott sei Dank hinter uns gelassen. Deswegen brauchen wir die Instrumente danach nicht mehr." Bei der Tagung in Cottbus erklärte Habeck aber auch, dass man den Kohleausstieg in Ostdeutschland nur vorziehen wolle, wenn die Energieversorgung trotzdem sicher bleibe.

Erneuerbare Energien allein, die zeitweise Nutzung von Atomstrom vor allem aus Frankreich und drei Prozent weniger Verbrauch könnten am Ende jedoch nicht reichen. Falls aus Russland gar kein Gas mehr kommt und LNG am Weltmarkt knapp wird, muss Europa nach Schätzung der Internationalen Energieagentur acht Prozent an Gas einsparen.

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