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Wirtschaftsinstitute senken Konjunkturprognose für 2022 auf 2,7 Prozent


Bruttoinlandsprodukt
Institute senken Konjunkturprognose für 2022 auf 2,7 Prozent

Von dpa, fls

Aktualisiert am 13.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Containerschiff im Hamburger Hafen: Im Herbst hatten die Wirtschaftsinstitute noch ein Wachstum von 4,8 Prozent vorhergesagt.Vergrößern des BildesContainerschiff im Hamburger Hafen: Im Herbst hatten die Wirtschaftsinstitute noch ein Wachstum von 4,8 Prozent vorhergesagt. (Quelle: Daniel Reinhardt/dpa)
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Wegen des Kriegs in der Ukraine schrauben führende Wirtschaftsforscher ihre Erwartungen für das Wirtschaftswachstum nach unten. Gleichzeitig warnen sie vor zu vielen staatlichen Hilfen.

Führende Wirtschaftsforschungsinstitute haben die Politik gemahnt, Hilfspakete gegen die hohen Energiepreise vorsichtig zu dosieren, um die Inflation nicht weiter anzuheizen. "Werden solche Hilfen auf breiter Front ausgereicht, treibt das zusätzlich die Inflation und torpediert den wichtigen Lenkungseffekt höherer Energiepreise. Das verschärft wiederum die Probleme einkommensschwacher Haushalte und erhöht die gesamtwirtschaftlichen Kosten", erklärte der Leiter des Kiel Instituts für Weltwirtschaft, Stefan Kooths, am Mittwoch. Schon jetzt erwarten die großen Institute für 2022 eine Inflationsrate von 6,1 Prozent, den höchsten Wert seit 40 Jahren.

Sie schraubten ihre Konjunkturprognose wegen des Kriegs in der Ukraine und der anhaltenden Corona-Pandemie nach unten. Für dieses Jahr erwarten die Forscher nur noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 2,7 Prozent – vorausgesetzt, dass russisches Gas weiter nach Deutschland fließt.

Gasembargo führte zu einem heftigen Wirtschaftseinbruch

In ihrem aktuellen Papier haben sich die Forscher aber auch mit der Frage eines Gasembargos beschäftigt. Erstmals gibt es damit eine breit geteilte Schätzung für den Fall, dass Deutschland auf russisches Gas verzichtete:

Bei einer sofortigen Unterbrechung der russischen Gaslieferungen würde die Wirtschaftsleistung demnach nur um 1,9 Prozent wachsen. Zusammengerechnet dürfte der Verlust der Wirtschaftsleistung durch ein sofortiges Embargo in diesem und im nächsten Jahr rund 220 Milliarden Euro betragen, was einem prozentualen Verlust von 6,5 Prozent entspricht.

Auch die Inflation würde durch ein Embargo deutilch angeheizt. Statt der, Stand jetzt, erwarteten 6,1 Prozent im Jahresschnitt dürfte sie im Falle eines Lieferstopps bei 7,3 Prozent liegen.

Wirtschaftsweise erwarten noch weniger Wachstum

Mit ihrer neuen Prognose sind die Forschungsinstitute aber noch deutlich optimistischer als etwa die Wirtschaftsweisen. Die Berater der Bundesregierung haben für dieses Jahr nur noch ein Wachstum um 1,8 Prozent vorhergesagt und bei einem Lieferstopp russischer Energieimporte sogar eine Rezession.

Die Gemeinschaftsdiagnose der Institute wird zweimal im Jahr erstellt, im Frühjahr sowie im Herbst. Beteiligt sind das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung, das ifo-Institut, das Kieler Institut für Weltwirtschaft, das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle sowie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen.

Verwendete Quellen
  • Gemeinschaftsdiagnose der Institute
  • Nachrichtenagentur dpa
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