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Nierenversagen im All: Mars-Mission birgt Risiken


Alarmierende Daten
Studie warnt: Das kann im All mit Menschen passieren


15.06.2024Lesedauer: 2 Min.
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In naher Zukunft sollen Menschen zum Mars fliegen. Offenbar können sie nicht gesund zurückkehren, zeigt eine neue Studie.

Der Mars scheint augenblicklich das große Ziel der Raumfahrt zu sein. In den 2030er-Jahren sollen Menschen dorthin aufbrechen. Schon der Weg ist beschwerlich. Er dauert nach vorsichtigen Berechnungen sieben Monate mit zum Roten Planeten. Dazu kommen der Forschungsaufenthalt und die Rückreise.

Dass Astronauten im All besonderen Gesundheitsrisiken ausgesetzt sind, ist bekannt. In einer neuen Studie, die speziell die Auswirkungen auf ein Organ des Menschen untersucht, heißt es zu den vorausgegangenen Untersuchungen: "Die Auswirkungen in niedrigen Erdumlaufbahnen (z. B. der Internationalen Raumstation) auf die Gesundheit sind vielfältig. Ein Großteil der Forschungsarbeit konzentriert sich auf die Degeneration des Bewegungsapparats, des Nervensystems, der Augen und des Herz-Kreislauf-Systems, die sich bereits wenige Wochen nach Beginn einer Mission zeigen können."

Nun offenbart sich: Die kosmische Strahlung ist wohl für noch ein wichtiges Stoffwechselorgan toxisch. Die Nieren werden im All anscheinend besonders belastet. Ausgangspunkt der Studie war folgende Erkenntnis: "Bei Astronauten kommt es ungewöhnlich häufig zu Nierensteinen. Ein Jahr nach dem Flug traten bei Astronauten zwei- bis siebenmal so viele Nierensteine auf."

Mars-Astronauten brauchen Dialyse

Was steckt dahinter? Die Forscher untersuchten Proben von über 40 Weltraummissionen mit Menschen und Mäusen. Dazu elf Simulationen auf der Erde mit Mäusen und Ratten. Besonders auffällig war: Die Nieren von Mäusen, die einer galaktischen Strahlung ausgesetzt waren, die einer Mars-Mission von 1,5 bis 2,5 Jahren entsprechen würden, fielen praktisch aus.

Die Funktion der Nieren

Die Niere ist eines der wichtigsten Filterorgane unseres Körpers. Sie entfernt Giftstoffe und Endprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut, reguliert den Salz- und Wasserhaushalt über die Harnausscheidung. Fallen die Nieren aus, müssen sie durch eine Blutwäsche ersetzt werden: die Dialyse.

Die Folgerung der Wissenschaftler: Wenn Menschen zum Mars reisen sollten, brauchen sie danach offenbar eine Dialyse. Denn sie können schwerwiegende Nierenprobleme erleiden.

Diese Erkenntnis kann auch für die Medizin große Folgen haben: "Unsere Studie unterstreicht die Tatsache, dass die Nieren bei der Planung einer Weltraummission eine große Rolle spielen", sagt Stephen Walsh, leitender Forscher am Fachbereich für Nierenmedizin des University College London.

"Man kann sie nicht durch Abschirmungen vor galaktischer Strahlung schützen, aber je mehr wir über die Nierenbiologie lernen, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir technologische oder pharmazeutische Maßnahmen entwickeln können, die längere Weltraumreisen ermöglichen."

"Alle für Astronauten entwickelten Medikamente könnten auch hier auf der Erde von Nutzen sein, indem sie beispielsweise die Nieren von Krebspatienten toleranter gegenüber höheren Strahlendosen machen, denn die Nieren sind in dieser Hinsicht einer der limitierenden Faktoren", fügte Walsh in einer Pressemitteilung der Universität hinzu.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • University College London: "Would astronauts’ kidneys survive a roundtrip to Mars?" (11.06.2024. englisch)
  • nature.com: "Cosmic kidney disease: an integrated pan-omic, physiological and morphological study into spaceflight-induced renal dysfunction" (11.06.2024, englisch)
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