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Krebs: Neuer Bluttest weist Tumorzellen zuverlässig nach


Krebstest
Neuer Bluttest weist Tumorzellen nach

ag

Aktualisiert am 12.02.2014Lesedauer: 2 Min.
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Der EDIM-Bluttest stellt einen Meilenstein in der Krebsdiagnostik dar. Der Test ist bereits kommerziell erhältlich.Vergrößern des Bildes
Der EDIM-Bluttest stellt einen Meilenstein in der Krebsdiagnostik dar. Der Test ist bereits kommerziell erhältlich. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Je früher eine Krebserkrankung entdeckt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Nun hat ein Wissenschaftler-Team um den Tübinger Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen Dr. Martin Grimm einen neuen Bluttest entwickelt, der zuverlässig Mundhöhlen- und Brustkrebs sowie Prostatakarzinome nachweisen soll. Die Ergebnisse der gemeinsamen Studie vom Universitätsklinikum Tübingen, dem Deutschem Krebsforschungszentrum in Heidelberg und dem Clemenshospital der Universität Münster wurden im Fachmagazin "BMC Cancer" veröffentlicht.

Kleine Blutprobe reicht für den Test

Für den so genannten EDIM-Bluttest wird lediglich eine kleine Blutprobe benötigt. Er nutzt das Immunsystem und die Aktivität der im Blut zirkulierenden "Fresszellen", die Tumorzellen in sich aufnehmen. Möglich ist dies dank einem Laser-basierten Verfahren, der sogenannten EDIM-Technologie, die dem Test seinen Namen gab.

"Meilenstein in der Krebsdiagnostik"

Dr. Martin Grimm bezeichnet die Studienergebnisse als "Meilenstein in der Krebsdiagnostik". Im Rahmen seiner Studie konnte er frühzeitig Fälle von Mundhöhlenkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs identifizieren und vor allem Rückfälle nachweisen. Daher eigne sich dieser Test gut zur Therapieüberwachung. Der EDIM-Bluttest habe viele Vorteile: Zum einen müssen keine Gewebeproben mehr entnommen werden. Zum anderen sei er sicherer als andere Testverfahren, so Grimms Aussage.

Bisherige Verfahren oft unzuverlässig

Manche etablierten Krebstests erkennen Tumorerkrankungen zu spät oder nicht zuverlässig genug. Beispielsweise führten der PSA-Bluttest zum Nachweis von Prostatakrebs oder die Mammographie oftmals zu positiven Testergebnissen ohne tatsächlich vorliegende Krebserkrankung. Beim Mundhöhlenkrebs besteht bisher gar keine Möglichkeit, einen Hinweis auf die Erkrankung durch eine Blutuntersuchung zu erhalten.

Zur Krebsvorsorge noch nicht ausgereift

Als reines Früherkennungsprogramm im Rahmen der Krebsvorsorge wird der EDIM-Test noch nicht eingesetzt. "Bei Krebs gibt es zahlreiche Vorstufen, die durch das Verfahren möglicherweise nicht erfasst werden", erklärt Grimm gegenüber T-Online.de. Hier müsse noch weiter geforscht werden, um klare Aussagen treffen zu können. Im klinischen Betrieb richtet sich der EDIM-Test daher bislang nur an Patienten, bei denen bereits ein Karzinom festgestellt wurde, um Rückfälle zu erkennen.

Weitere Studien sind geplant

Grimm hofft, seine Studien in drei bis sechs Monaten erweitern zu können. Dann stehe dem Universitätsklinikum Tübingen ein eigenes Gerät für die EDIM-Technologie zur Verfügung. Mit diesem sei ein groß angelegtes Monitoring geplant, von dem sich der Forscher weitere Aussagen zur Frühdiagnostik erhofft. Grimm schätzt, dass die Ergebnisse nach circa einem Jahr ab dem Start der neuen Studie vorliegen. Somit kann frühestens in anderthalb Jahren mit einem Einsatz in der Krebsvorsorge gerechnet werden.

EDIM-Bluttest ist bereits erhältlich

Der EDIM-Test ist bereits auf dem Markt. Auf Anfrage von T-Online.de teilte der Pharmakonzern Tavarlin in Darmstadt mit, dass er ab circa 150 Euro erhältlich sei. Bei diagnostiziertem Krebs bestehe die Möglichkeit einer Kostenübernahme durch die Gesetzlichen Krankenkassen. Der GKV-Spitzenverband konnte dies auf Nachfrage jedoch nicht bestätigen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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