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Neue Studie: Grippeimpfung schützt offenbar vor Schlaganfällen


Neue Studie
Grippeimpfung schützt offenbar vor Schlaganfällen


Aktualisiert am 14.09.2022Lesedauer: 2 Min.
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Grippeimpfung: Offenbar kann sie auch vor einem Schlaganfall schützen.Vergrößern des Bildes
Grippeimpfung: Offenbar kann sie auch vor einem Schlaganfall schützen. (Quelle: imago stock&people via www.imago-images.de, IMAGO / Cavan Images)

Eine Grippeerkrankung erhöht das Schlaganfall-Risiko. Die Schutzimpfung hingegen scheint es zu reduzieren, wie spanische Forscher nun ermittelt haben.

Aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen blieben die Grippewellen in den letzten zwei Jahren weitestgehend aus. Dennoch raten Ärzte vor allem Risikogruppen zur jährlichen Schutzimpfung gegen Influenza. So auch in dieser Herbst- und Wintersaison.

Dass der Pieks vor mehr als Husten, Schnupfen und Fieber schützen kann, haben nun spanische Forscher festgestellt. Sie untersuchten die Auswirkungen der Grippeimpfung auf das individuelle Schlaganfall-Risiko. Ihre Studie erschien in der Fachzeitschrift "Neurology" der American Academy of Neurology.

Mehr Schlaganfälle in der Grippesaison

Bekannt war bereits, dass Virusinfektionen das Schlaganfall-Risiko erhöhen. Hirnschläge treten während der Grippesaison häufiger auf. Diverse Studien deuten zudem darauf hin, dass das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle einen Monat nach einer akuten Infektion deutlich erhöht ist, teilweise um das Doppelte.

Die Wissenschaftler der Universität Alcalá in Madrid untersuchten nun für ihre Studie die Gesundheitsdaten von 14.322 Menschen, die mindestens 40 Jahre alt waren und in den letzten 14 Jahren einen ersten Schlaganfall erlitten hatten. Verglichen wurde dies mit Daten von 71.610 Menschen, die keinen Hirnschlag hatten. Jedem Patienten wurden somit fünf Personen desselben Alters und Geschlechts zum Vergleich gegenübergestellt.

Untersucht wurde nun, ob die Schlaganfall-Erkrankten mindestens 14 Tage vor dem Ereignis eine Grippeschutzimpfung erhalten hatten. Auch der Impfstatus der Nicht-Erkrankten wurde überprüft.

Risiko bei Geimpften um zwölf Prozent niedriger

Auf den ersten Blick scheint es kaum einen Zusammenhang zu geben, denn die Forscher fanden heraus: 41,4 Prozent der Schlaganfall-Patienten waren geimpft, in der Vergleichsgruppe waren es 40,5 Prozent. Aber: Die Geimpften waren im Vergleich älter und litten unter Vorerkrankungen wie Bluthochdruck und erhöhten Cholesterinwerten. Beides gilt als Risikofaktor für einen Schlaganfall. Wurden diese Parameter berücksichtigt, ergab sich bei Geimpften ein um zwölf Prozent geringeres Risiko, einen Hirnschlag zu erleiden.

Der Schutz durch die Impfung trat bereits 15 Tage nach der Immunisierung auf und hielt über die gesamte Grippesaison bis zum folgenden Jahr. Warum genau der Impfstoff schützt, ist noch unklar.

Der Studienleiter Francisco J. de Abajo erklärte im Onlineportal "Medical News Today": "Es ist ein offenes Forschungsfeld, das in naher Zukunft untersucht werden muss. Zu diesem Zeitpunkt können wir nur über die Mechanismen spekulieren, aber es gibt mehrere Beweise aus früheren Studien, die darauf hindeuten, dass die Grippeimpfung Entzündungsmediatoren reduzieren kann." Entzündungsmediatoren sind körpereigene Botenstoffe wie etwa Histamin oder Serotonin, die eine Entzündungsreaktion einleiten und verstärken können.

Impfung wird Älteren und Vorerkrankten empfohlen

De Abajo ordnet darüber hinaus seine Untersuchung so ein: "Diese Ergebnisse sind ein weiterer Grund für Menschen, ihre jährliche Grippeimpfung zu bekommen, insbesondere wenn sie einem erhöhten Schlaganfallrisiko ausgesetzt sind. In der Lage zu sein, Ihr Schlaganfallrisiko durch eine so einfache Maßnahme zu reduzieren, ist sehr überzeugend."

In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission die Grippeschutzimpfung für Menschen ab 60 Jahren sowie für Menschen mit Vorerkrankungen, Schwangere, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal und solches in der Pflege.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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