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Neues Virus in Europa: Institut warnt vor Oropouche-Ausbreitung


Überträger breitet sich schnell aus
Institut warnt vor neuem Virus in Europa


09.08.2025 - 08:51 UhrLesedauer: 2 Min.
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Das Oropouche-Virus hat seinen Namen von einem Fluss in Trinidad und Tobago, in dessen Nähe es erstmals nachgewiesen wurde. (Quelle: CIPhotos/getty-images-bilder)
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Der Sommer der Viren: Wiederholt werden Infektionsfälle mit Erregern gemeldet, die bislang unbekannt waren. Jetzt könnte ein weiteres Virus hinzukommen.

Zuletzt meldete Italien elf Tote nach einer Infektion mit dem West-Nil-Virus, das – wie der Name schon sagt – in unseren Breiten eigentlich nicht vorkommt. Das Fatale: Die Gemeine Stechmücke, also ein einheimisches Insekt, überträgt dieses Virus inzwischen.

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In Frankreich gab es 2025 bislang drei Fälle von Dengue-Fieber (eigentlich in Ostafrika beheimatet) und 63 Fälle von Chikungunya, das vor allem in Afrika und Südostasien auftritt. Chikungunya löst derzeit in China Aufsehen aus, auch und vor allem, da die WHO explizit vor dem Erreger warnt. Der Überträger hier und auch in Europa: die Asiatische Tigermücke.

Sie kommt inzwischen auch in Deutschland vor, der Klimawandel befördert ihr Vorkommen in unseren Breiten. Offenbar kann sie Trägerin vieler weiterer Viren sein.

Eine Tigermücke sitzt auf menschlicher Haut (Symbolbild): Die Stadt Dresden fürchtet eine weitere Verbreitung.
Die Asiatische Tigermücke (Quelle: H. Schmidbauer/imago-images-bilder)

Das ist die Asiatische Tigermücke

Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) stammt aus Südostasien und ist heute auch in Deutschland verbreitet. Sie sticht aggressiv und benötigt kleine Wasserstellen für die Eiablage. Der Klimawandel begünstigt ihre Ausbreitung auch in gemäßigten Regionen. Auch im Südwesten Deutschlands ist sie verbreitet. Hier sollten sich die Menschen vor Mückenstichen schützen.

Wie Forscher des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin herausfanden, kann die Mücke jedoch nicht nur Dengue, Chikunguya und Zika übertragen, sondern auch das Oropouche-Virus. Bislang wurde das Virus durch Gnitzen ("Bartmücken") übertragen.

Oropouche-Viren

Das Oropouche-Virus ist seit den Fünfzigerjahren bekannt und wird in seiner Heimat vor allem durch winzige, blutsaugende Insekten namens Gnitzen verbreitet. Sie sind nur wenige Millimeter groß und damit deutlich kleiner als Stechmücken. Symptome treten meist drei bis zehn Tage nach dem Stich auf: Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, selten Hautausschlag oder Meningitis. In der Schwangerschaft kann es zu Fehlgeburten oder Fehlbildungen kommen.

Asiatische Tigermücke als Überträger

Forscher des Bernhard-Nocht-Instituts und der Universität Hamburg untersuchten im Labor fünf in Europa vorkommende Stechmückenarten. Das Ergebnis: Nur die Asiatische Tigermücke hat das Potenzial der Gnitzen. Sie kann das Virus bei Temperaturen zwischen 24 und 27 Grad über ihren Speichel weitergeben.

Es zeigt sich: Mittelmeerregionen wie Spanien, Süditalien, Griechenland und die Türkei bieten im Sommer Bedingungen, die eine saisonale Übertragung ermöglichen könnten. Voraussetzung: Infizierte Reisende treffen vor Ort auf die Tigermücke. In Zentral- und Südeuropa gab es bereits größere Ausbrüche mit mehreren Zehntausend Fällen. Zuletzt kam es 2024 in Brasilien, Kuba und Peru zu Ausbrüchen mit über 10.000 Infektionsfällen.

Kein Impfstoff und keine Behandlung

Für das Oropouche-Virus gibt es bislang weder einen Impfstoff noch eine gezielte Behandlung. Die Therapie beschränkt sich auf die Linderung der Symptome. Schutz vor Mückenstichen, etwa durch lange Kleidung, Repellents und Moskitonetze, ist daher die wichtigste Maßnahme. In Europa wurden bislang nur importierte Fälle gemeldet, vor allem bei Reiserückkehrern aus Mittel- und Südamerika. Zwölf gemeldete Fälle gibt es in diesem Jahr bislang auf dem Kontinent.

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit rät Reiserückkehrern aus den betroffenen Gebieten, in den ersten zwei Wochen nach der Rückkehr konsequent Mückenschutz zu betreiben. In dieser Zeit können sie nämlich das Virus selbst im Blut tragen. Werden die Reiserückkehrer hier von heimischen Mücken gestochen, kann es theoretisch zu lokalen Virusübertragungen kommen.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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