Vor dem Gipfel in Den Haag Nato: Welche Staaten gehören dem Bündnis an?

Die Nato umfasst 32 Mitgliedsstaaten, zuletzt traten Schweden und Finnland dem Bündnis bei. Nun droht die Slowakei mit dem Abschied. Die Fakten.
Noch vor wenigen Jahren erklärte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron das Verteidigungsbündnis für "hirntot". Nun muss sich die Nato gewaltigen Herausforderungen stellen. Russlands Staatschef Wladimir Putin bedroht die Ostflanke der Nato, US-Präsident Donald Trump stellt seine Unterstützung in Frage. Und Robert Fico, rechtspopulistischer Premier der Slowakei, droht offen mit dem Austritt. Er weigert sich, die Militärausgaben zu erhöhen.
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Am kommenden Dienstag und Mittwoch treffen sich die Mitgliedstaaten im niederländischen Den Haag. Dem Nato-Gipfel droht wegen der Austrittsdrohung nun einiger Zoff. T-Online gibt einen Überblick über das nordatlantische Verteidigungsbündnis.
Welche Länder gehören zur Nato?
Die Nato ist eine internationale Organisation und auch als Atlantisches Bündnis oder Nordatlantikpakt bekannt. Als Militärbündnis soll sie Sicherheit und Stabilität gewährleisten, vor allem, wenn es zu einem sogenannten Bündnisfall kommt, also eines der Mitglieder angegriffen wird.
Gegründet wurde die Nato am 4. April 1949. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Kanada, die USA, Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Island, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen und Portugal. Mittlerweile ist das Bündnis auf 32 Staaten angewachsen. Folgende Nationen sind mittlerweile außerdem Teil der Nato:
- Griechenland (seit 1952)
- Türkei (seit 1952)
- Deutschland (seit 1955)
- Spanien (seit 1982)
- Polen (seit 1999)
- Tschechien (seit 1999)
- Ungarn (seit 1999)
- Bulgarien (seit 2004)
- Estland (seit 2004)
- Lettland (seit 2004)
- Litauen (seit 2004)
- Rumänien (seit 2004)
- Slowakei (seit 2004)
- Slowenien (seit 2004)
- Albanien (seit 2009)
- Kroatien (seit 2009)
- Montenegro (seit 2017)
- Nordmazedonien (seit 2020)
- Finnland (2023)
- Schweden (2024)
Worum geht es auf dem Nato-Gipfel im Juni?
Das Bündnis baut auf höhere Rüstungsausgaben. Bereits nach der russischen Annexion der Krim hatten die Nato-Staaten auf dem Gipfel im walisischen Newport 2014 die jährlichen Verteidigungsausgaben auf 2 Prozent der Wirtschaftskraft erhöht.
Auf dem Gipfel in Den Haag am 24. und 25. Juni wird nachgesteuert. Auch um US-Präsident Donald Trump zu beruhigen. Der Verteidigungsausgaben sollen auf 5 Prozent der Wirtschaftskraft anwachsen: 3,5 Prozent in klassische Rüstungsgüter wie Panzer, Schiffe und Drohnen. Weitere 1,5 Prozent lassen sich über andere Investitionen anrechnen, etwa in Infrastruktur wie kriegstaugliche Brücken.
Und was ist mit Selenskyj und der Ukraine?
Ein Beitritt der Ukraine ist umstritten. Derzeit findet sich im Kreis der Allianz keine Mehrheit dafür. Generalsekretär Mark Rutte wird wohl auch in Den Haag versuchen, das Thema klein zu halten.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zum Gipfel geladen, um aber Ärger mit Trump zu vermeiden, wird der Gast aus Kiew lediglich zum Abendessen erscheinen. Überraschungen jedoch nicht ausgeschlossen.
- Eigene Recherche