Newsblog zu Covid-19 Corona-Ausbruch in Schlachthof nahe deutscher Grenze
Nachdem es in Deutschland mehrere Corona-Ausbrüche in Schlachthöfen gab, ist nun auch ein Betrieb in den Niederlanden betroffen. Viele der infizierten Mitarbeiter leben in Deutschland. Alle Infos im Newsblog.
Weltweit sind bereits über fünf Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 344.000 Erkrankte sind gestorben. Das Land mit den meisten registrierten Corona-Infektionen – mehr als 1,6 Millionen Fälle – sind die Vereinigten Staaten. In Deutschland gibt es inzwischen über 180.000 Fälle, über 8.200 Menschen sind an der Infektion gestorben.
- Tagesanbruch: Deutschland gelingt etwas Einzigartiges
- Deutschland: An diesen Orten gibt es Infektionen
- Neue Obergrenze: Wo es immer noch zu viele Neuinfektionen gibt
Altmaier plant weitere Milliardenhilfen für Mittelstand
Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will mittelständische Betriebe wegen der Corona-Pandemie noch stärker unterstützen. Firmen mit bis zu 249 Mitarbeitern sollen von Juni bis Dezember monatlich bis zu 50.000 Euro bekommen können. Das berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" aus einem Eckpunktepapier, das nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus dem Wirtschaftsministerium stammt. Ziel der Überbrückungshilfe ist, die Existenz kleiner und mittlerer Betriebe zu sichern, die von coronabedingten Auflagen und Schließungen betroffen sind.
Anträge sollen Firmen aus allen Wirtschaftsbereichen sowie Solo-Selbstständige und Freiberufler stellen können. Ihre Umsätze müssen dafür im April und Mai um mindestens 60 Prozent gegenüber den Vorjahresmonaten eingebrochen sein. Auch Unternehmen, die bereits Soforthilfen vom Bund oder von den Ländern bekommen, dürfen weitere Unterstützung beantragen. Das Ministerium rechnet bis August laut Bericht mit Kosten von 25 Milliarden Euro – wie viel danach anfalle, hänge vom Infektionsgeschehen ab.
Corona-Ausbruch in niederländischem Schlachthof nahe deutscher Grenze
In einem niederländischen Schlachthof in Groenlo unweit der Grenze zu Deutschland sind 147 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Gemeindeverwaltung Oost Gelre am Sonntag mit. Einem Bericht der Lokalzeitung "De Gelderlander" zufolge leben 79 der Infizierten in Deutschland, 68 in den Niederlanden. Insgesamt wurden der Gemeindeverwaltung zufolge von den 657 Beschäftigten in dem Betrieb der Schlachthof-Gruppe Vion 25 Mitarbeiter noch nicht getestet, darüber hinaus fehlten die Daten von fünf Mitarbeitern. Die deutschen Behörden seien informiert worden.
Bereits am Freitag hatten die Behörden der Provinz Gelderland im Osten des Landes für 600 Mitarbeiter Heim-Quarantäne angeordnet und den Schlachthof geschlossen. Im Schlachthof waren bei 45 Mitarbeitern Corona-Infektionen festgestellt worden. Zuvor waren bereits in anderen Niederlassungen der Vion-Gruppe auch in Deutschland Dutzende von Mitarbeitern infiziert worden. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben Schlachthöfe in Deutschland und den Niederlanden mit insgesamt 12.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro.
Der Gewerkschaftsverband FNV hatte die Wohnsituation vieler Mitarbeiter für die Verbreitung des Virus verantwortlich gemacht. Vor allem Arbeitsmigranten würden in Gruppen-Unterkünften eng beieinander wohnen. In den meisten Fällen besorgen Arbeitsvermittler die Unterkünfte für die Migranten, vielfach in Deutschland. Die Gemeinde forderte Vion und die Zeitarbeitsfirmen dringend auf, die Unterbringung der Arbeiter menschenwürdig zu gestalten, so dass alle betroffenen Mitarbeiter sicher in Quarantäne bleiben könnten.
Chef der "Wirtschaftsweisen" begrüßt Vorschlag zu EU-Hilfen
Der Chef der "Wirtschaftweisen", Lars P. Feld, hat Vorschläge für milliardenschwere EU-Wiederaufbauhilfen begrüßt – sich aber zugleich für Auflagen ausgesprochen. Feld sagte der Deutschen Presse-Agentur zu einem deutsch-französischen Vorschlag: "Es sind eben keine Corona-Bonds durch die Hintertür. Es ist vor allem ein politisches Signal an Italien, Spanien und Frankreich."
Schon ein erleichterter Zugang zu Krediten des Europäischen Stabilitätsmechanismus, kombiniert mit Anleihekäufen der EZB, biete viele Möglichkeiten, ein Land zu stabilisieren, das relativ hoch verschuldet sei. "Ich hoffe, dass man in den Kompromissen, die jetzt mit Österreich und anderen Ländern zu treffen sind, auch zu gewissen Auflagen kommt – zum Beispiel, dass Italien sich stärker verpflichtet, seine Schulden im Rahmen des Europäischen Semesters abzubauen, sobald diese Krise vorbei ist."
Feld ist Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der die Politik berät. Umgangssprachlich werden die Experten auch als "Wirtschaftsweisen" bezeichnet.
US-Regierung verbietet wegen Coronavirus Einreisen aus Brasilien
Angesichts der rasant steigenden Zahl von Corona-Infektionen in Brasilien hat die US-Regierung weitgehende Einreisebeschränkungen für Menschen aus dem südamerikanischen Land erlassen. Brasilianer und Ausländer, die sich in den zwei Wochen vor einer geplanten Einreise in dem Land aufgehalten haben, dürfen nicht mehr in die USA kommen, wie das Weiße Haus am Sonntag erklärte. Die Regelung gilt ab Freitag und ist zeitlich nicht begrenzt. Ausgenommen davon sind unter anderem US-Bürger, deren Familienangehörige, Menschen mit dauerhafter Aufenthaltsgenehmigung und Diplomaten.
"Die Maßnahme wird dabei helfen, sicherzustellen, dass Ausländer, die in Brasilien waren, keine Quelle neuer Infektionen in unserem Land werden", erklärte die Sprecherin von Präsident Donald Trump, Kayleigh McEnany. Der Handel sei von den neuen Beschränkungen nicht betroffen, hieß es weiter. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus hatte Trump bereits einen Einreisestopp für Ausländer aus China, dem europäischen Schengenraum, Großbritannien und Irland verhängt. Auch Reisen über die amerikanische Grenze zu Kanada im Norden und Mexiko im Süden sind wegen der Pandemie vorübergehend eingeschränkt.
In Brasilien gab es Daten der US-Universität Johns Hopkins zufolge bis Sonntag (Ortszeit) rund 350.000 bestätigte Coronavirus-Infektionen und 22.000 Todesfälle.
Zahl der neuen Fälle in Frankreich steigt nur noch langsam
Die Zahl der neuen Virus-Toten und -Infizierten in Frankreich steigt so langsam zuletzt Mitte März. Den Behörden zufolge legt die Zahl der Toten um 35 auf 28.637 zu und die der bestätigten Infizierten um 115 auf 114.921. Trotz der verbesserten Lage müssten die Regeln zum "social distancing" aber in Kraft bleiben, sagt Umweltministerin Elsabeth Borne. Die Regierung wolle auch nicht, dass die Bürger in diesem Sommer ins Ausland reisen. Zudem müssten die strengen Beschränkungen in Paris bestehen bleiben, weil die Hauptstadt eine "rote Zone" mit Blick auf die Virus-Verbreitung sei.
23 Corona-Infektionen in Pflegeheim nachgewiesen
In einem Senioren- und Pflegeheim in Düsseldorf sind 23 Bewohner positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Bislang sei nur eine Bewohnerin in eine Klinik eingeliefert worden, die restlichen seien zurzeit symptomfrei, teilte die Stadt am Sonntag mit. Sie blieben in der Pflegeeinrichtung in Quarantäne. Insgesamt lebten mehr als 100 Menschen in der Einrichtung im Stadtteil Benrath, hieß es.
Das Gesundheitsamt hatte alle Bewohner getestet, nachdem das Coronavirus bei einem Mitarbeiter nachgewiesen worden war. Besuch darf nun nicht mehr empfangen werden, Mitarbeiter müssen Masken mit hoher Schutzstufe tragen.
Österreichs Bundespräsident verstößt gegen Corona-Sperrstunde
Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer sind nach der Corona-Sperrstunde in einem Lokal in Wien von der Polizei erwischt worden. Van der Bellen bestätigte der "Kronen Zeitung" den Vorfall am Sonntag und entschuldigte sich. Er habe sich "verplaudert und leider die Zeit übersehen". Auch die Polizei bestätigte, dass der Bundespräsident bei einer Kontrolle in der Wiener Innenstadt in einem Gastgarten angetroffen wurde. Laut der "Kronen Zeitung" hatten Van der Bellen und seine Frau noch Getränke auf dem Tisch, als das Lokal gegen 0.20 Uhr kontrolliert wurde.
In Österreich dürfen Restaurants, Lokale und Bars aufgrund der Corona-Pandemie derzeit nur bis 23 Uhr öffnen. Für den Wirt könnte der Vorfall daher teure Folgen haben. Das Covid-19-Maßnahmengesetz sieht für den Betrieb nach 23 Uhr Strafen von bis zu 30 000 Euro vor. Offiziell war das Lokal aber wohl bereits geschlossen.
Bundespräsident Van der Bellen selbst zeigte sich am Sonntag reumütig. "Das tut mir aufrichtig leid. Es war ein Fehler", sagte er der "Kronen Zeitung".
Zahl der Corona-Fälle nach Restaurantbesuch steigt
Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen nach einem Restaurantbesuch in Ostfriesland ist auf 18 gestiegen. Im Laufe des Sonntags kamen sieben bestätigte Fälle hinzu, wie der Landkreis Leer am Sonntagabend mitteilte. Inzwischen sind deutlich über 100 Personen in häuslicher Quarantäne. Mehr dazu lesen Sie hier.
Zehn Millionen Besuche im virtuellen Louvre in Corona-Krise
Die virtuellen Angebote des Pariser Louvre sind während der Corona-Krise millionenfach angeklickt worden. Zwischen dem 12. März und dem 22. Mai seien 10,5 Millionen Online-Besuche verzeichnet worden, teilte das Museum am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP mit. Ein großer Teil der Nutzer (17 Prozent) stammte aus den USA.
Das berühmte Museum hatte Mitte März wegen der Corona-Pandemie schließen müssen und in der Folge seine Online-Angebote deutlich ausgebaut. Insbesondere in den ersten Wochen der Corona-Krise war das Online-Angebot des weltgrößten Museums stark nachgefragt. 90 Prozent der Nutzer stammten aus dem Ausland. Besonders gefragt war eine Virtual-Reality-App zur "Mona Lisa" und ein Angebot für Kinder, bei dem Kunstwerke des Museums mit animierten Märchen verknüpft werden.
Italien startet riesigen Antikörper-Test am Montag
In Italien startet am Montag eine Antikörpertest-Studie mit rund 150.000 Teilnehmern, um die Dunkelziffer der Corona-Infizierten zu ermitteln. Das Gesundheitsministerium und die Statistikbehörde wollen mit dem nationalen Roten Kreuz Bluttests von Menschen aus 2.000 Orten nehmen. Das teilte das Ministerium in Rom am Wochenende mit. Die repräsentativ ausgewählten Teilnehmer würden telefonisch um ihre Mithilfe gebeten. Die Teilnahme sei aber freiwillig, die Daten würden für die Forscher anonymisiert. Nach Angaben eines italienischen Experten gibt es zudem Hinweise darauf, dass es erste Corona-Fälle in Italien bereits im Dezember gab.
Die große Antikörper-Untersuchung war im April angekündigt worden. Derartige Tests sind wichtig, um herauszufinden, ob jemand bereits mit Corona infiziert war und dagegen Antikörper im Blut gebildet hat. So lässt sich der Kontakt mit dem Virus auch bei Menschen nachweisen, die kaum oder keine Symptome der Covid-19-Krankheit hatten. Diese wissen oft gar nichts von ihrer Infektion.
Mallorca öffnet Strände wieder – doch nicht für alle
"Vamos a la playa!" – "Auf zum Strand!", dürfen die Spanier jetzt im Sinne des alten, auch in Deutschland vielgehörten Sommerhits von 1983 wieder rufen – oder singen. Zahlreiche Strände werden wieder geöffnet. Mehr dazu lesen Sie hier.
Papst segnet nach Corona-Pause wieder Pilger auf dem Petersplatz
Erstmals seit der Aufhebung der Corona-Beschränkungen in Italien hat der Papst seinen Sonntagssegen wieder vor Pilgern erteilt, die auf dem Petersplatz standen. Der Platz vor dem Petersdom war seit März gesperrt gewesen und erst am Montag wieder geöffnet worden.
Der 83-jährige Franziskus hatte zunächst sein Mittagsgebet in der Bibliothek des Apostolischen Palastes gesprochen. Es wurde unter anderem zu den Menschen draußen übertragen. Danach trat das katholische Kirchenoberhaupt ans Fenster des Palastes und segnete die Gläubigen aus großer Entfernung.
Auf dem Platz waren nur recht wenige Menschen zugelassen. Sie mussten zum Schutz vor Ansteckung mit dem Virus größeren Abstand voneinander halten. In Italien waren am 18. Mai viele Beschränkungen gefallen, die beim Lockdown vom 10. März verhängt worden waren. Auch Gottesdienste sind wieder erlaubt.
Corona-Fälle in Postverteilerzentrum in Stahnsdorf
In einem Postverteilerzentrum in Stahnsdorf (Landkreis Potsdam-Mittelmark) haben sich vier Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Eine Person stammt aus Potsdam-Mittelmark, eine aus Potsdam und zwei aus Berlin, wie der Landkreis mitteilte.
Der Kreis kündigte an, die Beschäftigten auf das Virus zu testen: "Beginnend mit der Nachtschicht von Sonntag auf Montag werden alle Mitarbeiter/innen abgestrichen." Pro Schicht arbeiteten rund 100 Menschen in dem Postverteilerzentrum. Zuvor hatte die "Märkische Allgemeine" berichtet.
Labor in Wuhan weist Schuld an Corona-Pandemie zurück
Das Hochsicherheitslabor in Wuhan, das von den USA als Ausgangspunkt für die Corona-Pandemie bezeichnet wurde, hat entsprechende Vorwürfe entschieden zurückgewiesen. Solche Anschuldigungen unter anderem von US-Präsident Donald Trump seien eine "reine Erfindung", sagte Labor-Leiterin Wang Yanyi in einem am Samstagabend vom staatlichen Fernsehsender CGTN ausgestrahlten Interview.
Das Wuhan-Institut für Virologie beherbergt die größte Virusbank Asiens. Es liegt wenige Kilometer von einem Fisch- und Wildmarkt entfernt, von dem aus sich das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 chinesischen Angaben zufolge im Dezember ausgebreitet hatte. Das hatte Spekulationen ausgelöst, das Virus könnte aus dem Labor gekommen oder sogar absichtlich geschaffen worden sein.
US-Außenminister Mike Pompeo sprach von "überwältigenden Beweisen", dass das Virus aus dem Labor stammt, ohne jedoch Details zu nennen. Die chinesische Regierung weist dies vehement zurück.
Vor Urlaubssaison: Mediziner warnen vor zweiter Corona-Welle
Mit Blick auf fortschreitende Lockerungen und die bevorstehende Urlaubszeit erinnern Experten an das Risiko eines erneuten Anstiegs von Corona-Neuinfektionen. Aktuell sähen die Infektionszahlen zwar gut aus, sagte der Arzt und Gesundheitsforscher Max Geraedts von der Universität Marburg der Deutschen Presse-Agentur dpa. Wenn Menschen jedoch wieder vielerorts eng zusammenkämen, etwa in Bars, könnte das dennoch ausreichen, "um wieder einen starken Anstieg loszutreten".
Gerade die Reisezeit berge zudem das Risiko, dass sich das Virus noch flächendeckender ausbreite als bislang schon, erklärte Geraedts – also auch an Orte, die bislang verhältnismäßig verschont geblieben sind.
- Strandurlaub und Corona: Was ist erlaubt?
Auch Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen erklärte: "Wenn man sich veranschaulicht, dass nur ein sehr geringer Bevölkerungsanteil bisher immun sein dürfte, so ist klar, dass das Virus sich schnell auch wieder ausbreiten kann, wenn die Bedingungen dafür stimmen." Gleichzeitig verwies auch er darauf, dass die Infektionszahlen derzeit nicht nur in Deutschland, sondern auch in Reiseländern im Mittelmeerraum glücklicherweise rückläufig seien.
Mehr als zwei Millionen Infektionen in Europa
Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Europa ist auf mehr als zwei Millionen gestiegen. Zwei Drittel der insgesamt 2.001.995 Corona-Fälle wurden in Russland, Großbritannien, Spanien, Italien und Frankreich verzeichnet, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben vom Samstag ergab. 173.133 Infizierte starben demnach.
Europa ist der am stärksten von der Pandemie betroffene Kontinent. Weltweit wurden mittlerweile 5,2 Millionen Infektionsfälle und rund 339.000 Todesfälle registriert. Russland ist mit knapp 336.000 gemeldeten Infektionen und 3.388 Todesfällen inzwischen zu einem neuen Krisenherd der Pandemie geworden. Weltweit wurden nur in den USA mehr Corona-Fälle verzeichnet.
Besonders schwer betroffen sind in Europa außerdem Großbritannien (257.154 Fälle und 36.675 Tote), Spanien (234.824 Fälle und 28.628 Tote), Italien (229.327 Fälle und 32.735 Tote) und Frankreich (182.219 Fälle und 28.289 Tote). Experten gehen davon aus, dass die offiziell bestätigten Zahlen nur einen Bruchteil der tatsächlichen Infektionsfälle abbilden, da in vielen europäischen Ländern nur schwer erkrankte Patienten auf das Coronavirus getestet werden.
Zahl der neuen Toten in den USA steigt wieder deutlicher
Die Zahl der neuen Virus-Toten in den USA steigt wieder deutlicher als in den Vortagen an. Zuletzt habe es 1.852 neue Fälle gegeben, teilte das Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten (CDC) mit. Am Freitag waren es 1.089 gewesen, am Donnerstag 1.397. Insgesamt liegt die Zahl der amtlich mit Covid-19 in Verbindung gebrachten Todesfälle damit bei 96.002.
Die Zahl der Infizierten stieg um 24.268 auf knapp 1,596 Millionen. Hier hatte der Zuwachs nach Angaben des CDC am Freitag bei 20.522 und am Donnerstag bei 22.860 gelegen.
Spanien öffnet Grenzen für Touristen erst im Juli
Der Corona-Hotspot Spanien will erst im Juli seine Grenzen für ausländische Touristen öffnen. "Ab Juli wird der Empfang ausländischer Touristen unter sicheren Bedingungen wiederaufgenommen werden", sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Samstag in einer Rede an die Nation. "Wir werden garantieren, dass die Touristen keine Risiken eingehen werden und auch, dass sie keine Risiken für uns verursachen", erklärte der sozialistische Politiker.
Mit seiner Ankündigung machte Sánchez Hoffnungen auf eine frühere Wiederaufnahme des Tourismus zunichte. Diese waren jüngst gewachsen, nachdem ein anderer Corona-Brennpunkt, Italien, die Grenzöffnung für Touristen ab dem 3. Juni angekündigt hatte.
In Spanien demonstrieren Tausende gegen Corona-Maßnahmen
Tausende haben bei Kundgebungen in ganz Spanien gegen die Anti-Corona-Maßnahmen den Rücktritt des sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez gefordert. In Madrid und vielen anderen Städten des Landes folgten die Demonstranten am Samstag mehrheitlich in Privatfahrzeugen dem Aufruf der rechtspopulistischen Partei Vox. Überall wurden spanische Fahnen geschwenkt und Slogans wie "Freiheit, Freiheit, Freiheit!" und "Rücktritt Sánchez!" skandiert. Es gab laute Hupkonzerte und viele riefen immer wieder "Viva España!".
Vox, die drittstärkste Fraktion im spanischen Parlament, wirft der linken Regierung vor, mit den strikten Regeln und Verboten zur Eindämmung der Pandemie das Land wirtschaftlich "in den Ruin" zu treiben und außerdem die Freiheiten der knapp 47 Millionen Bürger illegal einzuschränken. Diese Vorwürfe erhebt auch die größte Oppositionspartei, die konservative Partido Popular (PP), die ihre Anhänger aber nicht zur Teilnahme an der Kundgebung aufrief. PP-Vizesekretärin Ana Beltrán sagte aber, man unterstütze friedliche Proteste gegen die Regierung, "weil die Menschen es satt haben".
Thüringen will Corona-Beschränkungen im Juni beenden
Das Land Thüringen will Anfang Juni die allgemeinen Corona-Beschränkungen beenden. An deren Stelle sollen nur noch lokale Maßnahmen treten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Frankreich verordnet Einreise-Quarantäne für Großbritannien und Spanien
Frankreich hat für Einreisende aus Großbritannien und Spanien eine 14-tägige Quarantäne angeordnet. Damit reagiert die französische Regierung auf die von beiden Ländern erklärte Quarantäneverpflichtung zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Die häusliche Isolierung gelte für Reisende aus europäischen Ländern, deren Behörden unkoordiniert eine 14-tägige Maßnahme für Reisende beschlossen hätten, die aus europäischen Ländern in ihr Hoheitsgebiet einreisen, teilte das Pariser Innenministerium mit.
Für aus Spanien Anreisende soll die Bestimmung ab Montag (25. Mai) gelten, allerdings nur für Flugreisende. Spanien hat dieselbe 14-Tage-Maßnahme am 15. Mai eingeführt. Für Reisende aus Großbritannien soll die Regelung dann greifen, wenn die britische Regierung ihre angekündigten Einschränkungen umsetzt. Am Freitag hatte Innenministerin Priti Patel erklärt, dass ab dem 8. Juni für nahezu alle Reisenden aus dem Ausland eine verpflichtende 14-tägige Quarantäne gültig sein solle.
Zahlreiche Corona-Infektionen nach Gottesdienst in Frankfurt
Zahlreiche Mitglieder einer Baptistengemeinde haben sich bei einem Gottesdienst in Frankfurt am Main mit dem Coronavirus infiziert. Die Betroffenen könnten das Virus in ganz Hessen verbreitet haben. Mehr dazu lesen Sie hier.
Tui will Touristen schon im Juni wieder nach Mallorca fliegen
Der Reisekonzern Tui will bereits in wenigen Wochen wieder Reisen zu verschiedenen Zielen durchführen – unter anderem nach Mallorca. "Ab Ende Juni wollen wir pünktlich zu den Sommerferien wieder fliegen", sagte Vorstandschef Fritz Joussen der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Mallorca soll demnach schon bald angesteuert werden. "Wir wollen Mitte/Ende Juni den Flugverkehr nach Mallorca wieder aufnehmen."
Österreich, Griechenland, Zypern, Kroatien und Bulgarien seien ebenfalls sehr gut vorbereitet, sagte der Tui-Chef. Die Hotel-Saison solle dort spätestens am 1. Juli starten. Mit der Türkei befinde man sich in Gesprächen. "Es wird eine Dynamik der Öffnungen geben, weil es keinen Grund für einen dauerhaften Lockdown des Tourismus gibt."
China meldet erstmals keine Neuinfektionen
China hat offiziellen Angaben zufolge erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie keine neuen Infektionen mit dem Virus verzeichnet. Am Freitag habe es keine Neuinfektionen gegeben, teilte die Nationale Gesundheitskommission (NHC) am Samstag mit. Am Donnerstag waren es noch vier gewesen. Die Zahl der bestätigten Fälle beläuft sich auf insgesamt 82.971, die der offiziell gemeldeten Todesopfer blieb unverändert bei 4.634.
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Britische Medien: Johnsons Chefberater verstößt gegen Corona-Regeln
Der Chefberater des britischen Premierministers Boris Johnson, Dominic Cummings, soll Medienberichten zufolge gegen die Corona-Beschränkungen verstoßen haben. Cummings soll trotz Symptomen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus seine Londoner Wohnung verlassen und zu seinen Eltern nach Durham im Nordosten Englands gefahren sein, berichteten der "Daily Mirror" und der "Guardian".
Die Polizei in Durham bestätigte ohne Nennung von Namen, sie sei am 31. März darüber informiert worden, dass jemand aus London nach Durham gekommen sei. Beamte hätten die Adresse aufgesucht und dort erfahren, dass "die fragliche Person anwesend war und sich in einem Teil des Hauses selbst isoliert hatte". Die Beamten hätten der Familie daraufhin "die Richtlinien bezüglich der Selbstisolierung" erklärt und "die entsprechenden Hinweise bezüglich wichtiger Reisen" wiederholt.
Den Zeitungen zufolge wurde Cummings, der Architekt der Brexit-Kampagne im Jahr 2016 gilt, später mit einem Kind, vermutlich seinem Sohn, in der Nähe seines Elternhauses gesehen. Die oppositionelle Labour-Partei verlangte eine Erklärung und sagte, die Berichte deuteten darauf hin, dass Cummings sich selbst als über dem Gesetz stehend betrachte, während die Liberaldemokraten erklärten, dies könne ein Grund für einen Rücktritt sein.
Trump will Öffnung der Kirchen erzwingen
US-Präsident Donald Trump hat die Gouverneure in den Bundesstaaten zur sofortigen Öffnung von Gotteshäusern in der Corona-Krise aufgefordert. Trump erklärte Kirchen und andere Gotteshäuser wie Synagogen und Moscheen am Freitag bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus zu "essenziellen Orten, die essenzielle Dienste anbieten". Essenzielle Einrichtungen wie etwa Supermärkte können nach den Coronavirus-Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC in der Pandemie geöffnet bleiben.
Der Präsident rief die Gouverneure der US-Bundesstaaten dazu auf, Gotteshäuser schon an diesem Wochenende wieder zu öffnen. "Wenn sie das nicht tun, werde ich mich über die Gouverneure hinwegsetzen." Die Sprecherin des Weißen Hauses, Kayleigh McEnany, machte keine Angaben dazu, auf welcher Basis sich Trump über die Gouverneure hinwegsetzen wolle. Sie sagte, das sei eine hypothetische Frage.
Trump kritisierte: "Einige Gouverneure haben Alkoholläden und Abtreibungskliniken als essenziell erachtet, aber Kirchen und andere Gotteshäuser außen vor gelassen. Das ist nicht richtig. Ich korrigiere diese Ungerechtigkeit." Der Präsident fügte hinzu: "In Amerika brauchen wir mehr Gebete, nicht weniger."
Corona-Impfstoff zeigt erste Erfolge bei Tests an Menschen
Erstmals hat sich ein möglicher Impfstoff gegen das Coronavirus bei Tests an Menschen zumindest teilweise als wirkungsvoll gezeigt. Der Wirkstoff Ad5-nCoV habe sich im sogenannten Phase-1-Versuch als sicher und gut verträglich herausgestellt, hieß es in einer am Freitag im Fachjournal "The Lancet" veröffentlichten Studie des Beijing Institute of Biotechnology. Vor allem aber habe er eine Immunabwehr-Reaktion auf das Virus Sars-CoV-2 im menschlichen Körper erzeugt. Weitere Versuche seien jedoch notwendig, um herauszufinden, ob diese Reaktion auch eine Infektion mit dem Virus verhindere.
"Diese Ergebnisse stellen einen wichtigen Meilenstein dar", erklärte Institutsprofessor Wei Chen als Studien-Verantwortlicher in Peking. Eine einzelne Dosis von Ad5-nCoV reiche demnach aus, um in 14 Tagen bei den Probanden virus-spezifische, neutralisierende Antikörper und eine entsprechende Reaktion spezieller Abwehrzellen (T-Zellen) zu erzeugen. Er riet dazu, die Ergebnisse dennoch "vorsichtig" zu interpretieren. "Es zeigt sich eine vielversprechende Vision für eine Entwicklung von Covid-19-Impfstoffen, aber wir sind immer noch weit entfernt von einem Impfstoff, der allen zugänglich ist", sagte er.
Ad5-nCoV wurde 108 gesunden Freiwilligen im chinesischen Wuhan verabreicht und die Wirkung bis 28 Tage danach ausgewertet. Eine finale Auswertung soll es nach sechs Monaten geben. Eine Doppelblind-Studie mit Kontrollgruppe wurde als Phase 2-Versuch mit dem Wirkstoff ebenfalls in Wuhan bereits gestartet. Momentan sind nach "Lancet"-Angaben mehr als 100 mögliche Wirkstoffe gegen Covid-19 weltweit in der Entwicklung.
Polizei warnt vor Schreiben der "Bundesstelle für Seuchenschutz"
Die Polizei hat vor einer neuen Betrugsmasche mit angeblichen Tests auf das Coronavirus gewarnt. In den vergangenen Tagen hätten die meist älteren Opfer in mehreren Teilen Deutschlands ein seriös anmutendes Schreiben einer angeblichen "Bundesstelle für Seuchenschutz" bekommen, sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim in Lingen. Diese Behörde gebe es gar nicht, betonte er.
Die Angeschriebenen werden dazu aufgefordert, sich mit einem Test-Set auf Covid-19 zu testen. Laut Auskunft des Einwohnermeldeamtes gehörten sie zu einer Risikogruppe, heißt es in dem Schreiben weiter. Notfalls müsse der Test zwangsweise durchgeführt werden. Für das angebliche Test-Set würden dann per Nachnahme 97,50 Euro kassiert. "Die Polizei warnt eindringlich davor, Päckchen, die nicht bestellt worden sind, gegen Nachnahme anzunehmen", erklärte der Sprecher. Auch die Polizei im nordrhein-westfälischen Oberhausen hatte kürzlich vor der Masche gewarnt, nachdem dort ein Fall gemeldet worden war.
Krankenkassen wollen Test-Kosten vom Staat erstattet bekommen
Die Krankenkassen pochen angesichts der geplanten Ausweitung von Corona-Tests darauf, dass der Staat die Kosten mitträgt. "Im Rahmen der Pandemiebekämpfung die Tests auszuweiten, erscheint auf jeden Fall sinnvoll", sagte der Sprecher des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) der Deutschen Presse-Agentur. Als staatliche Aufgabe müssten Tests in diesem Rahmen auch vom Staat finanziert werden. Das forderte auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.
"Wir sind gesetzlich verpflichtet, in vielen Fällen die Reihentests zunächst zu finanzieren", erklärte der Sprecher. Wie hoch die Gesamtkosten würden, hänge davon ab, wie ihre Zahl sich entwickle. "Bei 59 Euro Kosten pro Test liegt es auf der Hand, dass wir am Ende vermutlich von einer gewaltigen Summe reden werden", sagte er. "Selbstverständlich werden wir bei den Finanzberatungen im Herbst darauf drängen, dass die gesetzliche Krankenversicherung diese Kosten aus dem Bundeshaushalt erstattet bekommt."
Verdi sieht das ähnlich. "Die Kostenübernahme darf nicht den gesetzlich Versicherten aufgebürdet werden", sagte ein Sprecher am Freitag der dpa. "Die Vorbeugung übertragbarer Krankheiten und die Verhinderung der Weiterverbreitung von Infektionen sind originäre Aufgabe des Staates. Deshalb sind solche Testungen als versicherungsfremde Leistungen durch Steuermittel zu finanzieren."
Neue Studie: Welche Masken wie sinnvoll sind
Forscher der Universität von Edinburgh in Schottland haben mithilfe spezieller Kameras den Effekt von Schutzmasken getestet. Die Aufnahmen zeigen, wie gut Masken vor einer Verbreitung des Coronavirus schützen können. Das Video mit den Ergebnissen sehen Sie hier.
Bericht: Scholz plant 300 Euro Corona-Bonus pro Kind
Anfang Juni will die Bundesregierung ein Konjunkturpaket gegen die Corona-Krise beschließen – nun werden erste Details bekannt. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) setze vor allem auf Maßnahmen, um die Kaufkraft zu stärken, berichtete der "Spiegel" am Freitag vorab. Unter anderem sollten Eltern sollen für jedes Kind einmalig 300 Euro bekommen, wie es Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) vorgeschlagen hatte.
Allein diese Maßnahme würde den Staat dem Bericht zufolge fünf bis sechs Milliarden Euro kosten. Überlegt werde auch, ob Konsumgutscheine des Staates die Kauflaune der Bevölkerung heben könnten. Davon würden dann auch Menschen ohne Kinder profitieren. Gastwirte und Kulturschaffende sollen laut "Spiegel" vom Bund einen Ausgleich für Einkommen bekommen, das ihnen während der Krise verloren gegangen ist. Vergleichsmaßstab sollen durchschnittliche Verdienste der vergangenen Jahre sein. Auch diese Maßnahme koste etliche Milliarden Euro.
Neben Instrumenten zur Förderung des privaten Konsums plant das Bundesfinanzministerium dem Bericht zufolge auch weitere Hilfen für Unternehmen. So könnten günstigere Abschreibungen zugelassen oder Investitionszulagen gewährt werden.
600 Schlachthof-Mitarbeiter müssen in Quarantäne
600 Mitarbeiter der niederländischen Schlachthof-Gruppe Vion müssen für zwei Wochen in Heim-Quarantäne bleiben. Das ordneten die Behörden der Provinz Gelderland im Osten des Landes unweit der deutschen Grenze am Freitag an. Im Schlachthof in Groenloo waren bei 45 Mitarbeitern Corona-Infektionen festgestellt worden. Am Freitag sollten noch 250 Mitarbeiter getestet werden. Zuvor waren bereits in anderen Niederlassungen der Vion-Gruppe auch in Deutschland Dutzende von Mitarbeitern infiziert worden.
Unternehmenschef Ronald Lotgerink sagte, dass das Unternehmen sich an alle Sicherheitsvorschriften gehalten habe. "Dies ist für uns eine neue Situation durch die Verbreitung des Corona-Virus in der Grenzregion." Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben Schlachthöfe in Deutschland und den Niederlanden mit insgesamt 12.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro.
Der Gewerkschaftsverband FNV machte die Wohnsituation vieler Mitarbeiter für die Verbreitung des Virus verantwortlich. Vor allem Arbeitsmigranten würden in Gruppen-Unterkünften eng beieinander wohnen. In den meisten Fällen besorgen Arbeitsvermittler die Unterkünfte für die Migranten, vielfach in Deutschland.
Söder über Corona-Hilfen: "nicht einfach Geld verteilen"
Vor dem Parteitag seiner CSU hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder vor übermäßigen Corona-Hilfsprogrammen gewarnt. "Wir müssen genau überlegen, welche Maßnahmen sind sinnvoll, welche können wir uns leisten", sagte der Parteichef im ZDF-"Morgenmagazin". "Deswegen braucht es tatsächlich eine Obergrenze." Der Staat dürfe "nicht nur einfach Geld verteilen".
Zwar seien "Steuersenkungen und Konjunkturmaßnahmen" angesichts der Corona-Krise nötig, sagte Söder. Eine Tilgung der Schulden von Kommunen, wie sie die SPD ins Spiel gebracht hat, seien aber "sicherlich der falsche Weg". Auch Corona-Bonds auf europäischer Ebene lehnte der bayerische Regierungschef ab, da diese bedeuten würden, "dass wir für die Schulden anderer haften".
Söder hob im ZDF hervor, dass Bayern "mit Abstand finanziell das stärkste Land in Deutschland" sei und "die niedrigsten Schulden von allen" habe. Angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie setze er sich für Steuersenkungen ein, "damit die Menschen mehr Geld in der Tasche haben", sowie für "Impulse, dieses Geld auch in den Wirtschaftskreislauf zu bringen". Angesichts der Exportausfälle brauche Deutschland eine zeitlich befristete Ankurbelung der Binnennachfrage.
Übersterblichkeit in Deutschland nimmt ab
Das statistische Bundesamt hat die neusten Sterbefallzahlen vorgestellt. Demnach sind in der Woche vom 20. bis 26. April mindestens 17.974 in Deutschland verstorben – 882 weniger als in der Vorwoche. Im Vergleich mit den Jahren 2016 bis 2019 liegen die Zahlen 3 Prozent über dem Durchschnitt. Am höchsten war die Übersterblichkeit Ende März (23. bis 29. März) – hier lag sie bei 13 Prozent. Zum Vergleich: In Italien lag die Übersterblichkeit im März nach Angaben des dortigen Statistischen Amts bei 49 Prozent.
Das Statistische Bundesamt geht von einem Zusammenhang der leichten Übersterblichkeit mit der Corona-Pandemie aus. Die Grippewelle gilt seit Mitte März als beendet.
Göhring-Eckardt fordert mehr Information über Rechte von Frauen
Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt wünscht sich in der Corona-Krise einen Hinweis der Bundesregierung an alle Frauen zu ihren Rechten im Arbeitsleben. Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) solle "jeder Frau im Land einen Brief schreiben und sie über ihre Rechte informieren", sagte Göring-Eckardt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Freitag. Dabei solle es etwa um Lohnersatzleistungen, Kündigungsschutz, Ansprüche auf Notbetreuung für die Kinder und Beratungsmöglichkeiten gehen: "Damit die Frauen wissen, was sie machen können, und nicht meinen, Kündigung sei die einzige Lösung."
Hintergrund von Göring-Eckardts Forderung ist ihre Sorge, dass in der Corona-Krise Frauen aus der Arbeitswelt verdrängt werden könnten. "Viele Frauen, die jetzt zu Hause arbeiten, müssen gleichzeitig Kinder betreuen und das Homeschooling begleiten", sagte sie. "Sie werden gerade faktisch gezwungen, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Ihnen bleibt oft gar nichts anderes übrig." Am Ende liege "die größte Last bei den Frauen".
Auch Ex-Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) sorgt sich um die Lage ihrer Geschlechtsgenossinnen. Weiterhin verdienten Frauen weniger als Männer, während diese weniger Haus- und Familienarbeit leistete, sagte sie der "Augsburger Allgemeinen". "Die Corona-Krise verstärkt nur dieses Ungleichgewicht." Schmidt forderte die Frauen zur Gegenwehr auf. Ohne eine starke Lobby ließen sich ihre Interessen nicht durchsetzen. "Und die wird einem nicht auf dem Silbertablett serviert", betonte Schmidt. "Frauen müssen hier schon ihre eigene Lobby sein – ich kann nur sagen: Frauen, macht euren Mund auf!"
Sachsen: Kretschmer will regulären Schulbetrieb nach den Sommerferien
In Sachsen soll nach dem Willen von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) an allen Schulen nach den Sommerferien wieder regulärer Unterricht stattfinden. "Wir wollen, dass nach den Sommerferien der Unterricht auch an allen weiterführenden Schulen wieder normal läuft", sagte Kretschmer dem Magazin "Focus" laut Vorabmeldung vom Freitag.
Derzeit arbeite die Landesregierung in Dresden "an einer Lösung, damit es ab dem neuen Schuljahr keinen Notbetrieb mehr gibt". Konkrete Überlegungen wollte Kretschmer laut "Focus" noch nicht nennen. Der CDU-Politiker betonte, Kitas und Schulen nähmen eine doppelte Schlüsselrolle ein und seien entscheidend, damit die Wirtschaft wieder anlaufe.
"Zum einen wollen und müssen Kinder lernen", hob Kretschmer hervor. "Zum anderen können Eltern nur dann wieder ihrer Arbeit mit vollem Eifer nachgehen, wenn sie sicher sein können, dass ihre Kinder gut betreut werden." Er wisse aus eigener Erfahrung, dass "Homeoffice und Kinder über längere Zeit nicht machbar" sei.
Trump ohne Maske bei Fabrik-Besuch
Trotz einer ausdrücklichen Aufforderung hat US-Präsident Donald Trump bei einem Besuch bei Ford in Michigan zeitweise keine Schutzmaske getragen. Damit verärgerte er die Justizministerin des Bundesstaates. Hier lesen Sie mehr.
Brasilien meldet über 20.000 Corona-Tote
In Brasilien hat die Zahl der Corona-Toten die Schwelle von 20.000 überschritten. Mit einem neuen Rekord von 1.188 gemeldeten Todesfällen binnen 24 Stunden wuchs die Zahl der Todesopfer auf 20.047, wie das brasilianische Gesundheitsministerium am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte. Im bevölkerungsreichsten Land Südamerikas wurden mittlerweile 310.000 Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Brasilien ist damit nach den USA und Russland das am stärksten von der Pandemie betroffene Land weltweit.
Nach Schätzungen von Experten könnten die Infektionszahlen in Brasilien sogar um das 15-fache höher sein als offiziell erfasst, da vergleichsweise wenig getestet wird. Experten erwarten zudem, dass der Höhepunkt der Ausbreitung des neuartigen Virus in Brasilien erst im Juni erreicht wird.
In den vergangenen elf Tagen hat sich die offizielle Zahl der Corona-Toten in Brasilien bereits verdoppelt. Der ultrarechte Präsident Jair Bolsonaro erneuerte dennoch am Donnerstag seinen Ruf nach Lockerungen der von den Bundesstaaten angeordneten Corona-Beschränkungen, um die Wirtschaft des Landes wiederzubeleben. In der Vergangenheit hatte Bolsonaro die durch das Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 als "kleine Grippe" bezeichnet.
Brasilien empfiehlt umstrittenes Chloroquin zur Corona-Behandlung
Das brasilianische Gesundheitsministerium empfiehlt das umstrittene Malaria-Medikament Hydroxychloroquin nun zur Behandlung von mit dem neuartigen Coronavirus infizierten Patienten. Das Mittel könnte auch Menschen mit nur leichten Symptomen verabreicht werden, hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten aktualisierten Leitfaden für Ärzte. Gegenüber einer früheren Version des Dokuments wurden der Titel geändert, eine Reihe von Quellennachweisen gestrichen und die Verantwortlichen für den Text namentlich genannt.
Zuletzt hatte Gesundheitsminister Nelson Teich um seine Entlassung gebeten, nachdem er sich mit dem rechten Präsidenten Jair Bolsonaro wegen des Einsatzes des umstrittenen Medikaments überworfen hatte.
Bericht: Meiste Arztpraxen in Deutschland nicht behindertengerecht ausgestattet
Die meisten Arztpraxen in Deutschland sind laut einem Zeitungsbericht nicht angemessen für die Versorgung behinderter Menschen eingerichtet. Nur etwa jeder dritte Praxisstandort sei barrierefrei eingerichtet, schreibt die "Saarbrücker Zeitung" in ihrer Freitagsausgabe unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion. Etwa zwei Dritteln der Praxen fehlen demnach Merkmale wie ebenerdige Erreichbarkeit, behindertengerechte Toiletten oder spezielle Untersuchungsmöbel.
Von den derzeit im Bundesarztregister verzeichneten rund 132.000 Praxisstandorten liegen der Zeitung zufolge für knapp 79.000 Informationen zur Barrierefreiheit vor. Lediglich 29.000 von ihnen weisen demnach wenigstens ein entsprechendes Merkmal auf, was knapp 37 Prozent entspricht.
Die Sozialexpertin der Linksfraktion im Bundestag, Sabine Zimmermann, kritisierte, dass etwa Rollstuhlfahrer bei vielen niedergelassenen Ärzten nicht behandelt werden könnten, weil keine behindertengerechten Parkplätze zur Verfügung stünden, geeignete Aufzüge fehlten oder die Praxisräume nicht rollstuhlgerecht seien. De facto sei damit für viele Menschen mit Beeinträchtigung "die gesetzlich verbriefte freie Arztwahl nicht gewährleistet".
Ukraine bekommt Milliarden vom IWF für Krisenkampf
Die Ukraine kann auf eine Finanzspritze in Milliardenhöhe vom Internationalen Währungsfonds (IWF) hoffen. Auf Mitarbeiterebene habe man sich mit der Regierung über einen Bereitschaftskredit in Höhe von fünf Milliarden Dollar bei einer Laufzeit von 18 Monaten geeinigt, teilt der IWF am Donnerstag (Ortszeit) in Washington mit. Damit soll dem osteuropäischen Land bei der Bewältigung der durch die Coronavirus-Pandemie verursachten Wirtschaftskrise geholfen werden. Das Führungsgremium des IWF muss dem noch zustimmen.
Spahn wirft AfD "destruktive Stimmungsmache" in Corona-Krise vor
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat der AfD-Spitze "destruktive Stimmungsmache" in der Corona-Krise vorgeworfen. In der Zeitung "Die Welt" sagte der CDU-Politiker: "Die AfD, die sich jetzt als Corona-Leugner versucht, ist dieselbe AfD, die noch vor kurzem immer härtere Maßnahmen gegen das Virus gefordert hat". Hier lesen Sie mehr.
Mundschutz und Co: Ostfriesisches Landesmuseum sucht Corona-Exponate
Ob Mund-Nase-Schutz oder Wohnzimmerkonzert: Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei, aber schon museumsreif. Das Ostfriesische Landesmuseum sucht Exponate aus der Region, die den Alltag in der Corona-Krise symbolisieren. "Dies können beispielsweise besonders modische oder originelle Mund-Nasen-Masken sein oder auch einfallsreiche Beiträge zum sogenannten Homing wie Gemeinschaftsaushänge in Mietshäusern", sagte Museumsdirektor Wolfgang Jahn. "Dabei ist davon auszugehen, dass Kreativität mindestens so ansteckend ist wie Covid 19."
Städtetag kritisiert Krankenkassen und Kassenärzte wegen Corona-Tests
Der Deutsche Städtetag hat Krankenkassen und Kassenärzten vorgeworfen, teilweise eine Ausweitung von Corona-Tests zu bremsen. "Leider nehmen wir im Moment wahr, dass gesetzliche Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen das Rad zurückdrehen wollen", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). "Vereinzelt wird schon versucht, effektive Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern für Corona-Tests zu zerschlagen, anstatt sie weiter zu verbessern. Beispielsweise wurde in einigen Fällen die Finanzierung von Tests in Pflegeheimen, bei Pflegekräften oder im Rettungsdienst kurzfristig aufgekündigt."
Dies sei ein Hindernis auf dem Weg zu umfangreichen Screenings, die für eine Exit-Strategie aus Corona-Beschränkungen notwendig seien, kritisierte Dedy. "Krankenkassen und Kassenärzte leisten der Pandemiebekämpfung damit einen Bärendienst."
Der Bundestag hatte vor gut einer Woche ein Gesetz beschlossen, mit dem das Bundesgesundheitsministerium die gesetzlichen Krankenkassen per Verordnung verpflichten kann, Tests auf das Coronavirus grundsätzlich zu bezahlen – etwa auch wenn jemand keine Symptome hat. "Nun muss das Gesetz auch lupenrein in die Praxis umgesetzt werden, die gesetzlichen Krankenkassen müssen wie geplant die Kosten für die Tests tragen", forderte Dedy. "Wir erwarten, dass die notwendige Rechtsverordnung das glasklar regelt und noch im Juni kommt. Sonst wird das Ziel, die Corona-Screenings in der Fläche stark auszubauen, nicht zu erreichen sein."
Berichte: Offenbar verzögerte Auslieferung von Schutzmasken
Bei der Auslieferung von Schutzmasken, die durch die Regierung beschafft wurden, gibt es einem Medienbericht zufolge Verzögerungen. Das Bundesgesundheitsministerium habe auf Anfrage "logistische Probleme" bei der Auslieferung eingeräumt, berichteten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" am Donnerstagabend.
Dem Bericht zufolge begründete das Haus von Minister Jens Spahn (CDU) dies damit, dass in den vergangenen beiden Wochen eine Vielzahl von Lieferungen in den Logistiklagern gleichzeitig eingetroffen seien, so dass es nun zu Verzögerungen in der Auslieferung komme. Die Prüfung der Ware durch den TÜV sei außerdem sehr aufwendig. Etwa 20 Prozent der gelieferten Schutzmasken entsprächen nicht den hohen Normanforderungen. "Mangelhafte Produkte werden nicht abgenommen und nicht bezahlt", zitierten die Medien einen Sprecher des Ministeriums. Erst zehn Prozent der Lieferanten seien bezahlt worden.
Nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" liegen bei vom Gesundheitsministerium beauftragten Logistikunternehmen mehr als 130 Millionen medizinische FFP2-Masken. Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, sagte in dem Bericht jedoch, in einigen Kliniken werde das Einmalmaterial während der gesamten Schicht verwendet, zum Teil mehrere Tage hintereinander. "Das ist ein Zeichen dafür, dass noch nicht genug Material vor Ort ist", führte sie aus. "Wenn es wirklich auf den Höfen lagert, irgendwo, dann bitte ausliefern an die Kliniken, an die Praxen, an die Altenheime, damit dann das medizinische Personal diese Schutzkleidung auch nutzen kann."
Trump will USA bei zweiter Coronavirus-Welle nicht wieder schließen
US-Präsident Donald Trump will die USA im Fall einer zweiten Welle von Coronavirus-Infektionen nicht wieder strengen Maßnahmen zur Eindämmung unterwerfen. In diesem Fall "werden wir die Feuer löschen, wir werden das Land nicht schließen", sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) bei einem Besuch einer Fabrik des Autobauers Ford in Ypsilanti im Bundesstaat Michigan. "Ob es eine Glut oder eine Flamme ist, wir werden es löschen." Trump drängte Gouverneure erneut dazu, die Schutzmaßnahmen in ihren Bundesstaaten zu lockern, damit die US-Wirtschaft wieder an Fahrt gewinnt. Hier lesen Sie mehr.
Trump setzt wegen Corona-Toten Flaggen für drei Tage auf Halbmast
Wegen der Zehntausenden Toten in der Corona-Pandemie in den USA lässt US-Präsident Donald Trump Flaggen auf halbmast hängen. "Ich werde die Flaggen an allen öffentlichen Gebäuden und Nationaldenkmälern über die kommenden drei Tage hinweg in Erinnerung an die Amerikaner, die wir wegen des Coronavirus verloren haben, auf halbmast hängen", kündigte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) auf Twitter an. Am Montag begehen die USA den Memorial Day, an dem traditionell der Kriegsveteranen und Gefallenen gedacht wird. Auch dann werde auf halbmast geflaggt, erklärte Trump.
Die führenden Demokraten im US-Kongress, Nancy Pelosi und Chuck Schumer, hatten Trump am Donnerstag aufgefordert, die Flaggen an allen öffentlichen Gebäuden im Land auf halbmast zu hängen, sobald die Zahl der Toten infolge der Pandemie 100.000 erreicht. "Es würde ein nationaler Ausdruck der Trauer sein, den jeder in unserem Land so sehr braucht", erklärten Pelosi und Schumer.
Sachsen will nach Sommerferien regulären Schulunterricht
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) will an allen Schulen des Bundeslandes nach den Sommerferien wieder regulären Schulunterricht anbieten. "Wir wollen, dass nach den Sommerferien der Unterricht auch an allen weiterführenden Schulen wieder normal läuft", sagt er dem "Focus". Derzeit arbeite die Landesregierung an einer Lösung, damit es ab dem neuen Schuljahr keinen Notbetrieb mehr gebe. Kitas und Schulen würden eine doppelte Schlüsselrolle einnehmen und seien entscheidend, damit die Wirtschaft wieder anlaufe.
Spahn will bald präventive Corona-Tests in Pflegeheimen ermöglichen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will bald die Grundlage für mehr Tests auf das Coronavirus in Krankenhäusern und Pflegeheimen schaffen. "Mein Ziel ist es, noch im Mai eine Verordnung vorzulegen, die präventive Reihen-Tests in Krankenhäusern und Pflegeheimen ermöglicht", sagte der CDU-Politiker der Zeitung "Die Welt" . "Wenn Patienten und Bewohner aufgenommen oder verlegt werden, sollten Sars-CoV-19-Tests die Regel sein."
Dem Bericht zufolge soll im Fall einer Infektion in einer Einrichtung zudem beim gesamten Personal sowie bei allen Bewohnern und Patienten vorsorglich ein Abstrich gemacht werden. Auch symptomfreie Kontaktpersonen von Infizierten sollten erstmals Anspruch auf Testung haben.
Der Minister kündigte zudem den "Aufbau einer dauerhaften nationalen Reserve an medizinischer Schutzausrüstung" an. "Diese Reserve gewährleistet Sicherheit für mehrere Monate, damit wir nicht noch einmal in eine Lage wie im Februar und März kommen, als selbst für das medizinische Personal nicht genügend Masken und Handschuhe vorhanden waren."
Söder: Mehr Menschen in Bayern auf Corona testen
In Bayern sollen nach den Worten von Ministerpräsident Markus Söder künftig deutlich mehr Menschen auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus getestet werden. "Wir werden nächste Woche ein Konzept beschließen, Tests insgesamt massiv auszuweiten", sagte der CSU-Chef dem "Münchner Merkur" (Freitag). "Ich möchte, dass wir alle Kapazitäten klug nutzen. Priorität hat das Personal in Kliniken, Alten- und Pflegeheimen."
Söder betonte, er wolle aber auch über deutlich mehr freiwillige Tests bei Erziehern und Lehrern reden: "Generell soll sich auch die Dauer verkürzen. Wir brauchen da raschere Ergebnisse." Die vermehrten Tests im ganzen Land seien auch wichtig, um über weitere Lockerungen von Beschränkungen zu sprechen.
Mit einer Impfpflicht gegen das Coronavirus in Deutschland rechnet Söder indes nicht. "Es wird aus meiner Sicht keine Impfpflicht geben, aber klare Empfehlungen, für welche Gruppen das Impfen gut wäre." Die aktuelle Debatte um die Einführung einer Impfpflicht halte er für absurd. "Wir haben ja noch nicht mal einen Impfstoff! Wenn es einen gibt, werde ich mich auf jeden Fall als einer der ersten impfen lassen." Damit könne er sich selbst und andere vor einer Ansteckung schützen.
Hamas schließt Gaza-Grenze wegen Corona-Neuinfektionen
Nach einer Zunahme von Corona-Infektionen hat die im Gazastreifen herrschende Hamas Einreisen in das Gebiet vorerst untersagt. Wie ein hochrangiges Mitglied der islamistischen Palästinenserorganisation am Donnerstag ankündigte, werden die beiden einzigen Personen-Grenzübergänge Rafah und Erez bis Ende Juni für Einreisende geschlossen.
In dem dicht besiedelten Küstenstreifen leben zwei Millionen Menschen unter prekären Umständen. Eine starke Ausbreitung des Coronavirus in dem Gebiet gilt deshalb als Horrorszenario. Rafah ist die Verbindung des Gazastreifens nach Ägypten, Erez nach Israel.
USA geben Milliarden-Finanzspritze für Impfstoff aus Großbritannien
Die USA unterstützen das Pharmaunternehmen AstraZeneca bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das neuartige Coronavirus mit bis zu 1,2 Milliarden US-Dollar (1,1 Milliarden Euro). Das teilten das US-Gesundheitsministerium und der britisch-schwedische Konzern am Donnerstag mit. Die Finanzspritze soll die Entwicklung des Vakzins beschleunigen und die Lieferung von Millionen Impfdosen auch an die USA sichern. Noch ist der Impfstoff jedoch nur in der Testphase. Er ist einer von vielen Kandidaten, die weltweit in der Entwicklung sind.
AstraZeneca verfügt nach eigenen Angaben über Herstellungskapazitäten für eine Milliarde Dosen und sucht hierfür Kunden. Feste Zusagen hat sich das Unternehmen der Mitteilung zufolge bislang für die Abnahme von mindestens 400 Millionen Dosen gesichert. Der Impfstoff beruht auf Arbeiten von Forschern der renommierten Universität Oxford.
Zahl der Neuinfektionen und weiteren Todesfälle in Italien stabil
In Italien werden binnen 24 Stunden 156 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus bestätigt. Am Tag zuvor seien es noch 161 gewesen, teilt die Zivilschutzbehörde mit. Insgesamt stieg die Zahl der Todesopfer auf 32.486. Auch die Zahl der Neuinfektionen bleibt der Behörde zufolge stabil. Es wurden 642 neue Ansteckungsfälle bestätigt nach 665 am Mittwoch. Insgesamt 228.006 Menschen wurden damit bislang positiv getestet, das ist die sechsthöchste Zahl weltweit nach den USA, Russland, Spanien, Großbritannien und Brasilien. Mehr als 134.500 der Infizierten gelten als genesen.
Spanien: Neue Zahlen machen Hoffnung
In Spanien sind 48 weitere Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Damit seien erstmals seit dem 16. März weniger als 50 Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Insgesamt starben bislang 27.940 Menschen im Zuge der Pandemie. Die Zahl der Infektionen stieg um 482 auf 233.037.
54 neue Corona-Infektionen in Fleischunternehmen in Niedersachsen
Nach weiteren Tests haben sich unter den Beschäftigten des Fleischunternehmens Westcrown in Dissen bei Osnabrück 54 neue Coronavirus-Fälle bestätigt. Das sei das Ergebnis des zweiten Tests bei 126 Mitarbeitern, die im ersten Durchlauf in der vergangenen Woche noch negativ getestet worden seien, teilte der Landkreis Osnabrück am Donnerstag mit.
38 dieser neuen bestätigten Fälle seien bereits als Kontaktpersonen in Quarantäne, weitere 16 Menschen müssten nun ebenfalls in Quarantäne. Ihre Kontaktpersonen würden ermittelt. Nach dem bisherigen Notbetrieb werde Westcrown für zwei Wochen geschlossen.
Giffey: Öffnung von Kitas und Schulen aus Sicht des Kindeswohls wünschenswert
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hält eine baldige flächendeckende und zugleich verantwortungsvolle Öffnung von Schulen und Kitas für wünschenswert. "Aus Sicht des Kinderwohls wäre es das Beste, wenn alle Kinder so schnell wie möglich wieder wie gewohnt in ihre Kitas und Schulen gehen könnten", sagte Giffey dem "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe). "Denn Kinder brauchen Kinder."
"Sie leiden unter der jetzigen Situation und können Schaden nehmen, je länger diese anhält", fügte Giffey hinzu. Für die Entwicklung von Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen und auch für alle anderen sei es problematisch, wenn sie so lange ohne professionelle Bildungsanleitung auskommen müssten.
Fast 39 Millionen Arbeitslose in der Corona-Krise in den USA
Fast 39 Millionen Menschen haben in den USA während der Corona-Krise seit Mitte März ihren Job verloren. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit schwächte sich in der vergangenen Woche zwar ab, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Demnach meldeten sich aber zwischen dem 10. und 16. Mai 2,43 Millionen weitere Menschen arbeitslos. Seit Mitte März verloren damit in den USA 38,6 Millionen Menschen ihren Job.
In der Woche vor dem 10. Mai waren noch knapp 2,7 Millionen neue Anträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt worden. Ende März waren es binnen einer Woche sogar knapp 6,9 Millionen Arbeitslose gewesen. In der vergangenen Woche beantragten zudem 2,2 Millionen Unternehmer und Freiberufler Unterstützung über ein spezielles Corona-Arbeitslosenprogramm der Regierung.
IWH-Forscher rechnen mit kräftigem Wachstum im dritten Quartal
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle rechnet einem Magazinbericht zufolge mit einer Konjunkturbelebung spätestens im Sommer. Im dritten Quartal könne das Wachstum bei überraschend kräftigen 10,7 Prozent verglichen zum Vorquartal liegen, berichtete die "Wirtschaftswoche" am Donnerstag vorab unter Berufung auf einen Indikator zur Wirtschaftsleistung, den das IWH aus etwa 160 Einzelindikatoren errechnet. Voraussetzung dafür sei, dass keine zweite Coronavirus-Welle auftrete und sich die Lage für Bürger und Wirtschaft weiter normalisiere. "Wenn das gesellschaftliche Leben wieder in Gang kommt, dürfte der private Konsum die Konjunktur etwas ankurbeln", sagte IWH-Vizepräsident Oliver Holtemöller dem Magazin. Eine nachhaltige Erholung sei aber erst dann möglich, wenn auch der Außenhandel anziehe.
Im zweiten Quartal schlage der wirtschaftliche und gesellschaftliche Stillstand dagegen voll durch, hieß es weiter. Die Wirtschaftsleistung dürfte um 7,2 Prozent einbrechen. Zum Jahresauftakt war das Bruttoinlandsprodukt wegen des Lockdown zur Virus-Eindämmung um 2,2 Prozent geschrumpft.
Westfellhaus schlägt Besuch mit "Scheibentrennung" in Heimen vor
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, fordert Besuchsmöglichkeiten mit Infektionsschutz als Standard in Pflegeheimen. Als Beispiel nannte er in der "Rheinischen Post" abgetrennte Besuchszonen, "in denen sich Pflegeheimbewohner und Angehörige in einem wohnlichen Umfeld durch eine Scheibe getrennt sehen können". So sollen Besuche auch in Zeiten von Infektionswellen und Pandemien möglich sein.
"Der Schutz der Pflegebedürftigen vor Infektionen darf nicht dazu führen, dass die Menschen vereinsamen", warnte der Pflegebeauftragte. Auch für Patienten, die etwa aufgrund ihrer Demenz solche Räume nicht nutzen könnten, sollten Besuche ermöglicht werden. Und Patienten, die im Sterben liegen, zumindest einen Menschen zum Abschied bei sich haben können. "Wenn wir das nicht sicherstellen, werden viele Menschen Angst vor einem Umzug in ein Pflegeheim haben."
Österreich setzt auf Massen-Tests bei Tourismus-Neustart
Die österreichische Regierung setzt beim Neustart des Tourismus ab dem 29. Mai auf Corona-Tests für möglichst viele Mitarbeiter in Hotels und Beherbergungsbetrieben. "Wir werden sehr viel investieren als Republik Österreich, um hohe Testkapazitäten zu haben und möglichst viel und möglichst regelmäßig Mitarbeiter, die am Gast tätig sind, zu testen", sagte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz am Donnerstag in Wien.
Harald Mahrer, Präsident der Wirtschaftskammer Österreich, erklärte, dass bis Anfang Juli Kapazitäten für wöchentlich 65.000 Tests für die Mitarbeiter in den Unterkünften aufgebaut werden sollen. Der Bund werde die Kosten für die Tests übernehmen. Mahrer sprach von "einem der besten Investments, dass man für den Tourismus-Standort machen kann."
Infizierter Säugling in Südafrika gestorben
In Südafrika ist nach Behördenangaben ein zwei Tage altes Baby gestorben, das mit dem Coronavirus infiziert war. Wie Gesundheitsminister Zweli Mkhize am späten Mittwochabend bekanntgegeben hatte, handelte es sich um eine Frühgeburt. Das Neugeborene war mit Lungenproblemen auf die Welt gekommen – die Mutter war mit dem Coronavirus infiziert. Corona-Todesfälle von Babys sind äußerst selten. Die panafrikanische Gesundheitsbehörde Africa CDC betonte am Donnerstag, es handele sich um den ersten derartigen Fall, der auf dem Kontinent bekannt wurde.
Mehr als fünf Millionen Menschen weltweit infiziert
Die Johns-Hopkins-Universität hat aktuelle Zahlen der Corona-Pandemie bekannt gegeben. Demnach ist die Zahl der Infizierten auf über fünf Millionen angestiegen. Mehr dazu lesen Sie hier.
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Mann ohne Mundschutz attackiert Drogerie-Mitarbeiterin
In einer Dresdner Drogerie hat am Mittwoch ein Unbekannter eine Angestellte attackiert. Nach Angaben der Polizeidirektion Dresden vom Donnerstag hatte er das Geschäft ohne den vorgeschriebenen Mundschutz betreten. Als die 33 Jahre alte Mitarbeiterin ihn darauf hinwies, trat der Mann an die Frau heran, riss ihre Maske herunter und hauchte ihr ins Gesicht. Danach verließ er die Drogerie. Die Polizei ermittelt nun wegen eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz und Körperverletzung.
Mehr als 3.000 Corona-Tote in Russland
In Russland sind inzwischen mehr als 3.000 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. In den vergangenen 24 Stunden wurden weitere 127 Tote gemeldet. Zugleich legte die Zahl der bekannten Infektionen um 8.849 auf 317.554 zu. Russland hat nach den USA die meisten nachgewiesenen Infektionsfälle.
Easyjet will ab Mitte Juni wieder starten
Nach zweieinhalbmonatiger Unterbrechung wegen der Corona-Krise will Easyjet ab Mitte Juni wieder einige Flüge anbieten. Geplant sei ab 15. Juni zunächst eine kleine Zahl an Verbindungen auf Strecken, bei der Easyjet von einer ausreichenden Nachfrage ausgehe, erklärte das britische Billigflugunternehmen am Donnerstag. Dabei werde man sich vorerst vor allem auf Inlandsflüge innerhalb Großbritanniens und Frankreichs konzentrieren.
Abhängig von der Nachfrage und den Lockerungen der Corona-Maßnahmen in den einzelnen Ländern werde der Flugplan in den folgenden Wochen weiter ausgebaut. An Bord sei dabei das Tragen von Schutzmasken für Passagiere und Besatzung Pflicht. Zudem sollten die Maschinen besonders gründlich geputzt und desinfiziert werden. Einen Essensservice an Bord werde es vorerst nicht geben. Easyjet hatte seinen Flugbetrieb Ende März wegen der Corona-Pandemie vorübergehend eingestellt
Brasilien: Rekordwert bei Neuinfektionen innerhalb eines Tages
Zum ersten Mal hat Brasilien fast 20.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden registriert. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete am Mittwoch 19.951 neue Corona-Infektionen und 888 Tote im Zusammenhang mit dem Virus. Am Dienstag hatte das Gesundheitsministerium erstmals über 1.000 Corona-Tote mehr als am Vortag vermeldet. Nach dem Wochenende, wenn die Labors wieder in voller Besetzung arbeiten, steigen in Brasilien die Zahlen der Corona-Nachweise und der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus gewöhnlich an.
Insgesamt sind in dem mit 210 Millionen Menschen einwohnerreichsten Land Lateinamerikas nach offiziellen Angaben bislang 18.859 Patienten im Zusammenhang mit dem Virus gestorben, 291.579 Personen haben sich nachweislich infiziert.
Proteste in Spanien: Verlängerung des Notstands
Im Corona-Hotspot Spanien ist der Lockdown trotz heftigen Widerstands der Opposition und zunehmender Proteste verärgerter Bürger zum fünften Mal verlängert worden. Das Parlament in Madrid nahm einen entsprechenden Antrag der linken Regierung am Mittwochabend mit knapper Mehrheit an. Der bereits seit Mitte März geltende Alarmzustand samt strenger Ausgehbeschränkungen wird nach dieser Entscheidung mindestens bis 24.00 Uhr am 6. Juni anhalten.
Nur kurz nach der Abstimmung gingen Lockdown-Kritiker und Gegner der Regierung in Madrid und anderen Städten an die Fenster, auf die Balkone und zum Teil auch auf die Straßen, um lautstark zu protestieren. Sie machten ihrem Ärger Luft, indem sie auf Töpfe schlugen und "Freiheit, Freiheit!" skandierten. Viele schwenkten spanische Fahnen, andere waren in die Landesflagge gehüllt.
WHO: 106.000 Neuinfektionen in den letzten 24 Stunden
In den vergangenen 24 Stunden sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit mit 106.000 Neuinfektionen so viele neue Corona-Fälle registriert worden wie noch nie binnen eines einzigen Tages. "Wir haben bei dieser Pandemie noch einen langen Weg vor uns", sagt WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus auf einer Pressekonferenz. Sorgen bereiteten insbesondere die steigenden Fallzahlen in ärmeren Ländern.
Peru meldet über 100.000 Corona-Fälle
In Peru ist die Zahl der Corona-Fälle auf über 100.000 gestiegen. Damit ist der Andenstaat nach Brasilien das von der Corona-Pandemie am zweitstärksten betroffene Land in Südamerika. 104.020 Menschen haben sich bislang nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Mindestens 3.024 Patienten seien im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Um die Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu bremsen, hatte die peruanische Regierung zunächst recht strenge Ausgangsbeschränkungen verhängt. Allerdings hielten sich viele Peruaner offensichtlich nicht an die Regeln. Zuletzt wurden die Maßnahmen zudem etwas gelockert.
Italien will Flüge ab 3. Juni ermöglichen
Italien will im Zuge der Corona-Pandemie seine Flughäfen ab dem 3. Juni wieder öffnen. Dann sollten inländische und internationale Reisen wieder erlaubt sein, weshalb Transportbeschränkungen aufgehoben werden könnten, sagte Verkehrsministerin Paola De Micheli am Mittwoch in Rom laut italienischen Nachrichtenagenturen. Italien hatte angekündigt, dass ab dem 3. Juni die Einreise für EU-Bürger wieder möglich sein soll und es für sie keine pauschale Quarantäne mehr geben werde. Bereits seit dieser Woche gibt es wieder mehr Zugverbindungen innerhalb Italiens.
Maas fordert Abstand zu Extremisten auf
Außenminister Heiko Maas (SPD) hat die Bürger davor gewarnt, sich auf Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen von Extremisten vereinnahmen zu lassen. "Wenn radikale Extremisten und Antisemiten Demonstrationen benutzen, um zu hetzen und zu spalten, dann sollte jeder deutlich mehr als nur 1,5 Meter Abstand halten", sagte Maas der "Welt" (Online Donnerstag/Print Freitag). "Wer ohne Maske, ohne Mindestabstand und ohne jede Rücksicht auf andere Verschwörungstheorien in die Welt schreit, der verwechselt Mut mit blinder Wut und Freiheit mit blankem Egoismus."
Japan hebt Ausnahmezustand für weitere Regionen auf
Japan hebt nach Angaben des Wirtschaftsministeriums den Ausnahmezustand in Osaka, Kyoto und Hyogo aufgrund sinkender Infektionszahlen am Donnerstag auf. In Tokio und vier weitere Präfekturen, darunter die nördliche Insel Hokkaido, würden die Beschränkungen bestehen bleiben.
Karliczek warnt vor "Überbietungswettbewerb" bei Kita-Öffnungen
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat vor einem "Überbietungswettbewerb" bei Rufen nach der Wiedereröffnung von Schulen und Kitas gewarnt. "Wir alle wünschen uns, dass Kitas und Schulen möglichst rasch wieder vollständig öffnen können", sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Ich warne allerdings vor einem Überbietungswettbewerb entsprechender Forderungen." Die Menschen wollten vor allem Verlässlichkeit, und der Gesundheitsschutz müsse weiter an erster Stelle stehen, führte Karliczek aus. Auf dieser Basis träfen die Bundesländer ihre Entscheidungen.
Esken fordert weitere Verbesserungen für Familien
Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken wirbt angesichts der Belastungen von Eltern in der Corona-Krise für das SPD-Modell einer Familienarbeitszeit. Konkret gehe es um "die Möglichkeit einer partnerschaftlich reduzierten Familienarbeitszeit", wobei das verminderte Einkommen durch ein Familiengeld unterstützt werden solle, sagte Esken dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Ich setze darauf, dass auch die CDU/CSU die besondere Belastung der Familien in Zeiten von Corona nicht übersehen kann."
"Gerade in Zeiten von Corona, wo Kitas und Schulen aus Infektionsschutzgründen auch mittelfristig keine Vollzeitbetreuung anbieten werden, könnte die Familienarbeitszeit den Eltern Mittel an die Hand geben, bei der Vereinbarung von Familie und Beruf eigene, selbstbestimmte Wege zu gehen", erklärte Esken nun.
Über 100.000 Corona-Fälle in Peru
In Peru ist die Zahl der Corona-Fälle auf über 100.000 gestiegen. Damit ist der Andenstaat nach Brasilien das von der Corona-Pandemie am zweitstärksten betroffene Land in Südamerika. 104 020 Menschen haben sich bislang nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte. Mindestens 3024 Patienten seien im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Boliviens Gesundheitsminister in Affäre um Atemgeräte festgenommen
Boliviens Gesundheitsminister Marcelo Navajas ist wegen Korruptionsvorwürfen in der Covid-19-Pandemie entlassen und festgenommen worden. Dies berichtete die staatliche bolivianische Nachrichtenagentur ABI am Mittwoch. Gegen Navajas wird wegen des Skandals um den Kauf von 170 überteuerten und zudem ungeeigneten Atemgeräten ermittelt. "So soll jegliche Einmischung in die Arbeit der Justiz oder die Behinderung von Ermittlungen vermieden werden", wurde Regierungssprecherin Isabel Fernández zitiert. Auch alle anderen Beamten, gegen die in dem Fall ermittelt wird, sollten entfernt werden, hieß es. Die bisherige Vize-Gesundheitsministerin, Eidy Roca, rückte an die Stelle von Navas.
Der Zeitung "El Deber" zufolge gab Boliviens Regierung mehr als 28.000 US-Dollar (rund 25 600 Euro) pro Atemgerät aus. Nach Angaben des spanischen Unternehmens GP Innova kosten die Geräte aber nur zwischen 6.000 und 7.500 Euro pro Stück.
Söder fordert europäische Lösung für Fleischbranche
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert nach der in Deutschland geplanten Verschärfung der Arbeitsschutzvorschriften in der Fleischindustrie auch eine europäische Lösung. Wenn darüber geredet werde, "was wir für Europa tun,(...) dann sollten wir auch versuchen, solche Standards dann generell in Europa zu diskutieren, so dass wir dann auch Fairness und Gleichheit in ganz Europa haben und nicht nur in Deutschland", sagte Söder am Mittwochabend in der ARD-Talksendung "Maischberger.die woche". Diese Standards müssten in Europa besser durchgesetzt werden, auch um einer Abwanderung von Schlachtbetrieben vorzubeugen.
Gleichzeitig warnte er mit Blick auf die Forderungen von den Grünen vor einer neuen Preisdiskussion, er sei gegen eine neue Fleischsteuer und auch dagegen, dass jetzt alles viel teurer werden müsse.
Brasilien meldet fast 20.000 Neuinfektionen und 888 weitere Tote
In Brasilien sind nach offiziellen Angaben binnen 24 Stunden 888 weitere Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben, insgesamt sind damit 18.859 Tote verzeichnet. Die Zahl der Neuinfektionen steigt um 19.951 auf 291.579, teilt das Gesundheitsministerium mit.
Spaniens Parlament segnet fünfte Verlängerung des Corona-Ausnahmezustands ab
Spaniens Parlament hat die Verlängerung des wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausnahmezustands abgesegnet. Das Unterhaus in Madrid billigte die Maßnahme am Mittwochabend mit 177 Stimmen. 162 Abgeordnete stimmten gegen die fünfte Verlängerung des Ausnahmezustands, der nun bis zum 6. Juni gilt, elf weitere enthielten sich.
In einer Rede vor dem Parlament hatte der Chef der Minderheitsregierung, Pedro Sánchez, zuvor um den Zusammenhalt im Land bei den Corona-Maßnahmen geworben. Die Spanier hätten gemeinsam die Ausbreitung des Virus gestoppt. Nun habe niemand das Recht, "zu sabotieren, was wir in den langen Wochen der Ausgangssperre erreicht haben", sagte der Chef der sozialdemokratischen PSOE.
Oppositionsführer Pablo Casada von der rechtsgerichteten Volkspartei (PP) warf Sánchez im Parlament vor: "Sie sind der Inbegriff des Chaos und das Schlimmste ist, dass Sie unfähig sind, das spanische Volk zu schützen, ohne auf dieses brutale Einsperren zurückzugreifen."
Trump: Meine Hydroxychloroquin-Einnahmeroutine endet in Kürze
US-Präsident Donald Trump sagt, seine tägliche Einnahmeroutine des Anti-Malariamittels Hydroxychloroquin ende in ein oder zwei Tagen. Er hat diese Woche bei vielen Kritikern für Unverständnis gesorgt mit dem Eingeständnis, das Medikament zur Vorbeugung gegen Covid-19 zu nehmen.
Eine Wirksamkeit der Anti-Malaria-Arznei gegen das neuartige Coronavirus ist EU-Experten zufolge nicht nachgewiesen, gegenwärtig laufen mehrere Studien. Die US-Arzneimittelaufsicht FDA hat vor schweren Nebenwirkungen beim Einsatz von Hydroxychloroquin bei Covid-19-Patienten gewarnt.
Demonstration in Pirna – Sachsens Ministerpräsident mit Mundschutz
Rund 300 Menschen haben am Mittwochabend im sächsischen Pirna für ein friedliches Miteinander in der Corona-Krise demonstriert. Die Stadt in der Sächsischen Schweiz war in den vergangenen Wochen immer wieder Schauplatz von Protesten gegen Einschränkungen in der Pandemie. Auch Sachsen Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) war nach Pirna gekommen. Anders als am vergangenen Samstag, wo der Regierungschef in Dresden das Gespräch mit Kritikern der Corona-Beschränkungen gesucht hatte, trug er diesmal konsequent einen Mundschutz.
Am Mittwoch vergangener Woche war es bei einer Corona-Demonstration in Pirna zu Gewalt gegen Polizisten gekommen. Pirnas Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke (parteilos) hatte die Bürger deshalb aufgerufen, unter dem Motto "Gemeinsam aus der Krise – für Pirnas Zukunft" ein Zeichen zu setzen. Nach Angaben der Polizei blieb alles friedlich.
Lungenarzt rechnet mit zweiter Corona-Welle
"Ich bin sicher, dass eine zweite Welle auf uns zukommt", sagt der Lungenfacharzt Dr. Jan Heyckendorf. Hier erklärt er im Interview mit t-online.de., warum – und weshalb auch gesunde Menschen Respekt vor SARS-CoV-2 haben sollten.
Corona-Fälle in Saudi-Arabien steigen stark an
Kurz vor Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan ist die Zahl der Corona-Infektionen in Saudi-Arabien stark gestiegen. Das Gesundheitsministerium in Riad meldete am Mittwoch 2691 neue Fälle. Bereits in den Tagen zuvor hatte das Königreich deutlich mehr als jeweils 2000 zusätzliche Infektionen gemeldet. Nach offiziellen Angaben haben sich mittlerweile mehr als 62 000 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt, 339 Menschen starben.
Das Land leidet derzeit auch wirtschaftlich, weil infolge der Pandemie der Ölpreis stark gesunken ist. Um die Krise in den Griff zu bekommen, hat die Regierung zum Ende des Ramadans eine strenge mehrtägige Ausgangssperre angekündigt. Sie beginnt am kommenden Samstag. Auch in den Nachbarländern am Golf ist die Zahl der Corona-Fälle in den vergangenen Tagen stark gestiegen. Das Emirat Katar meldete bisher mehr als 37 000 Fälle, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) mehr als 25 000 und Kuwait fast 18 000.
Bayer-Chef rechnet bald mit ersten Coronavirus-Medikamenten
Bayer-Chef Werner Baumann rechnet schon bald mit ersten wirksamen Behandlungsmethoden gegen Corona-Erkrankungen. "Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Monaten einen Wirkstoff oder mehrere Wirkstoffkombinationen gibt, die den Krankheitsverlauf deutlich abmildern können", sagte der Manager der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Denn mehrere Studien zur Wirksamkeit von Medikamenten gegen das Coronavirus, die ursprünglich gegen andere Krankheiten entwickelt wurden, näherten sich ihrem Abschluss. "Sobald klar ist, welche Wirkstoffe helfen können, wird die wichtige Frage lauten, wie wir die Nachfrage schnellstmöglich weltweit bedienen können. Darauf bereiten wir uns bereits vor", sagte Baumann. Zu den Testkandidaten gehören auch die Bayer-Medikamente Resochin und Betaferon.
Klinik-Chef warnt vor frühen Corona-Lockerungen
Der Chef des Düsseldorfer Universitätsklinikums, Frank Schneider, hat vor überzogenen Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen gewarnt. "Ich habe manchmal Angst, wenn draußen jetzt wieder alles sich lockert und manche Politiker die Fahne hoch halten: "Wir müssen noch mehr lockern"", sagte der Ärztliche Direktor am Mittwoch. Die nächste Infektionswelle stehe höchstwahrscheinlich bevor. "Ob die jetzt an Pfingsten kommt oder im August oder Dezember, wissen wir nicht, aber wir sind ziemlich sicher, dass sie kommt."
Schweiz lässt ab 28. Mai wieder Gottesdienste zu und peilt App an
Die Schweiz will die Einschränkungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie weiter lockern. Ab 28. Mai werden Gottesdienste und Feiern aller Religionen wieder erlaubt. Die Glaubensgemeinschaften müssen Schutzkonzepte erarbeiten und sicherstellen, dass Infektionsketten nachverfolgt werden können, wie die Regierung erklärt.
Zudem will sie abhängig von der Zustimmung des Parlaments noch vor Ende Juni eine Handy-App zur Nachverfolgung von mit dem Coronavirus Infizierten einführen. Die SwissCovid-App soll es ermöglichen, Personen zu benachrichtigen, wenn sie möglicherweise dem Erreger ausgesetzt waren, und so helfen, dessen Ausbreitung einzudämmen. Die Teilnahme sei freiwillig, das System erfasse keine Standortdaten und solle wieder außer Betrieb genommen werden, sobald es für die Bekämpfung des Coronavirus nicht mehr erforderlich sei, teilt die Regierung mit.
Mexiko: Polizei befreit Krankenpfleger aus virtueller Geiselhaft
Die Polizei in Mexiko hat 13 Krankenschwestern und Pfleger aus einer virtuellen Geiselhaft befreit. Kriminelle hatten sie per Telefon bedroht und in ihrem Hotel festgehalten, teilten die Staatsanwaltschaft von Mexiko-Stadt und die mexikanische Sozialversicherung in der Nacht auf Mittwoch mit. Die Pfleger aus dem Bundesstaat Nuevo León im Norden des Landes waren angesichts der grassierenden Corona-Pandemie zur Unterstützung in die mexikanische Hauptstadt verlegt worden. Die Erpresser behaupteten, Kontrolle über die Überwachungskameras ihres Hotels zu haben und sie anzugreifen, sollten sie das Hotel verlassen.
Erste Übertragung von Tier auf Mensch in den Niederlanden
In den Niederlanden hat sich möglicherweise erstmals ein Mensch bei einem Nerz mit dem neuen Coronavirus infiziert. Laut den Untersuchungen sei es plausibel, dass sich der Mitarbeiter einer Nerzfarm nahe der südniederländischen Stadt Eindhoven bei einem Tier angesteckt habe, erklärte Landwirtschaftsministerin Carola Schouten am Dienstagabend. Die Gefahr weiterer Übertragungen sei aber gering. In Luft- und Staubproben außerhalb der Stallanlagen seien keine Viren festgestellt worden.
UN: Entwicklungsgrad könnte erstmals seit 30 Jahren sinken
Der Grad der menschlichen Entwicklung könnte nach Angaben der Vereinten Nationen in diesem Jahr wegen der Corona-Krise zum ersten Mal seit der Einführung des UN-Entwicklungsindex vor drei Jahrzehnten sinken. Die UN-Entwicklungsagentur UNDP machte dafür am Mittwoch vor allem eine tiefe wirtschaftliche Rezession sowie die Schließung von Bildungseinrichtungen verantwortlich. Nach UNDP-Schätzungen bekommen 60 Prozent der Grundschüler weltweit momentan keinen Unterricht – so viele wie seit den Achtzigerjahren nicht mehr. Dabei sei die Situation in den Entwicklungsländern deutlich schlimmer als in Industrienationen.
Datenanalyse: Dieser Virologe wird am häufigsten genannt
Im Zuge der Corona-Krise haben Virologen, Experten und Wissenschaftler mehr Einfluss erhalten. Der "Spiegel" hat analysiert, welche Virologen besonders oft genannt, zitiert oder gezeigt werden.
Professor Christian Drosten von der Charité in Berlin ist die Nummer eins, wird laut dem Magazin am häufigsten in Print-und Onlineartikeln genannt. Seit Januar hatte Drosten 1.765 Erwähnungen in Presseartikeln. Auch zwei Frauen haben es in die "Top Ten" geschafft. Melanie Brinkmann von der TU Braunschweig ist ebenso dabei wie die Impfstoffentwicklerin Marylyn Addo. Genannt wird ebenfalls Hendrik Streeck, der Direktor des Instituts für Virologie der Universität Bonn. Dies ist wohl auf die Leitung der Heinsberg-Studie zurückzuführen. Brinkmann liegt zudem in den Talkshows vorn, trat laut "Spiegel" bisher neunmal auf.
Menschenrechtsexpertin kritisiert Lage in Altenheimen
Die Menschenrechtskommissarin des Europarats hat die Reaktion einiger europäischer Staaten auf die Coronavirus-Pandemie in sozialen Pflege- und Altenheimen scharf kritisiert und sieht Nachbesserungsbedarf. Die hohe Sterblichkeit in den Heimen sei auch auf schlechte Vorbereitung der Einrichtungen und ihre mangelnde Unterstützung zurückzuführen, teilte Dunja Mijatovic am Mittwoch mit. Der zuvor schon problematische Personalmangel, fehlende Schutzausrüstung für die Angestellten und unzureichende Koordination zwischen Krankenhäusern und Heimen hätten dazu geführt, dass die Gesundheitskrise dort besonders dramatische Auswirkungen habe, so Mijatovic.
Kabinett beschließt freiwillige Lösung für Reisegutscheine
Wer wegen der Corona-Krise eine Pauschalreise nicht antreten kann, kann sein Geld zurückverlangen. Eine zuerst von der Bundesregierung geplante Gutschein-Lösung soll es nur noch als freiwillige Möglichkeit für Verbraucher geben. Das hat das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin beschlossen. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) appellierte gleichwohl an Betroffene, einen Gutschein zu akzeptieren: "Wer sich für einen Gutschein entscheidet, leistet auch einen wichtigen Beitrag dazu, die Vielfalt der Angebote und Dienstleistungen im Reisesektor zu erhalten."
Abholzung in Amazonien verdoppelt sich
Die Zerstörung im brasilianischen Amazonas-Gebiet nimmt während der Corona-Pandemie dramatisch zu. 1200 Quadratkilometer abgeholzten Regenwald hat das Nationale Institut für Weltraumforschung Inpe, das Satellitenbilder auswertet, für das erste Quartal vorläufig registriert. Das entspricht einem Anstieg von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. "Illegale Holzfäller machen kein Homeoffice", sagte Rômulo Batista, Greenpeace-Sprecher in Brasilien, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.
Kulturminister legen Konzept für schrittweise Lockerungen vor
Die Kulturminister von Bund und Ländern haben ein Konzept für eine schrittweise Wiederöffnung kultureller Einrichtungen vorgelegt. Damit auch Kulturveranstaltungen wieder stattfinden können, sieht es unter anderem Empfehlungen für bestimmte Sektoren und Spielstätten vor. Außerdem werden Vorschläge für Ticketing-Systeme, die Organisation von Besucherströmen und obligatorische Platzreservierungen gemacht. Für Kinos wird empfohlen, unter Wahrung strenger Hygieneauflagen "möglichst nahe beieinanderliegende Wiedereröffnungstermine anzustreben". Das Konzept soll Grundlage für die nächsten Bund-Länder-Beratungen auf Chefebene sein.
Absatz von Desinfektionsmittel bleibt weiterhin hoch
In der Corona-Krise bleibt die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und Seife in Deutschland weiterhin hoch. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, lag der Absatz von Desinfektionsmittel in der Vorwoche zwar nicht mehr auf dem Niveau von März, war immer noch rund zweieinhalbmal so hoch wie üblich. Die Nachfrage nach Seife lag immerhin ein Drittel höher als normal.
Studie sieht hohes Ansteckungsrisiko in Flüchtlingsunterkünften
Das Ansteckungsrisiko nach einer Corona-Infektion in einer Flüchtlingsunterkunft ist einer Studie zufolge etwa so hoch einzustufen wie auf einem Kreuzfahrtschiff. Das hat eine Untersuchung unter Leitung des Bielefelder Forschers Kayvan Bozorgmehr ergeben. Das Virus könne sich rasch ausbreiten, wenn es einmal durch Bewohner oder Personal in die Unterkunft gelangt sei, sagte der Studienleiter der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Zunächst hatte der SWR über die Untersuchung berichtet.
In Russland steigt Zahl der Corona-Infektionen auf über 300.000
In Russland haben sich inzwischen mehr als 300.000 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Die Behörden melden am Mittwoch 8.764 Neuinfektionen, damit schwächt sich die Zahl etwas ab. Russland weist nach den USA weltweit die meisten Infektionsfälle auf. Binnen 24 Stunden starben landesweit weitere 135 Menschen an den Folgen der Erkrankung, insgesamt summiert sich die Zahl der Corona-Toten damit auf 2.972 Menschen.
Giffey: Lohnfortzahlung für Eltern wird verlängert
Die Bundesregierung will die Lohnfortzahlung für Eltern in der Corona-Krise auf bis zu 20 Wochen verlängern. Darauf habe sich die große Koalition verständigt, und dazu werde heute im Kabinett ein Beschluss gefasst, sagte Familienministerin Franziska Giffey am Mittwoch im ZDF. Die Lohnfortzahlung werde für Mütter und Väter auf bis zu zehn Wochen ausgedehnt. Für Alleinerziehende, die wegen der Krise die Kinderbetreuung übernehmen müssen und nicht zur Arbeit können, werde sie auf bis zu 20 Wochen verlängert.
"Das ist ein ganz wichtiger Schritt, um finanzielle Sicherheit zu geben", sagte die SPD-Politikerin. Zudem werde dies dabei helfen, die Kitas schrittweise zu öffnen, bis man von der erweiterten Notbetreuung wieder zum vollen Regelbetrieb kommen könne. Bislang gilt die Lohnfortzahlung für sechs Wochen.
Israel: Zusammenkünfte in Gotteshäusern wieder möglich
Zusammenkünfte von Gläubigen in Gotteshäusern wie Kirchen, Moscheen und Synagogen sind seit Mittwoch in Israel unter Auflagen wieder möglich. Die Regierung hat entsprechende Lockerungen der im Zuge der Corona-Pandemie verhängten Einschränkungen beschlossen. Allerdings sind diese an Verpflichtungen gebunden. Dazu gehören neben einer Begrenzung der Teilnehmerzahl auf 50 unter anderem Hygienekonzepte, das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen und Mindestabstände von zwei Metern. Einige der wichtigsten Stätten von Judentum, Christentum und Islam liegen in Israel.
Corona-Pandemie belastet Tickethändler stark
Die Corona-Pandemie hat das Geschäft des Veranstalters und Tickethändlers CTS Eventim im ersten Quartal stillgelegt. Umsatz und Gewinn brachen ein, wie der Konzern am Mittwoch in München mitteilte. Der Umsatz verringerte sich in den ersten drei Monaten des Jahres um rund 35 Prozent auf 184,6 Millionen Euro. Der operative Gewinn (normalisiertes Ebitda) sank um etwa 76 Prozent und lag zwischen Januar und März bei 13,5 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge schrumpfte von 20,2 Prozent auf 7,3 Prozent. Pro Aktie bleibt ein Gewinn von genau einem Cent hängen, 27 Cent weniger als ein Jahr zuvor.
Spanier müssen gegen Ausbreitung Schutzmasken tragen
Die spanische Regierung schreibt das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken in der Öffentlichkeit vor. Die Regelung gelte in dem schwer von der Corona-Krise getroffenen Land für alle Menschen im Alter von über sechs Jahren. In geschlossenen öffentlichen Räumen müssen Masken getragen werden, im Freien gilt die Pflicht dann, wenn ein Mindestabstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann.
Umsatz im Gastgewerbe im März um fast die Hälfte eingebrochen
Hotels und Restaurants in Deutschland haben im März wegen der Corona-bedingten Beschränkungen fast die Hälfte ihres Umsatzes eingebüßt. Die Einbußen des Gastgewerbes betrugen 44,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat Februar und 45,4 Prozent im Vergleich zum März 2019, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Das seien die größten Rückgänge seit Beginn der Zeitreihen im Jahr 1994. Mehr dazu lesen Sie hier.
Rekordwert in Brasilien: Mehr als tausend Tote an einem Tag
In Brasilien sind erstmals mehr als tausend Todesopfer der Corona-Pandemie innerhalb von 24 Stunden verzeichnet worden. Wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte, wurden seit dem Vortag 1.179 Todesfälle registriert. Die Gesamtzahl der offiziell gezählten Todesfälle in Brasilien stieg damit auf 17.971. Die Zahl der verzeichneten Infektionen wuchs dem Ministerium zufolge um 17.408 neue Fälle auf 271.628.
Bei den Infektionszahlen liegt Brasilien weltweit inzwischen auf dem dritten Rang hinter den USA und Russland. Das Land hatte sich am Montag in der Statistik vor Großbritannien gesetzt. Nach Schätzungen von Experten könnten die Infektionszahlen in Brasilien jedoch um das 15-Fache höher sein als offiziell erfasst. In dem bevölkerungsreichsten lateinamerikanischen Land wird eine gewaltige Dunkelziffer vermutet, da es dort nur in relativ geringem Umfang Corona-Tests gibt. Experten erwarten zudem, dass der Höhepunkt der Ausbreitung des neuartigen Virus in Brasilien erst im Juni erreicht wird.
Brite soll für Corona-Hilfe Ritterwürde erhalten
Der durch seine Spenden-Sammelaktion für das britische Gesundheitspersonal zum Corona-Helden aufgestiegene Weltkriegsveteran Tom Moore soll in den Ritterstand erhoben werden. Premierminister Boris Johnson nominierte den 100-jährigen "Captain Tom" für den Ehrentitel, wie die Regierung in London am Dienstag mitteilte. Mit seiner Spendenaktion habe Moore "das ganze Land inspiriert", erklärte Johnson. Der Veteran sei ein "Leuchtfeuer im Nebel des Coronavirus". Formell wird die Ritterwürde von Königin Elizabeth verliehen, der Premierminister hat jedoch ein Vorschlagsrecht.
NRW-Grünen-Chefin gibt Laschet Mitschuld an Corona-Protesten
Die Landesvorsitzende der Grünen in Nordrhein-Westfalen hat Ministerpräsident Armin Laschet eine Mitschuld am wachsenden Protest gegen die Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung gegeben. Laschet sei mehrfach aus dem Länderkonsens ausgeschert und bei den Lockerungen vorgeprescht, sagte Mona Neubaur nach einem Bericht der "Rheinischen Post" (Mittwoch). "Er muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er damit der Akzeptanz für den Lockdown und dem Verständnis für die Gefährlichkeit des Virus einen Bärendienst erwiesen hat." Dies trage dazu bei, "dass nun Menschen gegen die Einschränkung ihrer Grundrechte zu Tausenden demonstrieren – und sich dabei leider Verwirrte und Rechtsextreme daruntermischen", sagte Neubaur der Zeitung.
Trump: Hohe Corona-Fallzahl ist Auszeichnung für gute Tests
US-Präsident Donald Trump kann der Vielzahl an nachgewiesenen Corona-Infektionen in den USA – mehr als 1,5 Millionen – etwas Positives abgewinnen. Er betrachte es nicht als "schlechte Sache", dass es so viele nachgewiesene Infektionen im Land gibt. "Ich betrachte es in gewisser Hinsicht als gute Sache, weil es bedeutet, dass unsere Tests viel besser sind", sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) im Weißen Haus. "Ich betrachte es als Auszeichnung, wirklich, es ist eine Auszeichnung." Wenn man wie in den USA fast 14 Millionen Menschen teste, finde man auch mehr Fälle, sagte er. Trump stellt immer wieder heraus, dass in den USA viel mehr getestet wird als in anderen Ländern.
Fast jede dritte der fast 4,9 Millionen bestätigten Infektion weltweit entfällt auf die USA, wo rund 330 Millionen Einwohner leben. In keinem anderen Land gibt es mehr nachgewiesene Infektionen. Die Fallzahlen der einzelnen Länder lassen sich wegen der unterschiedlichen Testquote und der erwarteten hohen Dunkelziffer jedoch nur begrenzt vergleichen.
CSU warnt Merkel vor Präzedenzfall bei EU-Haushalt
Nach dem Finanzierungsvorschlag von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron für ein Corona-Wiederaufbauprogramm warnt die CSU davor, die Ausweitung des EU-Haushalts als regelmäßige Finanzierungsquelle zu etablieren. "Es darf kein Präzedenzfall geschaffen werden", sagte der europapolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Florian Hahn (CSU) dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND, Mittwochsausgaben). "Das kann nur eine einmalige Lösung sein." Es müssten noch rechtliche Fragen geklärt werden, sagte Hahn.
Fleischindustrie warnt eindringlich vor Ende der Werkverträge
Die deutsche Fleischindustrie hat erneut eindringlich vor einem Ende der Werkverträge in der Branche gewarnt. Bei einem Verbot der Anheuerung von Subunternehmen drohten gravierende wirtschaftliche Schäden, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbands der Fleischwirtschaft, Heike Harstick, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben). Große Teile der Fleischproduktion würden dann ins Ausland abwandern.
Unter Mitarbeitern deutscher Schlachtereien hatte es in den vergangenen Wochen mehrere starke Ausbrüche des Coronavirus gegeben. Das sogenannte Corona-Kabinett der Bundesregierung berät am Mittwoch über Missstände in der Branche. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will Werkverträge in der Fleischwirtschaft weitgehend verbieten.
Kritik an Linke-Fraktionsvize Hunko nach Kundgebung
Für einen Auftritt bei einer Demonstration in der Corona-Pandemie erhält der stellvertretende Vorsitzende der Linke-Fraktion im Bundestag, Andrej Hunko, Kritik aus der eigenen Partei. "Ich habe mich über den Auftritt von Andrej Hunko sehr geärgert", sagt der Linke-Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich der "Welt". Die Bundestagsfraktion der Linkspartei hatte zuvor vereinbart, sich nicht an derartigen Protesten zu beteiligen. Mit seiner Teilnahme sende Hunko "ein völlig falsches Signal", sagte Liebich. Zudem habe der Fraktionsvize in einer Rede "Stichworte genannt, die an viele Verschwörungstheorien anknüpfen."
Dem Bericht zufolge hatte Hunko am vergangenen Samstag auf der "Mahnwache für unsere Grundrechte" des Bündnisses "Kritische Aachener BürgerInnen zum Erhalt der Grundrechte" in Aachen gesprochen und über Microsoft-Gründer Bill Gates gesagt: "Es kann einfach nicht sein, dass der zweitreichste Mann der Welt einen solchen Einfluss auf die Gesundheitspolitik der gesamten Menschheit und auch auf unsere Medien hat."
Hunko verteidigte in der "Welt" seine Rede: "Ich sehe Aachen als Sondersituation an, da es dort gerade eine deutliche politische Ausdifferenzierung gibt." Zudem habe er auf einer Kundgebung des Mitte-Links-Spektrums gesprochen. "Ich habe keine Rechtsextremen oder durchgeknallte Verschwörungsgläubige auf der Kundgebung gesehen. Ich habe mich genauso wie andere Redner klar von rechten Spinnern distanziert", sagte Hunko.
FDP-Chef Lindner fordert "mutige Stufenpläne" für Schulen und Kitas
FDP-Chef Christian Lindner hat mehr Tempo bei der Öffnung von Schulen und Kitas gefordert. "Wenn vier medizinische Fachgesellschaften dazu aufrufen, Kitas und Schulen vollständig zu öffnen, muss die Politik so schnell wie möglich reagieren", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Mehrere Medizinerverbände, darunter der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, hatten sich in einer gemeinsamen Stellungnahme für eine umgehende Komplettöffnung von Kindergärten und Schulen ausgesprochen. "Nach Ansicht der Fachverbände sind Kinder keine starken Treiber der Pandemie. Daraus müssen wir die richtigen Schlussfolgerungen ziehen", sagte Lindner.
Die Corona-Krise dürfe nicht länger auf dem Rücken von Kindern und Eltern ausgetragen werden. Es brauche "schleunigst kluge und mutige Stufenpläne", wie Schulen und Kindergärten schneller zurück in den Unterricht geführt werden könnten.
China meldet fünf neue Fälle – lokale Übertragung nimmt zu
China meldet nach Angaben der nationalen Gesundheitskommission fünf neue Coronavirus-Fälle binnen 24 Stunden, nach sechs einen Tag zuvor. Vier der neuen Fälle seien auf lokale Übertragungen zurückzuführen, einer stamme von einem sogenannten "importierten Fall", an dem ein Reisender aus Übersee beteiligt sei, so die Kommission in einer Erklärung. Die Gesamtzahl der Covid-19-Infektionen in China steigt nach offiziellen Angaben auf 82.965, die Zahl der Todesopfer bleibt unverändert bei 4.634.
Weltärztebund-Chef Montgomery für Impfpflicht gegen Corona
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat sich für eine Impfpflicht gegen das Coronavirus ausgesprochen. "Ich war für die Impflicht bei Masern. Ich bin auch hier für eine Impfpflicht", sagte Montgomery den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Bundesregierung hatte am Montag erneut betont, dass sie eine künftige Corona-Schutzimpfung nicht zur Pflicht machen will: "Es wird keine Impfpflicht gegen das Coronavirus geben", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer.
Noch existiert kein solcher Impfstoff. Weltweit gibt es laut dem Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa) aber mehr als 120 Impfstoffprojekte. Ob ein Impfstoff noch in diesem Jahr auf den Markt gebracht werden kann, gilt als fraglich.
Montgomery forderte, die deutsche Regierung müsse mit gesetzlichen Maßnahmen dafür sorgen, "dass nicht derjenige als Erster geimpft wird, der am meisten dafür zahlt". "Als Erstes müssen die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und die Mitarbeiter in den Kliniken geimpft werden. Ich fürchte aber, dass auch hierzulande ein Schwarzmarkt entstehen wird." Dazu komme ein anderes Problem, sagte Montgomery: "Es wird Leute geben, die sich nicht impfen lassen wollen. Infizieren sie sich, sind sie eine Gefahr für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. Wir müssen deshalb möglichst viele Menschen impfen."
Bericht: Bis zu 20 Wochen Lohnersatz bei geschlossener Kita
Eltern sollen einem Medienbericht zufolge bis zu 20 Wochen Lohnersatz bekommen können, wenn sie ihre Kinder in der Corona-Krise wegen Einschränkungen bei Kitas und Schulen zu Hause betreuen müssen. Ein entsprechender Änderungsantrag aus dem Bundesgesundheitsministerium solle an diesem Mittwoch vom Kabinett beschlossen werden, berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Ministeriumsangaben.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte der Zeitung, die "nachrangige Lohnfortzahlung" werde je Elternteil auf bis zu zehn Wochen verlängert, für Alleinerziehende auf bis zu 20 Wochen. "Das gibt die nötige Sicherheit in ungewisser Lage." Bislang ist die Entschädigung auf sechs Wochen begrenzt."Berufstätige Eltern tragen derzeit eine große Last. Solange Kindergärten und Schulen nicht wieder verlässlich für alle geöffnet sind, brauchen hier viele unsere besondere Unterstützung", sagte Spahn.
Flüchtlingsunterkunft in Mainz unter Quarantäne
Wegen mehrerer bestätigter Corona-Fälle ist eine Flüchtlingsunterkunft in Mainz mit derzeit 113 Bewohnern unter Quarantäne gestellt worden. Das teilte die Stadtverwaltung am Dienstagabend mit. In der vergangenen Woche war bei einer zehnköpfigen Familie der Vater positiv auf das Virus getestet worden. Die Familie wurde daraufhin in ein dafür vorgesehenes Gebäude zur 14-tägigen Quarantäne gebracht. Weitere Tests des Gesundheitsamtes ergaben, dass alle Familienmitglieder und ein Kind einer anderen Familie in der Flüchtlingsunterkunft infiziert sind.
Inzwischen seien in der Gemeinschaftsunterkunft weitere Tests durchgeführt worden – und es hätten sich drei Bewohner mit für Covid-19 typischen Symptomen gemeldet, hieß es weiter. Und: "Es stellte sich heraus, dass sich auf jedem Stockwerk des Hauses mindestens eine Person mit dem Corona-Virus infiziert hat." Deshalb wurde die Quarantäne für die Unterkunft angeordnet. Das DRK werde die Bewohner weiterhin betreuen und nun insbesondere auch die Einkäufe übernehmen.
Infiziertenzahl im Flüchtlingsheim in St-Augustin auf 165 gestiegen
Die Zahl der Corona-Infektionen in einem Flüchtlingsheim in St. Augustin bei Bonn ist auf 165 gestiegen – 152 Bewohner und 13 Mitarbeiter. Das teilte die Bezirksregierung Köln am Dienstagabend mit. Alle infizierten Bewohner würden in gesonderten Teilen der Unterkunft untergebracht und zeigten nur schwache oder gar keine Symptome, hieß es. Am Vortag hatte die Zahl noch bei 130 mit dem Coronavirus infizierten Menschen gelegen. Die Unterkunft biete Platz für 600 Menschen, sei derzeit aber nur mit 312 Personen belegt.
Bislang höchster Anstieg an Todesfällen und Neuinfektionen in Chile
In Chile ist innerhalb von 24 Stunden die höchste Zahl an Corona-Todesfällen und Neuinfektionen seit Ausbreitung g des Virus in das Land registriert worden. 3.520 Menschen hätten sich neu angesteckt, 31 Erkrankte seien gestorben, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Seit dem ersten Auftreten des neuartigen Virus in dem südamerikanischen Land Anfang März gab es damit laut den offiziellen Statistiken fast 50.000 Infektionen und mehr als 500 Todesfälle.
In der Hauptstadt Santiago de Chile gilt seit Freitag eine strikte Ausgangssperre, um die rasante Verbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Dagegen gibt es zunehmend Proteste: "Wir haben Hunger" oder "Wir müssen arbeiten, wir brauchen Unterstützung" waren einige der Protestrufe, die in den ärmsten Vierteln von Santiago zu hören waren. Zudem gab es Plünderungen. Angesichts der Lage wurde am Dienstag die Armee in die betroffenen Armenviertel geschickt.
In Chile mit seinen fast 18 Millionen Einwohnern gelten 11,7 Prozent der Bevölkerung als arm. Die wegen des Coronavirus verhängten Beschränkungen verschärfen die sozialen Probleme noch.
17.408 Neuinfektionen und 1.179 weitere Tote
Brasilien verzeichnet nach offiziellen Angaben einen neuen Negativrekord von 1.179 Todesfällen binnen 24 Stunden. Die Zahl der Todesopfer vom Dienstag ist das erste Mal, dass Brasilien mehr als 1.000 Tote an einem Tag registriert. Insgesamt sind laut Gesundheitsministerium 17.971 Menschen an den Folgen von Covid-19 gestorben. Die Zahl der bestätigten Fälle steigt um 17.408 auf 271.628.
US-Notenbanker rechnet mit anhaltend hoher Arbeitslosigkeit in USA
Die US-Arbeitsmarktlage dürfte nach Darstellung eines führenden Vertreters der Notenbank Fed noch über Monate hinweg erheblich angespannt bleiben. Die Arbeitslosenrate könnte im Zuge der Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auf nahezu 20 Prozent steigen, hieß es in Anmerkungen des Präsidenten der Notenbank von Boston, Eric Rosengren, für ein Webinar am Dienstag. "Leider erwarte ich, dass selbst zum Jahresende die Arbeitslosenrate im zweistelligen Bereich bleiben wird."
Dänemark lässt keine Urlauber von und nach Sylt
Die dänische Polizei lässt keine deutschen Urlauber mehr zu Transitzwecken über die Grenze. Betroffen davon sind Syltgäste, die mit der SyltFähre von Havneby auf der dänischen Insel Rømø nach List oder in die andere Richtung fahren wollen, wie die dänische Polizei am Dienstagabend mitteilte. Die dänischen Behörden hätten in Havneby bereits Campingfahrzeuge auf die Fähre zurück nach Sylt geschickt, sagte Tim Kunstmann, Geschäftsführer der Rømø-Sylt Linie, der Deutschen Presse-Agentur. Anders als in den vergangenen Wochen, seitdem Sylt wieder für Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper geöffnet ist und auch Camper die Grenze passieren konnten, können Kunstmanns Angaben zufolge ab sofort nur noch Versorgungsfahrzeuge etwa für die Supermärkte auf Sylt mitgenommen werden.
Seit diesem Montag dürfen auch wieder Hotelgäste und Ferienwohnungsurlauber auf die nordfriesischen Inseln. Die Syltfähre hatte daher eine zweite Fähre eingesetzt, um auch die Autozugverbindung zu entlasten. Die Einreise nach Dänemark ist derzeit wegen der Corona-Pandemie nur in begründeten Ausnahmen erlaubt. Transitfahrten, um auf die Insel Sylt zu reisen oder wieder zurück, zählen nach Angaben der dänischen Polizei aber nicht dazu. Es gebe auf deutscher Seite einen Autozug nach Sylt.
Spanische Regierung will Ausnahmezustand nur noch um zwei Wochen verlängern
Die spanische Regierung will den wegen der Corona-Pandemie verhängten Ausnahmezustand nicht mehr um einen weiteren Monat, sondern nur noch um zwei Wochen verlängern.
Die Regierung wolle im Parlament eine Verlängerung bis zum 7. Juni beantragen, kündigte Regierungssprecherin María Jesús Montero (54) am Dienstagabend in Madrid an. Damit beugt sich Ministerpräsident Pedro Sánchez (48) dem wachsenden Widerstand im Parlament gegen eine immer weitere Verlängerung des Ausnahmezustandes.
Frankreich korrigiert Zahl der Toten leicht nach unten
Die französischen Gesundheitsbehörden haben die Zahl der Toten in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus leicht nach unten korrigiert. 28.022 Infizierte seien bisher gestorben, teilte die Gesundheitsagentur am Dienstagabend auf ihrer Webseite mit. Am Sonntag hatte das Gesundheitsministerium 28.108 Tote vermeldet. Der Unterschied basiere auf Anpassungen bei übermittelten Daten aus Alten- und sozialen Pflegeheimen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Die Zahlen waren bereits zuvor manchmal nachträglich angepasst worden, vor allem nach einem Wochenende.
Schon fast 10.000 Corona-Tote in Altenheimen in England und Wales
In Altenheimen in England und Wales sind durch das neuartige Coronavirus bereits fast 10.000 Menschen ums Leben gekommen. Wie aus Angaben der nationalen Statistikbehörde ONS vom Dienstag hervorgeht, sind das rund ein Viertel aller Corona-Toten in England und Wales. Im gesamten Vereinigten Königreich gab es laut ONS 41.020 Corona-Tote.
Niederlande öffnen Schulen, Restaurants, Museen, Kinos
Die Niederlande werden ab dem 1. Juni einen weiteren Schritt zurück in Richtung Normalität machen. Dann sollen alle Schulen und eingeschränkt auch Museen, Theater, Kinos, Restaurants und Cafés wieder geöffnet werden, wie Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstag in Den Haag mitteilte. Gaststätten, Theater und Kinos dürften aber vorerst nur jeweils 30 Personen empfangen und überall müsse ein Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern eingehalten werden. Im öffentlichen Nahverkehr müssen Reisende ab dem 1. Juni einen Mundschutz tragen.
Die deutlich positiven Entwicklungen bei den Infektionen rechtfertigten die Lockerungen, sagte Rutte. "Wir dürfen Vertrauen haben, aber wir müssen wachsam bleiben." Eine nächste Stufe der Lockerungen ist für den 1. Juli geplant. Aus Sorge vor zu großem Andrang an Stränden und in Städten dürfen Gaststätten und Terrassen nicht bereits am Pfingstwochenende öffnen.
Corona-Kabinett berät über Missstände in der Fleischindustrie
Das sogenannte Corona-Kabinett der Bundesregierung berät am Mittwoch unter anderem über die Missstände in der Fleischindustrie. Das Thema stand bereits am Montag auf der Tagesordnung, wurde dann aber verschoben; die Union hatte laut Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) noch Gesprächsbedarf. Heil hat Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie vorgelegt; er will Werkverträge für die Branche weitgehend verbieten.
Straßenkinder fordern in Corona-Krise Unterstützung
Zwei ehemalige Straßenkinder haben am Dienstag für die Initiative Momo mehr als 10.000 Unterschriften an Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) übergeben, um einen besseren Schutz für die Jugendlichen während der Corona-Krise einzufordern. Das teilte das Portal change.org mit, das die Unterschriftensammlung organisiert hatte. Demnach leben rund 20.000 Jugendliche in Deutschland auf der Straße.
Bayern senkt Grenzwert für Corona-Hotspots auf 35 Neuinfektionen
Bayern verschärft seinen Grenzwert im Frühwarnsystem für die Corona-Neuinfektionen. Das Landeskabinett setzte den Grenzwert auf 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen in einer Stadt oder einem Landkreis herab, wie Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Dienstag in München mitteilte. Das Frühwarnsystem sei ein "probates Mittel", um lokale Ausbruchsgeschehen schnell zu erkennen. Bund und Länder hatten sich auf den Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner geeinigt. Auch das Land Berlin hält dies für zu viel und hat ein eigenes Warnsystem entwickelt, das bereits bei 30 auf Rot schaltet.
Herrmann sagte in München: "Das Virus ist nicht besiegt, also wird es diese lokalen Ausbrüche immer wieder geben." Die frühzeitige Erkennung von Hotspots sei in der aktuellen Phase der Pandemie sehr wichtig.
Grenzschließung zwischen USA und Kanada verlängert
Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus soll die Grenze zwischen den USA und Kanada für weitere 30 Tage weitgehend geschlossen bleiben. Das teilte Kanadas Premierminister Justin Trudeau am Dienstag mit, wie kanadische Medien berichteten. Kanadische Provinzen an der Grenze hätten ein "deutliches Verlangen" nach einer Verlängerung gezeigt und die USA seien dafür "komplett offen" gewesen.
Charité-Chef: Werden Trumps Behandlungsmethoden nicht übernehmen
Der Chef des Berliner Charité-Klinikums, Hayo Kroemer, reagiert zurückhaltend auf die Selbstbehandlung des US-Präsidenten Donald Trump mit dem Medikament Hydroxychloroquin. "Ich glaube, der US-Präsident ist in der jüngeren Vergangenheit durch relativ außergewöhnliche Therapievorschläge aufgefallen, die wir wahrscheinlich nicht übernehmen würden", sagte Kroemer in einer Pressekonferenz mit Bundesbildungsministerin Anja Karliczek. "Wir würde sehr klar dafür plädieren, Substanzen, die in der Tat diskutiert werden (…), sorgfältig in klinischen Studien anzusehen." Trump hatte das Anti-Malaria-Mittel bereits früher angepriesen und am Montag gesagt, dass er täglich eine Tablette nehme. EU-Experten sehen keinen Beleg, dass es gegen Covid-19 wirkt.
Spaniens Schuldenberg steigt auf Rekordhoch
Die Staatschulden in Spanien sind im März auf den Rekordwert von 1,224 Billionen Euro gestiegen, wie aus Daten der Notenbank hervorgeht. Die sogenannte Schuldenstandsquote veröffentlichte die Zentralbank allerdings nicht. Dieses Verhältnis von Schulden zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) kletterte nach Reuters-Berechnung auf Basis von Zahlen des spanischen Statistikamts auf knapp 99 Prozent. Die Obergrenze in der EU beträgt hier eigentlich 60 Prozent, dürfte aber wegen des Kampfs gegen die Corona-Krise noch auf Jahre hinaus weit verfehlt werden. Spanien prognostiziert für 2020 ein Staatsdefizit von 10,3 Prozent - bei einer Obergrenze von drei Prozent. Wegen der Rezession befürchtet die Regierung in Madrid für 2020 einen BIP-Einbruch um 9,2 Prozent.
WHO-Staaten beschließen unabhängige Untersuchung
Die Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben eine unabhängige Untersuchung der Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie beschlossen. Bei der Jahrestagung der WHO stimmten die Teilnehmer am Dienstag für eine Resolution, in der eine "unparteiische, unabhängige und umfassende Evaluierung" der weltweiten Reaktion gefordert wird. Gegenstand der Untersuchung soll demnach auch die Reaktion der WHO selbst und deren zeitlicher Ablauf sein. Die Resolution fordert auch, mögliche Impfstoffe und Arzneimittel gegen das neuartige Coronavirus für alle Länder verfügbar zu machen.
Bahn testet Technik zur Entkeimung von Rolltreppen
Um Fahrgäste vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, wird an zwei Rolltreppen am Frankfurter Hauptbahnhof eine spezielle Reinigung mit UV-Licht getestet. Die Anlage sorge dafür, dass die Handläufe der Treppen keimfrei seien, sagte Bahnhofsmanager Hartmut Schwarz am Dienstag. Sie sei voraussichtlich ab diesem Mittwoch in Betrieb und reinige die Handläufe der Treppen, die von der S-Bahn hinauf in die Bahnhofshalle führen. Sie werde zunächst für vier Wochen getestet, bevor sie an anderer Stelle in Frankfurt oder an anderen Bahnhöfen eingesetzt werden könne.
Brasilien mit weltweit dritthöchster Zahl von Corona-Infektionen
In Brasilien wurden innerhalb von 24 Stunden weitere 13.140 Ansteckungsfälle verzeichnet. Dadurch löste das südamerikanische Land Großbritannien auf Rang drei der weltweit am stärksten betroffenen Länder ab. An der Spitze stehen die USA mit 1,5 Millionen Infektionsfällen, gefolgt von Russland mit rund 300.000 Fällen. Nach Schätzungen von Experten könnte die Infektionszahl in Brasilien jedoch um das 15-fache höher sein. In dem bevölkerungsreichsten lateinamerikanischen Land wird eine gewaltige Dunkelziffer vermutet, da es dort nur in relativ geringem Umfang Corona-Tests gibt.
Österreichs Kriminalität hat sich durch Beschränkungen fast halbiert
Die Kriminalität ist in Österreich im Zuge der Corona-Krise deutlich zurückgegangen. Nach Angaben des Innenministeriums ist die Zahl der angezeigten Straftaten zwischen dem 16. März und Anfang Mai um rund 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Allerdings habe es deutliche Verschiebungen von der Straßen-, Einbruchs- und Raubkriminalität hin zur Internetkriminalität gegeben, erklärte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Dienstag in Wien. "Und sehr genau hinschauen mussten und müssen wir, wie sich das Thema häusliche Gewalt weiterentwickelt."
China: Zwei Provinzen bieten Aufgabe-Entschädigung der Wildtierhaltung
Als Konsequenz aus der Corona-Pandemie haben zwei Provinzen in China Entschädigungsprogramme angekündigt, um Betrieben eine Alternative zu Haltung und Verkauf von Wildtieren zu bieten. Fledermäuse oder Schuppentiere, die in Teilen Chinas als Delikatesse gelten, könnten den Erreger der Lungenkrankheit Covid-19 auf den Menschen übertragen haben. Die chinesische Zentralregierung hat deshalb bereits im Februar den Verzehr und den Handel mit Wildtieren verboten. Nun bieten die zentralchinesischen Provinzen Hunan und Jiangxi den betroffenen Betrieben Geld für eine Umstellung auf den Anbau von Gemüse oder Heilpflanzen an.
Studie: Hohe Sommertemperaturen werden Pandemie kaum bremsen
Die höheren Temperaturen im Sommer werden die Corona-Pandemie einer Studie zufolge kaum bremsen. Statistische Auswertungen deuteten daraufhin, dass heißeres Wetter und eine höhere Luftfeuchtigkeit die Ausbreitung des Virus nur in geringem Maß beeinflussen, hieß es in einer Studie der US-Universität Princeton, die am Montag im Fachmagazin "Science" veröffentlicht wurde. Der Einfluss der klimatischen Bedingungen auf den neuartigen Erreger seien "gering".
Zwar beeinflusse eine höhere Luftfeuchtigkeit die Ausbreitung anderer Coronaviren und der Grippe, im Fall des neuen Erregers SARS-CoV-2 sei aber das Fehlen einer "weitverbreiteten Immunität" entscheidend, schrieben die Forscher. Daher werde sich das Virus unabhängig von den klimatischen Bedingungen schnell ausbreiten.
Spanien hebt Verbot von Direktflügen aus Italien auf
Spanien hebt das seit dem 11. März geltende Einreiseverbot aus Italien auf, wie die Regierung in Madrid mitteilt. Damit können Flugzeuge und Schiffe aus Italien das Land wieder direkt ansteuern. Reisende müssen sich aber wie alle anderen Einreisende an eine zweiwöchige Quarantäne halten, solange der Notstand in Kraft ist. Einem Bericht des Senders Cadena Ser zufolge berät das spanische Kabinett noch im Tagesverlauf über eine Verlängerung des Notstands bis zum 27. Juni. Ein Regierungssprecher war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Spanien gehört zu den Ländern, die besonders stark von der Pandemie betroffen sind.
Weltärztepräsident warnt vor Öffnung europäischer Grenzen für Urlauber
Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat vor einer Öffnung der innereuropäischen Grenzen für den Tourismus gewarnt. Die deutschen Grenzen sollten angesichts der fortdauernden Corona-Pandemie in beide Richtungen für Urlauber geschlossen bleiben, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Aus gesundheitlichen Gründen wäre es das Beste, die Menschen blieben an ihrem Wohnort", betonte er. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hatte am Montag für einen "kontrollierten Wiedereinstieg in den europäischen Tourismus" im Sommer plädiert.
Montgomery warnte jedoch vor einem gefährlichen Wettlauf. Die anvisierten Lockerungen für Urlauber bereiteten ihm große Sorge, weil sie einen Überbietungswettbewerb einleiteten, welches Land sich "weiter" und "schneller" öffne. Durch den Reiseverkehr steige das Risiko einer zweiten Infektionswelle. Sie werde härter sein als die erste, "weil wir nicht mehr so vorsichtig sein werden", sagte der Präsident des Weltärztebundes.
Frankreich führt 14-tägige Quarantäne auf freiwilliger Basis ein
Zur Eindämmung der Corona-Pandemie führt Frankreich ab Mittwoch eine zweiwöchige Quarantäne zur Einreise aus Nicht-EU-Ländern ein. Das Außenministerium in Paris teilte am Dienstag mit, alle Franzosen und Ausländer mit Wohnsitz in Frankreich sollten sich auf "freiwilliger" Basis 14 Tage lang isolieren, wenn sie aus einem Land außerhalb der EU zurückkehrten.
Tschechien: stärkster Neuinfektionen-Anstieg seit vier Wochen
In Tschechien steigt die Zahl der Neuinfektionen so stark wie seit vier Wochen nicht mehr. Mit 111 neuen Fällen wurden erstmals in diesem Monat nach Angaben des Gesundheitsministeriums mehr als 100 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Insgesamt wurde damit die Infektion bislang bei 8.586 Menschen nachgewiesen. Neue Todesfälle wurden nicht gemeldet. Die Zahl der Toten bleib damit bei 297.
Österreich pocht bei Corona-Hilfen auf EU-Kredite
Österreich beharrt im Ringen um Corona-Hilfen für Krisenstaaten auf die Vergabe von zurückzuzahlenden EU-Krediten. "Wir werden uns weiterhin solidarisch zeigen und Länder, die am stärksten von der Corona-Krise betroffen sind, unterstützen. Jedoch muss dies über Kredite erfolgen und nicht über Zuschüsse", heißt es aus dem Bundeskanzleramt in Wien.
Maskenpflicht in Israel wegen Hitzewelle gelockert
Die israelische Regierung hat die im Zuge der Corona-Pandemie verhängte Maskenpflicht vorübergehend gelockert. Grund ist eine Hitzewelle in dem Land mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius. Bis zum Wochenende sei es Schülern gestattet, ihre Masken in Klassenräumen abzusetzen, teilte der neue Gesundheitsminister Juli Edelstein am späten Montagabend mit. Auch auf öffentlichen Plätzen sei die Maskenpflicht vorerst ausgesetzt, ausgenommen bei Versammlungen.
Großbritannien: Ansprüche auf Arbeitslosenhilfe steigen im Rekordtempo
Die Corona-Krise hat im April voll auf den britischen Arbeitsmarkt durchgeschlagen. Die Zahl der Menschen mit Anspruch auf Arbeitslosenhilfe ("Claimant Count") ist im April um 856.500 gestiegen, wie das Statistikamt ONS am Dienstag in London mitteilte. Dies ist der höchste jemals gemessene Anstieg. Im Vormonat hatte der Wert noch bei revidierten 5.400 (zunächst 12.200) gelegen.
Polen stellt Grenzöffnung Mitte Juni in Aussicht
Die polnische Regierung stellt in Aussicht, die Grenzen am 15. Juni wieder zu öffnen. Sie sehe eine Chance dafür, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Jadwiga Emilewicz der Tageszeitung "Puls Biznesu". Am 1. Juli könnten dann womöglich alle übrigen Coronavirus-Beschränkungen aufgehoben werden. Bundesaußenminister Heiko Maas hatte erst kürzlich an Polen appelliert, bald die Grenzen wieder vollständig zu öffnen. Die Bundesregierung peilt an, dass ab dem 15. Juni die Reisefreiheit im gesamten Schengenraum wieder hergestellt ist.
Hoffnung auf Sommerurlaub am Mittelmeer wächst
Sonnenhungrige Bundesbürger können hoffen: Die Chancen auf einen Sommerurlaub am Mittelmeer sind gestiegen, da Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) und Amtskollegen aus Europa auf eine Öffnung der Grenzen für Touristen bis zum Sommerbeginn hinarbeiten wollen. Die von der Corona-Krise stark getroffene Reisebranche bereitet sich auf einen Start in Europa vor. Trotz steigender Kosten durch Hygiene- und Schutzmaßnahmen wegen der Corona-Pandemie rechnen Branchenexperten nicht mit generellen Preiserhöhungen.
"Wir wollen Schritt für Schritt in die Normalisierung zurück", hatte Maas am Montag nach einer Videokonferenz mit Kollegen aus zehn der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen gesagt. Er betonte aber auch, dass der Sommerurlaub nicht so werden wird wie vor der Corona-Krise. "Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass es eine schnelle Rückkehr zu Business as usual geben kann."
US-Präsident nimmt Malaria-Medikament als Corona-Prophylaxe
US-Präsident Donald Trump nimmt nach eigenen Angaben ein Malaria-Medikament als Corona-Prophylaxe. Er nehme seit etwa eineinhalb Wochen Hydroxychloroquin ein, sagte Trump am Montag im Weißen Haus. Er habe "sehr gute Dinge" über das seit Langem zugelassene Malaria-Präparat gehört, sagte Trump. Das Weiße Haus veröffentlichte am Abend ein Schreiben von Trumps Leibarzt Sean Conley, wonach Trump und er nach zahlreichen Diskussionen zu dem Schluss gekommen seien, dass mögliche Vorteile einer Behandlung mit Hydroxychloroquin die damit verbundenen Risiken überwiegen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Virus bringt US-Wahlkampf zum Erliegen
Es sollte ein heftiger Wahlkampf werden – der Kampf um die Wiederwahl von Donald Trump als Präsident der Vereinigten Staaten, der Kampf gegen Joe Biden, seinen designierten Herausforderer von den Demokraten. Doch dann kam das Coronavirus und damit bislang etwa 90.000 tote US-Bürger, eine ruinierte Wirtschaft und ein ins Surreale abgeglittener Wahlkampf.
Weniger als sechs Monate vor dem Wahltag kann keiner der Kandidaten einen normalen Wahlkampf führen, die Wähler sorgen sich um ihre Sicherheit, und Trump sieht sich einer Art Referendum darüber ausgesetzt, wie er mit der beispiellosen Krise umgeht. "Wir wissen wirklich nicht, wie das ausgeht", sagt der Politikprofessor Christopher Arterton von der George Washington Universität der Nachrichtenagentur AFP.
Mehr als 90.000 Corona-Tote in den USA
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in den USA nach Angaben von Wissenschaftlern mehr als 90.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus ums Leben gekommen. Das ging am Montagabend aus den Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Die Zahl der bestätigten Infektionen in den USA lag der Uni zufolge bei mehr als 1,5 Millionen. Weltweit sind mehr als 4,7 Millionen Fälle bekannt.
Noch vor wenigen Wochen war das Institut IHME der Universität Washington in Seattle davon ausgegangen, dass sich die Opferzahl im Hochsommer bei etwa 90.000 stabilisieren würde. Mittlerweile gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Zahl der Toten in den USA bis Ende des Monats auf rund 110.000 Tote ansteigen könnte. Erst ab Ende Juli könnte sich die Opferzahl dann bei rund 145.000 stabilisieren.
Trump droht WHO mit endgültigem Zahlungsstopp und Austritt
US-Präsident Donald Trump hat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit einem endgültigen Zahlungsstopp gedroht. Sollte sich die WHO innerhalb der kommenden 30 Tage nicht zu "wesentlichen Verbesserungen" verpflichten, werde er zudem die Mitgliedschaft der USA in der Organisation überdenken, heißt es in einem Schreiben an WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus, das Trump am Montagabend auf Twitter veröffentlichte. Mehr dazu lesen Sie hier.
Verbandsumfrage: Viele Autozulieferer befürchten starke Jobverluste
Große Teile der deutschen Autozulieferindustrie stellen sich laut einer Mitgliederumfrage des Branchenverbands VDA im Fall anhaltend schwacher Fahrzeugverkäufe auf drastische Jobverluste ein. Allein in den 132 teilnehmenden Firmen sollen demnach schon bis zu 12 500 Arbeitsplätze auf der Kippe stehen, falls die Nachfrage nicht bald anzieht. Die Ergebnisse der Befragung mittelständischer Zulieferer lagen der Deutschen Presse-Agentur am Montagabend vor. Die analysierte Stichprobe steht für zusammen rund 187.000 Beschäftigte.
"Unter unveränderten Bedingungen werden bis Ende Juni 39 Prozent der Unternehmen Personal abbauen", so der Verband der Automobilindustrie (VDA) in Berlin. "Bis Ende Juli werden es 65 Prozent sein." Derzeit liefen bereits in jedem zehnten Betrieb Stellenstreichungen. Konkrete Pläne hierzu hätten aktuell 3 von 5 Zulieferern. Manche Firmen erwägen demzufolge die Kürzung von bis zu 40 Prozent der Jobs.
Hunderte Deutsche sitzen immer noch im Ausland fest
Mehr als drei Wochen nach der vorläufigen Einstellung der Rückholflüge des Auswärtigen Amts sitzen immer noch Hunderte Deutsche im Ausland fest. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Auswärtigen Amt erfuhr, befindet sich alleine in Marokko noch eine "hohe dreistellige Zahl" rückkehrwilliger deutscher Staatsbürger, die wegen der Kappung der Flug- und Fährverbindung in der Corona-Krise nicht wegkommen. "In Südafrika gehen wir von einer mittleren dreistelligen Zahl von ausreisewilligen Deutschen aus, in Argentinien und Pakistan von einer jeweils niedrigen bis mittleren dreistelligen Zahl", heißt es aus dem Ministerium. Die Botschaften versuchen weiter in jedem Einzelfall, Rückkehrmöglichkeiten etwa mit den vereinzelten kommerziellen Flügen zu finden.
Bei den jetzt noch festsitzenden Deutschen handelt es sich nicht nur um gestrandete Touristen, sondern auch um dauerhaft oder vorübergehend im Ausland lebende Deutsche. "Einige konnten aufgrund von fehlenden Transportmöglichkeiten, Bewegungsbeschränkungen oder Quarantänemaßnahmen nicht an Rückkehrflügen teilnehmen", heißt es aus dem Auswärtigen Amt. "Andere haben sich erst später zu einer Ausreise entschlossen, zum Beispiel aufgrund der Entwicklung der Pandemielage oder weil gebuchte Rückflüge jetzt noch storniert wurden."
Ziel sei es, für alle Rückkehrwilligen pragmatische Lösungen zu finden. So sind am Dienstag und Mittwoch drei kommerzielle Flüge aus Casablanca und Marrakesch geplant, um Reisende aus Marokko zurückzuholen. Dort hängen allerdings auch noch etwa 150 deutsche Wohnmobile fest, für die nach außerplanmäßigen Fährverbindungen gesucht wird. Zuletzt konnten am 21. April 30 Camper mit ihren Fahrzeugen per Fähre von Tanger ausreisen.
Vier Minister und mehr als 20 Senatoren in Chile in Quarantäne
In Chile haben sich vier Minister sowie rund die Hälfte der Senatoren in Quarantäne begeben. Die Politiker hatten direkten Kontakt zu drei Parlamentariern gehabt, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten, wie am Montag aus offiziellen Quellen in der Hauptstadt Santiago mitgeteilt wurde.
In die häusliche Isolation begeben mussten sich die Minister für Finanzen, Inneres, Soziales sowie der Stabschef im Präsidialamt, der ebenfalls Ministerrang hat. Seit dem Wochenende stellten sich zudem mehr als 20 der 50 Mitglieder des Senats unter Quarantäne.
In dem südamerikanischen Land war Mitte der vergangenen Woche die Zahl der verzeichneten Neuinfektionen sprunghaft um 60 Prozent gestiegen. Für die sieben Millionen Einwohner von Santiago wurde daraufhin eine rigorose Ausgangssperre verhängt. Die offizielle Zahl der Coronavirus-Infektionen in Chile stieg bis Montag auf rund 46.000, 478 Todesopfer wurden verzeichnet.
Medizinische Fachverbände: Kitas und Grundschulen vollständig öffnen
Vier medizinische Fachgesellschaften haben dazu aufgerufen, Kindergärten und Schulen trotz der Corona-Pandemie umgehend und vollständig zu öffnen. In einem gemeinsamen Papier, über das die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) berichtet, heißt es: "Insbesondere bei Kindern unter 10 Jahren sprechen die aktuellen Daten sowohl für eine geringere Infektions- als auch für eine deutlich geringere Ansteckungsrate." Im Gegensatz dazu seien die sozialen und gesundheitlichen Folgen der Schließung gravierend.
In ihrer Stellungnahme schreiben die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene, die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland, "Kitas, Kindergärten und Grundschulen sollen möglichst zeitnah wiedereröffnet werden", und zwar "uneingeschränkt". Es müssten keine kleinen Gruppen gebildet werden. Auch müssten die Kinder weder Abstand wahren noch Masken tragen.
"Entscheidender als die individuelle Gruppengröße ist die Frage der nachhaltigen Konstanz der jeweiligen Gruppe und Vermeidung von Durchmischungen", heißt es in dem Papier. Soll heißen: Es könnte durchaus eine komplette Klasse unterrichtet werden, solange man etwa in den Pausen darauf achte, dass sich die Schüler nicht mit denen anderer Klassen träfen.
Bericht: Bahn will wegen Coronavirus noch mehr für Sauberkeit tun
Die Deutsche Bahn will in Zeiten der Corona-Pandemie noch mehr für Hygiene und Sauberkeit in Zügen und an Bahnhöfen tun. Das berichtet die Funke Mediengruppe am Dienstag. Demnach soll die Zahl der Reinigungskräfte in den Zügen bis Juli auf 500 Mitarbeiter verdoppelt werden. Im August sollen dann 600 dieser "Unterwegsreiniger" im Einsatz sein, hieß es. Insgesamt seien bundesweit 4.300 Mitarbeiter für die Reinigung zuständig. Die Deutsche Bahn äußerte sich zunächst nicht dazu.
Die "Unterwegsreiniger" sollen laut Medienbericht während der Zugfahrt vor allem Kontaktflächen wie Türdrücker, Griffe und Haltestangen reinigen und desinfizieren. Dasselbe gelte für Waschräume und Toiletten. An Bahnhöfen würden vor allem Fahrkarten- und Snackautomaten besonders häufig geputzt. Zudem werden demnach alle Fernzüge vor ihrem Einsatz in den Werken gereinigt und desinfiziert.
Dem Medienbericht zufolge will die Bahn an rund 180 Bahnhöfen und den 150 Service Stores künftig auch Desinfektionsmittel aus Spendern kostenlos anbieten. Außerdem können demnach dann an den 20 großen Bahnhöfen – wie Berlin, Hamburg, München, Frankfurt oder Köln – die Waschräume kostenlos genutzt werden, um sich die Hände zu waschen. Wer keine Maske besitze, könne für 1,50 Euro im Bordbistro der Fernzüge eine kaufen. Die Bahn habe dafür nach eigenen Angaben 19 Millionen Stück erworben.
Brasilien hat mehr Corona-Infizierte als Großbritannien
Brasilien hat Großbritannien bei der Zahl der Corona-Infizierten überholt. Dies ist aus den jüngsten Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Montag ersichtlich. Demnach haben sich in dem mit 210 Millionen Einwohnern größten Land in Lateinamerika 254.220 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 244.995 in Großbritannien. 16.792 Menschen sind in Brasilien im Zusammenhang mit dem Virus bislang gestorben.
Nach den Daten der in den USA beheimateten Johns-Hopkins-Universität liegt das Land mit kontinentalen Ausmaßen damit bei der Zahl der Todesopfer weiter auf Platz sechs, bei der Zahl der Infizierten rückt es auf Platz drei der am schwersten betroffenen Länder vor Großbritannien und hinter die USA und Russland. Die Dunkelziffer der Infizierten dürfte unter anderem aufgrund fehlender Tests und noch nicht ausgewerteter Laborergebnisse noch weit höher liegen.
Der strukturschwache Norden und der Nordosten Brasiliens sind nach einer Erhebung des Portals "G1" am meisten betroffen. Die fünf Städte mit der höchsten Infektionsrate und auch mit der höchsten Mortalitätsrate liegen allesamt im Bundesstaat Amazonas. Auch in anderen Ländern Lateinamerikas steigen die Infektionszahlen mit dem neuen Coronavirus und auch die Zahlen der Todesopfer.
US-Forscher: Mehr als 90.000 Corona-Tote in den USA
Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in den USA nach Angaben von Wissenschaftlern mehr als 90.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus ums Leben gekommen. Das ging am Montagabend aus den Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor.
Die Zahl der bestätigten Infektionen in den USA lag der Uni zufolge bei mehr als 1,5 Millionen. Weltweit sind mehr als 4,7 Millionen Fälle bekannt.
Noch vor wenigen Wochen war das Institut IHME der Universität Washington in Seattle davon ausgegangen, dass sich die Opferzahl im Hochsommer bei etwa 90.000 stabilisieren würde. Mittlerweile gehen die Wissenschaftler davon aus, dass die Zahl der Toten in den USA bis Ende des Monats auf rund 110.000 Tote ansteigen könnte. Erst ab Ende Juli könnte sich die Opferzahl dann bei rund 145.000 stabilisieren.
Das Modell wird immer wieder aktualisiert – auch weil es vielerorts in den USA Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen gibt. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat das IHME-Modell mehrfach für ihre eigenen Prognosen herangezogen.Die Webseite der Forscher der Johns-Hopkins-Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand bestätigter Infektionen als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-Gesundheitsbehörde CDC. In manchen Fällen wurden die Zahlen der Universität zuletzt allerdings auch wieder nach unten korrigiert.
Kurz gegen Zuschüsse zum Wiederaufbau der EU-Wirtschaft
Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat sich kritisch zu dem von Deutschland und Frankreich vorgeschlagenen Wiederaufbauplan für die europäische Wirtschaft geäußert. Österreich halte an seiner Position fest, dass von der EU rückzahlbare Kredite und keine Zuschüsse an Krisenstaaten vergeben werden sollten, sagte Kurz am Montag in Wien. "Wir werden uns weiterhin solidarisch zeigen und Länder, die am stärksten von der Coronakrise betroffen sind, unterstützen, jedoch muss dies über Kredite erfolgen und nicht über Zuschüsse", hieß es auf Anfrage der Nachrichtenagentur APA aus dem Bundeskanzleramt.
Dazu habe er sich auch mit den Regierungschefs Dänemarks, der Niederlande und Schwedens ausgetauscht, schrieb der konservative Politiker auf Twitter. "Unsere Position bleibt unverändert", so Kurz weiter.
Bericht: Elf Prozent aller Corona-Fälle in Gesundheitsberufen
Mitarbeiter von Krankenhäusern sowie Alten- und Pflegeheimen in Deutschland sind einem Medienbericht zufolge überdurchschnittlich häufig von einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus betroffen. Wie aus Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag) hervorgeht, haben sich seit Mitte April durchschnittlich täglich mehr als 230 Ärzte, Pfleger und andere Mitarbeiter in Gesundheitsberufen mit Sars-CoV-2 angesteckt.
Insgesamt hätten sich bisher rund 20.000 Mitarbeiter aus diesen Bereichen eine Infektion mit dem Virus zugezogen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI). Das entspreche etwa elf Prozent aller Infizierten. Mindestens 894 Menschen aus dem Gesundheitssektor mussten demnach stationär behandelt werden, mindestens 60 seien infolge der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Auf das Virus getestet werde das Personal aber nur punktuell, hieß es weiter. Das RKI habe auf Anfrage der Zeitung eingeräumt, es sei dem Institut nicht bekannt, wie umfassend in den Einrichtungen getestet werde.
Deutschlandweit sind bis Montag über 175.100 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Mindestens 7.974 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang gestorben. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.
Merkel dringt auf Angleichung der der Anti-Corona-Regeln in der EU
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine Angleichung der Regeln zur Bekämpfung der Corona-Pandemie innerhalb der Europäischen Union angemahnt, um den freien Reiseverkehr wieder zu ermöglichen. Sie regte am Montag nach einem Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron an, sich dabei an der deutschen Obergrenze für Neuinfektionen zu orientieren. Danach sollen aufgehobene Lockerungen rückgängig gemacht werden, wenn die Grenze von 50 Neuerkrankungen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner überschritten wird. "So muss es auch in anderen Ländern sein, dann kann man sich gut aufeinander verlassen", betonte Merkel. "Wir müssen den Mut haben – das wird jetzt das Wichtige sein – nicht einfach auf Teufel komm raus (...) alle Regionen gleichermaßen zu behandeln".
Merkel stellte die Urlauber darauf sein, dass sie in ihrem Urlaub mit gewissen Einschränkungen rechnen müssen. "Es wird keine normale Tourismussaison sein können, es wird eine Tourismussaison im Zeichen der Pandemie sein. Das ist die Wahrheit. Aber wir wollen so viel wie möglich natürlich ermöglichen, was verantwortbar ist."
Italien: Erstmals seit Anfang März weniger als 100 Tote am Tag
In Italien sinkt die Zahl der aktuell Corona-Infizierten und der Todesopfer durch die Lungenkrankheit stetig weiter. Wie der Zivilschutz in Rom am Montag mitteilte, registrierten die Behörden in den vergangenen 24 Stunden 99 Corona-Tote. Das war der niedrigste Wert seit dem sogenannten Lockdown in der ersten Märzhälfte. Auf dem Höhepunkt der Viruswelle hatte der Zivilschutz am 27. März fast 1.000 Tote an einem Tag gemeldet. Insgesamt wurden in Italien seit Februar 32.007 Corona-Todesopfer gezählt. Experten vermuten jedoch, dass die Zahl noch höher liegt. Denn viele mögliche Opfer, die zum Beispiel zu Hause starben, seien nicht getestet worden, heißt es.
Dänemark bietet allen Erwachsenen Corona-Tests an
In Dänemark können sich ab sofort auch Erwachsene ohne Symptome auf das neuartige Coronavirus testen lassen. "Wir haben die Infektionsrate auf ein sehr niedriges Niveau gesenkt. Es ist zwingend erforderlich, dass es keine versteckten Infektionsherde gibt, die zu einer weiteren Ausbreitung des Virus führen könnten", erklärte Gesundheitsminister Magnus Heunicke. Dänemark registrierte am Montag nach offiziellen Angaben mit 41 Fällen den geringsten Anstieg der Neuinfektionen seit zwei Monaten.
Nach Ramadan: Türkei verhängt zum Zuckerfest viertägige Ausgangssperre
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigt zum Zuckerfest nach Ramadan eine viertägige Ausgangssperre ab Samstag an. Zudem bleiben die Schulen im Land für den Rest des Schuljahres geschlossen, erklärt er nach einer Kabinettssitzung. Der Unterricht soll im September wieder aufgenommen werden.
Trotz 92 Corona-Fällen: Fleischproduzent in Dissen darf vorerst weiterarbeiten
Der Fleischproduzenten Westfleisch aus dem niedersächsischen Dissen darf vorerst weiterarbeiten, obwohl 92 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung mit Verweis auf einen Sprecher des Landkreises. Am Montagvormittag sei Westfleisch mit den niedersächsischen Landesbehörden zu der Übereinkunft gekommen, das Unternehmen als Teil der kritischen Infrastruktur einzustufen.
Wegen zahlreicher Coronavirus-Infektionen in der Belegschaft musste der Betrieb die Produktion aussetzen. Tests hatten ergeben, dass 92 Mitarbeiter des Betriebs in Dissen infiziert sind, wie der Landkreis Osnabrück am Sonntag mitteilte. Die betroffenen Mitarbeiter sowie deren Kontaktpersonen würden in Quarantäne geschickt, hieß es.
Schulen fast überall in der EU wieder geöffnet
Kinder und Jugendliche in 22 der 27 EU-Staaten gehen nach der ersten Welle der Corona-Pandemie inzwischen wieder zur Schule. Dies teilte die kroatische Bildungsministerin Blazenka Divjak am Montag nach einer Videokonferenz mit den übrigen EU-Staaten mit. Allerdings habe noch kein Land alle Schulen für alle Schüler geöffnet, sondern jeweils nur für ausgewählte Gruppen und unter strengen Auflagen. Negative Folgen wie zusätzliche Ansteckungen seien noch nicht registriert worden.
Europol: Zunehmende Aktivität von Pädophilen im Internet
Europol verzeichnet während der Pandemie eine zunehmende Aktivität von Pädophilen im Internet. "Was am meisten Sorge bereitet, ist der Anstieg der Online-Aktivitäten von solchen, die Material mit sexuellem Missbrauch von Kindern suchen", erklärt die Direktorin der EU-Polizeibehörde, Catherine De Bolle, bei einer Anhörung im EU-Parlament. Sie beruft sich auf Daten der nationalen Polizeibehörden. Auch entsprechende Notfall-Telefone verzeichneten deutliche Zunahmen. De Bolle zufolge können noch mehr Fälle ans Licht kommen, wenn die Kinder in ihre Schulen zurückkehren und sich dort an ihre Lehrer wenden.
Spanien will Ende Juni Grenzen für Touristen öffnen
Spanien will zur Sommersaison Urlauber wieder ins Land lassen. "Von Ende Juni an werden wir mit den touristischen Aktivitäten beginnen", kündigte Verkehrsminister Jose Luis Abalos am Montag im Sender TVE an. Bis dahin sollen auch die meisten Beschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie aufgehoben werden.
Man müsse Spanien auch unter gesundheitlichen Gesichtspunkten zu einem attraktiven Land machen, sagte der Minister. Der Tourismus macht in Spanien mehr als zwölf Prozent der Wirtschaftsleistung aus. Der Tourismusverband Exceltur hat bereits früher erklärt, selbst wenn Ende kommenden Monats die Grenzen geöffnet würden, sei mit Einnahmeverlusten zwischen 93 und 124 Milliarden Euro zu rechnen.
Belgien: Tödlichster April seit Zweitem Weltkrieg
Belgien verzeichnet wegen der Corona-Pandemie nach Angaben von Forschern eine Übersterblichkeit von historischem Ausmaß. "April 2020 war der tödlichste April seit dem Zweiten Weltkrieg, sowohl in absoluten Zahlen als auch pro Einwohner", erklärten Forscher der Freien Universität Brüssel (VUB) am Montag.
Demnach sind die überzähligen Todesfälle "aller Wahrscheinlichkeit nach vollständig auf Covid-19" zurückzuführen. Den Forschern zufolge starben im vergangenen Monat in Belgien knapp 15.000 Menschen – rund 6.000 mehr, als zu erwarten gewesen wären. "Dabei ist der April einer der Monate, in denen die Sterblichkeitsrate normalerweise sinkt, weil sie aufgrund von Grippeepidemien während der Wintermonate Januar, Februar und März höher ist", sagte Patrick Deboosere, Professor für Demografie an der VUB.
Debooseres Team geht davon aus, dass das Coronavirus besonders in der Altersgruppe der 65- bis 84-Jährigen für viele vorzeitige Todesfälle verantwortlich war. Belgien hat 11,5 Millionen Einwohner, 55.559 Infektionen gemeldet und bislang 9.080 Todesfälle. Das ist eine der höchsten Pro-Kopf-Todesraten weltweit.
Betrüger soll mindestens fünf Corona-Soforthilfen kassiert haben
Nach einem mutmaßlichem Mehrfachbetrug mit staatlichen Corona-Soforthilfen in Hamburg und Berlin ermittelt die Polizei gegen einen Mann aus Sachsen-Anhalt. Der 37-Jährige stehe nach derzeitigem Stand der Ermittlungen im Verdacht, fünfmal missbräuchlich Geld beantragt und teils bereits erhalten zu haben, teilte die Polizei am Montag in Hamburg mit. Ob er noch mehr Anträge stellte, war zunächst unklar. Ermittler durchleuchten die Transaktionen des Manns.
Ausgelöst wurden die Nachforschungen nach Polizeiangaben durch eine Anzeige der Hamburger Investitions- und Förderbank, bei welcher der Verdächtige aus Zeitz mindestens zwei Anträge unter falschem Namen stellte. Parallel alarmierte auch seine Haussparkasse die Justiz wegen eines Zahlungseingangs auf seinem Konto. Dies löste einen Verdacht wegen möglicher Geldwäschehandlungen aus. Der Mann stellte außerdem drei Anträge bei der Berliner Investitionsbank.
Am Mittwoch vergangener Woche durchsuchten Polizisten die Wohnanschrift des 37-Jährigen. Neben Beweismitteln beschlagnahmten sie dabei auch ein Auto der Mittelklasse, das sich der Mann von dem bereits ausgezahlten Hilfsgeld gekauft hatte. Er blieb auf freiem Fuß. Gründe, ihn in Untersuchungshaft zu nehmen, lagen nicht vor.
Corona-Infektionsrate in Greiz und Sonneberg bleibt hoch
Trotz strengerer Schutzkonzepte bleiben die Kreise Greiz und Sonneberg Brennpunkte der Corona-Pandemie in Thüringen. Die Staatskanzlei bezifferte die Infektionsrate in den beiden Landkreisen auf 52,0 (Greiz) und 44,5 (Sonneberg).
Der Wert gibt an, wie viele Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner es innerhalb der vergangenen sieben Tage gab. Als kritisch gilt die Lage, wenn der Wert von 50 überschritten wird.
Bundesregierung warnt vor Fehlinformationen
Die Bundesregierung hat eindringlich vor Fehlinformationen in der Corona-Krise gewarnt. Diese könnten "lebensbedrohliche Auswirkungen" haben, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Montag in Berlin. "Völlig klar ist, dass eine kritische Öffentlichkeit, Kundgebungen, Demonstrationen, Debatten, dass das alles zur Demokratie dazugehört", sagte sie. Das gelte für alle Themen und auch in Zeiten der Pandemie. "Wir nehmen Sorgen, Nöte und selbstverständlich auch Kritik zu diesem Thema sehr ernst."
Demmer erklärte: "Kein Platz ist aus der Sicht der Bundesregierung aber für extremistische Gedankengut, für falsche Informationen, für Mythen, für irreführende Gerüchte. Wer falsche Erzählungen zur Corona-Pandemie bewusst verbreitet, der will unser Land spalten und die Menschen gegeneinander aufbringen." Im Internet, in Messenger-Gruppen kursierten viele Unwahrheiten, Verschwörungstheorien, falsche Gesundheitstipps und Aufrufe zu Verstößen gegen die Schutzmaßnahmen oder die öffentliche Ordnung. "Dadurch werden Menschenleben in Gefahr gebracht, und das darf nicht sein."
China spendet Milliardenhilfen an ärmere Länder
Chinas Präsident Xi Jinping hat Milliardenhilfen zur Unterstützung ärmerer Länder in der Coronavirus-Pandemie angekündigt. China stelle zwei Milliarden Dollar (1,85 Mrd Euro) über zwei Jahre zur Verfügung, kündigte Xi am Montag zum Auftakt der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an. "Solidarität und Zusammenarbeit sind die stärksten Waffen, um das Virus zu besiegen", sagte er nach der UN-Übersetzung in einem Video, das zum Auftakt der virtuellen Sitzung gezeigt wurde.
Zudem kündigte der Präsident an, im Falle einer erfolgreichen Impfstoffentwicklung gegen das Coronavirus das Mittel weltweit zur Verfügung zu stellen. Sollte China einen Impfstoff gegen das Virus entwickeln, werde Peking diesen zu einem "weltweiten Gut der Allgemeinheit" machen, sagte Präsident Xi Jinping am Montag in einer Videobotschaft zum Auftakt des Jahrestreffens der Weltgesundheitsversammlung (WHA) in Genf. Damit solle der Impfstoff auch für Entwicklungsländer verfügbar und bezahlbar gemacht werden.
Tagestouristen dürfen nicht auf Nordseeinseln
Tagestouristen dürfen zu Christi Himmelfahrt und am darauf folgenden Wochenende sowie Pfingsten nicht auf Schleswig-Holsteins Nordseeinseln und die meisten Halligen. Auch für St. Peter-Ording gilt an beiden Wochenenden ein Betretungsverbot. Mehr dazu lesen Sie hier.
Flüchtlingsunterkunft bei Bonn: Zahl der nachgewiesnene Infektionen steigt auch 130 Fälle
Die Zahl der Coronavirus-Infektionen bei Flüchtlingen und Personal in einer Unterkunft in Sankt Augustin bei Bonn hat sich auf rund 130 erhöht. Insgesamt wurden bis zum Montagvormittag etwa 400 Tests vorgenommen, wie eine Sprecherin der Bezirksregierung Köln auf Anfrage mitteilte. 120 der rund 130 positiven Tests betrafen in der Unterkunft lebende Flüchtlinge, die restlichen Personal wie Securitymitarbeiter und weitere Beschäftigte.
Die zentrale Unterbringungseinrichtung in Sankt Augustin-Niederpleis war nach Bekanntwerden der ersten Corona-Fälle Ende vergangener Woche unter Quarantäne gestellt worden. Viele nicht infizierte Bewohner sollen in andere Unterkünfte verlegt werden.
Außenminister Maas zur Feriensaison: Reisehinweis statt weltweiter Warnung?
Vor der Beratung mit Kollegen aus beliebten Urlaubsländern dämpft Bundesaußenminister Heiko Maas die Erwartungen. "Der Urlaub wird dieses Jahr nicht so sein, wie der, den man aus der Vergangenheit kennt", sagte Maas am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Corona-Pandemie sei noch nicht überwunden und man müsse Sicherheitsvorkehrungen schaffen für den Fall, dass die Infektionszahlen wieder steigen. Er hoffe aber sehr, dass der Sommerurlaub im europäischen Ausland möglich sein werde und sich dann auch "wie Urlaub anfühlt".
Maas will am Mittag mit seinen Kollegen aus beliebten Urlaubsländern der Deutschen darüber beraten, wie die Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie nach und nach gelockert werden können. Zu der Videokonferenz sind Spanien, Italien, Österreich, Griechenland, Kroatien, Portugal, Malta, Slowenien, Zypern und Bulgarien eingeladen.
Die Minister wollen unter anderem über Einreisebestimmungen, Quarantäneregelungen und eine Zusammenarbeit der Gesundheitsbehörden sprechen, sagte Maas. Ziel sei es, aus der weltweiten Reisewarnung, die derzeit in Deutschland gelte, nur noch einen Reisehinweis zu machen. So könnten die Bürgerinnen und Bürger selbst beurteilen, ob und wohin sie verreisen möchten.
WHO: Europa muss sich auf zweite Welle einstellen
Die europäischen Staaten sollten sich nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits jetzt auf eine zweite tödliche Welle von Coronavirus-Infektionen einstellen. Es sei an der "Zeit für die Vorbereitung, nicht für Feierlichkeiten", sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, am Montag der britischen Zeitung "The Telegraph". Er reagierte damit auf die Lockerung von Maßnahmen gegen die Pandemie in mehreren Ländern. Besonders besorgt äußerte sich der WHO-Regionaldirektor über die Möglichkeit einer "Doppelwelle". "In dem Fall könnten wir eine zweite Covid-Welle haben und eine saisonale Grippe oder die Masern." Viele Kinder seien nicht gegen die Masern geimpft, warnte Kluge. Die Länder müssten die Zeit nun nutzen, um ihr Gesundheitswesen zu stärken und zum Beispiel die Kapazitäten in Krankenhäusern auszubauen.
Ungarn will Corona-Sonderrechte der Regierung zurücknehmen
Ungarns Regierung will die umstrittenen Corona-Dekrete Ende Mai wieder rückgängig machen. Ein entsprechender Vorschlag werde am 26. Mai im Parlament eingereicht, zitiert der Sender hirtv.hu den Stabschef von Ministerpräsident Viktor Orban, Gergely Gulyas. Die weitreichenden Sonderrechte der Regierung könnten dann nach wenigen Tagen Beratung Anfang Juni auslaufen. Orban hatte den Schritt am Freitag angekündigt, aber kein konkretes Datum genannt. Das Parlament hatte Orban im März das Recht eingeräumt, per Dekret zu regieren. Das hatte scharfe Kritik von Opposition und EU-Regierungen ausgelöst.
Spanien und Italien: Niedrigste Todeszahl seit Monaten
In mehreren europäischen Ländern sind die Zahlen neuer Todesopfer durch die Corona-Pandemie am Sonntag auf den niedrigsten Stand seit Monaten gesunken. So wurden in Italien nach Angaben des Zivilschutzes 145 Verstorbene binnen 24 Stunden verzeichnet. Das war die niedrigste Zahl täglicher Todesopfer seit dem 9. März. Spanien registrierte 87 weitere Corona-Tote. Es war dort das erste Mal in zwei Monaten, dass die Zahl der täglichen Todesopfer unter 100 lag. In Großbritannien wurden 170 weitere Todesfälle gemeldet. Dies war die niedrigste Zahl seit Ende März.
In Frankreich nahm hingegen die Zahl der neu verzeichneten Corona-Toten deutlich zu. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden binnen 24 Stunden 483 Verstorbene verzeichnet, das war die höchste Zahl seit mehreren Wochen. Die meisten der neuen Todesfälle traten in Pflege- und Altersheimen auf. In mehreren europäischen Ländern werden ab Montag die Anti-Corona-Maßnahmen weiter gelockert, darunter auch Italien und Spanien.
New Yorker Gouverneur lässt sich vor Journalisten testen
Der New Yorker Gouverneur Andrew Cuomo hat sich am Sonntag vor laufender Kamera einem Coronavirus-Test unterzogen. Während seiner täglichen Pressekonferenz zur Lage der Pandemie entnahm eine Ärztin ein Abstrichprobe aus der Nase des 62-Jährigen. Das sei schnell gegangen und habe überhaupt nicht weh getan, sagte Cuomo. Der Demokrat forderte die Menschen in New York auf, sich bei Bedarf testen zu lassen. Sie hätten die Kapazitäten deutlich ausgeweitet. An rund 700 Stationen könnten nun täglich 40.000 Tests durchgeführt werden.
Notenbank: US-Wirtschaft könnte dieses Quartal um bis zu 30 Prozent schrumpfen
Die US-Wirtschaft könnte im laufenden Quartal nach Einschätzung der Notenbank Fed um bis zu 30 Prozent schrumpfen. Es sei gut möglich, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) infolge der Corona-Pandemie um 20 bis 30 Prozent abnehme, sagte Fed-Direktor Jerome Powell am Sonntagabend (Ortszeit) in einem Interview des Fernsehsenders CBS. Er hält es zudem für wahrscheinlich, dass die US-Arbeitslosenquote auf 20 bis 25 Prozent steigt.
Im ersten Quartal war die Wirtschaftsleistung der USA bereits um 4,8 Prozent geschrumpft. In der Bilanz der ersten drei Jahresmonate hatte sich die Pandemie aber noch nicht voll niedergeschlagen.
Powell rechnet nach eigenen Worten dennoch nicht damit, dass die Wirtschaftskrise in den Vereinigten Staaten ähnliche Ausmaße annimmt wie in 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Er sehe eine "gute Chance", dass es im dritten Quartal wieder eine Zunahme des Wachstums gebe, sagte er. Entscheidender Faktor für das Wirtschaftswachstum sei aber, dass die Ausbreitung des Coronavirus abnehme, betonte der Notenbankchef. Damit die US-Wirtschaft sich komplett erhole, sei es "vielleicht" nötig, dass es einen Impfstoff gegen den neuartigen Erreger gebe.
China: "Gewaltiger Schock" für die Wirtschaft
Auch China kündigt weitere wirtschaftspolitische Maßnahmen an. Die weltweite Nachfrage sei infolge des Ausbruchs des Coronavirus deutlich eingebrochen und der Handel stünde vor beispiellosen Herausforderungen, sagt Chinas Handelsminister Zhong Shan auf einer Pressekonferenz in Peking. Die Unternehmen hätten eine extrem schwierige Zeit. Der Virusausbruch sei für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes "ein gewaltiger Schock". Die Regierung wolle daher die Binnennachfrage ankurbeln und den Konsum fördern, fügt er ohne Angabe weiterer Details hinzu.
Die chinesischen Behörden melden sieben neue Coronavirus-Fälle, am Vortag waren es fünf. Nach Angaben der nationalen Gesundheitskommissionen stammen vier von Reisenden aus der Inneren Mongolei.
Trump-Berater: Gesundheitsbehörde hat Land im Stich gelassen
Der Handelsberater von US-Präsident Donald Trump, Peter Navarro, hat in der Corona-Krise schwere Vorwürfe gegen die Gesundheitsbehörde CDC erhoben. Zu Beginn der Pandemie habe die Behörde "das Land mit den Tests echt im Stich gelassen", sagte Navarro am Sonntag dem Sender NBC. "Das hat uns zurückgeworfen."
CDC hatte zunächst einen eigenen Test entwickelt, statt auf bereits vorhandene Tests aus anderen Ländern zurückzugreifen. Der CDC-Test stellte sich dann als fehleranfällig heraus. Trump war wegen eines Mangels an Testmöglichkeiten in der Krise in die Kritik geraten.
AKK für Verlängerung der Lohnfortzahlung an Eltern
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer unterstützt das Vorhaben von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), die Lohnfortzahlung für Eltern in der Corona-Krise zu verlängern. Sie wolle, dass die Bezugsdauer von sechs auf zehn Wochen erhöht werde, sagte Kramp-Karrenbauer der "Saarbrücker Zeitung". Der Anspruch auf diese Hilfe für Eltern, die wegen Kita- und Schulschließungen nicht arbeiten können, solle bis Jahresende bestehen bleiben. Das Bundesarbeitsministerium hatte am Freitag mitgeteilt, dass es eine Anschlussregelung bei der Lohnfortzahlung für Eltern anstrebe. Das Ministerium verwies aber zugleich darauf, dass dafür eine Einigung von Bund und Ländern notwendig sei.
16.000 Menschen in Brasilien an Covid-19 gestorben
Zwei Monate nach dem ersten registrierten Todesfall sind in Brasilien mehr als 16.000 Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Dies ging aus den Daten des Gesundheitsministeriums in Brasília vom Sonntag hervor. Demnach starben in Brasilien nach offiziellen Angaben bislang 16.118 Menschen an der Lungenkrankheit. 241.080 Infizierte wurden inzwischen verzeichnet.
Nach den Daten der in den USA beheimateten Johns-Hopkins-Universität liegt das Land mit kontinentalen Ausmaßen damit bei der Zahl der Todesopfer weiter auf Platz sechs, bei der Zahl der Infizierten auf Platz vier der am schwersten betroffenen Länder vor Italien und Spanien. Auch in anderen Ländern Lateinamerikas steigen die Infektionszahlen mit dem neuen Coronavirus und auch die Zahlen der Todesopfer deutlich.
Mexiko meldet knapp 50.000 Fälle – hohe Dunkelziffer
Mexiko meldet 2.075 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der offiziell bestätigten Fälle liegt damit bei 49.219 Fällen. Die Zahl der Todesfälle durch Covid-19, die durch das neuartige Coronavirus verursachte Atemwegserkrankung, steigt um 132 auf insgesamt 5.177.
Der stellvertretende Gesundheitsminister Hugo Lépez-Gatell gibt in einer Pressekonferenz bekannt, dass sich die Fälle in der vergangenen Woche in Mexiko-Stadt und der Region, die die höchste Infektionsrate des Landes aufweist, stabilisiert hätten. Die Behörden warnen allerdings, dass die tatsächliche Anzahl der Fälle bis zu neun Mal größer sein könnte, weil viele der Infizierten nicht zum Arzt gingen, keine Symptome entwickelten oder nicht richtig diagnostiziert würden. Mexiko kündigte in der vergangenen Woche einen Plan zur schrittweisen Wiederaufnahme der Wirtschaftstätigkeit ab dem 1. Juni an.
Trump berichtet in Golf-Sendung von seinen Wünschen für die Zukunft
Bei einem Anruf in einer Golf-Sendung auf NBC hat US-Präsident Donald Trump von seinen Vorstellung der Zeit nach dem Coronavirus berichtet. "Wir wollen nicht, dass sie (die Zuschauer, Anm.) Masken tragen müssen, so wie wir das in den vergangenen Monaten getan haben", sagte Trump am Sonntag während der TV-Übertragung einer Golf-Partie für den guten Zweck zwischen Rory McIlroy und Dustin Johnson gegen Rickie Fowler und Matthew Wolff nach Angaben der Nachrichtenagentur AP. "Wir wollen zurück zu der Normalität mit großen Zuschauermengen, wenn sie praktisch übereinander stehen und Spaß haben und sich keine Sorgen machen."
Das Benefiz-Spiel war das erste live im Fernsehen zu sehende Golf-Match, seit die PGA Tour wegen der Pandemie ihre Saison unterbrochen hat. Am kommenden Wochenende kommt es ebenfalls für den guten Zweck zu einer Neuauflage des Golf-Duells zwischen Tiger Woods und Phil Mickelson, die dieses Mal auch in Teams antreten und mit den Football-Stars Peyton Manning und Tom Brady spielen. Das erste Turnier auf der PGA Tour ist für den 11. Juni im texanischen Fort Worth geplant. Zuschauer wird es für mindestens einen Monat nicht geben.
Auch Japans Wirtschaft stürzt in eine Rezession
Wie Deutschland ist auch Japan im Zuge der Corona-Krise in eine Rezession gerutscht. Japans Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im ersten Quartal dieses Jahres, auf das Jahr hochgerechnet, um real 3,4 Prozent, wie die Regierung in Tokio am Montag auf vorläufiger Basis bekanntgab. Die vor Deutschland drittgrößte Volkswirtschaft der Welt war bereits im Schlussquartal 2019 wegen einer Erhöhung der Mehrwertsteuer geschrumpft, auf das Jahr hochgerechnet um 7,1 Prozent. Sinkt die Wirtschaftsleistung eines Landes zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer "technischen Rezession".
Griechenlands Außenminister wirbt um deutsche Sommergäste
Angesichts der abgeflauten Corona-Pandemie wirbt die griechische Regierung um Urlauber aus Deutschland in diesem Sommer. Griechenland komme Schritt für Schritt aus der Krise und kehre zur Normalität zurück, sagte Außenminister Nikos Dendias dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die Bewegungsfreiheit wird innerhalb des Landes wiederhergestellt, unsere Hotels bereiten sich auf ihre Wiedereröffnung vor, unsere Strände sind wieder zugänglich und archäologische Stätten öffnen wieder für die Öffentlichkeit."
Trump-Sohn: Demokraten schlachten Pandemie aus
Der Sohn von US-Präsident Donald Trump, Eric Trump, hat den US-Demokraten vorgeworfen, Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zu Wahlkampfzwecken zu missbrauchen. Die Demokraten würden das Thema "jeden einzelnen Tag zwischen jetzt und dem 3. November ausschlachten", sagte Eric Trump am Samstagabend (Ortszeit) dem Sender Fox News mit Blick auf den Wahltag. "Und wissen Sie was? Nach dem 3. November wird (das) Coronavirus plötzlich wie von Zauberhand weggehen und verschwinden, und jeder wird in der Lage sein, wieder zu öffnen." Er schien auf demokratische Gouverneure anzuspielen, die sich Bestrebungen des Präsidenten widersetzen, ihre Bundesstaaten trotz der Pandemie möglichst schnell wieder zu öffnen.
Eric Trump unterstellte dem designierten Präsidentschaftskandidaten der US-Demokraten, Joe Biden, die Lage auszukosten, weil der Präsident derzeit wegen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus keine großen Wahlkampfveranstaltungen abhalten kann. "Biden liebt das. Biden kann auf keine Bühne gehen, ohne einen furchtbaren Patzer zu begehen." Die Demokraten versuchten, Donald Trump seinen größten Vorteil zu nehmen - dass er Arenen mit Zehntausenden Menschen füllen könne. "Joe Biden bekommt keine zehn Menschen in einen Raum."
70 Corona-Fälle in Flüchtlingsheim in NRW
In einer Flüchtlingseinrichtung in St. Augustin (Rhein-Sieg-Kreis) sind 70 Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab die Bezirksregierung Köln am Sonntag bekannt. Insgesamt wurden in der Unterkunft 300 Personen getestet. Zuvor hatte der Kölner Stadt-Anzeiger über bis zu 100 Positivfällen in dem Flüchtlingsheim berichtet.
Die infizierten Personen wurden auf den Isolierbereich verlegt. Weitere Testergebnisse stehen noch aus. In dem Flüchtlingsheim finden bis zu 600 Personen Platz. Der Großteil der positiv getesteten Menschen zeige keine oder schwache Symptome, teilte die Bezirksregierung weiter mit. 60 negativ getestete Personen wurden unterdessen in andere Einrichtungen untergebracht.
92 Corona-Fälle: Fleischverarbeitender Betrieb setzt Produktion aus
Wegen zahlreicher Coronavirus-Infektionen in der Belegschaft setzt ein fleischverarbeitender Betrieb in Niedersachsen die Produktion aus. Tests hatten ergeben, dass 92 Mitarbeiter des Betriebs in Dissen infiziert sind, wie der Landkreis Osnabrück am Sonntag mitteilte. Die betroffenen Mitarbeiter sowie deren Kontaktpersonen würden in Quarantäne geschickt, hieß es. Mit dem Land Niedersachsen werde nun das weitere Vorgehen beraten – dabei stehe die Frage im Zentrum, "ob das Unternehmen einen systemrelevanten Bereich der Lebensmittelindustrie darstellt".
Forscher weisen an Hamstern Wirksamkeit von OP-Masken gegen Corona nach
Hongkonger Forscher haben an Hamstern nachgewiesen, dass sich durch OP-Masken die kontaktlose Übertragung des Coronavirus deutlich verringern lässt. Die Übertragungsrate wurde durch den Einsatz der Masken um mehr als 60 Prozent reduziert, wie aus einer am Sonntag vorgestellten Studie der Universität Hongkong hervorgeht. Ohne chirurgische Maske infizierten sich zwei Drittel der Hamster binnen einer Woche.
Bei den Tieren, die sich trotz Maske infizierten, war der Virenbefall zudem weniger stark als bei Infektionen ohne Maske. Für die Studie wurden mit dem Coronavirus infizierte Hamster neben einen Käfig mit gesunden Tieren gesetzt. Zwischen die beiden Käfige wurden OP-Masken platziert.
Es sei deutlich geworden, dass das Maskentragen durch Infizierte, insbesondere wenn sie keine Symptome zeigen, "sehr viel wichtiger ist als alles andere", sagte Studienleiter Yuen Kwok-yung, einer der weltweit führenden Coronavirus-Experten. Der Mikrobiologe war einer der Entdecker des Sars-Virus im Jahr 2003 – eines Vorläufers des neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2.
Europa berät Montag über Details zu Sommerreisen
Bundesaußenminister Heiko Maas hält im Sommer Urlaub auch im europäischen Ausland für möglich, allerdings mit Einschränkungen für den Gesundheitsschutz. Am Montag werde er Gespräche mit zehn Ländern führen, die beliebte Reiseziele der Deutschen seien, sagt der SPD-Politiker in der ARD. In Italien werde es zum Beispiel Einschränkungen an den Stränden geben. Hier seien viele Fragen noch offen. Die Quarantänevorgaben innerhalb Europas könnten grundsätzlich aufgehoben werden und seien eigentlich nur noch für Drittstaaten nötig.
Slowakei beharrt auf strengen Corona-Grenzkontrollen
Auch wenn andere europäische Länder ihre Grenzen schrittweise wieder öffnen wollen, bleibt die Slowakei bei strengen Reisebeschränkungen und Grenzkontrollen. Das stellte die Regierung in Bratislava am Wochenende klar. "Es sieht sehr hoffnungsvoll für weitere bedeutende Lockerungen bei uns in der Slowakei aus, aber mit dem Schutzwall an unseren Grenzen müssen wir weiterhin wachsam und vorsichtig bleiben", schrieb der konservative Regierungschef Igor Matovic am Sonntag auf Facebook.
Bundesregierung sieht gute Chancen für Sommerurlaub in Europa
Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, sieht gewachsene Chancen für einen Sommerurlaub auch in anderen europäischen Ländern. "Die Chancen stehen gut, dass wir unsere Sommerferien nicht nur im Inland, sondern auch im europäischen Ausland verbringen können", sagte Bareiß der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Montagsausgaben). Ziel sei, dass wieder alle Länder in Europa bereist werden können.
Nach der Ankündigung Italiens, am 3. Juni wieder die Einreise von Touristen zu gestatten, wird es dem CDU-Bundestagsabgeordneten zufolge Gespräche über die konkrete Umsetzung geben. Es müsse sichergestellt sein, "dass wir nicht zu früh starten – denn gerade in den besonders vom Tourismus abhängigen Regionen Südeuropas ist der Druck zur Wiedereröffnung von Hotels und Ferienanlagen besonders groß". Er sei aber überzeugt, "dass die weltweite Reisewarnung nach dem 14. Juni Geschichte sein wird".
Chinas oberster Gesundheitsberater fürchtet zweite Corona-Welle
Der oberste Gesundheitsberater der chinesischen Regierung fürchtet eine zweite Coronavirus-Welle in seinem Land. Wegen fehlender Immunität sei die Mehrheit der Chinesen derzeit weiterhin anfällig für das Virus, sagte Zhong Nanshan dem Sender CNN. "Wir stehen vor einer großen Herausforderung." Die Lage sei in China nicht anders als in anderen Ländern.
Nach monatelangen Ausgangssperren und Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie konnte China das Virus weitgehend unter Kontrolle bringen. Es gibt aber Furcht vor einer möglichen zweiten Welle, da zuletzt neue Infektionscluster in nordöstlichen Provinzen und der zentralchinesischen Stadt Wuhan aufgetreten waren. In Wuhan hatte die Pandemie ihren Ursprung genommen.
Papst ruft zur Vorsicht bei Gottesdiensten auf
Papst Franziskus hat die Gläubigen aufgerufen, in der Corona-Pandemie die Vorsichtsmaßnahmen bei Gottesdiensten zu befolgen. "In einigen Ländern sind die liturgischen Feiern mit Gläubigen wieder aufgenommen worden, in anderen wird die Möglichkeit erwogen", sagte der Pontifex am Sonntag. "Aber bitte, lasst uns die Vorschriften befolgen, um die Gesundheit jedes einzelnen und des Volkes zu schützen."
US-Gesundheitsminister: Kein Anstieg von Infektionen nach Lockerungen
Amerikanische Behörden haben nach Angaben von US-Gesundheitsminister Alex Azar keine Zunahme von Infektionen an Orten registriert, an denen die Corona-bedingten Einschränkungen gelockert wurden. Häufungen von Ansteckungen gebe es nur in einigen lokal begrenzten Gebieten, sagt er dem Sender CNN.
NRW-Gesundheitsminister über Schutzmaßnahmen: "Wir haben auch Existenzen vernichtet"
Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat das Vorgehen der Landesregierung in der Corona-Krise in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" verteidigt – und gleichzeitig Verständnis für Kritik gezeigt. Die Corona-Schutzmaßnahmen seien ein erheblicher Eingriff in die Grundrechte der Bevölkerung, so Laumann: "Wir Politiker müssen uns dafür auf ewig rechtfertigen. Wir haben mit unseren Entscheidungen Menschen geschützt, aber auch Existenzen vernichtet. Dem müssen wir uns stellen."
Im Kreis Coesfeld, wo es letzte Woche einen großen Coronavirus-Ausbruch beim Schlachtbetrieb "Westfleisch" gegeben hatte, sei es richtig gewesen, die Schutzmaßnahmen um eine weitere sieben Tage zu verlängern: "Der Landrat von Coesfeld erzählte mir, dass die Beschäftigten des Schlachthofs nach Feierabend gerne in die Supermärkte gehen, um dort einzukaufen. Da war mir sofort klar, dass ich die Notbremse ziehen muss", sagte Laumann dem "Spiegel".
Ab Montag sollen die Regeln in Coesfeld aber so weit gelockert werden, dass sie denen im restlichen Bundesland entsprechen: "Wenn man die Schlachthofmitarbeiter rausrechnet, haben wir 7,3 Infizierte in sieben Tagen auf 100.000 Bürgerinnen und Bürger," so Laumann, "es gibt keinen Grund mehr, die Menschen in Coesfeld besonders zu beschränken."
Café weist neuseeländische Premierministerin wegen Corona-Regeln ab
In Neuseeland wird für niemanden eine Ausnahme von den strengen Corona-Regeln gemacht – nicht einmal für Premierministerin Jacinda Ardern. Die Regierungschefin wurde am Samstag nicht in ein Café in der Hauptstadt Wellington gelassen, weil sie keine Reservierung hatte und die maximal zulässige Kundenzahl schon erreicht war. Ardern, ihr Verlobter Clarke Gayford und mehrere Freunde mussten also zunächst wieder gehen.
Ein Gast, der die Szene beobachtete, sagte dem Nachrichtenportal Stuff, den Kellnern sei es sichtlich unangenehm gewesen, Ardern wegzuschicken. Als dann doch ein Tisch frei wurde, liefen sie der Premierministerin sogar hinterher, um sie zurückzuholen. "Es war sehr nett von ihnen, uns auf der Straße hinterherzurennen", schrieb Gayford im Onlinedienst Twitter. "Erstklassiger Service."
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Nach einer Lockerung der Corona-Beschränkungen dürfen Cafés in Neuseeland seit Donnerstag wieder öffnen. Die Tische müssen aber weit genug auseinander stehen und jeder Gast muss einen Sitzplatz haben. Die Schuld für den peinlichen Zwischenfall mit Ardern nahm ihr Verlobter auf sich. "Ich war nicht gut organisiert und hätte irgendwo reservieren sollen", schrieb Gayford bei Twitter.
EU-Kommission: Russische Quellen verbreiten Verschwörungstheorien
Die EU-Kommission warnt vor russischen Desinformationskampagnen in der Coronakrise. "Unsere Beobachtungen zeigen, dass verschiedene offizielle und staatlich unterstützte Quellen aus Russland – das heißt kremlfreundliche Quellen und russische Staatsmedien – weiterhin Verschwörungstheorien und Desinformationen in der EU und ihren Nachbarländern verbreiten", sagt der EU-Kommissionssprecher für Außenbeziehungen, Peter Stano, der Zeitung "Bild am Sonntag".
Ziel der Kampagnen sei es, die Glaubwürdigkeit der EU und der Mitgliedstaaten sowie die Krisenbewältigung infrage zu stellen und "das Vertrauen der Öffentlichkeit in die heimischen Behörden zu untergraben". Es sei "möglicherweise mit erheblichen Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit" zu rechnen.
Röttgen wirft Laschet "Denkfehler" in Corona-Politik vor
Der Kandidat für den CDU-Vorsitz, Norbert Röttgen, hat dem Mitbewerber und nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet vorgeworfen, sich in der Corona-Krise parteipolitisch profilieren zu wollen. "Nach dem Erfolg der ersten fünf Wochen haben sich aus taktischen und parteipolitischen Interessen heraus die Lockerungsforderungen verselbstständigt", sagte Röttgen dem "Tagesspiegel am Sonntag". Konkret angesprochen auf Laschet sagte der CDU-Außenexperte, der Lockdown werde nun oft dargestellt als eine eigene Gefahr, und zwar für die Wirtschaft: "Das ist ein Denkfehler, den ich bei jedem kritisiere, der ihn macht."
Wenn man die Pandemie nicht unter Kontrolle bringe, werde auch die Wirtschaft weiter leiden, mahnte Röttgen. "Politiker und Parteien, die diese beiden Aspekte in der Regel aus taktischen Gründen vermengen, schwächen uns in der Bekämpfung einer so großen Gefahr wie dieser Pandemie", sagte der Außenexperte, ohne Laschet namentlich zu nennen. Es gehe hier "um Profilierung". Er stimme ausdrücklich der Kanzlerin zu, die das Vorgehen einiger Ministerpräsidenten als zu forsch bezeichnet hatte, sagte Röttgen, der ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen stammt.
Weitere Lockerungsschritte in Mecklenburg-Vorpommern
Familienfeiern mit bis zu 30 Menschen sollen vom 25. Mai an in Mecklenburg-Vorpommern wieder möglich sein. Das sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Samstag in Schwerin nach Beratungen mit kommunalen Vertretern und Gewerkschaften über weitere Schritte zur Rückkehr aus dem sogenannten Corona-Lockdown.
Proteste gegen Corona-Maßnahmen in mehreren Ländern
Aus mehreren Staaten werden Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen gemeldet. Neben den Protesten in mehreren deutschen Städten kommt es auch in anderen europäischen Ländern zu Demonstrationen. In London etwa werden 19 Menschen festgenommen, die im Hyde Park absichtlich die Abstandsregeln gebrochen haben sollen.
Auch in Polen kam es am Samstag zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten. Die polnische Polizei löste eine Anti-Regierungs-Demonstration gewaltsam auf. Die Demonstranten hätten sich trotz eines Verbots wegen der Coronavirus-Pandemie in der Hauptstadt Warschau versammelt, teilte die Polizei mit. Sie setzte Tränengas gegen hunderte Menschen ein, die sowohl gegen die Verletzung von Bürgerrechten, als auch gegen die ihrer Meinung nach zu geringe finanzielle staatliche Unterstützung in der Corona-Krise protestierten.
Wie ein AFP-Fotograf beobachtete, wurde rund ein Dutzend Menschen festgenommen. Auch an anderen Orten in Bern versuchten Demonstranten, sich zu versammeln. Weitere Proteste gab es in Städten wie Zürich und Basel, die ebenfalls von der Polizei aufgelöst wurden.
Italien geht mit Lockerungen "kalkuliertes Risiko ein"
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte stellt Einzelheiten der geplanten Lockerungen vor. Ab Montag sollen die Geschäfte wieder öffnen, Schwimmbäder und Fitnessstudios ab dem 25. Mai und Theater und Kinos ab dem 15. Juni. Ab dem 3. Juni sollen Reisen zwischen EU-Staaten ohne Quarantäne erlaubt sein. Man gehe mit diesen Schritten ein "kalkuliertes Risiko" ein, sagt Conte. Die Zahl der Fälle könne wieder ansteigen.
Bundesweite Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen
Einige tausend Menschen haben sich in zahlreichen deutschen Städten am Samstag erneut zu Demonstrationen gegen die Coronavirus-Beschränkungen versammelt. Lesen Sie hier mehr darüber.
BKA: Rechtes Lager fühlt sich von Corona-Protesten angesprochen
Das Bundeskriminalamt (BKA) sieht einer Zeitung zufolge Hinweise darauf, dass Rechtsradikale die Proteste gegen Corona-Maßnahmen für sich nutzen wollen. "Das rechte Lager fühlt sich zunehmend von den generellen 'Corona-Protesten' angesprochen", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) vorab eine BKA-Sprecherin. Zwar lägen noch keine Erkenntnisse über eine koordinierte Unterwanderung durch Rechtsextremisten vor. Jedoch sei zu erkennen, dass diese versuchten, die "aktuelle Situation für ihre Propagandazwecke zu instrumentalisieren".
Niedrigste tägliche Totenzahl in Italien seit Anfang März
In Italien sinkt die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle auf den niedrigsten Wert seit dem 9. März. Es seien 153 hinzugekommen nach 242 am Vortag, teilt das Katastrophenschutzamt mit. Dagegen stieg die Zahl der neuen Fälle um 875 nach 789 am Freitag. Insgesamt sind damit 224.760 Infektionen und 31.763 Todesfälle gemeldet.
Polizei: ZDF-Team bei Demo gegen Corona-Maßnahmen in Halle bedrängt
Im Zusammenhang mit einer Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen ist in Halle in Sachsen-Anhalt ein Kamerateam des ZDF nach Angaben der Polizei bedrängt worden. Das Team habe in der Nähe eines Wagens der Demonstranten Aufnahmen machen wollen, dann sei es zu verbalen Attacken gegen die Journalisten gekommen, sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei sei dazwischen gegangen, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Das ZDF-Team habe später unter Polizeischutz freiwillig den Marktplatz verlassen. Verletzt wurde demnach niemand.
Drei Lkw von Ausstatter für Corona-Demonstration brennen ab
Unbekannte sollen in der Nacht auf Samstag drei Lastwagen einer Firma für Veranstaltungstechnik in Stuttgart in Brand gesetzt haben. In den Fahrzeugen hätte die Technik für die am Nachmittag stattfindende Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen auf dem Cannstatter Wasen transportiert werden sollen, wie ein Polizeisprecher sagte.
Die Lastwagen seien zum Zeitpunkt des Brandes jedoch noch nicht beladen gewesen. Der Schaden beträgt etwa 70.000 Euro. Die Firma müsse sich nun um Ersatzfahrzeuge kümmern, so der Sprecher. Nähere Informationen zu den Tätern hatte die Polizei zunächst nicht.
WHO: Corona-Ansteckung durch Berührung von Oberflächen nicht bewiesen
Ob Menschen sich beim Berühren von Klinken, Haltegriffen oder Computertastaturen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 anstecken können, ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch nicht bekannt. Gleichwohl seien Desinfektionen empfehlenswert, heißt es in einer am Samstag in Genf veröffentlichten Hygiene-Empfehlung der WHO. Darin erwähnt sie eine Studie, wonach das Virus auf der Außenseite einer medizinischen Gesichtsmaske bis zu sieben Tagen überleben kann. Sämtliche Studien über die Lebensfähigkeit des Virus auf Oberflächen seien aber mit Vorsicht zu genießen. Sie seien in Laboren durchgeführt und ließen keine Rückschlüsse auf die echte Lebenswelt zu, so die WHO.
RKI-Chef lehnt Impfpflicht ab
Der Chef des Robert Koch-Instituts (RKI) hat sich gegen eine Impfpflicht gegen das Coronavirus ausgesprochen. "Wir haben keinen Anlass, an eine Impfpflicht zu denken", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Samstag in Schwerin. Die Bürgerinnen und Bürger seien definitiv klug genug zu wissen, wenn es einen sicheren Impfstoff gebe, dass dieser ihre Gesundheit fördern würde.
Zum Thema Impfstoff sei vor einigen Wochen eine Arbeitsgruppe beim RKI gegründet worden. Diese würde sich damit befassen, sofern es einen Impfstoff gebe, welche Bevölkerungsgruppen wie geimpft werden könnten.
Bombendrohung in Moskauer Kliniken mit Corona-Patienten
In mehreren Moskauer Kliniken mit Corona-Patienten sind anonyme Bombendrohungen eingegangen. Es gebe auch derartige Mitteilung über angebliche Sprengsätze in allen Metrostationen, meldete die russische Agentur Tass am Samstag unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die Infektionskliniken seien nicht evakuiert, aber sehr genau geprüft worden, hieß es. Auch die Mitarbeiter des Moskauer Flughafens Domodedowo im Süden der Millionenmetropole hätten Bombendrohungen erhalten; am Freitag waren sechs Flugzeuge aus demselben Grund betroffen.
Die Welle der Bombendrohungen erschüttert das Land seit mehr als einem Jahr; bislang wurden jedoch keine Sprengsätze gefunden. Zehntausende Menschen werden aber regelmäßig in Sicherheit gebracht. Noch immer ist nicht bekannt, wer hinter den anonymen Mitteilungen steckt, die meistens per E-Mail eingehen. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB ließ bereits rund ein Dutzend ausländische Internetdienste sperren. Es wird vermutet, dass die Drohungen über deren Konten verschickt wurden.
Rätselhafte Kinderkrankheit: WHO untersucht Zusammenhang mit Coronavirus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) untersucht einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Coronavirus und einer seltenen entzündlichen Erkrankung bei Kindern, die in mehreren Ländern beobachtet wurde. In New York sind drei Kinder daran gestorben, Frankreich meldete einen Todesfall.
Es gebe erste Berichte darüber, dass jüngste Fälle der Kinderkrankheit, die dem Kawasaki-Syndrom ähnelt, mit dem Coronavirus in Verbindung stünden, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag. Er forderte Mediziner in aller Welt dazu auf, mit der WHO und den nationalen Gesundheitsbehörden zusammenzuarbeiten um das Syndrom "besser zu verstehen".
- Coronavirus: Neuartige Kinderkrankheit besorgt Mediziner
Ghebreyesus betonte, es sei von höchster Wichtigkeit, das Syndrom genau zu beschreiben, die Auslöser der Krankheit zu ergründen und Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.
Wieder Heinsberg: Corona-Ausbruch bei Paketdienstleister
In Heinsberg ist es zu einem erneuten Corona-Ausbruch gekommen. 42 Mitarbeiter des Paketdienstleisters DPD sind infiziert. Die Reproduktionsrate in dem Landkreis ist im Vergleich sehr hoch. Mehr dazu lesen Sie hier.
Maas reist nach Luxemburg – und sorgt sich um Europa
Bundesaußenminister Heiko Maas hat die Öffnung der Grenze zu Luxemburg als wichtiges Zeichen für eine schrittweise Normalisierung des Reiseverkehrs in Europa gewürdigt. "Europa lebt davon, dass es ein Europa ohne Grenzen ist", sagte er bei einem Besuch an der Grenze auf der Moselbrücke zwischen dem deutschen Perl und dem luxemburgischen Schengen. Dort traf er den luxemburgischen Außenminister Jean Asselborn.
Die Bürgerinnen und Bürger würden ein Europa mit Grenzen nicht mehr verstehen, betonte Maas. Ziel sei es, "dass am Schluss Europa wieder das ist, was es mal war". Eine Einschätzung, wie lange es bis zu einer kompletten Öffnung des sogenannten Schengen-Raums ohne Grenzkontrollen dauern könnte, wollte er nicht abgeben.
Asselborn machte deutlich, dass er die Schließung der Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg von vorneherein für falsch gehalten habe. "Das war nicht gut", sagte er und verwies auf die 200.000 Grenzgänger zwischen Luxemburg und Deutschland. "Das hat hier sehr, sehr viel Unmut provoziert." Er betonte aber auch, dass man jetzt nach vorne schauen müsse. "Das ist jetzt vorüber, es hat keinen Sinn mehr, viele Worte darüber zu verlieren", sagte er. "Wir zeigen heute, dass Schengen vom Virus nicht besiegt wurde, dass Schengen wieder zum Leben erwacht."
Forschungsministerin warnt: Die Pandemie ist nicht weg
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat davor gewarnt, angesichts der Lockerungen von Anti-Corona-Maßnahmen zu vergessen, dass die Pandemie andauert. "Wir beschäftigen uns derzeit sehr damit, wann und wie die bisherigen Einschränkungen gelockert werden können. Ich verstehe das, da die Einschränkungen hart waren und für viele sogar existenzgefährdend. Wir vergessen aber ein wenig, dass das Virus nicht weg ist", sagte sie der "Passauer Neuen Presse".
"Covid-19-Erkrankungen haben zum Teil sehr schwere Verläufe, und auch über mögliche Dauerschäden durch die Erkrankungen wissen wir noch zu wenig." Daher müsse allen bewusst sein, dass die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln sowie die Maskenpflicht in vielen Bereichen Voraussetzungen dafür seien, die Lockerungen beizubehalten und fortzusetzen. "Unsere zurückgewonnene Freiheit hängt an unserer Disziplin - in der Hygiene, im Abstandhalten, im Maskentragen."
Italien erlaubt Einreisen ab dem 3. Juni
Italien ist vom Coronavirus besonders schwer betroffen, doch die Infektionszahlen gehen zurück. Nun werden Lockerungen verkündet. Einige davon machen Hoffnung auf Sommerurlaub – auch für deutsche Touristen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Robert Koch-Institut hält Temperaturmessungen an Flughäfen für "ineffektiv"
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat sich gegen Temperaturkontrollen an Flughäfen in der Corona-Pandemie ausgesprochen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Jeder zehnte Einzelhändler sieht sich von Insolvenz bedroht
Laut Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags sieht sich trotz erster Lockerungsmaßnahmen jeder zehnte Einzelhändler aktuell von einer Insolvenz bedroht, wie die Zeitung "Rheinische Post" berichtet. Auch sechs Prozent der Großhändler hätten angegeben, kurz vor der Pleite zu stehen.
Helge Braun: Keine Impfpflicht gegen Coronavirus
Kanzleramtschef Helge Braun lehnt eine Impfpflicht gegen das Coronavirus ab. Wenn es ein Mittel gebe, solle jeder selbst entscheiden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Laschet: Corona-Demos sind legitim – achtsam bleiben bei Teilnehmern
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat grundsätzlich Verständnis für Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen gezeigt. "Es ist absolut legitim und eigentlich auch nicht ungewöhnlich, dass Menschen demonstrieren, wenn es zu den gravierendsten Grundrechtseinschränkungen seit dem Bestehen der Bundesrepublik kommt", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. Man müsse nur aufpassen, wer das politisch missbrauche und wissen, "dass Links- und Rechtsradikale und Reichsbürger diesen Protest für sich zu nutzen versuchen".
Wie dauerhaft der Protest sei, hänge davon ab, wie der Staat agiere, ob er seine Politik beispielsweise gut erkläre, sagte Laschet. "Wenn wir Grundrechte nicht länger als absolut notwendig zum Schutz der Gesundheit einschränken, dürfte sich die Bewegung entsprechend auch wieder verlaufen." Es gelte aber: "Wir müssen achtsam bleiben bei den Menschenfängern aus den linken und rechten Extremen."
Scholz plant Schutzschild für Kommunen über 57 Milliarden Euro
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will einem Zeitungsbericht zufolge bis zum Jahresende einen Schutzschild von insgesamt fast 57 Milliarden Euro über die Kommunen in Deutschland spannen. Die Last sollten sich der Bund und die jeweils verantwortlichen Länder teilen, berichtet die "Rheinische Post" am Samstag unter Berufung auf ein Konzeptpapier des Bundesfinanzministeriums. "Dieser Schutzschild soll Städte und Gemeinden nicht nur durch die aktuell schwierige Situation bringen, sondern dauerhaft in die Lage versetzen, ihre Aufgaben noch besser erledigen zu können", sagte Scholz der Zeitung.
Messungen zeigen: Kunden in Innenstädten noch nicht in Bummel-Laune
Auch wenn mittlerweile fast alle Einzelhändler und viele Gastronomen in Deutschland wieder geöffnet haben, kehrt das gewohnte Leben doch nur langsam wieder in die Innenstädte zurück. "Die Kunden sind beim Einkaufen in diesen Tagen eher zurückhaltend unterwegs", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth, der Deutschen Presse-Agentur. "Der Einkaufsbummel mit Spontankäufen hat Seltenheitswert."
Gestützt wird diese Einschätzung von Zahlen des auf die Messung von Kundenfrequenzen in den Innenstädten spezialisierten Unternehmens Hystreet. Demnach lagen die Besucherzahlen in wichtigen Einkaufsstraßen in München, Hamburg, Köln, Leipzig und Stuttgart auch in dieser Woche noch deutlich unter dem vor Corona normalen Niveau. Am besten schnitt unter den fünf untersuchten Städten noch Hamburg ab, wo auf der Spitalerstraße zwischen Montag und Donnerstag immerhin wieder 53 Prozent der "normalen" Passantenfrequenz erreicht wurden. Zum Vergleich: In der sonst gerade bei Touristen sehr beliebten Neuhauser Straße in München waren es nur 42 Prozent.
Münchener Giftnotruf erhält während Corona-Krise mehr Anrufe
Die Mitarbeiter des Giftnotrufs in München haben seit der Corona-Krise deutlich mehr zu tun. "Bei uns melden sich viel mehr Eltern als sonst, weil ihre Kinder auf Entdeckungstour gegangen sind und dabei Desinfektionsmittel oder ähnliche Substanzen getrunken haben" sagt der Toxikologe Tobias Zellner der Deutschen Presse-Agentur. Zellner berät bei der Hotline des Klinikums rechts der Isar die Anrufer. Üblicherweise beantworten er und seine Kollegen etwa 90 Notrufe am Tag, derzeit seien es eher 130 aufwärts.
Besorgte Nachfragen, weil der Nachwuchs einen Schluck aus der Deinfektionsmittel-Flasche genommen hat, kommen laut Zellner täglich etwa eine Handvoll. "Das kam vor der Corona-Pandemie eher selten vor", sagt der Toxikologe. Grund für den Anstieg sei, dass die Mittel derzeit in deutlich mehr Haushalten präsent seien. "Wenn die Flaschen dann ungeschützt rumstehen, kommen die Kinder natürlich viel leichter ran." Auch aus Kindertagesstätten kämen derartige Anrufe. Die gute Nachricht: "Desinfektionsmittel führen zu keinen schweren Vergiftungen, maximal zu einer leichten Alkoholvergiftung", sagt Zellner. "Ins Krankenhaus musste noch keiner." Wasser nachtrinken und etwas Süßes essen, um Unterzuckerung zu vermeiden, sei als Behandlung ausreichend.
ICE-Sprecher macht sich über Verschwörungstheorien lustig
Ein Zugsprecher der Deutschen Bahn hat Verschwörungstheorien um das Coronavirus auf die Schippe genommen und im Netz für Lacher gesorgt. In einem Video, das auf Twitter veröffentlicht wurde, ist zu hören, wie der Mitarbeiter in seiner Durchsage die Reisenden eines ICE Richtung Schweiz am Freitag ironisch aufforderte, möglichst Mund und Nase zu bedecken, um der Regierung kein Erbgut zukommen zu lassen. Als "Hinweis an alle Verschwörungstheoretiker bei uns an Bord" sagte er: "Denken Sie bitte daran, dass die Bundesregierung heimlich Speichelproben sammelt, um Klone von Ihnen zu produzieren, die Sie dann ersetzen sollen." Dies könne mit einem Mundschutz verhindert werden. Die Bundestagsbageordnete Sabine Leidig (Linke) stellte ein Video der Ansage auf Twitter online.
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Jüngst verbreiteten Verschwörungsideologen in der Corona-Krise vermehrt Falschnachrichten – etwa, dass insbesondere Kinder unter einer Stoffmaske Atemnot erleiden könnten, oder dass sich wegen der Mund-Nasen-Bedeckungen derzeit Fälle von Augenherpes häuften. Häufig wird auch völlig faktenfrei unterstellt, die Bundesregierung nutze die Pandemie, um die Bevölkerung in Deutschland zu unterdrücken.
Spahn in den Niederlanden: Zusammenarbeit in der Krise ist "eine Notwendigkeit"
Bei der Suche nach Therapien zur Bekämpfung des Coronavirus wollen Deutschland und die Niederlande weiter eng zusammenarbeiten. Das bekräftigten die Gesundheitsminister beider Länder am Freitag bei einem Treffen in Nimwegen, wie die niederländische Nachrichtenagentur ANP berichtete.
"Bis es einen Impfstoff gibt, ist die gemeinsame Suche nach innovativen Behandlungsmethoden eine Notwendigkeit", zitierte ANP Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). In den Niederlanden gebe es eindrucksvolle Beispiele für entsprechende Forschungen, sagte Spahn nach Gesprächen mit Wissenschaftlern des Medizinischen Zentrums der Radboud-Universität (Radboudumc).
Forscher beider Ländern untersuchen derzeit, ob ein seit langem existierender Impfstoff gegen Tuberkulose das menschliche Immunsystem gezielt für die Bewältigung des Virus Sars-CoV-2 stärken kann. Damit könnten – so die Hoffnung – auch Corona-Symptome abgemildert und der Verlauf der Erkrankung abgeschwächt werden, wie der Nimweger Wissenschaftler Mihai Netea erläuterte. Spahns Amtskollege Hugo de Jonge bedankte sich bei der Gelegenheit für die Behandlung niederländischer Corona-Patienten auf Intensivstationen deutscher Kliniken.
Medienberichte: Italien will Grenzöffnung ab Juni
Italien plant in der Corona-Pandemie Medienberichten zufolge, die Grenzen ab 3. Juni wieder zu öffnen. Dann könnten Menschen aus der EU und dem Schengen-Raum wieder einreisen – auch ohne danach zwei Wochen in Quarantäne zu gehen, berichteten italienische Medien am Freitagabend unter Berufung auf Regierungskreise. Bisher ist eine Einreise nur in Ausnahmefällen möglich, darunter zum Beispiel für Italiener im Ausland, die in ihre Heimat zurück wollen oder Ausländer, die ihren Wohnsitz in Italien haben.
Italien ist zwar von der Covid-19-Lungenkrankheit so stark wie wenig andere Länder in der EU betroffen, bisher starben fast 32 000 Menschen. Insgesamt haben sich nach Angaben des Zivilschutzes mehr als 223 000 Menschen mit dem Virus angesteckt. Die Infektionszahlen gehen aber seit längerer Zeit zurück.
Eine Grenzöffnung zur Sommersaison wäre vor allem für die Tourismusbranche wichtig, die einer der wichtigsten Wirtschaftszweige Italiens ist.
Lockerung der Grenzkontrollen zu Österreich, Frankreich und der Schweiz
Die wegen der Corona-Pandemie verhängten Grenzkontrollen zu Österreich und der Schweiz werden ab Samstag gelockert. Welche Regelungen dann gelten, lesen Sie hier.
Slowakei ersetzt Quarantäne durch Handy-App
Wer aus dem Ausland in die Slowakei einreist, muss nicht mehr zwingend in eines der umstrittenen staatlichen Quarantäne-Zentren. Das Parlament in Bratislava stimmte am Freitag der von der Regierung am Vortag beschlossenen Einführung einer Handy-App zur freiwilligen Überwachung zu.
Wenn sich Rückkehrer aus dem Ausland die App auf ihr Smartphone installieren lassen, dürfen sie die vorgeschriebene 14-tägige Quarantäne auch zuhause verbringen. Sobald sie aber ihre Wohnung verlassen, wird ein Alarmsignal an die Behörden gesendet. Die unter dem Namen "intelligente Quarantäne" eingeführte Alternative solle schon ab kommender Woche eingesetzt werden und die überfüllten Quarantäne-Zentren entlasten, erklärte der konservative Gesundheitsminister Marek Krajci nach der Parlamentsabstimmung.
Erst am Mittwoch hatte das slowakische Verfassungsgericht in Kosice (Kaschau) ein Gesetz vorläufig aufgehoben, das eine zusätzlich zur freiwilligen App geplante vollständige Handy-Überwachung aller Bürger ohne deren Zustimmung erlaubte. Die sozialdemokratische Opposition hatte gegen diese Totalüberwachung protestiert, die sie als "beispiellos in Europa" bezeichnete.
Giffey will 300 Euro Familienbonus pro Kind
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey fordert eine Extrazahlung für Familien mit Kindern in der Corona-Krise. Dem "Spiegel" sagte die SPD-Politikerin: "Ich will einen Familienbonus: 300 Euro einmalig zur freien Verfügung für jedes Kind." Giffey zufolge würde das nicht nur den Familien helfen, sondern auch einen "starken Konjunkturimpuls setzen". Unklar bleibt, inwieweit es dazu möglicherweise schon konkrete Pläne innerhalb der Regierung gibt. Auf Nachfrage nannte das Familienministerium in Berlin keine weiteren Details.
Laut Statistischem Bundesamt gibt es in Deutschland rund acht Millionen Familien mit Kindern, davon vier Millionen Familien mit mindestens zwei Kindern und mehr. Eine Zahlung von 300 Euro pro Kind würde also mehr als dreieinhalb Milliarden Euro kosten.
Hund und Katzen in den Niederlanden infiziert
In den Niederlanden ist das Virus bei drei Katzen und einem Hund nachgewiesen worden. Der Hund sei vermutlich von seinem Besitzer angesteckt worden, sagt Agrarministerin Carola Schouten. Vergangenen Monat hatten sich einige Nerze auf einem Bauernhof mit dem Erreger infiziert. Nach Behördenangaben haben sich nun drei Katzen, die in der Nähe des Hofes leben, angesteckt.
Übersterblichkeit in Deutschland "vergleichsweise gering"
Auch wenn im April mehr Menschen starben als im Durchschnitt ist laut Statistischem Bundesamt die sogenannte Übersterblichkeit in Deutschland "vergleichsweise gering". Das geht aus einer am Freitag in Wiesbaden veröffentlichten Sonderauswertung hervor. Für die jüngeren Daten nutzten die Statistiker die Sterbefallmeldungen der Standesämter. Damit liegen vorläufige Daten bis Mitte April vor.
In der Woche vom 13. bis 19. April 2020 starben in Deutschland demnach mindestens 18.693 Menschen: 1.343 Fälle weniger als in der Woche davor, aber acht Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Da die Grippewelle seit Mitte März als beendet gilt, führen die Statistiker die "leichte Übersterblichkeit" auf die Corona-Pandemie zurück. Todesursachen werden in den Meldungen der Standesämter nicht erfasst.
Zweiter brasilianischer Gesundheitsminister tritt in Corona-Krise zurück
Brasiliens ultrarechter Staatschef Jair Bolsonaro hat in der Corona-Krise bereits seinen zweiten Gesundheitsminister verschlissen: Nelson Teich reichte am Freitag wegen "Unvereinbarkeit" mit der Corona-Politik des Staatschefs seinen Rücktritt ein, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ministeriumskreisen erfuhr. Teich war weniger als einen Monat im Amt. Seinen in der Bevölkerung beliebten Vorgänger Luiz Henrique Mandetta hatte der Präsident Mitte April entlassen.
Bolsonaro steht in der Corona-Krise schwer unter Druck: Während die Zahl der Infektionen in dem südamerikanischen Land rasant steigt und inzwischen fast 14.000 Corona-Tote gemeldet wurden, hält der rechtsradikale Staatschef Ausgangssperren und andere Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie weiterhin für überflüssig.
Neue Studie in Heinsberg geplant
Forscher der Uniklinik Bonn planen nach den Worten von Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) eine weitere Studie im besonders vom Coronavirus betroffenen Kreis Heinsberg. Sie solle klären, wie lange eine Immunität bei Corona-Patienten anhält. Die Landesregierung prüfe gerade, ob sie die Studie finanziell unterstützt. Vieles spreche dafür, sagte Laumann. Eine erste Studie von Forschern der Uniklinik unter Leitung des Virologen Hendrik Streeck hatte für Aufsehen aber auch Kritik an der Methodik und der Begleitung durch eine PR-Agentur gesorgt.
Nach Infektionen in Schlachthof: Lockerungen im Kreis Coesfeld
Die Beschränkungen im nordrhein-westfälischen Landkreis Coesfeld aufgrund der gehäuften Corona-Infektionen in einem Schlachthof werden ab Montag gelockert. Das teilte Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in Düsseldorf mit. Zwischen den Infektionsketten bei Schlachthofmitarbeitern und der Bevölkerung im Kreis gebe es keine Zusammenhänge. Es handle sich eher um "ein sehr begrenztes lokales Ausbruchsgeschehen".
Er sehe daher aktuell keinen Grund dafür, "dass die entsprechenden Lockerungen, die in ganz Nordrhein-Westfalen bereits seit dieser Woche gelten, nicht auch ab Montag im Kreis Coesfeld erfolgen können", sagte Laumann.
Nordrhein-Westfalen hatte am Freitag vergangener Woche als erstes Bundesland den Notfallmechanismus bei einem gehäuften Auftreten von Coronavirus-Infektionen in Kraft gesetzt. Auslöser war der Fall Coesfeld, der Schlachthof wurde vorübergehend geschlossen. Die meisten der Mitarbeiter des Betriebs stammen aus Osteuropa und sind in Sammelunterkünften untergebracht.
77 Mitarbeiter auf bayrischem Schlachthof infiziert
Mindestens 77 Mitarbeiter eines Schlachthofs im bayrischen Bogen sind mit dem Coronavirus infiziert. Bei einer Reihentestung von Hunderten Beschäftigten der Donautal-Geflügelspezialitäten (DGS) waren 59 Proben positiv. Für die Betroffenen wurde am Freitag Quarantäne angeordnet. Der Betrieb in dem Unternehmen läuft aber weiter. In der kommenden Woche sollen Ergebnisse von ähnlichen Massentests in allen 51 Schlachthöfen im Freistaat vorliegen.
Ausgangssperre für New York bis Mitte Juni verlängert
Der Gouverneur des US-Bundesstaates New York hat die wegen des Coronavirus verhängte Ausgangssperre bis Mitte Juni verlängert. Ein am Donnerstagabend von Gouverneur Andrew Cuomo unterzeichnetes Dekret verlängert die Beschränkungen für die Metropole New York City und die umgebenden Landkreise bis zum 13. Juni.
Ausgenommen sind lediglich fünf weniger dicht besiedelte Regionen des Bundesstaates. Dort dürfen bestimmte Wirtschaftszweige schrittweise wieder hochfahren. New York ist das am stärksten vom Coronavirus betroffene Gebiet der USA. In der Metropole wurden bereits mehr als 20.000 Tote durch die vom Coronavirus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 registriert.
Dänemark: Erstmals kein Corona-Toter nach zwei Monaten
In Dänemark registrieren die Behörden erstmals seit zwei Monaten keinen Coronavirus-Toten. Am Donnerstag sei kein Patient der Infektion erlegen. Das habe es zuletzt am 13. März gegeben. Bislang sind in dem Land 537 Menschen im Zuge der Pandemie gestorben. Mit dem Virus angesteckt haben sich 10.791 Menschen.
Norwegen will Grenzen erst im August öffnen
Norwegen wird aller Voraussicht nach die Beschränkungen für Reisen ins Ausland und Einreisen bis zum 20. August verlängern. Das kündigt Regierungschefin Erna Solberg an. Die Regierung rät derzeit von allen nicht unbedingt notwendigen Reisen ins Ausland ab. Einreisende müssen sich in eine zehntägige Quarantäne begeben. Ausländer ohne Aufenthalts- oder Arbeitsberechtigung dürfen nicht ins Land kommen.
Slowenien öffnet die Grenzen für EU-Bürger
Slowenien hat die Corona-Pandemie auf seinem Gebiet für beendet erklärt und seine Grenzen ab Freitag für EU-Bürger geöffnet. Wie die Regierung in Ljubljana mitteilte, gilt für Einreisende aus anderen Ländern zunächst weiterhin die Quarantänepflicht. EU-Bürger aber können nun wieder fast uneingeschränkt zum Sommerurlaub in das kleine Alpen- und Adrialand reisen.
Die Lage in Slowenien sei besser als in allen anderen Staaten Europas, deshalb werde der am 12. März erklärte Gesundheitsnotstand wieder aufgehoben, teilte Regierungschef Janez Jana mit. Vorsichtsmaßnahmen wie etwa die Abstandsregeln, die Maskenpflicht und das Verbot von öffentlichen Versammlungen bleiben aber weiter bestehen. Dies sei notwendig, da die Gefahr einer Ausbreitung des Virus noch nicht gebannt sei, erklärte die Regierung.
Die Behörden des zwei Millionen Einwohner zählenden Balkanstaats haben insgesamt rund 1.500 Infektionsfälle gemeldet, 103 Menschen starben bisher an Covid-19. Zuletzt nahm die Zahl der Neuinfektionen erheblich ab.
Moskau startet Massentests auf Corona-Antikörper
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben in Moskau neue Massentests auf Antikörper begonnen. Damit will Europas größte Metropole einen besseren Überblick über den Verlauf des Ausbruchs bekommen. Nach Angaben der Stadtverwaltung werden seit Freitag "alle paar Tage" 70.000 Moskauer nach dem Zufallsprinzip eingeladen, um sich auf Antikörper gegen Sars-CoV-2 untersuchen zu lassen. Bis Ende Mai sollen die Tests auf bis zu 200.000 pro Tag ausgeweitet werden.
Bürgermeister Sergej Sobjanin nannte es ein Vorhaben "von beispiellosem Umfang". Die Ergebnisse seien ein wichtiger Indikator für weitere Lockerungen in der russischen Hauptstadt. Viele Menschen seien bereits infiziert gewesen, ohne es zu wissen, ist Sobjanin überzeugt.
Unterdessen stieg die Zahl erfasster Infektionen im Land binnen eines Tages um etwa 10.600. Damit sind nun rund 262.800 Fälle erfasst. Nach den USA ist Russland das Land mit der zweithöchsten offiziellen Infektionszahl. Der Statistik nach starben 2.418 mit Sars-CoV-2 infizierte Menschen, wie es am Freitag hieß.
Kreise: 59 Infizierte bei Corona-Massentest an Schlachthof in Bayern
Bei der großangelegten Corona-Testung in einem Schlachthof im Landkreis Straubing-Bogen ist das Virus bei 59 Menschen festgestellt worden. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Kreisen der Gesundheitsbehörden. Zuvor war bei 18 Mitarbeitern das Coronavirus nachgewiesen worden. Daraufhin hatten die Behörden eine Reihenuntersuchung aller rund 1.000 Mitarbeiter angeordnet. Damit sind nach jetzigem Stand insgesamt 77 Beschäftigte infiziert. Rund 150 weitere Mitarbeiter sollen aber noch getestet werden, die bislang bei den Tests verhindert waren.
Landkreis Coburg bleibt über Corona-Obergrenze
Der Landkreis Coburg reißt in der Corona-Pandemie als einziger in Bayern weiter die Obergrenze von 50 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Das Robert Koch-Institut gab die Quote am Freitag mit 54,1 an, am Vortag hatte sie bei 58,7 gelegen.
Die Kreisverwaltung in Coburg vermutet einen Zusammenhang mit einer erhöhten Zahl von Erkrankungen im thüringischen Nachbarlandkreis Sonneberg und einem dort beheimateten Dialyse-Zentrum. In Sonneberg lag die Zahl am Freitagmorgen laut RKI bei 46,3 und damit inzwischen unterhalb der kritischen Grenze.
Vorerst keine Quarantäne mehr für Reisende aus EU-Staaten
Deutschland verzichtet dem Innenministerium zufolge vorerst auf die Quarantäne-Pflicht für Einreisende aus der EU, dem Schengen-Raum und Großbritannien. Bund und Länder hätten sich darauf verständigt, dass es für Reisende aus Gebieten mit hohen Infektionszahlen nur noch eine Empfehlung für eine Quarantäne geben werde, sagt ein Sprecher des Ministeriums. Dafür werde eine Verordnung mit Details erarbeitet. Bis dahin werde vorerst keine Quarantäne verhängt. Eine Pflicht zu der zweiwöchigen Quarantäne gebe es nur noch für Nicht-EU-Staatler.
150-Euro-Laptop-Zuschuss geht nicht direkt an Schüler
Der von der großen Koalition vereinbarte Zuschuss von 150 Euro für bedürftige Schüler zur Anschaffung von Laptops oder Tablets soll nicht direkt an die Familien gehen. Die Geräte sollen stattdessen für die Schulen beschafft und von diesen an Schülerinnen und Schüler ausgeliehen werden. Das haben Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) und die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) mitgeteilt. "Die Geräte bleiben auch im Eigentum der Schule und können dadurch auch im Regelbetrieb von der Schule weiterhin genutzt werden", sagte Karliczek. Wer sie für die Schulen beschaffe, werde von Land zu Land unterschiedlich geregelt.
Union und SPD hatten wegen der Schulschließungen in der Corona-Krise vereinbart, eine halbe Milliarde Euro zusätzliche Hilfsgelder für bedürftige Schüler und Schulen bereitzustellen. Das "Sofortausstattungsprogramm" sollen die Schulen auch für die Erstellung von Online-Lehrangeboten nutzen.
Erste Corona-Fälle in Rohingya-Flüchtlingslager in Bangladesch
In Bangladesch sind in einem der größten Flüchtlingslager weltweit erstmals Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Es handle sich dabei um einen Rohingya-Flüchtling aus dem benachbarten Myanmar und einen Einheimischen, der ebenfalls im Lager lebe, sagten die zuständigen Behörden der Deutschen Presse-Agentur. Die beiden würden in ein Isolationszentrum innerhalb des Lagers gebracht. Zweitausend ihrer engen Kontakte sollten demnach ebenfalls in Quarantäne.
Das südasiatische Bangladesch gehört zu den am dichtesten besiedelten Ländern der Welt. Im Kampf gegen das Virus ist die Region, wo mehr als eine Million Rohingya-Flüchtlinge leben, nun seit Wochen abgeriegelt. Die Bewohner wurden aufgefordert, in ihren Behausungen zu bleiben, die oft sehr klein sind. Nur Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, die Nothilfe leisten, dürfen rein und raus. Die Menschen würden per Radio, mit Videos und Postern über Schutzmöglichkeiten aufgeklärt, hieß es vom UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR. Hilfsorganisationen sorgten dafür, dass es für die Bewohner mehr Möglichkeiten zum Händewaschen mit Seife gebe.
Stuttgart verschärft Auflagen für Demo gegen Corona-Regeln
Die Stadt Stuttgart verschärft die Auflagen für die Demonstrationen gegen die Corona-Beschränkungen. Bei der Kundgebung am Samstag auf dem Wasengelände seien höchstens 5.000 Teilnehmer zulässig, teilte die Stadt mit. Die Versammlungsbehörde fordert zudem 500 Ordner, die eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen müssen, da sie zwangsläufig immer wieder den erforderlichen Mindestabstand unterschreiten. Zugang und Abgang zur Demo müssen außerdem so entzerrt werden, dass die Teilnehmer nicht in direkten Kontakt kämen.
"Es war eine Abwägung von Infektionsschutz und der Versammlungsfreiheit", betonte Ordnungsbürgermeister Martin Schairer. Bei der letzten Demonstration habe man festgestellt, dass Teilnehmer ohne vorgeschriebene Maske in Bussen und Bahnen unterwegs waren. Dafür werde man am Samstag 300 Euro Bußgeld verhängen.
Einreise-Quarantäne wird gelockert
Die Bundesländer wollen in den nächsten Tagen ihre wegen der Corona-Pandemie eingeführten allgemeinen Quarantäne-Regeln für Einreisende aus den Nachbarstaaten aufheben. Das Bundesinnenministerium arbeite derzeit an einer neuen Musterverordnung für die Länder, hieß es aus dem Ministerium. Die Bundesländer hätten sich am Donnerstag nach Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt darauf verständigt.
Derzeit gilt in vielen Bundesländern, dass jeder, der aus einem europäischen Nachbarland nach Deutschland einreist, für 14 Tage in Quarantäne gehen muss. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte den Bundesländern empfohlen, die bislang geltenden Quarantäne-Regeln zu lockern und nur noch auf Menschen anzuwenden, die sich zuvor in Drittstaaten aufgehalten haben. Also beispielsweise nicht mehr für Deutsche, die aus Frankreich einreisen oder aus den Niederlanden. Die Entscheidung über die Quarantäne-Regeln liegt alleine bei den Ländern.
Pandemie könnte zu Millionen verschobenen Operationen führen
Hochrechnungen von Wissenschaftlern zufolge könnten infolge der Coronavirus-Pandemie weltweit geschätzt rund 30 Millionen geplante Operationen verschoben oder abgesagt werden. Das geht aus einer Analyse der Universität Birmingham hervor, deren Ergebnisse am Donnerstagabend veröffentlicht wurden. Die Werte gelten dabei nur unter bestimmten Voraussetzungen, etwa der, dass die Kliniken im Mittel drei Monate unter höchster Belastung stehen.
Betroffen vom pandemiebedingten Aufschub sind demnach vor allem orthopädische Eingriffe wie das Einsetzen künstlicher Knie- und Hüftgelenke. Doch die Wissenschaftler rechnen auch damit, dass es weltweit gut zwei Millionen verschobene oder abgesagte Krebsoperationen geben könnte. Allein in Großbritannien wird von etwa 36.000 verschobenen Krebs-OPs ausgegangen.
"Der Zustand von Patienten kann sich verschlechtern und ihre Lebensqualität einschränken, während sie auf eine verschobene Operation warten. In manchen Fällen, zum Beispiel bei Krebs, können verschobene Operationen zu einer Reihe von vermeidbaren Todesfällen führen", erklärte Aneel Bhangu, einer der beteiligten Forscher.
Arbeitsminister Heil fordert strengere Auflagen für Schlachthöfe
Nach den Corona-Ausbrüchen in mehreren Schlachtbetrieben fordert Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) strengere Regeln für die Fleischindustrie. "Hier müssen wir aufräumen. Denn wir riskieren durch das Verhalten einiger schwarzer Schafe eine zweite große Infektionswelle", sagte er dem "Spiegel". Auch Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will härtere Auflagen.
Die beiden Minister wollen dem Bericht zufolge etwa strengere Regelungen bei den Werkverträgen. "Die gängigen Werkvertrags-Varianten lassen zu viele Schlupflöcher", betonte Heil. Laumann sagte: "Es geht nicht, dass Unternehmen ihr Kerngeschäft an Werkvertragsnehmer auslagern können und dann alle Verantwortung von sich wegschieben."
Heil will am Montag Vorschläge ins Corona-Kabinett einbringen, um das Arbeitsschutzgesetz zu ändern. "Wir brauchen verbindliche Quoten für die Kontrollen, schmerzhafte Bußgelder bei Verstößen und klare, unmissverständliche Verantwortung eines Arbeitgebers für seine Betriebsabläufe."
Behörde bezweifelt Zuverlässigkeit von Corona-Test in den USA
Bei einem unter anderem im Weißen Haus verwendeten Corona-Schnelltest in den USA gibt es zunehmend Zweifel an der Zuverlässigkeit. Die US-Arzneimittelaufsicht FDA warnte am Donnerstag (Ortszeit), dass das vom Gesundheitskonzern Abbott hergestellte Testsystem womöglich falsche Ergebnisse liefere. Die FDA verwies dabei auf mehrere Studien. Für den Test hatte Abbott erst im März eine Notfallzulassung der FDA erhalten. US-Präsident Donald Trump, Vizepräsident Mike Pence sowie Top-Mitarbeiter werden derzeit täglich mit Hilfe des Schnelltests auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet.
RKI: Bisher 3,1 Millionen Corona-Tests
In Deutschland sind bisher insgesamt mehr als 3,1 Millionen Coronavirus-Tests durchgeführt worden. Davon sind rund 197.100 positiv ausgefallen, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervorgeht. Die darin veröffentlichten Statistiken zeigen auch, dass die Kapazitäten zuletzt bei weitem nicht ausgeschöpft wurden. Nach den Zahlen aus der vergangenen Woche (4.-10. Mai) beispielsweise wurden nach zusammengezählten Daten von 173 Labors rund 382.000 Tests durchgeführt. Die angegebenen Testkapazitäten lagen um ein Mehrfaches höher.
Die meisten Tests und die höchste Rate positiver Ergebnisse wurden laut RKI-Statistik in der Kalenderwoche 14 – Ende März, Anfang April – verzeichnet: Von rund 408.000 Tests wurde Sars-CoV-2 damals bei 9 Prozent der Proben nachgewiesen. In den Folgewochen sank die Rate der positiven Tests immer weiter, auf zuletzt noch 2,7 Prozent. 35 Labors gaben laut RKI Lieferschwierigkeiten für Reagenzien an, hauptsächlich Extraktionskits und Abstrichtupfer.
Nachdem die Testkriterien zu Beginn der Epidemie relativ strikt waren – mit Voraussetzungen wie einem Aufenthalt im Risikogebiet oder Kontakt zu einem bestätigten Fall – , wurden sie zuletzt nach und nach gelockert. So sollen nun zum Beispiel auch Menschen mit leichten Symptomen einer Atemwegserkrankung getestet werden.
Umfrage: Mehrheit der Deutschen gegen Fortsetzung der Bundesliga
Die Mehrheit der Deutschen ist einer Umfrage zufolge zum jetzigen Zeitpunkt gegen die Fortsetzung der Fußball-Bundesliga. Demnach kritisieren 56 Prozent der Befragten den Saison-Neustart am kommenden Wochenende, wie aus dem "Deutschlandtrend" im ARD-"Morgenmagazin" (Freitag) hervorgeht. Knapp ein Drittel (31 Prozent) ist dagegen für die Fortführung. Zwölf Prozent interessieren sich nicht für Fußball; ein Prozent machte keine Angaben.
40 Prozent der Befragten gaben an, sich weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen von der Politik zu wünschen. Unter ihnen gibt es aber keinen klaren Zuspruch für die Fortsetzung der Saison: 45 Prozent äußern Zweifel, 40 Prozent sind dafür. Hier lesen Sie mehr zu weiteren Ergebnissen der Umfrage.
Umfrage: 56 Prozent wollen Corona-Einschränkungen beibehalten
Mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten will an den derzeit bestehenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie festhalten. Das ergab eine Umfrage von infratest-dimap für den neuen ARD-"Deutschlandtrend". Demnach sehen 56 Prozent der Bürger weitere Normalisierungsschritte kritisch. 40 Prozent der Befragten befürworten dagegen eine Lockerung der Maßnahmen in den kommenden Wochen. 3 Prozent antworteten mit "weiß nicht", während 1 Prozent keine Angaben machte. Vor allem Anhänger der FDP (63 Prozent) und der AfD (61 Prozent) sind für eine weitere Öffnung.
Trump will USA "voll und ganz" auf künftige Epidemien vorbereiten
US-Präsident Donald Trump will die Vereinigten Staaten für Epidemien in der Zukunft wappnen. "Ich bin entschlossen, dass Amerika voll und ganz auf alle künftigen Ausbrüche (von Krankheiten), von denen wir hoffen, dass es keine geben wird, vorbereitet sein wird", sagte Trump am Donnerstag bei einem Auftritt in Allentown im US-Bundesstaat Pennsylvania. "Unsere Anstrengung beginnt mit der dramatischen Steigerung unserer Reserven." Nie wieder werde ein Präsident leere Regale oder abgelaufene Produkte erben – zumindest nicht in den kommenden Jahren, versprach Trump. Das Weiße Haus hatte zuvor mitgeteilt, dass die Regierung an einem "voll ausgestatteten, widerstandsfähigen nationalen Lagerbestand" arbeite, der etwa Schutzmasken vorhalten soll.
Trump hat im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie der Vorgängerregierung von Barack Obama vorgeworfen, für die Startschwierigkeiten seiner Regierung in der Krise verantwortlich zu sein – etwa für anfängliche Probleme mit Tests, die fehlerhafte Ergebnisse geliefert hatten. Ende April sagte Trump, die letzte Regierung habe seiner eigenen "schlechte, kaputte Tests" hinterlassen – ungeachtet der Tatsache, dass das Coronavirus erstmals Ende letzten Jahres auftauchte. Kritiker werfen Trump vor, selbst nicht energisch genug auf die Krise reagiert zu haben, so dass das Virus die USA weitgehend unvorbereitet traf.
Zahl der Infektionen in den USA steigt auf rund 1,384 Mio
Die US-Seuchenbehörde CDC meldet 1.701 weitere Virus-Tote. Die Gesamtzahl steigt damit auf 83.947. Die Zahl der neu Infizierten legt demnach um 20.869 auf rund 1,384 Millionen zu. Die Zahlen seien aber vorläufig und nicht von den einzelnen Bundesstaaten bestätigt, erklärt die Behörde.
Fernunterricht erreicht etliche Schüler nicht
In der Coronakrise konnten viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland digital nicht erreicht werden. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des "Schul-Barometers", die am Freitag vom Institut für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie der Pädagogischen Hochschule Zug in der Schweiz veröffentlicht wurde. Nur etwas mehr als die Hälfte der befragten Schulmitarbeiter gaben an, quasi alle Schülerinnen und Schüler erreicht zu haben.
14 Prozent der Schul-Mitarbeiter gaben an, dass immerhin zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen nicht über das Internet erreichbar gewesen seien. Zwölf Prozent meinten, dass 15 bis 20 Prozent digital nicht kontaktierbar waren. 14 Prozent erklärten, dass 25 bis 50 Prozent digital nicht angesprochen werden konnten. Bei acht Prozent der Befragten war die Erreichbarkeit besonders schlecht. Hier konnten zu 50 und 100 Prozent kein digitaler Kommunikationsweg zu den Schülerinnen und Schülern aufgebaut werden.
Bei den Kommunikationsmedien setzen die Schulen vor allen noch auf die E-Mail (66 Prozent), gefolgt vom Mobiltelefon (Anruf oder Nachricht), Website der Schule und Online-Plattformen wie Moodle. Im Rahmen der Studie wurden mehr als 7.000 Menschen aus dem Schulbetrieb – darunter 655 Schulleiter – aus Deutschland Österreich und der Schweiz befragt.
Unter den drei Nachbarländern schneidet Deutschland bei der technischen Ausstattung der Schule am schlechtesten ab. 56 Prozent der befragten Schul-Mitarbeiter aus der Bundesrepublik glauben nicht, dass die technischen Kapazitäten an der Schule für webbasierte Lehr- und Lernformate ausreicht. Nur 24 Prozent meinen, dass die Voraussetzungen erfüllt sind. In den beiden Alpenstaaten liegt der Anteil deutlich höher (Österreich 54 Prozent, Schweiz 57 Prozent).
Rekordzahl an Neuinfektionen in Brasilien
Aus Brasilien wird eine Rekordzahl der Neuinfektionen gemeldet. Nach Daten des Gesundheitsministeriums erhöht sich die Zahl der festgestellten Ansteckungen um 13.944 auf 202.918. Die Zahl der Toten steigt um 844 auf 13.933.
Altmaier: Nach Corona-Krise Sparsamkeit und Selbstdisziplin nötig
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erwartet härtere Zeiten nach der Corona-Krise. "Ohne Sparsamkeit, Selbstdisziplin und Entlastungen für die Wirtschaft wird es nach der Krise nicht gehen", sagte Altmaier dem "Handelsblatt". Er zeigte sich jedoch optimistisch, dass ein Abbau der nun in den Haushalten aufgenommenen Schulden gelingen werde: "Das haben wir auch nach der Banken- und Börsenkrise geschafft." Die Selbstheilungskräfte der deutschen Wirtschaft seien enorm.
SPD-Chef Norbert-Walter Borjans warnte dagegen vor einem zu starken Sparkurs des Staates: "Es wäre grundfalsch, in die Krise hinein zu sparen, anstatt für Nachfrage zu sorgen. Wir dürfen auch nach der Krise nicht auf dringend notwendige Investitionen verzichten", sagte er dem "Handelsblatt". Für die unteren Einkommen müssten die Steuern gesenkt werden, forderte Borjans. Gleichzeitig sollten ihm zufolge Menschen mit hohem Einkommen auch einen größeren Beitrag leisten.
Hessens Regierungschef zweifelt an Konzept für Bundesliga-Neustart
Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hat Zweifel an den Corona-Auflagen der Deutschen Fußball Liga geäußert. Er hoffe, dass die Bundesliga die Saison abschließen könne. Es könne aber passieren, "dass bei positiven Tests halbe Mannschaften in Quarantäne müssen und das ganze ausgefeilte Konzept für die Corona-Krise nicht funktioniert", sagte der CDU-Politiker der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Dass die zahlreichen Tests für Fußballspieler von vielen Menschen als ungerecht empfunden würden, könne er sehr gut nachvollziehen. Gleichzeitig verwies Bouffier aber darauf, dass es sich dabei nur um 3.000 von 400.000 abgerufenen und einer Million zur Verfügung stehenden Tests pro Woche handele. "Testbedarfe aus dem Gesundheitswesen gehen immer vor", betonte er.
Karliczek: Mix von nationaler und internationaler Impfstoff-Strategie
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hat sich bei der Arbeit am Impfstoff gegen das Coronavirus für eine Mischung aus internationalen und nationalen Anstrengungen ausgesprochen. "Die Sicherstellung einer weltweiten Verteilung von Impfstoffen zu fairen Preisen und die Gewährleistung der Versorgung der Bürgerinnen und Bürger des eigenen Landes sind keine Gegensätze", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Beide Ansätze müssten gleichermaßen verfolgt werden, denn die Pandemie lasse sich nur in einem internationalen Zusammenwirken unter Kontrolle bringen.
"Internationale und nationale Anstrengungen zur Impfstoffentwicklung und –herstellung sind zwei Seiten derselben Medaille", sagte Karliczek. Angesichts des insgesamt sehr hohen Finanzbedarfs für die Entwicklung von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 sei grundsätzlich jede Investition in entsprechende Forschung und Entwicklung zu begrüßen, betonte die CDU-Politikerin. Neben Mitteln für die internationale Impfstoff-Allianz CEPI will die Bundesregierung bis zu 750 Millionen Euro zur Beschleunigung der Impfstoffentwicklung und den Ausbau der Produktionskapazitäten zur Verfügung stellen. "Durch beide Initiativen wird sowohl die Bereitstellung von Impfstoffen für die weltweite Verteilung als auch die Sicherstellung der Impfstoffversorgung in Deutschland unterstützt."
EU fordert unabhängige Untersuchung des Ursprungs von Corona
Der Außenbeauftragte der Europäischen Union, Josep Borell, fordert eine unabhängige Untersuchung des Ursprungs von Corona. Damit sich die Welt vor künftigen Pandemien besser schützen könne, bedürfe es einer unabhängigen wissenschaftlichen Untersuchung des Ursprungs dieser Pandemie, schrieb Borell in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Das Virus trat vermutlich im Dezember 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan das erste Mal auf. Zudem rief er China dazu auf, bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie, der Forschung nach Impfstoffen und der Ankurbelung der Weltwirtschaft "seine Rolle und Verantwortung gemäß seinem Gewicht" wahrzunehmen.
Palmer: Kritiker der Corona-Maßnahmen werden oft beiseite gedrängt
Der prominente Grünen-Politiker und Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer beklagt, dass viele Kritiker der einschneidenden Alltagsbeschränkungen in der Corona-Krise beiseite gedrängt und teils auch diffamiert würden. Das erinnere ihn an die Flüchtlingskrise 2015, als Debatten über die Einreise Hunderttausender Migranten mit "moralisierender Alternativlosigkeit" abgewürgt worden seien, sagte er am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner".
Zu den jüngsten Protesten Tausender Bürger gegen die Corona-Beschränkungen in verschiedenen Städten sagte er, dies sei auch eine Folge der zu kurz gekommenen Diskussion über die Zielgenauigkeit und die Verhältnismäßigkeit der staatlichen Maßnahmen. Es habe schon eine "Gegenöffentlichkeit" in der harten Shutdown-Phase gegeben, doch sei diese von den großen Medien überwiegend ignoriert worden.
Bund und Länder einigen sich auf teilweise Aufhebung der Quarantäne-Pflicht
Die Quarantäne-Regelungen für die Einreise nach Deutschland werden abgeschwächt. Wer aus EU- und Schengen-Staaten sowie Großbritannien nach Deutschland einreist oder zurückkehrt, muss sich künftig nicht mehr in eine 14-tägige häusliche Quarantäne begeben, wie die nordrhein-westfälische Landesregierung mitteilte. Darauf hätten sich Bund und Länder verständigt. Die neue Regelung werde in den kommenden Tagen umgesetzt. Nordrhein-Westfalen setzt die Änderungen nach eigenen Angaben bereits ab Freitag um.
Wegen der Corona-Pandemie gilt seit dem 9. April eine Quarantäne-Pflicht für Bundesbürger und Ausländer, die nach Deutschland einreisen. Sie müssen nach Grenzübertritt direkt zu ihrer Unterkunft fahren und dort 14 Tage in häuslicher Isolation bleiben, um abzuklären, ob sie mit dem Corona-Virus infiziert sind. Ausnahmen von der Quarantäne-Pflicht gelten unter anderem für Berufspendler, Saisonarbeiter und Mitarbeiter von Polizei und Gesundheitsbehörden.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) erklärte, die nun beschlossene Neuregelung schaffe Rechtsklarheit und sei eine große Erleichterung für die Menschen vor allem in den Grenzregionen. "Wir senden damit auch eine deutliche Botschaft an unsere Nachbarländer auf dem Weg zurück in die europäische Normalität." Deutschland werde die Corona-Krise nur überwinden, "wenn die europäische Freizügigkeit für Personen, Waren und Dienstleistungen vollständig wiederhergestellt ist".
Trump: Keine Lust auf Gespräche mit chinesischem Präsidenten Xi
Die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China sorgen inzwischen auch für Kommunikationsprobleme auf höchster Ebene. US-Präsident Donald Trump sagte in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview mit dem Sender Fox Business, er habe zwar eine gute Beziehung zum chinesischen Präsidenten Xi Jinping, "aber im Moment will ich nicht mit ihm sprechen".
Trump beklagte sich generell über Peking: "Ich bin sehr enttäuscht von China." Der US-Präsident drohte, die USA hätten einige Hebel in der Hand, und schob vage nach: "Wir könnten die Beziehungen komplett abbrechen." Näher äußerte er sich zu dieser ungewöhnlichen Drohung jedoch nicht.
Erneut warf Trump den Chinesen vor, sie hätten die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie nicht gleich an der Quelle gestoppt und dadurch enormen Schaden angerichtet. "Es war entweder Dummheit, Inkompetenz oder es war absichtlich."
Trump beklagte ebenfalls Versuche Chinas, geistiges Eigentum in den USA zu stehlen. US-Behörden hatten am Mittwoch öffentlich davor gewarnt, dass chinesische Hacker Forschungsarbeit im Kampf gegen das Coronavirus ausspähen.
Mehr als 300.000 Corona-Tote weltweit
Weltweit sind inzwischen mehr als 300.000 Menschen an Covid-19 gestorben. Das geht aus den Zahlen der US-amerikanischen Johns-Hopkins-Universität hervor. Hier lesen Sie mehr.
Moskau plant Massentests auf Corona-Antikörper
Massentests in Moskau sollen Aufschluss geben über den tatsächlichen Verlauf der Corona-Pandemie in der russischen Hauptstadt. Künftig sollen alle drei Tage 70.000 Bürger eingeladen werden, um sich auf Corona-Antikörper untersuchen zu lassen, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin am Donnerstag mit. Moskau ist das Epizentrum der Corona-Krise in Russland. Die Zahl der landesweiten Neuinfektionen fiel am Donnerstag erstmals seit Anfang Mai unter die Marke von 10.000.
Die freiwilligen Tests sollen nach Angaben von Sobjanin das wahre Ausmaß der Corona-Infektionen in Moskau zeigen. Viele Einwohner hätten sich womöglich angesteckt, ohne dies zu merken, sagte der Bürgermeister im Fernsehen. Die Massentests seien weltweit "einzigartig", sagte der Bürgermeister.
Durch den Nachweis von Antikörpern im Blut kann nachgewiesen werden, ob jemand mit dem Coronavirus infiziert war und somit immun ist. Die Ergebnisse der Tests seien ein wichtiger Indikator, um weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Moskau ins Auge zu fassen, betonte Sobjanin.
Weiterer Schlachthof in Schleswig-Holstein von Corona-Erkrankungen betroffen
Der Kreis Nordfriesland hat drei neue Corona-Fälle gemeldet. Sie stammen aus dem Umfeld des Schlachthofes Husum, wie der Kreis mitteilte. "Alle drei Personen zeigen nur leichte Symptome. Wir haben für sie und 32 weitere Kontaktpersonen häusliche Quarantäne angeordnet", sagte Landrat Florian Lorenzen. Insgesamt wurden im Zusammenhang mit dem Husumer Schlachthof rund 340 Personen getestet. Sie gehören teils zur Stammbelegschaft des Betriebes, teils zu Subunternehmen. Auch 29 Mitarbeiter des Kreis-Veterinäramtes sind darunter, weil sie für die Kontrolle der Fleischhygiene auf dem Schlachthof verantwortlich sind.
Nur fünf Testergebnisse stehen noch aus. "Wir sind beruhigt, denn nach den Meldungen aus dem Süden des Landes hatten wir deutlich höhere Zahlen befürchtet", sagte die Leiterin des Gesundheitsamtes, Antje Petersen. Das Land hatte am 8. Mai angeordnet, die Belegschaften aller großen Schlachthöfe in Schleswig-Holstein testen zu lassen. Hintergrund waren die vielen Corona-Fälle im Umfeld eines Schlachthof in Bad Bramstedt.
Der Betrieb auf dem Schlachthof in Husum kann weiterlaufen. Dies ist den Angaben zufolge das Ergebnis einer vollständigen Begehung durch Gesundheitsamt und Veterinäramt.
Studie deckt auf: Nicht nur Lunge durch Covid-19 betroffen
Das Coronavirus befällt laut einer Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) neben der Lunge auch zahlreiche andere Organe. Mehr dazu lesen Sie hier.
US-Bundesstaat klagt gegen Ausgangssperre – und gewinnt
Im landesweiten Streit um die Lockerungen der Corona-Auflagen hat der Oberste Gerichtshof des US-Bundesstaates Wisconsin die Ausgangssperre in dem Staat im Mittleren Westen aufgehoben. Diese Entscheidung könnte "all die Arbeit, die wir geleistet haben, und all die Opfer, die die Wisconsiner in den vergangenen Monaten gebracht haben", zunichte machen, schrieb der demokratische Gouverneur Tony Evers am Mittwoch bei Twitter. Evers hatte die Ausgangssperre bis zum 26. Mai verlängert, allerdings einige Beschränkungen für Geschäfte gelockert. Das Gericht stellte sich mit seiner Entscheidung auf die Seite von US-Präsident Donald Trump und seinen Republikanern. Diese drängen auf eine rasche Öffnung des Landes in der Corona-Pandemie.
Trumps Chefberater in der Corona-Krise, der Seuchenexperte Anthony Fauci, hingegen warnt vor einer vorschnellen Lockerung der Corona-Restriktionen. Es gebe das "reale Risiko" einer neuen Infektionswelle, die sich nicht kontrollieren lasse. Trump gratulierte Wisconsin am Donnerstag auf Twitter zu dem "errungenen Sieg". Der demokratische Gouverneur des Bundesstaates "wurde von den Gerichten gezwungen, den Staat zu öffnen. Die Menschen wollen mit ihrem Leben weitermachen", twitterte der US-Präsident. "Das ist ein Chaos", sagte Evers dem Fernsehsender CNN. Auch wenn der Bundesstaat nicht zu den am härtesten betroffenen gehört, starben dennoch mehr als 400 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19. Über 10.900 Infektionsfälle wurden gemeldet.
Brasilien: Politiker und Unternehmer wegen Betrugs mit medizinischer Ausstattung festgenommen
Die Bundespolizei in Rio de Janeiro hat mehrere Unternehmer und Politiker wegen des Verdachts auf Betrug im Gesundheitssystem in der Corona-Krise festgenommen. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, öffentliche Gelder bei überteuerten Anschaffungen über soziale Organisationen unterschlagen zu haben, wie aus der Erklärung der Staatsanwaltschaft von Rio hervorgeht. "Die kriminelle Organisation fuhr mit den kriminellen Praktiken selbst während der sich verschärfenden Pandemie fort", hieß es in der Erklärung.
Sie habe sogar den Notstand, der Aufträge ohne Ausschreibung erlaubt, ausgenutzt, um unrechtmäßige Verträge mit der öffentlichen Hand einzugehen. Medienberichten zufolge soll es sich dabei um Ankäufe wie Atemgeräte für die provisorischen Kliniken gehandelt haben, die die Regierung des Bundesstaates Rio de Janeiro in den vergangenen Wochen errichtete, um die Kapazitäten im Gesundheitswesen zu erhöhen. Demnach ist auch das provisorische Krankenhaus im legendären Maracanã-Stadion von dem Betrug betroffen.
Unter den fünf Festgenommenen sind der ehemalige Präsident des Landtags von Rio de Janeiro, Paulo Melo, und der Unternehmer Mário Peixoto, der mit der Regierung von Gouverneur Wilson Witzel zusammenarbeitet. Peixoto hat auch schon mit Sérgio Cabral, einem von Witzels Vorgängern, Geschäfte gemacht, der als einer der korruptesten Politiker Brasiliens gilt. In mehreren Verfahren wurde er wegen Korruption, Geldwäsche und der Bildung einer kriminellen Vereinigung zu insgesamt 198 Jahren Haft verurteilt.
EU-Politiker fordern Impfstoff-Produktion notfalls auch ohne Hersteller-Genehmigung
Abgeordnete des EU-Parlaments haben sich dafür ausgesprochen, den Zugang zu Coronavirus-Impfstoff notfalls über sogenannte Zwangslizenzen zu garantieren. Rechtlich sei es möglich, Medikamente sowie Impfstoffe auch ohne ausdrückliche Genehmigung des Originalherstellers in der EU herzustellen, betonte der gesundheitspolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Peter Liese (CDU), am Donnerstag in einer Plenumsdebatte. Sollte ein Impfstoff zunächst in den USA oder in China entwickelt werden, müsse die EU alles dafür tun, dass der Impfstoff tatsächlich allen Ländern zur Verfügung stehe.
Mit Zwangslizenzen dürften europäische Firmen den Impfstoff ohne eine Genehmigung des Patentinhabers produzieren. Dieser würde dann mit einer staatlich festgelegten Gebühr entschädigt. Die Gesundheit der Menschen dürfe nicht vom guten Willen der Pharmaindustrie abhängen, erklärte die belgische Abgeordnete Petra De Sutter. Auch sie sprach sich dafür aus, dass die EU-Mitgliedsstaaten, wenn notwendig, Zwangslizenzen vergeben. Die Europäische Union müsse zudem sicherstellen, dass unter Zwangslizenzen hergestellte Medizin importiert und weltweit gehandelt werden könne, forderte die Grünen-Europaabgeordnete Anna Cavazzini.
Heftige Kritik an britischem Umgang mit Covid-19 in Pflegeheimen
Der Druck auf die Regierung in London wegen ihres Umgangs mit der Coronavirus-Pandemie wächst weiter. Immer mehr in den Fokus rückt dabei die Situation in Pflegeheimen, wo knapp ein Viertel der bislang etwa 40.000 auf Covid-19 zurückgeführten Todesfälle registriert wurden. Kritisiert wird vor allem, dass bis Mitte April Patienten aus Krankenhäusern in Pflegeheime verlegt wurden, ohne vorher standardmäßig auf das Coronavirus getestet worden zu sein. Es sei offensichtlich, dass jeder hätte getestet werden müssen, sagte Ex-Gesundheitsminister Jeremy Hunt von der konservativen Regierungspartei der BBC.
Befürchtet wird, dass die Zahl der Sterbefälle in Pflegeheimen weitaus höher ist als bislang bekannt, weil viele Infektionen möglicherweise nicht entdeckt wurden. Darauf weist eine im Vergleich zu den vergangenen Jahren überdurchschnittlich hohe Zahl an Todesfällen hin. Jüngsten Zahlen des Statistikamts ONS (Office for National Statistics) zufolge ereigneten sich in der letzten Aprilwoche sogar 40 Prozent aller Covid-19-Todesfälle in Pflegeheimen.
Malu Dreyer ist für Aufhebung von Quarantänepflicht
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) will die Quarantänepflicht für Rückkehrer aus dem Ausland gemäß der Absprachen mit dem Bund "rückabwickeln". "Sie wird dann nur noch für Einreisende aus Drittstaaten der Quarantänepflicht gelten", sagte Dreyer der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Einzelheiten nannte sie nicht. Die SPD-Politikerin kündigte zudem mit Blick auf die anhaltenden Grenzkontrollen etwa zu Frankreich an, sich dafür einzusetzen, dass es bald weitere Öffnungsschritte bis zur vollständigen Rückkehr zur Normalität geben könne - unter Beobachtung des Infektionsgeschehens.
EU-Abgeordnete: Corona-App ist keine "Wunderwaffe"
Abgeordnete des EU-Parlaments haben vor zu hohen Erwartungen an Handy-Apps gegen die Corona-Pandemie gewarnt. "Nationale Regierungen präsentieren die Apps als Wunderwaffe gegen die Pandemie", sagte die liberale Abgeordnete Sophie In't Veld am Donnerstag in Brüssel. Aber das Dilemma, dass im Kampf gegen die Viruserkrankung der Schutz der Gesundheit und wirtschaftliche Interessen auf einen Nenner gebracht werden müssten, werde dadurch nicht gelöst.
Es gebe bislang keine Belege dafür, dass Apps zur Kontaktnachverfolgung die Krankheit eindämmen können, sagte auch die SPD-Politikerin Birgitt Sippel. "Dafür gibt es aber ernsthafte Bedenken", etwa beim Datenschutz. Der CDU-Abgeordnete Andreas Schwab sprach sich zwar für eine möglichst schnelle Einführung von Corona-Apps aus, das wichtigste sei aber dennoch zunächst "Abstandhalten und Händewaschen".
Trump will Schulen öffnen: Virus habe „sehr wenig Auswirkungen“ auf Jüngere
Ungeachtet eindringlicher Warnungen ranghoher Gesundheitsbeamter will US-Präsident Trump die Wiedereröffnung von Schulen und Universitäten vorantreiben. Das neue Schuljahr solle wie geplant im Herbst beginnen. Ausdrücklich widersprach er dabei der Einschätzung von Experten, die vor übereilten Schritten warnen. Die Entscheidung zur Lockerung der Corona-Auflagen liege bei den Gouverneuren der 50 Bundesstaaten, Schulen seien dabei aber wichtig, sagte Trump im Weißen Haus. "Ein Staat ist nicht offen, wenn die Schulen nicht geöffnet sind."
Hochrangige Beamte mahnten dagegen zur Vorsicht. "Ohne klare Planung und Umsetzung der Schritte, die ich und andere Experten umrissen haben, wird 2020 der dunkelste Winter der jüngeren Geschichte sein", warnte Rick Bright, ehemaliger Direktor der dem Gesundheitsministerium untergeordneten Behörde BARDA. Es sei eine "unbestreitbare Tatsache", dass im Herbst das Coronavirus erneut auftreten werde, erklärte Bright. Mit einem gleichzeitigen Ausbruch der Grippe wäre dies eine "beispiellose Belastung" für das Gesundheitssystem. Das Land sei wegen Trumps irreführender Kommunikation und einer fehlenden landesweiten Strategie wie gelähmt. Wissenschaftliche Erkenntnisse müssten die Strategie für den Kampf gegen das neuartige Coronavirus definieren, "nicht Politik und Vetternwirtschaft".
Unternehmen veröffentlicht erste Erkenntnisse aus Impfstoffprojekt
Das Biotechnologieunternehmen CureVac hat erste Daten zu seinem Corona-Impfstoffprojekt bekannt gegeben. Der Impfstoff habe bei niedriger Dosierung positive präklinische Ergebnisse erzielt, teilt die Tübinger Firma mit. Die vorliegenden Daten zeigten eine "ausgewogene Immunantwort, verbunden mit der Bildung einer hohen Anzahl von virusneutralisierenden Titern und T-Zellen". Im Juni will CureVac erste klinische Studien mit gesunden Freiwilligen starten.
Bundesregierung hält an internen Corona-Auflagen fest
Die Bundesregierung will trotz der Lockerungen in den Ländern an ihren internen Auflagen der Corona-Beschränkungen festhalten. Dienstreisen sollen weiter möglichst vermieden werden, heißt es in einem, der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden, Beschluss des Corona-Kabinetts. Unter anderem sollen die meisten Besprechungen in Bundesministerien und Behörden sollten weiter vornehmlich als Telefon- und Videokonferenz abgehalten werden, heißt es in dem Papier vom 7. Mai. Bis zum 6. September werden zudem in Absprache mit dem Bundestag alle Abgeordneten-Informationsreisen abgesagt.
Wuhan beginnt mit Tests der gesamten Einwohner
In der chinesischen Millionenmetropole Wuhan haben sich am Donnerstag vor provisorischen Teststationen lange Warteschlangen gebildet, nachdem die Behörden die Testung der gesamten Bevölkerung auf das Coronavirus angeordnet haben. Auf Parkplätzen, in Parks und Wohngebieten wurden Zelte aufgestellt, wo in Schutzanzügen gekleidete Gesundheitsmitarbeiter Abstriche machten. "Das ist eine gute Sache. Auf diese Weise zeigt man Verantwortung gegenüber anderen und sich selbst", sagte ein 40-jähriger Einwohner der Nachrichtenagentur AFP.
Staatschefs aus aller Welt fordern kostenlose Impfung für alle
Staats- und Regierungschefs weltweit haben sich für kostenlose Corona-Therapien und -Impfstoffe für alle Menschen weltweit ausgesprochen, sobald die Behandlungsmethoden verfügbar sind. "Regierungen und internationale Partner müssen sich hinter eine weltweite Garantie stellen, die sicherstellt, dass ein sicherer und effektiver Impfstoff – sobald dieser verfügbar ist – schnell produziert und für alle Menschen in allen Ländern kostenlos zur Verfügung gestellt wird", heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief mit mehr als 140 prominenten Unterzeichnern.
Der Appell richtet sich an die Weltgesundheitsversammlung (WHA), die kommende Woche zu ihrem Jahrestreffen zusammenkommt und eines der Hauptorgane der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist. Ein künftiger Impfstoff dürfe nicht patentiert werden, zudem müssten Forschungsergebnisse von Staaten geteilt werden, heißt es in dem Appell, der unter anderen von Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa, Pakistans Regierungschef Imran Khan, sowie den Staatschefs Senegals und Ghanas, Macky Sall und Nana Akufo-Addo, unterzeichnet wurde. Auch die Entwicklungsorganisation Oxfam forderte vor der WHA-Versammlung, Impfstoffe und Medikamente patentfrei für alle Menschen und Länder verfügbar zu machen.
Finnland öffnet Schulen wieder
Finnland hat am heutigen Donnerstag erstmals seit acht Wochen die in der Corona-Krise geschlossenen Schulen wieder geöffnet. Da die Sommerferien bereits Anfang Juni beginnen, werden die Schüler zunächst nur rund zwei Wochen lang den Unterricht besuchen. Die finnische Lehrergewerkschaft kritisierte den Schritt: Die Schulen seien möglicherweise nicht in der Lage, "die Sicherheit der Kinder oder des Personals vollständig zu gewährleisten", erklärte sie.
In den Schulen gelten strenge Abstandsregeln. Zudem werden die Pausen zwischen den Unterrichtsstunden gestaffelt, damit sich nicht zu viele Kinder gleichzeitig auf dem Pausenhof aufhalten. Laut Bildungsministerin Li Andersson ist derzeit ein Gesetz in Arbeit, dass es Schulen ermöglichen soll, flexibel zwischen Frontal- und Fernunterricht zu wechseln, falls die Infektionszahlen wieder steigen.
Krankschreibung per Telefon nur noch bis Ende Mai möglich
Arbeitnehmer können sich noch bis Ende Mai auch nach telefonischer Rücksprache mit dem Arzt krankschreiben lassen. Ab 1. Juni soll dann aber wieder ein Praxisbesuch dafür nötig sein, wie der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen am Donnerstag einstimmig beschloss. Das Ende der Sonderregelung wegen der Corona-Krise stehe im Einklang mit der aktuellen Einschätzung der Gefährdungslage, die zu Lockerungen in vielen Bereichen geführt habe, machte der Vorsitzende des Gremiums, Josef Hecken, deutlich.
Noch bis 31. Mai gilt nun, dass Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen wegen leichter Atemwegserkrankungen für bis zu sieben Kalendertage auch telefonisch zu bekommen sind. Dies kann ebenfalls per Telefon um weitere sieben Tage verlängert werden. Der Bundesausschuss hatte die befristete Ausnahmeregelung in den vergangenen Monaten mehrmals verlängert.
Steinmeier: "Mundschutz empfehlenswerter als Aluhut"
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts der Verbreitung von Verschwörungstheorien an die Vernunft der Bürger appelliert. Seine Hoffnung sei, dass "wir uns weiterhin an Tatsachen und Fakten orientieren", sagte Steinmeier in Berlin. Hier lesen Sie mehr.
SPD will Bundesinitiative wegen Fällen auf Schlachthöfen starten
Angesichts der neuen Debatte um Missstände in der Fleischindustrie will die nordrhein-westfälische SPD-Fraktion eine Bundesratsinitiative für bessere Arbeitsbedingungen der oft ausländischen Beschäftigten starten. Im nächsten Landtagsplenum werde die SPD einen entsprechenden Antrag zur Eindämmung von Werkverträgen in der Leiharbeit stellen, sagte SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty am Donnerstag in Düsseldorf. Bisher seien alle Initiativen an der Union in der großen Koalition in Berlin gescheitert.
Die Kernaufgaben in Unternehmen müssten generell von eigenen Beschäftigten erledigt und dürften nicht an Subunternehmer vergeben werden, sagte Kutschaty. In der Fleischbranche sei das aber nicht der Fall.
Die SPD sei bereit, NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) im Kampf für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter in Fleischbetrieben zu unterstützen. Nach den zahlreichen Corona-Fällen in einem Coesfelder Schlacht- und Zerlegebetrieb hatte Laumann angekündigt, eine "Politik der Null-Toleranz" gegen Schlachthofbetreiber zu führen.
Beschluss: Kurzarbeitergeld wird erhöht – Kritik an Corona-Gesetzen gibt es dennoch
Die Opposition im Bundestag hat die umfangreichen Corona-Gesetze der Regierung kritisiert, die an diesem Donnerstag zur Abstimmung stehen. Die Linke bemängelte, dass die geplante Corona-Prämie nur für Beschäftigte in der Altenpflege gezahlt werden soll. Die AfD warf der großen Koalition vor, mit ihrer Krisenpolitik Angst, Hysterie und Depression zu erzeugen. FDP und Grüne kritisierten, dass die Pläne dem Gesundheitsministerium zu weitreichende Befugnisse gäben.
Gesundheitsminister Jens Spahn verteidigte die Maßnahmen. "Ein Virus wie dieses bekämpft man doch nicht, indem man es leugnet", sagte der CDU-Politiker. Man habe gemeinsam viel erreicht. Es sei gelungen, die Infektionsdynamik zu brechen.
Der Bundestag beschloss allerdings am heutigen Donnerstag auch schon ein Gesetz, um Arbeitnehmer stärker vor Lohneinbußen bei Kurzarbeit zu bewahren. Die große Koalition stimmte dafür, die Opposition enthielt sich. Generell gibt es als Kurzarbeitergeld bereits jetzt 60 Prozent des letzten Nettolohns oder 67 Prozent für Menschen mit Kindern. Nun soll es ab dem vierten Monat des Bezugs auf 70 Prozent beziehungsweise 77 Prozent erhöht werden. Ab dem siebten Bezugsmonat sollen es künftig 80 Prozent oder 87 Prozent sein. Dies soll bis längstens 31. Dezember 2020 gelten. Das Gesetz, mit dem sich der Bundesrat noch befassen muss, sieht unter anderem auch einen längeren Anspruch auf Arbeitslosengeld vor.
Deutsche buchen offenbar wieder Urlaub
Die Aussicht auf Lockerungen von Reisebeschränkungen beschert den Reiseanbietern deutlich gestiegene Buchungszahlen für den kommenden Sommer. Deutsche Kunden buchten in den vergangenen Tagen mehr als doppelt so viele Urlaubstage wie zur Vorjahreszeit, wie eine Auswertung des touristischen Vertriebsdienstleisters DS Destination Solutions für die "Wirtschaftswoche" am Donnerstag zeigte. Demnach lag die Zahl im April noch bis zu 90 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Den "größten Run" verzeichnete das Tochterunternehmen des Kölner Touristikunternehmens HRS, das auch die Angebote anderer Reiseanbieter bündelt, demnach bei Ferienwohnungen an der deutschen Küste. Urlauber wollten dort im Schnitt außerdem länger bleiben als früher. Auch Kreuzfahrtreedereien erlebten einen Aufschwung. Hotels dagegen seien derzeit insgesamt etwas weniger gefragt, mit Ausnahme von Häusern großer Hotelketten, die mit strengen Hygienekonzepten werben.
Schülerin klagt erneut gegen Rückkehr in die Schule
Eine Schülerin aus Frankfurt wehrt sich erneut mit einem Eilantrag vor Hessens oberstem Verwaltungsgericht gegen eine Rückkehr in die Schule. "Zur Begründung ihres Antrags beruft sie sich auf Belange des Infektions- und des Gesundheitsschutzes, die in Zeiten der Corona-Pandemie nicht hinreichend gewährleistet seien", erklärte ein Sprecher des Verwaltungsgerichtshofs in Kassel am Donnerstag. Am (morgigen) Freitag werde der zuständige Senat darüber entscheiden. Danach will das Gericht die Öffentlichkeit informieren.
Neue Studie offenbart Details zu Corona-Übertragung
Das Coronavirus könnte einer neuen Studie zufolge möglicherweise vor allem beim Sprechen übertragen werden. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Strenge Baderegeln in Griechenland veranlasst
Vor einer erwarteten Hitzewelle in den kommenden Tagen hat der griechische Corona-Krisenstab die Öffnung aller 515 organisierten Badeanstalten des Landes ab Samstag erlaubt. Es wurden jedoch strenge Auflagen für die Badenden erlassen. So sollen nur 40 Menschen pro 1.000 Quadratmeter zugelassen werden. Der Abstand zwischen den Sonnenschirmen muss mindestens vier Meter betragen. Und unter den Schirmen dürfen höchstens zwei Liegen stehen. Die Strandbars dürfen außerdem nur verpacktes Essen verkaufen und keinen Alkohol ausschenken, wie das Staatsfernsehen (ERT) am Donnerstag berichtete.
Bislang war das Baden im Meer in Griechenland wegen der Corona-Epidemie nur an nicht organisierten Küstenabschnitten erlaubt.
Bayern setzt bei Kultur-Öffnung auf Vorsicht
Nach langen Corona-bedingten Schließungen will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auch bei der Wiedereröffnung von Kultureinrichtungen sehr vorsichtig vorgehen, setzt aber auf einen langsamen Neustart ab Pfingsten. Das Gros werde nach Einschätzung der Kulturminister aber eher erst ab den Sommerferien oder danach beziehungsweise im Herbst folgen.
Kurz trägt bei offiziellem Termin weder Maske noch hält Abstand
Der erste offizielle Besuch außerhalb Wiens seit Beginn der Corona-Krise hat Österreichs Kanzler Sebastian Kurz heftige Kritik eingebracht. Der konservative Politiker war am Mittwoch im Kleinwalsertal ohne Mundschutz unterwegs. Mehr dazu lesen Sie hier.
Umfrage zeigt: Gesundheitsämter haben zu wenig Personal
Viele Gesundheitsämter haben in der Corona-Krise zu wenige Mitarbeiter, um die Kontakte Infizierter ausreichend nachzuverfolgen. Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage von NDR und WDR von dieser Woche. Demnach gaben 119 aller gut 380 befragten Ämter in Deutschland an, nicht über die von Bund und Ländern geforderten fünf Mitarbeiter pro 20.000 Einwohner zu verfügen. Allerdings antwortete nicht einmal die Hälfte der befragten Behörden auf die Anfrage. 178 schriftliche Antworten wurden ausgewertet. In 25 Fällen erklärten die Gesundheitsämter demnach, generell überlastet zu sein und darum ihren Aufgaben nicht vollständig nachkommen zu können.
UN befürchten Anstieg von psychischen Erkrankungen
Gesundheitsexperten der Vereinten Nationen befürchten wegen der weltweiten Coronavirus-Pandemie einen starken Anstieg psychischer Erkrankungen. "Isolation, Angst, Unsicherheit, wirtschaftliche Turbulenzen – all das löst psychischen Stress aus oder könnte ihn verursachen", sagte Devora Kestel, Direktorin der Abteilung für psychische Gesundheit bei der Weltgesundheitsorganisation WHO. Es sei wahrscheinlich, dass es zu mehr psychischen Erkrankungen komme. Die Regierungen müssten das Thema in den Mittelpunkt ihrer Krisenbekämpfung stellen. Dazu seien mehr Investitionen in psychologische Unterstützung und Notfallprogramme nötig, wie etwa Therapien per Videokonferenz.
Zu den besonders gefährdeten Gruppen gehörten Kinder und Jugendliche, die von ihren Freunden getrennt würden und nicht mehr zur Schule gehen dürften, sowie Mitarbeiter im Gesundheitswesen. Doch auch außerhalb des Gesundheitssektors hätten viele Menschen mit den Folgen der Isolation zu kämpfen. Andere hätten Angst, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, zu sterben oder Familienmitglieder zu verlieren. Die Unsicherheit, wie lange die Krise noch anhält, könne zu Angst und Hoffnungslosigkeit führen.
Polizist bei Demonstration gegen Corona-Auflagen verletzt
Bei einer nicht genehmigten Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen im sächsischen Pirna, ist ein Polizist verletzt worden. Am Mittwochabend hatten sich nach Angaben der Polizei etwa 200 Menschen auf dem Marktplatz versammelt. Dabei hätten 30 gewaltbereite Teilnehmer die Einsatzkräfte angegriffen, sagte ein Sprecher. Zu Art und Umständen der Verletzung machte er am Donnerstag keine weiteren Angaben. Insgesamt wurden acht Strafverfahren eingeleitet, unter anderem wegen Landfriedensbruchs und tätlichen Angriffs auf Vollzugsbeamte. Nach Auswertung der Videoaufzeichnungen seien weitere Ermittlungsverfahren möglich.
Mann ohne Schutzmaske bespuckt Verkäuferin
In Crailsheim (Kreis Schwäbisch Hall) hat ein Mann ohne Schutzmaske eine Verkäuferin angespuckt. Mehr dazu lesen Sie hier.
WHO: Coronavirus verschwindet vielleicht nie wieder
Der Nothilfekoordinator der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist skeptisch, dass das neue Coronavirus nach der rasanten Ausbreitung rund um den Globus noch eliminiert werden kann. "Dieses Virus kann in der Bevölkerung heimisch werden, es kann sein, dass es nie mehr verschwindet", sagte Michael Ryan am Mittwochabend in Genf.
Auch HIV, das Virus, das die Immunschwächekrankheit Aids auslöst, sei nie wieder verschwunden. Im Fall von HIV sei es der Welt gelungen, Medikamente und Präventionsmaßnahmen zu schaffen, so dass das Virus seinen Schrecken verloren habe. "Ich will die Krankheiten nicht vergleichen, aber wir müssen realistisch sein, sagte Ryan.
Es gebe eine kleine Chance das neue Virus Sars-CoV-2 auszurotten. Dafür müsse aber ein hocheffektiver Impfstoff gefunden werden, er müsse im ausreichenden Maß hergestellt und in aller Welt verteilt werden und die Menschen müssten einverstanden sein, sich impfen zu lassen. "Jeder einzelne dieser Schritte ist voller Herausforderungen", sagte Ryan. Er kritisierte die verbreitete Impfskepsis und die fehlenden Mittel für gute Gesundheitssysteme in vielen Weltgegenden.
Gesundheitsminister Spahn hält an Immunitätsausweis fest
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält in der Corona-Krise die Einführung eines Immunitätsausweises trotz des SPD-Widerstands weiter für erforderlich. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Lesen Sie hier ein Pro-und-Kontra unserer Redakteure zum Thema
Von Trump angepriesener Test möglicherweise stark fehleranfällig
Ein von US-Präsident Donald Trump angepriesener Schnelltest zum Coronavirus hat möglicherweise eine sehr hohe Fehlerquote. Laut einer am Mittwoch bekannt gewordenen Studie des Forschungszentrums NYU Lagone Health in New York sind Negativergebnisse des Tests in bis zu knapp der Hälfte der Fälle unzuverlässig. Trump hat den Test des US-Pharmakonzerns Abbott Laboratories wiederholt gerühmt. Der Test wird auch im Weißen Haus selber angewendet. Der Test liefert positive Ergebnisse in fünf Minuten und negative Ergebnisse in 13 Minuten.
Laut den Forschern von NYU Lagone Health waren 48 Prozent der negativen Testresultate unzuverlässig, wenn das für den Abstrich benutzte Stäbchen trocken war – ein trockenes Stäbchen wird von Abbott empfohlen. Wurde das Stäbchen in Flüssigkeit gelagert, war demnach etwa ein Drittel der Negativergebnisse fehlerhaft. Die Studie wurde bisher nur vorläufig veröffentlicht. Sie muss noch von anderen Forschern gegengeprüft werden.
Abbott wies die Ergebnisse der Untersuchung zurück. Das Unternehmen habe mehr als 1,8 Millionen der Tests verteilt und bei nur 0,02 Prozent Rückmeldungen über fehlerhafte Negativergebnisse erhalten, sagte ein Konzernsprecher. Nach seinen Angaben zeigte eine andere Studie durch die Universität von Detroit eine Zuverlässigkeitsrate des Tests von 98 Prozent.
EVP-Chef Weber fordert "europaweites Reisezertifikat"
Der Fraktionschef der Christdemokraten im Europaparlament (EVP), Manfred Weber, hat in der Debatte über die Grenzöffnungen in der Corona-Krise EU-weite Standards für Hotels und Restaurants gefordert. "Wir brauchen ein europaweites Reisezertifikat", sagte Weber der "Passauer Neuen Presse". Nur so werde sichergestellt, dass Touristen die erforderlichen Hygienestandards vorfänden.
Prinzipien, die vor der Krise wichtig waren, müssten bei den geplanten Grenzöffnungen weiterhin beibehalten werden, sagte Weber. "Die europäische Reisefreiheit ist ein hohes Gut, es ist ein Grundrecht für alle Europäer." Es dürfe dahingehend auch keine "bilateralen Vereinbarungen" geben. "Wer unseren Kontinent in Europäer erster und zweiter Klasse trennen will, setzt letztlich Europas Einheit aufs Spiel."
Seehofer: Bei zu vielen Neuinfektionen müssen Grenzen wieder geschlossen werden
Innenminister Horst Seehofer (CSU) hat davor gewarnt, dass bei einem deutlichen Anstieg der Corona-Neuinfektionen die gerade beschlossenen Grenzöffnungen wieder zurückgenommen werden müssten. "Wenn das Infektionsgeschehen so günstig bleibt oder noch günstiger wird, dann beenden wir am 15. Juni die Grenzkontrollen", sagte Seehofer am Mittwochabend in der ARD-Sendung "maischberger. die woche". Wenn die Infektionen aber deutlich steigen würden, müssten die Lockerungen wieder zurückgenommen werden.
"Wenn das Infektionsgeschehen uns entgleitet, wenn es mehr als 50 Infektionen auf 100.000 in sieben Tagen gibt, wenn so etwas auftreten sollte, im grenznahen Raum, dann müssen wir mit unseren Nachbarn reden", sagte Seehofer. Deutschland sei keine Insel und in diesem Fall müssten die Lockerungen bei den Grenzkontrollen wieder zurückgenommen werden. Dies würde "in vollkommener Übereinstimmung mit unseren Nachbarn" erfolgen, betonte Seehofer.
Spanien: Offenbar zehnmal so viel Infizierte wie bisher bekannt
In Spanien deutet eine Studie darauf hin, dass 2,3 Millionen Menschen und damit zehnmal mehr als offiziell bekannt mit dem Virus infiziert sind. Bei der Erhebung seien 90.000 Personen in 36.000 Haushalten getestet worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Dabei habe sich gezeigt, dass hochgerechnet fünf Prozent der Bevölkerung infiziert sei, was bei 45 Millionen Einwohnern rund 2,3 Millionen bedeute. Nach offiziellen Angaben gibt es etwas weniger als 230.000 Covid-19-Fälle in Spanien.
China meldet drei Neuinfektionen
China meldet drei neue Coronavirus-Fälle, nach sieben tags zuvor. Alle neuen Infektionen seien lokal übertragen worden – zwei in der nordöstlichen Provinz Liaoning und einer in der Provinz Jilin, teilen die Gesundheitskommissionen des Landes mit. Die Gesamtzahl der mit dem Virus infizierten Personen liegt nach offiziellen Angaben nun bei 82.929, die Zahl der Todesopfer bleibt unverändert bei 4.633.
Paul-Ehrlich-Institut rechnet mit ersten Impfstoff-Kandidaten Ende 2020
Der Präsident des für die Zulassung von Medikamenten zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, ist zuversichtlich, dass bis Ende des Jahres konkret über die Zulassung eines Impfstoffes gesprochen werden könne. "Ich gehe davon aus, dass es in Deutschland drei weitere klinische Prüfungen von Impfstoffkandidaten geben wird", sagt Cichutek in einem Interview mit der Zeitung "Mannheimer Morgen".
Ab Herbst könne es bereits Prüfungen zur Sicherheit und zur Wirksamkeit des Impfstoffes geben. "Wenn all diese klinischen Prüfungen positiv ausfallen, unterhalten wir uns gegen Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres darüber, wie man in Richtung einer Zulassung kommt." In der Zwischenzeit benötigten wir andere Maßnahmen, um die Pandemie zu unterdrücken und könnten weitere Therapien überprüfen, sagt Cichutek. Als Beispiel nennt der Biochemiker die Behandlung mit dem Blutplasma genesener Covid-19-Patienten, die Antikörper gegen das Virus enthielten.
USA fordern Öffnung der Schulen ab dem Herbst
Schulen und Universitäten in den USA sollten nach Ansicht von Präsident Donald Trump trotz der Coronavirus-Pandemie ab dem Herbst wieder für den Unterricht öffnen. Das neue Schuljahr solle wie geplant losgehen, zumal das Coronavirus "sehr wenig Auswirkungen" auf jüngere Menschen habe, sagte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) im Weißen Haus. Die Entscheidung zur Lockerung der Corona-Auflagen liege bei den Gouverneuren der 50 Bundesstaaten, Schulen seien dabei aber wichtig, erklärte Trump. "Ein Staat ist nicht offen, wenn die Schulen nicht geöffnet sind", sagte er.
Trump weist Warnungen Faucis als "nicht vertretbar" zurück
US-Präsident Donald Trump hält die Warnungen des Gesundheitsexperten und Beraters Anthony Fauci vor den Risiken einer zu schnellen Wiedereröffnung der Wirtschaft für "nicht vertretbar". "Für mich ist es keine vertretbare Lösung", sagt Trump vor Reportern im Weißen Haus. Hier lesen Sie mehr.
Pharmariese Sanofi will Corona-Impfstoff allen zur Verfügung stellen
Der französische Pharmagigant Sanofi hat versichert, einen künftigen Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 allen anzubieten. "Der Impfstoff gegen Covid-19 wird allen Bürgern zur Verfügung gestellt werden, ungeachtet ihrer Nationalität", zitierte Sanofi France am Mittwochabend den Generaldirektor Paul Hudson.
Die Mitteilung folgte einem Interview mit Hudson, das die US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg veröffentlicht hatte. Hudson habe dabei deutlich gemacht, dass die USA bei dem Impfstoff Vorrang hätten, berichtete Bloomberg auf seiner Internetseite. Die USA hätten als erste die Forschung unterstützt. Die US-Regierung habe "das Recht für die größte Vorausbestellung", zitierte die Agentur den Sanofi-Chef.
Die beiden Pharmakonzerne Sanofi und GlaxoSmithKline hatten bereits im April mitgeteilt, sie wollten gemeinsam an einem Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 arbeiten. Sollten Tests erfolgreich verlaufen, könnte ein Impfstoff in der zweiten Jahreshälfte 2021 verfügbar sein. Sanofi teilte nun via Twitter mit, die Teams des Unternehmens seien bemüht, die Entwicklung eines Impfstoffs zu beschleunigen.
Unionsfraktionsvize Jung fordert weitere Lockerungen an der Grenze
Nach den angekündigten Lockerungen der Grenzkontrollen fordert Unionsfraktionsvize Andreas Jung rasche weitere Schritte hin zu einer Normalisierung des Grenzverkehrs. "Am Samstag gehen die Schlagbäume an den geschlossenen Grenzübergängen endlich wieder hoch. Das ist ein wichtiger Schritt, wir sind aber noch nicht am Ziel", sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Wir kämpfen weiter für eine europäische Antwort gegen Corona ohne Grenzbeschränkungen", betonte Jung.
In einem nächsten Schritt müssten Einreisesperren entfallen und Zurückweisungen aufhören. "Die Menschen müssen wieder zueinander kommen können - mit Abstand, aber über Grenzen hinweg", betonte Jung. Er forderte: "Da brauchen wir jetzt schnell Bewegung, nicht erst Mitte Juni!"
Geschasster Spitzenbeamter: USA nicht ausreichend vorbereitet
Die USA waren nach Ansicht eines nach eigenen Angaben wegen Kritik an der Corona-Politik der Regierung geschassten Spitzenbeamten nicht ausreichend auf die Pandemie vorbereitet. "Wir haben frühe Warnzeichen übersehen", heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Aussage von Rick Bright vor dem US-Senat. Der Beamte hatte im vergangenen Monat seinen Posten als Chef der Behörde für biomedizinische Forschung und Entwicklung (Barda) verloren – nach eigenen Angaben, weil er sich gegen Corona-Pläne von Präsident Donald Trump stellte.
Wenn die USA jetzt nicht endlich landesweit koordiniert gegen die Corona-Pandemie vorgingen, drohe dem Land der "schwärzeste Winter" seit Jahrzehnten, heißt es in der Aussage von Bright. Diese will der Gesundheitsexperte am Donnerstag vor dem Senat machen, am Mittwoch wurde sie vorab veröffentlicht. "Unser Zeitfenster schließt sich." Zu Beginn der Corona-Krise habe die Regierung Grundregeln des Umgangs mit Pandemien "vergessen", kritisiert Bright.
Die Barda ist unter anderem an der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes beteiligt. Er sei als Chef abgelöst und auf einen untergeordneten Posten versetzt worden, weil er sich gegen den Einsatz der Malaria-Mittel Hydroxychloroquin und Chloroquin gestellt habe, sagt Bright. Obwohl deren Nutzen nicht bewiesen sei, habe Präsident Donald Trump deren Anwendung immer wieder propagiert. Dagegen habe er das Wort ergriffen – und sei daraufhin seinen Job losgeworden.
Reproduktionsfaktor "R" sinkt auf 0,81
Der Reproduktionsfaktor "R" in Deutschland sinkt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts weiter unter den kritischen Wert von "1". Aktuell betrage er 0,81, teilt das Institut in seinem aktuellen Lagebericht mit. Am Dienstag hatte er bei 0,94 gelegen, am Montag bei 1,07. Ein Wert unter 1,0 bedeutet grob gesagt, dass ein Infizierter im Schnitt weniger als eine andere Person ansteckt. Dies ist nach Angaben des RKI ein wichtiges Ziel auch mit Blick auf die Lockerung von Beschränkungen. Hier lesen Sie mehr.
Cyber-Attacken in Corona-Forschung: USA machen China schwere Vorwürfe
US-Behörden warnen davor, dass chinesische Hacker Forschungsarbeit im Kampf gegen das Coronavirus ausspähen. Die US-Bundespolizei FBI und die US-Behörde für Cybersicherheit CISA erklärten am Mittwoch in einer gemeinsamen Mitteilung, Organisationen, die zu Impfstoffen, Tests und Behandlungen mit Blick auf das Virus arbeiteten, seien vorrangige Ziele solcher Spähversuche Chinas und sollten ihre Systeme schützen.
Ausforschungsversuche dieser Art seien bereits beobachtet worden. Der potenzielle Diebstahl dieser Informationen gefährde die Bereitstellung sicherer und effizienter Behandlungsoptionen. "Chinas Bemühungen, diese Sektoren ins Visier zu nehmen, stellen eine signifikante Bedrohung für die Reaktion unserer Nation auf Covid-19 dar", hieß es weiter. Die Beziehungen zwischen den USA und China sind in der Corona-Krise generell angespannt. US-Präsident Donald Trump hat China für den Ausbruch der Pandemie verantwortlich gemacht und dem Land Unfähigkeit im Umgang mit dem Virus vorgeworfen.
Frankreich meldet über 27.000 Todesfälle
In Frankreich sind mehr als 27.000 Menschen in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Seit Beginn der Pandemie seien 27.074 Todesfälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwochabend mit. Die Zahl der Toten stieg damit im Vergleich zum Vortag um 83. Nach Angaben des Ministeriums wurden 9.973 der Todesfälle in Alten- und sozialen Pflegeeinrichtungen registriert. Rund 27.000 Menschen wurden noch in Kliniken wegen einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 behandelt.
Italienisches Kabinett verabschiedet 55-Milliarden-Euro-Hilfspaket
Nach längerer Verzögerung hat Italien sein 55 Milliarden Euro schweres Hilfspaket auf den Weg gebracht, das Wirtschaft und Privatleute in der Virus-Krise unterstützen soll. Das Kabinett habe dem Vorhaben zugestimmt, sagt Regierungschef Giuseppe Conte. Streit in der wackeligen Regierungskoalition hatte die Verabschiedung wiederholt verzögert.
Corona-Verdacht: Trumps Ex-Wahlkampfmanager darf Haftzeit zu Hause verbüßen
Der frühere Wahlkampfmanager von US-Präsident Donald Trump, Paul Manafort, kann seine restliche Haftstrafe wegen der Corona-Pandemie nach Medienberichten zu Hause absitzen. Mehrere US-Medien, darunter die "Washington Post" und der Fernsehsender CNN, berichteten am Mittwoch unter Berufung auf Manaforts Anwälte, dieser habe wegen Befürchtungen einer Corona-Infektion aufgrund von Vorerkrankungen die Erlaubnis bekommen, seine weitere Haftstrafe statt im Gefängnis unter Hausarrest zu verbüßen.
Chile stellt komplette Hauptstadt unter Quarantäne
Nach einem starken Anstieg der Infektionen hat die chilenische Regierung den Ballungsraum um die Hauptstadt Santiago de Chile unter Quarantäne gestellt. "Diese Maßnahmen werden ergriffen, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen im Krankenhaus behandelt werden müssen, und dass sich der Infektionsherd vom Großraum Santiago auf andere Gebiete ausbreitet", sagte Gesundheitsminister Jaime Manalich am Mittwoch. Demnach dürfen die Bewohner der Region nur noch mit einer Ausnahmegenehmigung ihre Häuser und Wohnungen verlassen.
Die Ausgangssperre gilt ab Freitagabend (Ortszeit) für zunächst eine Woche in den 32 Gemeinden der Metropolregion und sechs angrenzenden Ortschaften. Insgesamt leben in der Region etwa acht Millionen Menschen - das entspricht gut 40 Prozent der Gesamtbevölkerung Chiles. In dem südamerikanischen Land haben sich bislang 34.381 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert - allein in den vergangenen 24 Stunden kamen 2.660 neue Fälle dazu. 347 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.
Arbeitsminister Heil will in der Fleischindustrie "aufräumen"
Nach der Häufung von Corona-Infektionen in mehreren Schlachtbetrieben hat Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gesetzliche Konsequenzen in Aussicht gestellt. "Wir werden aufräumen mit diesen Verhältnissen", versicherte Heil am Mittwoch bei einer Aktuellen Stunde im Bundestag. Das Corona-Kabinett werde am kommenden Montag Maßnahmen beschließen, die über die bisherigen Vorschriften hinausgingen, sagte er und beklagte die oft prekären Arbeits- und Wohnbedingungen von ausländischen Leiharbeitern in der Fleischwirtschaft. "Wir dürfen als Gesellschaft nicht weiter zugucken, wie Menschen aus Mittel- und Osteuropa in dieser Gesellschaft ausgebeutet werden."
Der Minister betonte, das derzeitige Subunternehmertum in der Branche sei die "Wurzel des Übels". Deshalb warb er dafür, grundsätzlich über die derzeit weit verbreiteten Werksvertrags-Konstruktionen nachzudenken. Darüber hinaus machte sich Heil für bundesweit verbindliche Kontrollquoten stark. Viele Bundesländer hätten bei den zuständigen Behörden zu stark gespart, um die Einhaltung der bestehenden Arbeitsschutzregeln zu überprüfen.
Virus-Drehscheibe Ischgl erklärt sich für coronafrei
Der in den vergangenen Wochen als Corona-Hotspot kritisierte Wintersportort Ischgl in Österreich ist wieder coronafrei. Wie aus einer Informationssammlung des Landes Tirol hervorgeht, gibt es in der kleinen Gemeinde derzeit keinen aktiven Fall der Lungenkrankheit Covid-19. Auch in den weiteren Gemeinden im Paznauntal gibt es kaum noch Erkrankte. Am Mittwoch hat der Tiroler Landtag eine Kommission eingesetzt, um das Corona-Krisenmanagement der Landesregierung zu untersuchen. Auch Ischgl wird dabei im Fokus stehen. Von hier aus dürfte sich das Virus durch die vielen internationalen Gäste weit verbreitet haben.
In Litauen sollen Schulen und Café öffnen
Litauen hat weitere Lockerungen der Corona-Einschränkungen beschlossen. Die Regierung in Vilnius hob am Mittwoch die Mundschutzpflicht im öffentlichen Raum weitestgehend auf. Mit Beginn der kommenden Woche sollen Bars, Cafés und Restaurants auch im Innenbereich Kunden bedienen dürfen, etwas später können dann Schüler in dem Baltenstaat wieder in die Klassenzimmer zurückkehren. Dies teilte Regierungschef Saulius Skvernelis auf einer Pressekonferenz mit.
Wien spendiert Essens-Gutscheine für Restaurants
In der Corona-Krise spendiert die Stadt Wien allen 950.000 Haushalten einen Gutschein für Restaurantbesuche in Höhe von bis zu 50 Euro. Das kündigte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Mittwoch an. Ein-Personen-Haushalte erhalten einen Bon von 25 Euro, Mehr-Personen-Haushalte einen 50-Euro-Gutschein. Dieser könne in allen teilnehmenden Restaurants und Kaffeehäusern bis Ende September eingelöst werden. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Alkoholische Getränke können mit Steuergeld nicht bezahlt werden.
Die österreichische Hauptstadt, in der im Oktober gewählt wird, lässt sich die Aktion 40 Millionen Euro kosten. "Ja, wir können uns das leisten", sagte Ludwig. Immerhin gehe es um die Zukunft von 6.500 Wirtshausbetrieben mit rund 60.000 Beschäftigten. Bereits Mitte März hatte Wien angesichts des Infektionsrisikos mit dem Coronavirus allen Senioren und Seniorinnen über 65 Jahre einen Taxi-Gutschein in Höhe von 50 Euro spendiert.
Australische Kirche für Verkauf von angeblichen Corona-Mittel bestraft
In Australien ist eine für ihre fragwürdige Heilungsmethoden bekannte "Kirche" wegen illegaler Werbung für ein vermeintliches Corona-Wunderheilmittel mit Geldbußen belegt worden. Gegen die Gemeinde MMS Australia seien zwölf Geldstrafen in Höhe von umgerechnet insgesamt rund 90.000 Euro verhängt worden, teilte die australische Arzneimittelaufsicht TGA am Mittwoch mit. Der Behörde zufolge enthielt das vermeintliche Wundermittel eine hohe Konzentration von Natriumchlorit – einer Chemikalie, die etwa zum Bleichen von Textilien oder als Desinfektionsmittel verwendet wird.
MMS Australia ist ein Ableger der in den USA ansässigen Genesis II Church of Health and Healing, die einer einstweiligen Verfügung des US-Justizministeriums unterliegt. Damit soll die Kirche am Verkauf oder Vertrieb einer eigenen Version von MMS ("Miracle Mineral Solution") gehindert werden, die das Bleichmittel Chlordioxit enthält. Auf einer mutmaßlich mit der Kirche in Verbindung stehenden Website wird angeführt, dass MMS alles von Alzheimer bis Malaria heilen könne.
Spanien will Grenzen bis Juli geschlossen halten
Die spanischen Behörden erwägen nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters, die Grenzen für die meisten Reisenden aus dem Ausland bis Juli geschlossen zu halten. Sobald die "neue Normalität" hergestellt sei, könnten die Grenzen für Schengen-Staaten geöffnet werden, sagt ein Vertreter des Außenministeriums und fügt hinzu: "Wir reden über eine Öffnung für diese Länder Anfang Juli."
In Spanien steigt die Zahl der neu gemeldeten Infektionsfälle um 661 auf 228.691. Sie bleibt damit erneut unter der Marke von 1000. Am Vortag hatte es mit 594 Ansteckungen die wenigsten Neuinfektionen seit mehr als zwei Monaten gegeben. Bei den Todesfällen verzeichnet das Gesundheitsministerium am Mittwoch einen Anstieg um 184 auf 27.104.
Reihen-Testungen auf Schlachthöfen in Bayern geplant
Nach steigenden Zahlen von Corona-Infizierten an einem Schlachthof im Landkreis Straubing-Bogen sollen auch Mitarbeiter anderer Betriebe in Bayern untersucht werden. Das teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch in München mit. Die Zahl der positiven Befunde in der niederbayerischen Firma sei laut Landratsamt auf 14 gestiegen, so der Ministeriumssprecher. Die Tests hierzu seien aber vor der am Dienstag begonnenen Reihenuntersuchung aller 1.000 Mitarbeiter erfolgt.
"Klar ist auch: Die Arbeit im Schlachthof selbst führt nicht zu einer besonderen Infektionssituation, vielmehr müssen die Gemeinschaftsunterkünfte in den Blick genommen werden", erklärte der Sprecher weiter.
Johnson: 275 Mitarbeiter aus Gesundheits- und Sozialwesen gestorben
In Großbritannien sind nach Angaben von Premierminister Boris Johnson inzwischen 144 Mitarbeiter im Gesundheitswesen und 131 Sozialarbeiter im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben. Insgesamt hat das Vereinigte Königreich mehr als 40.000 Corona-Tote bestätigt - so viele wie in keinem anderen europäischen Land.
Restaurants und Friseure dürfen in Polen wieder öffnen
Polen lockert weitere Corona-Schutzmaßnahmen. Ab dem 18. Mai dürfen Restaurants und Friseursalons wieder öffnen, wie Ministerpräsident Mateusz Morawiecki mitteilt. Schulen sollen für Erst- bis Drittklässler Tagesbetreuung anbieten. "Wir haben die Epidemie zumindest bis zu einem gewissen Grad eingedämmt, daher können wir die Wirtschaft allmählich wieder auftauen."
Russland stoppt Nutzung von Beatmungsgeräten
Russland hat nach zwei Bränden in Corona-Kliniken und dem Tod von sechs Patienten die Nutzung seiner Beatmungsmaschinen namens "Awenta-M" gestoppt. Ab sofort sei die Nutzung der seit dem 1. April hergestellten Geräte für die künstliche Beatmung von Patienten untersagt, teilte die Gesundheitsschutzbehörde Rossdrawnadsor am Mittwoch in Moskau mit. Als Grund nannte die staatliche Überwachungsstelle für das Gesundheitswesen einen Brand in einer Moskauer Klinik am 9. Mai und in einer St. Petersburger Klinik am 12. Mai. Insgesamt starben bei den Unglücken sechs Menschen.
Ermittler gehen dem Verdacht nach, dass es einen Kurzschluss an den Maschinen gegeben hat – mit den Bränden als Folge. Russland hatte Geräte dieses Typs auch an die USA als humanitäre Hilfe geliefert. Die dort für den Katastrophenschutz zuständige Behörde FEMA untersagte der russischen Staatsagentur Tass zufolge die Nutzung der "Awenta-M"-Apparate, bis die Brände in Russland aufgeklärt sind.
Innenminister Seehofer will europäischen Grenzverkehr wieder herstellen
Deutschland will zudem seine Grenzkontrollen schrittweise lockern. Die Pläne dazu hat Innenminister Horst Seehofer am Mittwoch auf einer Pressekonferenz präsentiert. Mehr dazu lesen Sie hier.
China riegelt erneut Millionenstadt ab
In China haben die Behörden erneut eine Metropole wegen des Corona-Risikos weitgehend abgeschottet. Mehr dazu lesen Sie hier.
Corona-Krise wird deutsche Kommunen finanzielle belasten
Viele deutsche Städte und Gemeinden erwarten wegen der Folgen der Corona-Krise auf absehbare Zeit eine deutliche Verschlechterung ihrer Haushaltslage. Das geht aus einer am Mittwoch in Frankfurt am Main veröffentlichen Befragung der staatlichen Förderbank KfW unter 200 Kommunen hervor. Demnach beurteilen 90 Prozent von ihnen ihre Finanzsituation im laufenden Jahr "pessimistisch". 80 Prozent gehen davon aus, dass die Lage auch im kommenden Jahr schlecht bleibt.
Die Befragung ist nach Angaben der KfW nicht repräsentativ für die Gesamtheit der Kommunen. Sie liefere jedoch "einen belastbaren Eindruck" davon, wie sich die Corona-Pandemie finanziell auf die Gemeinden auswirke, erklärte die Förderbank. 42 Prozent erwarteten in diesem Jahr stark sinkende Einnahmen, weitere 53 Prozent zumindest tendenziell sinkende Einnahmen. Hauptursache dafür sei, dass die Steuereinnahmen durch die Krise zurückgingen.
Spahn: Homeoffice und nebenbei die Kinder "ist Kokolores"
In einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" hat sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) über die Schutzmasken-Situation in Deutschland geäußert – und seine Bedenken zum Thema Homeoffice geäußert. Die Lage auf dem Markt medizinischer Masken habe sich nach entspannt, so Spahn. Die Beschaffung habe mühsam angefangen, sagte der CDU-Politiker. "Mittlerweile gelingt es uns aber, so viel zu beschaffen, dass mir die ersten kassenärztlichen Vereinigungen und Länder sagen "der Hof ist voll, stell die Lieferungen ein". Vor vier Wochen sei das noch schwieriger gewesen, sagte Spahn.
Kliniken, Praxen und Pflegeeinrichtungen hatten zu Beginn der Corona-Krise kritisiert, dass nicht ausreichend Schutzausrüstung für die Beschäftigten zur Verfügung stehe. Die Bundesregierung hatte daraufhin beschlossen, unter anderem Masken zentral zu beschaffen. In dem Interview warb Spahn um Verständnis: "Hätten wir früher Masken kaufen sollen? Ja! Hab ich mich aktiv dagegen entschieden, Masken zu kaufen, nein!", erklärte er. Zu dem Zeitpunkt, wo man es hätte tun sollen, sei das Thema nicht im Bewusstsein gewesen. "Im Nachhinein ist man schlauer."
Die Belastungen durch Homeoffice und gleichzeitige Kinderbetreuung in Corona-Zeiten werden nach Spahns Einschätzung oft unterschätzt. "Diese Vorstellung, das kriege ich ja auch mit, Homeoffice und nebenbei die Kinder, wo dann jeder denkt, klappt schon irgendwie, ist natürlich Kokolores – klappt nicht", sagte Spahn.
CDU-Politiker will Reisefreiheit nur für Menschen aus Grenzregionen
Der CDU-Innenpolitiker Armin Schuster fordert, die Reisefreiheit für die Grenzbevölkerung wieder herzustellen, die Grenzen angesichts der Corona-Pandemie aber noch nicht generell zu öffnen. "Das würde dem Handel sehr helfen, das würde den sozialen Beziehungen helfen. Und ich glaube, dann wäre der größte emotionale Druck auch genommen", sagte der Unionsobmann im Bundestagsinnenausschuss dem Deutschlandfunk. "Aber die Grenzkontrollen deswegen abzuschaffen, das halte ich für verfrüht." Die Krise sei noch nicht gemeistert. Das Signal für offene Grenzen in Europa - vor allem zu Pfingsten – wolle er nicht senden.
Österreich öffnet Grenze zu Deutschland wieder
Die wegen der Corona-Pandemie geschlossene Grenze zwischen Deutschland und Österreich werden am 15. Juni wieder vollständig geöffnet. Mehr dazu lesen Sie hier.
TUI muss wegen Corona-Krise über 8.000 Stellen streichen
Der Reisekonzern TUI hat mitgeteilt, dass durch die Pandemie und den extremen wirtschaftlichen Verlust im Sommer 2020 etwa 8.000 Stellen gestrichen werden müssen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Nachfrage nach durchsichtigen Kunststoffplatten gestiegen
Durchsichtige Kunststoffplatten sind in der Corona-Krise als Hygieneschutzmaßnahme stark gefragt. Der Branche beschere das eine beispiellose Auftragslage, sagte Joachim Wehmeyer vom Einkaufs-Verband Deutscher Kunststoffhändler (EVDK). Durch die Wertschöpfungskette hinweg sei man davon überrascht worden. Nun gebe in ganz Europa kein Material mehr. Die Händler seien wegen der gestiegenen Nachfrage teilweise mit Lieferzeiten seitens der Industrie von bis zu einem halben Jahr konfrontiert und bedienten sich aus den Beständen, bereits im Vorfeld platzierten Bestellungen oder Rahmenverträgen, so der EVDK. Die Produktionskapazitäten der Industrie seien maximal ausgelastet.
Kunststoffplatten werden zum Schutz gegen die Ausbreitung des neuen Coronavirus derzeit an vielen Orten eingebaut: in Restaurants und Cafés ebenso wie in Altersheimen, Schulen, Firmen und Geschäften. In den kommenden Monaten rechne man daher nicht mit einer Abnahme der Nachfrage, hieß es vom EVDK.
Amtsarzt kritisiert Berliner Warnsystem scharf
Das neue Berliner Warnsystem für die Corona-Pandemie hat aus Sicht des Reinickendorfer Amtsarztes Patrick Larscheid Schwächen. In dem Ampelsystem sind die Reproduktionsrate, die Zahl der Neuinfektionen und die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten die entscheidenden Warnfaktoren. Wird beispielsweise die Marke von 20 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen erreicht, schaltet die Ampel von Grün auf Gelb, bei 30 Neuinfektionen auf Rot. Larscheid kritisiert diese Grenzwerte als willkürlich. "Die Zahl 20 und 30, für die gibt es überhaupt keine Grundlage, die ist völlig aus der Luft gegriffen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
"Ich muss Zahlenentwicklungen im Blick haben, das ist viel wichtiger als absolute Werte. Insofern bin ich mit diesem System nicht so richtig glücklich." Für Larscheid gilt das allerdings auch für die in der vergangenen Woche zwischen Bund und Ländern getroffene Festlegung von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner: "Die alte Regel hat genau dieselbe Schwäche, dass die bloße Zahl völlig willkürlich war."
Expertenprognose: Bis Ende Juli fast 150.000 Corona-Tote in den USA
US-Wissenschaftler gehen in einer aktualisierten Modellrechnung davon aus, dass es in den Vereinigten Staaten bis Ende Juli fast 150.000 Corona-Tote geben wird. Die höhere prognostizierte Opferzahl liege unter anderem an der in vielen Landesteilen beginnenden Lockerung der Corona-Auflagen, erklärten die Forscher des Instituts IHME der Universität Washington in Seattle am Dienstag. Die ganzen Auswirkungen der Lockerungen würden wegen der Zeit zwischen Ansteckungen, Tests, möglichen Krankenhausaufenthalten oder Todesfällen erst in einigen Wochen klar werden, warnten sie.
Die Experten hatten ihr Modell zuletzt erst am Sonntag aktualisiert und erklärt, die Opferzahl würde sich ab Ende Juli bei etwa 134.000 Toten stabilisieren. Nun prognostizieren sie für den 4. August rund 147.000 Tote. Das IHME-Modell stellt keine genaue Prognose dar: Jedes Rechenmodell kann nur so gut sein wie die ihm zugrundeliegenden Daten, Annahmen und die daraus gezogenen Schlüsse. Der Wert von 147.000 Toten bis Anfang August stellt denn auch einen Mittelwert der Berechnungen der Forscher dar. Mindestens gehen die Experten von 113.000 Todesfällen aus, maximal könnten es dem Modell zufolge 227.000 werden.
Bericht: Zahl der Asylanträge in EU während Corona-Krise deutlich gesunken
Die Zahl der Asylanträge in der EU ist laut einem Zeitungsbericht in den ersten vier Monaten dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Mehr dazu lesen Sie hier.
EU-Kommissar hält Sommerurlaub in Europa für möglich
EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die europäische Urlaubssaison im Sommer trotz der anhaltenden Corona-Pandemie stattfinden kann. "Wir werden definitiv im Sommer eine Touristensaison haben, allerdings mit Sicherheitsmaßnahmen und Einschränkungen", sagte der Italiener der "Süddeutschen Zeitung".
Die EU-Kommission will an diesem Mittwoch Empfehlungen zur schrittweisen Aufhebung der Grenzkontrollen veröffentlichen. Hier lesen Sie mehr.
Studie: Coronavirus breitete sich in Brasilien schon vor Karneval aus
Das Coronavirus hat sich laut einer wissenschaftlichen Untersuchung in Brasilien bereits vor dem diesjährigen Karneval ausgebreitet – also noch vor der erstmaligen Entdeckung eines Ansteckungsfalls im Land. Die Ausbreitung des Virus habe etwa in der ersten Februarwoche begonnen, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Studie der Stiftung Oswaldo Cruz, die das führende brasilianische Gesundheitsinstitut ist. Die Verbreitung des Erregers in Brasilien begann der Untersuchung zufolge damit mehr als 20 Tage, bevor erstmals in dem Land bei einem aus Italien zurückgekehrten Reisenden die Infektion diagnostiziert worden war. Dieser Infektionsfall war kurz nach dem Karneval festgestellt worden.
Die Studie lässt die Sorgen wachsen, dass es in Brasilien deutlich mehr Infektionsfälle geben könnte als in den offiziellen Statistiken verzeichnet. Brasilien ist mit rund 12.400 Todes- und über 177.500 Infektionsfällen das am stärksten von der Pandemie betroffene Land in Lateinamerika. Am Dienstag wurde mit 881 neuen Todesopfern die dortige bisherige Höchstmarke bei der Zahl der binnen 24 Stunden verzeichneten Verstorbenen erreicht.
US-Demokraten wollen neues Corona-Hilfspaket verabschieden
Die US-Demokraten wollen mit einem neuen gigantischen Hilfspaket gegen die sozialen und ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie vorgehen. Die am Dienstag in das von der Oppositionspartei kontrollierte Repräsentantenhaus eingebrachte Gesetzesvorlage sieht Maßnahmen im Gesamtvolumen von drei Billionen Dollar vor (2,75 Billionen Euro) vor. Das Paket wäre damit deutlich größer als die bisherigen Rettungsprogramme gegen die Krise.
Die Aussichten auf Verabschiedung des neuen Hilfspakets stehen jedoch schlecht. Es müsste dazu auch vom Senat gebilligt werden, in der die Republikanische Partei von Präsident Donald Trump über die Mehrheit verfügt. Die Gesetzesinitiative der Demokraten werde "nie den Senat passieren", sagte bereits der republikanische Senator John Barrasso. Trump hatte kürzlich erklärt, er sei gegen die rasche Verabschiedung weiterer Gesetzesmaßnahmen gegen die Krise.
Der Gesetzesvorschlag der Demokraten sieht unter anderem weitere direkte staatliche Zuschüsse an Millionen von Bürger vor. Pro Haushalt sollen Schecks über 6.000 Dollar ausgestellt werden. In einem früheren Paket waren bereits Zahlungen von 1.200 Dollar pro Haushalt bewilligt worden. In dem neuen Gesetzentwurf sind ferner unter anderem Hilfen für Beschäftigte des Gesundheitswesens und der Rettungsdienste, eine Ausweitung der Lebensmittelhilfen für arme Familien und zusätzliche Finanzhilfen für kleine Firmen vorgesehen.
China: Sieben neue Coronavirus-Fälle
Die chinesische Gesundheitsbehörden melden sieben neue Coronavirus-Fälle auf dem Festland, tags zuvor wurde nur eine Neuinfektion gemeldet. Sechs der neuen Fälle waren lokale Infektionen in der nordöstlichen Provinz Jilin. Der einzige importierte Fall sei in Shanghai aufgetreten, erklärt die Nationale Gesundheitskommission.
Republikaner im US-Senat drohen China mit Sanktionen
Parteikollegen von US-Präsident Donald Trump im Kongress haben China wegen seines Umgang mit der Corona-Pandemie mit Sanktionen gedroht. Eine Gruppe republikanischer Senatoren legte am Dienstag einen Gesetzentwurf vor, der Trump die Vollmacht zu Strafmaßnahmen verleihen soll, falls Peking nicht "volle Rechenschaft" über den Ausbruch des Virus ablege.
Die von China betriebene "vollständige Täuschung über den Ursprung und die Verbreitung des Virus" hat die Welt "wertvolle Zeit" sowie Menschenleben gekostet, erklärte Senator Jim Inhofe, einer der Autoren der Gesetzesvorlage. Ähnliche Vorwürfe gegen Peking erhebt auch Trump.
In dem Gesetzentwurf wird nicht nur verlangt, dass China vollumfänglich über den Coronavirus-Ausbruch informiert. Das Land soll auch als Infektionsherde gefährliche Märkte schließen und seit Ausbruch des Virus festgenommene pro-demokratische Aktivisten aus Hongkong freilassen. Trump soll eine Frist von 60 Tagen gesetzt werden, um dem Kongress zu bescheinigen, dass China diese Forderungen erfüllt habe. Ist dies nicht der Fall, soll der Präsident dazu ermächtigt werden, Sanktionen wie das Einfrieren chinesischer Vermögenswerte in den USA und Reiseverbote oder den Entzug von Visa zu verhängen. Auch soll er den Zugang chinesischer Unternehmen zum Bankensystem und den Kapitalmärkten der USA einschränken können.
Fauci: Zahl der Corona-Toten wohl höher als bislang bekannt
Der prominente Immunologe und US-Regierungsberater Anthony Fauci hält es für möglich, dass die Corona-Pandemie in den USA mehr Menschenleben gefordert hat als bislang bekannt. Laut einer Aufstellung der Johns-Hopkins-Universität gibt es USA-weit inzwischen mehr als 1,3 Millionen bestätigte Corona-Infektionen und mehr als 80.000 Todesfälle. Fauci sagte am Dienstag bei einer Anhörung per Video im US-Senat, die tatsächliche Todeszahl sei vermutlich noch höher. So könne es Menschen gegeben haben, die zu Hause an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben seien, ohne dass dies in einer offiziellen Statistik gelandet sei. Hier lesen Sie mehr zu der Anhörung des Chefvirologen der USA.
Los Angeles plant Ausgangsbeschränkungen bis Juli
Für die rund 10 Millionen Kalifornier im Bezirk Los Angeles könnten die Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie bis Ende Juli in Kraft bleiben. Die Leiterin der Gesundheitsbehörde von Los Angeles County, Barbara Ferrer, stellte dies am Dienstag bei einer Anhörung in Aussicht, wie die "Los Angeles Times" berichtete. Eine frühere Öffnung des öffentlichen Lebens sei aus ihrer Sicht nur dann möglich, wenn es eine "dramatische" Wende im Kampf gegen das Virus gäbe. Ferrer sprach von einer langsamen Lockerung von Auflagen über die nächsten Monate hinweg.
Etwa sollen im Bezirk Los Angeles die Strände nach fast zweimonatiger Schließung ab Mittwoch wieder für Besucher öffnen. Erlaubt sind aber nur sportliche Aktivitäten, wie Schwimmen oder Joggen. Dabei müssen die Menschen voneinander Abstand halten und außerhalb des Wassers eine Schutzmaske tragen. Sonnenbaden ist nicht erlaubt.
In dem Westküstenstaat sind nach Informationen vom Dienstag mehr als 69.700 Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen, es starben bisher 2802 Menschen. Der Bezirk Los Angeles hat dabei mit Abstand die höchsten Zahlen der insgesamt 58 Landkreise.
Göring-Eckardt sieht "Gefahr, dass uns alles wieder entgleitet"
Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sieht die Lockerungspolitik von Bund und Ländern in der Corona-Krise mit großem Unbehagen. "Ich mache mir sehr große Sorgen", sagte Göring-Eckardt im "Welt"-Interview. "Nicht weil das eine oder andere gelockert wird, sondern weil so viel gleichzeitig gelockert wird. Wir können deshalb nur schwer nachvollziehen, wie die Situation sich entwickelt", warnte die Grünen-Politikerin. Es bestehe durchaus die "Gefahr, dass uns alles wieder entgleitet". Eine zweite Corona-Welle wäre deutlich schmerzhafter, für Unternehmen wie für Privatleute.
Göring-Eckardt forderte, in den Kreisen und Kommunen nach Lage "flexibel zu reagieren - mit härteren Maßnahmen oder weiteren Lockerungen". Dazu seien aber wesentlich mehr Tests nötig. Die Fraktionschefin forderte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, mit den Ländern und dem Robert Koch-Institut ein verbindliches Konzept für bundesweite Corona-Tests in Kraft zu setzen.
Brief an von der Leyen: EU-Konservative fordern Ende der Grenzkontrollen
Die europäischen Konservativen erhöhen einem Medienbericht zufolge den Druck auf die EU-Kommission, sich für die Abschaffung der Grenzkontrollen zwischen den Mitgliedsstaaten vom 15. Mai an einzusetzen. In einem Brief an ihre Parteifreundin, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), forderten Abgeordnete der Europäischen Volkspartei (EVP) aus der ganzen EU ein Ende der zu Beginn der Corona-Krise eingeführten Kontrollen, berichtet das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" vorab. Auch die Quarantänevorschriften für EU-Bürger, die in ein anderes EU-Land reisen, sollten aufgehoben werden. An diesem Mittwoch will die EU-Kommission erklären, wie sie sich ein Ende des Corona-Grenzregimes vorstellt.
Gericht lehnt Eilantrag gegen Maskenpflicht ab
Die Maskenpflicht beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln ist nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts in Bremen ein angemessenes Mittel gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Wie ein Gerichtssprecher am Dienstag mitteilte, lehnte das Gericht einen Eilantrag gegen die Pflicht ab. Demnach wird das Grundrecht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit durch die Verordnung nicht unverhältnismäßig eingeschränkt.
Wuhan will alle elf Millionen Einwohner auf Corona testen
Aufgrund neuer Corona-Fälle in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan haben die Behörden dort die Testung der gesamten Bevölkerung angeordnet. Wie chinesische Medien am Dienstag berichteten, hat jeder der 13 Stadtbezirke nun zehn Tage Zeit, um die Testung der insgesamt elf Millionen Einwohner in die Wege zu leiten. In welcher Zeitspanne alle elf Millionen Bewohner getestet sein sollen, blieb zunächst offen.
Am Sonntag und Montag waren in Wuhan erstmals seit einem Monat insgesamt sechs neue Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus registriert worden. Bei den Infizierten handelt es sich um ältere Bewohner eines Wohnkomplexes im Bezirk Dongxihu. In der zentralchinesischen Industriemetropole wurde Ende 2019 das neuartige Coronavirus erstmals bei Menschen festgestellt.
Sachsen öffnet Kinos und Freibäder früher als geplant
Sachsen will die meisten der bereits angekündigten Corona-Lockerungen schon auf diesen Freitag vorziehen. Das kündigte die Regierung am Dienstag nach einer Kabinettssitzung an. Nach der neuen Schutzverordnung sollen dann etwa Theater, Kinos und Freibäder wieder öffnen. Ursprünglich war das für kommenden Montag vorgesehen. Eine Öffnung am Freitag war lediglich der Gastronomie und Hotels in Aussicht gestellt worden. In Ausnahmefällen dürfen Angehörige in Alten- und Pflegeheime besucht werden. Voraussetzung sind Hygiene-Konzepte. Kitas und Schulen öffnen aber erst ab Montag.
Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) sprach von einem "historischen Tag". Es gehe um die bundesweit größten Lockerungen. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) nannte die Lockerungen einen "mutigen Schritt": "Aus Mut darf kein Leichtsinn werden", appellierte er an die Vernunft. Die Anweisung, die Kontakte auf ein Mindestmaß zu reduzieren, mindestens 1,5 Meter Abstand zu halten und in bestimmten Bereichen eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, bleibt aber weiter bestehen.
SPD fordert Innenminister Seehofer zu Grenzöffnung auf
Die SPD fordert Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) auf, den kleinen Grenzverkehr mit den Nachbarstaaten umgehend wieder zu ermöglichen. "Dort, wo das nicht möglich ist, muss das als Ausnahme wöchentlich überprüft, sachlich gerechtfertigt und begründet werden", sagt die innenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Ute Vogt. "Pauschale Grenzschließungen müssen in Zukunft vermieden werden."
Das Innenministerium hatte die Grenzregelungen vorige Woche bis zum 15. Mai verlängert. Jeder aus dem Ausland Einreisende muss sich derzeit für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Nur Berufspendler sind davon ausgenommen. Das niedersächsische Oberverwaltungsgericht hatte die Quarantänepflicht am Montag auf Antrag eines Ferienhausbesitzes in Schweden außer Vollzug gesetzt.
Putins Sprecher Peskow mit Coronavirus infiziert
Der Sprecher von Kremlchef Wladimir Putin, Dmitri Peskow, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Der 52-Jährige bestätigte dies der russischen Staatsagentur Tass am Dienstag und sagte, er werde behandelt. Details waren nicht bekannt. Peskow arbeitet seit einiger Zeit von zu Hause aus.
Peskow zählt zum engsten Kreis des russischen Präsidenten. Er hatte immer wieder bestätigt, dass Putin gesund sei und auch regelmäßig getestet werde. Putin lenkt die Staatsgeschäfte von seiner Moskauer Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo aus. Vor gut zwei Wochen war die Erkrankung von Regierungschef Michail Mischustin bekannt geworden. Auch der Bauminister und die Kulturministerin haben sich infiziert. Mischustin befinde sich jedoch auf dem Weg der Besserung, hieß es.
Schwerin will keine Touristen aus Corona-Risikogebieten einlassen
Mecklenburg-Vorpommern will auch nach dem geplanten Neustart des Tourismus am 25. Mai keine Touristen aus deutschen Corona-Risikogebieten ins Land lassen. Das kündigte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Dienstag an. Hotels, Pensionen, Campingplätze und Vermieter von Ferienwohnungen sollen dies über die Postleitzahlen der Heimatorte anreisender Gäste kontrollieren.
Dazu soll das Landesgesundheitsamt jene Landkreise erfassen und zur Verfügung stellen, in denen vom Robert Koch-Institut mehr als 50 neue Corona-Infektionen in den jeweils sieben zurückliegenden Tagen registriert wurden. Wer sich nicht an das Einreiseverbot hält, muss mit einem Bußgeld von 500 Euro rechnen. Sollten Touristen bereits in Mecklenburg-Vorpommern sein, wenn ihr Heimatlandkreis den Schwellenwert übersteigt, sollen sie am Urlaubsort zum Arztbesuch aufgefordert werden. Die Regelung gilt vorerst bis zum 15. Juni.
Thüringen erlaubt Demos ohne Teilnehmerbegrenzung
In Thüringen sollen ab Mittwoch Demonstrationen wieder ohne Beschränkungen der Teilnehmerzahl möglich sein. Das sieht eine Verordnung vor, auf die sich das Kabinett geeinigt hat, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag in Erfurt bekannt gab.
Thüringen öffnet Freibäder und Fitnesstudios ab Juni
Vom 1. Juni an könnten Freibäder sowie Badeseen in Thüringen wieder öffnen, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) am Dienstag in Erfurt. Auch Fitnessstudios könnten zu diesem Zeitpunkt den Betrieb wieder aufnehmen, wenn wie in anderen Einrichtungen auch die nötigen Schutz- und Hygienekonzepte zur Verringerung der Infektionsgefahr vorlägen. Mindestens bis zum 15. Juni geschlossen blieben Hallenbäder, Saunen, Thermen, Kinos und Diskotheken. Diese Regelungen seien Bestandteil der neuen Thüringer Corona-Verordnung, die an diesem Mittwoch in Kraft trete.
Berlin beschließt eigenes Corona-Frühwarnsystem
Berlin setzt abweichend von den Bund-Länder-Vereinbarungen in der Vorwoche auf ein eigenes Warnsystem in der Corona-Pandemie. Dabei sollen die Reproduktionsrate, die Zahl der Neuinfektionen und die Belegung der Intensivbetten mit Covid-19- Patienten eine Rolle spielen, teilten Regierungschef Michael Müller und Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (beide SPD) am Dienstag mit. Mehr dazu lesen Sie hier.
Bayern will Verstöße bei Demonstrationen nicht hinnehmen
Die bayerische Landesregierung will Verstöße gegen die Corona-Regeln bei Demonstrationen nicht hinnehmen. Bei Kundgebungen etwa in Nürnberg habe man teilweise eine erhebliche Diskrepanz zwischen den geltenden Regeln und dem Verhalten vor Ort sehen können, sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München.
Laut Herrmann seien bei manchen Demos viel mehr Menschen gewesen als angemeldet. "Zum Teil ganz absichtlich" seien Passanten bedrängt worden. Herrmann betonte, man werde sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen. Um ähnliche Situationen künftig zu vermeiden, werde Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in Zusammenarbeit mit den Kommunen ein Konzept zu erarbeiten. In Bayern gilt bei Kundgebungen eine maximale Teilnehmerzahl von 50 sowie eine Dauer von nicht mehr als einer Stunde bei Einhaltung der Abstandsregeln.
Staatskanzleichef: Bayern auf einem guten Weg
Der Chef der Münchner Staatskanzlei, Florian Herrmann, sieht Bayern in der Corona-Pandemie auf einem guten Weg. "Unser Kurs der Vorsicht und Umsicht zeigt Wirkung", sagte er. Man sehe das an den täglichen Neuinfektionen, dem Reproduktionsfaktor oder der Auslastung der Intensivbetten in den Krankenhäusern.
Bayerisches Kabinett informiert zu Corona-Maßnahmen
Mitglieder der bayerische Landesregierung wollen am frühen Nachmittag über die Ergebnisse einer Kabinettssitzung informieren. Es wird erwartet, dass sie sich dabei auch zu den Corona-Maßnahmen im Freistaat sowie zum Umgang mit Demonstrationen gegen die Einschränkungen äußern werden. t-online.de begleitet die Pressekonferenz im Livestream und im Newsblog.
Forscher: Schließungen im Einzelhandel wirkten kaum
Die größte Wirkung zur Eindämmung der Pandemie in Deutschland hatten nach Berechnungen von Wissenschaftlern die Schul- und Kita-Schließungen. Maßnahmen im Einzelhandel blieben dagegen nahezu wirkungslos. Das schreiben Enzo Weber und Tobias Hartl vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit und von der Universität Regensburg.
Die Schul- und Kita-Schließungen hätten demnach die Wachstumsrate der bestätigten Corona-Infektionen um 7,9 Prozentpunkte verringert. Auch die Ausgangsbeschränkungen sowie die Einstellung des Profi- und Breitensports hätten eine hohe Signifikanz. Kaum Wirkungen hätten dagegen die Schließungen im Einzelhandel, im Gastgewerbe oder für Friseure und Kosmetikbetriebe gezeigt.
Die Forscher verglichen in ihrer Untersuchung die verschiedenen von der Politik erlassenen Maßnahmen, die zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten inkraft traten. Die zeitliche und regionale Variation erlaube eine Abschätzung der Wirkungen auf die Verlangsamung der Virusausbreitung, schreiben sie. Ihr Fazit: "Nach unseren Ergebnissen könnte es gute Chancen geben, dass eine kontrollierte Öffnung der Dienstleistungsbranchen des öffentlichen Lebens ohne beträchtliche Verstärkung des Infektionsgeschehens möglich ist."
Hamburger Senat lockert Kontaktbeschränkungen
Der Hamburger Senat hat die Kontaktbeschränkungen gelockert. Wie Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Dienstag sagte, dürfen sich ab Mittwoch auch wieder Mitglieder zweier unterschiedlicher Haushalte treffen.
Rätsel um Test-Kapazitäten: "Antwort ist eine Unverschämtheit"
Die Gründe für den großen Unterschied zwischen theoretisch möglichen Corona-Tests in Deutschland und der Zahl der tatsächlich vorgenommenen Tests bleiben unklar. In einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Frage von FDP-Fraktionsvize Christian Dürr, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag, wird darauf nicht eingegangen. "Die Antwort ist eine Unverschämtheit", urteilte Dürr. Es könne nicht angehen, "dass das Gesundheitsministerium in dieser Frage die Auskunft verweigert".
Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht einmal pro Woche Daten zu den Kapazitäten für Corona-Tests sowie zu den tatsächlich vorgenommenen Tests und deren Ergebnissen. Der jüngsten Veröffentlichung zufolge können die Labore demnach theoretisch knapp 965.000 Tests pro Woche durchführen. Zuletzt wurden in der Woche ab dem 27. April aber lediglich knapp 318.000 Untersuchungen vorgenommen.
Russland bei Infektionen jetzt weltweit auf Rang zwei
Mit Beginn erster Lockerungen in Russland ist die Zahl der Coronavirus-Infizierten stark gestiegen. Nach Angaben der Behörden gibt es mehr als 232.200 nachgewiesene Fälle. Nach Erhebungen der US-Universität Johns Hopkins auf Grundlage offiziell gemeldeter Daten liegt das flächenmäßig größte Land der Erde bei der Gesamtzahl der gemeldeten Infektionen nunmehr auf Rang zwei vor Spanien (228.000). Nur in den USA gibt es noch mehr Erkrankungen.
Am Dienstag kamen den Angaben russischer Behörden zufolge fast 10.900 neue Infektionen hinzu. 43.500 Menschen galten demnach als genesen. Die Behörden erklären den starken Anstieg damit, dass deutlich mehr Menschen auf das Virus getestet werden als zu Beginn der Epidemie. Es wird aber mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet.
Präsident Wladimir Putin hatte am Montag die landesweite arbeitsfreie Zeit als Maßnahme gegen eine weitere Ausbreitung des Virus für beendet erklärt. An diesem Dienstag durfte etwa in Moskau wieder auf Baustellen und in Industriebetrieben gearbeitet werden. Über weitere Lockerungen entscheiden die Gouverneure in den Regionen nun selbst.
80 Corona-Neuinfizierte in Pforzheimer Schlachtbetrieb
In einem Schlachthof in Birkenfeld bei Pforzheim sind weitere mehr als 80 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit steige die Zahl der Mitarbeiter, die mit Covid-19 infiziert sind oder waren, auf rund 400, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes im baden-württembergischen Enzkreis. Das ist mehr als ein Drittel der Belegschaft von etwa 1.100 Mitarbeitern. Die Ergebnisse hatte die Behörde am Montagabend veröffentlicht. Mehrere Medien berichteten darüber.
Fast 150 Mitarbeiter seien inzwischen genesen. Das bedeutet, dass sie zwar wieder zur Arbeit dürfen. Sie unterliegen aber weiter der Betriebsquarantäne und dürfen sich nur zwischen Wohnung und Arbeitsstätte bewegen, wie die Sprecherin weiter erklärte.
RKI informiert über Corona-Lage in Deutschland
Das Robert Koch-Institut hat am Dienstag in einer Pressekonferenz über jüngste Entwicklungen in der Corona-Krise in Deutschland informiert. Im Fokus des Briefings stand besonders die Reproduktionszahl. Das Institut sieht derzeit eine Stabilisierung der Lage, will aber noch nicht von Entwarnung sprechen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Australiens Finanzminister nach Hustenanfall in Selbst-Isolation
Australiens Finanzminister Josh Frydenberg hat im Parlament einen Hustenanfall bekommen und sich gleich darauf auf das Coronavirus testen lassen. Er habe während der Vorlage eines Haushaltsberichts einen "trockenen Mund und Husten" gehabt, sagte der Minister wenige Stunden nach dem Vorfall in einer Stellungnahme. Ihm sei geraten worden, sich auf das Virus testen zu lassen, und er habe dies auch sofort nach Verlassen des Parlaments getan. Bis das am Mittwoch erwartete Ergebnis der Untersuchung vorliege, bleibe er in Selbst-Isolation, so Frydenberg.
Der Minister hatte einige Minuten mit dem Hustenanfall zu kämpfen, während seine Kollegen im Parlament mit den wegen des Coroanvirus gebotenen Abständen voneinander saßen. "Zu lange Rede", witzelte der Minister mit gepresster Stimme. In der Live-Übertragung der Parlamentssitzung war zu sehen, wie er mehrmals in die Hand hustet, bevor sich ins Gesicht fasst und das Rednerpult berührt, obwohl das eigentlich gegen das Verhaltensgebot der eigenen Regierung verstößt.
Restaurants in Hamburg dürfen wohl ab Mittwoch öffnen
Restaurants in Hamburg dürfen von Mittwoch an unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln wieder öffnen. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Dienstagmorgen aus Senatskreisen. Zuvor hatte NDR 90,3 darüber berichtet. Nach Informationen des Senders sollen Restaurants und Lokale ihre Gäste drinnen und draußen bewirten dürfen. Auch in Hamburg soll demnach wohl gelten, dass bis zu zwei Familien an einem Tisch sitzen dürfen. Die Bedienungen müssten einen Mund-Nase-Schutz tragen, berichtete NDR 90,3.
Der rot-grüne Senat in Hamburg will mittags weitere Lockerungen bei den Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie bekanntgeben. Dabei geht es um die Umsetzung der am vergangenen Mittwoch zwischen Bund und Ländern verabredeten Schritte. Nach einer Sitzung des Senats unter Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) soll auch verkündet werden, ab wann Lockerungen wieder rückgängig gemacht werden müssen, sollte die Zahl der Neuinfektionen wieder stark ansteigen.
Zustimmung zur Regierung in Corona-Krise "außergewöhnlich" groß
Die Zustimmung zur Arbeit der Bundesregierung ist in der Corona-Krise drastisch gestiegen, geht aus einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach für die Bertelsmann Stiftung hervorgeht, über die am Dienstag der "Tagesspiegel" berichtete. "Die Werte sind außergewöhnlich und die Veränderungen mehr als deutlich.", sagte der Demokratieexperte der Bertelsmann-Stiftung, Robert Vehrkamp, der Zeitung. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ansteckungsrate in Großbritannien sinkt
Die Virus-Ansteckungsrate liegt in Großbritannien nach Angaben von Gesundheitsminister Matt Hancock mittlerweile unter dem kritischen Wert von 1,0. Sie bewege sich im mittleren Bereich der Spanne von 0,5 bis 0,9. Das heißt, dass rein rechnerisch ein Corona-Infizierter im Schnitt weniger als einen weiteren Menschen ansteckt.
Tourismus auf den ostfriesischen Inseln läuft wieder an
Mit den Corona-Lockerungen in Niedersachsen läuft der Tourismus auf den ostfriesischen Inseln langsam wieder an. "Man merkt schon, dass ein kleiner Run da ist", sagte eine Sprecherin der AG Ems, die Fahrten nach Borkum anbietet. Auch nach Norderney wurden laut einem Reederei-Sprecher am ersten Tag, an dem wieder Übernachtungen in Ferienwohnungen, -häusern und Campingplätzen erlaubt waren, deutlich mehr Überfahrten registriert.
Unter welchen Voraussetzungen die Touristen kommen dürfen, ist indes unterschiedlich. Während im übrigen Niedersachsen seit Montag gilt, dass neue Gäste nur alle sieben Tage kommen dürfen, sieht die Landesverordnung für die Inseln ein Mindestaufenthalt von sieben Tagen vor. Gleichzeitig gesteht die Verordnung den Kommunen auch die Freiheit zu, selbst zu entscheiden, wer die Insel betreten darf.
Langeoogs Bürgermeisterin Heike Horn (parteilos) macht davon Gebrauch und setzt statt Mindestaufenthalt auf die auf dem Festland geltende Wiederbelegungsfrist: "Worum es geht ist ja, dass die Fluktuation eingeschränkt wird. Wenn jetzt jemand drei Tage auf der Insel verbleibt, muss danach die Ferienwohnung vier Tage leer bleiben." Norderney und Juist verkünden auf ihren Webseiten hingegen, die Unterkunftsmiete für mindestens eine Woche sei Voraussetzung für Touristen. Hotels sollen nach den Plänen der Landesregierung mit Einschränkungen ab 25. Mai wieder Urlaubsgäste begrüßen dürfen.
Zahl der Toten steigt in Frankreich sprunghaft an
In Frankreich ist die Zahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen Patienten sprunghaft angestiegen. Binnen 24 Stunden seien 263 neue Todesfälle registriert worden, am Sonntag seien es noch 70 gewesen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Allerdings wird nach einem Wochenende häufig ein stärkerer Anstieg verzeichnet, weil Fälle oft verspätet gemeldet werden. Insgesamt sind laut Ministerium 26.643 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben.
Laschet will Lockerung der Quarantäne-Maßnahmen für Rückkehrer
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) fordert, weitere staatliche Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zurückzunehmen. Nach dem Ende des Lockdowns in Frankreich müssten in Deutschland die Quarantäne-Maßnahmen für Rückkehrer aus den europäischen Ländern gelockert werden, verlangte Laschet im Gespräch mit der "Rheinischen Post". Er sei bei dem Thema mit seiner Amtskollegin aus Rheinland-Pfalz und dem Kollegen aus dem Saarland einer Meinung. Hier lesen Sie mehr.
Gesundheitsbehörde: Temperaturchecks an US-Flughäfen waren ineffektiv
Die Temperaturmessungen bei Passagieren an den US-Flughäfen zu Beginn der Corona-Pandemie waren nach Einschätzung der Gesundheitsbehörde CDC wirkungslos, da Menschen das Virus weiterverbreiten können, ohne selbst Symptome wie eine erhöhte Körpertemperatur zu haben. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie der CDC hervor.
Da die meisten der frühen Corona-Fälle in den USA an der Westküste auftraten, konzentrierten die CDC-Experten sich in ihrer Studie auf Kalifornien. Von den dort zwischen dem 3. Februar und dem 17. März kontrollierten 12.000 Passagieren tauchten lediglich drei später unter den gut 26.000 bis April registrierten Covid-19-Patienten in dem Bundesstaat auf.
Dies legt dem Bericht zufolge den Schluss nahe, dass die fast 1.700 mit Temperaturchecks verbrachten Arbeitsstunden sinnlos waren. Bei einer Atemwegserkrankung, die bereits vor dem Auftreten von Symptomen und ohne Auftreten von Symptomen weiterverbreitet werden könne, seien Temperaturmessungen an Flughäfen möglicherweise von "begrenztem Nutzen", erklärte die CDC. Laut der Zeitung "USA Today" plant das Weiße Haus, die Temperaturmessungen an mehreren Airports wiederaufzunehmen.
In den USA 23.792 neue Coronavirus-Fälle
Die US-Seuchenbehörde CDC meldet 23.792 neue Coronavirus-Fälle. Damit haben sich 1.324.488 Menschen in Amerika mit dem Virus angesteckt. Die Zahl der an Covid-19 gestorbenen Patienten steigt um 985 auf 79.756.
Trump: Pence wurde negativ auf Coronavirus getestet
US-Vizepräsident Mike Pence ist negativ auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Das teilt US-Präsident Donald Trump mit. Pence habe sich am Sonntag und am Montag den Tests unterzogen. Beide Male seien die Tests negativ ausgefallen. Einen Tag zuvor war bekannt geworden, dass Pence' Sprecherin Katie Miller positiv auf das Virus getestet wurde. Das System an Sicherheitsvorkehrungen im Weißen Haus sei nicht zusammengebrochen, fügt Trump hinzu.
US-Medien: Maskenpflicht für Mitarbeiter im Weißen Haus
Nach dem Bekanntwerden von zwei Corona-Infektionen bei US-Regierungsmitarbeitern ist Medienberichten zufolge das Tragen von Gesichtsmasken nun im Weißen Haus vorgeschrieben. Dies gilt für alle öffentlichen Bereiche der Regierungszentrale, jedoch nicht für die Büros, wie mehrere US-Medien am Montag übereinstimmend unter Berufung auf eine interne Dienstanweisung berichteten. Hier lesen Sie mehr.
Innenministerium verhängt Arbeitsverbot gegen Mitarbeiter
Das Bundesinnenministerium hat ein Arbeitsverbot gegen einen Mitarbeiter verhängt, der in seiner offiziellen Funktion die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung gegenüber Ländervertretern massiv kritisiert hat. Es gebe nun ein "Verbot zur Führung der Dienstgeschäfte" nach dem Bundesbeamtengesetz, hieß es am Montag aus dem Ministerium. Hier lesen Sie mehr.
Gericht setzt Quarantänepflicht für Einreisende außer Vollzug
Das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht hat die grundsätzliche Quarantänepflicht für Menschen außer Vollzug gesetzt, die aus dem Ausland in das Land einreisen. Das teilte die Justizbehörde am Montagabend mit. Lesen Sie mehr hier.
Europäische Arzneimittel-Agentur empfiehlt Einsatz von Remdesivir
Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA empfiehlt den Einsatz des noch nicht als Medikament zugelassenen Mittels Remdesivir des US-Unternehmens Gilead außerhalb klinischer Studien (compassionate use). Es könne bei Patienten angewandt werden, die nicht auf Beatmungsgeräte angewiesen seien, teilt die EMA mit. Das Medikament war ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt worden. Erste Studien brachten ermutigende Ergebnisse, dass Remdesivir erfolgreich bei der Behandlung der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 eingesetzt werden könnte. Bislang gibt es weder ein Heilmittel noch einen Impfstoff.
Trump heizt Proteste gegen Corona-Maßnahmen an
US-Präsident Donald Trump hat erneut Proteste gegen Eindämmungsmaßnahmen wegen des Coronavirus angefeuert – dieses Mal traf es den demokratischen Gouverneur des Bundesstaats Pennsylvania. "Die großartigen Menschen von Pennsylvania wollen ihre Freiheit jetzt, und sie sind sich dessen völlig bewusst, was das bedeutet", schrieb der Republikaner Trump am Montag auf Twitter. Er warf den Demokraten vor, die Öffnung der Wirtschaft zu verzögern. "Die Demokraten bewegen sich überall in den USA langsam, aus politischen Gründen." Trump treibt die Öffnung der Wirtschaft voran, obwohl die USA weiterhin hohe Fallzahlen haben.
US-Bundesstaat New York lockert Maßnahmen
Im Bundesstaat New York werden die strengen Corona-Einschränkungen in dieser Woche erstmals gelockert. Ausgenommen ist allerdings die Metropole New York City, die bis mindestens Juni im Ausnahmezustand bleibt, wie Bürgermeister Bill de Blasio am Montag vor Journalisten sagte. Der Ostküstenstaat ist das Zentrum der Corona-Pandemie in den USA. Mehr als 22.000 Menschen starben dort inzwischen an Covid-19.
Erdogan verfügt viertägige Ausgangssperre in Großstädten
Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan hat eine weitere auf wenige Tage beschränkte Ausgangssperre zur Bekämpfung der Corona-Pandemie angekündigt. Von Samstag bis zum 19. Mai müssten die Menschen in Istanbul und anderen großen Städten des Landes zu Hause bleiben, sagte Erdogan am Montag in einer Rede an die Nation nach der wöchentlichen Kabinettssitzung.
Reproduktionsrate weiter über kritischem Wert
Die Ansteckungsrate in Deutschland liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts weiter über dem kritischen Wert von "1". Das RKI teilte in seinem aktuellen Lagebericht mit, die Reproduktionsrate (R) werde aktuell auf 1,07 geschätzt. Jeder Infizierte steckt damit statistisch mehr als eine weitere Person an, die Fallzahlen würden damit wieder steigen. RKI-Chef Lothar Wieler hat wiederholt erklärt, eine Rate unter 1,0 sei sehr wichtig
WHO-Chef lobt Deutschlands Corona-Strategie
Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, lobt die Vorsichtsmaßnahmen in Deutschland, Südkorea und China bei den Lockerungen. Die schrittweise Aufhebung der Schutzmaßnahmen sei komplex und schwierig, sagt er in Genf. Die drei Länder hätten aber Vorkehrungen gegen ein Wiedererstarken der Pandemie getroffen.
Laumann fordert Hygienekonzept für Schlachthöfe
Nach der Häufung von Corona-Infektionen in Schlachtbetrieben hat Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) von den Betreibern ein schlüssiges Hygienekonzept gefordert. Es gehe dabei nicht nur um den Betrieb, sondern auch um die Wohnsituation der Arbeiter und um den Transport von der Wohnung zum Schlachthof, sagte Laumann am Montag in Düsseldorf.
Putin erklärt Ende von Corona-bedingtem bezahlten Urlaub
Russlands Präsident Wladimir Putin hat das Ende des wegen der Corona-Krise seit mehr als einem Monat geltenden bezahlten Urlaubs verkündet. "Ab morgen, dem 12. Mai, endet der bezahlte Urlaub, der im ganzen Land und in allen Wirtschaftsbereichen gilt", sagte der Staatschef in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Der Kampf gegen die Corona-Pandemie sei allerdings noch nicht zu Ende, warnte Putin.
Die Gefahr bleibe weiterhin bestehen, betonte er in seiner Rede an die Nation, die als Signal für eine schrittweise Lockerung der Corona-Beschränkungen gilt. Putin hatte den April zum bezahlten Urlaubsmonat in Russland erklärt. Damit sollte die Ausbreitung der Corona-Pandemie verlangsamt werden.
Kanzlerin Merkel: "Neue Phase der Pandemie"
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich nach einem Video-Gespräch mit dem Gesundheitsamt des Landkreises Harz, dem Landrat Martin Skiebe und dem Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, in einem knappen Statement geäußert. Darin appellierte Merkel wiederholt an die deutsche Bevölkerung: "Wir kommen in eine neue Phase der Pandemie." Es sei nun notwendig, "dass wir bei all den Lockerungen auch wirklich Sicherheit haben, dass die Menschen sich an die Grundgebote halten", sagte Merkel. Dazu gehöre das Einhalten des Abstands, das Tragen von einem Mund-Nasen-Schutz und aufeinander Rücksicht zu nehmen. "Das ist ganz wichtig", beendete die Kanzlerin ihre kurze Ansprache.
Ministerin fordert Sanktionen bei Verstößen auf Corona-Demonstrationen
Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hat ein konsequenteres Vorgehen der Polizei bei Protestveranstaltungen gegen Anti-Corona-Auflagen gefordert. "Ich erwarte, dass die Polizei für die nächsten Demonstrationen besser vorbereitet ist", sagte Werner in Erfurt der Deutschen Presse-Agentur. Die Sicherheitsbehörden müssten aus den Erfahrungen der jüngsten Proteste lernen, bei denen Menschen zum Beispiel immer wieder die Abstände zu anderen nicht eingehalten hatten oder ohne Mundschutz unterwegs waren.
Verstoßen Teilnehmer nachweislich gegen Hygienevorschriften, hält Werner Sanktionen für angemessen. "Das ist auch eine Gerechtigkeitsfrage, gegenüber all denen, die sich an die Regeln halten", sagte sie.
Covid-19-Klinik auf Berliner Messegelände fertig
Auf dem Berliner Messegelände ist innerhalb weniger Wochen ein Corona-Reservekrankenhaus entstanden. Zunächst rund 500 Infizierte und Covid-19-Patienten könnten isoliert und behandelt werden, falls die Berliner Kliniken im Lauf der Pandemie an ihre Grenzen stoßen sollten. "Denn die Bilder aus Italien, Spanien und New York haben uns gezeigt, dass gut aufgestellte Krankenhaussysteme überlastet werden können", teilte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) zur offiziellen Eröffnung des neuen Behandlungszentrums am Montag mit. Insgesamt könnten dort bis zu 1.000 Reservebetten entstehen.
Einschränkungen im Coesfeld könnten gelockert werden
Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sieht Chancen, dass die Lockerungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen im Kreis Coesfeld nicht weiter verschoben werden müssen. Wenn sich das Infektionsgeschehen auf den Bereich des geschlossenen Schlachthofs konzentriere und es im Umfeld keine weiteren Infektionen gebe, könnten Einschränkungen möglicherweise zum Wochenende auch im Kreis Coesfeld zurückgenommen werden, sagte Laumann.
Das Land hatte nach dem Ausbruch der Corona-Infektionen in dem Schlachthof für den Kreis Coesfeld viele Lockerungen auf den 18. Mai verschoben. Das betrifft unter anderem die Öffnung von Gaststätten, Fitnessstudios und Tanzschulen. Auch große Geschäfte durften am Montag im Kreis Coesfeld nicht mehr als 800 Quadratmeter Verkaufsfläche öffnen.
Deutschland: 750 Millionen Euro für Sonderprogramm zur Impfstoffforschung
Die Bundesregierung fördert die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus mit bis zu 750 Millionen Euro. Zwei Drittel davon entfielen auf die Ausweitung von Studien, der Rest auf die spätere Sicherung der Produktion in Deutschland, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek in Berlin. Dafür werde ein Sonderprogramm aufgelegt. Die genauen Förderrichtlinien würden jetzt ausgearbeitet, Doppel-Förderungen solle es nicht geben. "Die Entwicklung und Herstellung eines Impfstoffs ist die zentrale Herausforderung, um die derzeitige Pandemie unter Kontrolle zu bringen", sagte Karliczek. Es sei der Schlüssel, um wieder ein normales Leben zu führen, erklärte die Forschungsministerin.
Das neue Sonderprogramm ergänze die international bereits zugesagten Gelder Deutschlands. Ein weltweites Bündnis zur Entwicklung eines Corona-Impfstoffs hatte vergangene Woche 7,4 Milliarden Euro an Spendenzusagen eingesammelt. Von Deutschland kamen 525 Millionen Euro.
Sobald ein Impfstoff gefunden werde, solle dieser in "großem Stil" produziert werden, sagte die Forschungsministerin. "Wir dürfen trotzdem keine Wunder erwarten", erklärte sie weiter. Man müsse sich in der Impfstoffforschung auf Rückschläge einstellen, das gehöre leider dazu. Nach wie vor ginge man davon aus, dass vor 2021 oder sogar 2022 kein Impfstoff gefunden werden würde.
Kölner Dom wieder für Touristen geöffnet
Der Kölner Dom ist nach achtwöchiger Unterbrechung wieder für Touristen zugänglich – allerdings unter Auflagen. Nachdem in der Corona-Krise bereits seit Monatsbeginn wieder Gottesdienste möglich seien, solle der Dom schrittweise wieder mehr Menschen in einer verantworteten Weise zugänglich gemacht werden, sagte ein Dom-Sprecher in Köln. "Der Dom soll allen offenstehen."
Zu den Auflagen gehört, dass sich maximal 200 Besucher gleichzeitig im Dom aufhalten dürfen. Für Besucher gilt die Mundschutzpflicht. Sie dürfen in dem Gotteshaus nur eine bestimmte Route durchlaufen. Führungen und die Besteigung des Südturms seien noch nicht möglich, sagte der Sprecher. Wegen Bauarbeiten sei außerdem der Chorumgang um den Dreikönigsschrein geschlossen.
Seit dem 15. März war der Kölner Dom wegen der Corona-Pandemie nur für das stille Gebet geöffnet. Normalerweise besuchen den Dom nach Angaben des Domkapitels im Schnitt 16.000 bis 20.000 Menschen täglich. Er ist eines der meistbesuchten Gotteshäuser in Deutschland.
Merkel mahnt erneut zur Vorsicht in Corona-Krise
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auch angesichts der Demonstrationen gegen Auflagen in der Corona-Krise erneut zur Vorsicht beim Umgang mit der Pandemie gemahnt. Ihr sei berichtet worden, dass viele Menschen am Wochenende ohne Schutzmasken Einkaufen gewesen seien, sagte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen am Montag in einer Videoschalte des CDU-Präsidiums. Zum Teil sei dieses Verhalten sogar als Mutprobe angesehen worden, kritisierte die Kanzlerin. Das Gebot sei aber immer noch, sich an die geltenden Abstandsregeln zu halten.
Merkel sagte demnach weiter, erst in zwei bis drei Wochen werde man wissen, wie sich die vergangene Woche beschlossenen Lockerungen der Corona-Beschränkungen auf die Infektionszahlen auswirkten. Sie habe zudem angekündigt, sich an diesem Mittwoch im Bundestag bei der Regierungsbefragung erneut zu den für die Bundesregierung relevanten Maßzahlen zur Einordnung des Pandemiegeschehens zu äußern. Merkel und der Bundesregierung war zuletzt vorgehalten worden, mit unterschiedlichen Kennzahlen für Verwirrung gesorgt zu haben.
Wuhan meldet wieder neue Coronavirus-Infektionen
In der chinesischen Millionenmetropole Wuhan haben die Behörden den zweiten Tag in Folge neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet. In einem Wohnviertel der Stadt wurden am Montag fünf Neuinfektionen bestätigt, wie die Behörden mitteilten. In dem Viertel war bereits am Sonntag eine Ansteckung bei einem 89-jährigen Mann festgestellt worden – die erste seit mehr als einem Monat.
Die zentralchinesische Industriemetropole Wuhan ist der Ursprungsort der Coronavirus-Pandemie. Um das Virus einzudämmen, stellten die Behörden die gesamte Stadt für mehr als zwei Monate unter Quarantäne. Seit der Aufhebung der Ausgangssperre vor gut vier Wochen gilt Wuhan eigentlich als "risikoarmes" Gebiet. In dem betroffenen Wohnviertel wurde die Infektions-Risikostufe nun aber von "niedrig" auf "mittel" hochgesetzt.
Hamburger Polizei stellt viele Verstöße gegen Corona-Regeln fest
Die Hamburger Polizei hat am vergangenen Wochenende eine Vielzahl an Verstößen gegen die coronabedingten Kontaktbeschränkungen festgestellt. 220 Ordnungswidrigkeitsverfahren wurden eingeleitet und 120 Platzverweise ausgesprochen, sagte eine Sprecherin. Mehr dazu lesen Sie hier. Welche Regeln in Ihrem Bundesland gelten, sehen Sie hier.
Zahl der neuen Todesfälle in Spanien gesunken
Die Zahl der täglich gemeldeten Coronavirus-Toten in Spanien ist auf den niedrigsten Stand seit sieben Wochen gefallen. Das Gesundheitsministerium berichtet von 123 neuen Todesfällen. Insgesamt sind damit nachweislich 26.744 Menschen infolge einer Ansteckung mit dem neuartigen Virus in Spanien gestorben. Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg binnen 24 Stunden um 3.046 auf 227.436.
Russland meldet wieder Rekordanstieg bei Neuinfektionen
Russland meldet mit 11.656 Neuinfektionen erneut einen neuen Höchstwert. Damit stieg die Zahl der nachweislichen Ansteckungen auf 221.344. Seit Tagen legen die Infektionen in Russland um mehr als 10.000 zu. Die Behörden führen dies auch auf ein verstärktes Testprogramm zurück. Die Zahl der Todesfälle stieg binnen 24 Stunden um 94 auf 2.009.
Coesfeld: Fälle am Wochenende weiter gestiegen
Im Kreis Coesfeld sind die Infektionszahlen nach einem Corona-Ausbruch in einem Fleischbetrieb weiter gestiegen. Am Sonntag seien im Kreisgebiet 780 nachgewiesene Ansteckungen verzeichnet worden, 35 mehr als am Samstag, sagte ein Kreissprecher. Laut Robert Koch-Institut lag die Zahl der Neuinfektionen im Kreis bei knapp 96 und damit deutlich über der festgelegten Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Viele der von Montag an landesweit geplanten Lockerungen der Corona-Auflagen etwa für Gaststätten und Geschäfte werden damit im Kreis um eine Woche verschoben, wie der Kreis ankündigte.
Unter den Betroffenen im Kreis Coesfeld sind 230 Infizierte aus dem Westfleisch-Werk. 952 der rund 1.200 Mitarbeiter seien dort bereits getestet worden, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Der Standort bleibe weiter geschlossen. Am Sonntag hatte es unter anderem auch Massentests in einem Westfleisch-Betrieb in Hamm gegeben. Rund 1.000 Mitarbeiter seien dort getestet worden, die übrigen sollten am Montag folgen, sagte der Westfleisch-Sprecher. Ergebnisse zu den Tests in Hamm gab es am Montag zunächst noch nicht. Wo die Obergrenze ebenfalls überschritten wurde,