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Ältestes Unternehmen in Sachsen ist pleite


Betrieb seit dem 14. Jahrhundert
Ältestes Unternehmen Sachsens ist pleite

Von t-online, jpd

12.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Mitarbeiter gießen geschmolzenes Metall in eine Form in einer Gießerei (Symbolbild): Die steigenden Energiekosten treiben viele Unternehmen an ihre Grenzen.Vergrößern des BildesMitarbeiter gießen geschmolzenes Metall in eine Form in einer Gießerei (Symbolbild): Die steigenden Energiekosten treiben viele Unternehmen an ihre Grenzen. (Quelle: IMAGO/Konstantin Mihalchevskiy/imago-images-bilder)
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Ein traditionsreiches Unternehmen in Sachsen mit 600-jähriger Geschichte meldet Insolvenz an. Im Mai entscheidet sich, ob die Firma gerettet werden kann.

Nach über 600 Jahren musste das Eisenwerk Erla, das älteste Unternehmen in Sachsen, Insolvenz anmelden. Das Insolvenzverfahren wurde nach Angaben des Amtsgerichts Chemnitz eröffnet und Eigenverwaltung angeordnet. Zunächst berichtete die "Sächsische Zeitung" (SZ) darüber. Im Mai werden sich demnach die Gläubiger des Unternehmens, dessen wichtigste Kunden aus der Automobilindustrie kommen, treffen. Das Management werde versuchen, das Unternehmen in Schwarzenberg (Erzgebirge) gemeinsam mit dem gerichtlich eingesetzten Sachverwalter zu sanieren.

Als eines der ältesten Hammerwerke im oberen Erzgebirge wurde das Eisenwerk der "SZ" zufolge erstmals im Jahr 1380 urkundlich erwähnt, damals noch unter dem Namen "Hammer in der Erl". Als VEB Eisenwerk Erla produzierte das Eisenwerk in der DDR offenbar unter anderem Zylinder für Kraftfahrzeugmotoren. Seit dem Jahr 1994 gehörte Erla dem Familienunternehmen Schubert & Salzer aus Ingolstadt, eh es im Juni 2011 von der indischen Dynamatic-Gruppe übernommen wurde.

Vor dem Insolvenzverfahren befand sich das Unternehmen bereits in einem Schutzschirmverfahren, berichtet die "SZ". Der Umsatz der Firma sank gemäß dem zuletzt veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2020/2021 um gut vier Millionen auf 51,3 Millionen Euro. Das Unternehmen machte dabei zwei Millionen Euro Verlust. Im Jahr zuvor waren es sogar 3,6 Millionen. Für das Geschäftsjahr 2022/2023, welches Ende März endet, erwartet der Geschäftsführer des Unternehmens, dass der Umsatz bei etwa 50 Millionen Euro liegen wird. Das Ergebnis werde aber negativ sein.

Steigende Rohstoff- und Energiekosten

Wie viele andere Unternehmen verschiedener Branchen seien die stark steigenden Rohstoff- und Energiekosten für die finanziellen Probleme verantwortlich. Erst am Donnerstag demonstrierten 400 Stahlarbeiter aus insgesamt sechs Betrieben in Riesa gegen die untragbaren Industriestrompreise.

Laut der Unternehmensseite ist das Eisenwerk Erla eine "moderne und spezialisierte Gießerei mit langjähriger Tradition". Für die Automobilindustrie gießt das Eisenwerk Turboladergehäuse, Abgaskrümmer und Motorenbauteile. Mit seinen etwa 300 Beschäftigten gehört Erla nach eigenen Angaben zu den "leistungsfähigsten und modernsten Kundengießereien Deutschlands". Die Firmennachrichten auf der Website wurden nach Angaben der "SZ" allerdings bereits seit 2019 nicht mehr aktualisiert.

Verwendete Quellen
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