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Wegen Krim-Krise: Merkel will weniger Energie-Abhängigkeit von Russland


Wegen Krim-Krise
Merkel will weniger Energie-Abhängigkeit von Russland

Von dpa, dpa-afx, reuters, t-online
27.03.2014Lesedauer: 2 Min.
Kanzlerin Merkel mit Kanadas Premier Harper am Donnerstag in Berlin: Alternativen zu russischer Energie werden wichtigerVergrößern des BildesKanzlerin Merkel mit Kanadas Premier Harper am Donnerstag in Berlin: Alternativen zu russischer Energie werden wichtiger (Quelle: dpa-bilder)
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Der Coup um die Annexion der Krim-Halbinsel mag für Russlands Präsidenten Wladimir Putin innenpolitisch ein Erfolg sein. Wirtschaftlich entwickelt er sich jedoch mehr und mehr zum Eigentor - so auch bei den Energie-Exporten, der wichtigsten Einnahmequelle Russlands. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nun eine Reduzierung der Abhängigkeit von russischen Energielieferungen gefordert. "Es wird eine neue Betrachtung der gesamten Energiepolitik geben", sagte sie nach einem Gespräch mit dem kanadischen Premierminister Stephen Harper.

Die Europäische Union sei in hohem Maße von russischem Öl und Gas abhängig. Die Abhängigkeit Deutschlands sei dabei aber "längst nicht die höchste".

Kanadas Premier Harper bot an, Europa künftig mit Gas und Öl zu versorgen. "Wir haben enorme Energieressourcen in unserem Land. Im Moment verkaufen wir nur auf dem nordamerikanischen Markt." Diese Exporte wolle Kanada diversifizieren - "unabhängig vom Russland-Ukraine-Konflikt", wie Harper sagte. Am Tag zuvor hatten auch die USA Flüssiggas-Lieferungen nach Europa angeboten.

Hoffnungen noch verfrüht

Merkel betonte, dass die Bundesregierung sehe, wo es auf der Welt alternative Rohstoffquellen gebe. Sie dämpfte aber Erwartungen auf ein schnelles Ende der hohen Abhängigkeit der EU von russischen Energielieferungen. "Bestimmte Infrastruktur ist noch nicht so da, wie wir dies brauchen könnten", sagte sie. Denn an der amerikanischen Ostküste fehlen LNG-Exportterminals und in Deutschland ist in Wilhelmshaven ein seit Jahren geplanter LNG-Anladeterminal bisher nicht gebaut worden. Aber es gehe um "langfristige Orientierungen", sagte Merkel. LNG steht für Liquefied Natural Gas, also verflüssigtes Erdgas.

Die EU und Kanada hatten sich im Herbst auf ein Wirtschafts- und Handelsabkommen geeinigt. In Kraft treten dürfte es 2015.

Sanktionen nur notfalls

Zur Androhung einer dritten Stufe der Strafmaßnahmen gegen Russland mit Wirtschaftssanktionen sagte Merkel: "Ich hoffe, dass wir da gar nicht hinkommen müssen." Ziel sei es, dass die Ukraine als selbstständiges Land ihre eigenen Entscheidungen treffen könne.

Die Kanzlerin bekräftigte, dass keine militärische Lösung des Konflikts mit Russland angestrebt werde. Allerdings bestehe eine Beistandsverpflichtung gegenüber den osteuropäischen Mitgliedsstaaten der Nato. "Das ist eine Selbstverständlichkeit", sagte sie.

Harper mahnte bei Wirtschaftssanktionen gegen Russland wegen der Risiken für die Weltwirtschaft zur Vorsicht. Zum russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte er: "Putin möchte kein Partner sein, er möchte ein Rivale sein." Es sei schwer vorstellbar, dass Russland an den Tisch der G8 zurückkehre, wenn nicht ein grundsätzlicher Kurswechsel in Moskau stattfinde.

Kanada ist wie Deutschland Mitglied der Gruppe der sieben führenden Industrienationen (G7). Das Format G8 für Treffen unter Einschluss Russlands war wegen der aktuellen Krise ausgesetzt worden.

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