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Corona-News: Inzidenz unter 100 – diese 5 Punkte sind jetzt wichtig


Corona-Pandemie
Inzidenz unter 100: Fünf Punkte sind jetzt wichtig

Von dpa, sle

Aktualisiert am 14.05.2021Lesedauer: 3 Min.
Die Menschen in der Fußgängerzone: Mancherorts ist Einkaufen wieder möglich.Vergrößern des BildesMenschen in der Fußgängerzone: Mancherorts ist Einkaufen wieder möglich. (Quelle: Ralph Peters/imago-images-bilder)
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Die Neuinfektionen gehen zurück, die Zahl der Geimpften geht hoch. Dies ist allerdings kein Grund zur Entspannung. Fünf Punkte sind für den Fortgang der Pandemie jetzt wichtig.

Erstmals seit acht Wochen ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz wieder unter den als kritisch definierten Wert von 100 gesunken, auf 96,5 laut Robert Koch-Institut (RKI). Zuletzt lag die Inzidenz am 20. März unter der Marke von 100. Um die Pandemie auch über den Sommer nicht außer Kontrolle geraten zu lassen, sind jetzt verschiedene Punkte wichtig.

1. Impfungen

Bisher ist mehr als ein Drittel der Menschen in Deutschland einmal geimpft, gut jeder Zehnte zweifach. Bei Erstimpfungen sei der Schutz allerdings noch nicht so stark, sodass nicht alle Geimpften unmittelbar für das Infektionsgeschehen irrelevant würden, wie RKI-Präsident Lothar Wieler kürzlich sagte. Damit in Deutschland weitgehend auf Maßnahmen und Regeln verzichtet werden kann, müssten laut Wieler deutlich über 80 Prozent der Menschen immun gegen das Coronavirus sein – also entweder vollständig geimpft sein oder die Infektion durchgemacht haben und einmal geimpft sein.

Experten betonen, dass es noch immer wichtig sei, wen man impfe: Bei Gruppen wie Älteren und Vorerkrankten sieht die Ständige Impfkommission (Stiko) aber noch Lücken. Der Epidemiologe André Karch vom Universitätsklinikum Münster kritisierte, dass man durch eine Aufweichung der Priorisierung zwar die "schöne Zahl" der Erstgeimpften in der Bevölkerung erhöhen könne, das helfe aber nicht in gleichem Maße wie die Impfung besonders gefährdeter Gruppen. Mehrere Bundesländer haben inzwischen die Impfpriorisierung in Arztpraxen aufgehoben.

2. Abstand, Hygiene und Masken

Die Hygienemaßnahmen bleiben aus Expertensicht trotz der positiven Entwicklung der vergangenen Tage wichtig. Ein schlagartiges Aufheben würde demnach dazu führen, dass sich das Virus wieder rasant verbreitet. Bei der mittlerweile in Deutschland dominierenden Variante B.1.1.7 würden ohne Maßnahmen aus 100 Infizierten zunächst 400, aus 400 dann 1.600 Infizierte werden und so weiter, so RKI-Chef Lothar Wieler. Noch reiche die Impfquote nicht aus, um diese massive Ausbreitungsdynamik aufzuhalten. Mit zunehmenden Impfungen könnten aber nach und nach einzelne Maßnahmen zurückgenommen werden.

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3. Wetter

Sonnenschein, weniger Luftfeuchtigkeit, mehr Zeit im Freien, besser gelüftete Räume – mehrere Saisoneffekte können dazu beitragen, das Virus etwas auszubremsen. Manche Experten rechnen dadurch mit einer Verringerung um bis zu 0,5 bei der Reproduktionszahl. Ein schöner Sommer könnte also helfen, diesen Wert unter 1 zu halten. Aber völlig verschwinden wird das Virus auch dann mit einiger Sicherheit nicht. Das legt die Entwicklung in manchen anderen Ländern nahe, wo Fallzahlen auch in Sommermonaten stiegen.

4. Virusmutanten

Tritt früher oder später eine neue Virusvariante in Deutschland ihren Siegeszug an? Das lässt sich noch schwer abschätzen. International beobachten Wissenschaftler mehrere Varianten mit besorgniserregenden Eigenschaften. Darunter etwa P.1 aus Brasilien und B.1.351 aus Südafrika sowie B.1.617 aus Indien. Gerade Mutanten, denen das Immunsystem bei Geimpften und Genesenen weniger entgegensetzen kann, sorgen für Ängste vor Rückfällen beim Kampf gegen die Pandemie. Der Virologe Christian Drosten sieht allerdings eine veränderte Lage: "Wir können dagegen animpfen. Wir sind nicht mehr so wehrlos wie letztes Jahr um diese Zeit", sagte er.

5. Das eigene Verhalten

Ja, die Zahlen sinken, das Wetter wird besser. Aber deshalb die Vorsicht über Bord zu werfen, wäre Wissenschaftlern zufolge problematisch. In anderen Ländern wie Großbritannien und Israel hatte es Lockerungen erst bei niedrigen Inzidenzen gegeben, um keinen Rückfall zu riskieren. Trotzdem gilt: Gerade im Freien dürfte in der nächsten Zeit wieder vieles möglich werden. Freunde von Festivals und großen Konzerten müssen sich aber wohl noch gedulden: Im Verbot von Großveranstaltungen sieht etwa der Epidemiologe Gérard Krause den größten Einzeleffekt von Schutzmaßnahmen jenseits der Impfungen.

Mehr als die Hälfte der Bundesländer liegt inzwischen unter dem politisch maßgeblichen Wert von 100. Den RKI-Daten vom Freitag zufolge sieht es in Schleswig-Holstein mit 43 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche besonders gut aus. Nur noch knapp über der 100 lagen Nordrhein-Westfalen (103), Sachsen-Anhalt (103) und das Saarland (102). Schlusslichter sind weiterhin Sachsen (134) und Thüringen (149).

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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