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Jahresrückblick 2015: Was uns 2015 aufregte


Terror und Flucht
Das waren die Aufreger im Jahr 2015

Von dpa
Aktualisiert am 24.12.2015Lesedauer: 5 Min.
Nach der Anschlagsserie in Paris bekunden viele Menschen ihre Solidarität mit Frankreich - wie hier in London am Trafalgar Square.Vergrößern des BildesNach der Anschlagsserie in Paris bekunden viele Menschen ihre Solidarität mit Frankreich - wie hier in London am Trafalgar Square. (Quelle: dpa-bilder)
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Im Jahr 2015 ist der Terror das beherrschende Thema. Es beginnt mit einem Anschlag mitten im Herzen Europas. Auch den Rest des Jahres verüben die Dschihadisten des Islamischen Staats weitere Gräueltaten. Sie nehmen Geiseln, enthaupten sie vor laufenden Kameras und zerstören antike Stätten - um dann erneut in Paris zuzuschlagen.

Was uns in diesem Jahr sonst noch unter die Haut ging, erfahren Sie im t-online.de Rückblick.

Terror im Herzen Europas

Im Jahr 2015 erreicht der Terror Frankreich. Am 7. Januar überfallen zwei Islamisten aus Rache für die Mohammed-Karikaturen das Pariser Satiremagazin "Charlie Hebdo" und ermorden zwölf Menschen. In den nächsten beiden Tagen erschießt ein weiterer Terrorist im Raum Paris eine Polizistin und vier Besucher eines jüdischen Supermarkts.

Helden verhindern Massaker im Zug

Am 21. August scheitert ein Anschlag im Thalys-Schnellzug auf dem Weg von Amsterdam nach Paris. Mutig überwältigen vier Reisende den marokkanischen Terroristen, der mit einem Sturmgewehr um sich geschossen hatte. Die Männer werden als Helden gefeiert.

Terrorwelle erschüttert Paris

Am 13. November holen die Terroristen zum großen Angriff aus. Bei einer Anschlagserie mitten in Paris ermorden Kommandos der Terrormiliz Islamischer Staat 130 Menschen. Insgesamt sterben sieben Terroristen. In der Konzerthalle "Bataclan" richten sie ein Massaker an, Bars und Restaurant werden beschossen. Am Nationalstadion Stade de France sprengen sich während des Länderspiels Frankreich-Deutschland drei Attentäter in die Luft. Präsident François Hollande ruft den Ausnahmezustand aus.

Der IS köpft Menschen und sprengt Welterbe-Stätten

Der Islamische Staat baut 2015 seine Schreckensherrschaft aus. Er veröffentlicht Videos von Enthauptungen seiner Geiseln und zerstört unaufhaltsam antike Stätten. So am 6. März die Stadt Hatra im Nordirak und die assyrischen Ruinen.

Im August nehmen die Dschihadisten das syrische Weltkulturerbe Palmyra ins Visier. Sie enthaupten den 82 Jahre alten Archäologen Khaled Asaad und sprengen nach und nach die rund 2000 Jahre alten Tempel in die Luft.

Bombe an Bord

Am 31.Oktober stürzt auf der Sinai-Halbinsel ein russischer Airbus mit 224 Menschen an Bord ab. Die Terrormiliz IS nennt es ihre Rache für den Kampf der Russen in Syrien. Angeblich sei die Bombe in einer Getränkedose versteckt gewesen. Ägypten sieht - anders als Russland - keine Hinweise auf einen Terrorakt.

Eine griechische Tragödie in mehreren Akten

Von Jahresbeginn an hält auch der Schuldenpoker in Griechenland Europa in Atem. Alles beginnt am 25. Januar: Das Linksbündnis Syriza von Alexis Tsipras gewinnt die Wahl und stoppt nur drei Tage später die vereinbarten Privatisierungen und Sparpläne. Es folgt ein Verhandlungsmarathon mit den internationalen Geldgebern - flankiert von falschen Berechnungen, gebrochenen Versprechen, dramatischen Rücktritten und Neuwahlen. Die Europäische Union gerät in die Krise. Am Ende wird der Grexit abgewendet und Griechenland erhält ein Milliarden-Programm unter strengen Reformauflagen.

Flug in den Tod

Fassungslosigkeit und Entsetzen löst der mutwillig ausgelöste Absturz eines Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings in den französischen Alpen am 24. März aus. Die Maschine ist auf dem Flug von Barcelona nach Düsseldorf, als der Copilot sie vorsätzlich in ein Bergmassiv bei Le Vernet steuert. Alle 150 Insassen sterben. Unter den 72 deutschen Toten sind 16 Schüler und zwei Lehrer eines Gymnasiums in Haltern am See.

Todesschüsse auf Farbige in den USA

In den USA erschießt am 4. April ein weißer Polizist den unbewaffneten Afroamerikaner Walter Scott bei einer Verkehrskontrolle im US-Bundesstaat South Carolina. Der Schütze wird wegen Mordes angeklagt.

In Baltimore (Maryland) stirbt am 19. April ein Schwarzer im Polizeigewahrsam. Diese Fälle lösen heftige Diskussionen und Proteste über Gewalt gegen Schwarze in den USA aus.

Fährt der Zug heute noch?

2015 gab es in Deutschland so viele Streiks wie schon lange nicht mehr. Allein der Ausstand der Lokomotivführer der Deutschen Bahn dauerte neun Streikrunden. Alle sind erleichtert, allen voran die Pendler, als es am 21. Mai zur Schlichtung zwischen der Spartengewerkschaft GDL und der Bahn kommt, die Anfang Juli erfolgreich ist. Die Streiks hatten im September 2014 begonnen.

Die Hitze ist auf dem Vormarsch

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Ein weltweiter Hitzerekord nach dem anderen purzelte 2015. Der Monat Juli ist weltweit der heißeste Juli seit Beginn der globalen Wetteraufzeichnungen 1880, teilt das US-Wetteramt NOAA mit. Die Durchschnittstemperatur betrug 16,61 Grad Celsius. Zuvor hatten bereits Februar, März, Mai und Juni des Jahres Klimarekorde geknackt. Auch August und September sind Rekordmonate. In Deutschland wurden sogar bis zu 40,3 Grad gemessen. Die weltweite Dürre und die Zunahme von Wetterextremen ist auch Thema auf dem Klimagipfel in Paris am Ende des Jahres.

Das unermessliche Leid der Flüchtlinge

Das Elend der Flüchtlinge aus Bürgerkriegsländern wie Syrien schreckt zunehmend auf. Am 25. August setzt Deutschland das sogenannte Dublin-Verfahren aus. Danach werden syrische Flüchtlinge nicht mehr in andere EU-Transitländer zurückgeschickt. Am 27. August werden an der österreichischen Autobahn bei Parndorf in einem Schleuser-Lastwagen 71 tote Flüchtlinge entdeckt. Nur wenige Tage später erschüttert das Bild des auf der Flucht nach Griechenland ertrunkenen dreijährigen Syrers Aylan die Welt.

"Wir schaffen das"

Kanzlerin Angela Merkel setzt ein bemerkenswertes Zeichen. Sie nennt die Bewältigung des Flüchtlingsansturms eine "große nationale Aufgabe" und beteuert: "Wir schaffen das." Gegen viele Bedenken entscheidet sie, dass Tausende Flüchtlinge aus Ungarn über Österreich nach Deutschland einreisen dürfen. Beharrlich weigert sie sich in der Folgezeit, eine Obergrenze für Flüchtlinge einzuführen. In der Union brodelt es daraufhin bedenklich.

Im November prescht Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) vor und will strengere Regeln für syrische Flüchtlinge einführen. Der Vorstoß ohne Wissen des Kanzleramtes sorgt für Irritationen. CSU-Chef Horst Seehofer kanzelt Merkel auf dem Parteitag wie ein Schulmädchen ab. In Talkshows geht es bereits um die Frage, ob Merkels "Willkommenskultur" sie das Amt als Kanzlerin kostet.

Erst auf dem Parteitag in Karlsruhe im Dezember einigt sich die CDU auf den Kompromiss, "den Zuzug von Asylbewerbern und Flüchtlingen durch wirksame Maßnahmen spürbar zu verringern". Doch Merkel bleibt zugleich dabei: "Abschottung im 21. Jahrhundert ist keine vernünftige Option." Deutschland müsse ein weltoffenes und vielfältiges Land bleiben.

Trifft es oder trifft es nicht?

Am 8. September teilt Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit, das Sturmgewehr G36 wegen angeblich mangelnder Treffsicherheit auszumustern. Laut einer Studie vom Oktober loben erfahrene Soldaten aber die Waffe.

Dicke Luft bei VW

Am 18. September wirft die US-Umweltbehörde dem VW-Konzern vor, bei Dieselfahrzeugen die Werte so manipuliert zu haben, um die Abgasnormen zu umgehen. Weltweit sind etwa elf Millionen Autos betroffen. Aus den USA droht Schadensersatz von 18 Milliarden Dollar. VW-Chef Martin Winterkorn tritt am 23. September zurück. Sein Nachfolger wird Porsche-Chef Matthias Müller.

Am 15. Oktober ordnet das Kraftfahrt-Bundesamt den Rückruf von VW-Dieselfahrzeugen mit manipulierter Software an. In Deutschland sind etwa 2,4 Millionen Autos betroffen.

Am 3. November gibt Volkswagen zu, dass nicht nur Diesel-, sondern auch Benzinautos vom Abgas-Skandal betroffen sind. Die Rede ist von 24 Modellen.

Säbelrasseln zwischen Russland und der Türkei

Am 24. November schießen türkische Abfangjäger im Grenzgebiet zu Syrien einen russischen Su-24-Kampfbomber ab. Moskau bestreitet, dass die Maschine den türkischen Luftraum verletzt hat. Der Zwischenfall belastet die Beziehungen beider Länder zum Jahresende hin.

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