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Corona-Lichtblick des Tages: Die kleinen Wunder dieser Welt


Mein Lichtblick des Tages
Die kleinen Corona-Wunder dieser Welt

MeinungVon Patrick Diekmann

Aktualisiert am 28.04.2020Lesedauer: 3 Min.
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Connie Titchen mit einer Krankenschwester: Ein ganzes Land sorgte sich um das Schicksal der 106-Jährigen.Vergrößern des Bildes
Connie Titchen mit einer Krankenschwester: Ein ganzes Land sorgte sich um das Schicksal der 106-Jährigen. (Quelle: Twitter: @DrNausheenKhanr)

Es gibt Menschen, die haben schon Weltkriege und Pandemien überlebt. Zwei Frauen erkrankten nun im Alter von über 100 Jahren an dem Coronavirus. Ihre Geschichten machen Mut.

Ältere Menschen sind in der Corona-Pandemie besonders gefährdet. Von den mehr als 6.000 registrierten Todesopfern in Deutschland, die mit dem Coronavirus verstorben sind, sind laut Angaben des Robert Koch-Instituts 87 Prozent der Gestorbenen 70 Jahre oder älter (Stand: 25. April). Bei den Verstorbenen liegt der Altersmedian bei 82 Jahren. Es gibt Berichte aus den Niederlanden oder Italien, wo Menschen im Alter von über 80 Jahren keine Beatmung mehr bekommen.

Der Median ist immer genau der Mittelwert einer Datenverteilung. Die eine Hälfte der Verstorbenen ist in diesem Fall älter als 82 Jahre, die andere Hälfte jünger.


Vor diesem Hintergrund gibt es Geschichten, die uns gerade besonders berühren. Eine davon ist die der 101-jährigen Angelina Friedman aus New York. Sie wurde im Jahr 1918 auf einem Passagierschiff geboren, ihre Mutter reiste von Italien in die USA. Zu der Zeit gab es auch eine Pandemie, die Spanischen Grippe ging um die Welt.

"Ihre Mutter starb bei der Geburt"

"Ihre Mutter starb bei der Geburt auf dem Schiff und sie wurde von ihren beiden Schwestern betreut, die ebenfalls an Bord waren", sagte Joanne Merola, Friedmans Tochter.

In ihren fast 102 Lebensjahren überlebte Friedman nicht nur die Spanische Grippe, sondern auch Fehlgeburten, Krebs, Sepsis und jetzt eine zweite Pandemie – die Frau wurde nach einer Corona-Infektion und nach mehreren Wochen mit Fieber wieder gesund.

"Alle in der Familie lebten bis mindestens 95, außer einem Onkel", sagte Merola. "Meine Mutter ist eine Überlebende. Sie ist kein Mensch. Sie hat übermenschliche DNA."

Hoffnung für ältere Corona-Patienten

Eine weitere Geschichte erreichte uns aus Großbritannien. Die 106-jährige Connie Titchen aus Birmingham wurde im Jahr 1913 geboren, sie hat zwei Weltkriege mit- und überlebt. Als sie Mitte März mit Verdacht auf Lungenentzündung in ein städtisches Krankenhaus eingeliefert und bei ihr Covid-19 diagnostiziert wurde, war ein ganzes Land in Sorge um die Urgroßmutter.

Titchen galt als die weltweit älteste Corona-Patientin. Und sie überlebte. Drei Wochen später bescheinigten ihr die Ärzte, dass sie wieder gesund sei. Bei ihrer Entlassung applaudierten Ärzte und Pfleger der 106-Jährigen. Ein sehr emotionaler Moment.

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"Ich bin sehr glücklich, dass ich dieses Virus bekämpft habe", sagte Titchen. "Ich kann es kaum erwarten, meine Familie zu sehen." Ihre Familie ist überglücklich: "Sie hat immer für sich selbst gekocht, obwohl sie sich ab und zu mal einen Besuch bei McDonalds gestattete. Ich habe ihr allerdings noch nicht gesagt, dass der nun geschlossen ist", meinte ihre 40-jährige Enkelin Alex Jones.

Auch Deutschland zeigt, dass die Altersstruktur in der Pandemie nicht zwingend die größte Rolle spielt, wenn es um die Anzahl der Todesopfer geht. Die Bundesrepublik ist weltweit eine der ältesten Gesellschaften der Welt, rund ein Viertel der Bevölkerung ist 65 Jahre oder älter. Trotzdem ist die Sterberate hierzulande deutlich niedriger als in den Nachbarstaaten, die eine ähnliche Altersstruktur haben.

Das deutsche Gesundheitssystem und die Geschichte von Titchen dürfen besonders auch älteren Corona-Patienten Hoffnung geben.

Der Kampf gegen das Coronavirus hat Deutschland fest im Griff. Die Pandemie bestimmt das alltägliche Leben der Bevölkerung, stetig rieseln die aktuellen Zahlen der Infektionen und Todesopfer auf die Menschen ein. Trotz der schlimmen Folgen der Krise gibt es jedoch auch immer wieder gute Nachrichten und Perspektiven, die Hoffnung spenden können. Diese Lichtblicke thematisiert t-online.de-Redakteur Patrick Diekmann in seiner Kurzkolumne.

Verwendete Quellen
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