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Zu viele Dicke in Mexiko: Fast-Food-Steuer soll Übergewicht eindämmen


Zu viele Dicke in Mexiko
Steuer auf Fast-Food soll Übergewicht eindämmen

dpa, afp, t-online, SKO

Aktualisiert am 01.11.2013Lesedauer: 2 Min.
Steuer auf Fast-Food soll den hohen Konsum an Dickmacher-Kost in Mexiko eindämmen.Vergrößern des BildesSteuer auf Fast-Food soll den hohen Konsum an Dickmacher-Kost in Mexiko eindämmen. (Quelle: dpa-bilder)
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Als eines der Länder mit der weltweit höchsten Quote an übergewichtigen Menschen führt Mexiko ab Anfang kommenden Jahres eine sogenannte Fast-Food-Steuer auf Dickmacher wie Hamburger und Pommes ein. Um der grassierenden Fettsucht zu begegnen, hat das Parlament des Landes eine entsprechende Abgabe beschlossen.

Die Abgeordneten beschlossen außerdem eine Steuer auf kalorienreiche Softdrinks. Die Verteuerung sollen solche Lebensmittel fördern, die weniger Kalorien enthalten, und den Lebensmittel-Herstellern Anreize liefern, ihre Produkte neu abzustimmen. Begleitet werden soll die Initiative durch Informationskampagnen, Gesundheitsförderung und Sportprogramme.

"Epidemie von Übergewicht"

"Angesichts einer wahren Epidemie von Übergewicht und Fettsucht können wir nicht einfach die Arme verschränken", sagte der mexikanische Präsident Peña Nieto. Er rief seine Landsleuten dazu auf, mehr zu laufen, Treppen zu steigen und sich jeden Tag mindestens eine Stunde lang sportlich zu betätigen.

Mehr Fettleibige als in den USA

Wie dramatisch sich die Quote an Übergewichtigen in Mexiko ausnimmt, zeigen folgende Zahlen. So gilt ein Drittel der Bevölkerung des nordamerikanischen Landes der Weltlandwirtschaftsorganisation (FAO) zufolge als fettleibig. Damit rangiert Mexiko sogar noch vor den für ihre ungesunde Ernährung berüchtigten USA, wo 32 Prozent als dick gelten. Vor den beiden Ländern liegen aber noch Staaten wie Ägypten mit 35 Prozent, Kuwait mit 43 Prozent und die mikronesische Insel Nauru mit 71 Prozent Fettleibigen.

Die nun beschlossene Fast-Food-Steuer schlägt mit acht Prozent zu Buche und richtet sich auf kalorienhaltige Lebensmittel, die mehr als 275 Kalorien je 100 Gramm enthalten. Die zuvor beschlossene Steuer auf Softdrinks beträgt umgerechnet sechs Cent pro Liter. Diese hatten das Abgeordnetenhaus und der Senat des Landes gegen den Widerstand der Getränkehersteller durchgesetzt.

Coca Cola signalisiert Einlenken

Angesichts der guten Geschäfte mit Softdrinks in dem Land wundert es nicht, dass deren Anbieter sich gegen die Steuer gestemmt haben. Ein erstes Einlenken seitens der Hersteller kommt von Coca Cola in Lateinamerika. Dessen Präsident Brian Smith erklärte bereits, dass sein Unternehmen mehr Produkte mit weniger oder gar keinen Kalorien plane.

Rumänien war Vorreiter

Mexiko ist keineswegs das erste Land, das mit der Verteuerung ungesunder Lebensmittel eine bewusstere Ernährung seiner Bevölkerung herbeizuführen versucht. Bereits 2010 hatte Rumänien als erstes Land eine entsprechende Abgabe eingeführt und damit eine Debatte ausgelöst, die bis nach Deutschland reichte. So hatte sich die deutsche Regierung deutlich gegen die Maßnahme ausgesprochen: "Es ist ein Irrweg zu glauben, man könnte über Steuern oder Verbote einen Bewusstseinswandel bei der Ernährung erreichen", sagte etwa Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU).

2011 wurde in Ungarn unter der konservativen Regierung von Viktor Orban eine Steuer auf besonders salzige und süße Lebensmittel wie kalorienreiches Knabbergebäck, Energiedrinks oder Kuchen eingeführt. In Großbritannien, das als Land mit den meisten Dicken in Europa gilt, sprechen sich Forscher der Universitäten Oxford und Reading in einer aktuellen Studie für die Einführung einer Softdrink-Steuer aus. Sie argumentieren, dass sich die Anzahl fettleibiger Menschen auf der Insel um rund 180.000 verringern würde. Gemessen an der Gesamtbevölkerung entspräche das zwar nur einem Rückgang um 1,3 Prozent, wäre aber dennoch sinnvoll, so die Experten.

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