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Nach Tod von Alexej Nawalny: Es kommt noch schlimmer


Tagesanbruch
Putins Pläne: Es kann noch schlimmer kommen

MeinungVon Florian Harms

Aktualisiert am 17.02.2024Lesedauer: 2 Min.
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Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Putin beim Besuch einer Waffenschmiede.Vergrößern des Bildes
Putin beim Besuch einer Waffenschmiede. (Quelle: Büro des russischen Präsidenten/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa)

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

spätestens jetzt muss es jedem klar sein, mit wem wir es zu tun haben. Wer nach fast zwei Jahren Angriffskrieg gegen die Ukraine, nach Mordanschlägen auf Kritiker im In- und Ausland, nach Wahlmanipulation in mehreren Ländern und perfiden Lügenkampagnen im Internet immer noch der Ansicht war, Wladimir Putin könne man vertrauen, eine Verständigung mit ihm sei möglich, wurde gestern eines Besseren belehrt.

Der elende Tod des Oppositionellen Alexej Nawalny in einem nordrussischen Straflager sollte auch den letzten Gutgläubigen verdeutlichen, wo die größte Gefahr für den Weltfrieden liegt: im Kreml. In seinem unbedingten Machtwillen nimmt Putin auf nichts und niemanden Rücksicht, kennt kein Mitleid, keine Gnade. So, wie er ungerührt Hunderttausende russische Rekruten ins Sperrfeuer schickt, so ungerührt lässt er Kritiker ausschalten, die seiner Herrschaft gefährlich werden können: Sie werden vergiftet, erschossen, vom Himmel gebombt, zu Tode gefoltert.

"Putin klammert sich um jeden Preis an die Macht, er nimmt auf nichts und niemanden Rücksicht und wird niemals freiwillig gehen", sagt der frühere russische Diplomat Boris Bondarew, der jahrelang für Putins Apparat gearbeitet hat. Im Interview mit unserer Redaktion warnt er davor, dass wir im Westen immer noch nicht erkannt hätten, welche große Gefahr von diesem Mann ausgeht: "Entgegenkommen betrachtet Putin als Schwäche und nutzt sie gnadenlos aus. Friedensangebote würden ihn nur noch gieriger machen. Er würde zwar taktisch verhandeln, aber dann auf die nächste Gelegenheit zum Losschlagen lauern."

Tatsächlich habe ich den Eindruck: Auch viele Politiker hierzulande wollen das enorme Sicherheitsrisiko für Deutschland immer noch nicht wahrhaben. Sie klammern sich an pazifistische Ideale oder haben Angst vor mutigen Entscheidungen. So zaudern und bangen sie seit bald zwei Jahren vor sich hin und lassen Zeit verstreichen, während sich die Lage immer weiter zuspitzt: Mittlerweile stellt nicht mehr nur der irrlichternde Donald Trump die amerikanische Sicherheitsgarantie für Nato-Partnerländer infrage, auch andere republikanische Politiker schwenken auf seinen Kurs ein.

Die Armeen der EU-Staaten sind zu schwach, um von dem Kreml-Aggressor ernst genommen zu werden. "Die Lage ist so angespannt wie seit Jahrzehnten nicht mehr", sagt der Grünen-Politiker Anton Hofreiter, den wir zu unserem Podcast eingeladen haben. Er schildert anschaulich, warum sich Deutschland mittlerweile in einer sehr bedrohlichen Lage befindet, warum er selbst seine Meinung zum Militär grundlegend geändert hat und was uns konkret erwartet, wenn Putin den nächsten Schritt macht. Denn die Gefahren kommen mitnichten nur aus Moskau.

Sie merken wohl: Dieses Gespräch empfehle ich Ihnen sehr. Hier können Sie es hören.

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Anschließend wünsche ich Ihnen trotz der herausfordernden Weltlage ein erholsames Wochenende. Am Montag kommt der Tagesanbruch von unserem Reporter Johannes Bebermeier.

Herzliche Grüße

Ihr
Florian Harms
Chefredakteur t-online
E-Mail: t-online-newsletter@stroeer.de

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