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Corona-News: Lehrerverband: Hälfte der Schulstunden sind ausgefallen


Lehrerverband: Hälfte der Schulstunden sind ausgefallen

Von afp, dpa, reuters, t-online
Aktualisiert am 15.05.2021Lesedauer: 197 Min.
Ein leeres Klassenzimmer (Symbolbild). Der Lehrerverband hat errechnet, dass Schüler ein halbes Jahr Unterricht verloren haben.Vergrößern des BildesEin leeres Klassenzimmer (Symbolbild). Der Lehrerverband hat errechnet, dass Schüler ein halbes Jahr Unterricht verloren haben. (Quelle: imago-images-bilder)
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Hinweis: Dieser Newsblog hat den Stand vom 15. Mai 2021. Die neuste Version mit den aktuellsten Informationen rund um Corona finden Sie hier.

Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität mehr als 161 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 3,35 Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland sind mehr als 3,5 Millionen Menschen positiv getestet worden, wie das Robert Koch-Institut mitteilt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei mehr als 86.000 (Stand: 15. Mai).

Lehrerverband: Hälfte der Schulstunden sind ausgefallen

Bei Deutschlands rund elf Millionen Schülern sind nach Angaben des Deutschen Lehrerverbands seit Beginn der Corona-Pandemie rund die Hälfte der Schulstunden im Präsenzunterricht ausgefallen. Seit März 2020 seien durchschnittlich zwischen 350 und 800 Stunden Präsenzunterricht für jeden Schüler ausgefallen, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Bild"-Zeitung (Samstagsausgabe). "Das ist im Schnitt wohl ein halbes Schuljahr."

Mancherorts ist der Ausfall noch größer. In Hamburg etwa seien durch weitgehende Schulschließungen 540.000 Stunden ausgefallen, berichtete die "Bild" unter Berufung auf die zuständige Schulbehörde. Homeschooling und Distanzunterricht seien in diesen Zahlen nicht eingerechnet. Jeder Hamburger Mittelstufen-Schüler habe demnach im Durchschnitt 900 Schulstunden verpasst. Dies entspreche sogar drei Viertel der Schulstunden eines Schuljahres.

Indien meldet 3.900 Tote an einem Tag

In Indien meldet das Gesundheitsministerium 326.098 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionsfälle steigt damit auf 24,37 Millionen. Das ist weltweit der zweithöchste Wert nach den USA. 3890 weitere Menschen starben in Indien in Zusammenhang mit dem Virus, insgesamt sind es nun 266.207 Todesfälle. Allein in dieser Woche verzeichnen die Behörden 1,7 Millionen weitere Ansteckungsfälle und mehr als 20.000 Tote. Die Dunkelziffer in dem Land mit seinen mehr als 1,36 Milliarden Einwohnern dürfte Experten zufolge deutlich höher sein.

Astrazeneca-Impfstoff ist in Deutschland zunehmend gefragt

Nach vorübergehender Skepsis ist die Nachfrage nach Corona-Schutzimpfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin in Deutschland deutlich gestiegen. "Wir verzeichnen eine deutliche Nachfrage der Ärzte", sagte ein Sprecher des Deutschen Apothekenverbandes der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag.

Auch die kassenärztliche Vereinigung in Baden-Württemberg registriert einen Anstieg des Interesses der Arztpraxen. Nach Angaben eines Sprechers sind dafür vor allem zwei Gründe verantwortlich. Zum einen liege dies an der generellen Aufhebung der Impfpriorisierung in Baden-Württemberg, weshalb sich auch jüngere Menschen in den Praxen impfen lassen könnten. Deshalb entfällt die Sorge vieler Ärzte, am Abend Impfdosen übrig zu behalten oder nach älteren Patienten suchen zu müssen.

Zum anderen hatten die Gesundheitsminister von Bund und Länder entschieden, dass eine Zweitimpfung bei Astrazeneca nun schon nach vier Wochen möglich sein soll, obwohl diese die Impfwirkung gegenüber den bislang empfohlenen zwölf Wochen verschlechtert. Viele Jüngere nutzten nun die Chance, sich innerhalb von vier Wochen eine Vollimpfung zu besorgen, weil ihnen dies mehr Freiheiten im Alltag und beim Reisen gebe, hieß es in Bund-Länder-Kreisen. Das Bundesgesundheitsministerium bestätigt den Trend: "Wir haben Mitteilungen aus der Ärzteschaft, dass dieses Angebot auch von jüngeren Menschen tatsächlich sehr dankbar angenommen wird", sagte ein Sprecher in Berlin.

Portugal lässt englische Fußballfans einreisen

Die englischen Fußball-Fans werden beim nach Porto verlegten Champions-League-Finale die erhoffte Reisefreiheit genießen. Gut zwei Wochen vor dem Duell zwischen Manchester City und dem FC Chelsea (29. Mai) machte die portugiesische Regierung am Freitag den Weg frei und hob die im Januar verhängten Corona-Restriktionen für Reisende aus Großbritannien auf. Diese können nun unter Vorlage eines negativen PCR-Tests ins Land kommen.

Noch am Donnerstag hatte eine Regierungssprecherin betont, dass diese Entscheidung zunächst abzuwarten bleibe. Für den Tourismus in Portugal ist sie nun ein wichtiger Schritt, britische Reisende stellen "einen wichtigen Markt für unser Land" dar, sagte die zuständige Ministerin Rita Mendes der Nachrichtenagentur AFP. Schon ab Montag sollen zusätzliche Flüge angeboten werden.

Holetschek: Keine "Insellösung" bei Impfnachweis

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) will in der Debatte um digitale, fälschungssichere Corona-Impfnachweise "keine Insellösungen". "Es ist notwendig, dass wir den digitalen Impfpass bundesweit haben", sagte er am Freitag bei der Besichtigung eines Impfzentrums im oberbayerischen Ebersberg. "Es muss schon eine bundeseinheitliche Lösung sein."

Es kam die Frage auf, warum sich die Politik erst jetzt – knapp ein halbes Jahr nach Beginn der ersten Corona-Impfungen in Deutschland – mit fälschungssicheren Impfnachweisen befasse. Darauf sagte er, die Fragen nach Lockerungen für Geimpfte seien "Entwicklungen, die in den letzten Wochen" aufgekommen seien. Zudem habe man auf Vorgaben der Europäischen Union warten müssen. Bayern wolle dem Bund aber Druck machen: "Da können wir insgesamt alle noch besser werden."

Dem Landkreis Ebersberg im Südosten von München geht das alles nicht schnell genug. Die Behörden dort haben darum ein gemeinsames Impfpass-Projekt mit dem Magdeburger Unternehmen "Alive" gestartet. Dabei werden die Impfdaten nicht an den Namen, sondern an die jeweilige Personalausweis-Nummer geknüpft. Ein QR-Code, der den Impfstatus nachweisen soll, ist nur 60 Sekunden gültig und könne darum nicht kopiert werden. Absolut fälschungssicher sei das, sagte "Alive"-Geschäftsführer Martin Behmann – und völlig unkompliziert.

"Das Ebersberger Modell ist ein interessantes Modell", sagte Holetschek zwar dazu, betonte aber, dass Deutschland auf den digitalen Impfpass setzt, der unter der Führung des amerikanischen Technologiekonzerns IBM entstehen soll. Zuvor wurde auch in Thüringen ein eigenständiges Pilotprojekt mit einem digitalen Impfnachweis gestartet.

Spahn: Inzidenzwert unter 100 gibt Zuversicht

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die weiter sinkende Zahl der Corona-Neuinfektionen in Deutschland als ermutigend bezeichnet. Die Tatsache, dass die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit dem 20. März wieder unter die Schwelle von 100 gesunken sei, gebe Anlass zur Zuversicht, sagte er am Freitag beim Besuch der Bundeswehrapotheke im niedersächsischen Quakenbrück. Die Lage sei aber bundesweit sehr unterschiedlich, denn es gebe Landkreise mit einem Inzidenzwert von 35, aber auch solche mit über 200.

Spahn betonte, ihm sei es wichtig, dass, wenn bei einer Inzidenz unter 100 geöffnet werde, dies zuerst im Außenbereich geschehe. Dies gelte für die Außengastronomie oder kleine Konzerte oder ein Fußballspiel mit ausgedünnter Teilnehmerzahl und Abstands- und Hygienekonzept. "Ich kann nur bei den Ländern und Landkreisen dafür werben, dass wir insbesondere bei der Innengastronomie warten, bis wir unter 50er Inzidenzen sind." Wenn sich mehrere Menschen länger im Innenraum ohne Maske aufhielten, sei dies die Mischung, die es dem Virus leicht mache, sich zu verbreiten.

Mit Blick auf den Sommerurlaub verwies Spahn auf die derzeitige Empfehlung, noch soweit möglich auf nicht notwendige Reisen zu verzichten. Das werde man bei einem niedrigen Infektionsgeschehen zum Sommer hin sicher lockern können. "Ich verstehe die Sehnsucht, aber wir sind eben noch in der Pandemie." Deshalb solle man sich Länder aussuchen, die auch niedrige Inzidenzwerte aufwiesen. Im Zweifel sei es aber nicht die weite Reise, sondern "eher Nordsee als die Südsee".

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Fast 36 Prozent der Deutschen haben Erstimpfung erhalten

In Deutschland sind am Mittwoch so viele Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden wie noch nie. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden an dem Tag 1.353.453 Impfspritzen gesetzt, an Christi Himmelfahrt waren es 408.260. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mitteilte, wurden damit an beiden Tagen zusammen fast zwei Prozent der deutschen Bevölkerung geimpft.

Damit seien 35,9 Prozent (29,8 Millionen) der Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft und 10,6 Prozent (8,8 Millionen) voll geschützt. Laut RKI hatte es vor dem neuen Tagesrekord in den vergangenen Wochen bereits drei Tage gegeben, an denen über eine Million Impfspritzen gesetzt wurden. Insgesamt wurden demnach bis einschließlich Donnerstag etwa 38,6 Millionen Impfdosen verabreicht.

Spahn: Langfristige Lagerung von Impfstoffen sichern

Gesundheitsminister Jens Spahn fordert Kapazitäten für eine längerfristige Lagerung von Corona-Impfstoffen. Gesundheits- und Verteidigungsministerium seien darüber im Gespräch, sagt der CDU-Politiker bei einem Besuch im Bundeswehr-Verteilzentrum in Quakenbrück mit Blick auf möglicherweise nötige Nachimpfungen.

Landkreistag fordert Präsenzunterricht ab Juni

Der Deutsche Landkreistag hat sich für eine bundesweite Rückkehr zu normalem Schulunterricht in den Klassenzimmern im Juni ausgesprochen. Angesichts der Entwicklung in der Corona-Pandemie seien solche Öffnungen jetzt zu verantworten, sagte dessen Präsident Reinhard Sager dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Sie sollten im Mai beschlossen und spätestens zum Juni umgesetzt werden – ganz und nicht nur im Wechselunterricht. "Bis dahin dürften noch mehr, wenn nicht alle Bundesländer die Inzidenz von 100 unterschreiten."

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Die Sommerferien beginnen in den ersten Bundesländern in diesem Jahr am 21. Juni. Aktuell gilt, dass bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 – also 100 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen – in einem Kreis, an den Schulen Wechselunterricht stattfinden muss. Die Werte gehen inzwischen in den meisten Regionen deutlich zurück. In vielen Bundesländern werden die Corona-Beschränkungen nun nach und nach gelockert.

Brinkhaus will Impfzentren beibehalten

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat sich für eine dauerhafte Vorhaltung der Impfzentren auch über die aktuelle Corona-Pandemie hinaus ausgesprochen. "Wir sollten prüfen, ob wir die Infrastruktur der Impfzentren nicht dauerhaft in Reserve halten können, denn das wird nicht die letzte Pandemie gewesen sein, die wir erleben werden", sagte Brinkhaus der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vom Freitag.

"Auch wenn die Impfzentren in den nächsten Jahren nicht erneut zum Einsatz kommen, ermöglichen sie uns im Notfall, schnell zu reagieren", sagte er. "Diese zusätzliche Infrastruktur ist wichtig, um Handlungsfähigkeit zu behalten."

Briten kämpfen mit Massentests gegen indische Variante

Nach einem Anstieg von Fällen der indischen Corona-Variante B.1.617.2 will die britische Regierung mit gezielten Massentests in betroffenen Regionen die Ausbreitung verhindern. Im Nordwesten von England sowie in London würden mobile Teams gezielt Tests anbieten und die Nachverfolgung von Kontakten verstärken, wie die britische Regierung mitteilte. Außerdem sollen noch mehr Proben gensequenziert werden.

Man lote derzeit auch Möglichkeiten aus, wie Impfungen möglichst effektiv eingesetzt werden könnten, sagte der für die Impfkampagne zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi am Freitag dem Sender Sky News. So könnten entweder zweite Impfdosen vorgezogen oder in den Regionen auch jüngere Altersgruppen geimpft werden, die eigentlich noch nicht an der Reihe sind.

Laut Statistiken von Public Health England hat sich die Zahl der in Großbritannien nachgewiesenen Fälle der Variante B.1.617.2 innerhalb einer Woche auf gut 1.300 Fälle verdoppelt. Allerdings soll es noch keine Klarheit darüber geben, ob sich die Mutante der Wirkung von Impfstoffen entzieht oder schwerere Erkrankungen hervorruft.

USA heben Maskenpflicht für vollständig Geimpfte auf

US-Präsident Joe Biden hat die neuen Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC zum weitgehenden Aufheben der Maskenpflicht für Geimpfte als "Meilenstein" im Kampf gegen die Pandemie gefeiert. "Heute ist ein großer Tag für Amerika in unserem langen Kampf gegen das Coronavirus", sagte Biden am Donnerstag im Weißen Haus. "Wenn Sie vollständig geimpft sind, müssen Sie keine Maske mehr tragen." Biden warnte, das gelte nicht für Menschen, die noch keinen vollständigen Impfschutz haben. Die CDC hatte zuvor Richtlinien veröffentlicht, nach denen vollständig geimpfte Personen nicht nur draußen, sondern auch in geschlossenen Räumen meist keine Maske mehr tragen müssen.

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Biden sagte, die Fallzahlen seien in 49 der 50 Bundesstaaten gesunken. Die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19 sei auf dem niedrigsten Stand seit April vergangenen Jahres. Am Donnerstag sei die Marke von 250 Millionen verabreichten Impfdosen seit seinem Amtsantritt am 20. Januar erreicht worden. Insgesamt sind inzwischen nach CDC-Angaben mehr als 117 Millionen der rund 330 Millionen Menschen in den USA vollständig geimpft worden. Bei Erwachsenen liegt die Quote bei gut 45 Prozent.

Biden appellierte an die verbliebenen Amerikaner, sich impfen zu lassen. Der US-Präsident rief dazu auf, Verständnis für jene Menschen zu zeigen, die die Masken trotz Impfschutzes noch nicht ablegen wollten. "Bitte behandeln Sie sie mit Freundlichkeit und Respekt. Wir hatten zu viele Konflikte, zu viel Bitterkeit, zu viel Wut, zu viel Polarisierung in dieser Frage über das Tragen von Masken. Lassen Sie uns das beiseite legen. Erinnern wir uns: Wir sind alle Amerikaner."

Kassenärzte: Kritik nach Aufhebung der Priorisierung

Berlins Kassenärzte haben überrascht und mit scharfer Kritik auf die von der Gesundheitsverwaltung angekündigte Aufhebung der Priorisierung beim Impfen gegen Corona in den Praxen reagiert. Dadurch würden falsche Erwartungen bei den Berlinerinnen und Berlinern geweckt, Chaos in den Praxen sei programmiert, teilte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) der Hauptstadt am Donnerstag mit. Es habe vorab keine Absprachen zu dem Thema gegeben.

Noch immer mangele es den Ärzten an Impfstoff, so dass selbst Menschen aus den Vorranggruppen bislang nicht umfassend geimpft werden könnten, erklärte die KV. Auch sei die Priorisierungsgruppe 3, zu der etwa Menschen über 60 gehören, gerade erst geöffnet worden. Man rate den Praxen daher, auch weiter an Kriterien wie Alter, Vorerkrankung und Zugehörigkeit zu bestimmten Berufsgruppen festzuhalten. Ob dies noch vermittelbar ist, sei die große Frage. "Die Frage der Impfpriorisierung darf nicht zum Wahlkampfthema gemacht werden, sondern hat wohlüberlegte sachliche Hintergründe."

Pilotprojekt: Ansturm auf elektronischen Impfnachweis in Thüringen

In Thüringen gibt es einen regelrechten Ansturm auf den elektronischen Nachweis für Corona-Impfungen. Seit dem Start der Abrufmöglichkeit habe es rund 60.000 Anfragen danach gegeben, sagte Jörg Mertz, Leiter des Pandemiestabs bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Der Nachweis in Gestalt eines PDF-Dokuments mit QR-Code kann seit Mittwochvormittag auf dem Terminvergabeportal "www.impfen-thueringen.de" auf das Smartphone oder den PC heruntergeladen werden. Er enthält den Namen des Geimpften, den verabreichten Impfstoff und das Datum der beiden Einzelimpfungen. Auch der Papierausdruck ist möglich.

Den elektronischen Impfnachweis als Ergänzung zum Eintrag im gelben Impfausweis können all jene anfordern, die sich in den regionalen Impfstellen und den großen Impfzentren Thüringens gegen Covid-19 haben immunisieren lassen. Für in Arztpraxen Geimpfte ist dies noch nicht möglich. Zur Vorbereitung auf die in den nächsten Wochen erwartete bundesweite Impf-App testet Thüringen den elektronischen Nachweis in einem Pilotprojekt, an dem auch Brandenburg beteiligt ist. Das Zertifikat soll fälschungssicher sein. Es gilt nur in Verbindung mit dem Personalausweis.

Angst vor indischer Variante: Großbritannien diskutiert langsameren Ausstieg aus dem Lockdown

Wegen der Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten Corona-Variante in Großbritannien fordern Experten einen langsameren Ausstieg aus dem Lockdown als bisher geplant. Die Untervariante B.1617.2 dominiert nun in fünf der sechs Gebiete, wo zuletzt der höchste Anstieg von Neuinfektionen registriert wurde, wie die Zeitung "The Telegraph" am Donnerstag berichtete. Landesweit gebe es mehr als 1.700 Fälle, das ist dreimal mehr als der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) vorige Woche registriert hatte. Premierminister Boris Johnson zeigte sich "besorgt".

"Wir wollen sicherstellen, dass wir jetzt überlegt und vorsichtig handeln", sagte Johnson bei einem Besuch in Nordengland. "Es gibt eine Reihe von Dingen, die wir tun könnten, wir schließen nichts aus." Noch am Donnerstag sollte eine wissenschaftliche Beratungsgruppe der Regierung zusammenkommen. Expertin Christina Pagel vom University College London warnte, die von nächstem Montag an geplanten Corona-Lockerungen würden Öl ins Feuer gießen.

Vom 17. Mai an dürfen Restaurants und Pubs ihre Innenräume öffnen, Auslandsreisen sind – wenn auch nur in wenige Länder – wieder erlaubt. Außerdem dürfen sich bis zu sechs Menschen oder zwei Haushalte in geschlossenen Räumen treffen. Johnson hatte die Lockerungen erst am Montag bestätigt. Zur Debatte steht, die Aufhebung aller Corona-Restriktionen, die Johnson für den 21. Juni anpeilt, vorerst nach hinten zu verschieben oder einige Maßnahmen auch über dieses Datum hinaus in Kraft zu lassen.

Wegen Corona: Fünf Millionen Briten warten auf Krankenhausbehandlung

Wegen der Corona-Pandemie warten so viele Menschen wie nie zuvor in England auf eine Behandlung im Krankenhaus. Ende März hätten fast fünf Millionen Menschen auf Wartelisten gestanden, teilte der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) am Donnerstag in London mit. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Statistik im August 2007. Mehr als 430.000 Menschen warteten demnach bereits seit einem Jahr auf den Start ihrer Behandlung. Im März 2020 waren es nur 3.097 Langzeit-Wartende.

Um den Rückstau abzubauen, forderten Gesundheitsexperten eine Aufhebung von Corona-Abstandsmaßnahmen für Pflegekräfte. Außerdem seien höhere Investitionen nötig, um in den kommenden Monaten so viele Patienten wie möglich zu betreuen. Unter den Wartenden sind vor allem Krebspatienten, aber auch Menschen mit psychischen Erkrankungen. Der NHS fürchtet, dass der Abbau mehrere Jahre dauern wird.

Berlin will Impfpriorisierung ab Montag aufheben

Berlin hebt ab Montag die Priorisierung für alle verfügbaren Corona-Impfstoffe bei Haus- und Betriebsärzten auf. Das kündigte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit am Donnerstag an. Zuvor hatte das Magazin "Business Insider" darüber berichtet. Bisher war die Vergabe an Kriterien wie Alter, Vorerkrankung und die Zugehörigkeit zu bestimmten Berufsgruppen geknüpft.

Zuvor hatten bereits Bayern und Baden-Württemberg ähnliche Schritte angekündigt. Das Vorgehen bedeutet allerdings nicht, dass jeder sofort nächste Woche geimpft werden kann. Die verfügbaren Impfstoffmengen sind laut Gesundheitsverwaltung zunächst weiter relativ knapp, erst ab Juni werde mit größeren Mengen gerechnet.

Patienten, die zu einer der drei Prioritätengruppen zählen und noch nicht geimpft sind, hätten zudem weiter Vorrang, erläuterte der Sprecher. Für die Impfzentren der Hauptstadt ändere sich am bisherigen Vorgehen zunächst nichts.

US-Präsident Joe Biden ermutigt zur Impfung von Kindern

Nach der Zulassung des Corona-Impfstoffs von Pfizer/Biontech in den USA für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren hat US-Präsident Joe Biden zur Impfung dieser Altersgruppe aufgerufen. "Ich ermutige die Eltern, sicherzustellen, dass sie die Impfung bekommen", sagte Biden im Weißen Haus. Auch diese Altersgruppe könne sich mit dem Coronavirus infizieren und Freunde, Geschwister, Eltern und Großeltern anstecken.

Biden versprach, dass Impfmöglichkeiten für die 12- bis 15-Jährigen schnell bereitgestellt würden. Schon von diesem Donnerstag an könnten sie sich in 15 000 Apotheken im ganzen Jahr impfen lassen."Dies ist ein weiterer großer Schritt in unserem Kampf gegen die Pandemie", sagte Biden. Bislang konnten sich in den USA Jugendliche erst im Alter ab 16 Jahren impfen lassen.

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Studie: Nebenwirkungen bei gemischter Corona-Impfung etwas häufiger

Wer zwei unterschiedliche Corona-Impfstoffe bei seiner Erst- und Zweitimpfung erhält, hat eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für milde und moderate Nebenwirkungen nach der zweiten Dosis. Das geht aus vorläufigen Daten einer Studie der Universität Oxford hervor, die am Donnerstag im Fachmagazin "The Lancet" veröffentlicht wurden. Anlass zur Sorge um die Patientensicherheit gebe es deswegen aber nicht, betonten die Wissenschaftler. Ob die Immunreaktion davon betroffen ist, könne noch nicht beurteilt werden. Daten dazu würden aber in den kommenden Monaten erwartet.

Untersucht wurden Fälle, bei denen im Abstand von vier Wochen entweder zuerst das Präparat von Astrazeneca verabreicht wurde und dann der Impfstoff von Biontech/Pfizer oder umgekehrt. In beiden Fällen war die Häufigkeit der leichten und moderaten Nebenwirkungen erhöht. "Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass die Vergabe zweier unterschiedlicher Dosen zu vermehrten Arbeitsausfällen am Tag nach der Impfung führt", sagte Matthew Snape von der Uni Oxford, der die Studie leitet. Das sei etwa wichtig für die Planung von Impfungen bei Beschäftigten im Gesundheitsbereich.

Betrachtet wurden 830 Freiwillige im Alter von über 50 Jahren, die in vier Gruppen jeweils zwei Impfdosen gleicher Art und in unterschiedlicher Reihenfolge je zuerst das eine und dann das andere Präparat erhielten. Es sei möglich, dass die Nebenwirkungen bei jüngeren Menschen noch verbreiteter seien, hieß es in der Mitteilung weiter. Im April wurde die Studie um weitere Varianten mit den Impfstoffen Moderna und Novavax als Zweitdosis nach einer Erstimpfung mit Astrazeneca oder Biontech/Pfizer erweitert – die Ergebnisse dazu stehen noch aus.

Über 300.000 Neuinfektionen in Indien

In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium 362.727 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle steigt damit auf 23,7 Millionen. 4120 weitere Menschen starben mit oder an dem Coronavirus. Insgesamt sind es damit 258.317 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus. Nach den USA weist Indien weltweit die zweithöchste Infektionszahl auf. Die Dunkelziffer in dem Land mit mehr als 1,3 Milliarden Menschen dürfte Experten zufolge aber deutlich höher sein.

Lauterbach: Vierte Corona-Welle vermeiden – strenge Tests an Airports

Die dritte Corona-Welle scheint in Deutschland gebrochen, der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach mahnt aber schon, einer vierten Welle vorzubeugen. "Die Zahlen entwickeln sich sehr positiv. Einem entspannten Sommer mit deutlichen Lockerungen steht nichts mehr entgegen, wenn wir jetzt nicht unvorsichtig werden", sagte Lauterbach der "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Um jedoch eine vierte Welle im Herbst zu verhindern, müssen wir Vorkehrungen insbesondere für Reiserückkehrer treffen", fügte er hinzu.

Mindestens 20 Prozent der Bevölkerung würden auf absehbare Zeit ohne Schutz sein, weil sie sich nicht impfen lassen können oder wollen. "Wir brauchen deswegen schon jetzt strenge Tests an den Flughäfen und eine Quarantäne der Reisenden, bis das Testergebnis vorliegt für diejenigen, die aus Mutationsgebieten kommen", forderte der SPD-Politiker.

Auch für die Gastronomie riet Lauterbach zur Vorsorge. "Und klar ist auch: Sollten im Sommer und Herbst die Restaurants ihre Innenräume wieder öffnen dürfen, werden sich dort die ungeimpften Menschen unweigerlich anstecken. Daher braucht es noch für eine sehr lange Dauer digitale Unterstützung durch die Corona-Warn-App oder die Luca-App, um die Infektionsketten nachzuverfolgen", sagte der SPD-Gesundheitsexperte.

Apothekerverband berichtet von Ansturm auf Astrazeneca-Vakzin

Haus- und Fachärzte erleben einen Patienten-Ansturm seit die Priorisierung bei AstraZeneca aufgehoben worden ist. "Der Impfstoff von Astrazeneca wird so stark nachgefragt, dass die bereitgestellten Mengen nicht mehr ausreichen", sagt Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, der "Rheinischen Post".

Zur erhöhten Nachfrage trage bei, dass die zweite Dosis nun in einer Frist von vier bis zwölf Wochen gegeben werden könne. "Die Verkürzung der Impfabstände auf vier Wochen macht den Impfstoff für junge Menschen attraktiv. Sie wollen bei den anstehenden Lockerungen durch einen kompletten Impfschutz gut vorbereitet sein", sagt Preis. "Medizinisch gesehen wäre es besser, sich erst nach zwölf Wochen die Zweitimpfung geben zu lassen."

Sicherheitsbehörden besorgt wegen gefälschter Impfpässe

Die Sicherheitsbehörden sorgen sich angesichts der Lockerungen für Geimpfte und Genesene in der Corona-Pandemie um gefälschte Impfpässe. "Das Problem besteht schon heute und wird noch eine ganze Weile aktuell bleiben, da mit einer vollständigen Impfung entweder eine Befreiung von Grundrechtseinschränkungen oder perspektivisch zunehmend auch Ein- oder Ausreisevorteile verbunden sein werden", sagte der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Sebastian Fiedler, dem "Handelsblatt" (Donnerstag). Abnehmer gefälschter Pässe könnten inländische Impfverweigerer sein, ebenso Ein- oder Ausreisewillige, die sich Quarantänepflichten entziehen möchten.

Auch der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hält Impfpässe für alles andere als fälschungssicher. "Für die Polizei ist eine Fälschung auf dem Papier aber äußerst schwer zu erkennen, wenn sie nicht allzu plump ist", sagte Wendt der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Polizisten, Grenzbeamte und kommunale Ordnungskräfte müssten deshalb Zugriff auf die digitalen Informationen des Robert Koch-Instituts bekommen. Bislang werden diese nur anonymisiert von den Impfstellen gemeldet. "Die Daten müssten dem RKI komplett, also mit Namen, Personaldaten und Impfdatum übermittelt und dort auch abrufbar gespeichert werden. Dann können sie den Kontrollbehörden für einen Übergangszeitraum online zugänglich gemacht werden, damit die Einsatzkräfte vor Ort direkt abfragen können, ob tatsächlich der erforderliche Impfstatus vorliegt", forderte Wendt.

Baden-Württemberg lockert: Innengastronomie möglich

Baden-Württemberg will Cafés und Restaurants von Samstag an unter bestimmten Bedingungen wieder die Bewirtung in Außen- und Innenbereichen erlauben. Liegen die Corona-Zahlen in den Kreisen fünf Tage in Folge unter einer Inzidenz von 100, darf dort die Gastronomie mit Hygieneauflagen und Testkonzepten wieder öffnen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Regierungskreisen in Stuttgart erfuhr. Damit wäre die sieben Monate lange Zwangspause für die Gaststätten zu Ende.

US-Gesundheitsbehörde unterstützt Biontech-Vakzin für Kinder ab zwölf

Auch die US-Gesundheitsbehörde CDC unterstützt die Verabreichung des Corona-Impfstoffes von Pfizer/Biontech für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren. Ein Expertengremium der CDC sprach sich am Mittwoch für die Anwendung bei den Minderjährigen aus, wie die Behörde bestätigte. Am Montag hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA das Vakzin bereits für diese Altersgruppe zugelassen. Die bereits bestehende Notfallzulassung zur Verabreichung ab 16 Jahren wurde entsprechend angepasst und erweitert. Viele lokale Behören in den USA hatten aber neben der FDA-Zulassung aber die Empfehlung der CDC abgewartet.

US-Behörde FDA gibt grünes Licht für Corona-Schnelltest von Qiagen

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat grünes Licht für einen Schnelltest der Biotechfirma Qiagen zur Entdeckung von SARS-CoV-2-Antikörpern gegeben. Damit stehe das tragbare Testgerät medizinischem Personal in den USA zur Verfügung, teilt das im MDax notierte Unternehmen mit. Der Antikörper-Test brauche nur etwa zehn Minuten, um mögliche Antikörper gegen das Virus nachzuweisen.

Norwegen nimmt Astrazeneca vollständig aus Impfkampagne

Norwegen verzichtet wie Dänemark bei seiner laufenden Impfkampagne gegen Covid-19 gänzlich auf den Impfstoff von Astrazeneca. Das gab Ministerpräsidentin Erna Solberg auf einer Pressekonferenz in Oslo bekannt. Damit folgt ihre Regierung den Empfehlungen eines Expertenausschusses und des nationalen Gesundheitsinstituts FHI, die beide zuletzt geraten hatten, den Corona-Impfstoff von Astrazeneca sowie das Präparat von Johnson & Johnson aufgrund des Risikos von seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen aus dem Impfprogramm zu streichen.

Das Präparat von Johnson & Johnson werde vorläufig nicht aus dem Programm gestrichen, der Einsatz aber weiter pausiert, sagte Solberg. Die Regierung prüfe, inwieweit dieser Impfstoff denjenigen angeboten werden könne, die sich damit freiwillig impfen lassen wollten.

Die Empfehlungen des Expertenausschusses basierten unter anderem auf der derzeitigen Infektionslage in Norwegen, die verglichen mit anderen Ländern recht gut ist. Das skandinavische Nicht-EU-Land hatte den Einsatz von Astrazeneca am 11. März vorsorglich gestoppt, nachdem seltene Blutgerinnsel bei Menschen nach der Impfung aufgetreten waren, darunter auch Todesfälle.

San Marino bietet Sputnik-Impfung für Touristen an

Der Ministaat San Marino bietet Touristen künftig eine Corona-Impfung mit dem russischen Mittel Sputnik V an. Die Pläne für den Impftourismus bestätigte das Außenministerium der kleinen Republik am Mittwoch. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, soll die Buchung eines Hotels plus Immunisierung vom kommenden Montag an möglich sein. Der Preis für die erforderlichen zwei Dosen des Impfstoffs liege bei 50 Euro, schrieb die Zeitung "Corriere della Sera" aus Mailand. Nach Angaben einer Sprecherin des Außenministeriums sollen die Details zu dem Angebot in Kürze publiziert werden.

San Marino hat nach zwischenzeitlich hohen Corona-Zahlen die Infektionslage in den Griff bekommen. Laut offiziellen Angaben gab es dort am 11. Mai keine neuen Fälle innerhalb eines Tages. Sehr viele Bürger sind schon geimpft, viele mit Sputnik V.

Für die Impfreisen ist es laut Ansa nötig, in San Marino mindestens zwei Mal jeweils drei Hotel-Übernachtungen im Abstand von 21 Tagen zu buchen. Die erste Impfung ist frühestens sieben Tage nach der Buchung möglich. Die zwei Impfungen würden von staatlichen Stellen beaufsichtigt. Die Aktion diene auch dem Ankurbeln des Reisegeschäfts, schrieben italienische Medien.

Bericht: Bahn verdoppelt über Himmelfahrt Zahl der Sicherheitskräfte

Die Deutsche Bahn verdoppelt einem Medienbericht zufolge über das Himmelfahrtswochenende die Zahl der Sicherheitskräfte. Sie sollten angesichts des erwarteten zusätzlichen Fahrgäste für die Durchsetzung der Corona-Regeln sorgen, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland vorab unter Berufung auf einen Sprecher. "Die zusätzlichen Mitarbeiter werden vor allem rund um die Ballungsräume und auf besonders nachgefragten Verbindungen Präsenz zeigen." Die Maßnahme solle auch für die Wochenenden zu Pfingsten und Fronleichnam gelten.

Wohl 1.789 Kölner trotz Corona-Impfung infiziert

In Köln werden wohl vermehrt Infektionen mit dem Coronavirus nach der Erst-, aber auch der Zweitimpfung bekannt. Das berichtet die "Bild". Demnach seien bis zum Sonntag 1.335 Infektionen nach einer ersten Impfung bekannt geworden und 454 nach der zweiten. Laut Kassenärztlicher Vereinigung haben bislang 474.936 Kölner zumindest die Erstimpfung erhalten.

"Dass man trotz Impfung infiziert wird, ist nicht der Normalfall. Diese Zahlen machen mir Sorgen", äußert sich Johannes Nießen, der Chef des Kölner Gesundheitsamts, gegenüber der "Bild". "Solange es so wenige sind", räumt er jedoch ein "ist das Geschehen händelbar".

Laut Robert Koch-Institut bietet derzeit keiner der Impfstoffe gegen das Coronavirus eine hundertprozentige Immunität. Eine Impfung würde das Risiko an Covid-19 zu erkranken deutlich schmälern und auch einen schweren oder gar tödlichen Verlauf verhindern, eine Infektion ist dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen.

Bayern gibt offenbar alle Impfstoffe in Praxen frei

Bayern will ab kommendem Montag die Priorisierungen für alle Corona-Impfstoffe bei Hausärzten aufheben. Das kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch nach Angaben von Teilnehmern in einer Rede bei der Klausur der CSU-Landtagsfraktion in München an. In den Impfzentren soll es demnach aber bei dem bisherigen Verfahren mit Priorisierungen bleiben.

Bayern ist das zweite Bundesland, in dem in Praxen künftig frei geimpft werden kann. Bereits am Dienstagabend kündigte Baden-Württemberg an, ab kommenden Montag nicht mehr nach Priogruppen in Arztpraxen zu unterscheiden.

Stiko wird keine schnelle Impfempfehlung für Kinder aussprechen

Die Ständige Impfkommission dämpft Erwartungen an eine schnelle generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren. "Derzeit diskutierte Argumente wie Urlaub können nicht die primären entscheidungsrelevanten Argumente der Stiko sein", sagte der Vorsitzende Thomas Mertens der "Welt" laut Vorabbericht.

Im Moment habe man noch keine detaillierten Daten der Impfstudie bei Kindern. Diese müssten erst genau geprüft werden, bevor eine generelle Impfempfehlung für Kinder gegeben werden könne.

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Nächtliche Ausgangsbeschränkung in Hamburg

40 Tage nach Beginn der Ausgangsbeschränkung dürfen die Menschen in Hamburg nun wieder nachts auf die Straße gehen. Eine entsprechende Änderung der Corona-Eindämmungsverordnung trat um Mitternacht in Kraft. Demnach gelten in der Hansestadt aber weiterhin Kontaktbeschränkungen und an vielen Orten Maskenpflicht und Alkoholverbot. Innensenator Andy Grote (SPD) hat angekündigt, dass die Hamburger Polizei weiterhin die Einhaltung der Corona-Regeln überprüfen wird.

Genesene und vollständig geimpfte Menschen sind bereits seit Sonntag von mehreren Auflagen befreit. Eine Bundesverordnung nimmt sie von den Kontaktbeschränkungen bei privaten Zusammenkünften und beim Sport sowie von Testpflichten aus. Grote ermahnte diese Bürger, Nachweise über ihre Infektion oder über Impfungen mit sich zu führen.

Die Ausgangsbeschränkung galt seit Karfreitag (2. April) zwischen 21 und 5 Uhr. Voraussetzung für ihre Aufhebung waren fünf Werktage mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100. Am Dienstag lag der Wert, der die Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen abbildet, bei 78,2 – und damit den siebten Tag in Folge unter 100.

Spahn warnt vor Leichtsinn: "Sonst holt uns das wieder ein"

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat vor Leichtsinn bei den Corona-Öffnungen gewarnt. Erstmals seit rund zwei Wochen sank die Zahl der Kreise mit hohen Inzidenzen nicht mehr weiter ab. 248 von 412 Kreisen liegen laut dem jüngsten Tagesbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) über der Notbremsen-Schwelle von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Das waren 6 mehr als am Vortag. Spahn rief die Menschen in Deutschland dazu auf, die Inzidenz weiter gemeinsam zu senken.

"Die dritte Welle ist gebrochen", sagte Spahn am Dienstag im Deutschlandfunk. "Aber sie ist noch nicht unten." Übermut sei fehl am Platz. "Sonst holt uns das viel zu schnell wieder ein. Das hat man in anderen Ländern auf der Welt schon gesehen." Zuversicht sei aber angebracht. Auch könne zum Beispiel die Außengastronomie in bestimmten Bereichen geöffnet werden – "wenn man unter 100 ist".

Bundesweit sank die Inzidenz laut RKI in einem Tag von 119,1 auf 115,4. Vor einer Woche waren es 141,4. Die höchsten Werte haben Thüringen (175,1), Sachsen (167,6) und Baden-Württemberg (140,6), die niedrigsten Schleswig-Holstein (50,2), Hamburg (72,9) und Brandenburg (83,2).

Mehrere Länder kündigten Lockerungen an: So will Rheinland-Pfalz Tourismus und Einzelhandel wieder öffnen. Hamburg beendet die nächtlichen Ausgangssperren. Bayern ermöglicht den kleinen Grenzverkehr nach Österreich. In Berlin wurden die Weichen für offene Caféterrassen an Pfingsten gestellt. Voraussetzung ist, dass die Sieben-Tage-Inzidenz dann stabil unter 100 liegt.

Jeder Dritte in Deutschland ist einmal geimpft

Ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland ist zumindest einmal gegen das Coronavirus geimpft. Wie das Robert-Koch-Institut am Dienstag mitteilte, betrug die Quote unter Berücksichtigung der bis einschließlich Montag erfolgten Impfungen 33,3 Prozent. Für die vollständigen Impfungen wurde eine Quote von 9,6 Prozent angegeben.

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Laut RKI erhielten 27,7 Millionen Menschen zumindest eine Impfdosis, 8,0 Millionen Menschen sind vollständig geimpft. In der zweiten Zahl sind auch die Impfungen mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson enthalten, bei dem eine Impfdosis ausreicht. Bei den übrigen Impfstoffen werden zwei Dosen für einen vollständigen Impfschutz benötigt. Allein für Montag wurde die Zahl der Erstimpfungen mit 557.612 angegeben, die der neuen, vollständigen Impfungen mit 178.512.

Bayern und Österreich öffnen Grenze für Besuche

Der kleine Grenzverkehr zwischen Bayern und Österreich ist ab Mittwoch wieder möglich. Damit könnten sich etwa Freunde und Verwandte grenzübergreifend wieder treffen, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag anlässlich eines Besuches des österreichischen Bundeskanzlers Sebastian Kurz in München. Auch das Einkaufen im jeweiligen Nachbarland sei wieder möglich, sagte Söder.

Sowohl Bayern als auch Österreich werden in Kürze auch wieder touristische Angebote machen. In Österreich werde der Tourismus am 19. Mai öffnen. Bayern hatte das für den 21. Mai angekündigt. Österreich wies am Dienstag eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 auf, Bayern lag bei 116.

EU gibt Astrazeneca mehr Zeit für Lieferung

Im Streit mit Astrazeneca wegen des Lieferverzugs beim Corona-Impfstoff will die Europäische Union dem britisch-schwedischen Pharmakonzern mehr Zeit einräumen. Die EU sei bereit, die Frist für die Lieferung der vertraglich vereinbarten 300 Millionen Impfdosen um drei Monate auf Ende September zu verlängern, sagte ein EU-Anwalt vor einem belgischen Gericht am Dienstag. Voraussetzung sei aber, dass das Unternehmen bis zum eigentlichen Fristende Ende Juni 120 Millionen Dosen liefere und nicht nur die bislang angebotenen 100 Millionen Impfdosen. Die EU hat Astrazeneca wegen gekürzter Liefermengen verklagt. Astrazeneca hatte ursprünglich mit der EU vereinbart, bis Ende Juni 300 Millionen Impfdosen zu liefern, bisher wurden aber nur 50 Millionen bereitgestellt.

Die EU-Kommission hatte kürzlich angekündigt, vorerst auf eine Verlängerung des Liefervertrags zu verzichten. Das Auftreten seltener Thrombosefälle nach einer Impfung hat die Akzeptanz des Vakzins in der Bevölkerung beeinträchtigt.

WHO stuft indische Virusvariante als 'besorgniserregend' ein

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die in Indien aufgetretene Mutante des Coronavirus als "besorgniserregende Variante" eingestuft. Das gab die leitende WHO-Wissenschaftlerin Maria Van Kerkhove am Montagabend bekannt. Bislang hatte die UN-Behörde in Genf nur die sogenannten britischen, südafrikanischen und brasilianischen Varianten so bezeichnet.

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In Indien stecken sich täglich Hunderttausende mit dem Virus an. Seit Beginn der Pandemie sind in dem Land gut 22,6 Millionen Infektionen gezählt worden. "Vorliegende Informationen weisen auf eine erhöhte Übertragbarkeit" der indischen Variante mit der Bezeichnung B.1.617 hin, sagte Van Kerkhove. Nach vorläufigen Studienergebnissen könnte zudem das menschliche Immunsystem weniger stark auf diese Variante reagieren, sagte sie.

Covid-Varianten werden von der WHO in zwei Kategorien eingeteilt: Varianten unter Beobachtung ("variants of interest"), die weit verbreitet sind, sowie besorgniserregende Varianten ("variants of concern"). Letztere sind ansteckender oder schwerer bekämpfbar, oder führen zu schwereren Krankheitsverläufen. Es gebe aber noch keine Hinweise, dass Virustests, Medikamente oder Impfstoffe weniger wirksam gegen die indische Variante seien, sagte Van Kerkhove.

Nach WHO-Angaben sinkt die Zahl der Neuinfektionen in den meisten Regionen, einschließlich Europa und auf dem amerikanischen Kontinent. In Südasien und Südostasien gibt es jedoch weiterhin einen starken Anstieg. Weltweit wurden vergangene Woche mehr als 5,4 Millionen Fälle und fast 90.000 Tote in Zusammenhang mit der Pandemie gezählt.

Spahn: Sechs Millionen über 60-Jährige noch ohne Impfung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet noch mit fünf bis sechs Millionen über 60-Jährigen, die in den kommenden zwei, drei Wochen geimpft werden müssen. Zwei Drittel dieser Altersgruppe seien geimpft, man müsse aber damit rechnen, dass sich nicht alle Personen impfen lassen wollten, sagt der CDU-Politiker im Deutschlandfunk.

Zudem rät er den Ländern, bei Öffnungsschritten vor allem im Außenbereich voranzugehen. Denkbar seien dabei seiner Meinung nach auch Fußballspiele mit einer begrenzten Zahl an Zuschauern, sagt der CDU-Politiker. Die Länder müssten aber bei steigenden Corona-Inzidenzen auch wieder zu Verschärfungen und zur Rücknahme von Lockerungen bereit sein, fordert Spahn. Die dritte Welle sei gebrochen, aber die Infektionszahlen noch zu hoch.

USA lassen Biontech/Pfizer-Impfstoff für 12- bis 15-Jährige zu

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Corona-Impfstoff des deutschen Impfstoffherstellers Biontech und seines US-Partners Pfizer auch für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren zugelassen. Die bereits bestehende Notfallzulassung für Menschen ab 16 Jahren sei entsprechend angepasst und erweitert worden, teilte die FDA am Montag mit. Hier lesen Sie mehr.

Dutzende mutmaßliche Corona-Tote am Ufer des Ganges gefunden

Im Norden Indiens sind zahlreiche Leichen an den Ufern des Ganges angespült worden, bei denen es sich mutmaßlich um Corona-Tote handelt. Rund 40 Leichen wurden im Bezirk Buxar nahe der Grenze zwischen den Bundesstaaten Bihar und Uttar Pradesh entdeckt, zwei der ärmsten Regionen des Landes, wie ein Behördensprecher am Montag mitteilte. Sie sollten nun begraben oder eingeäschert werden. In Medienberichten war von bis zu hundert Leichen die Rede.

Die Corona-Pandemie hat mit großer Geschwindigkeit Indiens ländliche Regionen erfasst. Örtliche Gesundheitseinrichtungen, Krematorien und Friedhöfe sind mit der Situation überfordert. Einheimische sagten der Nachrichtenagentur AFP, vermutlich seien die Toten wegen der überfüllten Krematorien in den Fluss geworfen worden. Möglicherweise hätten sich die Hinterbliebenen auch das Holz für einen Scheiterhaufen nicht leisten können.

In Indien sterben derzeit täglich rund 4.000 Menschen durch das Coronavirus. Die Gesamtzahl der Todesopfer beläuft sich auf fast 250.000. Experten vermuten, dass die Zahlen wesentlich höher sind.

Klagen über zunehmende Zahl vorgetäuschter Impfberechtigungen

Viele Impfzentren klagen nach einem Medienbericht über Aggressivität von Impfwilligen und zunehmende Versuche, sich mit falschen Angaben eine vorzeitige Impfung zu erschleichen. Die SWR-Sendung "Report Mainz" berichtete von mehreren Tausend Fällen.

Allein das Hamburger Impfzentrum meldete demnach zuletzt sogar 2.000 Vordrängler in einer Woche. Um vorzeitig an einen Impftermin zu kommen, würden etwa falsche Alters- oder Berufsangaben gemacht. In München würden bis zu 350 Vordrängler in der Woche erwischt, in Saarbrücken bis zu 140. "Report Mainz" hatte bei den Impfzentren der Landeshauptstädte nachgefragt, allerdings erfassen nicht alle Zahlen zu Impfvordränglern.

Der Sprecher der Hamburger Sozialbehörde, Martin Helfrich, sagte der Redaktion: "Die Stimmung wird aggressiver. Den Menschen ist teilweise sehr klar, dass sie nicht berechtigt sind und trotzdem versuchen sie, sich impfen zu lassen."

"Report"-Recherchen zeigen demnach, dass die Impfbetrüger sich oft als höher priorisierte Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen oder Schwangeren ausgeben. Denn eine pflegebedürftige Person etwa kann zwei Kontaktpersonen benennen, die vorrangig geimpft werden. In einem der SWR-Redaktion bekannten Fall schafften es aber statt zwei acht junge und gesunde Leute, sich als Kontaktpersonen impfen zu lassen.

Österreich öffnet fast alles – unter einer Bedingung

In Österreich sperren nach etwa sieben Monaten Corona-Einschränkungen ab 19. Mai wieder die Restaurants, Cafés, Hotels sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen auf. Besucht werden dürfen die Einrichtungen allerdings nur von Menschen, die geimpft, getestet oder von einer Corona-Infektion wieder genesen sind. "Als Zutrittsberechtigung setzen wir auf den grünen Zutrittspass", sagte Kanzler Sebastian Kurz. Im Innenbereich dürfen vier Erwachsene plus Kinder an einem Tisch sitzen, im Freien gilt ein Limit von zehn Erwachsenen. Die Schulen werden ab 17. Mai wieder in den Regelbetrieb zurückkehren. Die Ausgangssperren werden aufgehoben. Nicht möglich sein werden hingegen weiterhin große Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Vereinsfeste. Weitere Öffnungsschritte seien für spätestens Juli geplant.

Putin: Rund 15 Prozent der Russen geimpft

In Russland sind 21,5 Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft, wie Präsident Wladimir Putin mitteilte. Das sind rund 15 Prozent der Bevölkerung. Unklar war zunächst, ob Putin sich auf vollständig Geimpfte bezog oder auf die Menschen, die mindestens eine Injektion erhalten haben.

Rheinland-Pfalz bleibt bei Impf-Plan mit Johnson & Johnson

Die rheinland-pfälzische Landesregierung will wie geplant Johnson & Johnson in den Einrichtungen der Obdachlosenhilfe, in Erstaufnahmeeinrichtungen sowie in Frauenhäusern, im Maßregelvollzug und in psychiatrischen Tagesambulanzen einsetzen. "Dass der Impfstoff von Johnson & Johnson nur einmal verimpft werden muss, überwiegt als Vorteil in der speziellen Personengruppe mit ihren spezifischen Herausforderungen beispielsweise mit Blick auf einen zweiten Impftermin den nun nötigen höheren Aufwand", sagte Ministeriumssprecher Markus Kuhlen am Montag in Mainz. "Die geplanten und teils bereits terminierten Impfungen werden daher vom Land weiterhin angeboten." Bisher seien rund 12.000 Dosen des Vakzins geliefert worden.

Die Gesundheitsminister hätten in ihrem Beschluss festgehalten, dass bei der Impfung von Menschen unter 60 Jahren mit dem Impfstoff des US-Konzerns ein Arzt in jedem Fall entscheiden und aufklären solle. "Bei den Impfungen in den genannten Einrichtungen ist daher für Personen unter 60-Jahren eine entsprechende ärztliche Aufklärung vorgesehen", sagte Kuhlen. Dafür stünden bei Bedarf auch Dolmetscher zur Verfügung und es gebe mehrsprachige Unterlagen des Robert Koch-Instituts.

Kommission in Norwegen empfiehlt Ausschluss von AstraZeneca und J&J

In Norwegen empfiehlt eine von der Regierung beauftragte Kommission den Ausschluss der Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson. Impfwillige, die sich freiwillig dafür entschieden, sollten die Vakzine aber erhalten, teilt die Kommission mit. Impfungen mit AstraZeneca wurden am 11. März wegen der Gefahr seltener Thrombosen ausgesetzt. Johnson & Johnson ist in Norwegen noch gar nicht erhältlich.

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Spahn: "Ich erwarte keine Auswirkungen auf die Impfkampagne"

Der Impfstoff von Johnson & Johnson wird künftig nur noch für Menschen ab 60 empfohlen, gleichzeitig hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) aber die Prioritätengruppen bei dem Vakzin aufgehoben. Was das laut Spahn für die deutsche Impfkampagne bedeutet, lesen Sie hier.

Weniger Menschen arbeiten in dritter Welle im Homeoffice

Inmitten der dritten Corona-Welle haben einer Umfrage zufolge weniger Beschäftigte in Deutschland von Zuhause gearbeitet. Der Anteil der Beschäftigten, die zumindest teilweise auf Homeoffice umstiegen, sei von 31,7 Prozent im März auf 30,8 Prozent gefallen, teilte das Münchner Ifo-Institut am Dienstag mit. "Die verschärfte Pflicht zum Heimbüro in Corona-Zeiten scheint zu verpuffen", sagt Ifo-Experte Jean-Victor Alipour. Durch Heimarbeit können Ansteckungen im Büro oder auf dem Weg dorthin verhindert werden.

Der Rückgang zog sich quer durch viele Branchen: In der Industrie fiel der Anteil von 23,4 auf 22,4 Prozent, bei den Dienstleistern von 42,6 auf 41,1 Prozent und im Handel von 19 auf 18,9 Prozent. Nur in der Baubranche gab es demnach einen Anstieg von 8,3 auf 11,3 Prozent. Das Ifo-Institut schätzt, dass über alle Branchen hinweg 56 Prozent der Beschäftigten Arbeit im Heimbüro zumindest teilweise umsetzen könnten.

Die Nutzung und das Potenzial unterscheiden sich aber je nach Wirtschaftszweig. An der Spitze bei der Nutzung liegen die Erbringer von Dienstleistungen der Informationstechnik mit 79,8 Prozent; ihr Potenzial liegt bei 87,4 Prozent. In der Pharmabranche liegt die Nutzung bei 39,4 Prozent, aber 62,6 Prozent wären möglich. Weit unter ihren Möglichkeiten liegen Beschäftigte im Landverkehr und bei Rohrleitungen mit 11,4 Prozent, wo 50,2 Prozent im Homeoffice arbeiten könnten. Bei den Herstellern von Holz-, Flecht- und Korbwaren sind es 9,7 Prozent, möglich wären aber 42,8 Prozent.

Drosten: Der Sommer kann ganz gut werden in Deutschland

Der Virologe Christian Drosten hat sich zuversichtlich über den Verlauf der Corona-Pandemie im Sommer gezeigt. "Der Sommer kann ganz gut werden in Deutschland", sagte Drosten am Sonntagabend im ZDF-"heute journal". Mehr dazu lesen Sie hier.

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Amtsärzte warnen vor Impfproblemen im Sommer

Wegen der vielen nötigen Auffrischungsimpfungen befürchten die Amtsärzte, dass das Impfsystem in Deutschland im Sommer mächtig unter Druck geraten könnte. Die Chefin des Bundesverbands der Amtsärzte, Ute Teichert, sagte der "Rheinischen Post" (Montagausgabe), ab Ende Juni oder Anfang Juli müsse in Deutschland nachgeimpft werden - zusätzlich zu den laufenden Erst- und Zweitimpfungen. "Von Seiten der Politik höre ich diesbezüglich aber keinerlei Vorschläge, wie das organisiert werden sollte. Es scheint vielmehr, als liefe sie planlos in eine solche Situation hinein."

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Teichert verwies darauf, dass Studien davon ausgehen, dass Nachimpfungen nach sechs Monaten fällig werden. Andere Länder wie England seien schon dabei, sich darauf vorzubereiten. Die Situation in Deutschland sei auch deshalb so besorgniserregend, weil es parallel die Kinderimpfungen als eine weitere Herausforderung geben werde. Eine Lösung könnte ihrer Ansicht nach sein, wenn sich die Politik dazu durchringe, die Kitas und Schulen bei der Impfung gezielt einzubeziehen.

Städtebund will Öffnungskatalog

Die Kommunen fordern weitere Corona-Lockerungen von Bund und Ländern. "Im Hinblick auf die rasante Zunahme der Impfungen und den bevorstehenden Sommer mit vielen möglichen Aktivitäten im Freien, sollten sich Bund und Länder bereits jetzt auf einen klaren Öffnungskatalog verständigen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). "Darauf warten nicht nur die Menschen, sondern auch die Hotels, Gaststätten und die Tourismuswirtschaft."

Ein Flickenteppich unterschiedlichster Regelungen sollte Landsberg zufolge vermieden werden: "Dies schadet der Akzeptanz der Menschen und ist eine schwere Hypothek für die Wirtschaft."

Söder hält Verlängerung des Lockdowns für möglich

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hält eine Fortsetzung des Lockdowns inklusive Bundes-Notbremse über den Juni hinaus für möglich. "Die Pandemie-Bekämpfung auf der gesetzlichen Grundlage der Notbremse geht bis zum 30. Juni. Dann wird man sehen, wie die Gesamtlage ist", sagt der CSU-Chef in einer Veranstaltung der "Bild"-Zeitung. "Bloß, weil ein Gesetz endet, ist Corona nicht vorbei." Auch wenn die dritte Welle unter Kontrolle zu sein scheine, dürfe man sich nicht täuschen: "Wir sind noch nicht ganz überm Berg."

Altmaier: Werden bald Lockerungen sehen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet angesichts stark sinkender Neuinfektionen mit baldigen Lockerungen der Corona-Auflagen. "Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Tagen und Wochen in vielen Landkreisen Öffnungen sehen werden – auch bei der Außengastronomie", sagte der CDU-Politiker am Sonntag in der ARD. "Wir werden Menschen sehen, die draußen sitzen und Eis essen oder Pizza essen." Möglich sei dann auch, dass "in wenigen Wochen" Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen geöffnet werden könnten und wieder Urlaub in Deutschland möglich werde. Notwendig sei jetzt ein gemeinsames Vorgehen mit den Bundesländern.

"Wir erleben, dass im Augenblick die Infektionen jeden Tag um 25 Prozent im Vergleich zur Vorwoche zurückgehen", begründete Altmaier seinen Optimismus. "Das ist fast schon ein exponentieller Rückgang der Infektionen." Wenn das so weitergehe, dürften schon bald viele Landkreise eine Sieben-Tage-Inzidenz von weniger als 100 aufweisen, einige auch von weniger als 50.

EU verlängert Astrazeneca-Vertrag nicht

Die EU-Kommission verzichtet auf eine Verlängerung ihres Impfstoff-Liefervertrags mit AstraZeneca über Juni hinaus. Das teilt Binnenmarktkommissar Thierry Breton mit. Die Kommission befindet sich seit dem vergangenen Monat in einem Rechtsstreit mit dem Unternehmen wegen Lieferverzögerungen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Sputnik-Verhandlung drohen zu scheitern

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung sind die deutschen Verhandlungen um den russischen Impfstoff "Sputnik V" ins Stocken geraten. Offenbar kämpfe der Hersteller mit mehreren Problemen: Zum einen hat Moskau offenbar Schwierigkeiten mit dem europäischen Zulassungsverfahren. Gleichzeitig werden die Dosen wohl frühestens nach Juli geliefert, da Rohstoffe zur Herstellung fehlen.

Durch steigende Liefermengen anderer Hersteller wäre Deutschland dann wohl nicht mehr auf die Impfdosen angewiesen. Aus der Taskforce zur Impfstoffbeschaffung heißt es: "Das Ding ist eigentlich tot, aber wer sagt es Söder und Schwesig?"

Beide Ministerpräsidenten hatten sich zuvor für die Beschaffung von "Sputnik V" ausgesprochen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte nach einem Besuch in Moskau schon angekündigt, dass Deutschland sich bis zu 30 Millionen Dosen sichern könnte.

Brüssel: Polizei stoppt Feier zum Ende der Ausgangssperre

Tausende junge Leute haben in Brüssel das Ende der nächtlichen Corona-Ausgangssperre gefeiert – bis die Polizei in der Nacht zum Sonntag einschritt und zwei Plätze räumte. Wie belgische Medien berichteten, war in sozialen Netzwerken zu einem Flashmob auf dem beliebten Platz Flagey im Viertel Ixelles aufgerufen worden. Die Menschen kamen am Samstagabend in Massen zum Flagey und dem nahen Platz Sainte-Croix. Sie feierten dicht gedrängt, viele ohne Masken.

Die Polizei beobachtete die Feier zunächst stundenlang, wie Sprecher Olivier Slosse der Nachrichtenagentur Belga sagte. Gegen 01.30 Uhr begannen die Beamten den Angaben zufolge dann aber mit der Räumung. Zu diesem Zeitpunkt waren dort noch etwa 500 Menschen unterwegs. Dabei setzte die Polizei auch einen Wasserwerfer ein. Slosse sagte, einige Wurfgeschosse seien gegen die Polizei geflogen.

In Brüssel galt seit dem 19. Oktober für knapp sieben Monate eine nächtliche Ausgangssperre von 22.00 bis 06.00 Uhr. Auch die Terrassen von Cafés und Restaurants dürfen wieder öffnen. Doch gilt weiter ein nächtliches Alkoholverbot. Nach 22.00 Uhr dürfen offiziell nicht mehr als drei Personen auf öffentlichen Plätzen zusammenkommen.

Bericht: Häusliche Gewalt hat zugenommen

Während der Corona-Pandemie ist die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt, die Partner oder Ex-Partner ausüben, nach Informationen der "Welt am Sonntag" deutlich gestiegen. Die Zeitung erstellte eine Umfrage bei Innenministerien und Landeskriminalämtern in den 16 Bundesländern, wonach im vergangenen Jahr 158.477 Opfer polizeilich registriert wurden. Dies entspreche einem Anstieg um sechs Prozent gegenüber dem Jahr 2019.

Zwei Drittel der erfassten Opfer sind dem Bericht zufolge Frauen. Doch das Dunkelfeld sei groß, weil viele Opfer sich nicht trauten, Anzeige zu erstatten. "Der Anstieg um sechs Prozent deutet darauf hin, dass die tatsächlichen Fälle überproportional zugenommen haben", zitierte die Zeitung den Präsidenten des Deutschen Caritasverbandes, Peter Neher. Für Opfer sei es während der Pandemie überdies schwieriger, Kontakt mit Behörden aufzunehmen und Hilfe zu suchen.

Den stärksten Zuwachs verzeichnet dem Bericht zufolge Brandenburg mit einem Plus von 23,7 Prozent (5073 Opfer). Es folgen Mecklenburg-Vorpommern (plus 16,4 Prozent, 1523 Opfer), das Land Bremen/Bremerhaven (plus 13,8 Prozent, 2767 Opfer) und Thüringen (plus 12,6 Prozent, 2602 Opfer). Das Saarland und Sachsen meldeten dem Bericht zufolge als einzige Bundesländer keinen Anstieg.

Justizministerin warnt vor Fälschungen bei Impfausweisen

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht warnt angesichts Lockerungen für Corona-Geimpfte und Genesene davor, Impfausweise zu fälschen oder gefälschte Dokumente zu nutzen. "Wer dies tut, setzt andere der Gefahr einer schweren Erkrankung aus und verhindert eine wirkungsvolle Bekämpfung der Pandemie", sagte die SPD-Politikerin der "Welt am Sonntag". "Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, die mit empfindlicher Geldstrafe oder mit Freiheitsstrafe geahndet werden kann." Das gelte nicht nur für die Fälscher, sondern auch für diejenigen, die die gefälschten Dokumente gebrauchten.

"Auch wer das echte Dokument eines anderen als sein eigenes ausgibt, macht sich strafbar", mahnte sie. "Ich bin sicher, dass hier genau hingeschaut wird. Wer täuscht, fliegt schneller auf als er denkt und riskiert ein Strafverfahren." Lambrecht sagte, das geplante digitale Impfzertifikat müsse gerade mit Blick auf die anstehende Urlaubssaison "schnellstmöglich" kommen. "Wir müssen dabei sicherstellen, dass die Übertragung von gefälschten Impfnachweisen auf das elektronische Zertifikat verhindert wird und die Taten zur Anzeige gebracht werden." Die Freigabe für die Übertragung soll es nach ihren Worten deshalb dort geben, wo auch geimpft worden sei.

Für vollständig gegen Corona Geimpfte und Menschen, die eine Infektion nachweislich schon durchgemacht haben, sind seit diesem Sonntag bundesweit wesentliche Einschränkungen aufgehoben. Sie können sich wieder uneingeschränkt mit anderen Menschen treffen und müssen auch nächtliche Ausgangsbeschränkungen, die aufgrund der sogenannten Bundes-Notbremse verhängt wurden, nicht mehr beachten. Außerdem brauchen Genesene und Geimpfte für Einkäufe oder Friseurbesuche keinen negativen Test mehr. Es reicht der Impfnachweis oder ein maximal sechs Monate alter positiver PCR-Test als Beleg für eine vergangene Infektion.

Bericht: Deutschland hinkt beim digitalen Impfausweis hinterher

Nach einem Bericht der Bild-Zeitung sind die Daten von über sieben Millionen geimpften Personen nicht digital erfasst worden. Sie haben lediglich einen Aufkleber im gelben Impfausweis. Eigentlich sollte im Juni das europäische Impfzertifikat starten. Dafür müssen aber digitale Impfnachweise vorgelegt werden.

Nach dem Zeitungsbericht müssen Geimpfte jetzt mit ihrem Papier-Impfausweis erneut zum Arzt, in die Apotheke oder ins Impfzentrum und sich einen Code geben lassen. Dieser kann dann von der Impf-App erfasst werden. Unklar ist. wer die Kosten übernehmen soll. Erst wenn die deutsche Impf-App startklar ist, können bei der Impfung die Daten direkt engetragen werden.

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat davor gewarnt, Impfnachweise über eine Corona-Schutzimpfung zu fälschen. "Ich kann nur eindringlich davor warnen, Impfausweise zu fälschen oder sich gefälschte Impfausweise, Test- oder Genesenen-Nachweise zu verschaffen und diese zu nutzen", sagte die Ministerin der "Welt am Sonntag". Wer dies tue, setze andere der Gefahr einer schweren Erkrankung aus und verhindere eine wirkungsvolle Bekämpfung der Pandemie.

Eine solche Fälschung sei "kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, die mit empfindlicher Geldstrafe oder mit Freiheitsstrafe geahndet werden kann", sagte Lambrecht. Die Strafen würden nicht nur gegen Fälscher verhängt, sondern auch gegen diejenigen, die gefälschte Dokumente gebrauchten. "Auch wer das echte Dokument eines anderen als sein eigenes ausgibt, macht sich strafbar. Wer täuscht, fliegt schneller auf als er denkt und riskiert ein Strafverfahren."

Italien will Quarantäne-Pflicht für Touristen aufheben

Italien strebt für Mitte Mai eine Aufhebung der Quarantäne-Pflicht für Reisende aus der EU, aus Israel und Großbritannien an. Wie Außenminister Luigi di Maio am Samstag mitteilte, sollen Reisende aus diesen Ländern, die geimpft sind, genesen sind oder einen negativen Corona-Test vorlegen, von der Quarantäne-Pflicht befreit werden. Die derzeitigen Quarantäne-Bestimmungen gelten bis zum 15. Mai. Lesen Sie hier mehr.

Spanien beendet Corona-Notstand

Der zur Eindämmung der Corona-Pandemie ausgerufene Notstand in Spanien ist nach sechseinhalb Monaten zu Ende gegangen. Die meisten der teils sehr strengen Einschränkungen des öffentlichen Lebens liefen im einstigen Infektions-Hotspot der EU am Samstag um Mitternacht aus. Dazu gehörte zum Beispiel die Abriegelung zahlreicher Regionen, in denen bisher Ein- oder Ausreisen ohne triftigen Grund verboten waren. Die Bewohner der Hauptstadt Madrid dürfen zum Beispiel seit Sonntag wieder ans Meer nach Andalusien, Valencia oder Katalonien.

Die linke Zentralregierung mahnte dennoch weiter zur Vorsicht. "Wir müssen alle vorsichtig bleiben, die Pandemie ist noch nicht zu Ende", sagte Vize-Ministerpräsidentin Carmen Calvo am Samstag am Rande einer Veranstaltung in Madrid. Es sei aber nun an der Zeit, "an die Umarmungen, an die Unternehmen und an die Arbeitsplätze zu denken", betonte die sozialistische Politikerin.

Von der Leyen: Grünes EU-Impfzertifikat kann wohl pünktlich starten

Das Grüne Impfzertifikat zum vereinfachten Reisen in Europa kann nach Erwartung von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen pünktlich im Juni starten. Die technischen und rechtlichen Vorbereitungen lägen im Plan, sagte von der Leyen am Samstag nach dem EU-Gipfel in Porto. Geplant sei ein fälschungssicherer Nachweis einer Corona-Impfung, einer überstandenen Covid-Erkrankung oder eines negativen Tests.

Die Kommissionschefin bekräftigte zudem, dass bis Juli genug Impfstoff zur Verfügung stehen werde, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu immunisieren. Bisher hätten fast 160 Millionen Europäer eine erste Impfdosis bekommen, sagte sie. Um im Sommer auch den Tourismus wieder zu ermöglichen, sei die Impfung der Schlüssel.

Dänemark: 50 Menschen mit Corona-Variante aus Mexiko infiziert

In Dänemark haben sich etwa 50 Menschen mit einer zunächst in Mexiko entdeckten Corona-Variante infiziert. Es sei der größte Ausbruch dieser Variante in dem nordeuropäischen Land, teilte die nationale Behörde für Patientenschutz am Samstag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Ritzau mit. Bei den Infizierten handle es sich vorwiegend um Personal und Gäste eines Restaurants in der Gegend Nordsjaelland nördlich der Hauptstadt Kopenhagen. Die Behörde stufte den Ausbruch nicht als besonders gefährlich ein.

Wie die aus Mexiko bekannte Variante nach Dänemark kam, ist noch nicht bekannt. Regierung und Parlament hatten sich im März auf einen umfassenden Öffnungsplan geeinigt, mit dem die Beschränkungen des öffentlichen Lebens nach und nach zurückgefahren werden sollen. Bisher haben knapp 1,5 Millionen Menschen in dem EU-Land eine erste Corona-Impfung erhalten – rund ein Viertel der Bevölkerung. 800.000 Menschen haben die für den vollen Schutz notwendige zweite Dosis.

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Jens Spahn: 26,8 Millionen Deutsche sind erstgeimpft

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gab auf Twitter bekannt, dass am Freitag über 800.000 Menschen geimpft wurden.

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Damit seien nun 32,3 Prozent der Menschen in Deutschland erstgeimpft, das sind 26,8 Millionen. Weitere 7,6 Millionen, also 9,1 Prozent hätten einen vollen Impfschutz.

Bericht: Blutmarker kann schwere Covid-Krankheitsverläufe voraussagen

Schweizer Wissenschaftler haben einen Bio-Blutmarker entdeckt, mit deren Hilfe ein schwerer Verlauf einer Covid-19-Erkrankung vorausgesagt werden können. Es gehe dabei um die Anzahl ganz spezieller Immunzellen: der natürlichen Killer-T-Zellen im Blut, erklärte Burkhard Becher, Professor am Institut für Experimentelle Immunologie der Universität Zürich, im "Deutschlandfunk". Wenn diese am Tag der Einlieferung ins Krankenhaus nahezu verschwunden seien, könne man mit einer fast hundertprozentigen Sicherheit voraussagen, dass der Patient einen schweren Verlauf erleiden werde.

In ihrem Versuch haben die Forscher das Blut von 50 Covid-Patienten mit 25 Proben von Patienten mit anderen Lungenerkrankungen verglichen. Nur bei schweren Covid-19-Verläufen sei aufgefallen, dass die Zahl der natürlichen Killer-T-Zellen nahe Null ging. Eine verlässliche Voraussage würde vor allem Krankenhäusern und Kliniken helfen, die nur noch wenige Intensivbetten zur Verfügung haben. So könne man voraussagen, welche Patienten beatmet werden müssen, so Becher.

EU kauft bis zu 1,8 Milliarden Biontech-Dosen

Hoffnung in der Krise: Die EU kauft fast zwei Milliarden Impfstoffdosen von Biontech. Die Bestellung soll die europaweite Impfkampagne immens unterstützen. Mehr dazu lesen Sie hier.

EU will konkreten Vorschlag zu Patentfreigabe für Impfstoffe abwarten

Die EU sieht in dem US-Vorschlag zur Freigabe von Patenten keine schnelle Lösung für den weltweiten Mangel an Corona-Impfstoffen, will sich einer Diskussion darüber aber nicht verschließen. "Wir denken nicht, dass das kurzfristig eine Wunderlösung ist", sagte EU-Ratspräsident Charles Michel am Samstag nach Beratungen der Staats- und Regierungschefs in der portugiesischen Küstenstadt Porto. Man sei aber bereit, über das Thema zu diskutieren, sobald ein konkreter Vorschlag auf dem Tisch liege. Gleichzeitig sollte man die internationalen Partner dazu ermuntern, den Export von Corona-Impfstoffen zu erleichtern.

US-Präsident Joe Biden hatte sich zuvor überraschend hinter Forderungen ärmerer Länder zur Aussetzung des Patentschutzes für Covid-19-Impfstoffe gestellt. Dann könnten Hersteller in aller Welt die Impfstoffe ohne Lizenzgebühren produzieren. Kritiker wenden ein, nicht die Patente seien das Hindernis, sondern Produktionskapazitäten, Kenntnisse und Rohstoffnachschub.

Die EU betont, sie sei derzeit die einzige demokratische Region, die in großem Maßstab Corona-Impfstoff exportiere. Mehr als 200 Millionen Dosen seien aus der EU ausgeführt worden – in etwa so viel, wie innerhalb der Union ausgeliefert wurden. Die USA behalten dort produzierten Impfstoff hingegen vorrangig selbst. Biden hatte Ende April gesagt, die Impfstoffe aus den USA würden künftig auch zum "Arsenal" für andere Länder. Aber vorher werde jeder Amerikaner Zugang haben.

Geimpften-Verordnung tritt ab Sonntag in Kraft

In ganz Deutschland können vollständig gegen Corona Geimpfte und Genesene wie geplant ab diesem Sonntag wieder mehr Menschen treffen und sind von Ausgangsbeschränkungen befreit. Die von Bundestag und Bundesrat zuletzt verabschiedete entsprechende Verordnung ist am Samstag wie angekündigt im Bundesanzeiger veröffentlicht worden und tritt damit ab Mitternacht in Kraft.

Geimpfte und Genesene dürfen sich damit im privaten Rahmen wieder ohne Einschränkungen mit anderen Geimpften und Genesenen treffen. Bei Treffen mit Ungeimpften, etwa im Familien- oder Freundeskreis, zählen sie laut Verordnung künftig ebenso wie Kinder unter 14 nicht mehr mit. Auch die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen gelten für Geimpfte und Genesene nicht mehr und nach Reisen müssen sie nur noch in Ausnahmefällen in Quarantäne – etwa, wenn sie aus einem Virusvariantengebiet einreisen. Fürs Einkaufen oder den Friseurtermin ist für die genannten kein negativer Test mehr nötig.

Lauterbach spricht sich für Aussetzen aller Impfstoff-Patente aus

Der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, spricht sich in der Debatte um Lockerungen des Patentschutzes von Corona-Impfstoffen für Lizenzproduktionen in anderen Ländern aus. "Anders als Teile der Bundesregierung bin ich der festen Überzeugung, dass es jetzt ein befristetes Aussetzen aller Patente für Corona-Impfstoffe braucht", sagte der Politiker der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe) laut Vorabbericht.

Das befristete Aussetzen der Patente sei als humanitäre Pflicht dringend geboten, weil sonst Impfstoffe aus den USA oder Europa nicht schnell genug in Indien sowie afrikanischen und südamerikanischen Ländern ankämen.

Auf Twitter ergänzte Lauterbach: "Es stimmt: Freigabe der Patente löst Impfstoffmangel nicht. Trotzdem: Simplere Impfstoffe können ärmere Länder selbst produzieren. Der Schutz der mRNA Technologie darf nicht dazu führen, dass nichts geht."

Lesen Sie hier mehr zum Thema Patente für Impfstoffe.

Städtetagspräsident Jung: Mehr Rechte auch für Getestete

Der Präsident des Deutschen Städtetags, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), fordert in der Corona-Pandemie neben Geimpften und Genesenen auch negativ Getesteten mehr Freiheiten zuzugestehen. "Ich denke da besonders an Außengastronomie mit guten Abstands- und Hygienekonzepten", sagte Jung der "Passauer Neuen Presse". "Wenn wir Anfang Juni draußen wieder einen Kaffee zusammen trinken könnten, würde das vielen Menschen sicher guttun." Geimpfte, Genesene und tagesaktuell Getestete sollten zusammensitzen können.

Er warnte zudem vor einem Akzeptanzverlust bei den Corona-Beschränkungen. "Eins muss uns allen klar sein: Wenn die Bevölkerung in großen Teilen die Beschränkungen nicht mehr akzeptiert, kommen auch die Ordnungskräfte und die Polizei an ihre Grenzen", sagte Jung der Zeitung (Samstag).

WHO: Erst Ältere und Gefährdete impfen, dann Kinder

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Regierungen aufgefordert, Kinder erst dann gegen das Coronavirus zu impfen, wenn weltweit alle älteren und gefährdete Menschen Immunschutz erhalten haben. Vorrangiges Ziel müsse es sein, alle Länder mit Impfstoff für die Risikogruppen zu versorgen, sagte die Leiterin der Immunisierungs-Abteilung der WHO, Kate O'Brien, am Freitag. Erst dann sollten Gruppen mit viel geringerem Risiko, an Covid-19 zu erkranken, geimpft werden.

Als erstes Land hatte Kanada am Mittwoch den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zugelassen. Das Vakzin ist in Kanada bislang nur für Jugendliche ab 16 Jahren zugelassen. Medienberichten zufolge wollen die USA den Biontech-Impfstoff in der kommenden Woche ebenfalls für Zwölf- bis 15-Jährige freigeben. Auch die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) prüft derzeit eine Zulassung für Kinder ab zwölf Jahren.

Corona-Zahlen am Samstag

Der rückläufige Trend bei den Corona-Neuinfektionen bleibt bestehen. Das Robert Koch-Institut meldet weniger Fälle als vor einer Woche. Der bundesweite Inzidenzwert liegt bei 121,5. Mehr lesen Sie hier.

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Wieder Höchstwert in Indien

Indien hat den dritten Tag in Folge mehr als 400.000 Corona-Neuinfektionen und mit 4.187 Todesfällen in Verbindung mit dem Virus so viele wie noch nie gemeldet. Die Zahl der bestätigten Ansteckungen stieg binnen 24 Stunden um 401.078 auf 21,9 Millionen, wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilt.

Weltweit ist das der zweithöchste Wert nach den USA. Erst am Freitag war mit mehr als 414.000 Neuinfektionen ein Höchstwert verzeichnet worden. Zudem zählen die Behörden nun fast 240.000 Menschen, die an oder mit dem Virus gestorben sind.

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Schweinfurt verbietet Demo gegen Corona-Auflagen

Die Stadt Schweinfurt in Unterfranken hat eine für Samstag geplante Großdemonstration gegen die Corona-Auflagen verboten. Wie die Stadt und die Polizei am Freitagabend mitteilten, wurde das Verbot aufgrund neuer Erkenntnisse über das "Gefährdungspotenzial" der Versammlung verhängt.

Das bayerische Innenministerium habe am Freitagabend eine Gefahrenprognose erstellt, die "weitaus brisanter" ausgefallen sei als es die bis dato vorliegenden Informationen vermuten ließen. Die Schweinfurter Polizei werde "das Verbot am Samstag konsequent durchsetzen und keine Zuwiderhandlungen tolerieren", hieß es weiter.

Spahn: EU-Reisen im Sommer auch ohne Impfung möglich

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigt sich mit Blick auf einen Sommerurlaub in Europa optimistisch. "Innerhalb der EU wird das Reisen voraussichtlich nicht von der Impfung abhängig sein. Auch mit den Testungen wird man sich europaweit gut bewegen können", sagte Spahn der "Rheinischen Post" (Samstag). Er selbst plane seinen Urlaub in Deutschland. "In dieser hoffentlich letzten Phase der Pandemie würde ich keine großen Fernreisen planen, Nordsee statt Südsee quasi."

Deutschland sei für Mutationen des Coronavirus gut gerüstet und liege mittlerweile weltweit unter den Top 5 bei den Sequenzierungen. "Und wir sichern uns in den EU-Rahmenverträgen auch Impfstoffe, die auf Mutationen angepasst werden können", sagte Spahn. Nach Aussage der mRNA-Forscher seien diese Entwicklungen innerhalb von sechs bis acht Wochen möglich, die anschließende Zulassung sei in ein bis zwei Monaten machbar.

EU bei Patentfreigabe skeptisch

Der US-Vorschlag zur Freigabe von Patenten ist aus EU-Sicht keine rasche Lösung für den weltweiten Mangel an Corona-Impfstoffen. Dies hätten viele Staats- und Regierungschefs bei ihrem Treffen in Porto deutlich gemacht, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am späten Freitagabend aus EU-Kreisen. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe sich klar gegen die Patentfreigabe gewandt.

Dabei habe die CDU-Politikerin auch das Argument angeführt, dass Fachwissen über die neuartigen mRNA-Impfstoffe an China abfließen könnte, hieß es. Die Volksrepublik könne dieses Knowhow leichter nutzen als Entwicklungsländer. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte in Porto, kurz- und mittelfristig werde eine Freigabe von Patenten keine zusätzliche Impfstoffdosis bringen.

Vielmehr müssten die produzierten Impfstoffe geteilt und exportiert werden. "Wir laden alle Beteiligten der Debatte über einen Verzicht auf Rechte des geistigen Eigentums ein, wie wir bereit zu sein, einen großen Teil dessen auszuführen, was in dieser Region produziert wird", sagte sie.

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Chinesischer Impfstoff erhält Notfallzulassung der WHO

Als erste chinesische Firma erhält Sinopharm eine Notfallzulassung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für ihren Corona-Impfstoff. Die Entscheidung teilte die WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf mit. Damit können UN-Organisationen das Mittel kaufen und verteilen. China hat dem internationalen UN-Impfprogramm Covax, auf das sich viele ärmere Länder verlassen, im Februar bereits zehn Millionen Dosen versprochen.

Der unabhängige Beraterstab SAGE habe den Impfstoff für Menschen über 18 Jahre freigegeben, sagte Tedros. Es seien zwei Dosen für den vollen Impfschutz nötig. Die Wirksamkeit gibt SAGE mit 79 Prozent an.

Eine WHO-Notfallzulassung gibt es bereits für die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Astrazeneca, Janssen/Johnson & Johnson und Moderna. Ein zweiter chinesischer Impfstoff, von Sinovac, wird von der WHO noch geprüft, ähnlich wie andere Impfstoffe, darunter der russische Stoff Sputnik V und das Mittel des US-Konzerns Novavax.

Für die EU, die USA und andere Länder mit Regulierungsbehörden hat die Notfallzulassung der WHO keine Bedeutung. Sie prüfen Wirkstoffe selbst und entscheiden über eine Zulassung. Aber Länder, die keine Kapazitäten für eigene wissenschaftlichen Prüfungen haben, nutzen die WHO-Qualitätsprüfung als Grundlage für ihre eigene Zulassung.

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England hebt striktes Reiseverbot Mitte Mai auf

Nach mehr als vier Monaten striktem Ausreiseverbot dürfen die Menschen in England ab Mitte Mai unter strengen Auflagen wieder ins Ausland reisen. "Wir müssen sicherstellen, dass die Länder, mit denen wir uns wieder verbinden, sicher sind", sagte der britische Verkehrsminister Grant Shapps, der die Lockerung ab dem 17. Mai am Freitag bestätigte.

Ein Ampelsystem bestimmt je nach Infektionslage einzelner Länder, welche Regeln bei der Einreise beziehungsweise Rückkehr nach England gelten. So müssen Rückkehrer und Einreisende aus "gelben Ländern", zu denen zunächst auch Deutschland gehört, vor ihrer Einreise sowie am Tag zwei und acht nach ihrer Ankunft einen Test machen und sich für zehn Tage in Quarantäne begeben.

Wer aus "roten Ländern" einreist, muss sogar auf eigene Kosten für zehn Tage in ein Quarantäne-Hotel. Nur Einreisenden aus "grünen Ländern" bleibt die Quarantäne erspart – auch sie müssen sich jedoch testen lassen. Zu Beginn gehören nur zwölf Länder zu jenen mit grünem Status, darunter Portugal, Israel, Island und Australien.

New York will Impfstationen für Touristen einrichten

"Kommt her, es ist sicher", sagte New Yorks Bürgermeister Bill De Blasio laut "New York Post" bei einer Pressekonferenz. An beliebten Ausflugszielen der Stadt wie dem Times Square oder dem Central Park sollen sich Touristen künftig mit dem Vakzin von Johnson und Johnson impfen lassen. Die Stadt bräuchte zur Impfung von Touristen allerdings erst die Genehmigung des Bundesstaates New York. Ob diese auch erteilt wird, ist noch nicht klar. Derzeit haben 45 Prozent der New Yorker bereits den vollen Impfschutz.

Wegen Krise in Indien: Arme Länder warten länger auf Impfstoff

Die verheerende Corona-Krise in Indien hat auch für ärmere Länder im Rest der Welt gravierende Folgen. Sie erhalten versprochene Impfdosen nicht, weil Indien die Produktion aus dem indischen Serum-Institut nun selbst beansprucht.

Dort hatte das internationale Impfprogramm Covax, auf das sich viele ärmere Länder bei der Versorgung mit Impfstoff verlassen, einen großen Teil seiner Impfdosen bestellt. "Covax rechnet nicht mehr damit, dass die Lieferung von Impfdosen aus dem Serum-Institut im Mai wieder aufgenommen werden", sagte eine Sprecherin der Impfinitiative Gavi, die Covax managt, der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Genf.

Die Impfinitiative appellierte an Länder mit große Impfstoff-Depots, Dosen abzugeben. Covax will bis Ende 2021 mindestens zwei Milliarden Impfdosen ausliefern. Bis 7. Mai wurden 54 Millionen Impfdosen an 121 Länder verteilt.

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Stiko will Johnson & Johnson offenbar nur für über 60-Jährige empfehlen

Für den Corona-Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson werden offenbar ähnliche Empfehlungen wie für das Astrazeneca-Vakzin ausgesprochen: Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtet, will die Ständige Impfkommission (Stiko) ihn am Montag nur noch für Personen ab 60 Jahren empfehlen. Jüngere sollen den Impfstoff aber nach Aufklärung durch einen Arzt weiter nutzen dürfen.

Die Pressestelle des Robert Koch-Instituts (RKI) bestätigte dem "Spiegel", dass sie am Montag eine Stellungnahme der Stiko erwarte. Wie diese aussehen werde, wollte ein Sprecher wohl nicht kommentieren.

Ähnlich wie beim Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca wurden auch bei Johnson & Johnson in einzelnen Fällen Blutgerinnsel nach einer Impfung beobachtet. Die USA hatten die Impfungen mit dem Vakzin deshalb vorübergehend ausgesetzt. Schließlich entschieden die Arzneimittelbehörde FDA und die Gesundheitsbehörde CDC jedoch, den Wirkstoff wieder einzusetzen.

Pfizer/Biontech bringen regulären Zulassungprozess in USA auf den Weg

Der US-Pharmakonzern Pfizer und sein deutscher Partner BioNTech haben nach eigenen Angaben in den USA die Beantragung einer vollständigen regulären Zulassung ihres gemeinsamen Corona-Impfstoffs auf den Weg gebracht. Bislang wurde von der US-Arzneimittelbehörde FDA nur eine Notfallzulassung erteilt, also eine Art Ausnahmegenehmigung aufgrund der Dringlichkeit der Lage. Angestrebt wird eine vollständige Zulassung für Impfungen bei Menschen ab einem Alter von 16 Jahren.

Briten raten unter 40-Jährigen von Astrazeneca ab

Der britische Impfausschuss (JCVI) ändert seine Altersempfehlung für die Verabreichung des Vakzins von Astrazeneca. 18- bis 39-Jährigen soll in Großbritannien künftig ein alternativer Impfstoff angeboten werden, sofern verfügbar oder wenn sich dadurch eine Impfung nicht verzögere, erklärt der in dem Komitee für Corona zuständige Experte Wei Shen Lim. Das JCVI verweist zur Begründung auf ein geringes Thrombose-Risiko. Die Empfehlung beziehe sich explizit auf Großbritannien, da man dort dabei sei, die Covid-19-Raten unter Kontrolle zu bekommen. Bislang wurde in dem Land lediglich für unter 30-Jährige empfohlen, andere Impfstoffe als den des schwedisch-britischen Konzerns Astrazeneca zu verabreichen.

Merkel: Corona-Impfung für Jüngere soll schnell kommen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bekräftigt, dass Kinder und Jugendliche nach Zulassung von Corona-Impfstoffen für ihre Altersgruppe beim Impfen schnell an die Reihe kommen sollen. "Wir wollen ja sowieso dann ab Anfang Juni die Priorisierung aufheben. Aber wir werden auch mit den Ländern darüber sprechen: "Wie können wir möglichst sicherstellen, dass dann die jungen Leute auch schnell drankommen?"", sagte Merkel am Freitag bei einer Online-Diskussion im Rahmen von sogenannten Jugendpolitiktagen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der deutsche Impfstoffhersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten kürzlich bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA die Zulassung ihres Präparats für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren beantragt. Merkel zeigte sich sehr zuversichtlich: "Das wird sicherlich sehr zeitnah passieren."

NRW überprüft Schüler mit Lolli-Tests

Ab Montag werden Grund- und Förderschüler auf Corona in Nordrhein- Westfalen mit dem sogenannten Lolli-Test überprüft. Geplant sind die Tests vorerst bis zum Ende des Schuljahrs. Das NRW-Schulministerium hält eine Fortsetzung im neuen Schuljahr aber für denkbar: "Wir können uns sehr gut das Projekt auch nach den Sommerferien vorstellen", sagte Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Freitag in einer Online-Pressekonferenz. "Wir können dieses Projekt bis zum Ende des Jahres durchführen, wenn es denn erforderlich ist", sagte Staatssekretär Mathias Richter.

Die Tests werden Lolli-Tests genannt, weil die Schülerinnen und Schüler auf dem Teststäbchen wie auf einem Lolli 30 Sekunden lang herumlutschen müssen. NRW will die Speicheltests an diesem Montag als erstes Bundesland flächendeckend einführen. Alle mehr als 730.000 Schülerinnen und Schüler der knapp 3800 Grund- und Förderschulen sollen mit dem Lolli-Test zwei Mal pro Woche in ihrer Lerngruppe auf das Coronavirus getestet werden. Die Testung geschieht zunächst gruppenweise.

Die Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) begrüßte die Einführung der neuen Testweise. "Ohne Zweifel sind die Lolli-Tests kind- und altersgerechter als die bisherigen Schnelltests – das ist definitiv ein Fortschritt", erklärte der VBE- Landesvorsitzende Stefan Behlau. Optimierungsbedarf gebe es aber bei den Ergebnisrückmeldungen, um vor allem Schulleitungen zu entlasten.

Frankreich blockiert Biontech-Bestellung in EU

Frankreich blockiert einer Zeitung zufolge eine Bestellung der EU-Kommission von bis zu 1,8 Milliarden Impfdosen der Hersteller Biontech/Pfizer. Die Mitgliedstaaten befürchteten nun, die EU könne mit ihrer Bestellung zu spät kommen und einen Teil des Kontingents verlieren, berichtete "Welt" vorab unter Berufung auf EU-Diplomaten.

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"Das wäre eine Katastrophe, für die Frankreich verantwortlich wäre", zitierte das Blatt einen von ihnen. Über die Motive der Regierung in Paris werde spekuliert. Offenbar gehe es darum, Produktionskapazitäten für den Biontech-Impfstoff nach Frankreich zu holen und heimische Unternehmen stärker in die Fertigung einzubinden.

Mehr als 31 Prozent der Deutschen erstgeimpft

In Deutschland haben 31,5 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten. Das teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit Verweis auf das Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) am Freitag bei einer Pressekonferenz mit. Den vollen Impfschutz erhielten demnach bislang 8,8 Prozent der Bevölkerung.

Am Donnerstag wurden nach Angaben des RKI (Stand: 7. Mai, 10.10 Uhr) 932.495 Impfungen gemeldet. Der bislang höchste Tageswert seit Beginn der Impfkampagne war am Mittwoch vergangener Woche mit 1.116.608 Impfungen erreicht worden. Insgesamt verabreichten alle Impfstellen bislang knapp 33,6 Millionen Dosen, davon etwas mehr als 26,2 Millionen bei Erstimpfungen und weitere fast 7,4 Millionen bei Zweitimpfungen.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 35,4 Prozent. Brandenburg liegt mit genau 28 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Von etwa 35,7 Millionen gelieferten Impfdosen wurden bislang 94 Prozent verbraucht. Die Impfkampagne in Deutschland hat Ende vergangenen Jahres begonnen.

Erneut trauriger Rekord in Indien

Die Zahl der Neuinfektionen in Indien erreicht mit 414.188 einen neuen Rekordstand. Das Gesundheitsministerium gibt zudem 3.915 weitere Todesfälle bekannt. In dem Land mit mehr als 1,3 Milliarden Menschen sind damit insgesamt knapp 21,5 Millionen Fälle und 234.083 Tote verzeichnet.

Umfrage: Mehrheit gegen sofortige Lockerungen für Geimpfte

Der Abstimmung im Bundesrat über Lockerungen der Corona-Beschränkungen für Geimpfte und Genesene blicken die Menschen in Deutschland einer Umfrage zufolge mit gemischten Gefühlen entgegen. 40 Prozent der Befragten finden es grundsätzlich falsch, wenn Menschen, die vollständig geimpft sind oder bereits eine Corona-Infektion überstanden haben, von Maßnahmen wie Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren befreit werden. Das ergab eine repräsentative Umfrage von infratest dimap für den ARD-"Deutschlandtrend".

55 Prozent hingegen finden, dass solche Lockerungen in die richtige Richtung gehen. Sie sind allerdings den Angaben zufolge geteilter Meinung, was den Zeitpunkt angeht: Von den Lockerungs-Befürwortern finden es demnach 48 Prozent richtig, dass die Aufhebungen sofort gelten sollen. 51 Prozent sind allerdings der Meinung, dass die Freiheiten erst wieder greifen sollten, wenn mehr Menschen die Chance auf eine Corona-Impfung haben.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der in wenigen Wochen mit einer exponentiell fallenden Corona-Inzidenz rechnet, appellierte an die Bundesbürger, die Einschränkungen noch bis Ende Mai zu ertragen. "Wir haben ein Jahr und vier Monate durchgehalten. Wollen wir nicht noch diese drei Wochen durchhalten und dann den vollen Genuss haben?", sagte er am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "maybrit illner". Diese letzte Strecke der Mäßigung sei auch wichtig für die, "die jetzt noch kein Impfangebot haben können".

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Stiko hält an Impfpriorisierung fest

Die Ständige Impfkommission (Stiko) befürwortet zunächst weiter eine bevorzugte Impfung besonders gefährdeter Gruppen gegen Covid-19. "Nach Ansicht der Stiko sollte an der Priorisierung zunächst festgehalten werden", teilte das Gremium am Robert Koch-Institut am Donnerstag mit. Es gebe bei anhaltend hoher Impfbereitschaft einen "noch beträchtlichen Anteil an impfbereiten Personen mit hohem Risiko für einen schweren Covid-19 Verlauf, die noch keine Möglichkeit zur Impfung hatten".

Die Impfpriorisierung für den Corona-Impfstoff von Astrazeneca wird bundesweit aufgehoben. Das verkündete Gesundheitsminister Jens Spahn am Donnerstag nach einer Sitzung der Gesundheitsminister der Länder. Mehr dazu lesen Sie hier.

Rund 45 Prozent der 70- bis 79-Jährigen und fast 70 Prozent der 60 bis 69-Jährigen sind bisher nicht geimpft (Stand: 28. April). Es handelt sich allein in diesen beiden Gruppen nach Stiko-Angaben um 10,8 Millionen Menschen. Auch bei jüngeren Vorerkrankten sei nur etwa ein Viertel einmal geimpft. Wenn zunehmend Impfstoff verfügbar werde, könnten in den nächsten Monaten verschiedene Gruppen parallel geimpft und Priorisierungsstufen regional zeitversetzt angepasst werden, erklärte die Kommission. "Dennoch ist eine Priorisierung weiterhin sinnvoll." Die Stiko appelliere an die Solidarität der Ärzteschaft und der gesamten Bevölkerung, "bis auf Weiteres vorrangig besonders gefährdeten Personen eine Impfung zu ermöglichen".

Japans Regierung will Notstand bis Ende Mai verlängern

Angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen will die japanische Regierung den Notstand in Tokio und drei weiteren Regionen bis zum 31. Mai verlängern. Zudem solle er in den Präfekturen Fukuoka und Aichi neu ausgerufen werden, sagt Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura.

Australien könnte Grenzen erst wieder Mitte 2022 öffnen

Australiens Handelsminister Dan Tehan nennt es möglich, dass die internationalen Grenzen erst Mitte kommenden Jahres wieder komplett geöffnet sein werden. Er hoffe, dass weitere Öffnungsvereinbarungen – sogenannte "Reiseblasen" – zwischen Staaten getroffen werden können wie sie bereits zwischen seinem Land und Neuseeland existieren, sagt Tehan dem Sender Sky News.

Seuchenbehörde: 108,9 Millionen US-Bürger komplett geimpft

In den USA sind der Seuchenbehörde CDC zufolge inzwischen 108,9 Millionen Menschen komplett geimpft und damit rund ein Drittel der Bevölkerung. Es seien insgesamt 251,9 Millionen Dosen verimpft worden, hieß es weiter. In den USA leben etwa 328 Millionen Menschen.

Corona-Impfstoff von Moderna bei Jugendlichen zu 96 Prozent wirksam

Der Corona-Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Moderna hat laut ersten Studienergebnissen bei Jugendlichen eine Wirksamkeit von 96 Prozent. Die Studienteilnehmer im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren hätten das Vakzin grundsätzlich gut vertragen, erklärte das Unternehmen am Donnerstag. "Bislang wurden keine ernsthaften Sicherheitsbedenken identifiziert."

An der Studie nahmen 3.235 Jugendliche teil, von denen zwei Drittel den Impfstoff und ein Drittel ein Placebo erhielten. Im Verlauf der Studie seien zwölf Teilnehmer ab einem Zeitpunkt zwei Wochen nach der ersten Impfdosis an Covid-19 erkrankt, erklärte Moderna.

Das Moderna-Vakzin ist derzeit unter anderem in Europa und in den USA ab einem Alter von 18 Jahren zugelassen. Der Impfstoff der Allianz Biontech/Pfizer ist bereits ab einem Alter von 16 Jahren genehmigt, die Unternehmen haben zudem Anträge auf eine Zulassung ab zwölf Jahren gestellt. Kanada ließ den Biontech/Pfizer-Impfstoff am Mittwoch als erstes Land weltweit für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren zu.

EU: Drei Covid-Medikamente ab Oktober

Im Kampf gegen Covid-19 will die EU-Kommission die Entwicklung und Zulassung neuer Medikamente zügig vorantreiben. Impfstoffe könnten nicht die einzige Antwort auf die Krankheit sein, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides in Brüssel. Es gebe in der Europäischen Union zwar vier zugelassene Corona-Impfstoffe, aber mit Remdesivir nur ein Medikament.

"Wir müssen stärker auf Behandlungen setzen, damit die Krankenhäuser weniger Menschen stationär aufnehmen müssen, die Erkrankten schneller genesen und die Sterblichkeit gesenkt wird", sagte die EU-Kommissarin aus Zypern. Als Ziel nannte sie, dass bis Oktober drei Medikamente entwickelt und zugelassen werden sollten. Bis Ende des Jahres sollten möglicherweise zwei weitere hinzukommen. Die Strategie der EU-Kommission sieht vor, Studien und klinische Prüfungen mit Millionenbeträgen zu fördern und vielversprechende Vorhaben zu koordinieren. Auch solle Geld bereitgestellt werden, um etwa Produktionskapazitäten und Lieferketten zu analysieren. Bis Juni sollten fünf vielversprechende Therapeutika ermittelt werden.

Schon jetzt seien Hersteller von 57 potenziellen Medikamenten in Kontakt mit der Europäischen Arzeimittel-Agentur EMA gewesen, sagte Kyriakides. Drei Mittel würden seit Anfang des Jahres im sogenannten Rolling-Review-Verfahren geprüft. Danach werden Daten noch vor dem Abschluss der Studien und vor dem formellen Antrag auf Marktzulassung bewertet.

Zudem solle die Bewertung von Covid-19-Medikamenten durch die Behörden schneller werden, heißt es in der Strategie der EU-Kommission. Wie schon die Impfstoffe sollten die Therapeutika gemeinsam auf EU-Ebene angeschafft werden. Bis Ende des Jahres sollten drei Verträge über den Ankauf auf den Weg gebracht werden.

DRK: Impfkampagne auf gutem Weg

Die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, sieht die Covid-19-Impfkampagne nach dem schwierigen Start inzwischen auf einem sehr guten Weg. Sie erwarte, "dass wir Mitte, Ende Juni einen Großteil der Bevölkerung geimpft haben werden", sagte Hasselfeldt in Berlin. Gleichzeitig drängt das DRK auf den Einsatz von mehr mobilen Impfteams. Den Vorschlag, dies zu verstärken, um etwa Menschen in sozialen Brennpunkten besser zu erreichen, unterstütze das Rote Kreuz ausdrücklich, so Generalsekretär Christian Reuter. Er betonte: "Wir müssen alle in unserer Gesellschaft mit Impfangeboten erreichen."

Die Corona-Pandemie hat aus Sicht des DRK gezeigt, dass die staatlichen Mittel für den Bevölkerungsschutz bei weitem nicht ausreichen. Statt der derzeit vorgesehenen 700.000 Millionen Euro sollten im Haushalt für diese wichtige Aufgabe mindestens zwei Milliarden Euro jährlich vorgesehen werden, forderte Reuter. Er sei überzeugt, "dass das alternativlos ist". Dabei gehe es nicht nur um Pandemien. Deutschland müsse sich etwa auch auf die Bewältigung von größeren Cyberattacken und einen möglichen Ausfall kritischer Infrastruktur einstellen. Der DRK-Generalsekretär sprach sich außerdem dafür aus, Erste Hilfe in den Lehrplänen der Schulen zu verankern.

Das Deutsche Rote Kreuz ist nach eigenen Angaben an fast drei Viertel der insgesamt 434 Impfzentren in Deutschland beteiligt. Aktuell seien täglich gut 10.000 ehren- und hauptamtliche Einsatzkräfte des DRK aktiv in der Bekämpfung von Covid-19.

Frankreich weitet Zugang zu Corona-Impfungen deutlich aus

Frankreich beschleunigt seine Impfkampagne und weitet dabei den Zugang zu Impfungen gegen Covid-19 deutlich aus. Ab kommenden Mittwoch könnten alle Erwachsenen einen Impftermin buchen, wenn noch Dosen verfügbar seien, kündigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Donnerstag bei der Eröffnung eines neuen Impfzentrums in Paris an.

Geplant sei, dass man online einsehen könne, ob im Wohnort noch Dosen vom Vortag verfügbar und Termine entsprechend nicht gebucht worden seien, so Macron. Wenn das der Fall sei, könne man ohne Altersbeschränkung einen Term buchen. Es handle sich dabei um "ein etwas ungewöhnliches Mittel", aber es solle keine Impfdosis verschwendet werden.

EU offen für Gespräche über Patent-Aussetzung

Die EU hat sich offen für Gespräche über eine vorübergehende Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe gezeigt. Mehr dazu lesen Sie hier.

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Mehr als eine Million Impfungen am Mittwoch

In Deutschland sind am Mittwoch zum zweiten Mal mehr als eine Million Menschen geimpft worden. Fast 1,1 Millionen Menschen erhielten demnach eine Spritze, teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mit. Damit gelten nun 25,4 Millionen Deutsche (30,6 Prozent) als erstgeimpft. 8,6 Prozent der Bevölkerung sind bereits voll geschützt, so der Minister. Zudem vermeldete er einen Rekord: Es gab mehr als 200.000 Zweitimpfungen an einem Tag. Die zweite Dosis ist wichtig, um optimal vor einer Ansteckung geschützt zu werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

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Ramelow fordert mehr Erleichterungen für Getestete

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dringt darauf, neben Geimpften auch Menschen, die negativ auf das Coronavirus getestet wurden, mehr Erleichterungen zu gewähren. Vollständig Geimpfte, Genesene und Getestete müssten gleichgestellt werden, verlangte Ramelow am Donnerstag im RBB-Inforadio. Hier müsse es bundesweit einheitliche Verbesserungen geben.

Der Bundestag entscheidet am Mittag über Erleichterungen für Menschen, die vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind oder von der Erkrankung genesen sind. Die zur Abstimmung vorliegende Verordnung der Bundesregierung sieht vor, dass für diese Menschen die geltenden Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen wegfallen. Zudem werden sie etwa beim Einkauf oder beim Friseurbesuch von Testpflichten befreit.

Ramelow forderte nun, darüber hinaus auch negativ Getesteten zumindest tagesaktuell den gleichen Rechtsstatus wie Geimpften einzuräumen. Dafür müssten allerdings die betreffenden Daten zentral und fälschungssicher gespeichert werden, um der Polizei Kontrollen zu erleichtern.

Ramelow unterstützte Pläne, solche Daten in der Corona-Warn-App zu speichern. Dies solle auch für Testergebnisse gelten. Geplant ist dies bereits für den Nachweis über erfolgte Impfungen.

Moderna: Impfauffrischung wirkt ersten Daten zufolge gegen Varianten

Eine Auffrischungsdosis des Corona-Impfstoffs von Moderna wirkt ersten Daten des US-Unternehmens zufolge gut gegen Coronavirus-Varianten. Das Unternehmen veröffentlichte am Mittwoch Daten aus einer laufenden Studie zu zwei verschiedenen sogenannten Booster-Dosen - einerseits mit dem bereits in vielen Ländern der Welt zugelassenen Impfstoff und andererseits mit einer auf Basis der zuerst in Südafrika identifizierten Virus-Variante entwickelten Booster-Dosis.

Beide hätten die Entwicklung von Antikörpern gegen diese Virus-Variante und die zuerst in Brasilien entdeckte Virus-Variante bewirkt - die neu entwickelte Booster-Variante in Hinblick auf die Südafrika-Variante noch deutlicher. Zudem seien beide Booster-Dosen gut vertragen worden. Weitere Daten zu der Studie will das Unternehmen demnächst veröffentlichen.

Indien meldet erneut über 400.000 Neuinfektionen an einem Tag

Indien verzeichnet mit 412.262 Corona-Neuinfektionen erneut einen weltweiten Höchstwert. Zudem meldet das Gesundheitsministerium mit 3.980 weiteren Toten so viele Todesfälle in Verbindung mit dem Virus wie noch nie. Damit stieg die Zahl der bestätigten Ansteckungen in dem südasiatischen Land binnen 24 Stunden auf über 21 Millionen, die Zahl der Todesfälle erhöhte sich auf mehr als 230.000.

Am Samstag hatten die Behörden erstmals mehr als 400.000 Neuinfektionen gemeldet. Indien setzt derzeit eine massive zweite Corona-Welle zu und weist weltweit nach den USA die zweitmeisten Infektionen auf. Viele Krankenhäuser sind überfüllt, es mangelt an medizinischem Sauerstoff zur Behandlung von Covid-19-Patienten. Die dramatische Situation im Land könnte auch Auswirkungen auf Deutschland haben. Warum lesen Sie hier.

USA unterstützen Aussetzung von Patenten für Corona-Impfstoffe

Für den Kampf zur weltweiten Eindämmung der Pandemie unterstützt die US-Regierung die Aussetzung von Patenten für die Corona-Impfstoffe. Die USA stünden hinter dem Schutz geistigen Eigentums, die Pandemie sei aber eine globale Krise, die außerordentliche Schritte erfordere, teilte die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai am Mittwoch mit. Hier lesen Sie mehr.

Spahn will Priorisierung für Astrazeneca aufheben

In einigen Bundesländern können sich bereits alle Willigen mit dem Mittel von Astrazeneca impfen lassen – unabhängig von der vorgegebenen Reihenfolge. Das könnte bald auch bundesweit gelten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Verfassungsgericht weist Eilanträge gegen Ausgangssperre ab

Die Corona-Ausgangssperre bleibt in Kraft. Die Eilanträge gegen bundesrechtliche nächtliche Ausgangsbeschränkungen sind abgelehnt, wie das Bundesverfassungsgericht am Mittwochabend mitteilte. Mehr dazu lesen Sie hier.

Hotels in Schleswig-Holstein sollen wieder öffnen

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther plant weitere Öffnungen. Wie die "Bild" und die Nachrichtenagentur dpa berichten, sollen Hotels, Ferienwohnungen und die Gastronomie ab 17. Mai wieder Gäste empfangen können.

Wer als Tourist im Norden übernachten will muss sich demnach alle drei Tage auf Corona testen lassen. Mit ihren Beschlüssen weitet die Landesregierung praktisch die für vier Modellregionen geltenden Regeln auf das gesamte Land aus.

Bisher dürfen Urlauber in der Schleiregion, in Eckernförde und in Nordfriesland unter strikten Corona-Vorgaben Urlaub machen. Von diesem Samstag an ist das auch in Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Sierksdorf und Neustadt an der Ostsee in der Lübecker Bucht möglich. Am Montag folgt Büsum in Dithmarschen.

Serbien bietet 25 Euro für jeden, der sich gegen Corona impfen lässt

Um die weitverbreitete Impfskepsis in der Bevölkerung des Balkanlandes zu überwinden, will Serbien den Bürgern Geld für eine Corona-Impfung zahlen. Wer sich bisher impfen ließ oder bis zum 31. Mai eine Impfung erhält, soll eine einmalige Unterstützung in Höhe von 3.000 Dinar (25 Euro) erhalten, gab Präsident Aleksandar Vučić am Mittwoch in Belgrad bekannt. Durchschnittlich verdienen die Serben derzeit 520 Euro im Monat.

Diskriminierende Einschränkungen für Menschen, die sich nicht impfen lassen wollen, kämen nicht infrage, sagte Vučić dem regierungsnahen privaten Fernsehsender Pink. Er halte es für "verantwortungslos und egoistisch", wenn sich jemand nicht impfen lassen möchte. "Deshalb haben wir darüber nachgedacht, wie wir Menschen belohnen können, die Verantwortung an den Tag legen."

In Serbien haben derzeit rund 30 Prozent der Menschen zumindest eine Corona-Impfung erhalten. Das Land setzt seit Dezember auch Impfstoffe aus Russland und China ein, die in der EU nicht zugelassen sind. Anfangs erzielte Belgrad damit beachtliche Ergebnisse. In den vergangenen zwei Wochen stieg der Anteil der Menschen, die eine Corona-Impfung erhalten haben, aber nur noch um zwei Prozentpunkte.

Im Juli sollen alle erwachsenen Bürger ein Impfangebot erhalten

Kanzleramtschef Helge Braun geht davon aus, dass bereits im Juli alle Erwachsenen in Deutschland ein Impfangebot erhalten haben werden. Es sei nun klar, "dass wir in den nächsten zwei Monaten sehr viel Impfstoff haben werden, um diese Impfkampagne abzuschließen", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im Bundestag. Bisher hatte die Bundesregierung aus Vorsicht wegen teilweise stockender Impfstofflieferungen nur zugesagt, dass alle ein Impfangebot bis Ende des Sommers erhalten.

Braun forderte zudem eine "ganz, ganz hohe" Impfquote in Deutschland. "Das schützt auch die, die sich nicht impfen lassen können", sagte der CDU-Politiker und verwies damit etwa auf Schwangere und Kinder. "Umso höher muss der Anspruch sein, dass die impffähige erwachsene Bevölkerung jetzt auch das Impfangebot wahrnimmt, dann gehen die Infektionszahlen runter."

Das Bundeskabinett habe sich mit der Frage beschäftigt, wie man Gruppen besser erreicht, die bisher unterdurchschnittlich von dem Impfangebot Gebrauch gemacht hätten. In diesen Gruppen wolle man stärker und gezielter werben, sagte Braun und verwies auf bereits vorhandenes Informationsmaterial in anderen Sprachen und Interviews von Kanzlerin Angel Merkel, die sich an migrantische Gruppen gerichtet hätten.

Spahn verkündet Rekord bei Zweitimpfungen

Erneut mehr als 800.000 Vakzindosen an einem Tag gespritzt – dazu ein Rekord bei den Zweitimpfungen. Die Impfkampagne in Deutschland nimmt weiter Fahrt auf. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verkündete die erfreulichen Nachrichten auf Twitter. 150.000 Menschen haben demnach am Dienstag ihre zweite Impfdosis bekommen – so viele wie noch nie an einem Tag.

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Insgesamt sind damit nun mehr als 24,5 Millionen Deutsche bereits mindestens einmal geimpft. Fast sieben Millionen haben den vollständigen Schutz gegen das Coronavirus erhalten.

Dritte Welle offenbar gebrochen

Impfungen, Frühling, Vorsicht? Welche Faktoren für die erfreuliche Entwicklung beim Infektionsgeschehen verantwortlich sind, lässt sich schwer sagen. Doch der Trend steht fest. Mehr dazu lesen Sie hier.

Spahn: Lockerungen für Geimpfte könnten Sonntag in Kraft treten

Die Verordnung zu Rechten von Geimpften könnte laut Gesundheitsminister Jens Spahn am Sonntag in Kraft treten. Voraussetzung dafür sei ein Beschluss im Bundesrat am Freitag, sagte der CDU-Politiker im ZDF. "Es ist doch eine gute Nachricht, dass wir 14 Monate nach der Pandemie einen Impfstoff haben, der das möglich macht", so Spahn.

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Es gebe Anlass zu viel Zuversicht und Perspektive, aber man befinde sich immer noch in der dritten Welle. "Wer zu schnell öffnet, den kann das auch schnell wieder einholen", betonte der Gesundheitsminister.

Virologin Ciesek "optimistisch", dass sich Corona-Situation entspannt

Schnelleres Impftempo, geändertes Verhalten, beginnendes Sommerwetter: Virologin Sandra Ciesek zeigt sich zuversichtlich, dass die dritte Welle abflaut. Zu Lockerungen hat sie eine klare Meinung. Mehr dazu lesen Sie hier.

RKI-Zahlen vom Mittwoch

Die Zahl der gemeldeten Corona-Fälle liegt zwar weiter auf einem hohen Niveau – ist aber im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken. Den Angaben der Gesundheitsämter zufolge sind 285 Menschen gestorben. Mehr Zahlen finden Sie hier.

Impfstoffherstellung könnte an US-Blockade scheitern

Die Impfstoffproduktion des deutschen Herstellers Curevac ist laut einem Bericht gefährdet. Wie der "Spiegel" berichtet, blockiert die US-Regierung die Ausfuhr wichtiger Rohstoffe. "Durch den Defense Production Act bekommen wir bestimmte Waren nicht aus den USA heraus", sagt Curevac-Vorstandschef Franz-Werner Haas dem "Spiegel".

Das Tübinger Unternehmen will bis Ende 2021 eigentlich 300 Millionen Dosen für die EU produzieren und ist damit ein wichtiger Teil in der Impfstrategie. 24,5 Millionen sind für Deutschland vorgesehen, wie aus einer Aufstellung des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Noch ist der Impfstoff allerdings nicht zugelassen.

Wie viel vor allem in den Sommermonaten geliefert werden kann, ist laut "Spiegel" derzeit unklar. Eine Vakzine habe rund 90 Elemente, wenn nur eines fehle, gebe es keinen Impfstoff, sagte Haas dem Nachrichtenmagazin. Die zurückgehaltenen Materialien wie Nukleotide oder speziell zertifizierte medizinische Plastikbehälter werden dabei teils von deutschen Firmen in den USA produziert.

Laut dem "Spiegel" hat das Unternehmen bereits die Bundesregierung eingeschaltet. Die Regierung will sich zu den Versorgungsnöten allerdings nur vorsichtig äußern. "Es gibt keinen offiziellen Exportstopp der Amerikaner, sondern einen subtilen", sagt ein hochrangiger Regierungsbeamter. Das Weiße Haus wollte den Vorgang auf Anfrage des "Spiegel" nicht offiziell kommentieren.

Söder verkündet zeitnahe Lockerungen in Bayern

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Lockerungen für vollständig Geimpfte und Genesene ab dem 6. Mai verkündet. "Gebrannte Kinder scheuen das Feuer", sagte der CSU-Chef nach der Kabinettssitzung am Dienstag in München. "Deswegen möchten wir einerseits die Sicherheit hochhalten, aber auch Fortschritt generieren." Die Öffnungen in Bayern seien vorsichtig und bis Pfingsten gültig.

Die bayerische Landesregierung hat sich auf folgende Schritte verständigt:

  • Urlaub in Bayern soll zu Beginn der Pfingstferien am 21. Mai in Regionen mit niedrigen Corona-Infektionszahlen wieder möglich sein. In Kreisen und kreisfreien Städten mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 100 sollen Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze wieder öffnen dürfen.
  • Ab dem 6. Mai – und damit zwei Tage früher als in der Bundesverordnung geplant – soll es für vollständig Geimpfte und Genesene keine Testpflicht und keine Ausgangsbeschränkungen mehr geben. Sie werden außerdem nicht mehr bei den Kontaktbeschränkungen angerechnet.
  • Generell bleibt die Ausgangsbeschränkung in Bayern zwischen 22 Uhr bis 5 Uhr bestehen.
  • Bei einem Inzidenzwert unter 100 können in den Landkreisen folgende Lockerungen beantragt werden: Außengastronomie kann öffnen, Kunst und Kultur mit Masken und Abstand seien perspektivisch möglich.
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Umfrage: Bereitschaft zu Corona-Tests gestiegen

Die Bereitschaft, sich auf das Coronavirus testen zu lassen, ist laut einer Umfrage in Deutschland gestiegen. In einer repräsentativen Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) von Ende April gaben 59 Prozent der Befragten an, in den vergangenen zwei Wochen Corona-Testangebote genutzt zu haben. Das sind laut BfR zehn Prozentpunkte mehr als Mitte April und knapp 20 Prozentpunkte mehr als Ende März.

Die nächtliche Ausgangssperre ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 hielten 60 Prozent der Befragten für unangemessen. "Interessant ist, dass sich die Einschätzung zwischen den Altersgruppen stark unterscheidet", sagte BfR-Präsident Andreas Hensel. "Während unter den Befragten ab 60 Jahren 57 Prozent die Maßnahme befürworten, tut dies bei den unter 40-Jährigen nur etwa ein Fünftel." Auch, dass bestimmte Geschäfte geschlossen sind, traf demnach bei rund 60 Prozent der Befragten nicht auf Zustimmung.

CSU will Verordnung nur bei weiteren Lockerungen zustimmen

Die CSU-Landesgruppe wird der Verordnung für Geimpfte nach Angaben von CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt nur zustimmen, wenn Lockerungsschritte unter der Inzidenz 100 möglich werden. In Landkreisen mit einer Inzidenz unter 100 müssen Öffnungen von Kultur, Gastronomie und Hotels wieder möglich sein, sagt Dobrindt. "Das ist die Voraussetzung, dass die CSU zustimmt."

Niedersachsen öffnet Handel, Gastronomie und Hotels

Mit einem Stufenplan will Niedersachsen in Lockerungen der Corona-Beschränkungen einsteigen. Diese sollen in Städten und Kreisen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 vom kommenden Wochenende an greifen, kündigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Dienstag in Hannover an. Mehr Möglichkeiten und Freiheiten soll es für Menschen mit einem tagesaktuell negativen Corona-Test und für bereits vollständig geimpfte Menschen geben.

Wieder öffnen soll für diese Gruppen der komplette Einzelhandel, auch im Bereich Tourismus und Gastronomie soll es erste Öffnungen geben, erklärte Wirtschaftsminister und Vizeregierungschef Bernd Althusmann (CDU). Gekoppelt werden soll dies an eine Kontaktnachverfolgung, Zugangsbeschränkungen und ein Hygienekonzept.

Der Tourismus werde für voraussichtlich drei Wochen zunächst nur für Einwohner Niedersachsens geöffnet, in Hotels, Ferienwohnungen und auf Campingplätzen sind wieder touristische Übernachtungen möglich. Die Gastronomie soll zunächst draußen und zwei Wochen später auch drinnen wieder öffnen können, dort dann mit einer Auslastungsgrenze von 60 Prozent und einer Sperrstunde um 23 Uhr. Auch Kulturveranstaltungen im Freien sollen wieder möglich werden.

Niedersachsen verabschiedet sich von seinem strikten Corona-Kurs an Schulen und ermöglicht Wechselunterricht wieder für alle Schulen unterhalb einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165. Auch die Kindertagesstätten wechseln unterhalb dieser Inzidenz wieder in den eingeschränkten Regelbetrieb, kündigte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Dienstag in Hannover an. Die Lockerungen greifen vom kommenden Montag an. Niedersachsen setzt damit die erweiterten Möglichkeiten für den Schulunterricht um, die die Bundesregeln für Hotspots bereits ermöglichen.

New York lockert ab 19. Mai viele Corona-Regeln

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo hat für die zweite Maihälfte deutliche Lockerungen der Corona-Beschränkungen angekündigt. Ab dem 19. Mai entfällt die für viele Geschäfte und kulturelle Einrichtungen vorgeschriebene Beschränkung der Besucherzahlen, wie Cuomo am Montag ankündigte. Dies gelte auch für Restaurants, Kinos und Museen.

Geschäfte dürfen dann so viele Menschen hereinlassen, wie sie möchten, solange ein Mindestabstand von knapp zwei Metern eingehalten wird. Die Abstandsregeln finden keine Anwendung, wenn alle Kunden eine Impfung oder einen negativen Test nachweisen können.

Begrenzungen für Veranstaltungen im Freien sollen von 250 auf 500 Teilnehmer angehoben werden. In Innenräumen wird die Begrenzung von 100 auf 250 steigen. Großveranstaltungen sollen erlaubt werden, sofern alle Teilnehmer entweder geimpft oder negativ getestet wurden.

Immer mehr Kreise unter Inzidenz von 100

Das Infektionsgeschehen in der Bundesrepublik scheint sich zu beruhigen. Doch noch gibt es starke regionale Unterschiede. Mehr dazu lesen Sie hier.

Amtsärzte: Geimpfte müssen weiter getestet werden

Die Amtsärzte haben die geplanten Ausnahmeregelungen für gegen Corona geimpfte Menschen kritisiert. "Geimpfte müssen unbedingt weiterhin getestet werden. Es wäre fatal, wenn Geimpfte und Genesene künftig von allen Testpflichten etwa bei der Einreise ausgenommen würden", sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte angekündigt, dass bei Einreisen nach Deutschland künftig ein vollständiger Impfnachweis anstelle eines Tests ausreichen soll.

Teichert meinte aber: "Ohne umfassende Tests verlieren wir den Überblick über das Infektionsgeschehen – gerade auch mit Blick auf Virusvarianten." Wenn Reiserückkehrer nicht mehr getestet würden, wisse man nicht, ob sie Mutanten einschleppten.

Sie kritisierte zudem, dass die Bundesregierung Geimpften Rechte zurückgeben wolle, bevor ein einheitlicher Nachweis für den Impfstatus zur Verfügung stehe. "Die Politik darf nicht den zweiten Schritt vor dem ersten gehen: Bevor es bundesweit Erleichterungen für Geimpfte gibt, muss ein einheitliches Zertifikat als Impfnachweis eingeführt werden", sagte sie. Das Zertifikat müsse digital und in Papierform zur Verfügung stehen und unbedingt fälschungssicher sein. Mehr zur Debatte um Rechte für Geimpfte lesen Sie hier.

Brasilien muss mit Zweitimpfungen warten

Neuer Rückschlag für die Corona-Impfkampagne in Brasilien: Aufgrund von Lieferengpässen sind in mehreren Großstädten die Zweitimpfungen ausgesetzt worden. In den Hauptstädten von sieben Bundesstaaten wurde die Gabe der zweiten Impfdosis vorerst gestoppt, wie das Nachrichtenportal "G1" am Montag berichtete.

Die Behörden in Rio de Janeiro hatten am Samstag angekündigt, die Zweitimpfungen für zehn Tage auszusetzen, da die Vorräte des chinesischen Vakzins CoronaVac nicht ausreichend seien. Am Sonntag hieß es dann aber, dass zumindest Menschen ab 70 Jahren von Montag an wieder ihre zweite Impfdosis erhalten sollen.

Andere Einwohner der Millionenmetropole müssen hingegen noch länger warten. Für viele Erstgeimpfte könnte dies bedeuten, dass sie die zweite Dosis erst nach 30 bis 40 Tagen bekommen. Empfohlen wird ein Zeitraum von 28 Tagen zwischen den Impfungen.

Laut einem Bericht der Zeitung "Folha de S.Paulo" ist in mehr als der Hälfte der Hauptstädte der Bundesstaaten in Brasilien nicht genügend Impfstoff vorhanden, um allen Bürgern eine rechtzeitige Zweitimpfung zu garantieren.

Indien: 20 Millionen Menschen mit Corona infiziert

Indien hat seit dem Beginn der Corona-Pandemie mehr als 20 Millionen Infektionen registriert. Das Gesundheitsministerium meldete am Dienstag mehr als 357.000 neue Fälle binnen eines Tages. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus stieg um 3449 auf mehr als 222.000.

Das Land erlebt derzeit eine heftige zweite Corona-Welle. Das Gesundheitssystem ist völlig überlastet. Immer wieder gibt es Berichte über Todesfälle wegen mangelndem Sauerstoff in Kliniken. Deutschland und andere Staaten schickten inzwischen Nothilfe in das Land. Am Samstag trafen 120 Beatmungsgeräte und Medikamente mit einer Bundeswehrmaschine in Neu Delhi ein, Mitte der Woche soll eine Sauerstoffanlage folgen.

Kritik an Australiens Strafen für Einreisende aus Indien

Australiens Ministerpräsident Scott Morrison steht unter Druck sein Strafmaß für Reisende aus Indien rückgängig zu machen. Alle Reisende aus Indien, auch australische Staatsbürger, können seit Montag mit einer Höchststrafe von fünf Jahren Gefängnis und Geldstrafen von bis zu 66.000 A$ (42.400 Euro) rechnen, falls sie nach Australien einreisen.

Morrison sagte dem lokalen TV Sender "Channel 9" gegenüber, die Regeln würden "verantwortungsvoll und verhältnismäßig" eingesetzt werden. Sie seien aber notwendig, um den Druck auf die Quarantänesysteme des Landes zu verringern. Die vorübergehenden Beschränkungen, die bis zum 15. Mai gelten sollen, werden sowohl von Gesetzgebern als auch von indischen Auswanderern und der australischen Menschenrechtskommission stark kritisiert.

Branche fordert umgehende Öffnung von Restaurants für Geimpfte

Das Gastgewerbe fordert die unmittelbare Öffnung. "Wir erwarten, dass jetzt Hotels, Restaurants und natürlich die Außengastronomie für Geimpfte, Genesene und negativ Getestete geöffnet werden", sagt die Hauptgeschäftsführerin des Branchenverbandes Dehoga, Ingrid Hartges, bei RTL/ntv. Die Branche liege am Boden und die Situation werde immer schlimmer, sofern nichts unternommen werde. "Die Probleme für unsere Branche werden nur noch größer, wenn jetzt nicht geöffnet wird."

Union-Bundestagsfraktion unterstützt Rückgabe von Grundrechten an Geimpfte

Die Unions-Bundestagsfraktion unterstützt den Verordnungsentwurf von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) für die Rückgabe von Grundrechten an Geimpfte und Genesene. "Wir tragen die Vorschläge von Justizministerin Lambrecht grundsätzlich mit", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion, Karin Maag (CDU) dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Einige Details seien noch zu klären. Man könne aber die Beratungen im Bundestag noch in dieser Woche abschließen. "Um keine Zeit zu verlieren, sollte der Bundesrat nicht erst am 28. Mai abschließend beraten, sondern möglichst in einer Sondersitzung in der kommenden Woche."

US-Behörde genehmigt Pfizer-Vakzin für Kinder ab 12 Jahren nächste Woche

Die US-Arzneimittelbehörde FDA will einem Medienbericht zufolge den von Pfizer und Biontech entwickelten Impfstoff in der nächsten Woche für 12- bis 15-jährige Kinder genehmigen. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Bislang ist das Vakzin in den USA erst ab einem Alter von 16 Jahren zugelassen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Esken gegen Öffnung von Gastro und Hotels für Geimpfte und Genesene

Die Co-Bundesvorsitzende der SPD, Saskia Esken, hat sich gegen die Öffnung von Gaststätten und Hotels für Geimpfte und Genese in der Corona-Pandemie ausgesprochen. Zwar sollten für diese Menschen Kontaktbeschränkungen oder nächtliche Ausgangsbeschränkungen aufgehoben werden, aber "deswegen werden wir nicht die Gaststätten und Hotels für einzelne Menschen öffnen", sagte Esken am Montag in der der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv.

Esken verwies mit Blick auf die Öffnungen von Gaststätten und Hotels auf den Stufenplan der Bundesnotbremse, in dem Öffnungsschritte an entsprechende Inzidenzen gekoppelt sind: "Da haben wir vereinbart, dass Gaststätten öffnen können im Außenbereich, aber in eben in vorsichtigen Stufen, um zu sehen was passiert."

Esken betonte aber: "Die Genesenen und Geimpften sollen alle Rechte haben, die auch frisch Getestete haben. Also wenn sie einen Laden betreten möchten, wo eigentlich ein Test verlangt wird, dann sollten sie als Geimpfter nicht noch einen Test machen müssen."

Spahn macht Hoffnung auf baldige Lockerungen für Geimpfte

Schneller als gedacht: Der Bundestag könnte in dieser Woche über eine Verordnung zu Freiheiten für Geimpfte abstimmen. Die Lockerungen würden dann schon ab dem Wochenende gelten. Mehr dazu lesen Sie hier.

Thüringen weiter mit bundesweit höchster Sieben-Tage-Inzidenz

Thüringen bleibt bundesweiter Hotspot in der Corona-Pandemie. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Land hält sich auf hohem Niveau. Nach Daten der Staatskanzlei, die sich auf Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) stützt, lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen am Montag bei 221,1. Innerhalb von 24 Stunden wurden in Thüringen 363 Neuinfektionen registriert.

Unter den Kreisen war der Saale-Orla-Kreis mit einem Wert von 574 weiterhin Hotspot in Deutschland. Ebenfalls hohe Infektionszahlen mit einer Inzidenz um 280 wiesen der Kreis Saalfeld-Rudolstadt und die Stadt Suhl auf. Weiterhin liegen nur die Kreise Eichsfeld und Unstrut-Hainich sowie die Stadt Weimar bei der Sieben-Tage-Inzidenz unter 150. Seit Beginn der Pandemie im vergangenen Jahr starben 3.861 Menschen im Freistaat mit oder an einer Corona-Infektion.

28 Prozent der Deutschen sind ein Mal geimpft

In Deutschland haben 28,2 Prozent der Menschen mindestens eine Corona-Impfung erhalten. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag hervor (Stand: 3. Mai, 12 Uhr). Den vollen Impfschutz erhielten bislang acht Prozent der Bevölkerung.

Am Sonntag wurden demnach 250.114 Impfspritzen gesetzt. Der bislang höchste Tageswert seit Beginn der Impfkampagne war am vergangenen Mittwoch mit mehr als einer Million Impfungen erreicht worden. Insgesamt verabreichten alle Impfstellen bislang etwas mehr als 30,1 Millionen Dosen, davon fast 23,5 Millionen bei Erstimpfungen und weitere knapp 6,7 Millionen bei Zweitimpfungen.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 31,4 Prozent. Brandenburg liegt mit 25,5 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück. Von etwa 35,7 Millionen gelieferten Impfdosen wurden bislang 84,4 Prozent verbraucht.

Pfizer schickt Impf-Dosen nach Indien

Pfizer will Indien angesichts der heftigen Corona-Welle Medikamente im Wert von mehr als 70 Millionen Dollar spenden. Dies bestätigte eine Unternehmenssprecherin der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Auch gebe es Gespräche zwischen Pfizer und der indischen Regierung, um den Impfstoff in der größten Demokratie der Welt möglicherweise schneller zulassen zu können.

Bislang haben in Indien rund zehn Prozent der Menschen mindestens eine Impfdose erhalten. Knapp zwei Prozent sind vollständig geimpft. Seit dem Wochenende dürfen sich alle Erwachsenen impfen lassen. Die Impfstoffe sind aber noch sehr knapp. Insgesamt wurden in dem Land mit der zweithöchsten Bevölkerung weltweit mehr als 19,9 Millionen Infektionen und über 218.000 Tote im Zusammenhang mit der Krankheit gezählt.

Söder: Grundschulen länger öffnen – Perspektive für Außengastronomie

Grundschulen in Bayern dürfen von kommenden Montag an voraussichtlich auf breiter Front für alle Klassenstufen öffnen. Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder zeigte sich am Montag nun doch bereit, den Grenzwert für Distanzunterricht erst bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 festzusetzen – wie in der sogenannten Bundes-Notbremse vorgesehen – und nicht wie bisher in Bayern schon bei 100. Es bleibe dann bei der Test- und der Maskenpflicht, sagte Söder nach Teilnehmerangaben in einer Schaltkonferenz des CSU-Vorstands.

Zugleich stellte Söder Öffnungsmöglichkeiten ab der kommenden Woche für die Außengastronomie, für Theater und Kinos in Aussicht, wenn die regionale Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 100 liegt, und mit Tests und Termin. Details zur Ausgestaltung der Regelung nannte er aber zunächst nicht. Ebenso deutete er an, in den Pfingstferien könnten Ferienwohnungen und Hotels öffnen, mit Tests und Hygienekonzepten.

Esken gegen Öffnung von Gastro und Hotels für Geimpfte und Genesene

Die Co-Bundesvorsitzende der SPD, Saskia Esken, hat sich gegen die Öffnung von Gaststätten und Hotels für Geimpfte und Genese in der Corona-Pandemie ausgesprochen. Zwar sollten für diese Menschen Kontaktbeschränkungen oder nächtliche Ausgangsbeschränkungen aufgehoben werden, aber "deswegen werden wir nicht die Gaststätten und Hotels für einzelne Menschen öffnen", sagte Esken am Montag in der der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv.

"Es ist beschämend, dass die SPD-Co-Vorsitzende massive Grundrechtseinschränkungen wider besseres Wissen aufrechterhalten und die Wirtschaft im künstlichen Dauerkoma halten will", kritisierte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Stephan Thomae. Da von vollständig Geimpften und Genesenen nur minimale Infektionsrisiken ausgingen, sollten diese Zugang zu Sportstätten, Hotels und Innengastronomie erhalten. Gleiches sollte für Getestete gelten.

Frankreich beginnt mit vorsichtigen Lockerungen

In Frankreich hat am Montag die erste größere Etappe der Corona-Lockerungen begonnen. Die Menschen im Land dürfen sich nun tagsüber wieder ohne triftigen Grund mehr als zehn Kilometer von ihren Wohnungen entfernen. Das heißt, auch Reisen in andere Regionen sind wieder erlaubt. Die nächtliche Ausgangssperre ab 19.00 Uhr bleibt allerdings noch bis Mitte Mai bestehen. Außerdem beginnt in den Mittel- und Oberstufen nun auch wieder der Präsenzunterricht - allerdings nicht für alle in voller Klassenstärke.

Präsident Emmanuel Macron hatte in der vergangenen Woche weitgehende Öffnungen angekündigt. So sollen ab dem 19. Mai Außenbereiche von Restaurants, Geschäfte und Kultureinrichtungen wieder öffnen. Die abendliche Ausgangssperre soll dann erst um 21.00 Uhr beginnen. Im Juni sollen dann weitere Lockerungen folgen. Macron kündigte auch eine Art Notbremse an. Sie soll verschiedene Faktoren wie die Auslastung der Intensivstationen in Betracht ziehen und sieht eine Sieben-Tage-Inzidenz von 400 als Richtwert vor.

EU-Kommission will Ende von Reisebeschränkungen für Geimpfte

Deutlich mehr Touristen aus aller Welt könnten nach einem Vorschlag der EU-Kommission schon bald wieder in die Europäische Union einreisen. Die Brüsseler Behörde schlug am Montag vor, die Einschränkungen für nicht zwingend notwendige Reisen zu lockern. So solle vollständig Geimpften die Einreise grundsätzlich erlaubt sein - auch wenn die epidemiologische Lage in ihrer Heimat nicht gut ist.

Auch solle der Grenzwert für die Zahl an Infektionen in Drittstaaten, aus denen die Einreise problemlos möglich ist, erhöht werden. Derzeit dürfen Menschen nur aus sieben Nicht-EU-Staaten mit guter Infektionslage problemlos in die EU reisen. Für den Fall, dass die Coronazahlen in einem Drittstaat vor allem wegen neuer Virusvarianten rasch zunehmen, schlägt die EU-Kommission eine Notbremse vor.

Es sei Zeit, den europäischen Tourismus wiederzubeleben und grenzüberschreitende Freundschaften neu aufleben zu lassen, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter.

Bei dem Papier der EU-Kommission handelt es sich um Vorschläge. Nun müssen die EU-Staaten darüber beraten. Die Entscheidung liegt letztlich bei ihnen. Schon zu Beginn der Pandemie hatten fast alle EU-Länder drastische Einreisebeschränkungen verhängt. Demnach sind alle nicht zwingend notwendigen Einreisen aus Drittstaaten in alle EU-Länder außer Irland sowie in die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island verboten. Ausnahmen gibt es nur für wenige Länder.

Spahn optimistisch zu raschen einheitlichen Regeln für Geimpfte

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich optimistisch zu einer raschen Einigung über einheitliche bundesweite Erleichterungen für vollständig Geimpfte und von Covid-19 Genesene geäußert. Das Corona-Kabinett werde in seiner Sitzung am heutigen Montag einen ersten Entwurf zu Geimpften, Genesenen und tagesaktuell Getesteten diskutieren, sagte Spahn am Montag in Berlin beim Eintreffen zu hybriden Beratungen des CDU-Präsidiums.

Wenn man diesen Entwurf nun in der Bundesregierung schnell abstimmen könne, könnten die neuen Regeln sicherlich auch in dieser oder in den nächsten ein, zwei Wochen umgesetzt werden. Etwa beim Öffnen des Einzelhandels und der Außengastronomie sowie bei der Einreise könnten alle drei Gruppen in der Perspektive gleichgestellt werden, sagte Spahn.

Intensivmediziner fordern Impfungen für Schwangere

Am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) versorgen Intensivmediziner zunehmend an Covid-19 erkrankte Schwangere. Geht es nach Intensivmedizinern, sollten diese nun auch geimpft werden. In anderen Ländern ist das schon Normalität. Mehr dazu lesen Sie hier.

Feuer im Impfzentrum – Dosen gerettet

Ein Feuer im Süden Münchens hat für Absagen von Corona-Impfterminen geführt. Der Dachstuhl eines Impfzentrums war in Brand geraten. Mehr dazu lesen Sie hier.

104 Millionen US-Bürger vollständig geimpft

In den USA sind inzwischen 104,77 Millionen Menschen vollständig geimpft. Das teilt die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Rund 147 Millionen Menschen hätten bis Sonntag mindestens eine Impfdosis erhalten. Insgesamt seien mehr als 245,5 Millionen Dosen verabreicht worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen.

Häufige Infektionen bei Altenpflegekräften

Altenpflegekräfte sind einem Zeitungsbericht zufolge überdurchschnittlich von Corona-Infektionen betroffen. Von Beginn der Pandemie bis Mitte November waren bundesweit 2,5 Prozent der Altenpfleger und -pflegerinnen wegen einer Corona-Infektion arbeitsunfähig, wie die Barmer Krankenkasse in ihrem Pflegereport schreibt, der der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montagsausgabe) vorliegt. Bei allen Berufsgruppen lag der Anteil demnach nur bei 1,6 Prozent.

Ohnehin sei der Krankenstand bei den Altenpflegehilfskräften überdurchschnittlich: Er liegt laut dem Report bei 8,7 Prozent - in anderen Berufen sind es im Schnitt 5,0 Prozent. In der Umfrage der Barmer gaben 52 Prozent der Pflegekräfte an, dass sie sich durch Heben und Tragen schwerer Lasten belastet fühlen. Bei anderen Branchen sind es nur acht Prozent. 40 Prozent der Pflegekräfte fühlen sich durch den regelmäßigen Umgang mit Leid und Tod emotional überlastet. Selbst der Termindruck ist bei Pflegekräften überdurchschnittlich hoch: So gaben 63 Prozent an, durch häufiges Arbeiten unter Zeitdruck überlastet zu sein, in allen anderen Branchen sind es 50 Prozent.

Scholz: Regeln für Geimpfte schon kommende Woche

Im Ringen um einheitliche Erleichterungen für vollständig Geimpfte in der Corona-Pandemie hat Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) eine schnelle Klärung in Aussicht gestellt. Er halte es für realistisch, dass die geplante Verordnung am Mittwoch ins Kabinett komme und noch bis Freitag die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat erhalte, sagte Scholz am Sonntag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". "Wir haben den Ehrgeiz, dass wir diese Zustimmung bekommen und für die Rechte der Bürgerinnen und Bürger wäre das auch richtig."

Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte zuvor einen Entwurf vorgelegt, über den sich die Bundesregierung bis "Anfang der Woche" intern abstimmen will. Er sieht unter anderem Erleichterungen bei Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen vor. In mehreren Bundesländern gelten bereits erste Erleichterungen für vollständig Geimpfte und Genesene bei Corona-Vorgaben. Sie müssen etwa im Einzelhandel keinen negativen Schnelltest mehr vorweisen. Auch die Quarantäne für Einreisende aus Corona-Risikogebieten kann entfallen.

Städtebund will langfristigen Öffnungsplan

Der Städte- und Gemeindebund hat angesichts der zuletzt rückläufigen Zahl der Corona-Neuinfektionen von der Bundesregierung einen langfristigen Öffnungsplan gefordert. "Nach über einem Jahr Pandemie ist das Motto "Wir fahren auf Sicht" kaum noch vermittelbar. Langfristige Perspektiven - wenn auch unter Vorbehalt sinkender Infektionszahlen - sollten jetzt auf den Weg gebracht werden", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Rheinischen Post" (Montag). "Die Inzidenzzahlen sinken, die Impfkampagne nimmt Fahrt auf. Wir können hoffen, dass wir die dritte Welle bald überwunden haben. Mit immer mehr geimpften Personen wird im Sommer mehr Normalität möglich sein." Bei der Erstellung eines solchen Fahrplans stünden Bund und Länder in der Pflicht.

Mit Blick auf die Debatte zu möglichen Erleichterungen für Geimpfte kritisierte Landsberg, dass eine langfristige Planung versäumt wurde. Die Politik stehe deshalb nun unter enormem Zeitdruck.

Sachsens Kultusminister fordert Vorrang für Familien beim Impfen

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz spricht sich dafür aus, Familien einen Vorrang bei der Corona-Schutzimpfung zu gewähren. "Die Aufgabe der Politik muss sein, dass Familien beim Impfen nicht ganz hinten anstehen - sondern sie müssen ganz vorn stehen", sagte der CDU-Politiker in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung". Deshalb müsse nicht nur die Impfgrenze auf zwölf Jahre gesenkt werden, sondern auch eine Freigabe der Impfpriorisierung für ganze Familien erfolgen. Sie dürften nicht darunter leiden, dass es immer noch nicht ausreichend Impfangebote gibt.

Krankenhausgesellschaft: Spüren erste Entlastung

Angesichts der sinkenden Corona-Zahlen spüren auch die Krankenhäuser "ganz überwiegend eine erste, leichte Entlastung". Das sagte der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, der "Bild". "Wir haben nun über etwa zwei Wochen relativ konstante Zahlen bei den Neuinfektionen, das gibt uns die Zuversicht, dass wir auch beim Zuwachs der Intensivpatienten bis auf weiteres keinen exponentiellen Anstieg befürchten müssen." Dabei stellte Gaß klar, dass "die Belastung in den Kliniken und bei den Beschäftigten auf einem sehr hohen Niveau" bleibe.

Günther warnt vor zu starken Benachteiligungen für Nicht-Geimpfte

Angesichts von ersten Lockerungen bei den Corona-Regeln für vollständig Geimpfte hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) davor gewarnt, noch nicht geimpfte Bürgerinnen und Bürger zu stark zu benachteiligen. Noch seien 90 Prozent der Deutschen nicht komplett durchgeimpft, "von daher führen zurückgegebene Rechte dann wieder zu neuen Ungerechtigkeiten", sagte Günther dem "Tagesspiegel am Sonntag". Er verwies zugleich darauf, dass zumindest Erleichterungen für Geimpfte schon umgesetzt würden. "Wir haben aber bei den Erstimpfungen ungefähr eine Quote von 25 Prozent, bei den Zweitimpfungen noch deutlich weniger", sagte Günther.

Lockerungen sind erst bei einem vollen Impfschutz geplant. Dafür sind bei drei von vier zugelassenen Impfstoffen zwei Impfungen notwendig. Günther sagte, es sei richtig, dass es immer weniger Gründe für Einschränkungen gebe, wenn Menschen nicht mehr mehr ansteckend seien und im Prinzip auch das Virus nicht mehr weitergeben könnten.

"Aber man muss auch berücksichtigen, dass ein ganz erheblicher Teil der Bevölkerung noch gar keine Chance hatte, sich impfen zu lassen", fügte der Ministerpräsident hinzu. "Wir haben alle die Priorisierung für Ältere und Risikopatienten akzeptiert – wir sollten jetzt nicht die Jüngeren wieder zurückstehen lassen. Das wäre auch ungerecht."

Wahrscheinlich Ende Juni sei die Hälfte aller Bürger einmal geimpft, und Anfang Juni werde die Priorisierung aufgehoben. "Dann ist ein Stadium erreicht, in dem wir Geimpften gut begründet Rechte zurückgeben können", sagte Günther.

Indien meldet Tagesrekord an Corona-Toten

In Indien sind an einem Tag noch nie so viele Menschen in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. 3689 Todesfälle wurden nach Daten des Gesundheitsministeriums vom Sonntag registriert. Erst am Samstag hatte Indien mit seinen über 1,3 Milliarden Einwohnern als erstes Land weltweit an einem Tag mehr als 400 000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus erfasst. Das Gesundheitssystem ist überfordert, Krankenhäuser und Krematorien sind überfüllt, es mangelt an medizinischem Sauerstoff, Medikamenten und Impfdosen. Wie der deutsche Botschafter die Situation im Land erlebt, lesen Sie hier.

EU-Kommission fordert, Abwasser auf Corona zu testen

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie sollten die EU-Staaten nach Ansicht der EU-Kommission systematisch das Abwasser auf Coronaviren untersuchen. "Die Überwachung von Abwasser kann eine kostengünstige, schnelle und verlässliche Quelle für Informationen sein über die Verbreitung des Virus und seinen Varianten in der Bevölkerung", sagte EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius der "Welt am Sonntag". Die 27 Staaten sollten "schnellstmöglich effektive Abwasser-Überwachungssysteme einrichten". Diese ließen sich innerhalb von maximal sechs Monaten auf die Beine stellen.

Sinkevicius forderte, dass in Städten und größeren Gemeinden künftig möglichst zwei Stichproben wöchentlich genommen werden sollten. Diese wiederum sollten regelmäßig, vorzugsweise zweimal im Monat, analysiert werden. Die Analyse von Abwasser könne als Frühwarnsystem eingesetzt werden. "Wenn das Virus dagegen nicht im Abwasser nachgewiesen wird, kann das ein Hinweis darauf sein, dass die untersuchten Gebiete als mit geringem Risiko behaftet angesehen werden können", sagte Sinkevicius.

Scholz will Impfreihenfolge nicht ändern

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz pocht darauf, die Reihenfolge bei den Corona-Impfungen vorerst beizubehalten. "Wenn wir zu früh die Priorisierung aufgeben, fürchte ich das Windhund-Prinzip", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe laut Vorabbericht."Wer gut vernetzt ist und jemanden kennt, der jemanden kennt, hat dann viel bessere Karten als jemand, der weniger gut verdrahtet ist." Rechtsanwälte sollten nicht die am schnellsten durchgeimpfte Gruppe sein, fügte er hinzu. Ausdrücklich wandte sich Scholz gegen die Forderung des CSU-Vorsitzenden Markus Söder, Familien bei der Impfung vorzuziehen. Die Priorisierung müsse weiterhin wissenschaftlichen Empfehlungen folgen.

Chile öffnet Impfprogramm für Bürger ab 35 Jahren

Chile gibt bei der Impfkampagne gegen das Coronavirus weiter Gas. Innerhalb der kommenden zwei Wochen sollen sich bereits Menschen zwischen 35 und 45 Jahren impfen lassen können, wie Präsident Sebastián Piñera am Samstag ankündigte. Möglich sei dies wegen eines neuen Vertrags über die Lieferung von drei Millionen zusätzlichen Impfdosen des chinesischen Unternehmens Sinovac. "Wir werden unser Impfprogramm so schnell wie möglich auf die jüngeren Generationen ausdehnen, die sich am häufigsten infizieren", sagte der Staatschef.

Mit rund 35 Prozent liegt Chile bei der vollständig geimpften Bevölkerung weltweit auf einem der vordersten Plätze. Gerade im Vergleich zu den anderen Ländern der Region drückt Chile enorm auf das Tempo. In Brasilien sind gerade mal 6,4 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft, in Kolumbien 3,1 Prozent und in Argentinien 2,1 Prozent. Chile hat sich frühzeitig Impfstoffe einer ganzen Reihe von Herstellern gesichert. Geimpft wird nach einem recht einfachen Priorisierungsplan ohne komplizierte Terminvergabe - in Gesundheitszentren, Fußballstadien und Impfstraßen.

Tourismusbeauftragter glaubt an Sommerurlaub in Europa

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, ist guter Dinge, dass die Deutschen im Sommer innerhalb Europas Urlaub machen können. "Ich bin recht optimistisch, dass der Sommerurlaub in Deutschland und Europa mit entsprechenden Vorkehrungen gut möglich sein wird", sagte der CDU-Politiker dem "Tagesspiegel am Sonntag". Er sehe bereits im Testen eine große Chance, setze aber vor allem Hoffnungen in einen europaweiten digitalen Corona-Impfpass.

Ein digitaler Impfnachweis für Smartphones soll in der EU als ein freiwilliges und ergänzendes Angebot zum weiterhin gültigen gelben Heft eingeführt werden. Er soll im Juni kommen.

Mit Blick auf die vom Bund geplante Verordnung zu mehr Freiheiten für Geimpfte sagte Bareiß: "Ich sehe keinen Grund, warum Geimpfte, Genesene oder auch negativ Getestete in den kommenden Wochen nicht mehr Freiheiten bekommen sollten."

Betriebsärzte sollen ab Juni impfen

Der Beginn der Impfungen durch Betriebsärzte soll einem Medienbericht zufolge spätestens ab 7. Juni erfolgen. "Spätestens in der KW 23 werden die Betriebsärzte in die Impfkampagne einbezogen mit mindestens 500.000 Dosen pro Woche", erklärte das Gesundheitsministerium auf Anfrage der "Welt am Sonntag". Bislang war lediglich von Juni die Rede gewesen.

Betriebsärzten kommt aus Sicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine wichtige Aufgabe zu, sobald es in ein paar Wochen mehr Impfstoff als Terminanfragen gebe. "Noch warten viele auf ihren Impftermin. Aber bereits in ein paar Wochen werden wir voraussichtlich mehr Impfstoff haben als Terminanfragen", sagte Spahn der Zeitung. "Gerade Betriebsärzte sollen dann helfen, mit niedrigschwelligen Impfangeboten zu überzeugen." So könnten auch diejenigen fürs Impfen gewonnen werden, die "nicht das Gegenargument suchen, sondern die Gelegenheit".

Fachpolitiker und Ärzte wollen Impfzentren schließen

Fachpolitiker und Ärztevertreter haben eine baldige Schließung der Impfzentren in Deutschland angeregt. Der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, Erwin Rüddel (CDU), sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS): "Wenn die Impfpriorisierung Ende Mai, Anfang Juni aufgehoben wird, wäre es sinnvoll, das Impfen den Ärzten zu überlassen. Die kennen ihre Patienten."

Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, wies auf den höheren bürokratischen Aufwand bei den Impfzentren hin und sagte, dass dieser bei Hausärzten ungleich kleiner sei. Patienten müssten nicht nachweisen, dass sie Vorerkrankungen haben, weil der Arzt sie kennt. "Die Impfzentren hatten sicher ihre Berechtigung. Als der Impfstoff knapp war und wir eine harte Priorisierung brauchten, konnten sie die umsetzen." Nun allerdings habe sich die Lage geändert.

Weigeldt warnte zugleich vor einem zu schnellen Übergang. "Wir können nicht an einem Tag vierzig Millionen Menschen impfen. Da muss man mit uns drüber reden, wie sich das machen lässt, wie man die Impfungen langsam anlaufen lässt." Ein Anfang wäre, die Impfzentren nicht mehr bevorzugt mit Impfstoffen zu beliefern, sondern Ärzte und Zentren gleichrangig zu behandeln.

Niederlande verschieben weitere Lockerungen

Die Niederlande haben angesichts anhaltend hoher Infektionszahlen geplante Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen vorerst ausgesetzt. Die im Rahmen eines Öffnungsplans ab 11. Mai vorgesehenen Erleichterungen für Freiluftbereiche – darunter Zoos, Vergnügungsparks und Sporteinrichtungen – werden verschoben, beschloss die Regierung am Samstag. Wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete, soll geprüft werden, ob sie ab dem 18. Mai möglich sind.

Die Regierung folgte damit dem Rat von Experten, die auf eine Zunahme der Corona-Patientenzahlen in den Krankenhäusern verwiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in den Niederlanden zuletzt deutlich über 300 und war damit etwa doppelt so hoch wie in Deutschland.

Die Niederlande haben Mitte der Woche die ersten Maßnahmen seit dem strengen Lockdown vom Dezember gelockert. Unter anderem wurde die abendliche Ausgangssperre abgeschafft, Geschäfte dürfen wieder Kunden ohne Termin empfangen und Gaststätten im Außenbereich dürfen unter Auflagen wieder Gäste bedienen.

Nordrhein-Westfalen beschließt Erleichterungen für Geimpfte

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat beschlossen, vollständig Geimpfte sowie Genesene mit negativ Getesteten gleichzustellen. Die Corona-Schutzverordnung sei dementsprechend angepasst worden, teilte die Landesregierung am Samstag mit. "Es ist ein erster Schritt, Geimpfte und Genesene mit negativ Getesteten gleichzustellen", sagte Ministerpräsident Armin Laschet laut der Mitteilung.

Darüberhinausgehende Lockerungen für Geimpfte sollen laut Laschet Bund und Länder gemeinsam entscheiden. "Hier brauchen wir einheitliche Regelungen auf der Grundlage der verabredeten Vorlage des Bundes“, so der CDU-Politiker.

Vollständig Geimpfte brauchen in dem Bundesland kein negatives Testergebnis mehr nachweisen, wie es etwa im Einzelhandel, dem Besuch von Zoos oder bei körpernahen Dienstleistungen derzeit erforderlich ist. Um von der Testpflicht befreit zu sein, müssen Geimpfte ihre vollständige Immunisierung nachweisen können. Zudem muss der Impfstoff in der EU zugelassen sein, und die zweite Impfung muss mindestens 14 Tage her sein.

Ärztepräsident rechnet mit schnellem Impf-Fortschritt

Lange stockte die Impfkampagne, nun hat sie Fahrt aufgenommen: Ärztepräsident Klaus Reinhardt zeigt sich zuversichtlich, die Herdenimmunität erreichen zu können. Forderungen kommen von den Arbeitgebern. Mehr dazu lesen Sie hier.

Hotels sollen für Gäste mit Impfung oder Test öffnen dürfen

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) pocht auf rasche Hotelöffnungen für Menschen mit Corona-Impfung oder negativem Testergebnis. "Wir haben uns schon bei der Ministerpräsidentenkonferenz am 22. März dafür eingesetzt, Beherbergungsbetriebe zu öffnen. Die sind kein Treiber von Pandemie", sagte Günther dem "Tagesspiegel" (Sonntagsausgabe). "Und je schneller wir dann auch Öffnungsschritte machen können, desto besser."

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Günther sprach sich dafür aus, dass Familien künftig mit einer Mischung aus Impfnachweis der Eltern und Testnachweis älterer Kinder zum Beispiel Urlaub in Hotels an der Nordsee machen könnten. "Diejenigen, die noch nicht geimpft ist, müssen dann einen Test machen. Der Schutz der Anderen wird durch unterschiedliche Instrumente erreicht."

Erste Modellprojekte in Schleswig-Holstein für die Rückkehr des Tourismus verlaufen nach Angaben Günthers vielversprechend. "Wir haben jetzt erst einmal die Schlei-Region und Eckernförde für touristische Projekte geöffnet mit hunderten Ferienwohnungen, Hotels und Campingplätzen", sagte er. Die Gäste würden alle mehrfach getestet. "Unter den über 10.000 Tests in beiden Regionen hatten wir zwei Hände voll Positive. Die Mehrheit davon waren Einheimische und nicht Touristen."

Ärzte: "Impfbereitschaft ist groß"

Ärztepräsident Klaus Reinhardt erwartet schnelle weitere Fortschritte bei den Corona-Impfungen in Deutschland. "Ich bin überzeugt, dass wir jetzt zügig eine ausreichend große Zahl von Menschen werden impfen können, um ein deutliches Abfallen der Infektionsraten zu erreichen", sagte der Chef der Bundesärztekammer der Deutschen Presse-Agentur. "Ich glaube, dass die Impfbereitschaft groß ist und wir sogar mehr als 70 Prozent der Bevölkerung erreichen können." Das gilt als Marke für einen Schutz der ganzen Gesellschaft.

Dabei gebe es einen Teil der Bevölkerung, der lieber vom Hausarzt geimpft werden möchte, sagte Reinhardt. "Diese Menschen vertrauen ihrem Doktor, den sie seit Jahren kennen. Wenn er die Impfung für richtig erachtet, sagen viele: Ich mache das. Dieser Faktor wirkt erheblich im Hinblick auf diejenigen, die jetzt noch Zweifel haben." Auch in seiner Praxis kämen zunehmend Anfragen junger Leute. Zugleich betonte Reinhardt: "Die Impfzentren funktionieren sehr gut, sie sind top-organisiert. Die Mitarbeiter leisten wirklich gute Arbeit."

Saarland beschließt Erleichterungen für vollständig Geimpfte

Das Saarland hat am Freitag in einer außerordentlichen Ministerratssitzung Erleichterungen für vollständig geimpfte und von einer Corona-Infektion genesene Menschen beschlossen. Diese würden künftig getesteten Menschen gleichgestellt, teilte die Staatskanzlei am Abend mit. Für sie entfalle ab Montag die Testpflicht zum Beispiel für einen Friseurbesuch oder einen Einkauf in bestimmten Geschäften. Zudem entfalle eine Quarantänepflicht nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet, wenn es sich nicht um ein Gebiet mit einer Virusvariante handelt.

"Wir nehmen in einem ersten Schritt bestimmte Einschränkungen für Geimpfte und Genesene zurück", sagte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU). Menschen, von denen nachweislich kein hohes Ansteckungsrisiko mehr ausgehe, werde so durch den Wegfall der Testpflicht der Alltag erleichtert. Die Erleichterungen für Geimpfte beginnen 14 Tage nach der zweiten Impfung. Als genesen gilt, wer eine Infektion durchgemacht hat, wenn die zugrundeliegende PCR-Testung mindestens 28 Tage und nicht länger als sechs Monate zurückliegt.

Die Bundesregierung will nach einer Ankündigung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kommende Woche einen Vorschlag machen, so dass eine Verordnung am 28. Mai vom Bundesrat beschlossen werden könnte. Einige Bundesländer wie Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern gehen ihre eigenen Wege und haben Verordnungen bereits entsprechend angepasst.

USA: Maskenpflicht in Flugzeugen bleibt

Die wegen der Coronavirus-Pandemie in den USA verhängte Maskenpflicht in Flugzeugen, Zügen und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln wird bis zum 13. September verlängert. Die Transportsicherheitsbehörde TSA teilte am Freitag mit, trotz rasant fortschreitender Impfungen in den USA blieben Masken ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Die TSA setze damit Richtlinien der Gesundheitsbehörde CDC um, wonach vollständig geimpfte Personen zwar innerhalb der USA wieder sicher reisen könnten, dabei aber weiterhin Vorsichtsmaßnahmen beachten müssten.

Die Maskenpflicht gilt auch an Verkehrsknotenpunkten wie Flughäfen, Bahnhöfen oder Häfen. Verstöße können mit 250 Dollar (208 Euro) Strafe geahndet werden, im Wiederholungsfall drohen Bußgelder bis zu 1500 Dollar. Ausgenommen von der Maskenpflicht sind Kinder unter zwei Jahren sowie Menschen mit gewissen Einschränkungen.

Laborfehler: Rostock hebt Ausgangsbeschränkungen auf

Am Donnerstag trat in Rostock die Bundesnotbremse in Kraft, jetzt werden die Beschränkungen wieder aufgehoben. Wie der NDR berichtet, waren zwölf Corona-Tests falsch positiv. Diese wurden nun korrigiert und dadurch sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz unter die Marke von 100. Erst über dieser Marke greift die Bundesnotbremse.

Aus rechtlichen Gründen werden die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen aber erst am Samstag aufgehoben. "Es wäre schön, wenn dies so bleibt. Natürlich können die Infektionszahlen täglich auf- und absteigen. Wir alle können aber dazu beitragen, Infektionen zu verhindern, indem wir uns an die geltenden Kontakt- und Abstandsregeln halten und regelmäßig die zahlreichen Testangebote nutzen.", sagte Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) laut NDR in einer Mitteilung der Stadt.

Einreise nach Dänemark für vollständig Geimpfte erlaubt

Vollständig gegen Covid-19 geimpfte Deutsche und viele andere Menschen aus EU- und Schengen-Ländern dürfen ab Samstag wieder nach Dänemark einreisen. Fertiggeimpfte müssen sich danach weder auf das Coronavirus testen lassen noch in Quarantäne, wie das dänische Außenministerium am Freitag mitteilte. Bei der Einreise müssen sie anders als andere Reisende auch keine negativen Corona-Tests oder anerkennungswürdige Einreisegründe, wie etwa den Besuch von Partnern, vorweisen können.

Dass fertig geimpfte Dänen und Ausländer – auch Touristen – aus dem EU- und Schengen-Raum die dänischen Grenzen ab dem 1. Mai wieder test- und quarantänefrei überqueren dürfen, war so bereits in einer Vereinbarung zwischen Regierung und den meisten Parlamentsparteien zur schrittweisen Lockerung der Reisebeschränkungen von Mitte April vorgesehen. Die offizielle Bestätigung, dass diese Maßnahmen wie geplant zum 1. Mai gültig werden, war bislang aber ausgeblieben.

Bedingung für die Einreise nach Dänemark ist, dass das jeweilige Land der Reisenden zumindest als "orangener" Staat gilt, die Corona-Lage in dem Land also nicht zu schlimm ist und dort auch keine als besorgniserregend eingestuften Virus-Varianten grassieren. Deutschland gilt in Dänemark derzeit wie die meisten anderen Staaten des EU- und Schengenraums als "orange". Zudem muss es sich bei dem Corona-Impfstoff um ein in der EU zugelassenes Präparat handeln.

Schwesig und Weil gegen Corona geimpft

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat ihre erste Corona-Impfung erhalten. "Kleiner Piks mit großer Wirkung! Heute habe ich Impfung mit Biontech bei Hausärztin erhalten", teilte sie am Freitag auf Twitter mit. Dazu zeigte ein Bild wie der SPD-Politikerin am Oberarm eine Spritze gesetzt wird.

Erst am Donnerstag hatte Schwesig am Ende einer im Internet übertragenen Pressekonferenz angekündigt, sich von ihrer Hausärztin gegen das Coronavirus impfen zu lassen, sobald ein Termin vereinbart sei. Sie gehöre wegen ihrer überstandenen Krebserkrankung zur zweiten Prioritätsgruppe, die schon seit mehreren Wochen im Land geimpft werde. Die Ministerpräsidentin hatte ihre Brustkrebserkrankung im September 2019 öffentlich gemacht. Im Mai 2020 sagte sie, dass sie wieder gesund ist.

Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat seine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten. Der 62-Jährige ließ sich am Freitagnachmittag im Impfzentrum der Stadt und der Region Hannover auf dem Messegelände den Impfstoff von Astrazeneca spritzen. Nach der Impfung zeigte sich der Ministerpräsident guter Dinge. Impfzentren seien eine "Oase der guten Laune", sagte Weil nach seiner Impfung vor Journalisten. Alle seien angesichts der schützenden Impfungen froh gestimmt. Mit Blick auf den Astrazeneca-Impfstoff sagte der Politiker, dass für ihn entscheidend sei, dass es ein guter Impfstoff sei. Mediziner hätten das immer wieder bestätigt.

Spahn: Mehr Impfungen in besonders betroffenen Gebieten möglich

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat darauf aufmerksam gemacht, das verstärkte Corona-Impfungen in besonders betroffenen Gebieten möglich sind. Dort könne verstärkt geimpft und auch von Priorisierungen abgewichen werden, sagte Spahn am Freitag beim Besuch eines Impfzentrums in Hamburg. Das habe schon an vielen Stellen stattgefunden und sei "unbedingt sinnvoll". Städte und Intensivmediziner forderten mehr Corona-Impfungen für sozial Benachteiligte.

Die Stadt Köln kündigte an, dass sie am Montag mit Impfungen in Stadtteilen mit besonders hohen Infektionszahlen beginnen will. Dabei handele es sich eine "Maßnahme der Gefahrenabwehr, die für alle sinnvoll ist", sagte die Oberbürgermeisterin der größten Stadt Nordrhein-Westfalens, Henriette Reker (parteilos). Hier lesen Sie mehr.

Brasilien ruft Länder zur Abgabe von Corona-Impfstoff auf

Brasiliens Gesundheitsminister hat inmitten der verheerenden Corona-Lage im Land die Bemühungen bei der landesweiten Impfkampagne hervorgehoben. "Brasilien hat 41 Millionen Dosen Covid-19-Impfstoff verabreicht. Aber es liegt noch ein weiter Weg vor uns, um jeden Tag 2,4 Millionen Menschen zu impfen", sagte Marcelo Queiroga bei einer Pressekonferenz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag. Er forderte andere Länder dazu auf, vorrätige Impfdosen abzugeben, damit Brasilien seine Impfkampagne ausweiten und die Ausbreitung neuer Varianten verhindern könne.

Brasilien ist eins der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder weltweit. Am Donnerstag überschritt das größte und bevölkerungsreichste Land in Lateinamerika die Marke von 400.000 nachgewiesenen Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19. Erst vor gut einem Monat hatte Brasilien die Marke von 300.000 Corona-Toten überschritten. Zuletzt waren die Zahlen der Infizierten und Verstorbenen leicht zurückgegangen. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus warnte jedoch davor, nachlässig zu werden.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost, Schutzmaßnahmen und Einschränkungen lehnt er – aus wirtschaftlichen Gründen – weiterhin ab. Mittlerweile zieht der Rechtspopulist Bolsonaro auch den Sinn von Impfungen in Zweifel. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss, der auch Gesundheitsminister Queiroga vorgeladen hat, soll Handlungen und Unterlassungen des Präsidenten in der Pandemie beleuchten. Bolsonaro wird unter anderem vorgeworfen, mögliche Lieferungen von Corona-Impfstoffen ausgeschlagen und verschleppt zu haben.

Frankreich führt Notbremse ab 400er-Inzidenz ein

Auch in Frankreich gibt es nun erstmals eine Corona-"Notbremse" wie in Deutschland. Präsident Emmanuel Macron hat sie mit seinem Fahrplan für Lockerungen ab Mai vorgestellt. Allerdings hängt die französische "Notbremse" so hoch, dass Experten massive Zweifel an ihrer Wirksamkeit haben.

Nach den Worten Macrons wird die Bremse gezogen, wenn in einer Großstadt oder einem Département "der Inzidenzwert erneut auf 400 Infektionen pro 100.000 Einwohner steigt" – wie derzeit in Paris. In Deutschland greift die Bundes-Notbremse ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100.

Voraussetzung in Frankreich ist aber zudem "ein sehr brutaler Anstieg" der Neuinfektionen und "eine drohende Überfüllung der Intensivstationen", wie Macron Regionalzeitungen sagte. Dann werde "die Regierung in Abstimmung mit Präfekten und Lokalverantwortlichen die Öffnungen stoppen".

Biontech stellt Antrag auf Impfstoff-Zulassung für Jugendliche

Der deutsche Impfstoffhersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer haben nach eigenen Angaben bei der europäischen Zulassungsbehörde EMA die Zulassung ihres Corona-Vakzins für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 15 Jahren beantragt. Dabei gehe es um die Anpassung und Erweiterung der bestehenden Zulassung auf diese Altersgruppe, teilten die Unternehmen am Freitag mit.

Sobald die EMA die Änderung genehmige, werde die angepasste bedingte Zulassung in allen 27 Mitgliedsstaaten der EU gültig sein. Für die Prüfung braucht die EMA in der Regel wenige Wochen. Biontech und Pfizer hatten kürzlich mitgeteilt, dass eine klinische Studie in der Altersgruppe von 12 bis 15 Jahren in den USA eine Wirksamkeit von 100 Prozent gezeigt habe. Die Impfung sei gut vertragen worden. Die Nebenwirkungen hätten jenen in der Altersgruppe von 16 bis 25 Jahren entsprochen, erklärten die Unternehmen.

Parallel dazu läuft die klinische Studie von Biontech und Pfizer zur Wirkung und Sicherheit ihres Corona-Impfstoffs bei Kindern zwischen sechs Monaten bis einschließlich elf Jahren weiter. Biontech geht nach eigenen Angaben davon aus, dass belastbare Daten daraus bis September verfügbar sein werden.

Tübinger Oberbürgermeister Palmer fordert Notfallzulassung für Curevac-Impfstoff

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat eine nationale deutsche Notfallzulassung für den Corona-Impfstoff des in seiner Stadt ansässigen Pharmaunternehmens Curevac gefordert. "Die Scheinsicherheit von bürokratischer Prüfung wird über die reale Sicherheit eines Impfstoffes gestellt", sagte Palmer der "Augsburger Allgemeinen" vom Freitag. "Curevac hat auf Vorrat Impfstoff produziert – jetzt könnten diese Dosen Leben retten."

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"Was fehlt, ist die Endkontrolle in Brüssel, um ihn endlich verwenden zu können – da wäre eine Notfallzulassung genau richtig", fügte der Grünen-Politiker an. Der Impfstoff von Curevac habe in den Studien "hervorragende Daten" geliefert.

Der von Curevac entwickelte Impfstoff basiert auf dem sogenannten mRNA-Ansatz. Dies hat er mit den schon zugelassenen Vakzinen der Firmen Biontech/Pfizer und Moderna gemeinsam, die beide als sehr wirksam und sicher gelten.

Das Tübinger Unternehmen geht nach eigenen Angaben davon aus, im Mai oder Juni eine Zulassung der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zu erhalten. In diesem Jahr plant es demnach mit einer Produktion von 300 Millionen Dosen.

Zweithöchster Tagesrekord bei Impfungen

Am Mittwoch stellte Deutschland einen neuen Rekord bei den Corona-Impfungen auf. Erstmalig wurde an einem Tag ein Prozent der Bevölkerung geimpft. Zudem wurden zum ersten Mal 1,1 Millionen Dosen an einem Tag verabreicht. Am Donnerstag setzt sich der Erfolg der Impfkampagne fort: Laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erhielten 916.000 Bürger eine Impfung – der zweithöchste Wert seit Beginn der Impfungen.

Somit seien nun 22,4 Millionen Deutsche mindestens einmal geimpft, das entspricht 26,9 Prozent der Gesamtbevölkerung. 6,4 Millionen Bürger seien bereits komplett geschützt, schreibt Spahn auf Twitter.

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Karl Lauterbach macht hoffnungsvolle Prognose

Seit wenigen Tagen geht die Kurve der Sieben-Tages-Inzidenz in Deutschland bergab. Grund zur Hoffnung? SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach macht eine Prognose für Ende Mai. Mehr dazu lesen Sie hier.

Zahl der Corona-Toten in Brasilien auf mehr als 400.000 gestiegen

Die Zahl der Corona-Toten hat in Brasilien die Schwelle von 400.000 überschritten. Mit 3.001 neuen Todesfällen binnen 24 Stunden stieg die Gesamtzahl der Toten seit Pandemie-Beginn am Donnerstag (Ortszeit) auf 401.186, wie aus Daten des brasilianischen Gesundheitsministeriums hervorgeht. Nur die USA haben noch mehr Opfer zu beklagen.

Brasilien ist eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder weltweit. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl hat das bevölkerungsreichste Land Südamerikas die höchste Todesrate in ganz Amerika: Sie liegt in dem 212-Millionen-Einwohner-Land bei 189 Todesfällen pro 100.000 Einwohnern.

In Brasilien waren die Infektionszahlen zu Jahresbeginn dramatisch angestiegen. In vielen Regionen waren die Krankenhäuser völlig überlastet. Mittlerweile ist der Höhepunkt der neuen Infektionswelle aber offenbar überschritten, die Infektionszahlen haben sich stabilisiert. Die Zahl der täglichen Todesfälle ist aber weiterhin sehr hoch. Nur in Indien ist die Todesrate derzeit noch höher.

Mehr als 200 Verfahren zu Corona-Notbremse in Karlsruhe registriert

Die Flut der Beschwerden gegen die bundeseinheitliche Notbremse zur Eindämmung der Corona-Pandemie reißt einem Bericht zufolge nicht ab. Beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe seien bis Donnerstagnachmittag 202 Verfahren eingereicht worden, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf einen Gerichtssprecher. Damit habe sich die Zahl seit Dienstag fast verdoppelt.

Die Verfassungsbeschwerden und Anträge auf Erlass einer einstweiligen Anordnung richten sich dem Bericht zufolge überwiegend gegen die Ausgangsbeschränkungen und die Kontaktbeschränkungen, teilweise aber auch gegen sämtliche Regelungen des neuen Infektionsschutzgesetzes.

Schäuble rügt Vorpreschen von Ländern bei Lockerungen für Geimpfte

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat das Vorpreschen einzelner Bundesländer bei Lockerungen für Geimpfte vor einer bundeseinheitlichen Regelung kritisiert. "Jetzt haben wir schon wieder den Zustand, dass sich eine Reihe von Ländern nicht an die Absprachen hält", sagte der CDU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen". Uneinheitliche Lösungen kurz nach dem Beschluss für eine bundeseinheitliche Corona-Notbremse würden die Bürger irritieren, "ein zu großes Maß an Unterschiedlichkeit kann Vertrauen zerstören", betonte Schäuble. "Wie sollen die Bürger, die durch Corona allmählich ja auch müde und durch immer neue Informationen überflutet werden, das noch verstehen?", fragte der Bundestagspräsident.

Schäuble sagte, er würde es begrüßen, wenn die Verordnung zum Infektionsschutzgesetz rasch und nicht erst Ende Mai verabschiedet würde. "Die Menschen sind sonst verunsichert, obwohl sie auch sehen, dass es mit dem Impfen viel schneller voran geht als noch vor einigen Wochen erwartet", unterstrich der CDU-Politiker.

Frankreich registriert erste Fälle der indischen Coronavirus-Mutante

Frankreich hat erste Fälle der neuen Coronavirus-Variante B.1.617 registriert, die derzeit in Indien besonders präsent ist. Wie das französische Gesundheitsministerium in einer Erklärung mitteilte, handle es sich um drei mit der Variante infizierte Personen, die zuvor nach Indien gereist waren.

Portugal beendet nach fünfeinhalb Monaten den Ausnahmezustand

Im Zuge der seit Wochen sinkenden Infektionszahlen geht im früheren Corona-Hotspot Portugal der Ausnahmezustand nach knapp fünfeinhalb Monaten am Samstag zu Ende. Das bedeute allerdings nicht, dass die Gefahr vorüber sei, warnte Ministerpräsident António Costa am Donnerstagabend in Lissabon. Zur Aufrechterhaltung einiger Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie werde man deshalb eine niedrigere Notstandsstufe in Kraft setzen.

Ab Samstag wird es weitere Lockerungen geben: Restaurants, Cafés und Bars sowie Kinos, Theater und andere Kultur- und Freizeitstätten dürfen nun auch an den Wochenenden bis 22:30 Uhr offen bleiben. Bisher galt an den Wochenenden in ganz Portugal eine Sperrstunde um 13 Uhr. Neben weiteren Lockerungen dürfen Einkaufszentren künftig werktags bis 21 und an den Wochenenden bis 19 Uhr offen bleiben. Zudem wird am Samstag die Landgrenze zu Spanien wieder geöffnet.

Von den Lockerungen sind nur acht der insgesamt 278 Bezirke des Landes ausgeschlossen, in denen die Lage noch nicht so gut ist wie im Rest des Landes. Betroffen ist vor allem die Urlaubsregion Algarve.

Noch im Januar hatte Portugal bezogen auf die Bevölkerungszahl zeitweilig die höchsten Infektionszahlen weltweit. Die Kliniken standen kurz vor dem Kollaps. Doch ein strenger Lockdown trug Früchte: Nach Zahlen der EU-Agentur ECDC steckten sich zuletzt binnen 14 Tagen nur 66 Menschen je 100.000 Einwohner mit dem Virus Sars-CoV-2 an. Damit gehört Portugal zusammen mit Island (44) und Finnland (66) zu den drei besten unter den 30 erfassten Ländern. In Deutschland betrug diese 14-Tage-Inzidenz 346. Im Januar hatte dieser Wert in Portugal noch bei deutlich über 1600 gelegen.

Bildungsgewerkschaft zweifelt an Massenimpfung von Kindern

Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht Hoffnungen über mögliche Impfungen von Kindern im Sommer mit Skepsis. GEW-Chefin Marlis Tepe sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, beim Tempo, das bisher allein für Schutzmaßnahmen an Schulen vorgelegt worden sei, falle es schwer, "sich vorzustellen, dass ab Juni Kinder und Jugendliche in so großem Stil geimpft sein könnten, um noch vor den Sommerferien größtenteils von Fern- und Wechselunterricht wieder auf Präsenzunterricht umzustellen".

Es sei der Wunsch, dass es möglich sei, Kindern und Jugendlichen bald ein Impfangebot zu machen, machte Tepe klar. In welchem Zeitraum dies alles jedoch klappe, sei "noch viel Kaffeesatzleserei". Zudem müssten die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. "Aktuell hapert es noch gehörig am Gesundheitsschutz für Lehrende, Kinder und Jugendliche sowie deren Eltern", sagte Tepe. So hätten bis heute die meisten Lehrkräfte noch keine Anti-Covid-Spritze erhalten, selbst jene nicht, die einer Risikogruppe angehörten.

Gefälschte Impfpässe und Falschgeld in Wohnung entdeckt

Ein 27-Jähriger Berliner soll mit gefälschten Impfpässen gehandelt haben. Zudem wurden in seiner Wohnung Drogen, Falschgeld und eine Schreckschusswaffe gefunden. Nachdem er zivilen Polizeibeamten die Pässe zum Verkauf angeboten habe, hätten sie ihn im Stadtteil Lichterfelde festgenommen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. In einem Messengerdienst soll der Tatverdächtige internationale Impfbescheinigungen und auch Impfstoffe zum Kauf angeboten haben.

Der Mann habe am Dienstagnachmittag zehn Impfbücher bei sich getragen. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung wurden weitere 46 Impfbücher und 33 Impfaufkleber gefunden. Außerdem hätten die Einsatzkräfte knapp ein Kilogramm Amphetamine, 20 Gramm Kokain, knapp eineinhalb Liter anabole Steroide, zehntausend Euro mutmaßlichen Handelserlös, eine Schreckschusswaffe und mehrere tausend Euro Falschgeld beschlagnahmt.

Auf Nachfrage konnte ein Polizeisprecher nicht sagen, ob sich in den Impfausweisen gefälschte Bestätigungen für Corona-Impfungen befanden. Zuletzt waren in anderen Bundesländern Blanko-Impfbücher mit solchen Einträgen aufgetaucht. Die Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt Berlin haben die Ermittlungen aufgenommen. Das Fälschen eines Dokuments ist eine Straftat.

Macron will Restaurants und Läden Mitte Mai schrittweise öffnen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will Geschäfte, Kultureinrichtungen und Außenbereiche von Restaurants Mittte Mai schrittweise wieder öffnen. Zum 19. Mai soll der Beginn der landesweiten abendlichen Ausgangssperre von derzeit 19 Uhr auf 21 Uhr nach hinten verlegt werden, kündigte Macron in einem Interview mit mehreren Regionalzeitungen an. Zum 9. Juni soll die Sperrstunde dann erst um 23 Uhr beginnen. Dann sollen auch Cafés, Restaurants und Fitnessstudios komplett wieder öffnen dürfen.

Die Zeitung "Le Parisien" veröffentlichte am Donnerstag Ausschnitte des Gesprächs. Das gesamte Interview soll am Freitag erscheinen. Die Corona-Lage in Frankreich ist weiter angespannt, hat sich aber zuletzt leicht verbessert. Zuletzt wurden gut 300 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche gezählt. Die Lage auf den Intensivstationen ist weiter extrem schwierig.

Nach Angaben des "Parisien" sollen nach dem 19. Mai sportliche Aktivitäten drinnen und draußen wieder erlaubt sein, Stadien dürfen öffnen. Ähnlich wie bei Kultureinrichtungen gebe es aber Beschränkungen bei den Besucherzahlen. Versammlungen von mehr als zehn Menschen im öffentlichen Raum bleiben demnach verboten. Aktuell liegt die Zahl bei sechs. Am 30. Juni soll die Ausgangssperre endgültig aufgehoben werden. Mit einer Art Gesundheitspass soll es möglich sein, an bestimmten Veranstaltungen teilzunehmen.

In Magdeburg fast nur noch Zweitimpfungen

Wegen Lieferengpässen bei den Impfstoffen kann es im Impfzentrum der sachsen-anhaltischen Landeshauptstadt Magdeburg künftig zeitweise kaum noch Erstimpfungen geben. "Die nächsten 14 Tage können wir, Stand heute, fast nur noch Zweitimpfungen machen", sagte Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) am Donnerstag in Magdeburg. Alles müsse genau durchgerechnet werden, zumal in der kommenden Woche auch 1.680 Landtags-Wahlhelfer den ersten Piks gegen das Coronavirus erhalten sollen – ein einmaliger Sondertermin, hieß es.

Bislang haben den Angaben zufolge etwa 58.000 Magdeburgerinnen und Magdeburger im Impfzentrum der Stadt die Erstimpfung und 16.140 die Zweitimpfung erhalten. Auf Hausärzte seien bisher zusätzlich etwa 10 000 erste Corona-Impfungen entfallen. Trümper stellte klar, dass im Impfzentrum nur Menschen geimpft werden, die in Magdeburg wohnen.

WHO: Jetzt mehr Corona-Geimpfte als Infizierte in Europa

In Europa sind laut Weltgesundheitsorganisation WHO mittlerweile mehr Menschen vollständig gegen Corona geimpft worden als insgesamt mit dem Virus nachweislich infiziert gewesen sind. Es sei 462 Tage her, dass die ersten Infektionen in der europäischen Region gemeldet worden seien, sagte der Regionaldirektor der WHO Europa, Hans Kluge, am Donnerstag.

Seitdem sei das Virus bei 5,5 Prozent der gesamten europäischen Bevölkerung nachgewiesen worden, während sieben Prozent vollständig geimpft worden seien. Erstmals seit zwei Monaten sei die Zahl der Neuinfektionen vergangene Woche wieder bedeutend zurückgegangen. Die Infektionsraten blieben jedoch extrem hoch.

Die WHO zählt zur Region Europa insgesamt mehr als 50 Länder, darunter neben der EU zum Beispiel auch die Türkei sowie Russland und die Ukraine. In diesen Ländern hat es insgesamt bisher rund 51,3 Millionen Infektionen gegeben, darunter knapp 1,37 Millionen in den vergangenen sieben Tagen. Laut Kluge sind bislang etwa 215 Millionen Impfdosen in der Region verabreicht worden. Schätzungsweise 16 Prozent der Bevölkerung haben zumindest eine Dosis erhalten.

Trotz sinkender Zahlen neuer Infektionen, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle bleibe die Bedrohung durch das Coronavirus jedoch bestehen, sagte Kluge auf seiner regelmäßigen Pressekonferenz, die er diesmal auf Russisch abhielt. "Das Virus trägt immer noch das Potenzial in sich, verheerende Auswirkungen zu haben."

Bürgermeister: "Plan ist, New York vom 1. Juli an wieder voll zu öffnen"

New York will im Juli alle Corona-Beschränkungen wieder aufheben. "Unser Plan ist, New York vom 1. Juli an wieder voll zu öffnen", sagte Bürgermeister Bill de Blasio am Donnerstag dem TV-Sender MSNBC. "Wir sind bereit dafür, dass Läden wieder öffnen, Unternehmen wieder öffnen, Büros, Theaters, volle Kraft." Weitere Details nannte der Bürgermeister zunächst nicht.

Viel fehlt zu einer kompletten Öffnung der Millionenmetropole an der amerikanischen Ostküste schon jetzt nicht mehr: Bis auf Großveranstaltungen ist das Meiste erlaubt und geöffnet – wenn auch fast immer mit Abstands-, Hygiene- und Maskenvorschriften sowie teils eingeschränkten Kapazitäten.

Einige kulturelle Einrichtungen wie die Metropolitan Oper haben allerdings angekündigt, erst zum Jahresende hin wieder zu öffnen. Die Theater des Broadway planen mit Herbst. New York war im vergangenen Frühjahr das Epizentrum der Pandemie in den USA. Inzwischen hat sich das Infektionsgeschehen jedoch stabilisiert. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt. Die Impfkampagne kommt rasch voran.

Italien verlängert Quarantäne-Regeln für Einreisende

Italien hat seine Quarantäne-Regeln wegen der Corona-Pandemie für Einreisen aus anderen europäischen Ländern erneut verlängert. Wer aus Deutschland oder auch anderen EU-Staaten kommt, benötigt weiterhin einen negativen Corona-Test und muss dann fünf Tage in Quarantäne. Anschließend ist ein zweiter Corona-Test vorgeschrieben. Gesundheitsminister Roberto Speranza verlängerte diesen Beschluss am Donnerstag bis Mitte Mai.

Eigentlich sollte die Quarantäne-Regel in Italien nur bis 30. April gelten. Sie stammt aus dem März und war bereits verlängert worden. Außerdem dehnte Rom die weitgehende Einreisesperre aus Indien und Bangladesch wegen der indischen Virus-Variante auf Sri Lanka aus. Italiener dürfen jedoch auch aus diesen Staaten weiter nach Hause kommen.

Luftwaffe soll von Samstag an Corona-Hilfe nach Indien fliegen

Die Luftwaffe soll von Samstag an medizinische Hilfsgüter in das von der bislang schlimmsten Corona-Welle erfasste Indien fliegen. In der kommenden Woche werde zudem eine komplexe Anlage zur Herstellung von Sauerstoff mit zwei A400M-Transportflugzeugen in das Land gebracht, teilte das Verteidigungsministerium am Donnerstag mit. Für den Aufbau der Anlage und eine Einweisung seien dann vor Ort 16 Sanitätssoldaten vorgesehen. Geplant sei, im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums in einem ersten Flug am Samstag 120 Beatmungsgeräte nach Indien zu bringen. Dies hatte das Ministerium zuvor erklärt.

Die Corona-Pandemie wütet in Indien weiter mit immer höheren Werten bei den täglichen Neuinfektionen. In den vergangenen 24 Stunden haben sich 379.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums am Donnerstag zeigen – ein weltweiter Rekord. 3.645 Menschen sind demnach im selben Zeitraum mit oder an der Krankheit gestorben.

Studie: Corona-Impfung senkt Krankenhausrisiko für Ältere deutlich

Die Corona-Impfungen mit den Wirkstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer senken neuen Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge das Risiko von Krankenhaus-Einweisungen für Ältere sehr deutlich. Zwei Wochen nach der zweiten Dosis läge das Risiko einer Krankenhauseinweisung wegen Covid-19 für Menschen ab 65 Jahren um 94 Prozent niedriger als für gleichaltrige, aber nicht geimpfte Menschen, teilte die CDC am Mittwoch mit. Ab zwei Wochen nach der ersten Dosis liege das Risiko schon um 64 Prozent niedriger.

Die Daten stammen aus 24 Krankenhäusern in 14 US-Bundesstaaten. Einbezogen wurden 417 Menschen, darunter 187 Covid-19-Patienten und 230 Menschen zur Kontrolle. Wie erwartet habe die erste Impfung innerhalb der ersten zwei Wochen noch keinen Schutz gebracht.

In den USA haben bereits mehr als 80 Prozent der Menschen ab 65 Jahren mindestens eine Dosis bekommen. Die meisten Impfungen sind mit dem Wirkstoff des US-Herstellers Pfizer und seines deutschen Partners Biontech sowie dem des US-Herstellers Moderna durchgeführt worden.

Kinder- und Jugendärzte fordern Impfpriorisierung von Eltern

Der Präsident des Berufsverbands der Kinder und Jugendärzte (BVKJ), Thomas Fischbach, hat eine Priorisierung von Eltern in der Impfkampagne gefordert. "Es wäre sehr sinnvoll, Eltern vor kinderlosen Erwachsenen im selben Alter zu impfen", sagte Fischbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagsausgabe). Kinder unter 16 Lebensjahren könnten im Moment noch nicht geimpft werden.

Aber auch sie müssten geschützt werden, damit sie wieder am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. "Es geht dabei nicht nur um Schule und Kita, sondern auch um alles andere, was zum Leben eines Kindes oder Jugendlichen dazu gehört. All das geht im Moment, in dem man die Eltern prioritär impft."

Zahl der Corona-Toten in Indien erreicht neuen Höchststand

Indien hat mit 3.645 Corona-Toten am Donnerstag einen neuen Höchstwert verzeichnet. Wie aus Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums hervorgeht, liegt die Gesamtzahl der Toten in dem Land damit nun bei 204.832. Experten gehen allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus. Mit fast 380.000 neuen Infektionsfällen binnen 24 Stunden wurde am Donnerstag zudem ein weiterer weltweiter Höchstwert erreicht.

Indien hat sich in den vergangenen Tagen zum Epizentrum der Corona-Pandemie entwickelt. Allein seit Anfang April wurden mehr als sechs Millionen Infektionsfälle verzeichnet. Der dramatische Anstieg der Infektionszahlen ist vermutlich auch auf die neue Virusvariante B.1.617 zurückzuführen, die zuerst in Indien registriert wurde.

Das ohnehin schlecht ausgestattete Gesundheitssystem des Landes ist bereits völlig überlastet. In zahlreichen Krankenhäusern sind Betten, medizinischer Sauerstoff und Medikamente knapp. Besonders dramatisch ist die Lage in der Hauptstadt Neu Delhi.

Moderna will 2022 drei Milliarden Covid-Impfdosen bereitstellen

Der Schweizer Arzneimittel-Auftragsfertiger Lonza baut die Produktionskapazität für den Covid-19-Impfstoff von Moderna aus. Im Schweizerischen Visp sollen drei zusätzliche Produktionslinien aufgebaut werden, wie Lonza am Donnerstag mitteilte. Das trage dazu bei, dass Moderna die weltweite Versorgung mit dem Impfstoff 2022 auf bis zu drei Milliarden Dosen hochschrauben könne, hieß es von der US-Biotechfirma. Die Lieferprognose für 2021 erhöhe Moderna auf 800 Millionen bis eine Milliarde Dosen.

Am Lonza-Standort Visp werde die Produktionskapazität verdoppelt. Die drei neuen Produktionslinien sollen ihren Betrieb im früheren Verlauf von 2022 aufnehmen. Lonza betreibt bereits drei Produktionslinien in Visp und eine weitere im amerikanischen Portsmouth.

EU: China und Russland verbreiten Lügen über westliche Impfstoffe

Russland und China nutzen das Thema der Corona-Impfstoffe einer EU-Analyse zufolge in großem Stil für Desinformationen gegen die Europäische Union. Beide Staaten werben seit Monaten aggressiv auf der ganzen Welt für ihre staatlichen Impfstoffe, wie es in einem Bericht heißt, den der Auswärtige Dienst der EU (EAD) am Mittwoch veröffentlichte. Verbunden sei dies mit Desinformationen und Manipulationsversuchen, um das Vertrauen in westliche Vakzine, die EU-Institutionen sowie westliche und europäische Impfstrategien zu untergraben. Dazu nutzten beide Länder staatlich kontrollierte Medien und soziale Netzwerke.

Zugleich werde versucht, mithilfe der Impfstoffe Einfluss etwa auf den Westbalkan zu nehmen. "'Impfstoff-Diplomatie' hat die 'Masken-Diplomatie' vollständig ersetzt", heißt es in dem EU-Bericht. China preise seine Impfstoffe als globales öffentliches Gut an und betone eine stabile Versorgung mit den Präparaten, die zudem geeigneter für Entwicklungsländer und auch die Staaten des westlichen Balkans seien. Serbien nehme dabei eine wichtige Rolle ein. Auch der staatliche Direktinvestmentfonds RDIF Russlands sei in der Region aktiv.

Dass die Corona-Fallzahlen in EU-Staaten stiegen, werde als Scheitern von Demokratien und offenen Gesellschaften dargestellt. Kremlnahe Medien griffen auch die Europäische Arzneimittelbehörde (Ema) an. Demnach sei die Behörde politisch voreingenommen und sie verzögere absichtlich die Bewertung des russischen Impfstoffs Sputnik V. Die EU hatte China und Russland bereits im vergangenen Frühjahr vorgeworfen, die Corona-Krise für Propaganda zu nutzen. Seitdem hat die zuständige EAD-Sondereinheit mehrere Berichte zum Thema Desinformationen in der Pandemie veröffentlicht. Dazu sammelt und analysiert sie öffentlich zugängliche Medienberichte und Aussagen.

Scholz: "Das Impfen darf nicht zu einer sozialen Frage werden"

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat vor einer sozialen Spaltung beim Impfen gegen das Coronavirus gewarnt und die Priorisierung verteidigt. "Das Impfen darf nicht zu einer sozialen Frage werden", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Nicht das Vorhandensein von Ärzten im Freundes- oder Bekanntenkreis darf über die Vergabe von Impfterminen entscheiden, sondern einzig und allein die Priorität."

Es sei gut, dass es eine verbindliche Reihenfolge beim Impfen gebe. "Solange der Impfstoff knapp ist, sollten wir sie auch beibehalten", sagte Scholz. "Mir ist es lieber, wir halten etwas länger an der Impfpriorisierung fest, als wenn wir einen Verteilungskampf um Impfstoff riskieren, bei dem sich am Ende die Wohlhabenderen mit ihren Netzwerken und Kontakten durchsetzen." Kommunen und Länder sollten nach seinen Worten Strategien entwickeln, um Menschen in Brennpunkten schneller und niederschwellig zu impfen. "Niemand hat etwas davon, wenn die noblen Vororte durchgeimpft sind, aber die Pandemie in den sozialen Brennpunkten weiter grassiert."

Zum Thema mehr Freiheiten für vollständig Geimpfte sagte Scholz: "Wir sollten uns in dieser Frage nicht von vermeintlichen Gerechtigkeitsdebatten leiten lassen, sondern die Frage einzig und allein unter medizinischen Gesichtspunkten betrachten." Die Frage sei, ob eine Ausgangssperre für Bürger, von denen keine Gefahr ausgehe, aus virologischer Sicht sinnvoll sei. "Ich glaube nicht. Und dann ist sie auch rechtlich nicht mehr begründbar."

Ramelow hält Debatte über Rückgabe von Rechten an Geimpfte für verfrüht

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hält die Debatte über die Rückgabe von Rechten an Geimpfte für verfrüht. "Wenn alle ein Impfangebot bekommen haben, dann muss man über die Rechte von Geimpften reden", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Dann sind Einschränkungen nicht mehr opportun. Da der Impfschutz 14 Tage nach der zweiten Impfung mindestens sechs Monate gilt, brauchen wir in dem Moment auch Klarheit darüber, ob ab dem 7. Monat wieder getestet oder neu geimpft wird. Vorher macht diese Debatte die Leute nur verrückt."

Impfpanne in Brandenburg: Arztpraxen müssen 15.000 Termine absagen

In Brandenburg haben 150 Arztpraxen insgesamt 15.000 Corona-Impftermine wieder absagen müssen, die sie kurz vorher mit Patienten vereinbart hatten. Das teilte der Hausärzteverband am Mittwoch mit. Die Praxen seien zuvor gebeten worden, kurzfristig Termine für 15.000 zusätzliche Dosen der Impfstoffe Biontech/Pfizer und Moderna zu organisieren – die Lieferungen seien aber am Dienstag wieder abgesagt worden.

Nach Angaben des Innenministeriums, das für den Impflogistikstab zuständig ist, soll der Fehler bei der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) gelegen haben. "Die Kassenärztliche Vereinigung hat einzelnen Hausarztpraxen kurzfristig Impfstoffkontingente zur Bestellung angeboten, die gar nicht zur Verfügung standen", erklärte Ministeriumssprecher Martin Burmeister auf Anfrage. "Die Auslieferung an die Ärzte konnte dementsprechend nicht erfolgen."

Dagegen erklärte die KVBB, sie sei am vergangenen Donnerstag vom Impflogistikstab beauftragt worden, 20.000 zusätzliche Termine in den Impfzentren zu organisieren. Kurzfristig seien dort aber nur 5.000 zusätzliche Termine möglich gewesen. Daher habe die KVBB für die weiteren 15.000 Dosen die 150 Pilotpraxen gebeten, kurzfristig Termine auszumachen und den Impflogistikstab darüber informiert, hieß es in der Mitteilung. "Dem Plan hat niemand widersprochen."

Burmeister bestätigte, dass es 20.000 zusätzliche Impfdosen von Biontech/Pfizer und Moderna gegeben hat. Die KVBB habe damit aber nur zusätzliche Termine in den Impfzentren organisieren sollen. Da in den Zentren aber nur 5.000 solcher Termine angeboten werden konnten, seien die restlichen 15.000 Dosen für andere Impfmaßnahmen außerhalb der Arztpraxen eingeplant worden.

Todesfälle nach Astrazeneca-Impfung – Pariser Justiz ermittelt

Todesfälle nach Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin haben die französische Justiz auf den Plan gerufen. Die Pariser Staatsanwaltschaft eröffnete nach Anzeigen von Hinterbliebenen vorläufige Ermittlungen wegen "fahrlässiger Tötung" in drei Fällen, wie die Ermittler am Mittwoch ankündigten. Unter den Toten sind demnach zwei Frauen im Alter von 26 und 38 Jahren, die kurz nach der Impfung Thrombosen erlitten.

In Nantes in Westfrankreich starb eine 26-jährige Medizinstudentin, deren Leiche nun untersucht werden soll. In Toulouse im Südwesten des Landes starb eine 38-jährige Sozialarbeiterin an Blutgerinnseln im Hirn. Auch einen dritten Fall im Pariser Raum geht die Staatsanwaltschaft nach.

Der Opferanwalt Etienne Boittin sprach von insgesamt rund 15 ungeklärten Todesfällen in Frankreich. Dabei handele es sich größtenteils um Menschen "unter 60 Jahren". In Frankreich darf das Vakzin von Astrazeneca nach Berichten über seltene, aber schwerwiegende Fälle von Blutgerinnseln nur noch Menschen ab 55 Jahren verabreicht werden. In Deutschland liegt die Altersgrenze bei 60 Jahren.

Bundesnotbremse wird für Hochschulen entschärft

Die gerade beschlossene Bundesnotbremse soll einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) zufolge für die Hochschulen entschärft werden. Hintergrund sind Proteste aus dem Hochschulbereich und aus den Ländern. Durch eine erneute Änderung des Infektionsschutzgesetzes sollen die Notbremse-Regeln nun entsprechend geändert werden, wie aus einer Gesetzesvorlage hervorgeht, die dem RND vorliegt.

Die Wissenschaftsminister der Länder und die Hochschulrektorenkonferenz hatten Korrekturen gefordert. Der Grund: Hochschulen und Schulen werden in der Bundes-Notbremse in einem Atemzug genannt. Die Schul-Regeln, so die Kritik, ließen sich aber nicht einfach auf Hochschulen übertragen, etwa die Vorgabe, dass auf "Wechselunterricht" umgestellt werden muss, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen den Schwellenwert von 100 überschreitet.

Ab einer Inzidenz von 165 ist laut Notbremse zudem "Präsenzunterricht" verboten. Hier hatten Länder und Hochschulen kritisiert, dass eine Komplettschließung und Umstellung auf Distanzlehre in Studiengängen mit viel Praxisbezug und Laborarbeit kaum möglich ist, etwa im Medizinstudium oder auch im Sportstudium.

Die Wissenschaftsminister hatten in einem Schreiben an Gesundheitsminister Jens Spahn und Bildungsministerin Anja Karliczek (beide CDU) auch klargestellt, dass sie bestimmte Praxisteile im Studium trotz Notbremse weiter aufrechterhalten wollen. Nun sind dem Entwurf zufolge Präzisierungen im Gesetz geplant: Aus der Vorschrift zur Umstellung auf Wechselunterricht ab einer Inzidenz von 100 werden die Hochschulen herausgenommen und für Praxisteile im Studium werden auch offiziell Ausnahmen ermöglicht, auch wenn die Inzidenz die 165er-Marke überschreitet.

Schweiz stellt Open-Air-Veranstaltungen mit 3.000 Besuchern ab Juli in Aussicht

In der Schweiz sollen ab Juli womöglich wieder Open-Air-Feste mit bis zu 3000 Besuchern stattfinden können. Ab September könnten sogar Ereignisse mit bis zu 10 000 Besuchern stattfinden - wenn es die epidemiologische Lage erlaubt. Das teilte die Regierung in Bern am Mittwoch mit, um Veranstaltern schon heute einen Planungshorizont zu geben. Teilnehmen dürften daran aber nur Personen, die geimpft, genesen oder negativ getestet seien. Dafür gebe es bis zum Sommer ein fälschungssicheres Covid-Zertifikat.

Sollte die Anzahl der Infektionen entgegen den Erwartungen steigen und die Veranstaltungen müssten kurzfristig abgesagt werden, sollen Veranstalter unter bestimmten Bedingungen entschädigt werden. Sie blieben nach den Vorstellungen der Regierung in Bern aber auf 30 000 Franken (rund 27 000 Euro) sowie 20 Prozent des verbleibenden Betrags sitzen. Auch die Kantone müssten in die Tasche greifen, deshalb werden die Vorschläge noch zur Diskussion gestellt. Die endgültige Entscheidung fällt Ende Mai.

Die Regierung will Kantonen schon im Juni eine kleine Anzahl von Pilotprojekten mit 300 bis 600 Personen erlauben.

Sachsen-Anhalt befreit Geimpfte von Testpflicht

Vollständig Geimpfte sind in Sachsen-Anhalt nach der aktuell gültigen Corona-Eindämmungsverordnung von der Testpflicht auf das Coronavirus befreit. Das stellte Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) am Mittwoch in Magdeburg mit Blick auf die Debatte um mehr Freiheiten für Geimpfte klar. Mit einem Nachweis über einen vollständigen Impfschutz sei es bereits jetzt möglich, etwa zum Friseur oder in ein Geschäft zu gehen, ohne einen negativen Test nachweisen zu müssen.

Dies gelte überall dort, wo eine Testpflicht angeordnet sei. Die Regelung gelte auch für Menschen, die im Beruf einer regelmäßigen Testpflicht unterliegen. Dazu gehören Erzieherinnen, Lehrer, Pflegekräfte sowie Mitarbeiterinnen in Altenpflegeheimen. Die Befreiung von der Testpflicht gilt laut Grimm-Benne auch für vollständig geimpfte Besucher in Pflegeeinrichtungen. Ein vollständiger Impfschutz liegt nach Ablauf von 14 Tagen nach der letzten Impfung vor, die für ein vollständiges Impfschema erforderlich ist.

Biontech prüft Berichte über Herzmuskelentzündungen in Israel

Das Pharmaunternehmen Biontech will Berichte über Fälle von Herzmuskelentzündungen aus Israel nach der Impfung mit seinem Covid-19-Impfstoff prüfen. Biontech habe diese Informationen aus Israel gesehen und um weitere Details dazu gebeten, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin am Mittwoch bei einer Veranstaltung des Vereins der Ausländischen Presse in Deutschland.

"Wir haben bis jetzt keinen Hinweis auf gehäufte Fälle dieser Herzmuskelentzündungen", erklärte Sahin. Daten aus den USA oder Deutschland hätten bisher kein ungewöhnliches Auftreten gezeigt. Am Wochenende war bekannt geworden, dass das israelische Gesundheitsministerium Fälle von Herzmuskelentzündung in Verbindung mit dem Covid-19-Impfstoff von Biontech und seinem Partner Pfizer untersucht.

Biontech-Chef: Vakzin vermutlich auch wirksam gegen Indien-Mutante

Der Impfstoff von Biontech und Pfizer dürfte nach erster Einschätzung der Unternehmen auch gegen die in Indien grassierende Corona-Mutation wirken. Biontech-Chef Ugur Sahin sagte am Mittwoch vor Journalisten in Berlin, die entsprechenden Tests liefen noch. Er sei aber "zuversichtlich", dass der von seinem Unternehmen gemeinsam mit dem Pharmakonzern Pfizer entwickelte Wirkstoff auch gegen die in Indien aufgetretene Variante wirke.

Die indische Mutation zeichne sich durch Veränderungen aus, die bereits aus anderen Corona-Variationen bekannt seien, erläuterte Sahin. Gegen diese wirke der Impfstoff. Insgesamt hätten Biontech und Pfizer inzwischen schon mehr als 30 Corona-Varianten getestet, sagte der Firmengründer. Bei fast allen funktioniere er genau so gut wie bei der Ursprungsform. Auch in den Fällen, in denen die Immunantwort schwächer ausfalle, sei sie ausreichend.

Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer entwickelten einen von bislang vier in der EU zugelassenen Impfstoffen gegen Corona. Er basiert auf der mRNA-Technologie, gilt als sehr wirksam und sicher und wird in vielen Ländern eingesetzt. In der deutschen Impfkampagne spielt er eine zentrale Rolle.

Laschet kündigt Impfaktion in Brennpunkten an

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat in den sozialen Brennpunkten der Großstädte besondere Impfaktionen mit einer Info-Kampagne und mobilen Teams angekündigt. Wo Menschen in beengten Wohnverhältnissen lebten, sei die Gefahr sich anzustecken größer als im großzügig angelegten Einfamilienhaus, sagte Laschet am Mittwoch im Landtag. Deshalb müsse jetzt ein Schwerpunkt gesetzt werden beim Impfen, wo die Menschen enger zusammenlebten als anderswo. Hohe Inzidenzen dürften nicht von der Postleitzahl abhängen, unterstrich der Regierungschef mit Verweis auf große Unterschiede bei der Infektionshöhe in den Stadtvierteln von Köln.

Auch Bundesfamilienministerin Franziska Giffey sprach sich für mobile Impfteams in sozial benachteiligten Stadtteilen der Großstädte aus. "Wenn zusätzlich mit mobilen Teams gearbeitet werden kann, würde ich das absolut befürworten. Zunächst einmal ist Aufklärungsarbeit wichtig", sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch im ARD-"Morgenmagazin".

Giffey sagte, bei vielen Menschen gebe es Vorbehalte, große Ängste und Unsicherheiten. "Und dann wird doch vielleicht die Entscheidung getroffen: Ich lasse mich jetzt impfen, aber ich weiß gar nicht, wie das geht." Deshalb müsse man um Vertrauen werben und "hingehen, ansprechen in der Sprache, über die Sender, die gehört und gesehen werden", sagte Giffey. Mit den Teams könne man dort schließlich alle Menschen erreichen.

Lambrecht will schnellstmöglich Lockerungen für Geimpfte

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) will schnellstmöglich eine Verordnung zu Lockerungen für vollständig Geimpfte auf den Weg bringen. "Gründlichkeit bei dieser Arbeit bedeutet nicht, dass wir langsam arbeiten", sagte Lambrecht im ARD-"Morgenmagazin" am Mittwoch. Sie wolle schnellstmöglich eine entsprechende Verordnung vorlegen, die anschließend von Bundestag und Bundesrat beraten werde. "Wir werden dann hoffentlich schnell zu einem Ergebnis kommen", sagte Lambrecht weiter.

Es sei nun wichtig, möglichst schnell ein Signal an alle Geimpfte zu senden. "Wir müssen aufzeigen, dass rechtsstaatliche Grundsätze in Normalzeiten gelten, aber auch in Pandemiezeiten", sagte Lambrecht. Wenn von Menschen keine Infektionsgefahr mehr ausgehe, falle auch die Begründung für die Einschränkung von Grundrechten weg, argumentierte die Justizministerin.

Die Initiativen einzelner Bundesländer, vollständig Geimpfte mit tagesaktuell negativ Getesteten gleichzustellen, begrüßte Lambrecht ausdrücklich. "Ich bin froh, dass diese Diskussion geführt wird", sagte sie. "Was in den Ländern geschieht, geht in die richtige Richtung".

Astrazeneca streitet mit EU vor Gericht

Im Prozess der EU gegen Astrazeneca um Lieferungen von Corona-Impfstoffen streitet der schwedisch-britisch Pharmakonzern die Verpflichtung ab, aus allen Produktionsstätten Vakzine für die Staatenunion bereitzustellen. Zuvor hatte der Anwalt der EU zum Auftakt des Gerichtsverfahrens erklärt, man verlange Lieferungen aus allen im Vertrag mit Astrazeneca aufgelisteten Werken, auch jenen in Großbritannien. Astrazeneca hat mehrmals die ursprünglich der EU zugesagten Liefermengen verringert.

Verband fordert deutlich mehr Corona-Impfstoffe für Arztpraxen

Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, fordert deutlich mehr Corona-Impfstoffe für die Arztpraxen, damit diese zügig ihre Patienten impfen können. Er hielt der Politik in der "Passauer Neuen Presse" eine Bevorzugung der Impfzentren vor – die aber sei nicht nachvollziehbar. "Es geht doch nicht um die Auslastung von Impfzentren, sondern um ein rasches Impfen möglichst vieler Menschen. Und die wollen mehrheitlich zu ihren Hausärzten." Das bestehende gute Netz solcher Ärzte und auch der Fachärzte sorge dafür, dass der Impf-Turbo zünde. "Deshalb muss mehr Impfstoff in die Praxen", sagte er.

Weigeldt kritisierte zudem, die Priorisierung, also die Reihenfolge bei den Impfungen, werde im politischen Raum noch nicht richtig verstanden. "Da kann es nicht um Schema F gehen. Vielmehr brauchen die Ärzte Ermessensspielräume, um zunächst all diejenigen zu impfen, die ein Risiko tragen." Er sei zwar nicht dafür, die Priorisierung schon komplett aufzugeben. "Aber die Hausärzte müssen die Möglichkeit haben, damit vernünftig und pragmatisch umzugehen und nicht stur nach Regel. Eine gewisse Flexibilität ist notwendig."

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte am Montag nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer erklärt, dass Corona-Impfungen spätestens ab Juni für alle in Deutschland möglich sein sollen – also ohne die bisherige Priorisierung nach Alters- und Berufsgruppen sowie Vorerkrankungen.

Rekord bei Neuinfektionen und Todesfällen in Indien

Indien meldet mit 360.960 Corona-Neuinfektionen erneut einen weltweiten Höchstwert und überschreitet die Schwelle von 200.000 Todesfällen. 3293 weitere Menschen starben in Verbindung mit dem Virus und damit so viele wie nie zuvor, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Damit stieg die Zahl der Todesfälle in dem südasiatischen Land auf 201.187. Bei den bestätigten Ansteckungen verzeichnet Indien nun schon den siebten Tag in Folge mehr als 300.000 neue Fälle binnen 24 Stunden und weist mit fast 18 Millionen nachgewiesenen Fällen weltweit die zweitmeisten Infektionen nach den USA auf.

Mai-Feiertage: Chinesen reisen mehr als vor Pandemie-Beginn

China steht in den nächsten Tagen eine gewaltige Reisewelle bevor. Laut Behördenschätzung dürften über die anstehenden Feiertage vom 1. bis zum 5. Mai rund 250 Millionen Reisende in der Volksrepublik unterwegs sein. Wie das Verkehrsbüro des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit mitteilte, hätten Buchungen für Hotels und Flugreisen das Niveau von 2019, also bevor die Corona-Pandemie ausgebrochen war, "deutlich überschritten". Die Rede war von einem regelrechten "Boom" bei Inlandsreisen.

Chinas Regierung hatte nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie strikte Maßnahmen beschlossen. Ein rigoroser Lockdown und scharfe Einreisekontrollen führten dazu, dass - von kleineren lokalen Ausbrüchen abgesehen - bereits seit gut einem Jahr nur noch sehr wenige Corona-Fälle auftreten. Seitdem befindet sich die Wirtschaft auf Erholungskurs. Auch der Tourismus im Inland nimmt wieder Fahrt auf.

Lauterbach bremst Hoffnungen auf Herdenimmunität

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat davor gewarnt, sich in der Corona-Pandemie zu sehr auf die Herdenimmunität zu verlassen. "Angenommen die Herdenimmunität läge bei 70 Prozent. Der Laie denkt dann häufig, wenn sich 70 Prozent impfen lassen, kann sich der Rest nicht mehr infizieren. Das ist aber falsch", sagte Lauterbach der "Welt" (Online Dienstag/Print Mittwoch).

"Die Pandemie wird Einzelne nicht verschonen, man wird entweder krank oder geimpft", sagte Lauterbach. Eine Aufhebung der Maßnahmen sei nur bei einer hohen Durchimpfung der Bevölkerung möglich. "Wenn allen Menschen ein Impfangebot gemacht wurde, heißt das noch nicht, dass die Bars so offen sein können wie vor der Pandemie", meinte er. "Ich rechne damit, dass Menschen Impfpässe oder Antigen-Tests zeigen werden müssen, zumindest in Lokalitäten, wo das Risiko sehr hoch ist."

US-Behörde lockert Maßnahmen für Geimpfte

Angesichts der rasant wachsenden Zahl von Geimpften in den USA werden die Corona-Vorgaben für das öffentliche Leben weiter gelockert. Die Gesundheitsbehörde CDC veröffentlichte am Dienstag neue Empfehlungen, wonach voll geimpfte Personen bei vielen Aktivitäten im Freien nicht mehr unbedingt eine Maske tragen müssen. Spazieren gehen, Radfahren, Treffen in kleineren Gruppen oder Restaurantbesuche im Freien etwa seien für komplett Geimpfte auch ohne Gesichtsmaske sicher. Bei größeren Menschenansammlungen im Freien werde das Tragen einer Maske aber auch für Geimpfte weiter empfohlen.

Die CDC-Chefin Rochelle Walensky sagte zur Begründung für die neuen Vorgaben, das Virus werde überwiegend in geschlossenen Räumen übertragen. Die Behörde hatte mit dem Fortschreiten der Impfkampagne in den USA bereits zuvor schrittweise ihre Empfehlungen für die Beschränkung sozialer Kontakte und Reisen gelockert.

In den USA sind laut CDC bereits rund 29 Prozent der Gesamtbevölkerung voll geimpft. Unter den Erwachsenen ab 18 Jahren sind es 37 Prozent, unter den Älteren ab 65 Jahren sind es mehr als 67 Prozent.

Bundesländer wollen Geimpfte mit negativ Getesteten gleichsetzen

Mehrere Bundesländer wollen vollständig Geimpften künftig die gleichen Freiheiten einräumen wie negativ Getesteten. Das kündigte unter anderem Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) an. Das Land habe in der vergangenen Woche seine Verordnungen nach Empfehlungen des Robert Koch-Instituts angepasst. Auch Bayern und Thüringen hatten am Dienstag ähnliche Schritte angekündigt: Privilegien wie der Zugang zu derzeit geschlossenen Einrichtungen, wie Schwimmbädern, sind aber nicht vorgesehen.

Dem RKI zufolge ist das Risiko einer Übertragung durch Personen, die vollständig geimpft wurden und sich mit dem Coronavirus infizieren geringer als bei Vorliegen eines negativen Antigen-Schnelltests bei symptomlosen infizierten Personen. Die Möglichkeit für die Sonder-Regelungen sind im Infektionsschutzgesetz des Bundes ausdrücklich vorgesehen. In Paragraf 77 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) heißt es, dass die Länder bis zum Erlass einer Rechtsverordnung Ausnahmen in Eigenregie umsetzen dürfen. Eine bundesweit einheitliche Regelung wird wohl erst Ende Mai beschlossen.

Die hessische Verordnung soll nun für alle Bereiche gelten, in denen bislang Tests erforderlich waren. Die Regel greift demnach 14 Tage nach der vollständigen Impfung. "Es braucht dann keinen Test mehr." Dies gelte etwa für den Friseurbesuch, beim Einkaufen und bei Quarantäneregeln.

Kassenärztliche Bundesvereinigung: Impfgipfel war "Phrasengipfel"

Nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat der Vizechef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Stephan Hofmeister, dessen Ergebnisse scharf kritisiert. "Wir sind deutlich verwundert und reiben uns ein bisschen die Augen, wenn jetzt von einem "Hoffnungsgipfel" gesprochen wird. Ich würde fast eher sagen, "ein Phrasengipfel und ein Gipfel der Gemeinplätze", sagte Hofmeister im Interview mit der Bayern-2-"Radiowelt".

Bund und Länder hatten bei dem Gipfel am Montag entschieden, die Impfpriorisierung spätestens im Juni aufheben zu wollen. Das käme vielen Bürgern vermutlich noch zu lang vor, sagte Hofmeister. "Sobald also genug Impfstoff da ist – und das ist ja jetzt Woche für Woche mehr der Fall – muss geimpft werden, wer geimpft werden kann."

Hofmeister kritisierte zudem, dass es nach dem Gipfel noch keine Entscheidung gebe, wann Corona-Einschränkungen für Geimpfte und Genesene aufgehoben werden könnten. "Wenn ein sicherer Impfschutz da ist – und die Zahlen zeigen inzwischen, dass geimpfte Menschen ein sehr geringes Übertragungsrisiko haben – dann gibt es in dem Sinne der Angemessenheit keine Einschränkung für die Grundrechte mehr." Eine Ausnahme sei aber beispielsweise das Tragen von Schutzmasken.

Steinmeier dankt Muslimen für Einhalten von Corona-Regeln im Ramadan

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Muslimen für die Einhaltung der Corona-Regeln im Ramadan gedankt. "Wir sind dankbar, dass die Menschen muslimischen Glaubens sich an die geltenden Hygienebestimmungen halten", sagte Steinmeier am Dienstag in seinem Bonner Amtssitz, der Villa Hammerschmidt.

Im Gespräch mit Vertreterinnen des Sozialdiensts muslimischer Frauen wies Steinmeier darauf hin, dass die Einhaltung des Fastenmonats unter Corona-Bedingungen eine besondere Herausforderung darstelle. Dazu komme, dass das große Gemeinschaftserlebnis, auf das man sich normalerweise freue, das Fest des Fastenbrechens oder Zuckerfest, auch dieses Jahr nicht im gewohnt großen Kreis stattfinden könne. "Das fehlt Ihnen", bedauerte Steinmeier.

"Ich sage es schweren Herzens, dass ich darum bitten muss, Enttäuschung und Verzicht auch in diesem Fastenmonat noch zu berücksichtigen." Sein Dank richte sich in gleicher Weise auch an die anderen Religionsgemeinschaften, die alle auf ihre Weise mit den Einschränkungen umgehen müssten.

Produktion des Curevac-Impfstoffs soll erhöht werden

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis könnte die Produktion des Covid-19-Impfstoffs für den deutschen Arzneimittelhersteller Curevac über das bislang vereinbarte Ausmaß hinaus steigern. Das Unternehmen beherrsche den Herstellungsprozess immer besser und sei in der Lage, sehr große Mengen zu produzieren, sagte Novartis-Chef Vasant Narasimhan am Dienstag. "Wir sind zuversichtlich, dass wir zusätzliche Impfstoffdosen aus unserer österreichischen Anlage in Kundl liefern könnten, wenn dies erforderlich wäre."

Geplant ist, dass Novartis dieses Jahr in dem Werk in der Tiroler Ortschaft bis zu 50 Millionen Impfdosen herstellt, 2022 sollen es dann bis zu 200 Millionen sein. Curevac ist in Deutschland noch nicht zugelassen.

USA wollen Astrazeneca-Impfstoff abgeben

Die Vereinigten Staaten wollen bis zu 60 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs des Herstellers Astrazeneca an andere Länder abgeben. Rund 10 Millionen Dosen könnten "in den kommenden Wochen" nach einer Prüfung durch die Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) exportiert werden, weitere 50 Millionen Dosen seien noch in verschiedenen Stadien der Herstellung, sagte die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jen Psaki, am Montag. Diese könnten im Mai oder Juni fertiggestellt werden, sagte Psaki im Weißen Haus.

Psaki machte zunächst keine Angaben zu möglichen Empfängerstaaten für den Impfstoff. Es blieb auch noch unklar, ob es sich dabei um Spenden, Verkäufe oder Leihgaben handeln würde.

Im März hatten die USA angekündigt, insgesamt rund vier Millionen Astrazeneca-Dosen an Mexiko und Kanada zu verleihen. Der Impfstoff des Herstellers ist in den USA noch nicht zugelassen. Dort sind bislang nur die Impfstoffe von Moderna, Biontech/Pfizer und Johnson & Johnson im Einsatz. Die US-Regierung hat sich genügend Impfstoffe gesichert, um die gesamte Bevölkerung von rund 330 Millionen Menschen auch ohne das Produkt von Astrazeneca zu versorgen.

Städte- und Gemeindebund dringt auf Entscheidung zum Umgang mit Geimpften

Städte und Gemeinden in Deutschland kritisieren nach dem Impfgipfel die Vertagung der Entscheidung zum Umgang mit Geimpften. "Dass bei der Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin noch keine abschließende Verständigung über die Aufhebung der Grundrechtseinschränkungen für vollständig geimpfte Bürgerinnen und Bürger getroffen wurde, ist bedauerlich", sagt der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der Zeitung "Rheinische Post". Es handele sich dabei nicht um die Einräumung von Sonderrechten oder Privilegien, sondern um die Aufhebung nicht mehr gerechtfertigter Grundrechtseingriffe.

Göring-Eckardt: Impfgipfel hinkt Realität hinterher

Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt zeigt sich enttäuscht über die Beschlüsse der Regierungschefs von Bund und Ländern. Der Impfgipfel habe viele Fragen offengelassen und hinke der Realität hinterher, sagt sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagausgaben) laut Vorabbericht. Damit die Impfkampagne in den kommenden Wochen bei besserer Impfstoffverfügbarkeit mehr Tempo aufnehmen könne, hätte es heute klare Absprachen und Vorbereitungen für die baldige Einbeziehung der über 10.000 Betriebsärzte geben müssen. Zudem müsse zügig geprüft werden, ob bei bestimmten Impfstoffen die Zulassung für Kinder und Jugendliche erweitert werden könne "oder wie Kinder anders schneller einen Impfschutz erhalten können".

Berliner Polizei will Mai-Demo laufen lassen

Die Berliner Polizei will die große Mai-Demonstration, die traditionell am 1. Mai um 18 Uhr stattfindet, in diesem Jahr laut einem Zeitungsbericht laufen lassen. Man werde aber auf die Einhaltung der Infektionsschutzregeln achten, berichtet die Zeitung "Welt" unter Berufung auf Informationen aus Sicherheitskreisen. Das betreffe das Tragen von Masken und das Einhalten von Abständen. Sei das nicht der Fall, sei man gezwungen, die Demonstration aufzulösen.

Erdogan kündigt Lockdown bis Mitte Mai an

Angesichts hoher Corona-Fallzahlen hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einen mehr als zweiwöchigen Lockdown angekündigt. Vom 29. April bis 17. Mai müssen alle Betriebe schließen, die keine Ausnahmegenehmigung haben, wie Erdogan am Montag in Ankara sagte. Die Ausnahmen würden noch vom Innenministerium bekanntgegeben. Reisen zwischen Städten seien nur mit Genehmigung möglich.

Die Türkei hatte wegen stark steigender Fallzahlen die Corona-Restriktionen bereits zu Beginn des Fastenmonats Mitte April weiter verschärft. So mussten etwa Cafés und Restaurants schließen und auf Lieferservice umstellen. Zudem bestehen nächtliche Ausgangssperren.

Die Fallzahlen sind vor allem in der Millionenmetropole Istanbul extrem hoch. Das Gesundheitsministerium teilte am Montag mit, die Sieben-Tage-Inzidenz liege dort bei rund 850 Fällen pro 100.000 Einwohner. Auch die westtürkische Provinz Canakkale ist stark betroffen. Am Sonntag lag die Zahl der täglichen Neuinfektionen bei rund 38.600 Fällen und damit niedriger als die Tage zuvor. An einem Tag starben 347 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19. Das Land hat rund 84 Millionen Einwohner.

Söder will mehr Tempo bei Impfungen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert mehr Geschwindigkeit und Flexibilität bei den Corona-Schutzimpfungen in Deutschland. "Wo wir freier impfen, sind wir sehr effizient", sagte der CSU-Chef nach Angaben von Teilnehmern am Montag beim Impfgipfel von Bund und Ländern. In der aktuellen Phase der Pandemie seien zwei Punkte wichtig: "Wie können wir die Geschwindigkeit beim Impfen erhöhen?" und "Wie können wir Grundrechte zurückgeben?"

Söder betonte den Angaben zufolge, er befürworte, dass Menschen mit einem vollständigen Impfschutz auch weniger Corona-Auflagen erfüllen müssten: "Wer zweimal geimpft ist, sollte auch mehr Freiheiten bekommen."

Als Beispiele für Erfolge gegen die Pandemie nannte Söder die sogenannten Riegel- und Ringimpfungen. Bislang können die Länder von der grundsätzlich verbindlichen Impfreihenfolge nur abweichen, um eine dynamische Ausbreitung des Coronavirus aus hochbelasteten Grenzregionen (Ringimpfung) oder aus Hochinzidenzgebieten (Riegelimpfung) zu verhindern.

Merkel erwartet wohl "Anklagegipfel"

Bund und Länder wollen sich heute auf das weitere Vorgehen in der Impfkampagne einigen. Kanzlerin Merkel soll nach Informationen der "Bild"-Zeitung in einem Gespräch mit dem CDU-Präsidium gesagt haben: "Das wird ein Anklagegipfel, wenn ich mir die Wortbeiträge der A-Seite anschaue." Offenbar wird vor allem aus den SPD-geführten Ländern Gegenwind in Bezug auf die geplanten Gipfelbeschlüsse erwartet. Merkel erklärte außerdem, dass für Getestete nicht das gelten könne, was für vollständig Geimpfte gilt. "Sicherheit der Impfung ist viel robuster als die Sicherheit der Tests", wird sie von der Zeitung zitiert.

Aus Teilnehmerkreisen der anschließenden Onlineberatungen des größeren CDU-Bundesvorstands hieß es, CDU-Chef Armin Laschet habe zu Beginn über die erfreulichen Fortschritte beim Impfen gesprochen. Schon im Präsidium sei es größtenteils um die Bewältigung der Corona-Pandemie gegangen.

Die "Bild"-Zeitung berichtete zudem, Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe im Präsidium gesagt, die Regeln mit Abstand und Masken müssten noch bleiben, bis eine Gruppenimmunität erreicht sei. Es sei zudem eine große Herausforderung, bei Migranten für eine Impfung zu werben. Auch die Migrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz, habe über die Probleme gesprochen, Migranten beim Thema Corona zu erreichen. Dies funktioniere auf konventionellen Wegen nicht. Spahn habe wie die Kanzlerin davor gewarnt, die Priorisierung pauschal aufzuheben.

Kanzlerin Angela Merkel und die 16 Ministerpräsidenten wollen über die Rechte von vollständig Geimpften sprechen. Die Länder fordern zudem mehr Klarheit über die Menge der zu erwartenden Corona-Impfdosen. Nach Angaben des Gesundheitsministerium wird im Laufe dieser Woche jede vierte Person geimpft sein, im Laufe des Monats Mai jede dritte. Was erwartet wird, lesen Sie hier.

Johnson & Johnson wird wohl weniger Impfstoff liefern

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson wird wohl weniger Impfstoff nach Deutschland liefern als zugesagt. In dieser Woche war eigentlich eine zweite Charge erwartet worden, diese werde nun gekürzt, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Die zweite Lieferung "wird nicht den ursprünglich prognostizierten Umfang haben", wird das Gesundheitsministerium zitiert. Den Angaben zufolge waren 440.000 Dosen des Corona-Vakzins erwartet worden. Wie viele Dosen nun tatsächlich in Deutschland ankommen sollen, habe das Ministerium nicht bekannt gegeben.

Seibert: Ausnahmen für Geimpfte sollen zügig festgelegt werden

Die Bundesregierung will Erleichterungen für Geimpfte nach eigenen Angaben schon bald auf den Weg bringen. Einen genauen Zeitplan für die Verabschiedung einer entsprechenden Verordnung im Kabinett gibt es aber laut Regierungssprecher Steffen Seibert noch nicht. Seibert sagte am Montag in Berlin: "Wir streben an, zügig einen Verordnungsentwurf zu bearbeiten." Dessen Ausgestaltung hänge vom Ergebnis der Ministerpräsidentenkonferenz ab.

Impfvorzug für Süchtige gefordert

Vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern fordert die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig (CSU), eine bevorzugte Immunisierung von Drogenabhängigen. "Menschen mit Suchterkrankungen haben ein deutlich geschwächtes Immunsystem und sind daher besonders gefährdet für einen schweren Covid-19-Verlauf", sagte sie den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschlands vom Montag zur Begründung.

Süchtige litten oftmals an chronischen Erkrankungen wie Asthma, Leberzirrhose oder Depressionen, führte Ludwig aus. "Natürlich müssen diese vulnerablen Gruppen in einer Pandemie besonderen Schutz erhalten. Es macht also absolut Sinn, wenn diese Personengruppen prioritär gegen Covid-19 geimpft werden."

Eine rasche Impfung diene nicht nur dem Schutz der Betroffenen selbst, sondern dem Schutz aller, fügte Ludwig hinzu. Jeder Geimpfte sei schließlich ein weiterer Fortschritt in Richtung Herdenimmunität. "Neid oder Missgunst sind hier also absolut nicht angebracht", betonte die Drogenbeauftragte.

25 Millionen Dosen in Deutschland verimpft

In Deutschland sind inzwischen mehr als 25 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag mitteilte, überschritt die Zahl über das Wochenende diese Marke und lag bei 25,45 Millionen. Die Spitzen von Bund und Bundesländern beraten ab dem Nachmittag über den Stand der Corona-Impfungen.

Laut aktuellen RKI-Zahlen erhielten bundesweit bis Montag knapp 19,5 Millionen Menschen mindestens eine Impfung. Das entsprach einem Bevölkerungsanteil von 23,4 Prozent. Knapp sechs Millionen waren inzwischen bereits zweimal geimpft, das waren 7,2 Prozent der Bevölkerung. Am Samstag und am Sonntag wurden in Deutschland demnach insgesamt weitere 610.000 Corona-Impfungen verabreicht.

Israel untersucht Herzerkrankung nach Biontech-Impfungen

Das israelische Gesundheitsministerium untersucht Fälle von Herzmuskelentzündungen in Verbindung mit dem Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer. Eine vorläufige Studie habe "Dutzende von Fällen" von Myokarditis bei mehr als fünf Millionen Geimpften gezeigt, hauptsächlich nach der zweiten Dosis, sagte der israelische Koordinator für die Pandemiebekämpfung, Nachman Ash, am Sonntag.

Es sei unklar, ob die Anzahl der Personen mit Entzündung des Herzmuskelgewebes ungewöhnlich hoch sei und ob dies in Zusammenhang mit dem Vakzin stehe. Ein Nachweis zwischen Erkrankung und Impfstoff sei schwierig, weil Myokarditis oft ohne Komplikationen ablaufe und durch eine Vielzahl von Viren verursacht werden könne. Auch sei eine ähnliche Anzahl von Fällen in den vergangenen Jahren gemeldet worden.

Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters erklärte Pfizer, das Unternehmen sei "sich der israelischen Beobachtungen der Erkrankung bewusst, die überwiegend bei jungen Männern aufgetreten sei, die den Impfstoff von Pfizer/Biontech erhielten". Unerwünschte Nebenwirkungen würden regelmäßig und gründlich überprüft, und das Unternehmen habe keine höhere Myokarditis-Rate beobachtet, als in der Allgemeinbevölkerung zu erwarten wäre. "Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass Myokarditis ein Risiko im Zusammenhang mit der Anwendung des Covid-19-Impfstoffs von Pfizer/Biontech darstellt."

Lage in Indien verschlechtert sich noch weiter

Indien meldet mit 352.991 Corona-Neuinfektionen den fünften Tag in Folge einen weltweiten Höchstwert. Zudem steigt die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus binnen 24 Stunden um von 2.812 auf insgesamt 195.123 – so stark wie noch nie in dem südasiatischen Land, wie das Gesundheitsministerium in Neu-Delhi mitteilt. Mit mehr als 17 Millionen bestätigten Infektionen weist Indien weltweit die zweitmeisten Ansteckungen nach den USA auf. In Indien mit seinen rund 1,35 Milliarden Einwohnern nimmt die zweite Corona-Welle immer größere Ausmaße an. Viele Kliniken sind überlastet und der Sauerstoff zur Behandlung von Covid-19-Patienten wird knapp. Mehrere Länder haben Indien Hilfe angeboten.

Ärzte wollen neue Impfwerbung

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat die Bundesregierung aufgefordert, angesichts steigender Impfstoffmengen ihre Impfstrategie anzupassen. Es gebe die Sorge, dass beim Eintreffen größerer Impfstoffmengen Ende Mai, Anfang Juni diese nicht effizient verimpft werden können, sagte die Vorsitzende Susanne Johna der "Augsburger Allgemeinen" (Montag). "Wir brauchen deshalb schnell eine Impfwerbekampagne. Da gibt es im Moment leider keine Bewegung", kritisierte sie. Ein paar Plakate mit der Aufschrift "Deutschland krempelt die Ärmel hoch" reichten da nicht aus.

"Wir müssen die verschiedenen Zielgruppen genau identifizieren und auf sie zugeschnittene Werbung für das Impfen machen", sagte Johna. Sie nannte etwa Migrantinnen und Migranten mit schlechten Deutschkenntnissen, die 6,2 Millionen Analphabeten in Deutschland oder junge Frauen, die die unberechtigte Angst hätten, dass sie nach einer Impfung nicht mehr schwanger werden könnten.

Berliner Wirtschaftssenatorin gegen Sputnik-Kauf

Kurz vor dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat sich Berlins Wirtschaftschaftssenatorin Ramona Pop gegen die Anschaffung des russischen Impfstoffs Sputnik V ausgesprochen. "Der Impfgipfel muss den Startschuss dafür geben, dass in den kommenden Wochen deutlich mehr Menschen gegen das Corona-Virus geimpft werden können", teilte die Grünen-Politikerin am Sonntagabend mit. "Hier braucht es schnelle Maßnahmen und keine Phantomdebatten wie die Beschaffung von Sputnik-Impfstoff."

Bei den Berliner Grünen gibt es grundsätzliche Bedenken gegen Sputnik V, unter anderem vor dem Hintergrund des Konflikts mit Russland wegen des in einem Straflager inhaftierten Kremlkritikers Alexej Nawalny. Bei einer kontroversen Diskussion am vergangenen Dienstag hat sich der Senat zu dem Thema noch nicht "abschließend positioniert".

Pop unterbreitete einen anderen Vorschlag: "Ich plädiere für eine Notzulassung des CureVac-Impfstoffes, um kurzfristig einen weiteren mRNA-Impfstoff mit hoher Wirksamkeit und geringen Nebenwirkungen einsetzen zu können."

Am Montag kommen Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder für einen Impfgipfel zusammen. Bei der Videokonferenz soll im Mittelpunkt stehen, welche Corona-Beschränkungen für Geimpfte und Genesene wegfallen könnten. Anschließend ist eine Pressekonferenz geplant, an der auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) teilnimmt. Berlin hält den Vorsitz der Ministerpräsidentenkonferenz.

USA sagen Indien Hilfe zu

Angesichts der dramatischen Zuspitzung der Corona-Pandemie in Indien haben die USA dem Land konkrete Hilfen in Aussicht gestellt. Neben spezifischen Rohmaterialien für die Herstellung des Impfstoffs von Astrazeneca, der in Indien unter dem Namen Covishield produziert wird, werden die Vereinigten Staaten dem Land "sofort" Medikamente, Schnelltests, Beatmungsgeräte und Schutzausrüstung zur Verfügung stellen, wie das Weiße Haus am Sonntag nach einem Telefonat zwischen US-Sicherheitsberater Jake Sullivan und seinem indischen Amtskollegen Ajit Doval mitteilte. Auch bei der Versorgung mit Sauerstoff soll Indien unterstützt werden.

Niederlande stoppen Flüge aus Indien

Die Niederlande untersagen Passagierflüge von Indien ab Montag. Das Verbot solle bis zum 1. Mai gelten, teilt das Verkehrsministerium mit. Grund sei die neue Corona-Variante. Das Verbot beziehe sich nicht auf Frachtflüge oder Flugzeuge, die medizinisches Personal beförderten. Indien hatte zuvor den vierten Tag in Folge mit fast 350.000 Fällen eine neue weltweite Rekordmarke bei den Neuinfektionen innerhalb eines Tages gesetzt.

Modellstatt Rostock überschreitet kritischen Inzidenzwert

Die Hansestadt Rostock gilt als Vorbild in der Corona-Krise. Sie etablierte früh eine Teststrategie, startete Modellprojekte und hatte vergleichsweise niedrige Inzidenzwerte. Nun droht allerdings auch Rostock die "Bundesnotbremse". Die Sieben-Tage-Inzidenz ist am Sonntag knapp über die wichtige Schwelle von 100 auf 101,3 gestiegen.

Vor zwei Wochen war die Inzidenz in der Hansestadt durch verzögerte Meldungen bereits einmal sprunghaft auf 135 angestiegen, danach aber schnell wieder auf 83 gesunken.

Durch den Anstieg in Rostock liegt der Inzidenzwert in keinem Kreis oder keiner kreisfreien Stadt in Mecklenburg-Vorpommern mehr unter 100. Landesweit haben sich zuletzt 139,3 Menschen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Am höchsten lag der Wert demnach in Ludwigslust-Parchim mit 178, gefolgt von den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald mit jeweils 168,9.

Ministerium erwartet in neuer Woche zwei Millionen Impfungen in Arztpraxen

In der neuen Woche soll es erstmals mehr als zwei Millionen Corona-Impfungen in den Arztpraxen geben. In der darauffolgenden Woche Anfang Mai sollen es bereits mehr als drei Millionen sein, wie es in einer Vorlage des Gesundheitsministeriums für den Impfgipfel von Bund und Ländern am Montag heißt, der am Sonntag bekannt wurde.

Insgesamt haben die Hersteller für das zweite Quartal insgesamt 80 Millionen Impfdosen zugesagt. Davon entfallen 50 Millionen Dosen auf Biontech/Pfizer. Kalenderwochenbezogene Lieferpläne bis Ende Juni lägen bisher aber nur von Biontech und Moderna vor.

Schnelltest-Panne: Hochsensible Daten von 6.000 Personen im Netz

Aufgrund einer Sicherheitslücke in einer Schnelltest-Software konnten Unbefugte erneut auf Testergebnisse und andere sensible Informationen zugreifen. Wie der "Tagesspiegel" berichtete, können etwa an zwei Berliner Testzentren die Daten von mehr als 6.000 Registrierungen seit Anfang April abgerufen werden, darunter sensible Angaben wie Adresse und Geburtsdatum.

Nach Recherchen der Zeitung nutzen auch viele andere Teststationen beispielsweise in Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, Würzburg oder Heidelberg die fehlerhafte Software des Betreibers Innofabrik aus Haßloch (Rheinland-Pfalz). Mehr dazu lesen Sie hier.

Merkel sagt Nothilfen für Indien zu

Angesichts der dramatischen Corona-Lage in Indien hat Deutschland Nothilfen für das Land angekündigt. "Deutschland steht Seite an Seite in Solidarität mit Indien. Wir bereiten so schnell wie möglich eine Unterstützungsmission vor", erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag in Berlin nach Angaben ihres Sprechers Steffen Seibert. "Der Kampf gegen die Pandemie ist unser gemeinsamer Kampf."

Aus Indien wurden am Sonntag fast 350.000 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet, landesweit fehlt es an Medikamenten und medizinischem Sauerstoff. Die Regierung in Neu Delhi hatte bereits am Freitag mitgeteilt, dass eine Lieferung von 23 Anlagen zur Aufbereitung von Sauerstoff aus Deutschland geplant sei.

Für den zuletzt massiven Anstieg der Infektionszahlen in Indien werden eine doppelte Mutation des Coronavirus sowie religiöse, politische und sportliche Massenveranstaltungen verantwortlich gemacht. Zahlreiche Länder, darunter Deutschland und Großbritannien, haben Einreisen aus dem Land vorläufig gestoppt.

Polizei: "Teils heftige Aggression und körperliche Gewalt"

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält umfassende Kontrollen zur Einhaltung der Ausgangssperren in Deutschland für kaum umsetzbar. "Eine flächendeckende Kontrolle der Ausgangssperren ist für die Polizei und die zuständigen Ordnungsbehörden der Kommunen kaum möglich", sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Dietmar Schilff der "Bild am Sonntag".

Sorge bereitet der Gewerkschaft Schilff zufolge auch eine zunehmende Aggressivität bei den Kontrollen. "Da sind unsere Kolleginnen und Kollegen teils heftiger verbaler Aggression und teilweise auch körperlicher Gewalt ausgesetzt", sagte der GdP-Vize.

In Deutschland gelten seit Samstag die Regelungen für die neue bundesweite Corona-Notbremse. Sie sieht unter anderem Kontaktbeschränkungen und eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern vor. Die ersten beiden Nächte mit Ausgangssperren verliefen ruhig. Nur vereinzelt stellten Polizei und Ordnungsämter Verstöße fest.

Söder: Impfreihenfolge aufheben

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eine Aufhebung der Impfreihenfolge ab Mai gefordert. "Wir müssen die starre Priorisierung schneller auflösen", sagte Söder der "Bild am Sonntag". "Nach dem Abarbeiten von bereits vereinbarten Impfterminen sollten alle Impfstoffe für jeden komplett freigegeben werden." Dies solle "am besten noch im Mai erfolgen". "Die Impfbürokratie verzögert den Impferfolg", warnte Söder.

Der bayerische Ministerpräsident sprach sich zudem dafür aus, auch Schüler ab 16 Jahren "bei ausreichendem Impfstoff" vermehrt zu impfen. "Gerade hier ist die Inzidenz am höchsten", hob Söder hervor. Diese Altersgruppe sollte daher aus seiner Sicht "beim Impfen behandelt werden wie Erwachsene."

Schwelle von einer Milliarde Impfungen überschritten

Rund fünf Monate nach dem Beginn der ersten Corona-Impfprogramme hat die Zahl der verabreichten Impfdosen die Marke von einer Milliarde überschritten. Laut einer auf offiziellen Daten basierenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden bis Samstagabend weltweit gut 1,002 Milliarden Spritzen mit Corona-Impfstoff injiziert. Mehr als die Hälfte davon entfallen auf die drei Länder USA, China und Indien.

Gemessen an der Bevölkerungszahl liegt Israel in Führung, hier sind bereits knapp 60 Prozent der Menschen geimpft. Es folgen die Vereinigten Arabischen Emirate mit 51 Prozent der Bevölkerung, Großbritannien mit 49 Prozent und die USA mit 42 Prozent.

In der EU wurden bislang 128 Millionen Impfdosen verabreicht, die EU-weite Impfquote liegt bei 21 Prozent. Spitzenreiter in der EU ist Malta, wo 47 Prozent der Einwohner bereits geimpft sind, gefolgt von Ungarn mit 37 Prozent. In Deutschland liegt die Impfquote laut Robert-Koch-Institut derzeit bei 22,8 Prozent.

Die von der Weltbank als Länder mit hohem Einkommen definierten Staaten stellen gemeinsam 16 Prozent der Weltbevölkerung, haben aber 47 Prozent der Impfdosen verabreicht. In zwölf Ländern haben die Corona-Impfungen noch immer nicht begonnen.

Am verbreitetsten ist der Impfstoff des britisch-schwedischen Konzerns Astrazeneca. Er wurde in zwei Dritteln der 207 erfassten Staaten und Territorien verabreicht. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer wurde in 44 Prozent der Länder eingesetzt.

Neuer Höchststand bei Toten in Brasilien

In Brasilien hat die Zahl der monatlichen Corona-Toten im April einen neuen Höchststand erreicht. Im laufenden Monat starben bereits 67.977 Menschen infolge einer Corona-Infektion, wie das brasilianische Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. Im gesamten März hatte es demnach 66.573 Corona-Tote gegeben.

Einen neuen traurigen Corona-Rekord meldete am Samstag (Ortszeit) auch Ecuador. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen erreichte im April einen Höchststand von 43.999 Fällen, wie das Gesundheitsministerium in Quito mitteilte. Wegen der neuen Infektionswelle in dem südamerikanischen Land gilt in 16 von 24 Provinzen der Ausnahmezustand.

Patienten versehentlich mit Kochsalzlösung "geimpft"

Durch ein Versehen sind in Frankreich dutzende Patienten mit Kochsalzlösung statt dem Corona-Vakzin von Biontech/Pfizer "geimpft" worden. Insgesamt 140 Patienten hätten die wirkungslose Injektion erhalten, erklärte das Krankenhaus von Reims im Nordosten des Landes am Samstag. Zwar habe dies für die Betroffenen keine gesundheitlichen Folgen, doch müssten sie nun erneut zur Impfung antreten.

Kochsalzlösung wird unter anderem als Verdünnungsmittel bei Injektionen eingesetzt. Das Krankenhaus nahm nach eigenen Angaben eine Untersuchung zu den Ursachen für den Irrtum vor. Eine Mitarbeiterin sei damit beauftragt worden, die Sicherheitsverfahren bei den Corona-Impfungen zu verstärken.

GEW: Lehrer bei Impfung vorziehen

Die Bildungsgewerkschaft GEW fordert eine vorgezogene Impfung für sämtliche Lehrer. "Wer öffnet, muss impfen", sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntag) mit Blick auf den in der Bundes-Notbremse festgelegten Inzidenzwert von 165. Wenn Schulen bis zu diesem Wert geöffnet bleiben müssten, sei es notwendig, alle Lehrkräfte in die Impf-Priorisierungsgruppe zwei vorzuziehen, forderte Tepe. "Nur so kann der Gesundheitsschutz der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern gesichert werden."

Bisher seien nur Lehrkräfte an Grund- und Förder- beziehungsweise Sonderschulen in der Impf-Priorisierungsgruppe zwei eingeordnet, sagte Tepe. Alle anderen Lehrkräfte an allgemein- und berufsbildenden Schulen seien in der Gruppe drei.

Experte: Impfungen verringern in Zukunft Gefahr durch Mutationen

Der weltweite Impf-Fortschritt wird in Zukunft die Gefahr, dass sich immer neue Virusvarianten entwickeln, deutlich senken. Davon ist Infektionsmediziner Mathias Pletz überzeugt, wie der "Deutschlandfunk" berichtet. Durch die RNA-Impfstoffe, die extrem schnell angepasst werden könnten, sei man aber auch für künftige Pandemien gut gerüstet, heißt es in dem Bericht.

Der Mediziner rechnet damit, dass es zwar auch weiter Mutationen des Coronavirus geben werde und auch weiter neue Impfstoffe entwickelt werden müssen. Bei einer niedrigen Viruszirkulation aber, wie sie etwa durch Impfungen erreicht werde, sinke die Wahrscheinlichkeit, dass neue Mutanten entstehen. Durch die dann erlangte Grundimmunität in der Bevölkerung werde dann nicht mehr die Vielzahl an schweren Verläufen auftreten, selbst wenn es Mutanten gibt.

"Die bislang entwickelten RNA-Impfstoffe könnten zudem extrem schnell angepasst werden", sagte Pletz dem "Deutschlandfunk". In kurzer Zeit könne man hohe Dosen an neuen Impfstoffen produzieren, dadurch sei man auch für künftige Pandemien gut gerüstet.

Lindner: Corona-"Impf-Booster" für den Herbst jetzt besorgen

FDP-Chef Christian Lindner hat an Bund und Länder appelliert, sich jetzt schon um die im Herbst anstehenden Auffrisch-Impfungen gegen das Coronavirus zu kümmern. "Wir müssen vor die Welle kommen", mahnte er am Samstag bei einem digitalen Parteitag der NRW-FDP in Köln. Dazu gehöre, sich rechtzeitig um "Impf-Booster" zu kümmern und nicht in die nächste Knappheit hineinzulaufen.

"Ich erwarte von dem Impf-Gipfel am Montag endlich wegweisende Beschlüsse", sagte Lindner. Dazu gehöre auch, die niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte jetzt voll in die Impf-Kampagnen einzubeziehen. Zudem könne der Zeitpunkt zwischen Erst- und Zweitimpfung Experten zufolge weiter gestreckt werden. "Und jetzt bereits muss die Bundesregierung in Europa und auch in eigenem Bemühen Druck machen, dass wir nicht benötigte Impf-Dosen aus dem Ausland nach Deutschland bekommen." Schleswig-Holstein habe bereits Impf-Dosen aus Dänemark erhalten. "Das sollte Schule machen."

Belgien bittet Deutschland um Aufnahme von Corona-Patienten

Angesichts stark ausgelasteter Intensivstationen hat Belgien Deutschland gebeten, Corona-Patienten aufzunehmen. Das berichtete die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den Leiter der medizinischen Notfallhilfe, Marcel Van der Auwera.

Einige Krankenhausstandorte hätten keine Intensivbetten mehr zur Verfügung. Eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur beim Bundesinnenministerium, wie Deutschland auf die Bitte reagiert, blieb am Samstag zunächst offen.

In den vergangenen 14 Tagen gab es in Belgien offiziellen Angaben zufolge knapp 450 Corona-Fälle pro 100 000 Einwohner. Zwar ist das ein leichter Rückgang im Vergleich zu den Vorwochen, doch gleichzeitig stieg die Zahl der Todesfälle - ebenfalls nur leicht - auf durchschnittlich knapp 40 pro Tag. In Belgien leben rund 11,5 Millionen Menschen.

Hälfte der Briten hat erste Impfung

Mehr als die Hälfte der britischen Gesamtbevölkerung hat mittlerweile ihre erste Impfung gegen Covid-19 erhalten. Wie am Samstag aus Zahlen des Gesundheitsdienstes NHS hervorging, haben in England bis einschließlich Freitag bislang rund 28,1 Millionen Menschen ihren ersten Stich erhalten – damit steigt die Gesamtzahl der Erstgeimpften im Vereinigten Königreich auf knapp 33,5 Millionen. Die neuesten Zahlen aus Wales, Schottland und Nordirland standen zu dem Zeitpunkt noch aus. Insgesamt leben schätzungsweise 66,8 Millionen Menschen in Großbritannien.

Insgesamt sind in Großbritannien bereits mehr als 45 Millionen Corona-Impfungen verabreicht worden. Über 11,6 Millionen Menschen haben schon ihre zweite Impfung erhalten.

Spahn: Weitgehendes Einreiseverbot für Indien

Wegen der Coronavirus-Mutation in Indien werden Einreisen aus dem Land nach Deutschland weitgehend gestoppt. "Um unsere Impfkampagne nicht zu gefährden, muss der Reiseverkehr mit Indien deutlich eingeschränkt werden", sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Daher werde die Bundesregierung Indien kurzfristig zum Virusvariantengebiet erklären. Mehr dazu lesen Sie hier.

Justizministerium will Kontaktsperren für Geimpfte streichen

Das Bundesjustizministerium hat einem "Bild"-Bericht zufolge eine Vorlage erarbeitet, wonach staatliche Beschränkungen für Corona-Geimpfte wegfallen könnten. In dem Papier für die Ministerpräsidentenkonferenz am Montag heißt es demnach: Es sei "nach aktueller Feststellung des Robert Koch-Instituts davon auszugehen, dass Geimpfte und Genesene ein geringeres Risiko haben, andere Menschen anzustecken, als durch einen Antigentest negativ Getestete". Daher seien die Erleichterungen oder die Ausnahmen auch für Geimpfte und Genesene vorzusehen. Das Papier befinde sich aber noch in Abstimmung, hieß es. Mehr dazu lesen Sie hier.

Indien meldet globalen Höchstwert an Corona-Neuinfektionen

Indien meldet den dritten Tag in Folge mit 346.786 Fällen einen neuen globalen Höchstwert bei Neuinfektionen. Die Versorgung der an der Lungenkrankheit Covid-19 erkrankten Menschen mit Sauerstoff ist an vielen Orten kaum möglich. Die Regierung setzt Luftwaffe und Züge zur Verteilung der Sauerstoff-Flaschen ein. "Bitte helft uns, Sauerstoff zu bekommen, sonst kommt es hier zu einer Tragödie", wendet sich der Chef-Minister für die Hauptstadt-Region Delhi, Arvind Kejriwal, an Ministerpräsident Narendra Modi. Mehr zur neuen Doppelmutante, die in Indien kursiert, und der Sorge in Deutschland lesen Sie hier.

Altmaier sieht rasche Freiheiten für Geimpfte kritisch

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dämpft Erwartungen, Geimpfte könnten schnell mehr Freiheiten bekommen. "Aktuell haben über 20 Prozent eine Erstimpfung erhalten", sagt Altmaier den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. "Ich gehe davon aus, dass wir im Juni oder Juli über Ausnahmen sprechen können. Also ob Menschen, die zweimal geimpft sind, der Aufenthalt in Quarantäne erspart werden kann – etwa nach Kontakten mit Infizierten oder nach Auslandsreisen." Er könne sich auch gut vorstellen, dass "Menschen ein Restaurant besuchen können, ohne vorher einen Schnelltest zu machen".

Weiterhin verteidigt Altmeier die Ausgangssperre. "In praktisch allen Nachbarstaaten hat sich gezeigt, dass solche Ausgangssperren nicht nur rechtmäßig sind, sondern auch einen effektiven Beitrag zur Reduzierung der Ansteckungsgefahr liefern können". Dadurch sei aus seiner Sicht die Verhältnismäßigkeit erwiesen. "Solange noch jede Woche über 1.000 Menschen an Corona sterben, können wir nicht auf sie verzichten."

West-Australien verhängt ganztägige Ausgangssperre für Millionen Bürger

In Australien dürfen über zwei Millionen Menschen in Perth und der Peel-Region im Bundesstaat West-Australien in den nächsten Tagen nur in begründeten Fällen ihr Haus verlassen. Die ganztägige Ausgangssperre gilt von Samstag bis Montag.

Auslöser der Maßnahme ist ein Reiserückkehrer, der aus der Quarantäne mit einem negativen Corona-Test entlassen wurde, bei dem aber später doch das Virus nachgewiesen wurde. Laut örtlichen Medienberichten handelte es sich dabei um einen Mann um die 50, der am Mittwoch von Melbourne nach Perth geflogen war. Nach der vorgeschriebenen Quarantäne in Perth besuchte er dort demnach Restaurants, eine Universität, ein Schwimmbad, einen Arzt sowie einen Freund. Medienberichten zufolge wurde auch der Freund inzwischen positiv auf das Coronavirus getestet.

US-Behörden geben Impfstoff von Johnson & Johnson frei

Die US-Gesundheitsbehörden haben grünes Licht für den erneuten Einsatz des Corona-Impfstoffs des US-Konzerns Johnson & Johnson gegeben. Das Vakzin solle wieder verimpft werden, teilten die Arzneimittelbehörde FDA und die Gesundheitsbehörde CDC am Freitag (Ortszeit) in Washington nach der entsprechenden Empfehlung einer Expertenkommission gemeinsam mit. Wegen mehrerer Fälle von Blutgerinnseln bei Geimpften hatten die US-Behörden die Impfungen mit dem J&J-Vakzin am 13. April vorübergehend gestoppt.

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Zuvor war eine Expertenkommission von der Gesundheitsbehörde CDC eingesetzt worden, um die Sicherheit des J&J-Vakzins zu überprüfen. Sie stimmte ehrheitlich für die Wiedereinführung.

Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson ist auch in der EU bereits seit März zugelassen; er wurde dort aber noch nicht verabreicht. Nach einer Prüfung der in den USA aufgetretenen Blutgerinnsel-Fälle im Zusammenhang mit dem Vakzin erklärte die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) in dieser Woche, an ihrer Empfehlung für den Impfstoff festzuhalten. Der Nutzen des Impfstoffs des US-Unternehmens überwiege die Risiken, begründete die Behörde die Entscheidung.

Sorgen wegen indischer Virus-Variante

Weltärzte-Präsident Frank Ulrich Montgomery befürwortet wegen erster Fälle der indischen Corona-Variante in Deutschland entsprechende Schutzmaßnahmen. "Die indische Mutationsvariante des Virus, die besonders ansteckend und besonders gefährlich sein soll, führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig internationale Absprachen, konsequente Lockdown-Maßnahmen und Einschränkungen der Mobilität sind", sagt Montgomery der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe) einem Vorabbericht zufolge. "Nur wo Infektionen ablaufen, können auch Mutationen stattfinden. Deswegen ist das deutsche Infektionsschutzgesetz richtig. Deswegen brauchen wir Kontaktbeschränkungen und ein konsequentes, einheitliches Vorgehen", sagt Montgomery weiter.

Altmaier will keine Sonderbehandlung für Geimpfte

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) dämpft Erwartungen, Geimpfte könnten schnell mehr Freiheiten bekommen. "Aktuell haben über 20 Prozent eine Erstimpfung erhalten", sagt Altmaier den Zeitungen der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. "Ich gehe davon aus, dass wir im Juni oder Juli über Ausnahmen sprechen können. Also ob Menschen, die zweimal geimpft sind, der Aufenthalt in Quarantäne erspart werden kann - etwa nach Kontakten mit Infizierten oder nach Auslandsreisen." Er könne sich auch gut vorstellen, dass "Menschen ein Restaurant besuchen können, ohne vorher einen Schnelltest zu machen".

EVP-Abgeordneter: "Flüge aus Indien einstellen"

Angesichts dramatisch steigender Corona-Zahlen in Indien fordert der Chef der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, die Einstellung aller Flugverbindungen in die EU. "Einige Covid-Fälle mit der indischen Mutante sind bereits in Deutschland und der EU aufgetreten. Diesmal müssen die EU-Innenminister schneller und konsequenter handeln und sofort ein vorübergehendes Verbot von Flügen aus Indien und Einreisebeschränkungen verhängen", sagte der CSU-Politiker der "Bild"-Zeitung (Samstag). Die Situation in Indien drohe außer Kontrolle zu geraten.

Bericht: Hausärzte bekommen erstmals mehr als 3 Millionen Impfdosen

Ab Mai werden laut einem Medienbericht erstmals mehr als drei Millionen Impfdosen pro Woche an Deutschlands Hausärzte ausgeliefert. Das geht aus Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums hervor, die der "Bild" vorliegen. Bisher waren es maximal 2,6 Millionen.

Ursprünglich hatte Gesundheitsminister Jens Spahn die Lieferungen bereits für Ende April angekündigt. Nun erreichen die Hausärzte vom 3. bis 9. Mai 1,58 Millionen Dosen des Biontech-Impfstoffes und 1,43 von Astrazeneca. In der letzten Aprilwoche erhalten die Praxen der "Bild" zufolge nur 2,5 Millionen Dosen.

Zahlreiche Eilanträge und Klagen in Karlsruhe gegen Bundesnotbremse

Zum Start der sogenannten Bundesnotbremse sind beim Bundesverfassungsgericht zahlreiche Eilanträge und Verfassungsbeschwerden eingegangen. Am Donnerstag und Freitag seien bisher rund 25 Verfahren registriert worden, die sich gegen das verschärfte Infektionsschutzgesetz richteten – und es gehe laufend mehr ein, sagte ein Gerichtssprecher in Karlsruhe auf Anfrage. Der überwiegende Teil der Klagen richtet sich demnach gegen das gesamte Maßnahmenpaket. Unter den Klägern seien mehrere Anwälte und ein SPD-Bundestagsabgeordneter. Wann es erste Entscheidungen gibt, sei nicht abzusehen.

Die bundesweit verbindlichen Regeln für schärfere Corona-Maßnahmen waren am Freitag in Kraft getreten. Die Notbremse greift ab 0 Uhr in der Nacht zum Samstag. In Landkreisen, die drei Tage lang eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100 überschritten haben, gelten dann unter anderem Ausgangsbeschränkungen zwischen 22 Uhr und 5 Uhr.

Noch vor Beschluss des Gesetzes hatten verschiedene Seiten Verfassungsbeschwerde angekündigt, so etwa die FDP, die Freien Wähler, der SPD-Abgeordnete Florian Post und die Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF). Allerdings ist noch unklar, ob überhaupt direkt in Karlsruhe geklagt werden kann. Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Kläger zunächst die Verwaltungsgerichte anrufen und sich durch die Instanzen klagen müssen. Auch diese Frage dürfte nun mit vom Bundesverfassungsgericht beantwortet werden.

Bremen und Saarland erreichen 25-Prozent-Marke bei Corona-Impfungen

Bremen und das Saarland haben am Freitag als erste Bundesländer bei den Erstimpfungen eine Quote von 25 Prozent erreicht. Damit hat in den beiden Bundesländern bereits jeder Vierte mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) sprach angesichts des knappen Impfstoffs von einer "tollen Zwischenbilanz". Im Saarland werden nach Angaben des Gesundheitsministeriums täglich 5.300 Impfungen vorgenommen.

EU-Arzneimittelbehörde steht weiter hinter Astrazeneca-Impfstoff

Trotz der Einschränkungen des Einsatzes in zahlreichen EU-Ländern steht die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) weiter hinter dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca. Die Vorteile des Mittels überwögen die Risiken bei Erwachsenen aller Altersgruppen, teilt die Behörde mit. Zugleich weist sie darauf hin, dass nach der Impfung sehr seltene Fälle von Blutgerinnseln in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen aufgetreten seien. Diese seien schätzungsweise bei einem von 100.000 geimpften Menschen aufgetreten.

Bundesregierung stuft Indien als Hochinzidenzgebiet ein

Wegen dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung Indien ab Sonntag als Hochinzidenzgebiet ein. Das gilt auch für das nordafrikanische Tunesien, den Inselstaat Kap Verde vor der afrikanischen Küste und die arabischen Golfstaaten Katar und Oman, wie das Robert Koch-Institut am Freitag im Internet bekanntgab. Von der Liste der Risikogebiete gestrichen wurden mehrere Karibikstaaten, darunter die auch bei deutschen Touristen beliebte Dominikanische Republik, für die damit die Quarantänepflicht bei Einreise nach Deutschland entfällt.

Mit der Einstufung Indiens als Hochinzidenzgebiet ist keine Verschärfung der Einreisebestimmungen verbunden. Die hätte es nur gegeben, wenn das Land mit den zweitmeisten Einwohnern weltweit zum Virusvariantengebiet erklärt worden wäre – was einige Beobachter erwartet hatten. Denn in Indien hat sich eine besonders gefährliche Virusvariante verbreitet.

Sieben CDU-Bundestagsabgeordnete klagen gegen EU-Corona-Aufbaufonds

Wegen des 750 Milliarden Euro schweren Corona-Wiederaufbaufonds der EU klagen jetzt auch sieben CDU-Bundestagsabgeordnete in Karlsruhe. "Wir sehen die durch das Grundgesetz garantierte Haushaltsautonomie des Bundestages in unzulässiger Weise eingeschränkt", teilten sie am Freitag gemeinsam mit. Ein Sprecher des Bundesverfassungsgerichts sagte auf Anfrage, die mit einem Eilantrag verbundene Klage sei bereits am Dienstag eingereicht worden.

Die Richterinnen und Richter des Zweiten Senats hatten am Mittwoch mitgeteilt, dass sie einen Eilantrag wegen des Fonds abgewiesen haben. Bis zu dieser Entscheidung hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das deutsche Ratifizierungsgesetz nicht unterzeichnen dürfen. Diese Anordnung hatten die Richter aufgehoben. Seit Freitag ist das Gesetz unterzeichnet. Damit gibt Deutschland grünes Licht für das Finanzierungssystem der EU bis 2027, das auch den Fonds umfasst. Weitere Eilanträge dürften damit nicht mehr von Bedeutung sein.

Das Gericht hatte in seiner sehr grundsätzlichen Entscheidung aber schon angekündigt, dass es den Fonds in einem späteren Hauptverfahren eingehend prüfen wird. Angestoßen hatte dies ein Kläger-Bündnis um den früheren AfD-Vorsitzenden Bernd Lucke. Beim Gericht sind auch Klagen der AfD-Bundestagsfraktion und einer Privatperson anhängig. Die neue Verfassungsbeschwerde kommt von den CDU-Abgeordneten Michael von Abercron, Veronika Bellmann, Hans-Jürgen Irmer, Saskia Ludwig, Sylvia Pantel, Hans-Jürgen Thies und Dietlind Tiemann.

Zehn Prozent der Infizierten haben Long-Covid

Der Vizepräsident des Robert Koch-Instituts, Lars Schaade, ruft dazu auf, die Einschränkungen weiterhin zu beachten. "Diese Wochen sind für uns alle schwer, umso wichtiger ist es, dass wir als Gesellschaft alle zusammenstehen", sagt Schaade in Berlin. Derzeit steige die Zahl der Neuinfektionen vor allem in der Altersgruppe der 30- bis 59-Jährigen.

Diese Gruppe sei genau wie die der Jugendlichen zum Großteil noch nicht geimpft. Aber auch für Jüngere und Gesunde "ist dieses Virus nicht harmlos", sagt Schaade. "Schwere Verläufe können auch bei Jüngeren auftreten." Und jüngste Studien zeigten, dass zehn Prozent der Infizierten Long-Covid-Symptome aufwiesen.

Japan verhängt Corona-Notstand über Tokio

Mitten im unerbittlich tickenden Olympia-Countdown hat Japan erneut einen weitreichenden Corona-Ausnahmezustand verhängt. Genau drei Monate vor Beginn der im Land ohnehin umstrittenen Sommerspiele kündigte Premierminister Yoshihide Suga der Bevölkerung erneut strenge Beschränkungen an. Der dritte Notstand, der zunächst von Sonntag bis zum 11. Mai dauert, soll die dritte Virus-Welle stoppen – auch, um die Olympia-Aussichten nicht noch mehr zu trüben.

"Wir haben heute entschieden, den Notstand in den Präfekturen Tokio, Kyoto, Osaka und Hyogo zu erklären", teilte Suga mit. Mehr als 30 Millionen Menschen leben in den vier Gebieten auf der japanischen Kerninsel Honshu. Suga begründete dies mit dem starken Anstieg der Corona-Infektionen und der Ausbreitung neuer Virus-Varianten. Trotz im internationalen Vergleich immer noch niedriger Inzidenzwerte herrscht Alarmstimmung im Inselreich.

Der Ausnahmezustand soll diesmal mit stärkeren Maßnahmen als bei den vorherigen Notfalllagen einhergehen. "Wir haben ein starkes Gefühl der Krise", sagte Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura.

Indien sendet Hilferuf – Sauerstoffgeräte knapp

Angesichts der hohen Zahl von Corona-Patienten haben indische Krankenhäuser am Freitag Hilferufe wegen fehlenden Sauerstoffs zur künstlichen Beatmung gesendet. "SOS – weniger als eine Stunde Sauerstoffvorräte übrig im Max Smart Hospital und Max Hospital Saket", schrieb eine der größten Ketten von Privatkrankenhäusern im Onlinedienst Twitter. "Mehr als 700 Patienten aufgenommen, brauchen sofortige Hilfe." Premierminister Narendra Modi sollte am selben Tag eine Reihe von Krisensitzungen abhalten.

Die Behörden meldeten am Freitag weitere 330.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden und 2.000 weitere Todesfälle. Indien erlebt derzeit eine neue Corona-Welle, allein in diesem Monat wurden bereits mehr als vier Millionen Neuinfektionen registriert.

Paul-Ehrlich-Institut: Impfstoff von Johnson & Johnson ist sicher

Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (Pei), Klaus Cichutek, betont, der neue Impfstoff der Firma Johnson & Johnson sei sicher und wirksam, vor allem bei Personen im Alter von über 60 Jahren. "Wir freuen uns auf vier zugelassene Impfstoffe", sagt Cichutek in Berlin. Die Melderate von Schäden beim Mittel von Astrazeneca sei weiter "sehr gering" und noch geringer bei J&J.

Mehr als fünf Millionen Zweitimpfungen in Israel erreicht

Rund vier Monate nach ihrem Beginn hat die Impfkampagne in Israel die Marke von fünf Millionen Zweitimpfungen überschritten. Dies sei eine große Errungenschaft für die Bürger des Landes, schrieb Gesundheitsminister Juli Edelstein am Freitag bei Twitter.
Die Kampagne hatte am 19. Dezember begonnen. In ihrem Verlauf wurden in dem Mittelmeerstaat immer weniger Neuinfektionen registriert. Auch die Zahl der schwer kranken Patienten ging stark zurück, zuletzt auf etwa 160.

Ende Januar hatte es von ihnen noch etwa 1.200 gegeben.
Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner. Die Erstimpfung erhielten bisher knapp 5,4 Millionen Menschen. Hunderttausende hatten sich im Pandemieverlauf mit dem Virus infiziert. Rund 30 Prozent der Menschen in Israel sind unter 16 Jahre alt. Diese Gruppe kann bisher nur in absoluten Ausnahmefällen geimpft werden.

Bericht: Braun bestätigt Aufhebung von Impfpriorität

Kanzleramtschef Helge Braun hat vor überzogenen Erwartungen bei einer möglichen Aufhebung der Priorisierung der Corona-Impfungen gewarnt. Auch dann werde es noch Wartezeiten für Impfwillige geben, sagte der CDU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag). Braun betonte, die Priorisierung könne man aller Voraussicht nach Anfang Juni aussetzen. "Das heißt nicht, dass dann schon Anfang Juni für alle genug Impfstoff vorhanden sein wird", so der Kanzleramtschef. Es bleibe aber dabei, dass man bis zum Sommer jedem ein Impfangebot machen könne.

Braun skizzierte den möglichen Zeitplan wie folgt: "Wenn die Hersteller so liefern, wie sie es uns versprochen haben, dann werden wir im Laufe des Mai so viel Impfstoff bekommen, dass wir allen, die eine Priorisierung haben, ein Impfangebot machen können." Dann könne man im Juni beginnen, über die Betriebsärzte und über die Hausärzte auch die breite Bevölkerung zu impfen.

Braun appellierte an die Menschen, sich impfen zu lassen. Der Erfolg bei der Bekämpfung der Pandemie hänge nicht nur von der Menge des Impfstoffs ab, sondern auch von der Impfbereitschaft. Die Skepsis sei trotz aller Mahnungen nicht verschwunden. Die Erfahrung mit den Grippeimpfungen zeige, dass noch nicht einmal 50 Prozent der Deutschen dieses Angebot annehmen würden. "Mit so einer Impfquote könnte man die Corona-Pandemie nicht besiegen", mahnte der CDU-Politiker.

Trauriger Höchstwert in Indien: Mehr als 332.000 Neuinfektionen

Indien hat den zweiten Tag in Folge einen weltweiten Höchstwert an Neuinfektionen mit dem Coronavirus erreicht. In den vergangenen 24 Stunden wurden 332.730 Corona-Fälle erfasst – so viele wie in keinem anderen Land der Welt an einem Tag zuvor. Das geht aus Zahlen des indischen Gesundheitsministeriums vom Freitag hervor. Zudem starben 22.63 Leute an oder mit Covid.

Damit haben sich in den vergangenen vier Tagen mehr als eine Million Menschen in Indien mit dem Virus infiziert. In der größten Demokratie der Welt nehmen die Corona-Fälle seit Wochen immer schneller zu. Vielen Krankenhäusern fehlen Betten, medizinischer Sauerstoff und antivirale Medikamente. Krankenhäuser bitten um Hilfe – genauso wie Angehörige schwer kranker Patientinnen und Patienten.

In absoluten Zahlen hat Indien mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern mehr als 16 Millionen Infektionen erfasst. Das Land ist damit hinter den USA am härtesten von der Pandemie betroffen. Schuld daran dürfte eine verbreitete Sorglosigkeit sein. Es gab lange Massenveranstaltungen für anstehende Regionalwahlen und religiöse Feste, bei denen Menschen weder Masken trugen noch Abstand hielten. Auch Virusmutationen dürften eine Rolle spielen. Die indische Variante B.1.617 steht bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter Beobachtung. Auch in Deutschland wurden bereits einige Infektionen mit dieser Variante registriert.

Indische Corona-Mutante erstmals in Belgien entdeckt

Zum ersten Mal ist die neue indische Variante des Coronavirus in Belgien entdeckt worden. Die Variante B.1.617 sei bei einer Gruppe von 20 indischen Studenten nachgewiesen worden, die Mitte April nach der Landung in Paris per Bus nach Belgien gekommen seien, berichteten die belgischen Behörden am Donnerstag. Sie stehen demnach in Aalst und Leuven unter Quarantäne. Dort wollten sie eine Ausbildung als Krankenpfleger beginnen.

Vor ihrem Abflug nach Europa mussten sich die Studenten einem PCR-Test und dann bei der Ankunft erneut einem Schnelltest unterziehen. Fünf Tage nach ihrer Busfahrt zeigten sie dann erste Symptome von Covid-19.

Die Variante B.1.617 wurde erstmals im Oktober in Westindien entdeckt. Sie trägt vor allem zwei Mutationen im Spike-Protein des Virus, mit dem sich der Erreger an menschliche Zellen andockt. Diese könnten möglicherweise zu einer höheren Übertragbarkeit führen. Experten gehen bereits davon aus, dass die sogenannte Doppelmutante für die rasant steigenden Corona-Fallzahlen in Indien verantwortlich ist.

Die "Doppelmutante" ist bereits in anderen Staaten entdeckt worden, darunter in den USA, Australien, Israel und Singapur. Viele Länder haben deshalb Einreisesperren für Reisende aus Indien erlassen oder Reisewarnungen ausgegeben. Das Auswärtige Amt in Berlin hatte am Dienstag Deutsche in Indien, die nicht gegen Corona geimpft sind, aufgefordert, sie sollten "eine temporäre Rückkehr nach Deutschland bis zur Stabilisierung der medizinischen Versorgungslage erwägen".

Hausärzteverband: Ende der Impf-Priorisierung im Juni ist "niederschmetternd"

Aus Sicht des Deutschen Hausärzteverbands kommt das für den Frühsommer angekündigte Ende der Impfpriorisierung enttäuschend spät. Es sei "eine niederschmetternde Nachricht für alle, die gehofft hatten, schneller aus der Pandemie herauszukommen", sagt der Vize-Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Berthold Dietsche, den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Wäre frühzeitig und vor allem in größeren Mengen Impfstoff bestellt worden, dann hätte Deutschland das "Schneckentempo beim Impfen" längst hinter sich gelassen. Denn sobald genug Impfstoff vorhanden sei, erledige sich eine Priorisierung ohnehin.

Großbritannien meldet 168 Blutgerinnsel-Fälle in Zusammenhang mit Astrazeneca-Impfung

In Großbritannien sind nach vorläufigen Erkenntnissen insgesamt 168 Fälle von Blutgerinnseln im Zusammenhang mit der Corona-Impfung des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca aufgetreten. 32 der Fälle seien tödlich verlaufen, teilte die britische Arzneimittelbehörde MHRA am Donnerstag nach einer Auswertung von Daten bis einschließlich 14. April mit. Die Behörde blieb bei ihrer bisherigen Empfehlung für das Impfen mit Astrazeneca – die Risiken durch das Vakzin seien geringer als sein Nutzen.

Laut MHRA waren bis 14. April 21,2 Millionen Menschen in Großbritannien mit dem Astrazeneca-Vakzin geimpft worden. Zehn der insgesamt registrierten Todesfälle infolge von Blutgerinnseln ereigneten sich demnach zwischen dem 5. und dem 14. April.

Unter den 168 Blutgerinnsel-Fällen waren laut der Behörde 77 Fälle von Sinusvenenthrombosen. Das Durchschnittsalter der Betroffenen lag demnach bei 47 Jahren. Bei den weiteren 91 Fällen handelte es sich demnach um andere "schwerwiegende thromboembolische Ereignisse" wie etwa Thrombozytopenien. Das Durchschnittsalter der Betroffenen hier lag demnach bei 55 Jahren.

Insgesamt entwickelten laut MHRA 93 Frauen und 75 Männer nach einer Astrazeneca-Impfung Blutgerinnsel. Er erwarte, dass die endgültige Zahl an Blutgerinnsel-Fällen pro Million verimpfter Dosen bald klar sein werde, sagte der Mediziner Adam Finn von der Universität Bristol. "Es ist jedoch bereits klar, dass es sich um ein sehr seltenes Ereignis handeln wird", betonte er weiter.

Initiative zum Kampf gegen Covid-19 braucht mehr Geld

Die globale Initiative zur Bewältigung der Corona-Pandemie hat ein Jahr nach ihrer Gründung viel erreicht, aber es fehlt ihr Geld. Mitte April standen noch 22 Milliarden Dollar (gut 18 Mrd Euro) aus, um die geplanten Aktivitäten in diesem Jahr zu finanzieren, wie die Koordinatoren der Initiative ACT-Accelerator zum Jahrestag der Gründung berichten.

In den vergangenen zwölf Monaten sei dennoch viel erreicht worden: Das Programm habe unter anderem 15 klinische Studien zu möglichen Medikamenten gefördert, 65 Millionen bezahlbare Antigen-Tests für ärmere Länder beschafft, in zwölf Impfstoffkandidaten investiert und sich bei Herstellern mehr als zwei Milliarden Impfdosen für die Teilnehmer des Programms gesichert.

Die Fachzeitschrift "The Lancet" kritisiert, dass die Finanzierung einem traditionellen Entwicklungshilfemodell gleiche, das vom Wohlwollen reicher Geber abhänge. Eine Alternative sei etwa eine zweiprozentige Vermögenssteuer zur Finanzierung der globalen öffentlichen Gesundheit.

Impfbereitschaft in Deutschland gestiegen – aber nicht ausreichend genug

Die Impfbereitschaft ist in Deutschland in den vergangenen Monaten gestiegen. Das ergab die sechste Befragungswelle des Hamburg Center for Health Economics (HCHE), deren Ergebnisse dem SPIEGEL vorliegen.

Während im November noch 57 Prozent der Deutschen bereit waren, sich gegen Sars-CoV-2 impfen zu lassen, sind es nun 67 Prozent. Vor allem jüngere Menschen sind gegenüber einer Impfung gegen das Coronavirus aufgeschlossener. So stieg die Bereitschaft in der Gruppe der 18- bis 25-Jährigen von 36 Prozent im November auf 51 Prozent im April. Bei den 25- bis 34-Jährigen stieg sie von 47 Prozent auf 60 Prozent an. "Wenn einige Menschen geimpft sind, die man kennt, dann sinken auch die eigenen Bedenken", sagt Jonas Schreyögg, Gesundheitsökonom und wissenschaftlicher Direktor am HCHE.

Allerdings sei die allgemeine Impfbereitschaft von 67 Prozent immer noch zu niedrig. "Dieser Anteil reicht nicht, um die Pandemie zu beenden", sagt Schreyögg. "Denn selbst wenn sich diese 67 Prozent Impfwilligen tatsächlich alle impfen lassen, haben wir trotzdem noch 33 Prozent, die sich nicht impfen lassen wollen oder unsicher sind, plus Kinder und Jugendliche sowie Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können", so Schreyögg. 29 Prozent der befragten Deutschen gaben an, dass sie eine Impfung mit Astrazeneca ablehnen würden. Die Ablehnung gegenüber dem britisch-schwedischen Impfstoff sei sogar viel höher ausgefallen als gegenüber dem russischen Impfstoff Sputnik V oder dem chinesischen Impfstoff Sinopharm, so Schreyögg.

Das HCHE fragte auch die Zufriedenheit der Bevölkerung mit der Regierung ab. Nur sechs Prozent der befragten Deutschen gab an, mit den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie in Deutschland vollkommen einverstanden zu sein. 23 Prozent gaben hingegen an, mit dem Pandemiemanagement der Regierung vollkommen unzufrieden zu sein, 26 Prozent sagten, sie seien unzufrieden.

Kretschmer nennt Details zu Deutschlands Sputnik-Bestellung

Deutschland will nach Angaben von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer insgesamt 30 Millionen Sputnik-V-Impfdosen kaufen. "Wir wollen dreimal zehn Million Dosen – im Juni, Juli und im August – Sputnik V kaufen", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag bei einem Besuch in Moskau. "Voraussetzung ist die Zulassung bei der europäischen Arzneimittelbehörde", fügte Kretschmer hinzu, der zuvor mit dem russischen Gesundheitsminister gesprochen hatte. Die EMA-Zulassung bilde die nötige Vertrauensbasis. Es wäre ein großer Erfolg, wenn die Zulassung im Mai erfolgen würde.

Berlin gibt Astrazeneca-Impfstoff frei

Berlin hebt die Priorisierung für den Impfstoff von Astrazeneca auf. Alle Berlinerinnen und Berliner – unabhängig von ihrem Alter und ihrer Impfpriorisierung sollen sich in Arztpraxen mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Unternehmens impfen lassen. Das teilte die Gesundheitsverwaltung mit.

"Mit dieser Entscheidung werden wir der aktuellen epidemiologischen Lage gerecht", wird Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci in der Mitteilung zitiert. Die SPD-Politikerin möchte "möglichst viele Menschen möglichst bald zu immunisieren – auch mit dem aufklärungsintensiven Astrazeneca-Impfstoff."

Angespannte Corona-Lage – Schweden verlängert Beschränkungen erneut

Angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen verlängert Schweden erneut seine staatlich angeordneten Beschränkungen. Die erhoffte Lockerung der Teilnehmerzahl für öffentliche Zusammenkünfte und Veranstaltungen wie Konzerte zum 3. Mai müsse wegen der verschlechterten Infektionslage verschoben werden, sagte Ministerpräsident Stefan Löfven am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Stockholm. Erst wenn die Belastung des Gesundheitswesen geringer werde und die Pandemie abflaue, werde gelockert, sagte Löfven. Die Teilnehmerobergrenze liegt somit weiter bei acht Personen, für Beerdigungen bei 20.

Auch die Beschränkungen für Restaurants, Geschäfte und Fitnessstudios werden nach Angaben der Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten weiter bestehen bleiben. Restaurants, Kneipen und Cafés müssen somit mindestens bis zum 17. Mai weiter um 20.30 Uhr schließen. In Einkaufspassagen, Geschäften und Fitnessstudios gilt zudem weiterhin eine Beschränkung der Besucher- und Kundenanzahl.

Die Gemeinden haben darüber hinaus die Möglichkeit, Zusammenkünfte an Orten zu verbieten, an denen Gedränge entstehen könnte - Uppsala und Lund haben das vor der in Schweden traditionell groß gefeierten Walpurgnisnacht am 30. April bereits getan.

Schweden war in der Corona-Krise einen Sonderweg mit vergleichsweise wenigen und milden Beschränkungen sowie stärkeren Appellen an die Vernunft der Bürger gegangen. Aber auch in dem skandinavischen Land wurden bestimmte Corona-Maßnahmen eingeführt – nur eben nicht so weitreichende wie in Deutschland und anderen EU-Ländern. Mitte Februar haben die Schweden einen erneuten Anstieg der Neuinfektionszahlen erlebt, seitdem ist dieser Wert unverändert hoch. In den jüngsten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC ist die schwedische Inzidenz etwa dreimal so hoch wie die deutsche.

Norwegen leiht Schweden und Island Tausende Astrazeneca-Impfdosen

Norwegen reicht all seine vorrätigen Astrazeneca-Impfdosen an die skandinavischen Partnerländer Schweden und Island weiter, solange der Einsatz des Mittels im Land gestoppt ist. 200.000 der 216.000 auf Lager liegenden Dosen sollen an Schweden gehen, die restlichen 16.000 an Island, wie das norwegische Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte.

Er sei froh, dass die vorrätigen Corona-Impfstoffe von Nutzen sein werden, obwohl Norwegen den Gebrauch des Astrazeneca-Vakzins auf Eis gelegt habe, erklärte Gesundheitsminister Bent Høie. Wenn das Präparat im Land wieder eingesetzt werde, werde Norwegen die Impfdosen von den beiden Partnerländern zurückerhalten. Die Mittel sind demnach noch bis Juni und Juli haltbar.

Norwegen hatte den Einsatz des Impfstoffes des britisch-schwedischen Unternehmens am 11. März vorsorglich ausgesetzt, nachdem seltene Fälle von Blutgerinnseln nach der Impfung aufgetreten waren. Dieser Stopp wurde später verlängert. Ein Expertenausschuss ist beauftragt, bis zum 10. Mai zu einem Schluss zu kommen, welche Folgen der Einsatz oder Nicht-Einsatz der Impfstoffe von Astrazeneca und auch von Johnson & Johnson für die Impfkampagne hat. Bislang haben in dem Fünf-Millionen-Einwohnerland knapp 1,1 Millionen Menschen ihre erste Corona-Impfung bekommen, rund 300.000 auch schon ihre zweite.

Mehr als 21 Prozent in Deutschland mindestens ein Mal geimpft

In Deutschland sind durchschnittlich 21,6 Prozent der Bevölkerung mindestens ein Mal gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus dem Impfquotenmonitoring des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag hervor (Stand: 22.4., 8.00 Uhr).

So verabreichten alle Stellen bislang insgesamt etwa 23,7 Millionen Impfungen, wovon knapp 17,9 Millionen Erstimpfungen und weitere gut 5,7 Millionen Zweitimpfungen waren. Demnach stieg die Quote der vollständig Geimpften leicht auf 6,9 Prozent. Am Mittwoch wurden 689 042 Impfungen verteilt.

Die Quoten in den einzelnen Bundesländern unterscheiden sich leicht. Hessen hinkt mit 19,6 Prozent den anderen Bundesländern leicht hinterher, wobei in Bremen bereits fast ein Viertel aller Bürger erstgeimpft ist. Mit 8,6 Prozent hat Thüringen die höchste Quote an Menschen, die bereits zwei Impfungen haben.

Bis Mittwoch wurden 92,8 Prozent der bis vergangenen Sonntag gelieferten Impfungen gespritzt. Den größten Anteil macht das Präparat "Comirnaty" von Biontech/Pfizer mit rund 17,6 Millionen Dosen aus. Von "Vaxzevria" – dem Präparat von Astrazeneca – wurden fast 6 Millionen Dosen geliefert und weitere etwa 1,9 Millionen Dosen von Modernas "Covid-19 Vaccine".

Niedersachsen setzt erste Johnson & Johnson-Dosen in Hotspots ein

Niedersachsen erhält noch in dieser Woche eine erste Lieferung von 21.600 Dosen des Johnson & Johnson-Impfstoffs, der in kritischen Hotspots eingesetzt werden soll. Mit den Dosen werde die Impfkampagne etwa in Salzgitter, Wolfsburg sowie den Kreisen Peine und Vechta vorangetrieben, sagte der Leiter des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Staatssekretär Heiger Scholz, am Donnerstag im Gesundheitsausschuss des Landtags in Hannover. Tausende zusätzliche Impfdosen hätten vor Ort durchaus eine Wirkung, insbesondere, da die betroffenen Impfzentren zügig und vorbildlich arbeiteten.

Nachdem die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) nach einer erneuten Überprüfung grünes Licht für den Corona-Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson gegeben hat, kommt dieser nun zügig zum Einsatz. 232.800 Dosen sollen an die Bundesländer gehen. Johnson & Johnson hatte am Dienstag nach der EMA-Mitteilung erklärt, dass die Markteinführung seines Impfstoffes in Europa fortgesetzt werde.

Vor einer Woche hatten die USA Impfungen mit dem Mittel von Johnson & Johnson ausgesetzt, nachdem nach etwa sieben Millionen Impfungen mindestens acht Fälle von Thrombosen aufgetreten waren – über das weitere Vorgehen will ein Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde CDC am Freitag sprechen.

EU soll rechtliche Schritte gegen Astrazeneca vorbereiten

Die EU-Kommission bereitet einem Medienbericht zufolge rechtliche Schritte gegen den Pharmakonzern Astrazeneca wegen der Lieferprobleme bei dessen Corona-Impfstoff vor. Das berichtet das Magazin "Politico" unter Berufung auf mehrere EU-Diplomaten. Bei einem Botschaftertreffen am Mittwoch hätten sich die meisten EU-Länder für rechtliche Schritte ausgesprochen.

200 Millionen Impfungen: Biden erreicht 100-Tage-Impf-Ziel

US-Präsident Joe Biden hat in der Corona-Pandemie ein zentrales Versprechen eingelöst: 200 Millionen verabreichte Impfungen innerhalb seiner ersten 100 Tage im Amt. Mit den Impfzahlen, die am Donnerstag veröffentlicht würden, werde die Schwelle von 200 Millionen gespritzten Impfdosen überschritten, kündigte Biden in Washington an. Er sei stolz auf seine Regierungsmannschaft, aber auch auf die Bevölkerung, die das möglich gemacht hätten. "Dies ist eine amerikanische Leistung, ein kraftvolles Beispiel für Einheit und Entschlossenheit."

Der Demokrat war am 20. Januar ins Weiße Haus eingezogen. Ende April ist er 100 Tage im Amt. Dem Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Biden Priorität eingeräumt. Er hatte zum Amtsantritt zunächst das Ziel ausgegeben, in seinen ersten 100 Tagen im Amt 100 Millionen Impfdosen zu verabreichen. Dies wurde schon nach knapp 60 Tagen erreicht. Biden verdoppelte das Ziel daraufhin auf 200 Millionen Impfungen, was nun ebenfalls vorzeitig erreicht wird – nach gut 90 Tagen im Amt.

Biden sagte, jetzt beginne eine "neue Phase" im Kampf gegen das Virus. Seit Montag sind alle Amerikaner ab 16 Jahren berechtigt, einen Impftermin zu vereinbaren. Der Präsident rief die Menschen auf, nicht zu zögern, sondern sich impfen zu lassen. Die Regierung habe viel getan, um dies einfach zu gestalten: 90 Prozent der Amerikaner lebten inzwischen im Umkreis von fünf Meilen (etwa acht Kilometern) einer Impf-Stelle. Rund 40.000 Apotheken im Land seien in die Impf-Kampagne eingebunden. Viele davon sind in Drogerien untergebracht. Biden appellierte, wer "Shampoo oder Zahnpasta" kaufen gehe, könne sich bei der Gelegenheit auch gleich impfen lassen.

Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC sind bereits mehr als 26 Prozent der Gesamtbevölkerung in den USA voll geimpft. Mehr als die Hälfte der Erwachsenen hat demnach mindestens eine Impfspritze bekommen, unter den Älteren ab 65 Jahren sind es bereits mehr als 80 Prozent. Der Fokus richte sich nun darauf, größere Teile der arbeitenden Bevölkerung zu impfen, sagte ein Regierungsvertreter.

Gericht sieht kein Anrecht auf freie Wahl beim Impfstoff

Einem aktuellen Gerichtsentscheid zufolge gibt es für über 60-Jährige kein Anrecht darauf, mit dem Impfstoff von Biontech geimpft zu werden. Das hatte ein 61-Jähriger in einem Eilverfahren beim Verwaltungsgericht Aachen beantragt. Aus Sicht der Richter ergibt sich weder aus den Grundrechten noch aus der Corona-Impfverordnung ein Wahlrecht auf einen bestimmten Impfstoff. Ausgehend von der Impfstoffknappheit sei es nicht zu beanstanden, dass das Ministerium bestimmten Altersgruppen konkrete zugelassene Impfstoffe zuteile.

Der Antragsteller habe nicht glaubhaft machen können, dass es in seinem Fall medizinische Gründe gebe, die gegen eine Verwendung des Astrazeneca-Impfstoffs sprächen, so das Gericht. Der Mann kann noch Beschwerde vor dem Oberverwaltungsgericht einlegen.

Was passiert, wenn Sie ein Impfangebot ablehnen, lesen Sie hier.

Studie: Ausbruch in US-Pflegeheim trotz Impfung

In einem Pflegeheim in den USA hat sich das Coronavirus schlagartig verbreitet, obwohl der Großteil der Bewohner geimpft war. Eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der US-Gesundheitsbehörden ergab, dass sich in dem Heim im Bundesstaat Kentucky 46 Menschen infizierten, nachdem ein nicht-geimpftes Mitglied des Pflegepersonals eine Variante des Coronavirus eingeschleppt hatte.

22 der Infizierten hatten bereits die zweite Dosis des Impfstoffs von Biontech/Pfizer erhalten. Bei der eingeschleppten Variante handele es sich um R.1, die als nicht sonderlich besorgniserregend gelte, hieß es.

Mehr als 300.000 Neuinfektionen in Indien gemeldet

In Indien wurden in 314.835 weiteren Fällen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Das ist der höchste Zuwachs, der bislang weltweit festgestellt wurde. Der vorherige Rekordwert kam aus den USA. Dort wurden im Januar an einem Tag 297.430 neue Fälle ausgewiesen.

Wahlhelfer in Thüringen sollen Impfangebot erhalten

Die etwa 30.000 Thüringer Wahlhelfer für die Landtags- und Bundestagswahl im September sollen ein Impfangebot erhalten. Sie bekämen bei den Corona-Schutzimpfungen, die derzeit vor allem nach Alters- und Berufsgruppen vergeben werden, eine erhöhte Priorität, sagte Innenminister Georg Maier (SPD) am Mittwochabend im Landtag in Erfurt. Eine solche Regelung stehe auch im Wahlgesetz des Bundes.

Grund sei, dass die beiden Wahlen am 26. September voraussichtlich noch unter den Bedingungen der Corona-Pandemie erfolgen müssten. Ziel sei, dass Wahlhelfer, die das möchten, vor dem Wahltermin komplett gegen das Coronavirus immunisiert seien.

Mecklenburg-Vorpommern gibt Astrazeneca für alle frei

Im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern wird der Impfstoff von Astrazeneca ab sofort "für alle Altersklassen unabhängig von der Priorität" freigegeben, wie Gesundheitsminister Harry Glawe mitteilt. Die Freigabe sei "ein Angebot, dass diejenigen, die keine oder wenige Vorbehalte gegen den Impfstoff haben, die Möglichkeit nutzen können, sich gegen das Corona-Virus auch impfen zu lassen". Ziel sei es, dass kein Impfstoff liegenbleibe.

Bayern: Astrazeneca-Impfung für unter 60-Jährige in Praxen

Bayern will den Impfstoff Astrazeneca breiter einsetzen als bisher. In bayerischen Arztpraxen könne der Impfstoff auch an Menschen unter 60 Jahren unabhängig von der Priorisierung verimpft werden, teilt Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek mit. Seit dem 19. April wird Astrazeneca in Bayern ohnehin nur in Haus- und Facharztpraxen verimpft. Die Ärzte würden ihre Patienten so gut kennen, dass sie Risiken einschätzen könnten, teilt Holetschek mit.

Oberarzt angeklagt: Tödliche Arznei für drei Covid-Patienten

Weil er schwerkranken Covid-19-Patienten ein todbringendes Medikament verabreicht haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen Oberarzt der Essener Uniklinik erhoben. Sie wirft dem 45-Jährigen Totschlag in inzwischen drei Fällen vor, wie aus Mitteilungen der Staatsanwaltschaft und des Uniklinikums von Mittwoch hervorgeht. Er soll im November Patienten aus Essen, Gelsenkirchen und den Niederlanden unmittelbar lebensbeendende Arzneimittel verabreicht haben, die zum vorzeitigen Tod geführt haben sollen, teilte die ermittelnde Staatsanwältin mit.

Gegenüber der Polizei hatte er nach seiner Festnahme zu einem der Fälle ausgesagt, er habe das weitere Leiden des Patienten und seiner Angehörigen beenden wollen. Die Uniklinik sprach in ihrer Mitteilung davon, die Patienten hätten sich im "Sterbeprozess" befunden.

Die Uniklinik hatte nach eigenen Angaben die Staatsanwaltschaft unverzüglich nach einem ersten Verdacht informiert und den Mediziner vom Dienst freigestellt. Er war am 18. November festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat er sich zuletzt nicht mehr zu den Vorwürfen geäußert.

Impfstoff von Johnson & Johnson soll rasch zum Einsatz kommen

Nachdem die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) nach einer erneuten Überprüfung grünes Licht für den Corona-Impfstoff des US-Herstellers Johnson & Johnson gegeben hat, soll er rasch auch in Deutschland zum Einsatz kommen. "Nach der Entscheidung der EMA werden wir den JJ-Impfstoff jetzt zeitnah an die Länder ausliefern, ab übernächster Woche auch an die Praxen", sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Die EMA habe einen Warnhinweis formuliert, dass beim Einsatz dieses Impfstoffes in sehr seltenen Fällen Hirnvenenthrombosen auftreten könnten. "Dieser Hinweis wird in die Fachinformationen integriert", sagte der Sprecher. Laut Impflieferplan des Ministeriums sollen in einer ersten Lieferung 232.800 Dosen an die Bundesländer gehen.

Johnson & Johnson hatte am Dienstag nach der EMA-Mitteilung erklärt, dass die Markteinführung seines Impfstoffes in Europa fortgesetzt werde. Das Präparat soll auch in Deutschland eingesetzt werden und die Impfungen beschleunigen – inzwischen ist ein Fünftel der Bundesbürger mindestens ein Mal gegen das Coronavirus geimpft.

Spahn: Jeder dritte Corona-Patient stirbt in Klinik

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat für weniger Kontakte als Voraussetzung für die Rettung von Menschenleben in der dritten Corona-Welle geworben. 5.000 Menschen lägen derzeit mit Covid-19 auf den Intensivstationen – "Tendenz weiter steigend, bei sinkendem Alter der Patienten", sagte Spahn am Mittwoch in der Schlussberatung des Gesetzes für eine Bundes-Notbremse im Bundestag. Jeder dritte Covid-19-Patient in den Kliniken sterbe – nicht nur auf den Intensivstationen. Patientinnen und Patienten müssten in der dramatischen Lage in den Kliniken bereits verlegt, Nicht-Covid-Behandlungen verschoben werden.

Die Zahl der Intensivpatienten folge dabei der Zahl der Neuinfektionen, betonte Spahn. Der Zusammenhang sei eindeutig. "Zwei Drittel aller Ausbrüche finden im Moment in Deutschland im privaten Bereich statt", erläuterte er. "Bei den 6- bis 20-Jährigen sehen wir gerade sehr, sehr viele Infektionen." Spahn rief deshalb zur Zustimmung zu dem Gesetzentwurf auf, der der Kontaktreduzierung dienen soll: "Die Lage ist ernst, sehr ernst." Er sagte: "Wenn wir Leid vermeiden können, sollten wir es vermeiden."

Die Zahl der Geimpften wachse zwar zügig. "Anfang Mai wird es jeder Vierte sein, in wenigen Wochen jeder Dritte", sagte Spahn. Aber: "Impfen und Testen alleine reicht nicht, um die dritte Welle zu brechen.

Frankreich will im Mai Außengastronomie öffnen

Ungeachtet hoher Corona-Infektionszahlen plant die französische Regierung eine deutliche Lockerung der Auflagen. Ab Mitte Mai soll erstmals seit gut einem halben Jahr die Außengastronomie wieder öffnen, wie Regierungssprecher Gabriel Attal am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung mit Präsident Emmanuel Macron in Paris mitteilte. Bereits ab dem kommenden Montag können viele Schüler wieder zum Unterricht gehen.

Nach den Worten Attals sollen "bestimmte Terrassen" von Restaurants, Cafés und Bars Mitte Mai wieder öffnen. Das gleiche gelte für Kultureinrichtungen. Am 3. Mai soll zudem die Zehn-Kilometer-Grenze fallen, innerhalb derer sich die Bürger tagsüber rund um ihre Wohnung bewegen können.

Ein Regierungsmitglied hatte zuvor der Nachrichtenagentur AFP gesagt, auch die landesweite nächtliche Ausgangssperre zwischen 19.00 Uhr und 06.00 Uhr morgens könnte im Mai gelockert werden sowie Geschäfte wieder aufmachen. Frankreich ist seit Anfang April landesweit im Lockdown.

59 Fälle von Hirnthrombosen nach Astrazeneca-Impfung gemeldet

Immer wieder gab es Meldungen zu Thrombosen nach Impfungen mit Astrazeneca. Das Paul-Ehrlich-Institut meldet nun aktuelle Zahlen aus Deutschland. Mehr dazu lesen Sie hier.

Versorgungsengpässe in Kliniken befürchtet

Ärzte und Kliniken warnen angesichts der hohen Zahl von Covid-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen vor verschärften Engpässen bei der Versorgung anderer Patienten. "Wenn sich die Infektionslage in den nächsten Wochen nicht entspannt, werden viele Kliniken an den Punkt kommen, dass sie Operationen nicht nur um ein paar Wochen, sondern um Monate verschieben müssen", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

90 Prozent der Kliniken stellten aktuell mehr als 10 Prozent der Eingriffe zurück, 50 Prozent sogar mehr als 20 Prozent. Bei einzelnen Eingriffen, zum Beispiel beim Hüftgelenksersatz, würden im Schnitt schon wieder 40 Prozent abgesagt, so Gaß. "Je länger die dritte Pandemiewelle dauert, desto massiver werden die Engpässe bei planbaren Eingriffen."

Führende Intensivmediziner zeigten sich ebenfalls besorgt. Bereits jetzt seien in vielen Kliniken nur noch zehn Prozent der Intensivbetten frei, oft also nur ein einziges Bett. "Wenn wir deutlich über 6.000 Covid-Intensivpatienten kommen, ist im gesamten Krankenhaus nur noch Krisenmedizin möglich", sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), den Funke-Zeitungen.

Andere Mediziner warnten vor Alarmismus. "Er sei durch die tatsächlichen Zahlen nicht gestützt. "Nicht mal ein Viertel der 22.000 Intensivbetten in Deutschland sind mit Covid-19-Patienten belegt", sagte Thomas Hermann Voshaar, Chefarzt der Lungenklinik Bethanien Moers, der "Bild" (Mittwoch).

Corona-Warn-App 2.0 mit Check-in-Funktion veröffentlicht

Das große Update für die Corona-Warn-App ist da. Wichtigste neue Funktion: Ein Check-in für Veranstaltungen. Damit bietet die App nun eine ähnliche Funktion wie Luca – allerdings datensparsam umgesetzt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Fast 300.000 Neuinfektionen in Indien

In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium 295.041 Neuinfektionen – so viele wie nie zuvor binnen 24 Stunden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle auf über 15,6 Millionen. Das ist weltweit der zweithöchste Wert nach den USA mit mehr als 31 Millionen Fällen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um 2.023 auf 182.553 – auch das ist der bislang steilste Anstieg an einem Tag.

Teheran: Nicht genügend Leichenhallen für Corona-Tote

Wegen der rasant steigenden Zahlen der Corona-Toten in der iranischen Hauptstadt könnte der Teheraner Zentralfriedhof Behescht Sahra schon bald nicht mehr über genügend Leichenhallen verfügen. "Falls es noch schlimmer werden sollte, haben unsere jetzigen Leichenhallen nicht mehr genügend Kapazität, um die vielen Toten aufzubewahren," sagte Resa Karami, Leiter der Krisenabteilung in der Teheraner Stadtverwaltung, der Nachrichtenagentur Ilna am Dienstag.

Das Gesundheitsministerium hat in der vergangenen Woche über 3.000 Corona-Tote registriert, fast ein Drittel von ihnen in Teheran. Seitdem mussten Medienangaben zufolge auf dem Zentralfriedhof der Hauptstadt Extraschichten eingelegt werden. Der Corona-Krisenstab warnt vor einer "Corona-Todeswelle" im Iran. Besonders schlimm könnte es in der Millionenmetropole Teheran werden, falls die erneut verhängten Lockdowns nicht strikt eingehalten werden sollten.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums am Dienstag wurden in den vergangenen 24 Stunden fast 400 Corona-Tote und über 25.000 Neuinfektionen erfasst. Damit ist seit Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 die Gesamtzahl der Corona-Toten im Land auf über 67.000 gestiegen, die der mit dem Virus infizierten auf fast 2,3 Millionen.

Fast 60.000 Neuinfektionen in den USA

In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 59.997 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt haben sich damit mehr als 31,86 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um mindestens 905 auf 568.950. Weltweit weisen die USA die höchsten Infektions- und Todesfälle auf.

Dänemark "leiht" Schleswig-Holstein 55.000 Astrazeneca-Impfstoffdosen

Dänemark will dem benachbarten deutschen Bundesland Schleswig-Holstein 55.000 Dosen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca vorerst überlassen. Die Regierung reagiere damit auf eine Anfrage des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU), teilte das dänische Außenministerium am Dienstag mit. Dänemark hatte als erstes Land in Europa die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca nach Berichten über Blutgerinnsel dauerhaft eingestellt.

Die Impfstoffdosen würden Dänemark "in einem vereinbarten zeitlichen Rahmen" zurückerstattet, fügte das Ministerium hinzu. Dänemark impft derzeit mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna. Das Astrazeneca-Vakzin könnte nach offiziellen Angaben zu einem späteren Zeitpunkt aber auch wieder genutzt werden, "falls sich die Situation ändert". Dänemark verfügt über einen Vorrat von etwa 200.000 Astrazeneca-Dosen.

Wegen sehr selten auftretender Fälle von Blutgerinnseln wird der Astrazeneca-Impfstoff in vielen EU-Ländern nur noch an bestimmte Altersgruppen verimpft, in Deutschland nur an über 60-Jährige. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA und die Weltgesundheitsorganisation WHO empfehlen das Vakzin jedoch weiterhin für alle Altersgruppen und betonen, die Vorteile seien höher zu bewerten als die Risiken.

Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen erreicht fast 5.000

Die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen in Deutschland hat fast die Marke von 5.000 erreicht. Laut dem Divi-Intensivregister wurden am Dienstag insgesamt 4.949 schwer kranke Corona-Patienten in deutschen Krankenhäusern behandelt. Zuletzt hatte es solch eine Auslastung der Intensivkapazitäten Mitte Januar gegeben.

Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, nannte die Lage auf den Intensivstationen "nach wie vor besonders angespannt". Jeden Tag müssten neue, oftmals sehr junge Covid-19-Patienten in ihren Dreißigern oder Vierzigern aufgenommen werden. Der Druck sei groß, weil auch andere Notfälle und Operationen versorgt werden müssten.

Marx appellierte an die Politik, das Infektionsschutzgesetz zügig zu verabschieden. Dies sei dringend nötig, damit "die Lage nicht weiter eskaliert und unser Gesundheitssystem nicht überfordert wird". Der Bundestag soll am Mittwoch die bundesweite Notbremse zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschließen. Am Donnerstag soll das neue Infektionsschutzgesetz dann den Bundesrat passieren, um in der kommenden Woche in Kraft zu treten.

Sachsen hebt Impfpriorisierung für Astrazeneca in Praxen auf

In Sachsen können sich ab sofort alle Bürger in Arztpraxen mit dem Impfstoff von Astrazeneca impfen lassen. Wie Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) nach einer Kabinettssitzung in Dresden mitteilte, ist damit die Impfpriorisierung für diesen Impfstoff komplett aufgehoben.

Es gibt allerdings Bedingungen: Die Impfung darf in den am Impfprogramm beteiligten Praxen nur nach einer ausführlichen Beratung erfolgen. Sowohl der Arzt als auch der impfwillige Bürger müssen zustimmen. Bisher wurde der Impfstoff nur Menschen im Alter ab 60 Jahren verabreicht.

"Wir kommen in Sachsen mit dem Impfen gut voran", sagte Köpping. Derzeit würden täglich bis zu 39.000 Dosen gespritzt. Bei Erstimpfungen liege die Impfquote nunmehr bei 19,9 Prozent (bundesweit: 19,8 Prozent), bei der Zweitimpfung seien es 7,3 (6,6) Prozent. Alle 13 Impfzentren sollen bis zum 30. Juni in Betrieb bleiben. Danach soll das Impfgeschehen vor allem auf die Hausärzte und Betriebsärzte übergehen.

Störungen: NRW-Corona-Daten am Dienstag unvollständig

Die Corona-Fallzahlen für Nordrhein-Westfalen sind am Dienstag nur unvollständig an das Robert Koch-Institut übermittelt worden. "Seit gestern Abend bestehen erhebliche Störungen im Landesverwaltungsnetz", berichtete eine Sprecherin des Landeszentrums Gesundheit (LZG.NRW) in Bochum.

Eine größere Zahl von Meldungen der Gesundheitsämter habe das LZG noch nicht erreicht. "Die angegebenen Werte sind daher leider unvollständig, wir bitten um Verständnis." Die Techniker des LZG würden derzeit fieberhaft versuchen, die Störungen in den Griff zu bekommen. Über den Grund der Störungen wurde zunächst nichts bekannt. Über die Probleme hatte zuvor der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet.

Auf der Grundlage der noch vor Eintritt der Störungen übermittelten Daten hatte das RKI am Morgen eine NRW-weite Inzidenz von 168,5 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen angegeben, 2,7 weniger als am Vortag. Aus einer Übersichtstabelle ging dabei hervor, dass große Städte wie Köln, Düsseldorf oder Duisburg keinen einzigen neuen Fall gemeldet hatten.

Verwirrung um stark gesunkenen Inzidenzwert in Köln

Die Corona-Zahlen in Köln sind weiterhin hoch, auch wenn am Dienstag ein deutlich niedrigerer Wert als am Vortag gemeldet wurde. Dahinter steckte jedoch nur ein Fehler. Mehr dazu lesen Sie hier.

Jeder Fünfte bereits einmal geimpft

Jeder Fünfte in Deutschland ist bereits zum ersten Mal gegen das Coronavirus geimpft worden. Knapp 16,8 Millionen Menschen erhielten bis Montag die Erstimpfung, was einer Quote von 20,2 Prozent entsprach, wie aus aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag hervorging.

Die Erst- und Zweitimpfung erhielten bisher fast 5,6 Millionen Menschen. Damit sind 6,7 Prozent vollständig geimpft. Insgesamt wurden in Deutschland rund 22,4 Millionen Impfdosen verabreicht.

Das Bundesgesundheitsministerium rechnet damit, dass die Impfungen im zweiten Quartal weiter Fahrt aufnehmen, weil mehr Impfstoff geliefert wird und auch die Hausärzte in größerem Umfang mit einsteigen. Die Betriebsärzte sollen dann laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ab Juni regelhaft mitimpfen.

Lauterbach: Ausgangsbeschränkungen senken R-Wert deutlich

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach hält Ausgangsbeschränkungen nach wie vor für sinnvoll. Die FDP spricht von "massiven Grundrechtseingriffen" – und will notfalls klagen. Lesen Sie hier mehr.

Hongkonger Behörden verhängen zweiwöchiges Landeverbot für Flüge aus Indien

Nach Dutzenden Corona-Fällen auf einem Flug aus Indien hat Hongkong ein sofortiges zweiwöchiges Landeverbot für Maschinen aus Indien und anderen Ländern erlassen. Die Maßnahme gelte auch für Pakistan und die Philippinen, teilten die Behörden des chinesischen Sonderverwaltungsgebiets am Montag mit. Mindestens 49 Menschen, die sich am 4. April an Bord eines Flugzeugs der indischen Airline Vistara befunden hatten, waren demnach positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Wie viele Menschen insgesamt an Bord des Vistara-Flugs waren, teilten die Behörden nicht mit. In der Maschine haben 188 Passagiere Platz.

Indien, Pakistan und die Philippinen wurden von den Hongkonger Behörden als "Hochrisikogebiete" eingestuft. Begründet wurde dies damit, dass dort bei Coronaviren erstmals die Mutation N501Y nachgewiesen worden sei, wie sie etwa bei der britischen Coronavirus-Variante B.1.1.7 zu finden ist.

Bericht: Hausärzte erhalten 500.000 Impfdosen mehr

Die niedergelassenen Ärzte in Deutschland sollen einem Bericht zufolge in der kommenden Woche 500.000 Corona-Impfdosen mehr erhalten als bisher geplant – allerdings nur noch den Impfstoff von Biontech und Pfizer. Wie die "Rheinische Post" unter Berufung auf die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) berichtete, wird der Bund den Praxen "für die Woche vom 26. April bis 2. Mai ausschließlich den Impfstoff von Biontech/Pfizer bereitstellen, mit zwei Millionen Dosen aber deutlich mehr, als bisher avisiert waren".

Ursprünglich sollten in der letzten Aprilwoche demnach rund 1,5 Millionen Impfdosen an die Praxen gehen, davon drei Viertel Biontech und ein Viertel Astrazeneca. "Durch die höhere Liefermenge können Vertragsärzte nunmehr 24 bis 48 Dosen für die Woche vom 26. April bis 2. Mai ordern", zitierte die Zeitung aus einer Mitteilung der KBV an die Praxen. "Nunmehr erhalten die Arztpraxen ausschließlich Impfstoff von Biontech-Pfizer."

Österreich will Mitte Mai alle Bereiche wieder öffnen

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigt für Mitte Mai umfassende landesweite Öffnungsschritte an. Den Öffnungsplan wolle die Regierung Ende der Woche präsentieren, sagt der konservative Politiker im ORF-Radio-Interview. "Von Tourismus über Gastronomie, von Kultur bis Sport, denn alle Bereiche brauchen endlich wieder einen Schritt Richtung Normalität." Die Öffnungen würden mit sehr strengen Auflagen verbunden. Für den Handel seien zwar keine Zutrittstests geplant, sehr wohl aber für die Gastronomie und den Tourismus.

Im Juni und Juli sollen die Sicherheitskonzepte dann gelockert werden. Derzeit gibt es in Österreich regional unterschiedliche Maßnahmen. Während in Wien und Niederösterreich bis Anfang Mai ein harter Lockdown gilt, sind die Schulen und der Handel in allen anderen Bundesländern geöffnet.

Lehrerverband: Grenzwerte für Schulschließungen zu hoch

Der deutsche Lehrerverband fordert, die geplante Corona-Notbremse des Bundes noch einmal nachzuschärfen und Schüler früher in den Distanzunterricht zu schicken als bisher vorgesehen. Es sei zwar ein Fortschritt, dass der maßgebliche Inzidenzwert für Schulschließungen von 200 auf 165 gesenkt worden sei, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Dienstag. "Doch auch eine Inzidenz von 165 ist noch deutlich zu hoch."

Bund und Länder wollen mit der Änderung des Infektionsschutzgesetzes einheitliche Regelungen im Kampf gegen die dritte Corona-Welle festschreiben. In einem ersten Entwurf des Bundes war unter anderem vorgesehen, dass Schulen in den Distanzunterricht wechseln müssen, wenn binnen einer Woche mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert werden.

Dieser Schwellenwert soll nun aber gesenkt werden. Nach der Beschlussempfehlung des maßgeblichen Gesundheitsausschusses, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, sollen Schulen schon bei einer Inzidenz von 165 keinen Präsenzunterricht mehr anbieten dürfen. In vielen Regionen liegt die Inzidenz zurzeit deutlich höher. Abschlussklassen und Förderschulen sollen vom Stopp des Schulbesuchs ausgenommen werden können.

Produktion von Johnson & Johnson-Impfstoff in US-Werk nach Panne gestoppt

Nach einer Panne bei der Herstellung des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson hat die US-Arzneimittelbehörde FDA einen Produktionsstopp in dem betroffenen Werk in den USA gefordert. Die Firma Emergent BioSolutions, die das Werk in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland betreibt, erklärte am Montag in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC, die FDA habe verlangt, die Produktion bis zum Abschluss einer laufenden Untersuchung auszusetzen.

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson hatte Ende März bestätigt, dass eine Charge seines Impfstoffs in der Produktionsstätte in Baltimore "nicht den Qualitätsanforderungen" entsprochen habe. Johnson & Johnson nannte selbst keine Zahlen. Laut der "New York Times" waren 15 Millionen Impfdosen unbrauchbar. Johnson & Johnson kündigte trotz der Panne an, im April 24 Millionen zusätzliche Dosen zu liefern.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson hatte in den USA Ende Februar eine Notfallzulassung erhalten. Mitte März wurde das Vakzin dann auch in der EU zugelassen. Anders als in den USA ist der Impfstoff in der Europäischen Union aber noch nicht im Einsatz.

RKI-Zahlen am Dienstag

Die Gesundheitsämter melden mehr als 9.000 Neuinfektionen binnen eines Tages. Auch die Zahl der Todesfälle ist hoch. Immerhin: Der bundesweite Inzidenzwert ist erstmals wieder leicht gesunken. Lesen Sie hier mehr.

Ausbruch trotz Schnelltest – Besucher trägt Virus in Klinik

Corona-Ausbruch in einem Dortmunder Klinikum: Obwohl ein Mann negativ schnellgetestet wurde, war er mit dem Coronavirus infiziert. Bei einem Besuch im Krankenhaus verbreitete sich das Virus. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ministerium: Knapp 1,6 Milliarden Euro für Corona-Forschung

Das Bundesforschungsministerium investiert in den Jahren 2020 und 2021 nach eigenen Angaben fast 1,6 Milliarden Euro in die Forschung zu Covid-19. Davon gehen rund 627 Millionen Euro an die Impfstoff-Hersteller Biontech in Mainz und Curevac in Tübingen. Im Jahr 2020 gab der Bund fast 2,9 Milliarden Euro für die Bereiche Gesundheitsforschung und -wirtschaft aus, davon 2,6 Milliarden Euro über das Forschungsministerium. Das Geld für die Corona-Forschung stellt der Bund einem Ministeriumssprecher zufolge zusätzlich zu diesen laufenden Ausgaben zur Verfügung.

Zu den Hauptakteuren der institutionellen Corona-Forschung zählen demnach das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). Das HZI, in dem zurzeit 33 Gruppen an der Erforschung von Covid-19 arbeiten, erhielt demnach gut 32 Millionen Euro. Im DZIF befassten und befassen sich seit Beginn der Pandemie 17 Projekte mit SARS-CoV-2, wofür das DZIF 5,8 Millionen Euro bereitstellte. In zehn weiteren Projekten arbeitet das DZIF seit einigen Jahren an der Coronaforschung. Zwischen 2016 und 2015 stehen hierfür knapp 27,5 Millionen Euro zur Verfügung.

In den vergangenen zehn Jahren hat das Ministerium sein Budget für die Gesundheitsforschung – zu dem die Biotechnologie zählt – stetig erhöht. Flossen 2010 noch knapp 1,9 Milliarden Euro in diesen Bereich, waren es 2019 fast 2,5 Milliarden Euro.

Impfungen in den USA für alle Erwachsenen freigegeben

Mit sofortiger Wirkung sind die Corona-Impfungen in den USA für alle über 16-Jährigen freigegeben worden. Das gab Joe Biden in einer Videobotschaft bekannt. Er habe gute Neuigkeiten, begann der Präsident die Mitteilung. Es gebe genug Impfstoff in den USA, die Amerikaner müssten sich und andere beschützen. "Bitte, lassen Sie sich impfen", appellierte Biden.

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Bereits jetzt ist in den USA jeder zweite Erwachsene erstgeimpft, jeder dritte hat bereits vollen Impfschutz gegen das Coronavirus.

RKI-Präsident Wieler: Können Corona nicht ausrotten

Die Menschheit muss sich nach Ansicht des Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, auf ein dauerhaftes Leben mit Corona einstellen. "Ein Virus, das eine Menge Tierarten infizieren kann, das lässt sich nicht ausrotten", sagte Wieler am Montag. Hier lesen Sie mehr.

Gesundheitsausschuss billigt Änderungen an Corona-Notbremse

Der Gesundheitsausschuss des Bundestags hat die geänderte Vorlage für die bundesweit einheitliche Corona-Notbremse gebilligt. In einer Sondersitzung stimmten die Ausschussmitglieder von Union und SPD am Dienstagnachmittag für den Gesetzentwurf, wie die Bundestags-Pressestelle mitteilte. Linke, FDP und AfD stimmten dagegen, die Grünen enthielten sich.

Die vom Kabinett beschlossene Fassung wurde dahingehend geändert, dass die Ausgangssperre in Gegenden mit einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 von 22 Uhr bis 5 Uhr gilt und nicht bereits ab 21 Uhr. Bis 24 Uhr soll zudem Spazierengehen und Joggen erlaubt bleiben, wenn die Person allein unterwegs ist.

In der Kabinettsfassung war zudem vorgesehen, dass es in den Schulen ab einer Inzidenz von 200 keinen Präsenzunterricht mehr geben darf. Die Koalition beschloss hingegen, dass ab einer Inzidenz von 100 Wechselunterricht vorgeschrieben wird; ab einer Inzidenz von 165 gibt es nur noch Distanzunterricht. Über den veränderten Gesetzentwurf stimmt der Bundestag am Mittwoch ab. Am Donnerstag berät der Bundesrat abschließend über die Vorlage.

Run auf Impftermine für über 60-Jährige

Manch ein über 60-jähriger Baden-Württemberger wählte sich am Montag die Finger wund, ohne einen Impftermin zu ergattern – andere hatten Glück. Zum ersten Mal war die Vergabe von Impfzeiten für diese Altersgruppe geöffnet. Bisher musste man mindestens 70 Jahre alt sein oder Vorerkrankungen oder einen bestimmten Beruf haben. Das Sozialministerium war von einem großen Andrang ausgegangen und hatte vor allem die über 70-Jährigen vergangene Woche noch einmal aufgerufen, sich noch schnell einen Termin geben zu lassen.

Zuletzt hätten die Impfstofflieferungen deutlich zugenommen, gleichzeitig seien Termine für Impfungen mit Astrazeneca in einzelnen Zentren freigeblieben, hieß es. Laut Ministerium haben die Impfwilligen keinen Einfluss darauf, welchen Impfstoff sie bekommen. Dies entscheiden die Impfzentren. Wem der verwendete Impfstoff nicht passt, dem stehe der Weg über eine Hausarztpraxis offen, sagte eine Ministeriumssprecherin.

Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) resümierte: "Die Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen sind abgeschlossen. Die große Mehrheit der über 80-Jährigen in Baden-Württemberg ist geimpft." Über die Warteliste der über 80-Jährigen konnte laut Lucha über 160.000 Menschen geholfen werden, sie sei abgearbeitet. In der vergangenen Woche wurden etwa eine Million Termine in Baden-Württemberg vergeben, Lucha zufolge ein neuer Rekord.

Betriebsärzte sollen ab Juni in Corona-Impfungen einsteigen

In die Corona-Impfungen sollen nach Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ab Juni auch Betriebsärzte einsteigen. "Wie angekündigt, gewinnt die Impfkampagne im zweiten Quartal deutlich an Geschwindigkeit", sagte der CDU-Politiker am Montag mit Blick auf aktuellen Lieferzusagen der Hersteller Biontech und Moderna. Dazu würden noch Dosen von Astrazeneca und Johnson & Johnson kommen. "Damit erhalten Arztpraxen und Länder mehr Planungssicherheit für Mai und Juni. Und das ermöglicht uns, bereits im Juni auch die Betriebsärzte in die Impfkampagne zu integrieren."

Biontech will laut Ministerium im zweiten Quartal 50,3 Millionen Dosen liefern und damit zehn Millionen mehr als zunächst angekündigt. Von Moderna werden demnach 6,4 Millionen Dosen erwartet. Von Biontech sollen Arztpraxen im Mai wöchentlich jeweils 1,58 Millionen Dosen bekommen, im Juni jeweils mehr als 3,3 Millionen Dosen pro Woche.

In der letzten April-Woche sollen die Praxen den Planungen zufolge von Biontech knapp 2,1 Millionen Dosen bekommen. Daneben sind für die regionalen Impfzentren der Länder 1,9 Millionen Dosen von Biontech, Astrazeneca und Moderna vorgesehen.

In Schweden landen täglich Hunderte Impfdosen im Müll

In der Region Stockholm müssen nach Angaben eines Chefarztes jeden Tag Hunderte Dosen des Astrazeneca-Impfstoffs weggeworfen werden, weil die Leute sich weigern, damit geimpft zu werden. In einem Interview des schwedischen Fernsehens SVT sagte Johan Styrud vom Stockholmer Ärzteverband, es gelinge nicht, schnell genug andere Impfwillige zu finden. Wenn der Impfstoff nicht innerhalb weniger Stunden verabreicht werde, müsse er weggeschmissen werden, so Styrud.

Nachdem in Zusammenhang mit dem Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca einige Fälle von Blutgerinnsel aufgetreten sind, wird der Wirkstoff in Schweden nur noch an über 65-Jährige verabreicht. Dem Bericht zufolge sagen einige Patienten ihren Termin ab, wenn sie erfahren, dass sie mit dem Astrazeneca-Mittel geimpft werden sollen. Andere würden an der Tür der Impfzentren wieder kehrtmachen. Styrud betonte, dass der Nutzen der Impfung sehr viel größer sei als das Risiko von Komplikationen.

Mangelnde Impfbereitschaft gibt es offenbar auch in Berlin: Dort hat die Gesundheitsverwaltung bisher 1.673.850 schriftliche Einladungen zur Corona-Impfung verschickt. Daraufhin haben bislang aber erst 812.521 Personen einen Termin vereinbart. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

Epidemiologe für neue Corona-Kennzahl – Erkrankte statt Infizierte

Gérard Krause, Epidemiologe am Braunschweiger Helmholtz-Institut, hält die Zahl der Covid-Erkrankten für relevanter als die Zahl der Corona-Infizierten. "Wegen der Zunahme an Testaktivität, die ja erwünscht ist, und auch der Zunahme der Impfungen, die ebenfalls erwünscht ist, werden wir zwar weiterhin viele Infektionen sehen, aber hoffentlich deutlich weniger Erkrankungen", sagte Krause am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Insbesondere die Neuaufnahme von Covid-Patienten auf Intensivstationen bilde "sehr zeitnah und sehr gut die Dynamik der Pandemie ab".

Ein zusätzlicher Effekt durch die geplanten Ausgangsbeschränkungen zwischen 21 und 5 Uhr sei nicht sehr groß, betonte Krause weiter. "Gerade aus Frankreich gibt es entsprechende Beobachtungen, dass Menschen sich dann vor der Ausgangssperre gegenseitig besuchen und möglicherweise die ganze Nacht auf improvisiertem, verengtem Raum miteinander verbringen." Man dürfe sich keinen allzu großen zusätzlichen Effekt von Ausgangssperren erhoffen.

Auch von einer Aufweichung der Impfpriorisierung hält der Epidemiologe nicht viel. "Wir kennen noch viel zu viele Menschen, die hochbetagt sind oder gesundheitliche Risikofaktoren haben, die gerne geimpft würden, aber noch keine Impfung bekommen haben", sagte Krause. Diese Menschen sollten auch weiterhin den Vortritt haben.

EU bestellt weitere 100 Millionen Dosen Biontech

Die Europäische Union hat eine Bestelloption über die Lieferung von weiteren 100 Millionen Dosen des Impfstoffs von Biontech und Pfizer gezogen. Damit erhalten die 27 EU-Mitgliedsstaaten in diesem Jahr insgesamt 600 Millionen Dosen, wie Biontech und Pfizer mitteilen.

Walter-Borjans: Beratungen auf gutem Weg

Die Regierungsfraktionen von CDU/CSU und SPD sind sich in den Beratungen über das Infektionsschutzgesetz laut SPD-Chef Norbert Walter-Borjans "sehr nahe" gekommen. Es sei normal, dass Entscheidungen etwa über Ausgangsbeschränkungen durch das Bundesverfassungsgericht überprüft würden, sagt Walter-Borjans im Deutschlandfunk.

Italien will offenbar mRNA-Impfstoff produzieren

Italien bemüht sich einem Bericht der "Financial Times" zufolge um die Produktion von Corona-Impfstoffen auf Grundlage der neuen mRNA-Technologie. Die Regierung habe bereits mit dem US-Biotechnologiekonzern Moderna, Novartis aus der Schweiz und der italienischen Firma Reithera gesprochen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf einen Insider.

Lernen unter freiem Himmel als Alternative?

Angesichts drohender Schulschließungen durch das geänderte Infektionsschutzgesetz haben Politiker mehrerer Fraktionen Unterricht unter freiem Himmel gefordert. "Unterricht im Freien oder die weitere Reduzierung der Lerngruppengrößen sind zu durchdenken, bevor Schulen geschlossen werden", sagte der familienpolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Marcus Weinberg, der "Bild".

Die Kinder und Jugendlichen seien nach der Zeit der Pandemie seelisch erschöpft. "Ab Juni beginnt zudem die Ferienphase. Es wäre eine Katastrophe, wenn möglicherweise bis Mitte August die Kinder keine Kita oder Schule mehr besuchen könnten", fügte Weinberg hinzu.

Die stellvertretende FDP-Vorsitzende Katja Suding sprach sich ebenfalls für Unterricht in Parks oder im Schulhof aus. "Ich unterstütze alle sinnvollen Maßnahmen, die Unterricht in Präsenz wieder möglich machen", sagte sie der "Bild". Schule im Freien könnte sinnvoll sein, Luftfilter und Hygienekonzepte in geschlossenen Räumen jedoch auch.

Die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Bärbel Bas sagte der Zeitung: "Durch die Wissenschaft ist belegt, dass Aktivitäten unter freiem Himmel sicherer sind als in geschlossenen Räumen. Daher klingt die Möglichkeit, Schulunterricht im Freien möglich zu machen, erst mal gut und wird von manchen Schulen bei gutem Wetter auch spontan genutzt."

Auch der Grünen-Abgeordnete Janosch Dahmen bezeichnete Schule im Freien als möglichen Ausweg: "Unterricht im Freien oder Exkursionen in Parks und Wäldern sind bei sinkender Inzidenz dann ein sehr pragmatischer und sinnvoller Schritt von Öffnungen", sagte er der "Bild".

Gericht kippt Schulschließungen in Buenos Aires

Ein Gericht in Buenos Aires hat die von der Regierung geplanten Schulschließungen als Maßnahme im Kampf gegen die Corona-Pandemie gekippt. Das Dekret "untergräbt direkt die Autonomie der Stadt Buenos Aires und ihre Polizeigewalt", erklärten die Richter am Sonntag. Mehrere Elternorganisationen und Bürgermeister Horacio Rodríguez Larreta hatten den Prozess angestrengt.

Der argentinische Justizminister Martín Soria kritisierte die Entscheidung als politisch motiviert. Der Staatsanwalt, die Richter und die Stadt müssten die Verantwortung für die gesundheitlichen Folgen dieser Entscheidung tragen, warnte er. Argentiniens Präsident Alberto Ángel Fernández hatte am Mittwochabend unter anderem eine 15-tägige Schließung von Schulen in Buenos Aires und den Außenbezirken ab Montag angekündigt.

China testet gemischte Impfstoffe

Chinesische Forscher testen die Wirksamkeit einer Kombination zweier Impfungen gegen Covid-19. In einer Studie mit rund 120 Teilnehmern werde zunächst eine Einzeldosis des Vakzins von Cansino verabreicht, gefolgt von einer Dosis des Herstellers Chiongqing Zhifei, wie aus Registrierungsdaten der klinischen Studie hervorgeht. Beide Impfstoffe sind als Zweifachimpfung Teil der chinesischen Impfkampagne.

Jeder zweite Erwachsene in den USA geimpft

Vier Monate nach der ersten Coronavirus-Impfung in den USA haben nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC mehr als die Hälfte aller Erwachsenen dort mindestens eine Impfdosis erhalten. 50,4 Prozent der Erwachsenen – rund 130 Millionen Menschen – wurde bis Sonntag mindestens eine Dosis verabreicht, wie aus CDC-Statistiken hervorging. Vollständig geimpft ist demnach bereits fast jeder dritte Erwachsene. In der besonders gefährdeten Altersgruppe ab 65 Jahren haben 81 Prozent eine erste Dosis erhalten, rund zwei Drittel sind vollständig geimpft.

Insgesamt wurden in dem Land mit etwa 330 Millionen Einwohnern bislang fast 210 Millionen Coronavirus-Impfungen verabreicht. Ausgeliefert wurden bislang mehr als 264 Millionen Dosen. Die erste Impfdosis in den USA wurde am 14. Dezember 2020 einer Krankenschwester in New York gespritzt.

Tschentscher will Einschränkung der Versammlungsfreiheit

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) will bei der geplanten Neufassung des Infektionsschutzgesetzes auch eine deutliche Einschränkung der Versammlungsfreiheit vornehmen. Er nehme das Demonstrationsrecht "sehr ernst", aber "es geht in dieser sehr ernsten Lage eben nicht, dass Tausende Menschen unterwegs sein können", sagte Tschentscher im Politik-Talk der Zeitung "Bild". Der SPD-Politiker verwies auf Großdemonstrationen zum Beispiel in Dresden und Leipzig. Wenn die dann aufgelöst werden sollten, "überfordert man die Polizei".

Kassenärzte rechnen mit Aufhebung der Impfpriorisierung im Mai

Die Kassenärzte erwarten, dass im Mai die bisherigen Impfpriorisierungen aufgehoben werden können. Wenn die Lieferungen wie zugesagt zunähmen, erhielten die Praxen im Mai deutlich mehr als jene 2,25 Millionen Dosen, die jede Woche an die Impfzentren gingen, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

"Im Mai sind neben den Hausärzten sukzessive auch die Fachärzte mit an Bord, und wir werden immer mehr gesunde Menschen und andere Personen außerhalb der derzeit berechtigten Gruppen impfen". Weiter sagte er: "Ich rechne damit, dass im Mai auch die Priorisierungsvorschriften sukzessive fallen und von dann an jeder Erwachsene eine Impfung erhalten kann."

Aus den priorisierten Risikogruppen seien bisher etwa 16 Millionen Menschen erstgeimpft, rund fünf Millionen gälten als vollständig immunisiert, sagte Gassen der Zeitung. Insgesamt gebe es in diesen Gruppen 23 Millionen Berechtigte. Da für die Impfzentren und Praxen im Mai jede Woche 4 bis 4,5 Millionen Impfdosen zur Verfügung stünden, hätten schon bald alle besonders Gefährdeten ein Impfangebot erhalten, so dass es für alle geöffnet werden könne.

Lauterbach: Noch sechs Wochen bis Impfeffekt sichtbar wird

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich auf Twitter erneut für einen harten Lockdown ausgesprochen. Im Vergleich zu Israel sehe man, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung erstgeimpft sein müsse, damit der Effekt der Impfungen sichtbar werde. Dies sei in Deutschland Ende Mai der Fall. Die Zeit bis dahin gelte es mit einem letzten Lockdown zu überbrücken, "um weit über 10.000 Menschen meist im Alter 40-60 J zu retten".

Er kritisierte die mangelnde Bereitschaft zu härteren Maßnahmen: "Viele Politiker scheuen eine konkrete Auseinandersetzung mit der Zahl der zu erwartenden Opfer bei einem zu soften Lockdown. Die Demonstranten gegen den Lockdown sieht man, die Opfer einer schwachen Politik bleiben anonym, selbst wenn sie sterben."

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Polizei rückt zu Hochzeit mit 100 Gästen an

Ein Brautpaar soll in Oberbayern mit rund 100 Menschen eine Hochzeit gefeiert und damit gegen die Corona-Regeln verstoßen haben. Nach einem Hinweis rückte die Polizei im Landkreis Weilheim-Schongau an. Zu diesem Zeitpunkt seien aber die meisten Gäste bereits nicht mehr anwesend gewesen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Namen der Teilnehmer seien aber bekannt. Es wurden Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz erstellt.

Nach der kirchlichen Trauung des Hochzeitspaares hatte sich die Hochzeitsgesellschaft den Angaben zufolge in Penzberg im Innenhof eines Klostergeländes an Tischen getroffen und es war ein Buffet aufgebaut. Eine Ausnahmegenehmigung für die Feier am Samstag lag demnach nicht vor.

Hunderte feierten in Saarbrückens Innenstadt

Massive Verstöße gegen Corona-Regeln hat die Polizei in der Nacht zum Sonntag bei Feiern von 400 bis 500 Menschen auf einem Platz in der Saarbrücker Innenstadt registriert. In der Menge sei eine Gruppe von 30 bis 40 Fans des 1. FC Saarbrücken aufgefallen, die Einsatzkräfte vor Ort lautstark beleidigte und sie mit Flaschen bewarf, wie das Landespolizeipräsidium am Sonntag mitteilte. Diese Personen hätten erst gestoppt werden können, nachdem weitere Einsatzkräfte hinzu gekommen seien.

Auch wenn sich Personen in der Dunkelheit in der Menschenmenge teilweise verstecken konnten: Die Ermittlungen gegen die Rädelsführer liefen auf Hochtouren, teilte die Polizei mit. Angriffe gegen Einsatzkräfte und Polizisten könnten nicht geduldet werden. Das Verhalten der Feiernden auf dem St. Johanner Markt in Saarbrücken werde für eine Vielzahl rechtliche Folgen nach sich ziehen.

Da bisherige Appelle von Teilen der Bevölkerung zur Einhaltung von Corona-Vorschriften nicht beachtet würden, werde die Polizei "nun mit starker Präsenz landesweit Kontrollen durchführen und Verstöße ahnden", hieß es. Mit der neuen Corona-Verordnung ab diesem Montag ist im Saarland die Landespolizei für die komplette Überwachung der Einhaltung der Corona-Regeln zuständig.

Lage in Indien spitzt sich zu – Impfstoffproduktion gefährdet

Eine zweite Pandemiewelle stürzt Indien derzeit in eine Katastrophe: Neben einem Höchststand von 261.500 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gibt es nun noch ein weiteres Problem: In Indien, dem größten Impfstoffhersteller der Welt, warten Millionen Menschen auf Covid-19-Impfstoffe. Das berichtet "CNN".

Die Impfstoffvorräte vor Ort sind versiegt. Mindestens fünf Bundesstaaten meldeten schwere Engpässe und drängten die Regierung zum Handeln. In Indien werden in der Regel mehr als 60 Prozent aller weltweit verkauften Impfstoffe hergestellt. Das Serum Institute of India (SII) ist der größte Impfstoffhersteller der Welt.

Aufgrund seiner enormen Produktionskapazitäten hat sich das Land als wichtiger Akteur an Covax beteiligt, der globalen Initiative zur gemeinsamen Nutzung von Impfstoffen, die einkommensschwächeren Ländern vergünstigte oder kostenlose Dosen zur Verfügung stellt. Gemäß der ursprünglichen Vereinbarung, die letztes Jahr bekannt gegeben wurde, würde SII bis zu 200 Millionen Dosen für bis zu 92 Länder herstellen. Das sorgt im eigenen Land nun für Probleme.

Insgesamt wurde nun bei fast 14,8 Millionen Menschen das Coronavirus nachgewiesen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Indien mit seinen rund 1,35 Milliarden Einwohnern weist damit weltweit die zweitmeisten Ansteckungsfälle auf, nach den USA, die mehr als 31 Millionen Fälle verzeichnen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus steigt in Indien binnen 24 Stunden um 1.501 auf 177.150.

Polizei verbannt mehr als hundert Einreisende

Wegen der verschärften Einreisebeschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern hat die Polizei am Samstag in den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald insgesamt 620 Fahrzeuge entlang der Landesgrenzen kontrolliert. 69 Fahrzeuge mit 112 Insassen wurden von den Beamten wieder abgewiesen, wie die Polizei bekannt gab. Insgesamt verliefen die Kontrollen demnach ruhig.

Seit November sind Hotels und Pensionen in dem bei Touristen beliebten Bundesland wieder geschlossen. Längere Urlaubsaufenthalte und selbst Tagesausflüge aus anderen Bundesländern sind seit Monaten grundsätzlich verboten. Ausnahmen soll es nach Angaben der Landesregierung nach wie vor für Besuche der Kernfamilie geben. Dazu zählen etwa Eltern, Kinder und Geschwister.

Auch wer aus einem anderen Bundesland kommt und einen Zweitwohnsitz im Nordosten hat, muss diesen bis spätestens Freitag kommender Woche verlassen, wie die Landesregierung in Schwerin am Samstag mitteilte. Dies gelte auch für Dauercamper, Kleingartenpächter sowie Bootseigentümer aus anderen Bundesländern.

GroKo will Entwurf für Corona-Notbremse wohl verschärfen

Die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD wollen den Entwurf der Bundesregierung zum Infektionsschutzgesetz verschärfen. Der "Welt am Sonntag" zufolge haben die Fraktionen am Samstag verhandelt und ihre Positionen dabei angenähert. Die Union bestand nach Informationen von Reuters aus Koalitionskreisen darauf, dass die Schulen nicht erst ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 schließen sollen. Dies ist in dem Entwurf der Regierung vorgesehen, wird aber von Gesundheitsexperten als nicht ausreichend angesehen. Die Länderchefs wehren sich allerdings dagegen, dass der Bund Vorgaben für die Schulen schon ab einer Inzidenz von 100 machen will.

Am Sonntag wollen sich die Koalitionsfraktionen einigen. Am Montag soll es sowohl bei der SPD als auch bei der CDU/CSU Sonder-Fraktionssitzungen zum Infektionsschutzgesetz geben. Die zweite und dritte Lesung im Bundestag ist für Mittwoch vorgesehen, dann muss noch der Bundesrat zustimmen.

Als besonders umstritten gelten die bisher vorgesehenen Ausgangsbeschränkungen von 21 Uhr bis fünf Uhr morgens, gegen die einige Ministerpräsidenten Bedenken haben. Die FDP hat mit einer Verfassungsklage gedroht. "Für die SPD ist nach wie vor wichtig, dass Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, während der Ausgangsbeschränkungen zu joggen oder vor die Tür zu gehen", sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Wiese der "Welt am Sonntag". Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte eine Ausgangssperre gefordert.

Israel hebt Maskenpflicht im Freien auf

Gut ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie ist die Maskenpflicht im Freien in Israel aufgehoben worden. Auf den Straßen waren am Sonntagmorgen bereits viele Menschen ohne Mundschutz unterwegs. In Innenräumen, die öffentlich genutzt werden, gilt die Pflicht weiterhin. Experten gehen aber davon aus, dass sie angesichts der stark gesunkenen Infektionszahlen in einem Monat ebenfalls aufgehoben werden kann.

Erstmals seit einem Jahr wurden auch viele Schulen wieder vollständig geöffnet. Die Kinder und Jugendlichen lernen wieder in Klassenverbänden statt in kleinen Gruppen. In den Klassenräumen gilt allerdings weiterhin Maskenpflicht.

Vier Monate nach Beginn der Corona-Impfkampagne werden in dem kleinen Mittelmeerland immer weniger Neuinfektionen registriert. Die Zahl der schwer kranken Corona-Patienten ist auf etwa 200 gefallen. Ende Januar gab es davon in Israel noch etwa 1.200.

Deichmann kritisiert Gesetzesänderungen

Die Konzernchefs des Shoppingmall-Betreibers ECE und der Schuhhandelskette Deichmann haben die geplante Novelle des Infektionsschutzgesetzes hart kritisiert. "Ich fürchte, dass dieses Infektionsschutzgesetz dazu beitragen wird, dass die Akzeptanz der Bevölkerung für die Maßnahmen langsam verloren geht. Wir sollten uns stattdessen darauf konzentrieren, Infektionsherde einzudämmen und gezielt zu bekämpfen", sagte der Vorstandsvorsitzende des Shoppingmall-Betreibers ECE Alexander Otto der "Bild am Sonntag" laut Vorabbericht.

Mit der Schließung der Geschäfte würde ein Teil der Wirtschaft geopfert, ohne dass sich damit etwas Wesentliches an der Pandemie ändere, sagte der Chef der Schuhhandelskette Deichmann, Heinrich Deichmann, dazu. Beide Firmenchefs sprachen sich laut Vorabbericht für einen zeitlich begrenzten, harten Lockdown in allen Teilen der Wirtschaft aus, sollten Schließungen unvermeidbar sein.

Landkreise gegen pauschale Notbremse

Die deutschen Landkreise fordern eine Überarbeitung der geplanten bundeseinheitlichen Corona-Notbremse. "Der Gesetzentwurf muss an vielen Stellen korrigiert werden", sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online Sonntag, Print Montag). "Die reine Anknüpfung an Inzidenzen wird dem Pandemiegeschehen nach mehr als einem Jahr und den regional sehr unterschiedlichen Situationen nicht gerecht."

Sager fordert hingegen, die Belegung der Intensivbetten, die Reproduktionszahl und den Impffortschritt mit in die Betrachtung einzubeziehen. "Wenn ein Landkreis zwar eine hohe Inzidenz aufweist, aber gleichzeitig sehr viele freie Krankenhausbetten hat und die Impfungen gut vorangehen, muss man dies berücksichtigen können." Gleiches gelte für klar eingrenzbare Ansteckungen etwa in einem Betrieb. "Die reine Orientierung an der Inzidenz zeichnet kein realistisches Bild der Situation vor Ort", so Sager.

Brandenburg kommt Bundes-Notbremse zuvor

Brandenburg verschärft die Corona-Regeln noch vor der Bundes-Notbremse: Ab Montag soll eine Ausgangsbeschränkung zwischen 22 Uhr und 5 Uhr für Regionen gelten, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz mindestens drei Tage lang über 100 liegt. Ab 200 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche sollen in Landkreisen oder kreisfreien Städten alle Schulen geschlossen werden, erklärte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Samstag nach der Entscheidung des Kabinetts.

Woidke erklärte, er sehe keine Alternative zur nächtlichen Ausgangsbeschränkung und zu Schulschließungen bei hohen Corona-Infektionszahlen. "Wir müssen jetzt handeln und zwar so schnell wie möglich", sagte er. "Wir können und wollen nicht weiter abwarten, bis Dinge beispielsweise auf der Bundesebene geregelt werden." Die Regelungen sollen ab Mittwoch gelten. Ausnahmen gelten nur für Abschlussklassen und die Förderschulen für geistige Entwicklung. Auch die Kitas sollen in den Regionen mit 200er-Inzidenz schließen.

Brandenburg verschärft zudem das Versammlungsrecht. Bei einer 100er-Inzidenz sind nicht mehr bis zu 500 Teilnehmer erlaubt, sondern nur noch höchstens 100. Ab einer regionalen Sieben-Tage-Inzidenz von 200 sind Demos weiterhin verboten.

Brasilien: Gouverneure bitten UN um humanitäre Hilfe

Angesichts einer außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie haben Gouverneure brasilianischer Bundesstaaten "humanitäre Hilfe" bei den Vereinten Nationen angefragt. Sie ersuchten im Videogespräch mit der stellvertretenden UN-Generalsekretärin Amina Mohammed Hilfe beim Kauf von Impfstoffen und Intubationsmedikamenten, wie das Nachrichtenportal "G1" am Freitagabend (Ortszeit) berichtete.

"In elf Bundesstaaten fehlen Krankenhaus-Patienten Schmerz- und Beruhigungsmittel sowie Sauerstoff", sagte demnach der Gouverneur des Bundesstaates Piauí, Wellington Dias von der Arbeiterpartei (PT).

Brasilien ist einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" sprach angesichts des fehlenden politischen Willens der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro, auf die Gesundheitskrise zu reagieren, von einer "humanitären Katastrophe". 13,8 Millionen Menschen haben sich nach Daten des Gesundheitsministeriums im größten Land in Lateinamerika mit dem Coronavirus infiziert, 368.749 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.

Corona-Demos in mehreren Städten: Polizei greift ein

In mehreren deutschen Großstädten waren am Samstag Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen geplant: In Dresden reagierte die Polizei, noch bevor sich größere Gruppen zu den verbotenen Protesten zusammenfinden konnten. Im Dresdner Hauptbahnhof stoppte sie zwei kleinere Gruppen von mutmaßlichen Corona-Protestlern bei der Einreise. Es handele sich jeweils um rund ein Dutzend Menschen, so ein Polizeisprecher. Im Zuge der Gefahrenabwehr wurden Platzverweise ausgesprochen und die Gruppen zurück nach Leipzig und Zwickau geschickt. Zudem seien mehrere kleine Gruppen im Stadtgebiet unterwegs.

In Wiesbaden stoppte die Polizei mehrere hundert Menschen aus dem Umfeld einer "Querdenken"-Demonstration auf dem Weg in die Innenstadt. Wie ein Sprecher sagte, hätten die Demonstranten damit am Samstagnachmittag gegen geltende Auflagen verstoßen. Zuvor waren mehrere Kundgebungen mit mehreren hundert Teilnehmern in der Landeshauptstadt abgehalten worden, die sich gegen die Corona-Regeln von Bund und Ländern richteten. Auch Gegendemonstranten seien nach Wiesbaden gekommen. Wie der Polizeisprecher weiterhin sagte, war die Demonstration der "Querdenker" vom Veranstalter zwar am Nachmittag beendet worden, doch hätten sich etwa 300 Menschen von den Reisinger-Anlagen aus auf den Weg in die Innenstadt gemacht. Daraufhin habe die Polizei eingreifen müssen.

In Stuttgart ist die Polizei derweil mit einem Großaufgebot im Einsatz, um das Verbot der Demos und die Einhaltung der Maskenpflicht durchzusetzen. Die Organisatoren zweier Versammlungen hatten sich bis hin zum Bundesverfassungsgericht gegen das Verbot gewehrt – allerdings ohne Erfolg. Hier lesen Sie mehr. In Berlin zogen Hunderte Camping-Freunde mit Wohnmobilen und Wohnwagen durch die Stadt. Sie fordern eine sofortige Öffnung der Stell- und Campingplätze. Hier lesen Sie mehr.

Zahl der belegten Intensivbetten in Deutschland gestiegen

Die Zahl der in Krankenhäusern registrierten Corona-Intensivpatienten ist am Samstag nach Angaben des Registers der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin auf 4.760 gestiegen.

Zuvor hatten die Intensivmediziner vor einer "dramatischen Lage" in deutschen Krankenhäusern gewarnt. "Wir haben zwar noch einige Betten in einigen Regionen frei, aber es gibt Ballungsgebiete wie Köln, Bremen und Berlin, wo es richtig knapp wird", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, im Podcast "Leben in Zeiten von Corona" der Zeitung "Mannheimer Morgen".

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Saarland verschärft Corona-Maßnahmen leicht

Das Saarland verschärft seine Corona-Maßnahmen für die Modellregion wegen des "gesteigerten Infektionsgeschehens" leicht. In allen Bereichen, wo bisher eine Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung bestand, sei ab Montag eine medizinische Maske Pflicht, teilte Regierungschef Tobias Hans (CDU) mit. Bei der Testpflicht in der Außengastronomie, Theater und Konzerten gebe es dann keine Ausnahmen mehr. An Grund- und Förderschulen werde zudem eine Testpflicht vorbereitet.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Samstag stieg die Zahl der Neuinfizierten im Saarland um 137 auf 34.434. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 114. Die Regierung erklärte, es bleibe bei der bisherigen Ampelstufe gelb. Hans rief dazu auf, weiterhin Kontakte im privaten wie auch im beruflichen Bereich "deutlich" zu reduzieren und insbesondere auf eine breitangelegte Testung zu setzen.

Das Saarland hatte am Dienstag nach Ostern mit einem umstrittenen Corona-Modellversuch begonnen. Verschiedene Bereiche dürfen seitdem bei Vorlage eines negativen Tests wieder öffnen. Zudem dürfen sich draußen bis zu zehn Menschen treffen, wenn alle einen aktuellen negativen Schnelltest vorlegen können. Bei hohen Inzidenzen sollen Öffnungsschritte wieder rückgängig gemacht werden. Hans verteidigte seinen Sonderweg zuletzt. Hier lesen Sie mehr.

Mecklenburg-Vorpommern schränkt Einreise ein

Wegen der bundesweit hohen Corona-Infektionszahlen schränkt Mecklenburg-Vorpommern die Regeln zur Einreise in das Küstenland weiter ein. Mehr dazu lesen Sie hier.

Zahl der weltweiten Corona-Todesopfer übersteigt Drei-Millionen-Marke

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie sind über drei Millionen Menschen in Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Genauer vermeldete die Johns Hopkins Universität am Samstag 3.001.068 Corona-Todesfälle. Die meisten Corona-Todesopfer beklagen die USA (566.224 Tote), gefolgt von Brasilien, Mexiko und Indien.

In Deutschland sind bislang fast 80.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Damit gehört Deutschland im weltweiten Vergleich zu den zehn Ländern mit den meisten Corona-Toten.

Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden an Long-Covid-Folgen

Viele Menschen, die mit Corona infiziert waren, leiden auch Monate später an Symptomen wie schneller Erschöpfung und eingeschränkter Leistungsfähigkeit. Davon sind auch immer mehr Kinder und Jugendliche betroffen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Tausende Verfahren wegen Betrugs bei Corona-Soforthilfen

Mit Soforthilfen wollte der Staat Unternehmen schnell und unbürokratisch durch die Corona-Krise helfen – es besteht aber der Verdacht, dass sie in Tausenden Fällen missbraucht wurden. Im Zusammenhang mit den Hilfen aus dem Frühjahr 2020 gebe es rund 15.000 Strafanzeigen und Ermittlungsverfahren, heißt es in der Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Eine hohe Dunkelziffer sei wahrscheinlich.

Die mit Abstand meisten Strafanzeigen gab es mit mehr als 4.300 in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Hessen und Berlin. Zuletzt hatte die Bundesregierung im März wegen Betrugsverdachts die Auszahlung von Abschlagszahlungen gestoppt, nach wenigen Tagen aber wieder aufgenommen. Der AfD-Abgeordnete Anton Friesen kritisierte, mit krimineller Energie könne man leicht Steuerzahlergeld bekommen, während kleine und mittelständische Unternehmen "massenweise zugrunde gehen".

EMA gibt am Dienstag Einschätzung zu Johnson & Johnson ab

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) will am Dienstag ihren Bericht über mögliche Hirnvenen-Thrombosen durch den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson vorlegen. Das kündigte sie am Freitag in Amsterdam an. Nachdem in den USA nach rund sieben Millionen Impfungen sechs Fälle von Blutgerinnseln bekannt geworden waren, waren Impfungen mit diesem Präparat in mehreren Ländern vorläufig ausgesetzt worden. Die Experten des Sicherheitsausschusses der EMA prüfen diese Fälle seit der vergangenen Woche in einem beschleunigten Verfahren.

Die EMA hatte aber betont, dass der Impfstoff des US-Herstellers uneingeschränkt eingesetzt werden könne. Die "Vorzüge des Impfstoffs, Covid-19 zu verhindern", seien höher zu bewerten als die Risiken der Nebenwirkungen. Auch beim Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca kommt es in sehr seltenen Fällen zu Hirnvenenthrombosen.

In der EU ist der Impfstoff zwar zugelassen, eine erste Lieferung war aber erst in dieser Woche angekommen. Nach Bekanntwerden der Thrombose-Fälle in den USA hatte der Hersteller auch dazu geraten, den Impfstoff bis zur Klärung der Vorfälle nicht zu nutzen.

Voschlag für Corona-Gedenktag

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, hat einen jährlichen nationalen Gedenktag für die Toten der Corona-Pandemie vorgeschlagen. "Die Frage ist, was kommt, wenn die Pandemie endlich endet. Sie war dann ein Einschnitt in unser aller Leben - und zwar quer durch die Gesellschaft. Ich halte es für sinnvoll, dieser Zeit und der vielen Toten regelmäßig zu gedenken", sagte der Limburger Bischof dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). "Es wäre schön, wenn wir ein Datum finden könnten, das positiv damit verbunden werden kann, wie mit Wissen, Vernunft, Mut und politischer Klugheit der Weg aus einer existenziellen Krise gefunden wurde. Vielleicht wäre solch ein Datum der Tag der ersten Impfung in Deutschland", regte Bätzing an.

Sozial Benachteiligte leider mehr unter Corona

Für sozial benachteiligte Menschen besteht Studien zufolge eine höheres Risiko, an Corona zu erkranken und zu sterben. Das berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND, Samstagsausgaben) unter Berufung auf zwei Studien des Robert-Koch-Instituts (RKI). Während der zweiten Coronawelle stieg die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus demnach in sozial benachteiligten Regionen Deutschlands am stärksten. Das Risiko, am Coronavirus zu sterben, war dort um 50 bis 70 Prozent höher als in wohlhabenderen Regionen.

Auch das Infektionsrisiko ist ungleich verteilt, wie eine zweite RKI-Studie mit Daten aus der zweiten Coronawelle zeigt: In sozial benachteiligten Regionen verbreitete sich das Virus am stärksten. Anfang Januar lag der Inzidenzwert in der Altersgruppe der sozial benachteiligten 60- bis 79-Jährigen bei rund 190. Bei sozial und finanziell bessergestellten Senioren im gleichen Alter lag die Inzidenz hingegen knapp über hundert.

Justiministerin will rote Linie bei Verstößen ziehen

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat die Polizei zu einem harten Vorgehen bei Corona-Demonstrationen aufgerufen. Wenn es zu strafbaren Handlungen oder massiven Verstößen gegen den Infektionsschutz komme, müsse "glasklar eine rote Linie gezogen" werden, sagte die Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). "Neben der strafrechtlichen Verfolgung gehört dazu auch, dass Demonstrationen als letzte Konsequenz durch die Polizei aufgelöst werden müssen", sagte sie.

Das Verhalten einiger Teilnehmer bei Protesten gegen die von der Regierung verhängten Corona-Maßnahmen bezeichnete Lambert als "absolut nicht hinnehmbar". "Wir können nicht von den Menschen erwarten, dass sie sich in ihrem Privatleben sehr stark einschränken, während sich zugleich andere bei Corona-Demonstrationen über alle Regeln hinwegsetzen", betonte sie.

Brandenburg möchte Corona-Maßnahmen verschärfen

Brandenburg plant schärfere Corona-Maßnahmen ab kommender Woche. Das Landeskabinett habe in einer informellen Runde beschlossen, dass es ab Montag bei einer Sieben-Tage-Inzidenz ab 100 in Kreisen oder kreisfreien Städten eine Ausgangsbeschränkung von 22.00 Uhr bis 5.00 Uhr geben soll, wie Regierungssprecher Florian Engels am Freitag mitteilte. Ab Mittwoch sollen Grundschulen schließen, falls der Wert 200 erreicht ist; an Kitas soll in diesem Fall eine Notbetreuung eingerichtet werden.

Bisher sind nur weiterführende Schulen im Distanzunterricht. Das Kabinett komme am Samstag zu einer Sondersitzung zusammen, kündigte Engels an. Die Schließung von Schulen und Kitas ab der Inzidenz 200 und eine Ausgangsbeschränkung sind auch in der Bundes-Notbremse geplant, letztere aber bereits ab 21.00 Uhr.

Astrazeneca-Impfstoff wird ab sofort in Sachsen-Anhalt abgefüllt

Der Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca soll in Sachsen-Anhalt früher als geplant abgefüllt werden: Ab sofort steige das Pharmaunternehmen IDT Biologika in die Produktion ein, teilte Firmenchef Jürgen Betzing am Freitag mit. Grund dafür seien kurzfristig frei gewordene Kapazitäten, die das Pharmaunternehmen Merz Pharma freigegeben hatte. Ursprünglich war der Beginn der Produktion für Anfang 2023 geplant.

In den kommenden drei Monaten sollen in Dessau-Roßlau nun mindestens zehn Millionen Impfdosen des britisch-schwedischen Herstellers abgefüllt werden. Danach laufen die vertraglich vereinbarten Rechte für Astrazeneca zunächst aus.

Laut IDT-Biologika-Chef Betzing führt das Unternehmen zudem Gespräche um eine mögliche Abfüllung des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V. "Es gibt Gespräche, aber das sind einfach nur Gespräche. Mehr nicht" sagte der Unternehmenschef.

Arztpraxen bekommen Ende April keinen Astrazeneca-Impfstoff

Die Arztpraxen in Deutschland erhalten in der letzten Aprilwoche keinen Astrazeneca-Impfstoff mehr. Es seien in der Tat Dosen des Herstellers weggefallen, bestätigte das Gesundheitsministerium am Freitag gegenüber Reuters. Insgesamt sollen die Praxen in der 17. Kalenderwoche – also zwischen dem 26. April und 2. Mai – gut zwei Millionen Impfdosen erhalten. Diese kommen dem Ministerium zufolge nun ausschließlich von Biontech, das zuletzt zusätzliche Lieferungen zugesagt hatte.

Beim Impfgipfel vor einem Monat waren den Praxen für die letzte Aprilwoche sogar über drei Millionen Dosen in Aussicht gestellt worden, also eine Million mehr als jetzt geplant. Das Ministerium verwies hier auf die Unsicherheiten bei den Zusagen der Hersteller.

Indische Mutation erstmals in Großbritannien festgestellt

Die britischen Gesundheitsbehörden haben erstmals mehrere Infektionsfälle gemeldet, die auf die zuerst in Indien festgestellte Virusvariante B.1.617 zurückzuführen sind. Sie sei in 77 Fälle festgestellt worden, wie Public Health England (PHE) mitteilte. Die Variante enthält verschiedene Mutationen, wie E484Q, L452R und P681R.

Der Medizinprofessor Paul Hunter von der "University of East Anglia", sagte laut dem britischen "Guardian", die Ankunft der neuen Variante sei beunruhigend. Es könnte sein, dass sie sich schwieriger durch Impfungen unter Kontrolle bringen lasse, als die Variationen, die in Brasilien und Süd-Afrika entdeckt wurden. Auch die Direktorin der "Clinical Operational Research Unit" der University College London, Christina Pagel, zeigte sich besorgt. Es sei lächerlich, dass Reisen nach Indien noch erlaubt seien, sagte Pagel dem "Guardian". Sie empfahl dem britischen Premier Boris Johnson, seine Reise abzusagen.

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In Indien verzeichnen die Behörden derzeit einen starken Anstieg der Neuinfektionen. Experten zufolge geht das auf Mutationen zurück. Allerdings ist noch unklar, welche Rolle B 1.617 spielt. In Indien spielt auch die in Großbritannien entdeckte Variante eine große Rolle, die nachgewiesenermaßen ansteckender ist. Der nordindische Bundesstaat Punjab, der in letzter Zeit eine der höchsten Todesraten des Landes zu verzeichnen hat, fand zuletzt in 81 Prozent der Covid-Proben die hochansteckende Variante. Mediziner am All India Institute of Medical Sciences in Neu-Delhi stellten fest, dass ein Patient jetzt bis zu neun von zehn Kontaktpersonen ansteckt, verglichen mit bis zu vier im vergangenen Jahr.

Großbritannien gilt nicht mehr als Corona-Risikogebiet

Großbritannien gilt nicht mehr als Corona-Risikogebiet. Auf der vom Robert-Koch-Institut am Freitag veröffentlichten Liste wurde das Vereinigte Königreich als Risikogebiet gestrichen. Gleiches gilt für die Regionen Mid-West und South-East in Irland, die Region Pirkanmaa in Finnland und Barbardos.

Neu als Risikogebiete eingestuft wurden dagegen die bei Touristen beliebte Algarve in Portugal sowie die zu dem Land gehörenden Azoren, die autonome Gemeinschaft Kastilien-La Mancha in Spanien und die Vereinigten Arabischen Emirate, die zuvor bereits Hochinzidenzgebiet waren. Als Hochinzidenzgebiet gilt nun Argentinien.

Für Einreisen aus allen Corona-Risikogebieten gelten rechtliche Vorgaben für Kontrollen, Test- und Quarantänepflichten. Bei Hochinzidenzgebieten und bei den Gebieten, in denen Varianten des Coronavirus häufig vorkommen, sind diese Vorgaben besonders streng.

Köln führt Ausgangssperren ein

Die Corona-Lage in Köln spitzt sich zu, die Sieben-Tage-Inzidenz ist weiterhin hoch. Die Stadt ergreift nun weitere Maßnahmen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Corona-Ausbruch: Rewe-Filiale muss schließen

18 Mitarbeiter einer Rewe-Filiale in Bayreuth sollen mit dem Coronavirus infiziert sein, die betroffene Filiale musste schließen. Wie der "Bayerische Rundfunk" berichtet, habe der Ladenbetreiber einen "Systemfehler" als Grund für die Schließung genannt.

Das Landratsamt hatte von 18 Mitarbeitern gesprochen, die nun in Quarantäne sind. Der Konzern wollte zur Höhe der Infizierten des Marktes keine Angaben machen. Kunden wurden über den Corona-Ausbruch nicht informiert. Dass sich jemand angesteckt haben könnte, schätzten die Behörden gegenüber dem "BR" jedoch als unwahrscheinlich ein.

Wissenschaftlicher Dienst hat Zweifel an Ausgangsbeschränkungen

Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hat Zweifel an der verfassungsrechtlichen Zulässigkeit der im neuen Infektionsschutzgesetz geplanten nächtlichen Ausgangsbeschränkung. Diese sei "kritisch zu bewerten", heißt es in einem aktuellen Gutachten, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. "Ob sie einer abschließenden verfassungsgerichtlichen Prüfung standhielte, dürfte zweifelhaft sein", heißt es darin weiter.

In dem Gutachten wird außerdem kritisiert, dass die Änderung des Infektionsschutzgesetzes, die am Freitag in erster Lesung vom Bundestag beraten wurde, keine Ausnahmen für Geimpfte vorsieht. Diese müssten ergänzt werden. Verfassungsrechtler verträten "ganz überwiegend (falls nicht sogar einhellig) die Auffassung, dass Grundrechtseingriffe für Geimpfte grundsätzlich nicht mehr zu rechtfertigen sind".

Der Wissenschaftliche Dienst vertritt in dem Gutachten zugleich die Auffassung, dass der Gesetzgeber in der aktuellen Krisensituation die Pflicht habe, zum Schutz der Bevölkerung tätig zu werden. "Dabei hat er einen großzügig zu bemessenden Gestaltungsspielraum."

Vizekanzler Olaf Scholz ist geimpft

Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz hat sich impfen lassen. Ihm wurde das Mittel von Astrazeneca verabreicht. Mehr dazu lesen Sie hier.

Lauterbach: Dritte Welle nur mit Ausgangsbeschränkung zu brechen

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat eindringlich für eine schnelle Umsetzung der geplanten Ausgangsbeschränkungen am Abend gegen die dritte Corona-Welle geworben. "Es wird alleine nicht reichen, aber in keinem Land ist es gelungen, eine Welle mit Variante B.1.1.7 noch einmal in den Griff zu bekommen, ohne dass man nicht auch das Instrument der Ausgangsbeschränkung, und nicht -sperre, genutzt hätte", sagte Lauterbach bei der ersten Beratung der Pläne für eine "Bundes-Notbremse" im Bundestag. Diese besonders ansteckende Virusvariante nimmt in Deutschland laut Robert Koch-Institut einen Anteil von 90 Prozent ein.

Es sei nicht die Zeit, komplizierte Bedenken anzumelden, sagte Lauterbach an die Adresse von FDP-Chef Christian Lindner. Lindner hatte sich zwar grundsätzlich hinter die geplanten Maßnahmen im Infektionsschutzgesetz gestellt, aber die darin vorgesehenen Ausgangsbeschränkungen kritisiert. Lauterbach sagte: "Wir brauchen Pragmatismus und keine gegenseitige Aufklärerei, was alles nicht funktioniert."

WHO besorgt: Fast höchste Infektionsrate seit Pandemiebeginn

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist besorgt über den Anstieg der weltweit gemeldeten Corona-Infektionen und Todesfälle. "Die Zahl neuer Fälle pro Woche hat sich in den vergangenen zwei Monaten fast verdoppelt", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. Mehr dazu lesen Sie hier.

Dänemark öffnet wieder – schneller als gedacht

Zuschauer in den Stadien und Gäste im Restaurant: Wegen einer guten Entwicklung der Infektionszahlen lockert Dänemark die Corona-Beschränkungen schneller als bisher geplant. "Dänemark befindet sich in einer Situation, in der wir noch mehr öffnen können", erklärte die Regierung am Freitag. "Das ist verantwortbar und sehr positiv, aber wir müssen unsere guten Gewohnheiten beibehalten."

Größte Neuigkeit bei den Beschlüssen der Regierung: Zuschauer dürfen ab kommendem Mittwoch wieder in die Stadien. Zugangsvoraussetzung ist der "Coronapass", der entweder eine Impfung, eine jüngst überstandene Infektion oder einen negativen Coronatest innerhalb der vergangenen 72 Stunden nachweist. Im Stadion müssen die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden.

Auch Restaurants sollen bereits ab Mittwoch wieder öffnen können, ursprünglich war dies erst ab dem 6. Mai geplant. Für einen Besuch muss reserviert und der "Coronapass" vorgelegt werden, ab 22 Uhr dürfen keine Bestellungen mehr abgegeben werden. Um im Außenbereich von Restaurants etwas zu trinken, ist kein "Coronapass" nötig.

Auch die Zahl der Menschen, die sich treffen dürfen, wird erhöht. In Innenräumen sind ab Mittwoch zehn Menschen erlaubt, im Freien sind es 50. Ab dem 11. Juni sollen im Freien gar keine Begrenzungen mehr gelten, in Innenräumen sollen es nicht mehr als 100 Menschen sein.

In Dänemark mit seinen 5,8 Millionen Einwohnern liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen derzeit viermal niedriger als im Dezember, als das Land in einen Teil-Lockdown ging. Bis August sollen alle Menschen geimpft sein.

Hausärzte können Impfstoff selbst aussuchen

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) lässt Hausärzte den Impfstoff für ihre Patienten künftig selbst aussuchen. "Sie geben auf dem Rezept an, von welchem Impfstoff sie wie viele Dosen benötigen. Dies gilt erstmals für die Woche vom 26. April bis 2. Mai, für die der Bund Vakzine von Biontech und Astrazeneca bereitstellen wird", heißt es in einem Schreiben der KBV, das der Düsseldorfer "Rheinischen Post" einem Vorabbericht zufolge vorliegt. Die Bestellmenge pro Arzt sei auf 18 bis 30 Biontech-Dosen und zehn bis 50 Astrazeneca-Dosen begrenzt.

Politiker Dietmar Bartsch hat sich impfen lassen

Der Bundestagsabgeordnete und Co-Vorsitzende der Linksfraktion, Dietmar Bartsch, hat sich impfen lassen. Er teilte in den sozialen Medien ein Bild von sich während der Prozedur. Dazu schrieb er: "Heute wurde mir die erste Impfdosis verabreicht. Ich bin der festen Überzeugung: Mit zügigem #Impfen machen wir einen großen Schritt aus der #Pandemie." Mit welchem Impfstoff sich der 63-Jährige hat impfen lassen, ist nicht bekannt.

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Lambrecht fordert mehr Freiheiten für Geimpfte

Wer gegen Corona geimpft und nicht mehr ansteckend ist, soll nach Worten von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) wieder mehr Freiheiten bekommen. "Menschen, die geimpft sind und von denen nachweisbar keine Gefahr für andere ausgeht, müssen zurückkommen zur Normalität", sagte Lambrecht den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Es gibt keine Rechtfertigung mehr für die Einschränkung ihrer Grundrechte. Wir müssen deshalb die Grundrechtseinschränkungen für Geimpfte aufheben", sagte Bundesjustizministerin Christine Lambrecht.

Lambrecht deutete an, dass es unterschiedliche Regelungen bei den verschiedenen Impfstoffen geben könnte. "Die Einschränkung von Grundrechten kann bei denjenigen Impfstoffen aufgehoben werden, bei denen nachgewiesen ist, dass keine Ansteckungsgefahr mehr besteht, die diese Einschränkung rechtfertigen würde", sagte die SPD-Politikerin. Wissenschaftler müssten sagen, welche Impfung welche Wirkung habe. Falls von den Geimpften noch ein Ansteckungsrisiko ausgehe, könnten Einschränkungen nicht aufgehoben werden.

Die Justizministerin plädiert dafür, die Regeln schnell auf den Weg zu bringen. Bei den Privilegien nannte sie etwa die Aufhebung von Besuchsverboten. Eine Maskenpflicht hält die SPD-Politikerin hingegen auch für Geimpfte vertretbar.

Pfizer-Chef: Dritte Impfung mit Biontech wohl nötig

Der Chef des Pharmaunternehmens Pfizer, Albert Boula, geht davon aus, dass die Impfung gegen das Coronavirus aufgefrischt werden muss. Das berichtet der US-amerikanische Fernsehsender CNBC. Nach den zwei Impfungen zu Beginn müsse die Immunisierung wohl nach zwölf Monaten wieder aufgefrischt werden. Danach müsse möglicherweise jährlich eine weitere Impfung folgen, ähnlich wie bei der Grippeimpfung. Hier lesen Sie mehr.

Mecklenburg-Vorpommern zieht Corona-Notbremse

Mecklenburg-Vorpommern zieht ab Montag die Corona-Notbremse. Landesweit dürfen private Treffen dann nur noch mit höchstens einer Person außerhalb des eigenen Hausstandes stattfinden, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstagabend in Schwerin ankündigte. Kinder bis 14 Jahre zählen nicht mit. Die entsprechenden Vorschläge sollen am Freitag dem Landtag vorgelegt werden, erläuterte Schwesig.

Außerdem sollen die Schulen und die meisten Geschäfte sowie Museen und Freizeiteinrichtungen schließen. Lediglich für die Abschlussklassen soll es weiterhin Präsenzunterricht geben. Zu den Ausnahmen im Einzelhandel zählen neben Lebensmittelläden, Apotheken und Drogerien auch Baumärkte, Buch- und Blumengeschäfte. Friseure können ebenfalls geöffnet bleiben. Fahrschulen müssen hingegen weitgehend schließen.

Die Kindertagesstätten schließen ab Montag ebenfalls, dies hatte das Sozialministerium bereits am Mittwoch verfügt. Für Kitakinder und jüngere Schüler bis Klasse sechs gibt es eine Notbetreuung. Wer außerhalb von Mecklenburg-Vorpommern lebt, soll während des landesweiten Shutdowns seinen Zweitwohnsitz in MV nicht aufsuchen dürfen. Das soll auch für Dauercamper und Tagestouristen von außerhalb gelten, so Schwesig.

Mehr häusliche Gewalt in der Corona-Krise

Zu den negativen Begleiterscheinungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gehört ein Anstieg der Gewalt in Familien und Paarbeziehungen. Die Zahl der Fälle von häuslicher Gewalt, die der Polizei bekannt wurden, lag im vergangenen Jahr um 6,6 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Bei Gewalt in der Partnerschaft registrierten die Behörden einen Anstieg um rund vier Prozent, wie der Präsident des Bundeskriminalamtes, Holger Münch, am Donnerstag in Berlin mitteilte.

Münch wies allerdings auf die nur eingeschränkte Aussagekraft dieser Zahlen hin, da erstens durch die reduzierte soziale Kontrolle in der Zeit des Lockdowns ein Teil der Straftaten, die im privaten Bereich begangen worden, womöglich unentdeckt blieb. Zweitens seien die Auswirkungen des zweiten Lockdowns im Herbst 2020 wegen der zeitlichen Verzögerung bei der statistischen Erfassung der Straftaten in dieser Betrachtung noch nicht vollumfänglich enthalten.

"Ich befürchte eine ähnliche Entwicklung auch im weiteren Verlauf des letzten Jahres, allerdings fehlen uns umfassende Opferstatistiken", sagte die Grünen-Innenpolitikerin Irene Mihalic. Ihre Fraktion habe bereits konkrete Vorschläge zur "besseren Erfassung und Bekämpfung von Hasskriminalität gegen Frauen" vorgelegt. "Wir müssen Frauen wesentlich besser vor Partnerschaftsgewalt in all ihren Ausprägungen schützen", fügte sie hinzu. Für den Herbst 2021 haben die Sicherheitsbehörden ein umfassenderes Lagebild zu häuslicher Gewalt und Partnerschaftsgewalt angekündigt.

Norwegen vertagt endgültige Entscheidung zu Astrazeneca

Nach Dänemark könnte auch Norwegen dauerhaft auf den Corona-Impfstoff von Astrazeneca verzichten – eine Entscheidung dazu hat die Regierung in Oslo nun aber zunächst vertagt. Ein endgültiger Entschluss werde erst gefasst, nachdem ein Expertenausschuss bis zum 10. Mai seine Einschätzung zum Einsatz des Impfstoffes sowie zum Mittel des US-Herstellers Johnson & Johnson gegeben habe, sagte Gesundheitsminister Bent Høie am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Oslo.

Parallel empfahl das nationale Gesundheitsinstitut FHI, das Astrazeneca-Praparät wegen des Risikos seltener, aber schwerwiegender Nebenwirkungen gänzlich aus der laufenden Impfkampagne zu streichen. Es gebe mittlerweile deutlich mehr Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen dem Vakzin und seltenen, schweren Fällen von Blutgerinnseln, Blutungen und niedrigen Blutplättchenzahlen, wurde der für den Infektionsschutz zuständige FHI-Direktor Geir Bukholm in einer Behördenmitteilung zitiert.

Norwegen hatte den Einsatz des Impfstoffes des britisch-schwedischen Unternehmens am 11. März vorsorglich ausgesetzt, nachdem seltene Fälle von Blutgerinnseln nach der Impfung aufgetreten waren, darunter auch Todesfälle. Dieser Stopp wurde später verlängert.

Notbremse gilt in Baden-Württemberg ab Montag

Baden-Württemberg wird die angekündigte "Notbremse" der Bundesregierung schon ab kommendem Montag umsetzen. Dies teilte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart mit. Da man die Corona-Verordnung des Landes ohnehin am Wochenende verlängern müsse, würden die vorgesehenen Verschärfungen des Bundes direkt mit eingearbeitet. "Wir warten nicht auf den Bund, wir müssen jetzt handeln. Jeder Tag zählt in der Pandemiebekämpfung und wir wollen den Menschen in einer Woche nicht schon wieder eine neue Verordnung präsentieren", sagte Lucha.

Das Bundeskabinett hatte am Dienstag eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes beschlossen, die bundeseinheitliche Maßnahmen für Regionen mit vielen Neuinfektionen vorsieht. Kommende Woche sollen die Neuerungen erst vom Parlament beschlossen werden und dann den Bundesrat passieren.

Mecklenburg-Vorpommern will Notbremse ziehen

Mecklenburg-Vorpommern steht wegen der Corona-Pandemie kurz vor einem Lockdown mit Ausgangsbeschränkungen sowie flächendeckenden Schul- und Ladenschließungen. Das geht aus einem Beschlussentwurf für den Landtag hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Am Donnerstag sollte zunächst der MV-Gipfel mit Vertretern von Landesregierung, Kommunen, Wirtschaft und Sozialverbänden darüber beraten.

Die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen orientieren sich demnach an der geplanten Novelle des Bundesinfektionsschutzgesetzes. Das heißt: nächtliche Ausgangssperre und ansonsten Treffen mit höchstens einer Person außerhalb des eigenen Hausstandes. Wann genau der Lockdown beginnen soll, bleibt offen. Die Rede ist von "unverzüglich".

Das Land könne die Verabschiedung des Gesetzes im Bundestag aufgrund der Dynamik des Infektionsgeschehens nicht abwarten. Die Corona-Infektionszahlen sind in MV zuletzt sprunghaft gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte am Mittwoch 158,3. Auch zur Dauer des Lockdowns gibt es in dem Papier keine Angaben.

EU-Kommissionschefin von der Leyen mit Biontech geimpft

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen ist am Donnerstag gegen das Coronavirus geimpft worden. "Nachdem wir die 100 Millionen Impfungen in der EU überschritten haben, bin ich sehr froh, dass ich heute meine erste Spritze mit Covid-19-Impfstoff bekommen habe", schrieb die 62-Jährige auf Twitter.

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Nach Angaben eines Sprechers war von der Leyen nach den Regeln des EU-Gastlandes Belgien an der Reihe und erhielt den von Belgien gelieferten Impfstoff von Biontech/Pfizer. Es seien inzwischen sieben der 27 Kommissare geimpft, fügte er hinzu. Ein Foto zeigte von der Leyen mit einem Pflaster in EU-Farben auf dem linken Oberarm.

Auch Innenminister Horst Seehofer ist nun geimpft. Er sei seit dem Vortag geimpft, sagte der CSU-Politiker am Donnerstag in Berlin. Er sei aufgrund seines Alters und seiner Vorerkrankungen berechtigt gewesen. Seehofer ist 71 Jahre alt. Seehofer betonte, er habe die Impfung nicht öffentlich zelebrieren wollen. "Sondern das macht man zum Schutz von sich und der Bürgerschaft oder seinen Personen, mit denen man zu tun hat."

Laschet: Idee zum Brücken-Lockdown "lächerlich gemacht"

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat in der Corona-Pandemie zu entschlossenem Handeln aufgerufen. "Die Lage ist dramatisch", sagte Laschet am Donnerstag im Landtag in Düsseldorf. "Besonders die Lage auf den Intensivstationen spitzt sich von Tag zu Tag weiter zu." Deshalb gelte: "Wir müssen jetzt handeln."

Laschet verteidigte seine Idee eines "Brücken-Lockdowns" vom Osterwochenende. "Man hat die Idee lächerlich gemacht", sagte er. Hätte man stattdessen den von ihm vorgeschlagenen schnellen harten Lockdown "als Teil einer Brücke zu mehr Perspektiven" umgesetzt, wäre man heute schon weiter.

Zehntausende Menschen in London brauchen Corona-Test

Nach mehreren Corona-Infektionen mit der südafrikanischen Virusvariante werden in London Zehntausende Bürger getestet. Am Donnerstag sollten nach Angaben des Gesundheitsministeriums in einem nördlichen Bezirk der britischen Hauptstadt Massentests durchgeführt werden. Zuvor waren seit Anfang der Woche bereits in den südlichen Bezirken Lambeth und Wandsworth massenhaft Anwohner getestet wurden.

Bei der Testoffensive, die in ähnlicher Form auch bereits in anderen Teilen Englands durchgeführt wurde, geht es darum, Ansteckungsherde gefährlicher Varianten aufzudecken. Die Maßnahme wird immer dann eingesetzt, wenn Fälle solcher Varianten entdeckt werden, deren Infektionskette nicht klar zurückzuverfolgen ist.

Die erstmals im August 2020 in Südafrika nachgewiesene Variante verbreitet sich ähnlich wie die britische deutlich schneller, weil sie sich schneller an menschliche Zellen binden kann. Aber sie steht auch im Verdacht, zudem der Immunantwort des Menschen besser zu entkommen.

Scholz zu Ausgangsbeschränkungen: "Das hat überall geholfen"

Vize-Kanzler Olaf Scholz (SPD) verteidigt in der ARD die geplanten Ausgangsbeschränkungen. Sie seien lebensnah, es gebe Ausnahmen. "Das hat überall geholfen, in vielen Staaten der Welt ist das gemacht worden – und es hat die Inzidenzwerte nach unten gebracht." Oberhalb von 100 Infektionsfällen je 100.000 Einwohnern binnen einer Woche müsse etwas geschehen, um die Ausbreitung des Virus einzugrenzen. "Wir wollen strenge Regeln haben." Und sie sollten einheitlich im ganzen Land sein, das werde nächste Woche beschlossen.

Intensivmediziner: Keine Zeit zu diskutieren

Deutschlands Intensivmediziner fordern von der Politik sofort harte Corona-Schutzmaßnahmen. "Wir können es uns nicht leisten, noch wochenlang zu diskutieren", warnte der wissenschaftliche Leiter des Intensivbettenregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Christian Karagiannidis, im "Tagesspiegel". Mehr dazu lesen Sie hier.

Risikoanalyse zu Astrazeneca-Vakzin kommt

Im Zusammenhang mit seltenen Fällen von Hirnthrombosen nach einer Astrazeneca-Impfung plant die Europäische Arzneimittelbehörde EMA nun eine Analyse zu Risiken und Nutzen des Corona-Impfstoffs. Dies teilte die Behörde am Mittwoch in Amsterdam nach einem Treffen der EU-Gesundheitsminister mit.

Überprüft werden sollen die allgemeinen Daten zu Impfungen und zum Verlauf der Pandemie wie Infektionsraten, Aufnahmen in Krankenhäuser, Sterblichkeit und Krankheitshäufigkeit. Trotz einiger seltener Fälle von Hirnvenenthrombosen gibt die EMA bisher uneingeschränkt grünes Licht für den Wirkstoff.

Dresdner Klinikchef für Aufhebung der Impfpriorisierung

Angesichts des Infektionsgeschehens und der sich mit Corona-Patienten füllenden Krankenhäuser hat der Medizinische Vorstand des Universitätsklinikums Dresden, Michael Albrecht, die Aufhebung der Impfpriorisierung gefordert. "Jetzt geht es um Geschwindigkeit", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Man müsse verstärkt die impfen, die viel unterwegs sind, Kontakte haben und gefährdeter sind, sich anzustecken. "Es geht darum, in kurzer Zeit möglichst viele Leute zu impfen und sich nicht endlos in bürokratischen Diskussionen um Priorisierungslisten aufzuhalten", so Albrecht.

"Man muss nur nach England oder Israel schauen, wo Fußballspiele wieder mit Publikum möglich sind und Restaurants öffnen, das ist der Effekt einer hohen Durchimpfungsquote." Daran sei ablesbar, dass nicht Öffnungen und Schließungen der Weg sind. "Die einzige Chance, die wir haben, ist, dass 70 Prozent der Bevölkerung geimpft sind, und das so schnell wie möglich."

Johnson & Johnson-Impfstopp in den USA: Beratergremium vertagt sich

Nach der vorübergehenden Aussetzung der Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson in den USA hat sich ein Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde CDC dafür ausgesprochen, vor einer Empfehlung zum weiteren Vorgehen zunächst mehr Informationen zu sammeln. Das entschieden die Mitglieder des Gremiums am Mittwoch nach stundenlanger Diskussion bei einem kurzfristig angesetzten Notfalltreffen. In etwa einer Woche solle es ein weiteres Treffen geben, hieß es.

Bericht: Juristen im Kanzleramt äußern rechtliche Bedenken

Auch Experten im Bundeskanzleramt haben laut einem Medienbericht rechtliche Bedenken angesichts der Notbremse des Bundes zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Mehrere Referate des Kanzleramts stellten laut einem Bericht der "Bild" die Verhältnismäßigkeit der geplanten nächtlichen Ausgangssperre in Frage. Hier lesen Sie mehr.

Lauterbach für Notfallzulassung von Curevac

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach empfiehlt nach dem Lieferstopp des Impfstoffes von Johnson & Johnson, das Vakzin des deutschen Herstellers Curevac schneller zuzulassen. "Wenn Curevac ähnlich gut wirkt wie Biontech oder Moderna, was zu erwarten ist, sollte der Impfstoff schnellstmöglich zugelassen und verimpft werden", sagte Lauterbach dem Spiegel. Auf die Zulassung der europäische Arzneimittelagentur EMA solle man nicht warten, da man sich aktuell in einer Notlage befinde.

Bremen erreicht eine Impfquote von 20 Prozent

Bremen impft am schnellsten: Bereits ein Fünftel der Bevölkerung der Hansestadt hat die Corona-Impfung erhalten. Bundesweit liegt die Quote niedriger. Mehr dazu lesen Sie hier.

Putin erhält zweite Impfung

Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach eigenen Angaben vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Er habe gerade seine zweite Corona-Impfdosis erhalten, sagte der Kremlchef am Mittwoch bei einer im Fernsehen übertragenen Videokonferenz. Die Russen rief er auf, es ihm nachzutun.

"Ich möchte Sie darüber informieren, dass ich kurz vor Betreten dieses Raums meine zweite Impfung hatte", sagte Putin. "Ich gehe davon aus, dass Sie, die Sie auf sich selbst und Ihre Liebsten achtgeben, dasselbe tun und meinem Beispiel folgen werden."

Die erste Corona-Impfung hatte Putin Ende März erhalten. Angaben dazu, welchen der drei russischen Impfstoffe er erhielt, machte der Kreml damals nicht. Obwohl der bekannteste russische Impfstoff Sputnik V mittlerweile in Dutzenden Ländern zugelassen worden ist, stehen viele Russen einer Corona-Impfung kritisch gegenüber.

Dänemark streicht Astrazeneca komplett

Dänemark will vollständig auf den Corona-Impfstoff von Astrazeneca verzichten. Das bestätigten die Behörden am Mittwoch. Mehr dazu lesen Sie hier.

Abgelegene Insel meldet Impfquote von 100 Prozent

Die Insel Fair Isle im äußersten Norden Schottlands gilt als der abgelegenste Flecken des britischen Archipels, auf dem Menschen zu Hause sind. Nun hat das Eiland zwischen den Orkney- und den Shetland-Inseln noch ein weiteres Alleinstellungsmerkmal: Alle Erwachsenen sind dort inzwischen vollständig gegen das Coronavirus geimpft – insgesamt 48 Frauen und Männer.

Wie die BBC am Mittwoch berichtete, erreichte die Insel in dieser Woche eine Lieferung mit Astrazeneca-Impfstoff per Kleinflugzeug. Damit habe allen erwachsenen Bewohnern eine zweite Impfdosis verabreicht werden können. Der Impfstoff von Biontech sei nicht infrage gekommen, weil zur Lagerung extrem niedrige Temperaturen erforderlich sind.

Lauterbach: "Notbremse ziehen wir zu spät und nicht fest genug"

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach mahnt, die Maßnahmen der Notbremse könnten nicht ausreichen. Der Epidemiologe verteidigte dabei insbesondere die in der Kritik stehende Ausgangssperre von 21 bis 5 Uhr. Das Gesetz dürfe nicht verwässert werden, sagte er im "Deutschlandfunk".

Auf Twitter schrieb der Politiker: "Die Notbremse ziehen wir zu spät und nicht fest genug." Die Länder sollten nicht länger warten: "Verlorene Zeit verlängert Lockdown unnötig und kostet Menschenleben."

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Keine Erstimpfungen mehr? Brandenburg schlägt Alarm

Wegen Engpässen bei der Lieferung von Impfstoffen könnten Erstimpfungen für Biontech und Moderna in Brandenburg nach Angaben der Landesregierung in den nächsten Wochen auf Null gefahren werden. Alle Infos lesen Sie hier.

Bericht: EU will Impfstoffverträge mit zwei Herstellern nicht verlängern

Die EU-Kommission will einem Medienbericht zufolge die Impfstoffverträge mit Astrazeneca und Johnson & Johnson nicht verlängern. Brüssel wolle sich stattdessen auf die mRNA-basierten Covid-19-Vakzine wie die von Pfizer/Biontech und Moderna konzentrieren, berichtete die Zeitung "La Stampa" mit Verweis auf das italienische Gesundheitsministerium. Mehr dazu lesen Sie hier.

Immunologen warnen vor Scheitern der Impfstrategie

Nach dem Stopp der Impfungen von Johnson & Johnson (J&J) in den USA fordern deutsche Immunologen von der Bundesregierung schnelle Nachbestellungen von mRNA-Impfstoffen – notfalls im nationalen Alleingang. "Wenn es sich bewahrheitet, dass die Nebenwirkungen ähnlich häufig sind, wäre die Konsequenz, dass wir in Deutschland auch den Impfstoff von J&J ebenso wie Astrazeneca nicht für die unter 60-Jährigen verwenden sollten", sagt der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, der Zeitung "Augsburger Allgemeinen".

Hirnvenenthrombosen scheinen seiner Ansicht nach eine generelle Nebenwirkung der Vektorimpfstoffe zu sein. Für die Impfung der unter 60-Jährigen stehe jedoch bis Herbst nicht ausreichend mRNA-Impfstoff zur Verfügung, was mangels Herdenimmunität eine vierte Pandemiewelle auslösen könnte. Deswegen müsse die Bundesregierung sowohl mit Biontech als auch mit Curevac in neue Verhandlungen treten und mehr Impfdosen für Deutschland sichern. "Deutschland sollte hier einen Alleingang wagen, da es über die EU zu lange dauert und jetzt viele andere Länder ähnlich aktiv werden."

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach befürchtet wegen des Stopps allerdings keinen nachhaltigen Schaden für die Impfkampagne in Deutschland. "Das ist zunächst ein Rückschlag, aber ich glaube nicht, dass es ein permanenter Rückschlag ist", sagt Lauterbach im Deutschlandfunk. Die in den USA nach Impfungen aufgetretenen Thrombosefälle seien nach den Fällen bei dem ähnlichen Impfstoff von Astrazeneca zu erwarten gewesen. Er gehe davon aus, dass die Komplikation so rar sei, dass der Impfstoff nach einiger Zeit wieder in den USA verimpft und der Impfstart dann auch in Europa beginnen werde. Sicherlich sei dann darüber nachzudenken, den Impfstoff spezifisch bei den über 60-Jährigen einzusetzen.

Usedom wieder für Besucher gesperrt

Wegen gestiegener Corona-Infektionszahlen gilt seit Mittwoch wieder ein Einreiseverbot für den Landkreis Vorpommern-Greifswald. Damit sind auch Ausflüge von Tagestouristen und Besuche von Zweitwohnungsbesitzern –ohne "triftigen Grund" – untersagt, wie ein Kreissprecher am Mittwoch erklärte. Betroffen sind Deutschlands zweitgrößte Insel Usedom sowie das Stettiner Haff, wo traditionell viele Berliner, Brandenburger und Sachsen Feriensitze haben. Ein individuelles Interesse an freier Einreise müsse hinter dem öffentlichen Interesse, das regionale Gesundheitssystem funktionsfähig zu halten und die Neuinfektionen zu reduzieren, zurückstehen.

Als "triftige Gründe" zählen vor allem berufliche Tätigkeiten oder ein Besuch der Kernfamilie, heißt es in der Verfügung. Allein der Besuch in der Zweitwohnung sei kein "triftiger Grund." Um alles zu regeln, könnten die Zweitwohnungsbesitzer aber noch drei Tage kommen, also bis zum 17. April.

In dem Landkreis, der von Pasewalk über Anklam, Usedom und Wolgast bis Greifswald reicht, lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag erstmals wieder über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (201,2). Da es sich um ein diffuses Infektionsgeschehen handelt, müsse der Kreis solche Maßnahmen ergreifen, sagte ein Sprecher. Eine solches Einreiseverbot gab es schon von Mitte Januar an ein paar Wochen. Damals wies die Polizei Hunderte Autofahrer ab.

Moderna stuft Wirksamkeit seines Impfstoffs auf 90 Prozent herab

Das US-Pharmaunternehmen Moderna hat die Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs leicht herabgestuft. Der Impfstoff schütze zu 90 Prozent vor einer Covid-19-Erkrankung und zu 95 Prozent vor einem schweren Verlauf, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. In einem im Dezember im "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Artikel hatte Moderna die Wirksamkeit noch mit 94,1 Prozent angegeben.

Die neuen Ergebnisse stammen aus der laufenden dritten Phase einer klinischen Studie mit mehr als 30.000 Menschen in den USA. Den Grund für die gesunkene Wirksamkeit nannte das Unternehmen nicht, sie könnte jedoch auf die inzwischen zirkulierenden neuen Virusvarianten zurückzuführen sein. Moderna arbeitet derzeit an zwei speziell gegen diese Corona-Mutanten wirkenden Versionen des Impfstoffs. Erste Ergebnisse aus Versuchen an Mäusen sind dem Unternehmen zufolge vielversprechend.

Das US-Pharmaunternehmen hat nach eigenen Angaben bislang (Stand 12. April) 132 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs weltweit ausgeliefert, rund 117 Millionen Dosen davon gingen an die USA.

Indien meldet enorme Anzahl an Neuinfektionen

Indien verzeichnet mit 184.372 bestätigten Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden erneut einen weltweiten Höchstwert. Damit haben sich nun rund 13,9 Millionen Menschen nachweislich mit dem Virus angesteckt, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. 1027 weitere Menschen starben mit oder an dem Virus. Insgesamt sind es damit 172.085.

Indien weist nach den USA die höchste Infektionszahl weltweit auf. Seit vergangener Woche meldet das Gesundheitsministerium jeden Tag mehr als 100.000 Neuinfektionen. Die Dunkelziffer dürfte Experten zufolge in dem Land mit seinen 1,35 Milliarden Einwohnern aber deutlich höher liegen.

Drosten hält Corona-Notbremse allein nicht für ausreichend

Wegen der Lage auf den Intensivstationen erwartet der Virologe Christian Drosten, dass zusätzlich zur geplanten bundesweiten Corona-Notbremse weitere Maßnahmen nötig sein werden. "Ich denke, dass man anhand der sich jetzt einstellenden Situation in den Krankenhäusern auch noch mal anders reagieren muss", sagte der Corona-Experte von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast "Coronavirus-Update" bei NDR-Info. Dies müsse sicherlich in "allernächster Zeit" geschehen. "Ich erwarte jetzt nicht ohne weiteres, dass man damit die Situation in der Intensivmedizin kontrollieren kann", sagte Drosten mit Blick auf die Entscheidung. Hier lesen Sie mehr.

Johnson & Johnson verschiebt Markteinführung von Corona-Impfstoff in Europa

Der Pharmakonzern Johnson & Johnson verzögert den Marktstart seines Impfstoffs in Europa. Das teilte der US-Konzern am Dienstag mit. Man habe Berichte über Sinusvenenthrombosen erhalten und sich für die Verzögerung entschieden. Der Konzern arbeite nun mit Experten und den Gesundheitsbehörden an der Untersuchung der Fälle.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte vergangene Woche mitgeteilt, Fälle von Thrombosen nach einer Impfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson zu prüfen. Es seien vier ernsthafte Fälle von Blutgerinnseln aufgetreten, eine Person sei gestorben. Die Behörde hatte betont, dass ein Zusammenhang mit dem Impfstoff des US-Herstellers noch nicht festgestellt worden sei.

Am Montag hatte Johnson & Johnson mit der Lieferung seines im März zugelassenen Impfstoffes in die EU-Staaten begonnen. Die Brüsseler Behörde erwartet bis Ende Juni 55 Millionen Dosen des Impfstoffs. Gut 10 Millionen Dosen sollen nach Deutschland gehen.

US-Behörden setzen Impfung mit Johnson & Johnson aus

Die US-Gesundheitsbehörden haben am Dienstag zur Aussetzung der Impfungen mit dem Wirkstoff des Herstellers Johnson & Johnson aufgerufen. Zuvor seien bei sechs Personen Fälle einer seltenen Blutverklumpung festgestellt worden, berichtet die Zeitung "New York Times" unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen.

Bei allen sechs Betroffenen habe es sich demnach um Frauen im Alter von 18 bis 48 Jahren gehandelt. Eine von ihnen sei gestorben, eine weitere befinde sich in kritischem Zustand. Bei den Bundeseinrichtungen wird die Verabreichung des Impfstoffs laut dem Bericht sofort ausgesetzt. Die Einrichtungen der Bundesstaaten seien aufgerufen, dies ebenfalls zu tun. Bislang sind in den USA sieben Millionen Dosen des Präparats von Johnson & Johnson verimpft worden.

Senat beschließt mehr Freiheiten für Geimpfte in Berlin

Menschen, die gegen Corona geimpft sind, bekommen in Berlin etwas mehr Freiheiten. Sie werden künftig wie Menschen mit einem negativen Corona-Test behandelt, wie die Deutsche Presse-Agentur am Dienstag nach der Senatssitzung erfuhr. Mehr dazu lesen Sie hier.

Göring-Eckardt hält Ausgangssperren für verfassungsmäßig nicht haltbar

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, hält Ausgangssperren für verfassungsrechtlich nicht haltbar. Sie könnten nur das allerletzte Mittel sein, wenn alles andere nicht wirke, sagt sie dem Sender Phoenix. Viele Maßnahmen seien noch nicht ausgeschöpft. "Das genau ist das Problem, das wir sehen: Es ist verfassungsgemäß wahrscheinlich nicht haltbar."

Scholz: Einheitliche Notbremse kommt

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) zufolge kommt die Corona-Notbremse am Dienstag ins Kabinett, sodass einheitliche Regelungen oberhalb einer Inzidenz von 100 in ganz Deutschland möglich werden. Dies sei sorgfältig vorbereitet worden, sagt Scholz im Deutschlandfunk. Er sei daher fest davon überzeugt, dass dies im Kabinett verabschiedet werde.

Auch Ausgangsbeschränkungen würden dann einheitlich geregelt. "Das ist das, was jetzt notwendig ist: Regelungen, die im ganzen Bundesgebiet überschaubar, nachvollziehbar für jeden einheitlich gelten."

Indien lässt Sputnik V zu

Die indische Arzneimittelzulassungsbehörde hat dem russischen Impfstoff Sputnik V eine Notzulassung erteilt. Das gab der staatliche russische Direktinvestmentfonds RDIF, der das Vakzin im Ausland vermarktet, in der Nacht zum Dienstag bekannt. Indische Pharmafirmen sollen den Impfstoff selbst in Massenproduktion herstellen. Es werde so mit mehr als 850 Millionen Dosen im Jahr gerechnet.

Indien erteilte die Zulassung, nachdem es diese Woche in absoluten Zahlen das nach den USA am meisten von Corona betroffene Land geworden war und Brasilien überholt hatte. Insgesamt gibt es in der größten Demokratie der Welt mit ihren mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern mehr als 13,6 Millionen bekannte Infektionen, davon knapp 162.000 in den vergangenen 24 Stunden.

Die erfassten Fälle nehmen in dem Land seit Wochen immer stärker zu – es gibt große religiöse Feste und Wahlkampfveranstaltungen ohne Masken und Abstand. In besonders betroffenen Regionen gibt es Berichte, wonach in Krankenhäusern die Betten knapp werden und einige Impfzentren schließen mussten, weil ihnen der Impfstoff ausgegangen war.

WHO besorgt über weltweiten Anstieg der Corona-Infektionszahlen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich besorgt über den weltweiten Anstieg der Corona-Infektionszahlen gezeigt und eine konsequente Umsetzung der Schutzmaßnahmen gefordert. "Wir sind gerade an einem kritischen Punkt der Pandemie", sagte die WHO-Corona-Expertin Maria Van Kerkhove am Montag in Genf und verwies auf exponentiell ansteigende Infektionszahlen. "Das ist nicht die Situation, in der wir 16 Monate nach Beginn einer Pandemie sein wollen, wenn wir wirksame Kontrollmaßnahmen haben."

In der vergangenen Woche sei die Zahl der Neuinfektionen weltweit um neun Prozent gestiegen, sagte Van Kerkhove. Die Zahl der Todesfälle habe um fünf Prozent zugenommen. Wie WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus ergänzte, stiegen die Infektionszahlen damit schon die siebte Woche in Folge und die Totenzahlen die vierte Woche in Folge.

In der vergangenen Woche sei insgesamt der viertgrößte Anstieg binnen einer Woche seit Beginn der Pandemie verzeichnet worden – obwohl weltweit schon mehr als 780 Millionen Impfdosen verabreicht worden seien, sagte Tedros. Besonders stark war der Anstieg der Fallzahlen demnach in einigen Ländern in Asien und im Nahen Osten.

Der WHO-Chef forderte, Schutzmaßnahmen wie Abstand, Masken, Händewaschen, Lüftung, Testen, Kontaktnachverfolgung und Quarantäne weiter konsequent umzusetzen. Die WHO wolle "keine unendlichen Lockdowns". Derzeit gebe es aber in vielen Ländern überfüllte Intensivstationen und Todesfälle – "und das ist vollkommen vermeidbar".

161.736 Neuinfektionen in Indien – Weltweit Höchstwert an einem Tag

In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium 161.736 Neuinfektionen – so viele wie bislang kein anderes Land an einem Tag. Insgesamt haben sich damit mehr als 13,69 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. 879 weitere Menschen starben mit oder an dem Virus. Insgesamt sind es damit 171.058. Indien weist nach den USA die höchste Infektionszahl weltweit auf.

Einschränkungen für Geimpfte sollen weitgehend fallen

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Einschränkungen für vollständig geimpfte Personen rasch aufheben. Das berichtet "Bild" unter Berufung auf eine Empfehlung des Ministers an die Landesregierungen. Diese sollen in ihren Corona-Vorordnungen festlegen, dass Geimpfte ohne Test einkaufen und Kultureinrichtungen besuchen dürfen. Auch die Test- und Quarantänepflicht bei Einreisen soll für Geimpfte fallen. Davon ausgenommen sind Variantengebiete wie zum Beispiel Brasilien, Südafrika oder die französische Grenzregion Moselle.

Zuvor hatte schon Baden-Württemberg angekündigt, die Quarantäneegeln für Menschen mit vollständigem Impfschutz zu lockern. "Es wird eine Ausnahmeregelung in die jeweiligen Verordnungen aufgenommen, wonach sich geimpfte, symptomlose Personen künftig nicht mehr in Absonderung begeben müssen, wenn sie Kontakt zu einem Covid-19-Fall hatten", erklärte Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) in Stuttgart.

Unklar ist bislang, wie die Impfung fälschungssicher nachgewiesen kann. Die EU-Kommission will bis Juni mit dem "digitalen grünen Zertifikat" eine gemeinsame technische Lösung der 27 EU-Staaten schaffen und Reisebeschränkungen überwinden. Das Zertifikat soll Impfungen, Ergebnisse zugelassener Tests und Informationen zu überstandenen Corona-Infektionen festhalten und EU-weit anerkannt werden.

Verband: Impfstoffe können schnell auf Mutanten angepasst werden

Corona-Impfstoffe können nach Angaben einer Expertin recht schnell auf mutierte Virustypen angepasst werden. "Für die Entwicklung müssen wir zirka sechs bis acht Wochen rechnen", erklärte die Präsidentin des Österreichischen Verbands der Impfstoffhersteller, Renée Gallo-Daniel, der dpa. Zunächst prüften die Hersteller aber, ob die vorliegenden Impfstoffe gegen die Mutanten wirksam oder zumindest teilweise wirksam sind.

Muss ein Impfstoff adaptiert werden, handle es sich um einen neuen Impfstoff, der wieder zugelassen werden müsse, erläuterte Gallo-Daniel. "Nach der Zulassung muss dann die Produktion umgerüstet werden." Hier stelle sich die Frage, ob die gesamte Produktion auf die neuen, angepassten Impfstoffe umgestellt werden muss oder nur ein Teil. Zu klären sei auch, ob beide Impfstoffe gespritzt werden müssen oder man komplett auf den neuen "umswitcht". Die Umstellung der Produktion dauere ebenfalls einige Wochen.

MV will Option zur Sicherung des Impfstoffs Sputnik V beschließen

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat angekündigt, dass ihr Kabinett am Dienstag über die Option zur Sicherung des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V entscheiden werde. "Diese Option soll fällig werden, sobald der Impfstoff eine Zulassung für Deutschland und Europa erhält", sagte sie einer Mitteilung zufolge am Montag. Der Wirtschaftsminister solle den Auftrag erhalten, die Verhandlungen schnell abzuschließen.

Bereits zuvor hatte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) angekündigt, dass sich das Land eine Option auf eine Million dieser Impfdosen sichert. Ebenso hatte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erklärt, sein Land habe sich mit einem Vorvertrag 2,5 Millionen Impfdosen Sputnik V für den Fall einer EU-Zulassung des Wirkstoffs gesichert.

Sie wundere sich, "dass es Vorbehalte gegen Sputnik gibt, weil dieser Impfstoff aus Russland kommt", sagte Schwesig. Die Sicherheit und Wirksamkeit des Vakzins müssten jetzt so schnell wie möglich in einem objektiven Verfahren geprüft werden.

Auch Irland verabreicht Astrazeneca-Impfstoff nur noch an über 60-Jährige

Auch in Irland wird der Corona-Impfstoff von Astrazeneca wegen des Risikos von Blutgerinnseln künftig nur noch an Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren verabreicht. Das Vakzin werde für unter 60-Jährige nicht mehr empfohlen, teilte das für Impfungen zuständige Beratungskomitee NIAC am Montagabend mit.

Zwar seien Thrombose-Fälle eine "sehr seltene" Nebenwirkung des Impfstoffs. Da das Alter dabei aber womöglich eine Rolle spiele und andere Vakzine zur Verfügung stünden, habe die Behörde ihre Empfehlung überarbeitet. Irlands oberster Amtsarzt Ronan Glynn kündigte an, die Impfkampagne werde nun an die neuen Vorgaben angepasst.

Irland folgt damit dem Beispiel anderer EU-Länder wie Deutschland, Italien und Spanien, die ebenfalls beschlossen hatten, das Astrazeneca-Vakzin nur noch an Menschen über 60 zu verabreichen. In Belgien und Frankreich ist die Altersgrenze für dieses Präparat bei 55 angesetzt.

In Irland erhielten bislang rund 750.000 Menschen eine erste Impfdosis. Die Impfkampagne in dem EU-Land mit seinen fünf Millionen Einwohnern verläuft deutlich langsamer als im benachbarten Großbritannien. Dort wurde bereits mehr als 60 Prozent der Menschen eine Erstimpfung verabreicht.

Immer mehr Arztpraxen impfen gegen Coronavirus

Immer mehr niedergelassene Ärzte in Deutschland impfen ihre Patienten gegen Corona. Die Zahl der teilnehmenden Arztpraxen ist in der neuen Woche um 10.000 auf 45.000 gestiegen, wie ein Sprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Berlin sagte. Die meisten sind Hausarztpraxen.

Allerdings dürften die Impfzahlen dennoch vorerst nicht weiter spürbar ansteigen, denn die Menge an Impfstoff stagniert voraussichtlich zunächst wie vorhergesagt. Bis zu diesem Dienstag sollen rund eine Million Dosen des Vakzins von Biontech/Pfizer in den Praxen ausgeliefert werden. "Das Engagement der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte steigt gewaltig, hoffentlich auch bald die Impfstoffmengen", sagte der KBV-Sprecher.

Insgesamt wurden inzwischen 18 Millionen Impfdosen gespritzt; 15,9 Prozent der Menschen in Deutschland erhielten mindestens die Erstimpfung. Die Zahlen reichen von 19,2 Prozent in Bremen, 18,2 im Saarland und 17,7 Prozent in Schleswig-Holstein bis zu den Schlusslichtern mit 15,1 Prozent (Niedersachsen), 14,6 Prozent (Hessen) und 14,4 Prozent (Mecklenburg-Vorpommern).

Johnson & Johnson startet mit Lieferung von Corona-Impfstoff in EU

Die Corona-Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson können nun auch in der Europäischen Union starten. Der Hersteller begann am Montag mit der Lieferung an die EU-Staaten, wie das Unternehmen und die EU-Kommission bestätigten. Die Brüsseler Behörde erwartet bis Ende Juni 55 Millionen Dosen des Impfstoffs. Gut 10 Millionen Dosen sollen nach Deutschland gehen.

Die Besonderheit: Das Vakzin muss nur einmal gespritzt werden, statt wie die übrigen drei zugelassenen Corona-Impfstoffe zweimal. Deshalb setzen Deutschland und andere Staaten große Hoffnungen darauf, dass die Impfkampagne damit beschleunigt wird. Die belgische Impf-Taskforce bestätigte der Nachrichtenagentur Belga, dass bereits für Montag 36.000 Impfdosen von Johnson & Johnson in Belgien erwartet würden.

Der von der Unternehmenstochter Janssen in den Niederlanden entwickelte Impfstoff ist der vierte, der in der EU zugelassen wurde. Eine Unternehmenssprecherin erklärte in Neuss, die am Montag gestarteten Lieferungen seien der erste Schritt, "um die Verpflichtung des Unternehmens zur Lieferung von 200 Millionen Dosen an die Europäische Union sowie nach Norwegen und Island im Jahr 2021 zu erfüllen".

In den USA wird das Vakzin schon länger eingesetzt. Vorige Woche hatte die EU-Arzneimittelagentur EMA mitgeteilt, dass sie Fälle von Thrombosen nach einer Corona-Impfung mit dem Wirkstoff Johnson & Johnson prüfe. Vier ernsthafte Fälle von Blutgerinnseln seien nach einer Impfung aufgetreten, eine Person sei gestorben. Die EMA betonte, dass ein Zusammenhang mit dem Impfstoff des US-Herstellers noch nicht festgestellt worden sei.

Bundesregierung will Unternehmen zu Corona-Testangeboten verpflichten

Unternehmen sollen ihren Beschäftigten Corona-Tests anbieten müssen, wenn diese nicht im Homeoffice arbeiten. In der Bundesregierung wird nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dazu eine Paketlösung angestrebt. Die entsprechende Änderung der Arbeitsschutzverordnung soll dabei gemeinsam mit der geplanten Novelle des Infektionsschutzgesetzes für eine bundesweite Corona-Notbremse kommen. Die Arbeitgeber sollen die Tests zur Verfügung stellen. Sie müssen aber voraussichtlich nicht dokumentieren, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Tests auch in Anspruch nehmen.

Der "Spiegel" berichtete, dass das Wirtschaftsministerium von Peter Altmaier (CDU) seinen Widerstand gegen eine Testangebotspflicht trotz Widerstands der Wirtschaft aufgegeben habe. Wer viel Kundenkontakt habe oder mit Lebensmitteln arbeite, solle Anspruch auf zwei Tests haben, so der "Spiegel".

Eine Befragung im Auftrag der Bundesregierung hatte ergeben, dass 43 Prozent der Unternehmen aufgrund der Kosten nicht testen oder dafür finanzielle Unterstützung wollen. DGB-Chef Reiner Hoffmann hatte die Union aufgefordert, die Pläne von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) für eine Testangebotspflicht nicht länger zu blockieren. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hatte gesagt, dass das Kabinett an diesem Dienstag eine Novelle der Arbeitsschutzverordnung mit einer Pflicht für Testangebote in Unternehmen passieren lassen. Die Unternehmen müssten dann die Tests bezahlen.

Bericht: Kanzleramt rechnet noch mit sechs bis acht Wochen Lockdown

Der Lockdown-Zustand könnte angesichts der weiterhin hohen Infektionszahlen noch wochenlang anhalten. Einem Bericht des "Tagesspiegel" zufolge sprach Kanzleramtsminister Helge Braun in einer Besprechung mit den Bundesländern am Sonntag von einer verschärften Infektionslage für sechs bis acht Wochen. Die bundesweit verpflichtende Notbremse, die in dieser Woche beschlossen werden soll, könnte damit noch bis in den Juni hinein in einzelnen Regionen Deutschlands nötig werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Hoffnung auf Medikament gegen Covid-19

Eine neue Corona-Studie der Universität Oxford liefert bemerkenswerte Ergebnisse. Demnach hilft Asthmaspray offenbar gegen schwere Covid-19-Verläufe. Mehr dazu lesen Sie hier.

Außengastronomie in Schleswig-Holstein öffnet heute

In den meisten Kreisen und Städten Schleswig-Holsteins darf nach monatelanger Corona-Pause heute die Außengastronomie wieder öffnen. Die Landesregierung hatte die Erlaubnis zur Öffnung am vergangenen Mittwoch mitgeteilt. Möglich ist Bewirtung, wo die Zahl der Infektionen innerhalb von sieben Tagen je 100.000 Einwohner stabil unter 100 liegt.

Der Zugang zur Außengastronomie richtet sich nach den aktuellen Kontaktbeschränkungen. Demnach dürfen maximal fünf Personen aus zwei Haushalten an einem Tisch sitzen. Kinder unter 14 Jahren zählen nicht mit. Die Gastronomen müssen eine Kontaktnachverfolgung sicherstellen; die Abstände müssen überall gewährleistet sein. Medizinische Schutzmasken sind Pflicht, nur am Tisch dürfen Gäste sie abnehmen. Vorherige Schnell- oder Selbsttests auf das Coronavirus sind für den Besuch der Außengastronomie keine Pflicht, werden aber dringend empfohlen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Schleswig-Holstein am Sonntag von 71,8 auf 71,1 gesunken. Zwei Kreise überschritten nach den jüngsten Angaben die kritische Marke von 100: Wie am Tag zuvor das Herzogtum Lauenburg (123,7) und der Kreis Neumünster (112,2). Segeberg rutschte unter den kritischen Wert von 100 (96,3). Die niedrigsten Zahlen wiesen die Kreise Schleswig-Flensburg (27,8) und Nordfriesland (34,3) auf.

Aerosolforscher fordern Kurswechsel von der Politik

Mit deutlichen Worten wenden sich Experten für Aerosole – also die Luftgemische, in denen auch das Coronavirus schwebt – an Politiker. Sie ärgern sich über symbolische Corona-Regeln, die wenig nutzen. Mehr dazu lesen Sie hier.

RKI-Zahlen am Montag

Die Gesundheitsämter melden mehr als 13.000 Neuinfektionen. Insgesamt überschreitet die Zahl der Fälle mittlerweile die Drei-Millionen-Marke. Und: Noch immer sind die Zahlen mit Vorsicht zu genießen. Die konkreten Daten finden Sie hier.

Studie: Biontech-Impfstoff schützt weniger gut gegen südafrikanische Variante

Der Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer schützt einer israelischen Studie zufolge weniger gut vor der südafrikanischen Coronavirus-Variante als vor anderen Varianten. "Die südafrikanische Variante ist in gewissem Umfang in der Lage, die Schutzwirkung des Impfstoffs zu durchbrechen", sagte der Co-Autor Adi Stern, der an der Universität Tel Aviv forscht, am Sonntag. Hier lesen Sie mehr.

An dieser Stelle wurde ein neuer Newsblog aufgesetzt. Lesen Sie hier die älteren Entwicklungen.

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