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Corona-News: Italien will EU-Verbot für Skiferien – Österreich strikt dagegen


Italien will EU-Verbot für Skiferien – Österreich strikt dagegen

Von afp, dpa, rtr, t-online
Aktualisiert am 24.11.2020Lesedauer: 140 Min.
Ein Junge fährt Ski in den Pyrenäen: Italien will die Skigebiete über Weihnachten EU-weit schließen lassen.Vergrößern des BildesEin Junge fährt Ski in den Pyrenäen: Italien will die Skigebiete über Weihnachten EU-weit schließen lassen. (Quelle: Cavan Images/imago-images-bilder)
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In der EU bahnt sich ein Streit an: Wenn es nach Italien ginge, wären über Weihnachten alle Skipisten dicht. Österreichs Regierung ist nicht begeistert, Unterstützung kommt aus Bayern. Alle Infos im Newsblog.

Weltweit haben sich laut Johns-Hopkins-Universität knapp 58,5 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 1,3 Millionen Erkrankte sind gestorben. In Deutschland gab es bislang mehr als 932.367 Infizierte. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt in der Bundesrepublik bei 14.091 (Johns-Hopkins-Universität, Stand: 23. November).

Italien fordert Absage der Skiferien – Österreich dagegen

Österreich weist die Forderung des Nachbarlandes Italien zurück, die Skipisten über Weihnachten europaweit zu schließen. "Ich halte generell nichts vom italienischen Vorschlag, österreichische Skigebiete zu schließen", sagte Finanzminister Gernot Blümel am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Sollte die EU dem Wintertourismus tatsächlich einen Riegel vorschieben, wolle man eine Ausfallsentschädigung, fügte der konservative Politiker hinzu.

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte appellierte an seine Landsleute, in den Weihnachtsferien nicht Skifahren zu gehen, um die zweite Welle der Corona-Pandemie einzudämmen. In diesem Jahr sei es nicht möglich "Ferien im Schnee zuzulassen", sagte Conte. Zugleich rief er andere europäische Länder dazu auf, gemeinsame Regeln für die Branche zu vereinbaren. Unterstützung kommt aus Bayern. Laut "Bild" betonte am Rande einer Ladtagssitzung die Quarantäne-Pflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten: "Mir wäre lieber, wir würden ein einheitliches Übereinkommen auf europäischer Ebene haben: keine Skilifte offen überall. Beziehungsweise kein Urlaub überall."

Österreich bangt um milliardenschwere Einnahmen und hofft, die Wintersaison durch den derzeitigen harten Lockdown zu retten. Der Tourismus macht rund 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Landes aus und sorgt alleine im Winter für Hunderttausende Arbeitsplätze. Das Land gehört wie Italien, Frankreich, Slowenien und die Schweiz zu den Ländern mit einem bedeutenden Anteil an den Alpen. Italiens Skigebiete erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund elf Milliarden Euro, ein Drittel davon stammt aus den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr. In der Schweiz sind die Skigebiete trotz hoher Fallzahlen geöffnet.

Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen steigt weiter

Angesichts steigender Zahlen von schwer erkrankten Corona-Patienten haben Intensivmediziner vor einer Überlastung der Krankenhäuser gewarnt. "Die Lage auf den Intensivstationen spitzt sich zu", sagte der Präsident der Deutschen interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens, der "Rheinischen Post". Die Politik habe seit September zu viel Zeit verschenkt. "Noch immer gibt es keine klaren Anweisungen an die Krankenhäuser, dass sie planbare Eingriffe und medizinisch unkritische Operationen verschieben sollen."

Diese Anweisung sei jetzt zwingend notwendig, damit die Krankenhäuser handlungsfähig blieben und gleichzeitig unbürokratisch und schnellstmöglich finanzielle Kompensationen für Einnahmeverluste bereit gestellt werde. "Es darf nicht dazu kommen, dass wir Notfälle wegen überlasteter Corona-Stationen abweisen müssen", sagte Janssens.

Nach Divi-Daten stieg die Zahl der Patienten auf 3.709 (Stand 22.11.) – das waren 79 mehr als am Vortag. 2.132 von ihnen wurden invasiv beatmet. Derzeit sind rund 6.650 Betten frei. Vor einem Monat wurden etwas mehr als 1100 Patienten mit Covid-19 intensivmedizinisch behandelt, vor zwei Monaten rund 290.

Südtirol: Massentest findet über 3.000 Infizierte

Ein dreitägiger Corona-Massentest in der norditalienischen Provinz Südtirol hat große Resonanz gefunden und mehr als 3.000 Infektionen ans Licht gebracht. Bis Sonntagabend ließen in der kleinen Alpen-Provinz mehr als 343.000 Bürger und Bürgerinnen einen kostenlosen Abstrich machen. Wie die Behörden mitteilten, erhielten nach Abschluss der zentralen Phase bis 20 Uhr insgesamt 3.185 Teilnehmer (0,9 Prozent) ein positives Corona-Resultat.

Danach war geplant, dass die Südtiroler noch für weitere 72 Stunden bei Ärzten und an einigen anderen Orten an der Aktion teilnehmen können. Die Landesregierung wollte so die zweite Corona-Welle schneller brechen: Virusträger, die nichts von ihrer Infektion ahnen, sollten entdeckt werden. Sie gelten als gefährliche Ansteckungsquelle. Landeshauptmann Arno Kompatscher sprach am Abend von einem "außergewöhnlichen Ergebnis". Allerdings bemängeln Kritiker, dass die Resultate von Antigen-Schnelltests nicht verlässlich genug seien.

Patientenschützer verlangen Prüfung von Corona-Schnelltests

Patientenschützer verlangen geprüfte Angaben zur Zuverlässigkeit von Corona-Schnelltests. Bisher verlasse man sich dabei allein auf die Angaben des jeweiligen Herstellers, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. "Deshalb muss der Bundesgesundheitsminister dafür sorgen, dass sofort staatlich anerkannte, unabhängige Labore die Qualität evaluieren." Es müsse unbedingt verhindert werden, dass Tests minderer Qualität zum Einsatz kommen - schließlich könne schon ein einziges falsches Testergebnis mehrere Todesfälle zur Folge haben.

"In den letzten Wochen ist die Zahl der Anbieter von Schnelltests explodiert", sagte Brysch. Beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) werden Antigen-Tests zum Nachweis von Sars-CoV-2 aufgelistet, die laut Herstellerangaben die Mindestkriterien erfüllen, die durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) festgelegt werden. Bis zum Freitag waren dort bereits mehr als 200 Produkte erfasst.

"Dass Schnelltests rasche Ergebnisse über die Infektiosität liefern, ist unbestritten", so Brysch. "Jedoch sind die Ergebnisse nicht immer von gleicher Qualität." Für Käufer wie Pflegeheime sei nicht zu erkennen und nicht prüfbar, ob die von den Herstellern gemachten Angaben tatsächlich stimmten. Brysch plädiert dafür, nur staatlich geprüfte Antigentests einzusetzen. Der Markt müsse geordnet, die Aussagekraft der Angaben gesichert werden. "Sonst wiegen sich die Tester in einer Scheinsicherheit", sagte er. "Ich habe da aus Patientensicht große Sorgen."

Gastronomie: Aus Novemberhilfen müssen Winterhilfen werden

Die Gastronomie fordert mit der Verlängerung des Lockdowns auch eine Verlängerung der Hilfen. "Wenn die Politik am Mittwoch eine weitere Schließung von Hotels und Restaurants beschließt, muss es zeitgleich auch eine Zusage zur Fortführung dieser Hilfen geben. Aus der Novemberhilfe muss eine Winterhilfe werden", sagt Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Dehoga-Bundesverbands, der Zeitung "Rheinischen Post". Für die meisten Betriebe habe das Weihnachtsgeschäft eine hohe Relevanz.

Großbritannien lockert zu Weihnachten Quarantänebestimmungen

Die britische Regierung will einem Medienbericht zufolge rechtzeitig zum Weihnachtsfest die allgemeinen Quarantänebeschränkungen lockern. Reiserückkehrer aus Hochrisikoländern müssten anstatt den bislang 14 Tagen nur fünf Tage in Selbstisolation und ein negatives Testergebnis vorweisen, berichtet die Zeitung Telegraph. Die Regelung trete voraussichtlich am 15. oder 16. Dezember in Kraft.

Karliczek für Wechselunterricht in höheren Klassen

Vor der Bund-Länder-Schalte zur Eindämmung der Corona-Pandemie spricht sich Bundesbildungsministerin Anja Karliczek für eine teilweise Rückkehr zum Homeschooling aus. "Wechselunterricht sollte insbesondere in den höheren Klassen ins Auge gefasst werden, wenn in der jeweiligen Region die Infektionsbelastung sehr hoch ist", sagt die CDU-Politikerin den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Dabei sollten Schülerinnen und Schüler, die generell eine höhere Betreuung benötigten, vorwiegend in der Schule unterrichtet werden.

Australien: New South Wales und Victoria öffnen Grenzen

Die beiden bevölkerungsreichsten Staaten Australiens öffnen am Montag nach vier Monaten wieder ihre Grenzen. "Heute werden einige Leute, die seit März nicht mehr gearbeitet haben, zum ersten Mal wieder ein Flugzeug besteigen", sagt Alan Joyce, Chef der australischen Fluglinie Qantas dem lokalen Fernsehsender Seven News.

New South Wales und Victoria hatten Anfang Juli – zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Spanischen Grippe 1919 – ihre Grenzen zur Eindämmung der zweiten Welle in Melbourne geschlossen. Victoria verzeichnet den 24. Tag in Folge ohne Ansteckungen.

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Spahn und Scholz erwarten noch in diesem Jahr erste Impfungen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet noch in diesem Jahr mit ersten Impfungen gegen das Coronavirus. "Es gibt Anlass zum Optimismus, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für einen Impfstoff in Europa geben wird. Und dann können wir mit den Impfungen sofort loslegen", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er habe die Länder gebeten, dass die Impfzentren Mitte Dezember einsatzbereit sein sollen. Das scheine zu klappen.

Auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD) machte Hoffnungen auf Impfungen noch in diesem Jahr. "Wir haben die Vorbereitungen dafür getroffen, dass es noch im Dezember losgehen könnte", sagte Scholz am Sonntagabend auf "Bild live". Er glaube, es gehe "mit der Impfung schneller los, als wir vor einiger Zeit gedacht haben", betonte der Vizekanzler.

Spahn zeigte sich optimistisch, dass es nicht bis Ende 2021 dauern werde, bis alle Bevölkerungsgruppen durchgeimpft sind. So benötige man für viele der voraussichtlichen Impfstoffe keine tiefe Kühlung. Sie könnten in normalen Arztpraxen gegeben werden. "Und dann geht es schnell: Vergessen wir nicht, dass jährlich in wenigen Wochen bis zu 20 Millionen Menschen gegen Grippe geimpft werden", sagte Spahn.

Spahn kündigte den Aufbau einer Online-Plattform über die erreichten Impfquoten an, differenziert nach Alter und Regionen. "Insbesondere dann, wenn wir bei den besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen eine hohe Impfquote erreicht haben, werden wir die Beschränkungen schrittweise lockern können."

Gesundheitswesen im Gazastreifen gerät an seine Grenzen

Gesundheitsexperten warnen angesichts stark ansteigender Corona-Infektionszahlen Fälle vor einer Überlastung der Krankenversorgung im Gazastreifen. "In zehn Tagen wird das Gesundheitswesen nicht mehr in der Lage sein, einen solchen Anstieg bei den Fällen aufzufangen", sagt Abdelraouf Elmanama von der Gaza-Pandemie-Taskforce. Es könne sein, dass der Platz auf Intensivstationen ausgehe und es mehr Tote geben werde. In dem von Armut geplagten und dichtbesiedelten Küstenstreifen leben zwei Millionen Menschen. Bislang wurden 14.000 Corona-Infektionen und 65 Todesfälle registriert.

US-Behörden wollen Mitte Dezember mit dem Impfen beginnen

Die Behörden in den USA rechnen bereits Mitte Dezember mit den ersten Corona-Impfungen. "Unser Plan ist es, die Impfstoffe binnen 24 Stunden nach der Zulassung an die Impfzentren zu liefern", sagte der Leiter der Impfstoff-Arbeitsgruppe der US-Regierung, Moncef Slaoui, dem Sender CNN am Sonntag. Die US-Arzneimittelbehörde FDA wird sich Medienberichten zufolge zwischen dem 8. und dem 10. Dezember treffen, um über die Zulassung von Corona-Impfstoffen zu entscheiden.

USA: Notfallzulassung für Antikörper-Cocktail zur Covid-Behandlung

US-Präsident Donald Trump lobte das Medikament in den höchsten Tönen – nun hat der Antikörper-Cocktail zur Behandlung von Covid-19 in den USA eine Notfallzulassung erhalten. Die US-Arzneimittelbehörde FDA erteilte sie dem Biotech-Unternehmen Regeneron am Samstag (Ortszeit). Damit kann der Cocktail mit zwei Antikörpern zur Behandlung von Patienten ab zwölf Jahren eingesetzt werden, bei denen das Risiko besteht, dass sie schwere Covid-19-Symptome entwickeln. Patienten, die sich im Krankenhaus befinden oder Sauerstoff benötigen, dürfen das Medikament nicht bekommen.

Die FDA erteilte die Zulassung nach einer klinischen Studie mit 799 Erwachsenen mit leichten bis mittelschweren Covid-19-Symptomen, die nicht im Krankenhaus waren. Nach Angaben der "New York Times" erhielt Regeneron von der US-Regierung mehr als 500 Millionen Dollar für die Entwicklung des Medikaments. Der Antikörper-Cocktail soll verhindern, dass das Virus in die Zelle eintreten kann.

Nach seiner Genesung von Covid-19 hatte Trump im Oktober für die Behandlung der Krankheit mit dem Antikörper-Cocktail von Regeneron geworben. Das Medikament sei keine Behandlungsmethode, sondern ein "Heilmittel" und ein "Wunder", das bald allen zur Verfügung stehen solle, hatte er versprochen.

RKI meldet 15.500 neue Fälle in Deutschland

Die Zahl der neu gemeldeten Corona-Infektionen ist etwas niedriger als noch vor einer Woche, meldet das Robert-Koch-Institut. Ein anderer wichtiger Wert aber steigt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Spahn: Wellenbrecher-Strategie funktioniert - Lindner widerspricht

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat den seit Anfang November geltenden Teil-Lockdown als Erfolg im Kampf gegen die Corona-Krise bewertet. "Der Wellenbrecher funktioniert doch", sagte der CDU-Politiker der "Welt" (Samstag). "Das exponentielle Wachstum ist gebrochen. Wir sind uns einig, dass das nicht reicht. Aber es ist gelungen – einmal mehr."

Spahn rechtfertigte die hohe Bedeutung, die die Bundesregierung den Infektionszahlen beimisst. "Wir sind das Land mit einer der ältesten Bevölkerungen weltweit", sagte der Minister. Mit wachsenden Infektionszahlen steige früher oder später auch der Behandlungsbedarf auf den Intensivstationen. "Ich will, dass wir die Welle brechen, bevor unnötig viel Leid in den Krankenhäusern entsteht", betonte Spahn.

FDP-Vorsitzende Christian Lindner widersprach in dem "Welt"-Streitgespräch dem Minister und warf der Regierung Strategielosigkeit vor. "Meine Befürchtung ist: Wir finden aus dem aktuellen November-Lockdown in diesem Jahr nicht wieder raus", sagte Lindner. "Und falls wir ihn beenden, dann ist wenige Wochen später der nächste da. Das wäre eine Stop-and-Go-Politik, die enormen sozialen und wirtschaftlichen Schaden verursacht." Die Wellenbrecher-Strategie der Regierung funktioniere nicht, sie sei nicht dauerhaft durchhaltbar, konstatierte Lindner. Er bekräftigte seine Position, dass mit einem besseren Schutz der Risikogruppen die Schließung von Gastronomie, Kultur, Freizeit und Sport unnötig gewesen.

Umfrage: Angst vor einsamen Corona-Weihnachten geht um

Trotz weiterhin hoher Corona-Infektionszahlen und der Diskussion über eine Verschärfung der Maßnahmen setzt Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) darauf, dass das Weihnachtsfest im Familienkreis gefeiert werden kann. "Es ist für mich nicht vorstellbar, dass die Großeltern an Weihnachten nicht mitfeiern", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zugleich appellierte er an die Menschen, dafür Sorgfalt walten zu lassen. "Wichtiger als die Anzahl der Menschen, die zusammenkommen, ist, dass man vorher seine Kontakte reduziert und darauf achtet, dass niemand Symptome hat", erklärte er.

Wie eine Umfrage der Kaufmännischen Krankenkasse zeigt, beeinflusst die Corona-Krise die Sorgen der Bevölkerung mit Blick auf Weihnachten. Mehr als die Hälfte der von Forsa Befragten bedrückt die Angst, dass ein Familienmitglied die Feiertage im Bett oder gar in einer Klinik verbringen muss – sei es wegen Covid-19 oder einer anderen Krankheit. 41 Prozent befürchten, das Fest wegen der Pandemie im kleinen Kreis oder sogar allein feiern zu müssen. Fast jeder Vierte sorgt sich, über die Feiertage nicht verreisen zu können. In einer vergleichbaren Umfrage vor zwei Jahren hatten 44 Prozent Angst vor Krankheit an Weihnachten, nach Einsamkeit oder Reisen wurde damals nicht gefragt.

94 Corona-Fälle an Hamburger Stadtteilschule

Es ist wohl der bislang größte Corona-Ausbruch an einer Schule in Deutschland: Fast 100 Schüler und Lehrkräfte einer Hamburger Schule sind positiv getestet worden – und es stehen noch weitere Ergebnisse aus. Hier lesen Sie mehr dazu.

Gericht kippt Quarantänepflicht für Auslandsrückkehrer in NRW

Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat die in Nordrhein-Westfalen geltende Quarantänepflicht für Auslandsrückkehrer aus Risikogebieten gekippt. Nach Ansicht des Gerichts hat das Land in der entsprechenden Corona-Einreiseverordnung nicht berücksichtigt, dass Reisende bei der Rückkehr aus Ländern mit geringeren Infektionszahlen als an ihrem Wohnort nach der Heimkehr einem höherem Infektionsrisiko ausgesetzt sind. Somit sei die Quarantäne aktuell kein geeignetes Mittel zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Deutschland, teilte das Gericht am Freitag mit.

Frankreich: Infektions-Höhepunkt in zweiter Corona-Welle überwunden

Frankreich hat nach Ansicht der nationalen Gesundheitsbehörde den Höhepunkt von Neuinfektionen in der aktuellen Phase der Corona-Pandemie bereits hinter sich. "Auch wenn die Indikatoren auf hohem Niveau bleiben, legt ihre Beobachtung nahe, dass der epidemiologische Spitzenwert der zweiten Welle überwunden wurde", heißt es in einer Erklärung der Behörde vom Freitag. In der vergangenen Woche habe es einen Rückgang positiver Tests um 40 Prozent gegeben. Auch in den Krankenhäusern und auf Intensivstationen wurden demnach weniger Patientinnen und Patienten aufgenommen.

Auch Premierminister Jean Castex sagte am Freitag, die aktuelle Strategie beginne, Resultate zu zeigen. Er betonte aber, dass es weiterhin wichtig sei, sich an die geltenden Regeln zu halten. Dies sei sicherlich nicht der Zeitpunkt, um nachzulassen. In dieser Woche hatte Frankreich die Grenze von zwei Millionen Infizierten überschritten. Allerdings hatte es in letzter Zeit auch stärker auf Corona-Tests gesetzt. Mehr als zwei Millionen Corona-Tests pro Woche wurden in dem Land mit rund 67 Millionen Einwohnern zuletzt durchgeführt. Außerdem haben die Menschen seit einiger Zeit die Möglichkeit, ohne Rezept in Apotheken Antigen-Schnelltests zu machen.

Seit etwa drei Wochen gelten in Frankreich strenge Ausgangsbeschränkungen. Die Menschen dürfen nur mit einem Formular und triftigem Grund vor die Tür, Einzelhandel und Gastronomie sind geschlossen. Mögliche Lockerungen der Beschränkungen hatte die Regierung für Anfang Dezember in Aussicht gestellt. Präsident Emmanuel Macron will am kommenden Dienstag eine Ansprache halten.

Tschechien beschließt vorsichtige Erleichterungen bei Corona-Regeln

Tschechien senkt seine Corona-Warnstufe von der höchsten auf die zweithöchste der fünf Stufen. Das gelte von Montag an, sagte Gesundheitsminister Jan Blatny nach einer Kabinettssitzung am Freitag. Der Mediziner appellierte an die Bevölkerung, sich weiter verantwortungsvoll zu verhandeln. Die Pandemie sei "unberechenbar". Das neue Warnstufen-System "Pes" (tschechisch für "Hund") gilt erst seit wenigen Tagen.

Die nächtliche Ausgangssperre beginnt künftig erst um 23.00 Uhr, zwei Stunden später als bisher. Die Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Supermärkte dürfen abends länger öffnen. Es dürfen sich bis zu sechs statt bisher zwei Menschen versammeln. Die meisten anderen Maßnahmen bleiben unverändert, wie etwa die Schließung der Restaurants und die Maskenpflicht im Freien und in Innenräumen.

Der EU-Mitgliedstaat mit knapp 10,7 Millionen Einwohnern ist stark von der Corona-Pandemie betroffen. Der Notstand wurde bis zum 12. Dezember verlängert. Insgesamt starben seit Beginn der Pandemie knapp 7000 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ging indes in den vergangenen Wochen zurück. Am Donnerstag kamen 6471 neue Fälle hinzu. Nach Angaben der EU-Gesundheitsagentur ECDC gab es in Tschechien innerhalb von 14 Tagen 843,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Für Deutschland lag dieser Wert bei 313,8; für Österreich bei 1081,2.

Südtirol startet Massentest gegen zweite Corona-Welle

In Südtirol hat am Freitag ein Corona-Massentest begonnen. Bis zu 350.000 freiwillige Schnelltests sollen nach Angaben der Gesundheitsbehörden der norditalienischen Provinz dabei helfen, Corona-Infizierte ausfindig machen. Zuletzt hatten die Infektionszahlen in Südtitol demnach "solche Ausmaße angenommen", dass die Massentests nun als Schlüssel zur Eindämmung der Pandemie gelten.

Ziel der Aktion sei es, in drei Tagen 70 Prozent der Bevölkerung zu testen, erklärten die Behörden. Schon am Freitagmorgen kamen mehr als 24.000 Menschen zum Abstrich; knapp 600 Tests waren positiv. Die Massentests sollen die geplante Wiedereröffnung von Grundschulen und Kindergärten am Dienstag vorbereiten. Italien vermeldet zurzeit mehr als 35.000 neue Corona-Infektionen pro Tag. Südtirol gilt wegen hoher Infektionszahlen als "rote Zone".

Italien war das erste Land in Europa, das auf schnelle Antigentests setzte. Die Methode gilt zwar als weniger zuverlässig als die bislang üblichen PCR-Tests, dafür aber als schneller und günstiger. PCR-Tests sind zu fast 100 Prozent sicher, Schnelltests nur zu 80 bis 90 Prozent.

US-Experte Fauci: Schnelle Impfstoff-Entwicklung kein Grund zur Sorge

Der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci hat Bedenken zurückgewiesen, wonach die Entwicklung der Corona-Impfstoffe zulasten der Verträglichkeit und Wirksamkeit beschleunigt worden sein soll. "Die Geschwindigkeit des Prozesses hat die Sicherheit in keiner Weise kompromittiert", sagte Fauci im Weißen Haus. Auch die wissenschaftliche Integrität sei nicht beeinträchtigt worden.

Die Daten der Studien zu den Impfstoffen seien von unabhängigen Experten beurteilt worden, die niemandem etwas schuldeten, auch "nicht der Regierung". Es gebe in dieser Hinsicht keinen Grund zur Sorge, betonte Fauci. "Das ist wirklich solide." Sobald die Anträge auf eine Notfallgenehmigung für die Impfstoffe eingingen, würde die zuständige Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA alles "sehr sorgfältig" überprüfen, sagte Fauci.

Der Immunologe ist ein Mitglied der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses. Experten befürchten, dass manche Menschen dem Impfstoff wegen der beschleunigten Entwicklung und politischen Debatten skeptisch gegenüberstehen könnten. Fauci sagte, wirksame Impfstoffe seien im Kampf zur Eindämmung der Pandemie die "Kavallerie", aber bis zu deren Eintreffen müssten alle bekannten Vorsichtsmaßnahmen weiter praktiziert werden. "Wenn man in einer Schlacht kämpft und die Kavallerie ist unterwegs, dann hört man nicht auf zu schießen. Man macht weiter, bis die Kavallerie da ist – und dann will man vielleicht weiter kämpfen", sagte Fauci.

Corona: Übersterblichkeit über Schnitt der Vorjahre

Die sogenannte Übersterblichkeit in Deutschland liegt aktuellen Daten zufolge fünf Prozent über dem Durchschnitt der vier Vorjahre. Die am Freitag veröffentlichten Daten beziehen sich auf die Woche vom 19. bis zum 25. Oktober, als die Corona-Neuinfektionen deutlich anzogen. Zahlen für die Zeit danach liegen noch nicht vor. Laut Statistikamt starben in der Oktober-Woche gut 18.000 Menschen. Davon wurden 351 als Covid-Fälle registriert – das waren 273 mehr als drei Wochen zuvor.

Merkel rechnet noch in diesem Jahr mit Impfstoff

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rechnet schon im Dezember oder "sehr schnell nach der Jahreswende" mit der Zulassung eines Corona-Impfstoffes in Europa. "Und dann wird das Impfen natürlich beginnen", sagte die CDU-Politikerin nach einem EU-Videogipfel. "Man muss ja sagen, dass die Nachrichten der letzten Tage bezüglich der Entwicklung eines Impfstoffes sehr zuversichtlich stimmen."

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sagte nach dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs am Donnerstagabend, dass die Impfstoffe von Biontec/Pfizer sowie von Moderna der Europäischen Arzneimittel-Agentur zufolge in der zweiten Dezemberhälfte eine bedingte Marktzulassung bekommen könnten, wenn alles problemlos weitergehe.

Der Mainzer Hersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten am Mittwoch mitgeteilt, dass die Wirksamkeit ihres Impfstoffs bei 95 Prozent und damit noch höher als bis dahin bekannt liege. Das Vakzin funktioniere über alle Altersgruppen und andere demografische Unterschiede hinweg ähnlich gut und zeige praktisch keine ernsten Nebenwirkungen. Der US-Pharmakonzern Moderna hatte zuletzt für sein Präparat eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent errechnet. Die steigende Zahl von Menschen, die Impfstoffen misstrauen, alarmiert die Staats- und Regierungschefs. Die Menschen müssten besser über den Wert von Impfungen aufgeklärt werden, sagte EU-Ratspräsident Charles Michel.

Frankreich: Höhepunkt der zweiten Welle wohl überwunden

Der Höhepunkt der zweiten Corona-Welle in Frankreich ist offenbar überwunden: Das hat die nationale Gesundheitsbehörde Santé publique am Freitag festgestellt. "Selbst wenn alle Werte auf hohem Niveau bleiben, legt ihre Auswertung nahe, dass der epidemische Höhepunkt der zweiten Welle überschritten ist", heißt es in dem Wochenbericht der Behörde.

Die abendlichen Ausgangssperren in Großstädten wie Paris oder Lyon seit Mitte Oktober und der vor drei Wochen verhängte landesweite Lockdown hätten eine "direkte Wirkung" gehabt, schreibt die Behörde weiter. Zum ersten Mal seit Beginn der zweiten Welle seien auch die Krankenhaus-Einweisungen rückläufig, hieß es weiter.

Dennoch will die Regierung vorerst an ihren strikten Maßnahmen festhalten. Die Regierung verweist darauf, dass die Intensivstationen immer noch zu rund 94 Prozent mit Corona-Patienten belegt sind. Allerdings prüft das Kabinett erste Lockerungen vor Weihnachten.

Australien: Pizza-Lüge löste harten Lockdown aus

Der vergleichsweise harte Lockdown im australischen Bundesstaat South Australia ist der Regierung zufolge durch eine Lüge ausgelöst worden. Ein erkrankter Mann habe zu seiner Ansteckung in einem Restaurant angegeben, sich dort nur schnell eine Pizza gekauft zu haben, sagt Ministerpräsident Steven Marshall. Daher hätten die Behörden angenommen, dass es sich um einen äußert ansteckenden Virusstrang handeln müsse.

Tatsächlich habe der Mann dort mehrere Schichten lang neben einem kranken Kollegen gearbeitet. "Wir wissen jetzt, dass sie gelogen haben", sagt Marshall, ohne auf ein Motiv einzugehen. Er sei stinksauer. Die Maßnahmen sollen nun früher aufgehoben werden als zunächst geplant.

WHO gegen Einsatz von Remdesivir in Krankenhäusern

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht sich gegen den Einsatz von Remdesivir bei Covid-Patienten im Krankenhaus aus. Es fehlten Belege, dass das Mittel von Gilead bei ihnen zu einem besseren Krankheitsverlauf führe. Der Pharmakonzern zeigt sich enttäuscht und verweist auf den Einsatz des Mittels in mehreren Staaten.

Mehr als neun Millionen Corona-Infektionen in Indien – 90 Prozent der Intensivbetten belegt

Indien hat die Schwelle von mehr als neun Millionen nachgewiesenen Corona-Infektionen überschritten. Landesweit hätten sich seit Beginn der Pandemie mehr als 9.004 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, teilten die Gesundheitsbehörden in Neu-Delhi am Freitag mit. Die Zahl der Todesfälle sei auf 132.162 gestiegen.

Zuletzt hatte sich die Infektionsgeschwindigkeit in Indien zwar etwas abgeschwächt. Im Schnitt stecken sich derzeit aber täglich immer noch rund 45.000 Menschen mit dem Coronavirus an. In vielen indischen Städten geraten die Krankenhäuser inzwischen an ihre Belastungsgrenzen. In der Hauptstadt Neu-Delhi waren am Donnerstag mehr als 90 Prozent aller Intensivbetten mit Anschluss an ein Beatmungsgerät belegt. Angesichts der dramatischen Lage kündigten die Behörden in der Mega-Metropole eine Vervierfachung der Bußgelder bei Verstößen gegen die Maskenpflicht an.

Mehr als 2.200 Corona-Tote binnen 24 Stunden in den USA

In den USA sind binnen 24 Stunden mehr als 2.200 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Wie aus einer am Donnerstagabend (Ortszeit) veröffentlichten Zählung hervorging, gab es landesweit zudem mehr als 200.100 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Wegen der stark steigenden Zahl an Neuinfektionen haben mehrere Bundesstaaten ihre Corona-Maßnahmen inzwischen wieder verschärft.

Die Gesundheitsbehörde CDC riet den US-Bürgern wegen der Corona-Pandemie am Donnerstag dringend von Reisen zum Thanksgiving-Feiertag in der kommenden Woche ab. Es handele sich nicht um eine Anordnung, aber um eine "eindringliche Empfehlung", sagte CDC-Vertreter Henry Walke. Thanksgiving ist das wichtigste Familienfest in den USA. In mehreren Bundesstaaten treten diese Woche derweil neue Verschärfungen der Corona-Maßnahmen in Kraft.

Mehr als 100.000 Corona-Tote in Mexiko

In Mexiko sind seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 100.000 Menschen an der Krankheit Covid-19 gestorben. Vize-Gesundheitsminister Hugo López-Gatell gab die Bilanz von insgesamt 100.104 Todesfällen am Donnerstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz bekannt. Mexiko ist das vierte Land, das die Schwelle von 100.000 Corona-Toten überschritten hat.

In den vergangenen 24 Stunden seien 576 weitere Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben, sagte López-Gatell. Die Zahl der seit Pandemie-Beginn registrierten Infektionen stieg nach seinen Angaben auf mehr als 1,019 Millionen.

Mexiko ist das am viertschwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Welt. Auf den ersten Plätzen liegen die USA, Brasilien und Indien.

Corona-Fall: Brüssel und London setzen Brexit-Gespräche online fort

Die Chefunterhändler Michel Barnier und David Frost werden ihre Gespräche über einen Brexit-Handelspakt der Europäischen Union mit Großbritannien online fortsetzen, weil ein Mitglied des EU-Teams positiv auf das Coronavirus getestet wurde. "Die Gespräche werden persönlich fortgesetzt, wenn dies als sicher erachtet wird", teilte ein britischer Regierungssprecher am Donnerstagabend in London mit. Die Gesundheit und das Wohl aller Beteiligten hätten Vorrang.

Ausgangssperre in Kalifornien: "Wir schlagen Alarm"

Kalifornien erlässt für besonders betroffene Landkreise eine Ausgangssperre von 22.00 Uhr bis 05.00 Uhr. "Wir schlagen Alarm", heißt es in einer Erklärung von Gouverneur Gavin Newsom. Die Ausbreitung des Virus müsse gestoppt und die Belastung für die Krankenhäuser reduziert werden, bevor die Todesrate steige.

Trotz Infektionsrekorden: Pence sieht USA in Pandemie auf gutem Weg

Der amtierende US-Vizepräsident Mike Pence sieht die USA trotz der dramatisch steigenden Corona-Fallzahlen in der Pandemie auf einem guten Weg. "Die Fälle und die Positivrate steigen im ganzen Land. Aber wir nähern uns diesem Moment mit der Zuversicht der Erfahrung und wir wissen, dass das amerikanische Volk weiß, was zu tun ist", sagte Pence am Donnerstag bei einer Pressekonferenz der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses. Der amtierende Präsident Donald Trump war nicht dabei.

"Amerika war noch nie so gut auf die Bekämpfung dieses Virus vorbereitet wie heute", fügte Pence mit Blick auf die Ausweitung der Testungen, die Verfügbarkeit von Schutzausrüstung und die Fortschritte bei den Impfstoffen, die schon in wenigen Wochen für besonders gefährdete Menschen bereitstehen könnten, hinzu.

Die Ärztin Deborah Birx machte im Weißen Haus deutlich, dass zwar immer mehr Menschen getestet würden, aber der Anteil der positiven Tests deutlich angestiegen sei. Trump führt die hohe Zahl der Corona-Fälle in den USA auf die Vielzahl der durchgeführten Tests zurück. Nachgewiesen sind insgesamt mehr als 11,6 Millionen Ansteckungen. Birx mahnte: "Jeder Amerikaner muss in diesem Moment wachsam sein."

USA rechnen für Freitag mit Zulassungsantrag für Pfizer-Biontech-Impfstoff

Die US-Regierung rechnet für diesen Freitag mit dem Antrag auf eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs der Unternehmen Pfizer und Biontech. "Pfizers Partner Biontech hat angekündigt, dass sie morgen die Notfallzulassung bei der FDA beantragen wollen", sagte US-Gesundheitsminister Alex Azar am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Washington. Die Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der Vereinigten Staaten (FDA) ist auch für die Zulassung von Impfstoffen zuständig.

Er gehe davon aus, dass auch das US-Pharmaunternehmen Moderna bald eine Zulassung für seinen Impfstoffkandidaten beantragen werde, sagte Azar weiter. Die USA, die EU und zahlreiche weitere Staaten haben bereits hunderte Millionen von Dosen der vielversprechendsten Impfstoffkandidaten vorbestellt.

EU-Zulassung von zwei Corona-Impfstoffen noch in diesem Jahr möglich

Zwei Impfstoffe gegen das Coronavirus könnten noch in diesem Jahr in Europa zugelassen werden. "Wenn alles ohne Probleme verläuft", könnten die Impfstoff-Kandidaten von Pfizer-Biontech und Moderna "in der zweiten Dezemberhälfte 2020" eine bedingte Marktzulassung erhalten, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach von möglichen Zulassungen "im Dezember oder sehr schnell nach der Jahreswende".

Biontech-Mitgründer Ugur Sahin hält eine Auslieferung und Zulassung des Corona-Impfstoffs in diesem Jahr ebenfalls für möglich. Sein Team arbeite "fieberhaft" daran, sagte der Mainzer der Nachrichtenagentur AFP. In Europa ist die Arzneimittelbehörde Ema für die Zulassung zuständig. Die Ema sei in "täglichem Kontakt" mit ihrem US-Pendant FDA, um die Bewertung der Impfstoffkandidaten möglichst zeitgleich durchzuführen, sagte von der Leyen nach einer Video-Konferenz der EU-Staats- und Regierungschefs.

Brexit-Chefunterhändler unterbrechen Gespräche wegen Corona-Fall

Die Chefunterhändler Michel Barnier und David Frost haben ihre Gespräche über ein Brexit-Handelsabkommen der Europäischen Union mit Großbritannien vorerst ausgesetzt, weil ein Mitglied des EU-Teams positiv auf Corona getestet wurde. Dies teilten Barnier und Frost am Donnerstag auf Twitter mit. Die Teams verhandelten aber in Einklang mit den Richtlinien weiter, schrieb Barnier. Frost ergänzte, er sei in engem Kontakt mit Barnier. Er dankte der EU-Kommission für die sofortige Hilfe und Unterstützung.

Die beiden Teams verhandeln seit Wochenbeginn erneut in Brüssel über das angestrebte Handelsabkommen für die Zeit nach 2021. Die Unterbrechung kommt zur Unzeit, denn es bleiben nur noch wenige Tage für eine Einigung. Ein hoher EU-Vertreter hatte den kommenden Montag (23. November) als wichtigen Stichtag genannt.

Großbritannien ist Ende Januar aus der EU ausgetreten, befindet sich bis zum Jahresende aber noch in einer Übergangsphase, in der weitgehend die gleichen Regeln gelten wie zuvor. Ohne eine Einigung drohen ab Neujahr Zölle, lange Staus an den Grenzen und andere Handelshürden.

WHO: Ein Corona-Toter in Europa alle 17 Sekunden

Die Weltgesundheitsorganisation WHO beklagt eine wachsende Zahl an Corona-Todesfällen in Europa. In den vergangenen beiden Wochen habe die Zahl der Sterbefälle in Verbindung mit Covid-19-Erkrankungen um 18 Prozent zugenommen, sagte der Direktor der WHO-Region Europa, Hans Kluge, am Donnerstag auf einer Online-Pressekonferenz in Kopenhagen. Vergangene Woche seien mehr als 29.000 Todesfälle registriert worden, was bedeute, dass alle 17 Sekunden eine Person in der europäischen Region mit Covid-19 stirbt.

Dass derzeit pro Tag 4500 Leben an Covid-19 verloren gingen, sei vermeidbar, sagte Kluge. Wer sich an Richtlinien halte und gegen Missinformationen vorgehe, liefere einen Beitrag, um Sterbefälle zu vermeiden. Kluge hatte aber auch Positives zu berichten: Dank dem Befolgen eines umsichtigen Verhaltens habe sich die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen in der vergangenen Woche von mehr als zwei Millionen in der Vorwoche auf schätzungsweise 1,8 Millionen verringert. "Das ist ein kleines Signal, aber ein Signal nichtsdestotrotz", so Kluge.

Darüber hinaus gebe es allerdings auch zunehmende Anzeichen dafür, dass die Gesundheitssysteme in Europa wegen zunehmender Corona-Zahlen an ihre Grenzen stoßen. In Frankreich zum Beispiel seien die Intensivstationen seit zehn Tagen mit mehr als 95 Prozent ausgelastet, in der Schweiz sei die volle Auslastung schon erreicht.

Nach Angaben des Regionaldirektors gehen 28 Prozent aller bisher registrierten weltweiten Corona-Infektionen sowie 26 Prozent aller global erfassten Corona-Todesfälle auf Europa zurück. In der europäischen Region, zu der die WHO mehr als 50 Länder zählt, gab es nach Angaben der Organisation bislang rund 15,8 Millionen Infektionen und fast 355.000 damit in Verbindung stehende Todesfälle.

Bars und Restaurants in Barcelona dürfen wieder öffnen

In Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona dürfen alle Bars und Restaurants sowie alle Kinos und Theater wegen einer Besserung der Corona-Lage ab Montag nach mehr als fünf Wochen wieder öffnen. Für alle Gastronomiebetriebe werde es in der gesamten Region im Nordosten Spaniens aber ab 21.30 Uhr eine Sperrstunde geben, teilte die Regionalregierung am Donnerstag mit. Neben weiteren Einschränkungen soll im Innenbereich die Auslastung auf maximal 30 Prozent beschränkt werden. Restaurants und Bars sind in Katalonien seit dem 16. Oktober per Dekret dicht.

Mit diesen Maßnahmen starte die Region einen zweimonatigen Plan, bei dem es alle zwei Wochen neue Lockerungen der Corona-Einschränkungen geben werde, soweit es die Entwicklung der Pandemie zulasse, hieß es. Das Versammlungsverbot für mehr als sechs Personen und die Abriegelung der Region solle bei günstiger Entwicklung am 21. Dezember aufgehoben werden. Die seit Ende Oktober geltende nächtliche Ausgangssperre sowie die Absperrungen aller Gemeinden an den Wochenenden sollen unterdessen mindestens bis Ende Januar in Kraft bleiben.

Die Behörden Kataloniens hatten mit den für spanische Verhältnisse vergleichsweise strengen Einschränkungen auf einen starken Anstieg der Zahlen reagiert. Die Maßnahmen zahlen sich aber für die rund 7,6 Millionen Einwohner langsam aus: Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen fiel in nur einer Woche von 256,7 auf 157,3. Strenge Einschränkungen gelten derzeit wegen der Corona-Pandemie in den meisten Regionen Spaniens. Die Lage habe sich in den vergangenen Tagen aber landesweit deutlich gebessert, sagte am Donnerstagabend der Chef der Behörde für Gesundheitliche Notfälle, Fernando Simón.

Biontech-Gründer hält Auslieferung von Corona-Impfstoff im Dezember für möglich

Der Mitgründer des Impfstoffentwicklers Biontech, Ugur Sahin, hält eine Auslieferung des Corona-Impfstoffs noch in diesem Jahr für möglich. Es sei "im Bereich des Möglichen, dass wir noch im Dezember vielleicht den Impfstoff ausliefern können", sagte Sahin im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag. "Aber da müssen wirklich alle sehr, sehr eng und intensiv zusammenarbeiten." Der von Biontech und dem US-Pharmariesen Pfizer entwickelte Impfstoff ist einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen die Pandemie.

Sahin hält es für möglich, dass der Impfstoff noch in diesem Jahr in den USA oder in Europa "oder in beiden Regionen" zugelassen wird. Nach Angaben des Biontech-Gründers könnten im Falle einer Zulassung bis zu 70 Prozent der Bevölkerung vor Herbst kommenden Jahres geimpft werden.

"Ich denke, wenn wir wirklich einen guten Job machen, und mit 'Wir' meine ich alle Beteiligten – Regierungen, verschiedene Pharmaunternehmen und auch die Impfstoff-Logistiker – dann könnten wir es schaffen, dass 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung vor Herbst 2021 geimpft werden", sagte er AFP. "Und wenn wir das schaffen, dann können wir einen normalen Winter haben, ohne wieder in den Shutdown zu gehen."

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Dänemark: Corona-Mutation mit rabiaten Mitteln ausgerottet

Das in Dänemark bei Nerzen festgestellte neuartig mutierte Coronavirus ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums "aller Wahrscheinlichkeit nach" ausgerottet. Das Ministerium in Kopenhagen beruft sich in einer Mitteilung auf entsprechende Erkenntnisse des Staatlichen Serum-Instituts. Demnach sind seit dem 15. September keine Infektionen mit dem sogenannten Cluster-5-Virus mehr festgestellt worden.

Die dänische Regierung hob daraufhin die meisten der Corona-Beschränkungen für die von der Nerzzucht geprägte Region Nordjütland vorzeitig auf. Der Großteil der Maßnahmen werde schon an diesem Donnerstag gelockert, hieß es. Ab Freitag wird auch der öffentliche Nahverkehr wiederaufgenommen, Restaurants und Lokale sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen dürfen dann ebenfalls wieder öffnen. Ursprünglich war geplant gewesen, dass die Beschränkungen bis zum 3. Dezember gelten sollten.

Mittlerweile sind alle 17 Millionen Pelztiere auf den infizierten Nerzfarmen getötet worden. Besonders die sogenannte Cluster-5-Variante war vom dänischen Gesundheitsinstitut SSI als besorgniserregend und mögliche Gefahr für künftige Corona-Impfstoffe eingestuft worden. Sie ist bislang bei zwölf Menschen in Nordjütland nachgewiesen worden.

Merkel ruft zu Solidarität der Generationen in Corona-Krise auf

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu weiterem Zusammenhalt und zu Solidarität der Generationen in der Corona-Krise aufgerufen. Es sei wichtig, dass alle in der Gesellschaft aufeinander Rücksicht nähmen und nun nicht notwendige Kontakte vermeiden, sagte Merkel am Donnerstag in einem Online-Dialog zur Situation der Pflege. So, wie junge Menschen mit der Bewegung Fridays for Future darum bitten, dass Ältere ein Herz für den Klimaschutz haben, bitte sie jetzt die Jüngeren um ein Herz für die Älteren. Chronisch Kranke und Alte gehören zur Corona-Risikogruppe für schwere Krankheitsverläufe.

Die Wintermonate seien im Kampf gegen die Pandemie nun eine schwere Zeit, sagte Merkel. Die Nachrichten über die Entwicklung von Impfstoffen seien aber positiv. Man könne nur die Daumen drücken, dass die Wissenschaft ordentlich arbeite. "Im Frühjahr könnte man schon mehr wissen." Die Kanzlerin bekräftigte, dass Risikogruppen dann zuerst geimpft werden könnten, auch Pflegekräfte hätten Priorität.

Japan meldet Rekord bei Neuinfektionen – "höchste Alarmstufe"

Japans Regierungschef Yoshihide Suga hat die "höchste Alarmstufe" ausgerufen, nachdem in seinem Land eine Rekordzahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden ist. Er rufe die Bevölkerung auf, die Corona-Richtlinien vollständig umzusetzen, sagte Suga am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Tokio. Unter anderem verwies er auf die Empfehlung zum Maskentragen.

Am Mittwoch hatten die Behörden in Japan einen Höchstwert von 2.000 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Allein knapp 500 der Fälle waren in der Hauptstadt Tokio aufgetreten. Dem Sender NHK zufolge beauftragte Suga Experten damit, den Ursachen des Anstiegs bei Beratungen am Donnerstag und Freitag auf den Grund zu gehen. Danach wolle sich die Regierung mit möglichen Verschärfungen der Corona-Maßnahmen befassen.

Suga hat bereits angekündigt, strengere Maßnahmen in den Regionen unterstützten zu wollen. Auch regte er an, die Zahl der Menschen, die sich in Restaurants treffen dürfen, auf vier zu begrenzen. Japan gehört bisher zu den weniger schwer von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Inselstaat knapp 121.000 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen, 1.900 Infizierte starben.

Pressekonferenz: RKI-Chef berichtet über Corona-Lage

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.609 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind gut 5.000 Fälle mehr als am Mittwoch (17.561). Im Vergleich zum Wert von vor einer Woche wurden etwas mehr Fälle gemeldet. RKI-Chef Lothar Wieler äußerte sich auf einer Pressekonferenz zur aktuellen Lage. Seine Aussagen sehen Sie oben im Video oder hier. Im Folgenden gibt es die wichtigsten Aussagen zudem zum Nachlesen.

10.01 Uhr: Die Lage sei noch immer ernst, sagt Wieler. Zwar sind die Neiunfektionszahlen in den vergangenen Tagen oftmals nicht weiter angestiegen, aber sie seien noch immer viel zu hoch. Man befinde sich auf einem "Plateau". Das sei zwar eine gute Nachricht, so Wieler. Ob es sich bei der Entwicklung aber um eine Trendwende handle, müsse man noch abwarten. Wieler zeigt sich aber optimistisch, dass sich der Trend fortsetze.

10.03: Ute Rexroth, Leiterin des RKI-Lagezentrums, sagt, die Sieben-Tages-Inzidenz liegt bei 139 deutschlandweit. Die Zahl sei hoch, aber habe sich "auf dem hohen Niveau" stabilisiert. Die Zahlen zeigen, dass "wir auf dem richtigen Weg sind", sagt Rexroth. Die Maßnahmen wirken. Besorgniserregend sei jedoch, dass die Gesundheitsämter stark beansprucht seien.

10.06: Es seien immer mehr ältere Menschen betroffen, sagt Rexroth. In diesen Altersgruppen steige die Inzidenz. Damit steigen auch die schweren Fälle, die im Krankenhaus behandelt werden müssen.

10.08: Es könne sein, dass in dieser Woche mehr als 1.000 Todesfälle gemeldet werden. Auch wenn jetzt ein "Plateau" erreicht sei, müsse weiter mit steigenden Intensiv- und Todesfällen gerechnet werden, sagt Rexroth. Das werde auch die Krankenhäuser zunehmend belasten.

10.14: Wieler erklärt, warum eine Personen, die sich in Risikogebieten aufgehalten haben, zehn Tage in Quarantäne müssen, Menschen mit Risikokontakten aber 14 Tage in Quarantäne müssen: Der Risikokontakt lasse sich genau auf einen Zeitpunkt festlegen. Das sei bei Reisen im Risikogebieten nicht der Fall. Wenn man jedoch wisse, dass man sich am letzten Tag der Reise angesteckt habe, solle man ebenfalls 14 Tage in Quarantäne.

10.17: Wieler betont, dass an den Gesundheitsämtern noch immer die Nachverfolgung von Clustern, also großen Ereignissen, bei denen sich das Virus verbreitet haben könnte, Priorität habe, die Einzelfallnachverfolgung sei zweitrangig.

10.18: "Was können wir tun?", fragt Wieler. Er verweist auf die AHA-Regeln (Abstand, Hygienemaßnahmen, Alltagsmaske) und das regelmäßige Lüften. Er bittet alle, die Maske richtig zutragen, "auch über die Nase". Falls jemand Symptome eines Atemweginfekts habe, solle die Person mindestens fünf Tage zu Hause bleiben.

10.22: "Wir sind nicht machtlos gegen dieses Virus, wenn wir die Fakten vor Augen haben", sagt Wieler. "Wir haben es in der Hand". Die Maßnahmen aber werden noch länger bleiben müssen, sagt Wieler. Zumindest solange, bis durch Impfungen ein maßgeblicher Teil der Bevölkerung geschützt sei.

10.26: "Welche Maßnahmen wie lange bleiben, vermag ich nicht zu sagen", sagt Wieler auf Nachfrage einer Journalistin. Das sei Aufgabe der Politik. Es sei jedoch wichtig, dass einige Maßnahmen durchgehend eingehalten werden. Er gehe zudem derzeit davon aus, dass die Schnelltest immer besser werden.

10.37: Er sei überrascht, dass die Entwicklung des Imfpstoffes nun so schnell ging, sagt Wieler auf Nachfrage. Die neuesten Nachrichten über die sehr weit fortgeschrittene Entwicklung zweier Imfpstoffe gebe Hoffnung.

US-Arzneimittelbehörde lässt Corona-Test für Hausgebrauch zu

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat erstmals einen Corona-Test für den Hausgebrauch zugelassen. Der Testkit des US-Herstellers Lucira Health habe eine Notfall-Zulassung bekommen, teilte die FDA mit. Der Test, der auf Erbgut des Erregers Sars-CoV-2 reagiert, sei im Hausgebrauch für Menschen ab 14 Jahren geeignet und zunächst nur auf Verschreibung eines Arztes erhältlich.

Wer den Test benutzt, muss mit einem Stäbchen eine Probe aus der Nase entnehmen, dieses dann in ein Röhrchen legen und das Röhrchen wiederum in einem Testmodul befestigen. In maximal 30 Minuten zeige das Display des Testmoduls dann ein positives oder negatives Ergebnis an. Wer ein negatives Ergebnis habe, aber trotzdem Symptome entwickle, solle seinen Arzt kontaktieren, denn der Test könne eine Infektion mit dem Coronavirus nicht hundertprozentig ausschließen.

Laut Hersteller ist der Test zuverlässig: Im Vergleich zu einem anderen von der FDA zugelassenen Verfahren habe er 94 Prozent der Sars-CoV-2-Infektionen und 98 Prozent der Corona-freien Proben richtig zugeordnet. Auf den Markt kommen soll der Test demnach in Florida und Kalifornien in der nahen Zukunft und landesweit im Frühling.

Bislang fast 90 Corona-Infektionen im Bundestag

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind im Bundestag bis Mitte November insgesamt 89 Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 gezählt worden. Das geht aus einer Antwort der Bundestagsverwaltung auf eine Anfrage der Funke Mediengruppe hervor. Darunter sind demnach 15 Abgeordnete, der Rest sind überwiegend Mitarbeiter und Verwaltungsangestellte. In lediglich neun Fällen handelt es sich laut dem Bericht um Mitarbeiter von Fremdfirmen, etwa für Reinigung, Fahrdienst, Handwerker oder andere Dienstleister.

Insgesamt sind demnach rund 10.000 Personen im Bundestag tätig, Dienstleister eingerechnet. Im Vergleich zur Gesamtzahl falle die Infektionsrate damit relativ gering aus. Unklar ist zudem, wo sich die Betroffenen infiziert haben – innerhalb oder außerhalb des Parlaments.

Zahl der Corona-Toten in den USA überschreitet Schwelle von 250.000

Die Vereinigten Staaten haben die Schwelle von mehr als einer Viertel Million Corona-Toten überschritten. Wie aus einer Zählung der in Baltimore ansässigen Johns-Hopkins-Universität (JHU) am Mittwochabend (Ortszeit) hervorging, starben in den USA seit Pandemie-Beginn 250.029 Corona-Infizierte. Dies ist die mit Abstand höchste Zahl an Corona-Toten in einem einzigen Land. An zweiter Stelle folgt Brasilien mit knapp 167.000 Todesfällen. Hier lesen Sie mehr.

Athen hat Corona-Impfplan – zwei Millionen Impfungen monatlich

Griechenland wird monatlich mehr als zwei Millionen Menschen gegen das Coronavirus impfen können, sobald das nötige Serum verfügbar ist. "Wir haben bereits landesweit 1.018 Impfstellen festgelegt. Die Impfung wird kostenlos sein", sagte Gesundheitsminister Vassilis Kikilias am Mittwoch im Staatsfernsehen. "Die ersten Impfungen werden im ersten Monat des Jahres 2021 sein", ergänzte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums.

Die Bürger sollen per SMS, elektronisch oder telefonisch einen Termin in einem Impfzentrum vereinbaren können. "Das System ist schon bereit", sagte Kikilias. Als erste würden Ärzte und das Krankenhauspersonal geimpft, danach alle Bürger über 65 Jahre oder mit chronischen Krankheiten.

Im Vergleich zu anderen Ländern ist Griechenland mit seinen rund elf Millionen Einwohnern bisher nicht so stark von Corona betroffen gewesen. Allerdings schnellten die Zahlen in den vergangenen Wochen vor allem in den Großstädten Athen und Thessaloniki unkontrolliert in die Höhe. Am Mittwoch zählte die griechische Gesundheitsbehörde 3.200 Neuinfektionen und 60 Tote innerhalb von 24 Stunden.

New Yorker Schulen müssen erneut schließen

Angesichts steigender Corona-Zahlen schließt die US-Ostküstenmetropole New York erneut ihre Schulen. Die Stadt habe die Schwelle von drei Prozent positiven Corona-Tests überschritten und werde die Lerneinrichtungen deshalb ab Donnerstag vorübergehend dicht machen, schrieb Bürgermeister Bill de Blasio am Mittwoch auf Twitter.

New York war im Frühjahr zum Epizentrum der Pandemie in den USA geworden und hatte Mitte März alle Schulen schließen müssen. Über den Sommer hatte sich das Infektionsgeschehen wieder stabilisiert, eine erneute Öffnung war jedoch immer wieder verschoben worden. Die ersten Schulen konnten schließlich erst ab Ende September wieder öffnen. Zuletzt hatte sich die Lage jedoch wieder angespannt.

Erst vor einer Woche hatte der Gouverneur des gleichnamigen Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, neue Maßnahmen angekündigt. Restaurants, Bars und Fitnessstudios müssen demnach um 22.00 Uhr schließen. Treffen in Privathäusern sind auf maximal zehn Personen beschränkt.

Reform des Infektionsschutzgesetzes beschlossen

Die Debatte war hitzig. Doch am Ende verabschiedete der Bundestag mit klarer Mehrheit die Reform des Infektionsschutzgesetzes. Am Nachmittag zog der Bundesrat nach. Mehr dazu lesen Sie hier.

Impfstoff von Biontech vor Zulassungsantrag in den USA

Die Mainzer Biotechfirma Biontech und ihr Partner Pfizer haben die entscheidende Hürde für eine mögliche Zulassung ihres Corona-Impfstoffs in den USA genommen. Nach einer finalen Analyse der entscheidenden Studie habe der Impfstoff einen Schutz von 95 Prozent vor Covid-19 gezeigt, teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch mit. Den Antrag dafür wollen sie nun innerhalb weniger Tage bei der US-Gesundheitsbehörde FDA einreichen. Die Daten sollen zudem auch anderen Regulierungsbehörden weltweit vorgelegt werden.

Biontech und Pfizer veröffentlichten auch positive Daten zur Sicherheit des Impfstoffs. Die Probanden haben es demnach gut vertragen, es seien meist leichte bis moderate Nebenwirkungen aufgetreten, die schnell abgeklungen seien. Die einzige schwere Nebenwirkung sei bei mehr als zwei Prozent der Geimpften Müdigkeit gewesen, von der 3,7 Prozent nach der zweiten Dosis betroffen gewesen seien. Bei älteren Erwachsenen über 65 Jahren habe die beobachtete Wirksamkeit mehr als 94 Prozent betragen.

Biontech und Pfizer waren in der vergangenen Woche die weltweit ersten Unternehmen, die erfolgreiche Daten zur Wirksamkeit aus der zulassungsrelevanten Studie mit einem Corona-Impfstoff vorgelegt hatten. Nach einer ersten Zwischenanalyse zeigte das Vakzin eine Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent beim Schutz vor Covid-19. Am Montag zog der US-Biotechkonzern Moderna nach und verkündete, dass sein Impfstoff einen Schutz von 94,5 Prozent vor Covid-19 bietet.

Medizinerin fordert strengere Corona-Beschränkungen

Die leitende Amtsärztin des Gesundheitsamts Neumünster, Alexandra Barth, hat striktere Corona-Einschränkungen gefordert. "Wenn die Einschränkungen lasch bleiben, werden wir auch in Schleswig-Holstein bald nicht mehr handlungsfähig sein", sagte Barth am Mittwoch in einer Expertenanhörung des Landtags. Familienfeiern und religiöse Feste seien die Hotspots der Übertragung. In den Betrieben gebe es mittlerweile weniger Infektionen. "Die meisten Übertragungen sind im privaten Bereich."

Barth warnte davor, sich angesichts im Vergleich zu anderen Bundesländern niedrigeren Infektionszahlen in Sicherheit zu wiegen. "Wenn wir in Deutschland einen Monat eine komplette Ausgangssperre haben, dann läuft sich die Epidemie tot." Dann könnten die Gesundheitsämter die Nachverfolgung noch auftretender Fälle gut bewältigen.

Auch der Direktor des Instituts für Klinische Molekularbiologie der Kieler Uni, Philip Rosenstiel, sprach davon, dass das nördlichste Bundesland in der Pandemie bislang wahrscheinlich Glück gehabt habe. Aber dennoch füllten sich auch hier die Kliniken, sagte er. "Auch in Schleswig-Holstein wird auf den Intensivstationen gestorben."

Corona-Todeszahlen in Russland erreichen Höchststand

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich wegen der massiv steigenden Todeszahlen bei Corona-Patienten in Russland besorgt gezeigt. Die Behörden meldeten am Mittwoch 456 Tote – so viele wie noch nie an einem Tag seit Beginn der Pandemie in Russland. "Leider wächst die Zahl der schweren Erkrankungen, am meisten Sorgen macht der Anstieg der Sterblichkeit", sagte Putin bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Video-Konferenz.

Noch im Frühjahr hatte Russland im internationalen Vergleich mit niedrigen Todeszahlen für Aufsehen gesorgt. Putin hatte dies als Erfolg seiner Politik bezeichnet. Der Präsident, der fast nur von seiner Moskauer Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo aus arbeitet, sprach von einer zwar insgesamt "kontrollierbaren" Lage. In einigen Regionen sei die Situation aber schwierig. Der 68-Jährige kritisierte, dass es zu lange dauere, bis Testergebnisse vorlägen – im Schnitt etwa 48 Stunden.

Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa sagte, dass in einzelnen Regionen kaum noch Betten in Krankenhäusern frei seien. Die Auslastung liege insgesamt in Russland bei 81 Prozent. Sie kündigte an, dass im November 653.000 Dosen des russischen Impfstoffs "Sputnik V" auf den Markt kämen – und im Dezember dann schon 2,2 Millionen. Russland hat mehr als 140 Millionen Einwohner.

Söder kündigt weitere Corona-Maßnahmen an

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kündigt weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie an. Nach der Ministerpräsidenten-Konferenz am kommenden Mittwoch werde sich das bayerische Kabinett am Donnerstag mit der Umsetzung der Ergebnisse befassen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bekräftigt sein Plädoyer für eine möglichst weitgehende Fortsetzung des Schulbetriebs. "Schule soll so lange wie möglich offen bleiben. Aber wir müssen eine Hotspot-Vereinbarung treffen", sagt Söder in München. Wo es hohe Infektionszahlen gebe, solle Schule in anderer Form stattfinden können. Darüber wolle er kommende Woche auf der Ministerpräsidentenkonferenz sprechen.

Für Freitag kommender Woche habe er eine Sondersitzung des Landtags beantragt, "weil wir dann auch entsprechend weitere Maßnahmen zum Thema Corona einbringen werden", sagt der CSU-Chef in München.

Söder will zudem beim nächsten Corona-Gipfel in der kommenden Woche das Absenken der Zahl der Corona-Neuinfektionen auf 50 pro 100.000 Einwohner an sieben Tagen in den Mittelpunkt stellen. Strategie für die nächsten Beratungen der Ministerpräsidenten mit Angela Merkel müsse sein zu überlegen, wann auf diese 50 gekommen werden könne und wie dies gelingen könne, sagte Söder am Mittwoch nach einer Klausur seines Kabinetts in München. Söder fügte hinzu, diese Zahl 50 sei "keine fixe Idee". Es sei die Zahl, bei der die Nachverfolgung der Neuinfektionen und eine Austrocknung der Pandemie durch die Gesundheitsämter gelingen könne.

Frankreich meldet mehr als zwei Millionen Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie

Frankreich hat am Dienstag die Schwelle von zwei Millionen Corona-Infektionen überschritten. Die Gesundheitsbehörden teilten mit, dass sich seit dem Beginn der Pandemie 2.036.755 Menschen mit dem neuartigen Virus angesteckt hätten. Allein innerhalb der vergangenen 24 Stunden seien mehr als 45.500 neue Fälle hinzugekommen.

Am Montag habe es außerdem mit 33.500 Menschen eine Rekordzahl von Corona-Patienten in Krankenhäusern gegeben. Auf dem Höhepunkt der Pandemie im Frühjahr waren es etwas mehr als 32.000 Menschen. Bislang starben in Frankreich über 46.000 Menschen an den Folgen einer Erkrankung mit dem Virus.

Südaustralien wegen 22 Neuinfektionen im Lockdown

Nach einem Ausbruch des Virus im australischen Bundesstaat Südaustralien mit 22 Infektionen wird ein sechstägiger harter Lockdown verhängt. "Wir brauchen diese Unterbrechung, damit wir dem Virus immer einen Schritt voraus sind," erklärt Ministerpräsident Steven Marshall. Schulen, Universitäten und Restaurants bleiben ab Mitternacht geschlossen, Hochzeiten und Beerdigungen werden ausgesetzt. Pro Haushalt darf nur eine Person pro Tag für essenzielle Einkäufe das Haus verlassen, der Reiseverkehr ist eingestellt.

BER-Betreiber drohen wegen Corona mit Einstellung des Flugbetriebs

Wegen Corona-bedingter Verluste erwägen die Betreiber des Hauptstadtflughafens BER eine Einstellung des Flugbetriebs, sofern die Eigentümer – der Bund sowie die Länder Berlin und Brandenburg – nicht kurzfristig weitere Finanzhilfen bereitstellen. Das geht aus einem Schreiben der Geschäftsführung der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) an die Berliner Senatsverwaltung für Finanzen hervor, das dem Handelsblatt (Mittwochausgabe) vorliegt.

FDA erlaubt ersten Schnelltest für zu Hause

Die US-Gesundheitsbehörde FDA genehmigt den ersten Corona-Schnelltest für zu Hause. Der Selbsttest des US-Unternehmens Lucira Health ist ein molekularer Einweg-Test zum Nachweis des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2, das Covid-19 verursacht.

Kinderschutzverbände kritisieren Beschränkungen: "kinderfeindlich" und "furchtbar"

Kinderschutzverbände kritisieren die von Bund und Ländern vorgeschlagene Einschränkung von Kontakten für Kinder und Jugendliche. "Soziale Interaktion ist sehr wichtig, gerade für Jugendliche ist sie das zentrale Entwicklungsmoment", sagte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks (DKHW), den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Mittwochsausgaben). Es sei völlig unverhältnismäßig und kinderfeindlich, das auf einen Kontakt zu beschränken.

Mit der Schließung von Sportvereinen, Kulturstätten und Freizeitzentren werde Kindern und Jugendlichen ohnehin schon sehr viel zugemutet im Moment, so Hofmann weiter. Auch beim Deutschen Kinderschutzbund (DKSB) sieht man den Vorstoß mit Sorge. "Es ist furchtbar für das Kind, das sich zwischen seinen Freunden entscheiden soll und es ist furchtbar für jenes Kind, das im Zuge einer solchen Entscheidung vielleicht abgewiesen werden musste", sagt Präsident Heinz Hilgers den Zeitungen.

Darum hätte Merkel gerne "noch ein bisschen mehr" beschlossen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rechnet mit schwierigen Verhandlungen mit den Ministerpräsidenten der Länder über eine Corona-Strategie bis Weihnachten und Silvester. "Ich hoffe, dass wir nächste Woche zu weiteren Dingen kommen", sagte Merkel in einer virtuellen Sitzung der Unionsfraktion in Berlin. Von Teilnehmern wurde sie mit den Worten zitiert: "Das werden sehr, sehr schwierige Entscheidungen werden." An die Haushaltspolitiker in der Fraktion gewandt sagte sie, je länger man die Diskussion über die Maßnahmen hinziehe "und wenn wir es nicht entschlossen genug machen, dann wird es nicht billiger".

Die Ministerpräsidenten hatten am Montag Pläne Merkels ausgebremst, schon zur Halbzeit des bis Ende November geltenden Teil-Lockdowns weitergehende verbindliche Maßnahmen für Kontaktbeschränkungen auch in Schulen zu beschließen. Noch sei man in einer relativ guten Lage, es zähle aber jeder Tag, begründete Merkel in der Unionsfraktion ihr Dringen auf schnelle Entscheidungen. Auch weil man zu Weihnachten ein gewisses Maß an Freiheit geben wolle, hätte sie am Montag gerne "noch ein bisschen mehr" beschlossen. Je mehr man sich jetzt anstrenge, umso besser könne man dann auch wenigstens unter Corona-Bedingungen wieder bestimmte Lockerungen zulassen. Noch komplizierter werde die Frage, wie man Silvester gestalte, sagte Merkel.

Mit Blick auf die Maßnahmen über den Jahreswechsel sagte Merkel, dies müsse auch noch auf europäischer Ebene besprochen werden. Wenn etwa Österreich durch den dortigen harten Lockdown relativ schnell von der sehr hohen Infektionsrate herunterkomme, müsse man trotzdem aufpassen, dass nicht zu Silvester wieder alles eingerissen werde, indem dort die Skisaison eröffnet werde. Es müsse versucht werden, sich in Europa auf bestimmte einheitliche Verhaltensmaßregeln zu konzentrieren. Das werde nicht ganz einfach, sagte Merkel voraus.

Steinmeier: Deutschland sollte Corona-Impfstoff mit armen Ländern teilen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fordert Deutschland und Europa auf, ihre Kontingente eines Impfstoffes gegen das Coronavirus mit ärmeren Ländern zu teilen. "Deutschland und Europa sollten jetzt ein politisches Signal geben, dass sie bereit sind, von Beginn an einen Teil dieser Kontingente abzugeben, um etwa Gesundheitspersonal auch in ärmeren Ländern der Welt so rasch wie möglich zu schützen", schrieb der Bundespräsident in einem Gastbeitrag für den "Tagesspiegel".

Die EU-Kommission schließt derzeit im Auftrag der Mitgliedstaaten zentral Verträge mit Herstellern möglicher Impfstoffe. Mit den Pharmaunternehmen Pfizer und Biontech wurde die Lieferung von 200 Millionen Dosen sowie eine Option auf weitere 100 Millionen Dosen vereinbart.

Auf die Leistungen des Biontech-Unternehmerpaares Özlem Türeci und Uğur Şahin könne man stolz sein, schrieb Steinmeier. "Aber es sollte uns noch stolzer machen, wenn wir die Einsicht und die Weisheit hätten, in dieser Situation der Welt ein Beispiel zu geben" und zeigen, dass eine enge und solidarische Zusammenarbeit in der EU und international "mehr ist als ein Lippenbekenntnis, sondern buchstäblich lebensrettend".

Ärmeren Ländern zu helfen und Teile ihrer Bevölkerung zu impfen, sei nicht allein ein Akt der Solidarität, betonte der Bundespräsident. Eine Pandemie, die in anderen Ländern weitergehe, koste Wohlstand und Leben. Außerdem bestehe die Gefahr einer Mutation des Virus anderswo, "die dann auch uns erneut gefährdet".

Frankreich überschreitet Marke von zwei Millionen Fällen

Frankreich hat die Schwelle von zwei Millionen registrierten Infektionen überschritten. Wie der Chef der Gesundheitsbehörden, Jerome Salomon, weiter mitteilt, stieg die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 in den vergangenen 24 Stunden um 437 auf 46.273.

Pfizer: Genug Daten aus Impfstoff-Studie für Sicherheitsprüfung

Pfizer hat nach eigenen Angaben genug Daten aus seiner Impfstoff-Studie, um sie für die vorgeschriebene Sicherheitsprüfung einzureichen. Dabei gehe es um die Ergebnisse von zwei Monaten von etwa der Hälfte der rund 44.000 Teilnehmer, sagt Konzernchef Albert Bourla auf einer Konferenz der "New York Times". Pfizer entwickelt den Impfstoff zusammen mit dem deutschen Unternehmen Biontech.

Söder: Schulen "nicht auf Biegen und Brechen" offen lassen

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stimmt Schüler, Eltern und Lehrer in Bayern auf Klassenteilungen und Wechselunterricht zumindest in einigen Klassenstufen und in schweren Corona-Hotspots ein. "Ich bin der festen Überzeugung: Schulen sollen offen bleiben, aber nicht auf Biegen und Brechen", sagte Söder in München. Man müsse nun genau prüfen, in welchen Jahrgängen es ein besonders hohes Infektionsgeschehen gebe, wie man Lehrer besser schützen könne und wie man den Schulalltag möglicherweise mit einem Wechselunterricht für bestimmte Klassen gewährleisten könne. Dies könne auch ein Modell im Rahmen einer Hotspot-Strategie sein.

Bund und Länder hatten Entscheidungen über eine Fortsetzung des befristeten Teil-Lockdowns und über mögliche Verschärfungen an Schulen auf kommende Woche vertagt. In einer Beschlussvorlage des Bundes, die die Länder in wesentlichen Teilen einkassierten, war bereits am Montag von Klassenteilungen die Rede gewesen.

Söder verteidigte das Vorgehen: "Ich hätte mir gestern auch deutlich mehr vorstellen können. Aber es ist auch nicht falsch, das nächste Woche zu machen, und zwar mit einer längerfristigen Perspektive." Er bekräftigte erneut, für Lockerungen sehe er "keinen Spielraum". "Denn die Zahlen gehen zwar etwas runter, aber sie gehen nicht so runter, dass es seriös wäre, jetzt einfach wieder alles aufzumachen." Man müsse vielmehr überlegen, "wo wir es noch vertiefen können". Er sagte aber, es solle "keine Einschränkungen bei der Wirtschaft" geben.

Merkel erwartet "kräftigen Wachstumsschub" für 2021

Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet für das kommende Jahr einen "kräftigen Wachstumsschub". Voraussetzung sei, dass das Land die Pandemie in den Griff bekomme und Impfstoffe dann in Reichweite seien, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag bei einer Konferenz der "Süddeutschen Zeitung".

Die Kanzlerin verwies auf die Hilfsprogramme der Regierung für die Wirtschaft. Die Bundesregierung habe bei der Brüsseler EU-Kommission die Hälfte aller Beihilfeanträge in der Pandemie gestellt. Staatliche Unterstützung ab einer gewissen Größenordnung muss von der EU-Behörde genehmigt werden, damit es nicht zu Verzerrungen auf dem europäischen Markt kommt. Merkel betonte, Deutschland könne sich diese Unterstützung leisten, weil die Finanzlage des Bundes nach der Politik der letzten Jahre gut sei. Auch die Kurzarbeit bewähre sich.

Der Digitalisierung verleihe die Corona-Pandemie ebenfalls einen Schub, sagte Merkel. "Mir kann es gar nicht schnell genug gehen." Es sei wichtig, insbesondere Schülerinnen und Schülern die Teilnahme am Fernunterricht zu ermöglichen. Das sei auch eine Frage der Gerechtigkeit, Schüler mit Förderbedarf dürften nicht zu Verlierern der Pandemie werden. Bund und Länder seien aber entschlossen, eine flächendeckende Schließung von Schulen und Kitas wenn irgend möglich zu vermeiden.

Corona-Test bei Premierminister Johnson negativ

Der britische Premierminister Boris Johnson ist seinem Sprecher zufolge negativ auf das Coronavirus getestet worden. Er werde aber vorerst weiter in Selbstisolation bleiben. "Er hat gestern einen Test gemacht, und dieser Test war negativ, aber er wird sich in Übereinstimmung mit den Quarantäne-Regeln weiterhin selbst isolieren", sagt der Sprecher.

Johnson hatte sich am Wochenende in Selbst-Isolation begeben nach einem Kontakt mit einer Person, die positiv getestet wurde. Er hatte sich vor einigen Monaten wegen einer Corona-Erkrankung in eine Klinik begeben müssen.

Veranstalter sagt Corona-Demo vor Reichstagsgebäude ab

Die umstrittene Demo gegen die Corona-Maßnahmen vor dem Reichstag in Berlin ist vom Veranstalter abgesagt worden – man sehe das "Risiko gewalttätiger Auseinandersetzungen". Lesen Sie hier weiter.

Justin Trudeau empfiehlt Corona-Imagefilme der Bundesregierung

Besonderen Eindruck gemacht haben die beiden Imagefilme der Bundesregierung in Kanada: Premierminister Justin Trudeau teilte einen der beiden Clips auf seinem Social Media Account und stimmte der Botschaft darin eindeutig zu. "Habt ihr Deutschlands Videos zur Covid-Bekämpfung gesehen? Egal, welche Sprache man spricht, die Botschaft ist klar. Jeder kann ein Held sein und gegen das Virus kämpfen – du musst nicht einmal viel dafür tun."

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Die Videos spielen in der Zukunft. Senioren sprechen darin rückblickend über ihre Pandemie-Erfahrung und was sie tun mussten, um die Krise zu besiegen: Nämlich nicht viel, außer "faul wie die Waschbären" zuhause zu bleiben. Die Botschaft: Es sei überhaupt nicht schwer, sich an die Regeln zu halten und so die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Doch die Videos sind nicht unumstritten, denn die negativen Konsequenzen von Lockdown und Kontakteinschränkungen finden nahezu keine Beachtung.

Virologin: "Abwarten in einer Pandemie ist meistens keine gute Idee"

Die Virologin Isabella Eckerle von der Universität Genf hält es für riskant, weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zurückzustellen. "Ein zögerliches Vorgehen beziehungsweise ein Abwarten in einer Pandemie ist meistens keine gute Idee", sagte Eckerle nach den Beratungen von Bund und Ländern am späten Montagabend in den ARD-"Tagesthemen". "Die Zahlen haben sich zwar verlangsamt, aber sie steigen immer noch an."

So lange die Entwicklung noch in die falsche Richtung gehe, sei klar, dass die Einschränkungen zumindest aufrechterhalten, wahrscheinlich aber verschärft werden müssten. "Wenn man die Infektionszahlen wirklich runter bekommen möchte, die Kliniken entlasten, in der Gesellschaft ein bisschen mehr Normalität haben möchte, dann wäre es besser gewesen, schon jetzt damit anzufangen", betonte Eckerle. Sie verwies darauf, dass man die positiven Effekte von Einschränkungen erst mit Zeitverzögerung sehe. "Das ist sicher noch einmal ein bisschen Zeit, die man da verschenkt hat."

Bund und Länder hatten ihre Entscheidung über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie am Montag auf kommende Woche, den 25. November, verschoben.

RKI meldet mehr als 14.000 Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut meldet erneut eine hohe Zahl an täglichen Neuinfektionen in Deutschland. Es gibt aber auch gute Nachrichten: Im Vergleich zur Vorwoche ist die Ansteckungszahl zurückgegangen. Lesen Sie hier den ganzen Artikel.

Bericht: Spahn will Corona-Warn-App verbessern

Einem "Bericht zur Weiterentwicklung" der Corona-Warn-App zufolge, aus dem der "Spiegel" zitiert, will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Anwendung nachbessern lassen. Unter anderem sollen Nutzer demnach künftig mehrfach täglich über mögliche Risikobegegnungen informiert werden. Im Fall eines positiven Testergebnisses soll die App den Anwender zudem mehrmals dazu auffordern, das Ergebnis zu teilen.

Bisher ermöglichte die App täglich nur eine Überprüfung auf Risikobegegnungen. Nach derzeitigem Stand könne der Risikostatus sechsmal binnen 24 Stunden überprüft werden, wie es in dem Bericht heißt. Zudem solle die Benutzeroberfläche vereinfacht werden. Aktuelle Informationen zur Pandemie wie Kennzahlen zur Warn-App sollen Nutzer künftig dazu anregen, die Anwendung zu nutzen. Die Meldung der eigenen Infektion bleibe weiter freiwillig.

Auch sollen durch die Möglichkeit einer freiwilligen Datenspende künftig mehr epidemiologisch wertvolle Daten gesammelt werden. Positiv getestete Nutzer sollen einen Link gesendet bekommen, über den sie an einer Umfrage teilnehmen können. Zudem werde "geprüft, in welcher Form ein Kontakttagebuch eingebunden werden kann", zitiert der "Spiegel" aus dem Papier.

Zuvor hatte es einige Kritik an der App gegeben, die das Gesundheitsministerium dem Bericht zufolge mit den Nachbesserungen adressieren will. Einen Zeitraum für die Neuerungen soll in dem Papier nicht genannt werden.

Spahn: Krankschreibung dauerhaft ausschließlich per Videosprechstunde

Beschäftigte sollen dauerhaft die Möglichkeit bekommen, sich in bestimmten Fällen ausschließlich per Videosprechstunde krankschreiben zu lassen. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf einen Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Demnach sollen erstmalige Krankschreibung und Verlängerung auf digitalem Weg auch dann möglich sein, wenn es keinerlei persönlichen Kontakt zwischen Patient und Arzt gibt.

"Insbesondere bei einfach gelagerten Erkrankungsfällen und zur Vermeidung von Infektionen über Wartezimmer, sollte die Feststellung von Arbeitsunfähigkeit im Rahmen der Videosprechstunde auch im Rahmen einer ausschließlichen Fernbehandlung erfolgen können", heißt es im Referentenentwurf eines "Gesetzes zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege", wie das RND berichtet. Vorgesehen ist, dass die entsprechende Richtlinie durch das höchste Entscheidungsgremium der gesetzlichen Krankenversicherung, dem Gemeinsamen Bundesausschuss, angepasst wird.

Lockdown in Österreich tritt in Kraft

In Österreich tritt am Dienstag ein strenger Lockdown in Kraft. Die neuen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sehen Schul- und Geschäftsschließungen sowie eine ganztägige Ausgangssperre vor. Ausnahmen gibt es nur noch für den Weg zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen sowie für Sport und Spaziergänge im Freien. Die Maßnahmen gelten vorerst bis zum 7. Dezember.

Der Handel muss schließen, nur Lebensmittelgeschäfte, Apotheken, Drogerien, Banken und Postämter bleiben geöffnet. Grund für die neuen Maßnahmen sind die insgesamt steigenden Infektionszahlen in Österreich trotz eines vor zwei Wochen verhängten Teil-Lockdowns samt nächtlicher Ausgangssperre. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte am Wochenende zudem angekündigt, nach Ablauf der strengen Beschränkungen Corona-Massentests einzusetzen.

Berlin statt Kloster Seeon – CSU-Landesgruppe verlegt Winterklausur

Wegen der Corona-Pandemie verlegt die Bundestags-CSU ihre traditionelle Winterklausur Anfang Januar vom oberbayerischen Kloster Seeon nach Berlin. Dies kündigte der Chef der CSU-Landesgruppe, Alexander Dobrindt, im "Münchner Merkur" (Dienstag) an. Der Auftakt ins Bundestags-Wahljahr am 6. und 7. Januar soll nun im Congress Center am Alexanderplatz stattfinden - und zwar mit einem strengen Hygienekonzept und als sogenannte hybride Veranstaltung. Das bedeutet, dass einige Gäste anwesend sind und andere digital zugeschaltet werden.

Dobrindt sagte, mit dem geänderten Tagungsort sowie Corona-Schnelltests, Maskenpflicht, Abstandsregeln und einem Hygienekonzept werde auf das Infektionsgeschehen reagiert. Auch so werde die Klausur aber einen "traditionellen, deutlich wahrnehmbaren Impuls" für das politische Jahr 2021 geben. Bis vor einigen Jahren tagte die CSU-Landesgruppe noch in Wildbad Kreuth.

Jetzt setzt auch Schweden auf Verbote

Die schwedische Regierung führt im Zuge von schnell steigenden Infektionszahlen verschärfte Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus ein. Ab Dienstag kommender Woche dürfen sich nur noch maximal acht Menschen für öffentliche Zusammenkünfte und Veranstaltungen versammeln, wie Ministerpräsident Stefan Löfven auf einer Pressekonferenz bekanntgab. Dies sei dringend notwendig, um die Corona-Ausbreitung einzudämmen, während die Bereitschaft zur Einhaltung der Maßgaben geringer geworden sei. Bislang liegt die maximale Teilnehmerzahl für Versammlungen und Veranstaltungen in Schweden bei 50 Personen. Für Kinos, Konzerte, Theater und Sportveranstaltungen mit gewissen Sitzplatzkapazitäten gelten seit wenigen Wochen Ausnahmen von bis zu 300 Teilnehmern.

"Wir leben in einer Zeit der Prüfung. Es wird schlimmer werden. Erfülle deine Pflicht, übernimm deine Verantwortung, um die Ausbreitung der Infektionen zu stoppen", sagte Löfven gleich zweimal eindringlich an seine Landsleute gerichtet. Mit Ratschlägen und Empfehlungen sei man im Frühjahr weit gekommen, nun aber brauche es Verbote, um die Zahl der Infizierten zu senken. Man sende ein deutliches Signal an jeden Schweden, sagte Löfven. Man solle darauf verzichten, ins Fitnessstudio zu gehen, in die Bibliothek zu gehen oder Feste zu feiern. Innenminister Mikael Damberg ergänzte, zu viele Menschen verhielten sich so, als sei die Gefahr vorüber.

Schweden war in der Corona-Krise bislang einen viel beachteten Sonderweg mit vergleichsweise lockeren Maßnahmen und Appellen an die Vernunft der Bürger gegangen. Eine Verordnungsänderung für die deutliche Teilnehmerbeschränkung soll nun am 24. November in Kraft treten und vorläufig für vier Wochen und damit bis unmittelbar vor Weihnachten gelten. Private Feste kann die schwedische Regierung allerdings formal nicht verbieten. Wie im Frühjahr hat Schweden mit seinen rund 10,3 Millionen Einwohnern mittlerweile wieder die mit Abstand höchsten Neuinfektionszahlen Skandinaviens. Auf die Bevölkerung heruntergerechnet lag das Land in den vergangenen 14 Tagen bei etwa 430 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, verglichen mit einem Wert von rund 309 für Deutschland.

Laschet: Härtestes Weihnachten seit langer Zeit

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet stimmt die Bürger auf Einschränkungen zu Weihnachten ein. "Es wird kein Weihnachten wie jedes andere", sagt Laschet nach Beratungen von Bund und Ländern. "Es wird das härteste Weihnachtsfest, das wir seit Jahrzehnten erlebt haben." Die Politik wolle aber so viel Normalität und Begegnung ermöglichen, wie es "in irgendeiner Form verantwortbar ist". Dieses Ziel bleibe – ob es gelinge, liege auch am Verhalten der Bürger.

Beim nächsten Treffen von Bund und Ländern am 25. November solle ein Konzept beschlossen werden, "das bis zum Januar trägt". Schule und Bildung sollten ebenso wie das wirtschaftliche Leben möglichst offen bleiben. Jetzt gehe es darum, den positiven Trend bei den Infektionszahlen zu verstetigen.

Spahn: Krankschreibung dauerhaft ausschließlich per Videosprechstunde

Beschäftigte sollen dauerhaft die Möglichkeit bekommen, sich in bestimmten Fällen ausschließlich per Videosprechstunde krankschreiben zu lassen. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf einen Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Demnach sollen erstmalige Krankschreibung und Verlängerung auf digitalem Weg auch dann möglich sein, wenn es keinerlei persönlichen Kontakt zwischen Patient und Arzt gibt.

"Insbesondere bei einfach gelagerten Erkrankungsfällen und zur Vermeidung von Infektionen über Wartezimmer, sollte die Feststellung von Arbeitsunfähigkeit im Rahmen der Videosprechstunde auch im Rahmen einer ausschließlichen Fernbehandlung erfolgen können", heißt es im Referentenentwurf eines "Gesetzes zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege", wie das RND berichtet. Vorgesehen ist, dass die entsprechende Richtlinie durch das höchste Entscheidungsgremium der gesetzlichen Krankenversicherung, dem Gemeinsamen Bundesausschuss, angepasst wird.

Tschechische Regierung will Notstand verlängern

In Tschechien soll der Corona-Notstand bis kurz vor Weihnachten verlängert werden. Dies kündigte Gesundheitsminister Jan Blatny nach einer Kabinettssitzung am Montagabend in Prag an. Die endgültige Entscheidung über eine Verlängerung bis zum 20. Dezember liegt beim Parlament. Es soll am Donnerstag beraten. Der Notstand gilt in dem EU-Mitgliedsland bereits seit Anfang Oktober. Bislang ist er nur bis Freitag dieser Woche terminiert.

Zudem beschloss die Regierung, dass die Kundenzahl in Geschäften auf eine Person je 15 Quadratmeter beschränkt werden soll. Die Verordnung tritt an diesem Mittwoch in Kraft. Einzelhandelsverbände warnten vor langen Warteschlangen vor Supermärkten. Aktuell dürfen nur Geschäfte des täglichen Bedarfs öffnen.

Tschechien ist besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen, obwohl sich eine Abflachung der Infektionskurve abzeichnet. Nach Angaben der EU-Gesundheitsagentur ECDC waren innerhalb von 14 Tagen statistisch 26,1 Todesfälle je 100.000 Einwohner zu verzeichnen. Das war der höchste Wert unter allen EU-Mitgliedstaaten.

14 Todesfälle nach Corona-Ausbruch in Berliner Pflegeheim

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Alten- und Pflegeheim in Berlin hat sich die Zahl der Todesfälle nach Betreiberangaben erhöht. "14 positiv getestete Bewohner sind nach unserer Kenntnis leider verstorben", teilte eine Sprecherin der Betreiberfirma Kursana am Montagnachmittag mit. Zuletzt waren zwölf Todesfälle bestätigt gewesen. "Nach wie vor sind 27 Bewohner sowie 17 Mitarbeiter positiv getestet", hieß es. Rund 100 Menschen lebten aktuell in der Einrichtung. Am Freitag waren 14 Bewohner in Krankenhäuser und andere Heime verlegt worden.

Die Senatsverwaltung für Gesundheit zeigte sich noch vor Bekanntwerden der weiteren Todesfälle "bestürzt" über die Ereignisse. Die Heimaufsicht sei tätig, sagte ein Sprecher am Montag. Vom Betreiber erwarte man "absolute Transparenz und nötigenfalls Konsequenzen". Zuvor war bekannt geworden, dass in dem Heim innerhalb von fünf Wochen zwölf coronainfizierte Menschen gestorben sind – die meisten im Krankenhaus. Nach Betreiberangaben hatten alle schwerwiegende Vorerkrankungen oder befanden sich in der Palliativphase. Weiter hieß es, dass ab Mitte der Woche die Mitarbeiter vor Dienstantritt Corona-Schnelltests nutzen sollen.

Schon im Frühjahr hatte es in Berlin und bundesweit Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen gegeben, teilweise mit hohen Todesraten unter den Bewohnern.

Von der Leyen: Impfstoff-Vertrag mit Curevac abgeschlossen

Die EU-Kommission hat mit der Tübinger Firma Curevac einen Vertrag über den Kauf von bis zu 405 Millionen Dosen Corona-Impfstoff vereinbart. Dies teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montagnachmittag in Brüssel mit. Es handelt sich um den fünften Rahmenvertrag mit Pharmafirmen, die einen aussichtsreichen Impfstoff gegen das Coronavirus in der Entwicklung haben.

Ebenfalls am Montag hatte der US-Konzern Moderna vielversprechende Testdaten zu seinem Impfstoff veröffentlicht. Mit diesem Hersteller ist die EU-Kommission aber nach von der Leyens Angaben noch in Verhandlungen und hofft, diese bald abschließen. Curevac ist in der Testphase seines Impfstoffs noch nicht ganz so weit wie Moderna und der Konkurrent Biontech/Pfizer, der vergangene Woche ebenfalls vielversprechende Testdaten veröffentlicht hatte.

Von der Leyen betonte, noch sei nicht klar, welcher der Impfstoffe sich als sicher und wirksam herausstellen werde. Deshalb setze die EU-Kommission auf ein breites Portfolio. Nach der Zulassung würden die angekauften Mengen nach Bevölkerungsstärke an die EU-Staaten verteilt. Die zuständige Arzneimittelbehörde EMA werde die Mittel vor der Zulassung einer robusten Überprüfung unterziehen und keine Abstriche bei der Sicherheit machen, betonte von der Leyen.

US-Experte Fauci über Impfstoff-Hoffnung: "Besser wird es nicht"

Ein weiterer Impfstoff hat bei Tests sehr gut abgeschnitten. Die Wirksamkeit des amerikanischen Kandidaten ist sogar noch besser als die des Mainzer Herstellers Biontech. Immunologe Fauci ist begeistert. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

US-Konzern Moderna legt positive Daten zu Corona-Impfstoff vor

Im weltweiten Rennen um einen Corona-Impfstoff hat ein weiteres Forschungsprojekt einen entscheidenden Erfolg gemeldet. Der Corona-Impfstoff des US-Biotechkonzerns Moderna zeigte in einer Zwischenanalyse eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent beim Schutz vor Covid-19. Moderna erwarte, in den kommenden Wochen in den USA eine Notfallgenehmigung beantragen zu können, teilte der Konzern am Montag mit.

Moderna ist der zweite große US-Pharmakonzern, der innerhalb einer Woche positive Daten aus der zulassungsrelevanten Studie mit einem Corona-Impfstoff vorlegt. Am vergangenen Montag hatten die Mainzer Biotechfirma Biontech und ihr US-Partner Pfizer mitgeteilt, dass ihre Impfung einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19 bietet. Mehr Informationen über den Biontech-Impfstoff

Expertin: Viele Corona-Tode in Großbritannien auch wegen Übergewicht

Die hohe Corona-Todesrate in Großbritannien führt die frühere medizinische Regierungsberaterin Sally Davies auch auf das Problem des Landes mit Übergewicht zurück. "Es gibt eine direkte Korrelation zwischen starkem Übergewicht und hoher Covid-Sterblichkeit", sagte Davies, die bis zum vergangenen Jahr die Regierung in medizinischen Fragen beriet, am Sonntag dem "Times Radio". Fettleibigkeit – definiert als Body-Mass-Index (BMI) über 30 – erhöhe das Risiko, an Covid-19 zu sterben, um fast 50 Prozent.

"Einer der Gründe, warum wir ein Problem mit unserem Gewicht haben, ist das strukturelle Umfeld, in dem Werbung, Portionsgrößen und viele andere Dinge eine Rolle spielen", so Davies. Tausende von Corona-Todesfällen hätten verhindert werden können, wenn die Politik die Übergewichtskrise rechtzeitig und wirksam bekämpft hätte, sagte die Medizinerin.

Boris Johnson hatte nach seiner schweren Corona-Erkrankung im Frühjahr das Thema tatsächlich auf die politische Agenda gesetzt und eingestanden, dass die Briten nach den Maltesern die Nation in Europa mit dem höchsten Anteil an Übergewichtigen sei. Bislang blieb es aber bei Ankündigungen.

Corona-Maßnahmen: Diese Verschärfungen könnten kommen

Der Bund will die Kontaktbeschränkungen schon vor Ablauf des Teil-Lockdowns im November drastisch verschärfen. Die hohen Infektionszahlen lassen einfach keine Lockerungen zu, findet auch Kanzlerin Merkel. Unter anderem sollen sich weniger Menschen verschiedener Haushalte treffen dürfen, auf private Feiern soll bis zum Weihnachtsfest ganz verzichtet werden. Auch bei der Maskenpflicht an Schulen soll sich etwas ändern. Mehr dazu lesen Sie hier.

Corona-Leugner unter Ärzten: Ärztekammer prüft Beschwerden

Die Ärztekammer Niedersachsen hat Patienten ermutigt, Ärzte zu melden, die sich als Corona-Leugner hervortun. Es gebe nur wenige Einzelfälle, teilte die Ärztekammer mit. Bezogen auf die Gesamtmitgliederzahl von knapp 43.000 Ärztinnen und Ärzten in Niedersachsen handele es sich um eine sehr niedrige zweistellige Zahl "unter 20". Dennoch gebe es auch in Niedersachsen Beschwerden von Patienten und Ärztekollegen oder generelle allgemeine Hinweise von Dritten.

"Wenn wir Beschwerden erhalten, prüfen wir diese berufsrechtlich und holen in diesem Rahmen auch Stellungnahmen der betroffenen Ärzte ein", sagte der Sprecher der Ärztekammer, Thomas Spieker. Gegebenenfalls werde ein berufsrechtliches Verfahren eingeleitet mit den Möglichkeiten, eine Rüge zu verhängen oder ein berufsgerichtliches Verfahren zu beantragen. "Im Einzelfall kann es auch sinnvoll sein, Strafanzeigen zu erstatten", sagte Spieker. Beschwerden würden sehr ernst genommen, da die dort geschilderten Vorwürfe aus Sicht der Kammer nicht mit gewissenhaftem ärztlichem Verhalten vereinbar seien. Die Kammer warnte zugleich vor Gefälligkeitsattesten zur Befreiung von der Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.

Schon mehr als elf Millionen Corona-Infektionen in den USA

In den USA hat die Zahl der Corona-Infektionen die Schwelle von elf Millionen Fällen überschritten. In weniger als einer Woche kamen eine Million Neuansteckungen hinzu, wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Sonntagabend (Ortszeit) mitteilte. Seit Beginn der Pandemie wurden in den USA demnach insgesamt 11.025.046 Infektions- und 246.108 Todesfälle registriert. Das sind die mit Abstand höchsten Zahlen weltweit.

Der künftige Präsident Joe Biden hat den Kampf gegen das Coronavirus zu seiner dringlichsten Aufgabe erklärt. Weil der republikanische Amtsinhaber Donald Trump seine Wahlniederlage aber nicht einräumt und Schritte zur Übergabe der Regierungsgeschäfte verweigert, darf Bidens Team bislang nicht den renommierten Seuchenexperten und Präsidentenberater Anthony Fauci konsultieren.

Söder: Bei längerer Schließung muss es Entschädigung geben

Sollte die Schließung von Gastronomie und Freizeiteinrichtungen über den November hinaus verlängert werden, muss es CSU-Chef Markus Söder zufolge weitere finanzielle Hilfen des Staates geben. "Wenn verlängert wird, muss das auch finanziert werden." Der bayerische Ministerpräsident betont im ZDF mit Blick auf die heutigen Bund-Länder-Gespräche, dass man mit Entscheidungen hierüber noch eine Woche warten sollte. Er warnt davor, Anti-Corona-Maßnahmen vorzeitig abzubrechen.

Russland verzeichnet mit fast 22.800 Neuinfektionen Höchstwert

In Russland melden die Behörden 22.778 Neuinfektionen – so viele wie nie zuvor binnen 24 Stunden. Allein in Moskau seien 6.360 Ansteckungsfälle nachgewiesen worden. Im ganzen Land steigt die Zahl auf fast 1,95 Millionen. Damit ist Russland nach den USA, Indien und Brasilien eines der am stärksten betroffenen Länder weltweit. Die Zahl der Todesopfer steigt um 303 auf 33.489.

Forscher beklagen: Berliner Senat blockiert Corona-Forschung

Spitzenvertreter der deutschen Biomedizin werfen Berlins Senat nach einem Zeitungsbericht vor, die Wissenschaft zu blockieren – und so mitten in der Corona-Pandemie zur "erheblichen Verzögerung beantragter Forschungsvorhaben" beizutragen. Laut "Tagesspiegel" könne eine zuständige Tierversuchskommission nicht tagen, weil Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) sie zum Teil mit Tierschützern neu besetzen wolle.

Der Bericht bezieht sich auf einen Brief an den Senat, der unterzeichnet wurde von Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Charité-Dekan Axel Pries, Thomas Sommer, Vorstand des Max-Delbrück-Centrums für molekulare Medizin (MDC) und Günter Ziegler, Chef der Freien Universität (FU).

Die Forscher beschweren sich über aufgeschobene Anträge für Tierversuche, da die zuständige Kommission "ihre regulären Sitzungen seit Anfang September ausgesetzt hat". Laut Zeitungsinformationen warten seit Wochen 20 Anträge auf Genehmigung, darunter ein Experiment zur Covid-19-Forschung. Vor Versuchen muss die siebenköpfige Tierversuchskommission angehört werden. Für sie zuständig ist Justiz- und Verbraucherschutzsenator Behrendt. Er blockiere die turnusmäßige Neubesetzung der Kommission und dränge darauf, die meisten Sitze mit Tierschützern zu besetzen, heißt es demnach aus Wissenschaftskreisen.

Boris Johnson wieder in Quarantäne

Der britische Premierminister Boris Johnson begibt sich wieder in die Selbst-Isolation. Johnson habe mit einer Person Kontakt gehabt, die positiv auf Covid-19 getestet worden sei, teilt ein Sprecher Johnsons mit. Johnson werde aber weiter arbeiten. Ihm gehe es gut und er sei frei von Symptomen. Der Premierminister war vor einigen Monaten wegen einer Corona-Erkrankung in einer Klinik.

Biontech-Gründer: Normalität im Winter 2021?

Der Mitgründer des Impfstoffentwicklers Biontech, Ugur Sahin, rechnet mit einer Rückkehr zur Normalität bis Winter 2021. Dafür sei es aber "absolut essentiell", eine hohe Impfquote gegen das Coronavirus vor dem Herbst zu erreichen, sagte er am Sonntag dem britischen Fernsehsender BBC. Er sei aber optimistisch, dass dies gelingen könnte. Der von Biontech und dem US-Pharmariesen Pfizer entwickelte Impfstoff ist einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen die Pandemie.

Unternehmenschef Sahin kündigte an, den entwickelten Impfstoff bereits ab Ende dieses Jahres oder Anfang 2021 auszuliefern – "wenn alles gut geht", fügte er hinzu. Er sprach allerdings von einem "harten Winter" und verwies darauf, dass bald fertig entwickelte Impfstoffe noch keine große Auswirkung auf die jetzige kalte Jahreszeit hätten. Biontechs Ziel sei es jedoch, mehr als 300 Millionen Dosen bis April zu liefern: "Das könnte schon einen Effekt haben", sagte er.

Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer hatten in der vergangenen Woche weltweit mit der Mitteilung für Schlagzeilen gesorgt, dass in der laufenden klinischen Prüfung eine Wirksamkeit ihres Impfstoffkandidaten von mehr als 90 Prozent festgestellt worden sei.

Am Montag wohl keine Lockdown-Lockerungen

Am Montag treffen im Kanzleramt Bundeskanzlerin Merkel und die Länderschefs zusammen, um über den bisherigen Erfolg des Teil-Lockdowns zu beraten. Dabei soll es aber wohl keine größeren Entscheidungen geben. Hier lesen Sie mehr.

Bundeswehr soll mit mehr Soldaten unterstützen

Die Bundeswehr wird ihre Hilfe in der Corona-Pandemie von 15.000 auf 20.000 Soldaten aufstocken. Das kündigt Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer in der ARD an. Man wolle in den Gesundheitsämtern, bei den Corona-Tests, in den Krankenhäusern, aber auch in Pflegeheimen und bei der Umsetzung der Impfstrategie helfen. Die Bundeswehr sei auch bereit, sich mit eigenen mobilen Impfzentren beim Impfen zu engagieren. Das gelte auch für den Aufbau der Logistik für die Kühlketten, die notwendig sind, um das erwartete Impfserum gegen Covid-19 ausreichend kalt zu halten, so die CDU-Politikerin. Derzeit gebe es Gespräche mit dem Bundesgesundheitsminister und den Bundesländern.

Österreich: Kurz will Corona-Massentests

Österreichs Regierung will Corona-Massentests zumindest bei Teilen der Bevölkerung durchführen. Das kündigte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Sonntag in einem Interview des Senders ORF an.

Vorbild sei die Slowakei, die an zwei Wochenenden einen Großteil ihrer 5,5 Millionen Einwohnern getestet und Zehntausende Corona-Infizierte in Quarantäne geschickt hatte. "Das ist ein absolutes Erfolgsbeispiel und wir haben uns entschieden, hier in Österreich einen ähnlichen Schritt zu machen", sagte Kurz. Über die genauen Pläne wolle die Regierung im Lauf der Woche informieren.

"Wir werden einerseits diese Massentests in gewissen Gruppen, zum Beispiel bei Lehrerinnen und Lehrern, aber auch bei anderen Gruppen nutzen, um mit dem 7. (Dezember) möglichst sicher wieder aufsperren zu können", sagte Kurz. Am 6. Dezember endet nach jetziger Planung der rund dreiwöchige Lockdown mit Ausgangsregeln sowie Schließung von Handel und Schulen, den die Regierung am Samstag verkündet hatte. "Zum zweiten sind wir in Vorbereitung, dieses Instrument auch vor Weihnachten nochmal zu nutzen", sagte Kurz. Schnelltests seien mittlerweile in millionenfacher Stückzahl am Markt verfügbar.

1.857 Bundespolizisten sind aktuell in Quarantäne

Mehr als jeder fünfte Beamte der Bundespolizei war oder ist einem Medienbericht zufolge wegen Corona in Quarantäne. Dabei handele es um 11.890 der insgesamt rund 51.000 Mitarbeiter, schreiben die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf die Potsdamer Behörde.

Seit Beginn der Pandemie seien 594 Bundespolizisten an Covid-19 erkrankt. Aktuell seien 1.857 Mitarbeiter in Quarantäne. In 261 Fällen seien die Corona-Tests positiv ausgefallen. 54 Prozent der Infektionsfälle hätten einen privaten Bezug, 46 Prozent einen dienstlichen Hintergrund. Dies Entwicklung wechsele aber hin und wieder. Phasenweise hätten auch die Fälle mit dienstlichem Bezug überwogen.

Altmaier rechnet noch mit monatelangen Einschränkungen

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet bis ins neue Jahr hinein mit Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. In den nächsten vier bis fünf Monaten würde es noch zu erheblichen Vorsichtsmaßnahmen kommen, sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag". Die Infektionszahlen seien nach wie vor viel zu hoch. Sie seien sogar sehr viel höher als vor zwei Wochen als die verschärften Maßnahmen beschlossen wurden. "Trotz aller Anstrengungen ist eine Wende zum Besseren noch nicht erreicht." Deshalb sehe er kaum Spielraum für Lockerungen.

Auch weitere Spitzen-Politiker hatten am Wochenende davor gewarnt, zu früh mit Lockerungen zu beginnen. Bayern Ministerpräsident Markus Söder brachte sogar eine Verschärfung der Maßnahmen ins Spiel. Mehr dazu lesen Sie hier. Am Montag wollen die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer und Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Zwischenbilanz der Einschränkungen, die den ganzen November über dauern sollen, ziehen.

Sebastian Kurz: Österreich muss "massiv reagieren"

Seit dem 3. November befand sich Österreich schon im Teil-Lockdown, nun muss das Land angesichts der sich verschlechternden Corona-Krise "massiv reagieren", wie Bundeskanzler Sebastian Kurz in einer Pressekonferenz erklärt hat. "Treffen Sie niemanden! Jeder soziale Kontakt ist einer zu viel", sagte Kurz. "Wir erleben herausfordernde Zeiten in unserem Land." Um die Lage in Österreich zu entschärfen werden ab dem kommenden Dienstag etwa Geschäfte geschlossen, die nicht der Versorgung der Bevölkerung dienen, ebenso Schulen. Diese sollen den Kindern Fernunterricht ermöglichen.

"Auch wenn sich niemand einen zweiten Lockdown wünscht, so ist der zweite Lockdown das einzige Mittel, von dem wir verlässlich wissen, dass es funktioniert", erläuterte Kurz. Der neue Lockdown soll vorerst bis zum 6. Dezember. Der Entwurf für die entsprechende Verordnung war bereits am Vormittag bekannt geworden. Hier lesen Sie die Details.

Zehn Corona-Patienten sterben nach Brand auf Intensivstation

Zehn schwerkranke Covid-19-Patienten sind am Samstagabend in einem Krankenhaus der nordostrumänischen Stadt Piatra Neamt an schweren Verbrennungen gestorben. Das Feuer war in der Intensivstation ausgebrochen, wo insgesamt 16 Patienten künstlich beatmet wurden. Sieben weitere Menschen erlitten schwere Verbrennungen, darunter auch der für die Intensivstation verantwortliche Arzt. Nach Angaben der Behörden dürfte ein Kurzschluss den Brand ausgelöst haben. Medien kommentierten, dass der Sauerstoff in den Beatmungsvorrichtungen das Feuer wohl noch verstärkt habe.

Gesundheitsminister Nelu Tataru reiste umgehend zum Unglücksort. Es wurde erwartet, dass die Staatsanwaltschaft zu den Ursachen ermitteln werde.

"Querdenken"-Demos in verschiedenen Städten: Eskalation in Frankfurt/Main

Mit Wasserwerfern ist die Polizei bei einer "Querdenker"-Demo am Samstagnachmittag in Frankfurt gegen linke Gegendemonstranten vorgegangen. Wie in der hessischen Metropole fanden auch in anderen Städten Protestaktionen von "Querdenken"-Anhängern statt. In Regensburg sind am Samstag rund 800 Anhänger gegen staatlich vorgeschriebene Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. In Karlsruhe haben sich am Samstag rund 900 Menschen versammelt. Bei sonnigem Wetter demonstrierten sie der Polizei zufolge friedlich gegen die derzeit geltenden Corona-Maßnahmen. Ohne Maske, aber mit Abstand.

Merkel: "Der Winter wird uns viel abverlangen"

Kanzlerin Angela Merkel hat in ihrem Video-Podcast die Bürger auf harte Monate eingestimmt. "Der vor uns liegende Winter wird uns allen noch viel abverlangen", sagte sie wörtlich. Zudem äußerte sie sich zur deutschen Impf-Strategie. Hier lesen Sie mehr.

548 Corona-Tote in Polen – Rekordzahlen in Russland

Polen verzeichnet binnen eines Tages 548 Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion – so viele wie noch nie. Damit sind dort mittlerweile 10.045 Menschen an oder mit dem Virus gestorben, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Zudem werden 25.571 Neuinfektionen gemeldet. Das sind mehr als 2.000 weniger als bei dem Höchstwert vor einer Woche. Die Zahl der bestätigten Ansteckungen nimmt damit auf 691.118 zu. Die steigenden Infektionszahlen belasten zunehmend das Gesundheitssystem in Polen.

Russland verzeichnet indes erneut einen Höchstwert bei den Corona-Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden sei die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungen um 22.702 auf rund 1,903 Millionen gestiegen und damit so stark wie noch nie, teilen die Behörden mit. Die Zahl der Todesfälle nach einer Infektion habe sich um 391 auf 32.834 erhöht.

Griechenland verschärft Lockdown – Schulen geschlossen

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen hat Griechenland die Schließung von Grundschulen, Kindergärten und Krippen angekündigt. "Die griechische Regierung hat beschlossen, den Schulbetrieb bis zum 30. November auszusetzen", erklärte der Gesundheitsminister Vassilis Kikilias am Samstag.

Bisher habe die Regierung versucht, die Schließung der Grundschulen zu vermeiden. Die Entscheidung, dies doch zu tun, zeige, "wie ernst die Situation ist", erklärte der Minister weiter. In Griechenland sind die Mittel- und Oberstufen bereits seit Montag geschlossen, der Unterricht findet digital statt.

Die griechische Regierung verhängte am 7. November zum zweiten Mal seit Ausbruch der Pandemie einen Lockdown. Seit dem dürfen nur noch Geschäfte öffnen, die der Grundversorgung dienen. Dazu zählen etwa Apotheken und Lebensmittelläden. Seit Freitagabend gilt zudem eine landesweite Ausgangssperre zwischen 21 Uhr und 5 Uhr.

Der Lockdown endet am 30. November. Experten halten es jedoch für möglich, dass die Frist aufgrund der dramatischen Lage verlängert wird.

Trump: Corona-Impfstoff wird zunächst nicht an New York geliefert

Ein voraussichtlich demnächst erhältlicher Corona-Impfstoff soll in den USA nach Aussagen von Präsident Donald Trump zunächst nicht in den Bundesstaat New York geliefert werden. Der demokratische Gouverneur Andrew Cuomo traue der Regierung in Washington nicht und wolle das Mittel separat prüfen. "Wir werden es also erst nach New York liefern, wenn wir die Genehmigung dazu haben", sagte Trump.

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Der amtierende US-Präsident kritisierte Cuomo damit indirekt für dessen Ankündigung vor einigen Wochen, einen zugelassenen Impfstoff von eigenen Experten auf dessen Sicherheit prüfen zu lassen. Cuomo hatte dies mit Bedenken begründet, dass Trump ein Präparat für politische Zwecke nutzen und vorzeitig an die Bevölkerung verteilen könnte.

Cuomo äußerte sich nur kurze Zeit später beim Sender CNN und versicherte, dass ein Impfstoff in New York nicht später zugelassen würde als im Rest des Landes: "Es wird keine Verzögerung geben." Seiner Darstellung nach solle das Mittel genauso wie an andere Staaten auch nach New York ausgeliefert werden. Die Untersuchung des New Yorker Expertengremiums finde zeitgleich statt. Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James drohte damit, die Bundesregierung zu verklagen, falls der Bundesstaat vorläufig keine Impfdosen erhält. New York wurde im Frühjahr besonders von der Corona-Pandemie getroffen. Auch jetzt im Winter befürchten Experten, dass die Situation in den Krankenhäuser außer Kontrolle geraten könnte. Mehr dazu lesen Sie hier.

Neue Corona-Rekord in den USA

Die USA verzeichnen derzeit täglich immer neue Höchstwerte der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Anzahl der registrierten Fälle binnen 24 Stunden erreichte am Freitag 184.514, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) vom Samstagmorgen hervorgeht. Das ist der bisher höchste Tageswert der Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie.

Insgesamt wurden nach jüngsten JHU-Angaben in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie rund 10,7 Millionen Coronavirus-Infektionen bestätigt. Mehr als 244.300 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus – mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Österreich plant Verschärfung des Teil-Lockdowns

Wegen steigender Corona-Zahlen nach anderthalb Wochen Teil-Lockdown plant Österreich eine Verschärfung der Maßnahmen. Details will die Regierung an diesem Samstag verkünden.

Die Zahl der gemeldeten Ansteckungen erreichte am Freitag einen Höchstwert von 9.586 binnen 24 Stunden. Der Schnitt in den vergangenen sieben Tagen liegt österreichweit bei 554,2 Fällen pro 100.000 Einwohner, regional aber bei bis zu 850. Seit Donnerstag wurden 53 neue Todesfälle gezählt. 3.922 Covid-19-Erkrankte lagen im Krankenhaus, 567 von ihnen auf Intensivstationen – ein zunehmend kritischer Wert für das österreichische Gesundheitssystem.

Schon seit dem 3. November gilt in Österreich der Teil-Lockdown. Gastronomie, Tourismus, Kulturbetrieb und Freizeiteinrichtungen sind zum allergrößten Teil geschlossen, der Handel, Dienstleister und Schulen bis zur Mittelstufe blieben geöffnet. Zudem gelten Ausgangsbeschränkungen von 20 bis 6 Uhr.

Gericht lehnt Eilantrag von "Querdenken"-Initiative ab

Das Verwaltungsgericht Regensburg hat einen Eilantrag gegen die Auflagen für eine geplante Demonstration von Corona-Maskengegnern abgelehnt. Der Antrag sei unzulässig, teilte das Gericht am Freitagabend mit. Die für Samstag auf dem Dultplatz in Regensburg geplante Demo der Initiative "Querdenken" soll unter dem Motto "Demonstration für Selbstbestimmung und Maskenbefreiung" stehen. Die Antragsteller hätten es versäumt, zuerst eine Klage einzureichen, ohne die ein Eilantrag nicht zulässig sei, so die Begründung für die Entscheidung.

Das Gericht machte zudem deutlich, dass es auch einem zulässigen Eilantrag nicht zugestimmt hätte, wenn er sich gegen die "Begrenzung der Teilnehmerzahl auf höchstens 1.000, das Verbot der Abgabe von Speisen und Getränken sowie die Pflicht zur Freihaltung bestimmter Fahrwege für Rettungsfahrzeuge auf dem Versammlungsgelände gewandt" hätte. Das Gleiche gelte für die Vorgabe der Stadt, dass die Ordner zum Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen gesundheitlich in der Lage sein müssten und diese auch zu tragen hätten.

Gegen den Beschluss kann noch Beschwerde beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof eingelegt werden.

Frankreich verschiebt Regionalwahlen wegen Pandemie

Die für März geplanten Regionalwahlen in Frankreich sollen wegen der Corona-Krise um drei Monate verschoben werden. Die Regierung werde in den kommenden Wochen einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen, teilte Premierminister Jean Castex am Freitag mit.

Er reagierte damit auf den Bericht eines Expertengremiums, das empfahl, die Regionalwahlen erst im Juni kommenden Jahres abzuhalten statt wie geplant im März. Die Wahlen gelten als wichtiger Stimmungstest vor der Präsidentschaftswahl 2022.

Die Verschiebung der Wahl soll eine möglichst große Beteiligung an dem Urnengang sicherstellen, nachdem es bei der Kommunalwahl im Juni zu einem Einbruch der Wahlbeteiligung gekommen war. Das Expertengremium warnte in seinem Bericht auch vor erheblichen Einschränkungen des Wahlkampfs für die Regionalwahlen inmitten der zweiten Corona-Welle.

Frankreich: Neue Zahlen machen Hoffnung

In Frankreich bricht die Zahl der neuen Positiv-Tests ein auf 23.794, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Am Donnerstag waren es 33.172, vor einer Woche noch 60.486 Fälle. Die Zahl der positiv getesteten Menschen, die ins Krankenhaus kamen, sinkt drastisch auf 24 von 737 am Donnerstag.

Italien weitet Lockdown aus

Italien weitet angesichts neuer Rekordanstiege bei den Fallzahlen den Lockdown auf weitere Regionen aus. Das Gesundheitsministerium will nun auch die Toskana und Kampanien als "rote Zonen" einstufen. Für das ganze Land gibt es 40.902 neue Positiv-Tests bekannt – ein Rekord – und damit insgesamt mehr als 1,1 Millionen. In knapp einen Monat hat sich damit die Zahl der nachgewiesenen Fälle verdreifacht.

Lockerung des strikten Lockdowns in Nord-Dänemark

Die Corona-Maßnahmen in der dänischen Nerzregion Nordjütland werden teils wieder gelockert. Ab Montag dürfen die rund 280.000 Einwohner der sieben betroffenen Kommunen wieder über die kommunalen Grenzen fahren, nicht aber in andere Landesteile reisen. Fünft- bis Achtklässler, die in den vergangenen Tagen aus der Ferne unterrichtet wurden, dürfen zum Start der neuen Woche zurück in die Schule. Auch der öffentliche Nahverkehr zwischen den Kommunen wird wiederaufgenommen, wie Gesundheitsminister Magnus Heunicke auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen bekanntgab.

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in den sieben Kommunen sei ebenso gefallen wie diejenige der von Nerzen stammenden Infektionen in der Region, sagte Heunicke. Von der als besorgniserregend eingestuften Cluster-5-Variante sei in den letzten beiden Wochen des Oktobers kein neuer Fall gefunden worden. Darüber hinaus werde damit gerechnet, dass der letzte Nerz in den Kommunen bereits an diesem Montag gekeult werde.

Niederlande verbieten Silvesterfeuerwerk

In den Niederlanden wird dieses Jahr alles Silvesterfeuerwerk verboten. Damit soll verhindert werden, dass die wegen der Corona-Krise stark beanspruchten medizinischen Notdienste sich auch noch um Verletzungen durch Feuerwerkskörper kümmern müssen.

Die Branche werde mit insgesamt rund 40 Millionen Euro entschädigt, teilte Staatssekretärin Stientje van Veldhoven mit. Die Mittel sollen Händlern zugute kommen, die sich schon mit Raketen und anderen Feuerwerkskörpern eingedeckt haben, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP.

Bestände müssten nicht vernichtet, sondern dürften im kommenden Jahr verkauft werden. Kleinere Knaller, Wunderkerzen oder Knallbonbons sind nicht von dem Verbot betroffen.

SPD-Fraktionschef Mützenich in Quarantäne

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Rolf Mützenich befindet sich in häuslicher Quarantäne. Wie sein Sprecher Ali von Wangenheim am Freitag in Berlin mitteilte, erhielt Mützenich am Donnerstag die Information, dass er am 7. November Kontakt mit einer inzwischen Covid-19-erkrankten Person hatte.

Daher habe sich der Fraktionschef bis zum 21. November in Quarantäne begeben. Mützenich habe jedoch keine Krankheitssymptome. Angaben zu Corona-Testergebnissen des Politikers oder weiteren möglicherweise betroffenen Kontaktpersonen gab es zunächst nicht.

Tschechien erklärt Deutschland zum Risikogebiet

Deutschland wird für Tschechien zum Corona-Risikogebiet. Von Montag an werde die Bundesrepublik auf der sogenannten "Reise-Ampel" des EU-Mitgliedstaats rot markiert sein, teilte der tschechische Außenminister Tomas Petricek bei Twitter mit. Das bedeutet, dass Reiserückkehrer und Einreisende aus Deutschland einen aktuellen Testnachweis vorlegen oder einen Corona-PCR-Test machen müssen. Zudem muss vor der Ankunft online ein Einreiseformular ausgefüllt werden. Ausgenommen sind unter anderem grenzüberschreitende Berufspendler und Transitreisende.

Touristische Reisen nach Tschechien sind derzeit ohnehin nicht möglich. Aufgrund des geltenden Corona-Notstands dürfen Hotels nur Geschäftsreisende beherbergen. Die deutsche Bundesregierung hat Tschechien bereits seit dem 25. September als Risikogebiet eingestuft und eine Reisewarnung ausgesprochen.

Corona-Leugner Bodo Schiffmann veranstaltet Demo mit rund 450 Teilnehmern

Rund 450 Menschen haben nach Angaben der Polizei am Freitag in Hannover gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Veranstalter war der Hals-Nasen-Ohrenarzt Bodo Schiffmann, der gemeinsam mit Gleichgesinnten in einem Bus durch verschiedene Städte fährt, um seine Sicht auf die Corona-Pandemie darzulegen.

Viele der Demonstranten trugen keine Maske und hielten sich nicht an den vorgeschriebenen Mindestabstand. "Wir haben einige Verstöße festgestellt und versucht, sie konsequent zu ahnden", sagte ein Polizeisprecher am Einsatzort. Mehrfach überprüfte die Polizei Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht und wies Menschen an, mehr Abstand zu halten.

Rund 90 weitere Frauen und Männer versammelten sich auf dem gleichen Platz zu einer Gegendemonstration unter dem Motto "Für Gesundheitsschutz und gegen Pandemieleugnung". Die Teilnehmer trugen Masken und hielten sich an die Abstandsregeln.

Regierung plant weitere Hilfen für Solo-Selbstständige

Die Bundesregierung plant weitere Hilfen für Solo-Selbstständige in der Corona-Krise. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist unter anderem eine einmalige Betriebskostenpauschale von bis zu 5.000 Euro geplant. Dazu soll es eine Vereinbarung zwischen dem Bundeswirtschafts- und dem Bundesfinanzministerium geben, wie die dpa am Freitag erfuhr. Zuerst hatte das ARD Hauptstadtstudio über das Vorhaben berichtet.

Slowakei öffnet Kirchen, Kinos und Theater wieder

Die Pandemiekommission der Slowakei hat eine Lockerung des im Kampf gegen Covid-19 erlassenen Veranstaltungsverbots beschlossen. "Soeben wurden meine Vorschläge angenommen", verkündete der populistisch-konservative Ministerpräsident Igor Matovic am Freitagnachmittag auf Facebook. Demnach dürfen ab der kommenden Woche wieder Kirchen, Kinos und Theater öffnen, aber nur für 50 Prozent ihrer Besucherkapazitäten.

Auch Fitnesszentren und Schwimmbäder dürfen zwar wieder öffnen, aber nur maximal sechs Besucher gleichzeitig einlassen - und auch dies nur, wenn pro Person mindestens 15 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Eine Lockerung gibt es auch für den Profisport. In den obersten Ligen fünf ausgewählter Mannschaftssportarten wie Fußball und Eishockey darf wieder gespielt werden, aber ohne Zuschauer.

Zuvor hatten Medien und Opposition kritisiert, dass die Regierung mit großem Aufwand international beispiellose Corona-Massentests durchgeführt, aber die im Gegenzug versprochenen Einschränkungen des täglichen Lebens nicht zurückgenommen habe.

Spahn: Einsatz von infizierten Pflegekräften nur Ausnahme

Ein Einsatz von Corona-infizierten Pflegekräften in Krankenhäusern soll nach Aussage von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Ausnahme in Deutschland bleiben. Solche Fälle habe es bereits gegeben, damit die Versorgung sichergestellt werden konnte, sagte Spahn am Freitag in Berlin bei der Vorstellung der Konzertierten Aktion Pflege der Bundesregierung. Sie basierten auf einer entsprechenden, bereits seit Monaten bestehenden Empfehlung des Robert Koch-Instituts (RKI).

Am Vortag hatte Spahn auf eine Frage beim Deutschen Pflegetag diese Möglichkeit in der Corona-Pandemie beschrieben. "Ich bin gefragt worden von Pflegekräften, sie wären aufgefordert worden, positiv getestet arbeiten zu gehen, was ich davon hielte", sagte Spahn. "Dann habe ich eingeordnet: Das gilt seit Beginn der Pandemie."

Noch keine Übersterblichkeit wegen Corona

Die Zahl der Sterbefälle in Deutschland liegt laut Statistischem Bundesamt weiterhin im Rahmen der üblichen Schwankung. Zwischen 1. und 18. Oktober 2020 sind nach vorläufigen Ergebnissen mindestens 44 179 Menschen gestorben. Die Zahlen lägen "knapp über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019", genau genommen um 0,7 Prozent.

In der 42. Kalenderwoche (12. bis 18. Oktober) wurden laut Sonderauswertung 17 189 Todesfälle gemeldet. Im Durchschnitt der letzten vier Jahre waren es in der betreffenden Kalenderwoche 17 251 Todesfälle. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte für die 42. Kalenderwoche 212 Covid-19-Tote genannt.

Regierung erklärt Schweden und Kanada zu Risikogebieten

Wegen steigender Infektionszahlen hat die Bundesregierung ganz Schweden und ganz Kanada ab Sonntag als Corona-Risikogebiete eingestuft. Zudem wurden am Freitag Regionen in Griechenland, Großbritannien, Norwegen, Lettland, Estland und ein französisches Überseegebiet auf die vom Robert Koch-Institut geführte Risikoliste gesetzt. Eine Region in Finnland wurde dagegen wieder gestrichen. Das skandinavische Land ist damit das einzige in Europa ohne Risikogebiet.

Die Einstufung als Risikogebiet und die damit automatisch verbundenen Reisewarnungen des Auswärtigen Amts bedeuten zwar kein Reiseverbot, sollen aber eine möglichst große abschreckende Wirkung auf Touristen haben. Das Gute daran für Urlauber: Sie können bereits gebuchte Reisen stornieren, wenn ihr Ziel zum Risikogebiet erklärt wird. Das Schlechte: Rückkehrer aus den Risikogebieten müssen derzeit bis zu 10 Tage in Quarantäne, können sich aber durch einen negativen Test ab dem fünften Tag nach Einreise davon vorzeitig befreien lassen.

Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt, wenn ein Land oder eine Region den Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschreitet. Auch ein Großteil Deutschlands ist nach diesen Kriterien Risikogebiet.

Keine Lockerungen in Deutschland zu erwarten

Bei ihrer Videokonferenz am Montag werden Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder nach Einschätzung von Regierungssprecher Steffen Seibert an den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie festhalten. Beim Stand der Dinge seien für Montag "keine Lockerungen zu erwarten", sagt Seibert vor Journalisten in Berlin. "Die kann es nicht geben." Bei der Entwicklung der Infektionszahlen könne von einer Wende noch nicht die Rede sein. Es gebe seit einigen Tagen zwar vorsichtig gute Nachrichten. Der Anstieg der Zahlen habe sich abgeflacht, aber die Zahlen stiegen immer noch an.

Intensivmediziner warnen vor Corona-Mittel Remdesivir

Europas führende Intensivmediziner warnen vor dem Einsatz des Corona-Mittels Remdesivir des US-Biotechkonzerns Gilead. Es sollte nicht routinemäßig bei Covid-19-Patienten angewendet werden, sagt der Präsident der Europäischen Intensivmedizin-Vereinigung ESICM, Jozef Kesecioglu, im Gespräch mit Reuters.

Aus einer Mitte Oktober veröffentlichten Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO geht hervor, dass das Mittel keinen substanziellen Einfluss auf die Genesung von Covid-19-Patienten hat. Die Ergebnisse der WHO-Studie stehen in Kontrast zu einer US-Studie, wonach Remdesivir eine positive Wirkung hatte.

Spahn verteidigt Teil-Lockdown – Lindner fordert Alternativen

Ein besonderer Schutz für Corona-Risikogruppen kann nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nicht den derzeit geltenden Teil-Shutdown ersetzen. "Das ist keine Alternative, die Risikogruppen zu schützen oder jetzt die Zahlen im November runterzubringen – beides muss passieren", sagte Spahn am Freitagmorgen im ARD-"Morgenmagazin". FDP-Chef Christian Lindner hatte zuvor ebenfalls im "Morgenmagazin" erneut den Teil-Shutdown kritisiert und alternative Maßnahmen vorgeschlagen. Man könne zum Beispiel besonders wirksame FFP2-Masken in Apotheken kostenlos an Ältere und Vorerkrankte verteilen lassen.

Lindner zweifelte zudem daran, dass die Schließung gastronomischer Betriebe sinnvoll sei. "Das hat keinen Effekt auf die Pandemie, zumindest keinen größeren Effekt auf die Pandemie im Verhältnis zu dem Schaden, der entsteht." Zu den Bereichen, in denen es kein Infektionsgeschehen gegeben habe, gehöre auch die Gastronomie, "wo auf Hygiene und Abstand geachtet werden kann". Einer Studie von Forschern der US-Universität Stanford zufolge passiert ein Großteil der Coronavirus-Infektionen hingegen unter anderem in Restaurants und Cafés.

Mit Blick auf die seit Anfang November geltenden Beschränkungen sagte Gesundheitsminister Spahn, es sei noch zu früh, die Auswirkungen zu bewerten. "Wir sehen in den Zahlen, das Maßnahmen zeitverzögert wirken. Und jetzt ist es gerade einmal zehn Tage her, seitdem die neuen Maßnahmen in Kraft getreten sind." Die Ausbreitung des Virus steigere sich zwar weniger stark. "Aber wir müssen runter. Da sind wir eben noch nicht, wo wir hinmüssen."

Neuer Höchststand in den USA – mehr als 163.000 Neuinfizierte

In den USA steigt die Zahl der neuen Infektionen binnen eines Tages um mindestens 163.289 auf insgesamt 10,58 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Damit wurde erneut ein Höchststand erreicht, berichtet die "New York Times". Vor etwa einer Woche lag die Zahl der Neuinfektionen demnach noch bei knapp 100.000.

Weitere 1.173 starben an oder mit dem Virus. Damit erhöht sich die Totenzahl auf insgesamt 242.982. In weiten Teiles des Landes wurden wieder striktere Maßnahmen eingeführt, wie etwa in New York, wo sich die Lage dramatisch verschlechtert. Mehr dazu lesen Sie hier.

Nach Urteil: Bayern verbietet wegen Corona-Krise Indoor-Sport

Wegen der Corona-Krise müssen ab Freitag so gut wie alle Indoor-Sportstätten in Bayern geschlossen bleiben – einzig Schul- und Profisport bleiben im November in Innenräumen erlaubt. Hier lesen Sie mehr.

106-jährige Frau überlebt Corona-Erkrankung

Eine 106 Jahre alte Frau ist in Brandenburg von ihrer Covid-19-Erkrankung genesen. "Die Patientin verfügt für das hohe Alter über einen sehr guten Allgemeinzustand, so dass ihr Immunsystem mit unserer Unterstützung das Virus erfolgreich bekämpfen konnte", sagte der Chefarzt der Oberhavel-Kliniken in Oranienburg, Harald Pannwitz. Vor einigen Tagen bereits war eine 97-jährige Brandenburgerin, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatte, geheilt aus einer Berliner Klinik entlassen worden. Die Bernauerin war wegen des Verdachts auf Schlaganfall ins Krankenhaus gebracht worden.

Über die 106-Jährige hieß es weiter, sie sei wegen Bauchkrämpfen und Durchfall in die Oranienburger Klinik gekommen, nennenswerte Atemwegsbeschwerden habe sie nicht gehabt. Ein Test habe aber die Covid-19-Erkrankung bestätigt. Die Patientin sei umgehend isoliert untergebracht worden. Die Frau sei eine der Ältesten, die in den Häusern der Oberhavel-Kliniken von einer Covid-19-Erkrankung genesen seien, hieß es.

Corona-infizierter Arzt impfte Mitarbeiter im NRW-Verkehrsministerium

Ein nachträglich positiv auf das Coronavirus getesteter Arzt hat Dutzende Mitarbeiter des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums gegen Grippe geimpft. Alle – inklusive Minister Hendrik Wüst (CDU) – wechselten nach Bekanntwerden der Erkrankung des Arztes vorsorglich ins Homeoffice. Bislang gebe es aber keine bestätigte Infektion und es sei auch niemand in Quarantäne gekommen, sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" hatte zuvor berichtet.

Wüst war vergangene Woche ins Homeoffice gewechselt, nachdem er dem Ministerium zufolge "kurzen Kontakt" zu einer infizierten Person hatte. Dass es sich dabei um den Arzt handelte, wurde zunächst nicht bekannt. Die Impfung war vom Ministerium als Vorsorgemaßnahme für die Mitarbeiter initiiert worden. Wüst will nach Angaben seines Hauses am Montag zurück ins Büro kommen.

Bundesverfassungsgericht lehnt Corona-Eilantrag von Kinobetreiberin ab

Das Bundesverfassungsgericht hat den Eilantrag einer Kino- und Restaurantbetreiberin auf Erlass einer einstweiligen Anordnung gegen die bayerischen Coronaregeln abgelehnt. Zwar sei die erzwungene Schließung des Restaurants ein Eingriff in das Grundrecht auf Berufsfreiheit, erklärte das Gericht am Donnerstag in Karlsruhe. Jedoch seien die Maßnahmen befristet, weswegen sie die Frau nicht unbedingt in ihrer Existenz bedrohten.

Für die Schließung von Restaurants sprechen den Richtern zufolge in der Pandemie gute Gründe. Es müsse zwar grundsätzlich geprüft werden, ob diese verfassungsgemäß seien. Aber in dem Fall müsse zusätzlich berücksichtigt werden, dass die Maßnahmen nur bis zum 30. November erlassen seien und es zudem wirtschaftliche Hilfen für Gaststätten gebe. Bezüglich des Kinos hätte sich die Betreiberin zunächst an den bayerischen Verwaltungsgerichtshof wenden müssen.

Die Gefahren der Pandemie seien weiterhin sehr ernst zu nehmen, erklärte das Verfassungsgericht. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Restaurants zum Infektionsgeschehen beitrügen. Der Schutz von Leben und Gesundheit ist demnach in dem Fall wichtiger als die Berufsfreiheit.

Bayern: Verwaltungsgerichtshof kippt vollständige Schließung von Fitnessstudios

Der bayerische Verwaltungsgerichtshof hat die vollständige Schließung von Fitnessstudios im Zuge des teilweisen Lockdowns gekippt. Die vollständige Schließung verstoße gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz, entschied das Gericht in einem am Donnerstag in München veröffentlichten Beschluss. Die entsprechende Regelung in der bayerischen Landesverordnung sei außer Vollzug gesetzt. Rechtsmittel sind nicht möglich.

Mit der Entscheidung gaben die Richter dem Eilantrag eines Betreibers eines Fitnessstudios zum Teil statt. Der Senat geht davon aus, dass Inhaber von Fitnessstudios mit der vollständigen Schließung benachteiligt werden, ohne dass dies sachlich gerechtfertigt sei. Die vollständige Schließung sei nicht verhältnismäßig, weil Individualsport nach der Verordnung zulässig bleiben solle. Dies müsse auch für Fitnessstudios gelten.

Den Antrag des Betreibers auf Außervollzugsetzung auch der restlichen Beschränkungen des Individualsports lehnte das Gericht aber ab. Das derzeitige Infektionsgeschehen rechtfertige die Beschränkungen, auch wenn die wirtschaftliche Betätigung der Sportbetriebe stark beschränkt werde.

Weiteres deutsches Unternehmen will Impfstoffstudie starten

Das Tübinger Biotechunternehmen Curevac will in Kürze mit der entscheidenden Studie zu seinem Corona-Impfstoff beginnen. Curevac wolle mit der Studie, die 36.000 Teilnehmer umfassen soll, so schnell wie möglich starten, sagte Vorstandschef Franz-Werner Haas am Donnerstag bei einem Online-Pressegespräch des Vereins der ausländischen Presse in Deutschland. Dafür will sich Curevac auch einen Partner ins Boot holen.

Die für die Zulassung relevante Studie soll innerhalb von drei Monaten abgeschlossen werden. Curevac plane, im ersten Quartal den Einreichungsprozess für eine Notfallgenehmigung zu starten, sagte Haas. Mit einer finalen Zulassung sei im dritten Quartal zu rechnen. Haas geht davon aus, dass Curevac im kommenden Jahr 300 bis 400 Millionen Impfstoffdosen herstellen könne.

Das Unternehmen hatte Ende Oktober positive Zwischenergebnisse aus der Phase-1-Studie mit dem Impfstoff veröffentlicht. Der Impfstoff von Curevac gehört zu einem von drei deutschen Projekten, die von der Bundesregierung mit einem Sonderprogramm von rund 750 Millionen Euro finanziell unterstützt werden. Die Europäische Kommission hat mit Curevac wie auch mit einer Reihe anderer Impfstoffentwickler Sondierungsgespräche abgeschlossen, um sich Hunderte Millionen Impfdosen zu sichern. Die Gespräche über den Liefervertrag seien noch am Laufen, sagte Haas.

RKI-Chef Wieler: Personal-Engpässe befürchtet

Die deutschen Krankenhäuser berichten nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zunehmend über Engpässe. Fast die Hälfte der Kliniken melde derzeit eine eingeschränkte Verfügbarkeit, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin. Mehr dazu lesen Sie hier.

Neuseeland meldet ersten Corona-Fall seit August

In Neuseeland ist erstmals seit August wieder ein lokal übertragener Corona-Fall bestätigt worden. Derzeit werde überprüft, wo sich die junge Frau in der Metropole Auckland angesteckt haben könnte, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag mit. Im Geschäftszentrum der Stadt wurden die Menschen aufgefordert, wenn möglich zunächst im Homeoffice zu arbeiten.

Neuseeland sei aber weiter in einer "sehr starken" Position, um das Virus im Griff zu haben, sagte der neue Minister für Covid-19-Bekämpfung, Chris Hipkins. Die Menschen dort sind zu einer weitgehenden Normalität zurückgekehrt und brauchen nicht einmal Masken zu tragen. Die Behörden bestätigten auch zwei weitere neue Fälle an der Grenze. Insgesamt hat das Land bislang rund 1.600 Infektionen gemeldet, 25 Menschen sind in Verbindung mit der Krankheit gestorben.

Ukrainischer Präsident in Klinik

In der Ukraine wird der mit dem Coronavirus infizierte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Krankenhaus behandelt. Selenskyj habe sich entschlossen, in eine Klinik zu gehen, um sich besser zu isolieren und niemanden zu gefährden, sagt eine Sprecherin des Präsidialamtes zu Reuters. Es sei nichts Ernstes, beschreibt sie den Gesundheitszustand des Präsidenten. Selenskyj hat am Montag erklärt, dass er positiv getestet worden sei. Auch der Finanzminister, der Verteidigungsminister und der Chefberater des Präsidenten sind infiziert. Die Ukraine verzeichnet am Donnerstag mit 11.057 Neuinfektionen einen neuen Höchstwert, wie Gesundheitsminister Maxym Stepanow mitteilt. Die Gesamtzahl der bestätigten Ansteckungen steigt damit binnen 24 Stunden auf 500.865. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich um 198 auf 9145.

Mehrere europäische Länder melden alarmierende Corona-Zahlen

Aus mehreren europäischen Ländern werden neue alarmierende Corona-Zahlen gemeldet: In Großbritannien starben nach Angaben der britischen Behörden vom Mittwoch mittlerweile bereits mehr als 50.000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus – so viele wie in keinem anderen Land Europas. Spanien überschritt am Mittwoch die Marke von 40.000 Corona-Toten und Italien registrierte mehr als eine Million Ansteckungen seit Beginn der Pandemie im Frühjahr.

In Großbritannien stieg die Zahl der Corona-Toten auf insgesamt 50.369, nachdem die Gesundheitsbehörden weitere 595 Todesfälle binnen 24 Stunden meldeten. Das war die höchste Zahl seit dem Höhepunkt der Pandemie im Mai, als 612 Tote binnen 24 Stunden registriert wurden. Weitere 22.950 Menschen steckten sich demnach innerhalb eines Tages neu mit dem Virus an.

Die spanischen Behörden meldeten am Mittwoch eine Gesamtzahl von 40.105 Toten, nachdem am Vortag eine Rekordzahl an Todesfällen innerhalb von 24 Stunden registriert worden war. Insgesamt hätten sich mehr als 1,4 Millionen Menschen mit dem neuartigen Virus infiziert, teilten die spanischen Behörden mit.

Italien, das als erstes europäisches Land im Frühjahr von der Pandemie schwer getroffen wurde, meldete derweil mehr als eine Million Corona-Infektionen. Die italienischen Behörden registrierten in den vergangenen 24 Stunden 32.961 neue Fälle und 623 Todesfälle. Insgesamt starben in dem Land knapp 43.000 Menschen infolge einer Corona-Erkrankung. Italien hat nach Großbritannien und Frankreich die dritthöchste Sterberate in der EU.

Knapp 22.000 Neuinfektionen in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet binnen 24 Stunden 21.866 Neuinfektionen in Deutschland. Damit liegt die Gesamtzahl der bestätigten Ansteckungen bei 727.553. Mehr dazu lesen Sie hier.

Mehr als 140.000 Neuinfektionen in den USA

Die USA verzeichnen mit 142.279 Corona-Neuinfektionen den zweiten Tag in Folge einen Rekordwert. Zudem liegt die Zahl den achten Tag in Folge über der Schwelle von 100.000, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Insgesamt sind demnach in den USA etwa 10,4 Millionen Ansteckungen nachgewiesen.

Auch die Zahl der Menschen, die wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden, stieg sprunghaft an und erreichte am Mittwochabend mit mindestens 64.939 ebenfalls einen neuen Höchstwert. Die Zahl der Todesfälle nach einer Infektion erhöhte sich um 1.464 auf 241.809. Die USA sind das am stärksten von der Pandemie betroffene Land.

Weiterer Corona-Fall im Weißen Haus

Im Weißen Haus in Washington ist ein weiterer Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei dem politischen Direktor Brian Jack sei das Virus am Wochenende nachgewiesen worden, berichteten die Zeitung "New York Times" und der Sender CNN am Mittwoch. Jack hatte am Dienstag vergangener Woche den Wahlabend im Weißen Haus verbracht, um die Bekanntgabe der Ergebnisse mitzuverfolgen.

Laut "New York Times" wurde auch bei einem weiteren Präsidentenberater das neuartige Coronavirus nachgewiesen. Einen Namen nannte die Zeitung nicht, zudem blieb unklar, ob dieser Berater am Wahlabend im Weißen Haus war.

Mehr als 3.000 Schulen in Deutschland nicht mehr im Regelbetrieb

Wegen steigender Infektionszahlen bei Schülern und Lehrern müssen immer mehr Schulen den Regelbetrieb aufgeben. Das zeigen Daten aus 14 Bundesländern, die den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Donnerstagsausgaben) vorliegen. Danach findet der Präsenzunterricht an 3.240 Schulen nicht mehr vollständig statt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Spahn rechnet mit Verdopplung von Corona-Patienten auf Intensivstationen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet mit einer Verdopplung der Corona-Patienten auf Intensivstationen noch in diesem Monat. Angesichts des Verlaufs "werden wir jetzt im November wahrscheinlich noch über 6.000 Covid-19-Patienten gleichzeitig auf unseren Intensivstationen sehen", sagt er der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) laut Vorabbericht. "Höher dürfen die Zahlen nicht steigen. Falls doch, würden wir absehbar an einen Punkt kommen, an dem das Gesundheitssystem überfordert ist."

Zwei Tage früher Weihnachtsferien für Schüler in NRW

In Nordrhein-Westfalen starten die Schüler wegen der Corona-Pandemie früher in die Weihnachtsferien als geplant. Um den Familien ein möglichst unbeschwertes Weihnachtsfest zu ermöglichen, habe man sich dazu entschieden, den 21. und 22. Dezember freizugeben, sagte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Mittwoch dem WDR. Damit wird Freitag, der 18. Dezember, in NRW der letzte Schultag in diesem Jahr.

Sie wolle in den kommenden Tagen mit Lehrer-, Eltern- und Schülerverbänden klären, wie der Ausfall im laufenden Schuljahr kompensiert werden und eine Notbetreuung am 21. und 22. Dezember sichergestellt werden könne. Eigentlich hätten die Weihnachtsferien am 23. Dezember begonnen.

Merkel: Zweite Welle "wird uns noch den ganzen Winter beschäftigen"

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Erwartung gedämpft, dass mit der schnellen Entwicklung von Impfstoffen die Corona-Krise bald vorbei sei. "Wir müssen davon ausgehen, dass die zweite Welle härter ist, und sie fällt vor allem in eine schlechte Jahreszeit", sagte Merkel am Mittwoch bei der Übergabe des Gutachtens des Sachverständigenrates in Berlin.

"Sie wird uns noch den ganzen Winter beschäftigen", fügte sie hinzu. Auch die positiven Nachrichten über die Impfstoffentwicklung würden daran nichts ändern und sich noch nicht im Winter niederschlagen. Deshalb müssten Corona-Vorsichtsmaßnahmen weiter gelten.

Auch Russland meldet Studienerfolg bei Impfstoff

Zwei Tage nach dem Mainzer Pharmaunternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer hat auch ein russischer Impfstoffentwickler verkündet, dass sein Vakzin zu mehr als 90 Prozent sicher sei. Die Wirksamkeit von "Sputnik V" liege bei 92 Prozent, teilten das Gamaleja-Forschungsinstitut und der russische Staatsfonds RDIF, der den Impfstoff finanziert, in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Der russische Impfstoff befindet sich derzeit in der dritten und letzten Phase der klinischen Studien, in der er außer auf seine Verträglichkeit auch auf seine Wirksamkeit untersucht wird. Laut der Erklärung beziehen sich die Berechnungen nun auf ein Zwischenergebnis bei 16.000 Probanden, die zwei Dosen bekommen haben. Nur 20 Probanden, auch aus der Gruppe der Placebo-Empfänger, hätten nach Erhalt der zweiten Dosis Covid-19 entwickelt. Laut RDIF umfasst die klinische Studie insgesamt 40.000 Teilnehmer.

Laut der Erklärung wurde der Impfstoff im September separat Ärzten und gefährdetem Personal in Krankenhäusern verabreicht. Dabei habe er ebenfalls eine Wirksamkeit von "über 90 Prozent" gezeigt. Die Behörden der sibirischen Region Altai hatten hingegen am Dienstag berichtet, mindestens drei der 42 geimpften Krankenhausmitarbeiter hätten sich mit dem Virus angesteckt. Russland hatte "Sputnik V" bereits im August zugelassen, ohne die letzte Testphase mit den zehntausenden Probanden abzuwarten.

Was Sie über die geplanten Impfzentren wissen sollten

Wenn ein Corona-Impfstoff in Deutschland verfügbar ist, soll er über neu errichtete Impfzentren verteilt werden. Was Sie darüber wissen sollten, lesen Sie hier.

Italien: Jetzt über eine Million Corona-Fälle

Auch in Italien überschreitet die Zahl der Corona-Fälle die Schwelle von einer Million. Das geht aus den neuen Daten des Gesundheitsministeriums hervor. Demnach wurden 32.961 neue Fälle registriert und damit weniger als am Dienstag mit 35.098. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich um 623 auf 42.953. In Europa hatten bereits Spanien und Frankreich mehr als eine Millionen Infektionen gemeldet.

Mongolei meldet erste einheimische Coronavirus-Ansteckung

Die Mongolei hat erste einheimische Coronavirus-Übertragungen gemeldet. Ein Lastwagenfahrer, der im Oktober aus Russland in die Hauptstadt Ulan Bator gekommen sei, habe drei Kontaktpersonen mit dem Coronavirus infiziert, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Demnach hatte er drei Verwandte angesteckt, obwohl er sich an die geltende dreiwöchige Quarantäne gehalten hatte. Bisher hat das an China und Russland grenzende Land 376 Infektionsfälle gemeldet, die jedoch direkt aus dem Ausland eingeschleppt worden waren.

Inzwischen war der Lastwagenfahrer bei einem Konzert mit 3000 weiteren Besuchern. Die Behörden forderten alle möglicherweise Betroffenen auf, sich auf das Virus testen zu lassen. Die Hauptstadt schloss ihre Grenzen zu den anderen Provinzen und ordnete eine dreitägige Schließung aller Schulen an. Daraufhin kam es in der Stadt zu Panikkäufen.

50 Jugendliche feiern trotz Corona auf Spielplatz

Etwa 50 Jugendliche haben eine Party auf einem Spielplatz in der Oberpfalz gefeiert. Beim Eintreffen der Streifen seien sie sofort in alle Richtungen geflüchtet, teilte die Polizei mit. Obwohl es erst etwa halb vier am Dienstagnachmittag war, ließen die Feiernden bei ihrem jähen Aufbruch hochprozentigen Alkohol auf dem Spielplatz in Lappersdorf zurück.

"Wodka, Jägermeister – solche Sachen", sagte eine Sprecherin der Polizei. Von einigen der Jugendlichen notierten sich die Polizisten die Personalien. Sie könnten nun ein Bußgeld erwarten. Derzeit dürfen in Bayern höchstens zehn Menschen zusammenkommen – in privaten wie in öffentlichen Räumen.

Slowakei verlängert Notstand trotz Massentests

Die slowakische Regierung hat in der Corona-Krise den seit Oktober geltenden Notstand bis zum 29. Dezember verlängert. Die unabhängig davon geltende Ausgangssperre soll dagegen nach derzeitiger Planung nicht verlängert werden. Bislang ist vorgesehen, dass schon Ende dieser Woche das Verbot ausläuft, ohne negativen Corona-Test die eigene Wohnung zu verlassen. Dies bleibe unverändert, erklärte Justizministerin Maria Kolikova nach einer Regierungssitzung am Mittwoch.

In einer international beispiellosen Aktion hatte die Slowakei an den vergangenen beiden Wochenenden fast alle mehr als zehn Jahre alten Bewohner einem Antigen-Schnelltest unterzogen. Wer keinen negativen Test vorweisen kann, darf seither nicht einmal zur Arbeit gehen. Geschäfte wurden zwar nicht behördlich geschlossen, dürfen aber nur Kunden einlassen, die einen negativen Test vorweisen können. Die Schulen sind landesweit nur für Kinder bis zehn Jahren geöffnet.

36 ausländische Corona-Patienten in Deutschland in Behandlung

Seit Beginn der zweiten Corona-Welle sind bereits 36 Patienten aus den Nachbarländern in deutsche Krankenhäuser verlegt worden. Wie das Auswärtige Amt am Mittwoch in Berlin mitteilte, handelt es sich dabei um 25 Belgier und drei Niederländer, die in nordrhein-westfälische Kliniken kamen, sowie um acht Menschen aus der französischen Region Grand Est, die ins Saarland überstellt wurden.

Viele europäische Länder sind derzeit deutlich schwerer von der Corona-Pandemie betroffen als Deutschland. Deshalb hatten verschiedene Bundesländer die Aufnahme ausländischer Patienten angeboten. Eine ähnliche grenzüberschreitende Zusammenarbeit gab es bereits bei der ersten Erkrankungswelle. So waren im Frühjahr etwa 130 Corona-Patienten aus französischen Krankenhäusern nach Deutschland verlegt worden.

Merz: Zweiter Schnelltest ist negativ

Beim CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz ist ein zweiter Schnelltest auf das Coronavirus nach eigenen Angaben ebenfalls negativ ausgefallen. "Das Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises hat meine #Quarantäne ab sofort aufgehoben", schrieb der ehemalige Unionsfraktionschef am Mittwoch auf Twitter. Merz wurde an diesem Tag 65 Jahre alt. "Ein schönes Geburtstagsgeschenk", ergänzte er und bedankte sich für Glückwünsche.

Merz hatte sich kürzlich nach einem Besuch in Sachsen erneut vorsorglich in häusliche Corona-Quarantäne begeben. Bei der Parteienveranstaltung war auch Sachsens Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU), der am Sonntag mit einem Schnelltest positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Auch in Quarantäne gingen danach unter anderem CDU-Vorsitzkandidat Norbert Röttgen sowie der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (ebenfalls CDU).

Ein erster Schnelltest war am Montagmorgen nach Angaben eines Sprechers von Merz negativ ausgefallen, ein weiterer Test hatte Antikörper gegen das Coronavirus ergeben. Der Politiker und seine Ehefrau hatten sich bereits im März mit dem Virus angesteckt und sich daraufhin im Sauerland in häusliche Quarantäne begeben.

Spahn befürwortet Pläne zu früherem Ferienbeginn in NRW

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich positiv zu Überlegungen von Ministerpräsident Armin Laschet (beide CDU) geäußert, die Weihnachtsferien wegen der Corona-Pandemie in Nordrhein-Westfalen möglicherweise früher starten zu lassen. Mehr dazu lesen Sie hier.

EU-Kommission billigt Vertrag für Impfstoff

Die Europäische Union kann bis zu 300 Millionen Dosen des vielversprechenden Corona-Impfstoffs der Firmen Biontech und Pfizer kaufen. Die EU-Kommission billigte am Mittwoch formal den Rahmenvertrag mit den beiden Firmen, wie EU-Kreise bestätigten. Deutschland und den übrigen EU-Staaten stehen damit Bezugsrechte für den Impfstoff zu, sobald dieser eine Zulassung bekommt. Wann es soweit ist, ist offen.

Der EU-Vertrag sieht den Kauf von 200 Millionen Impfstoffdosen von Biontech/Pfizer vor und die Option auf 100 Millionen weitere. Nach einer EU-Vereinbarung werden künftige Impfstoffe nach Bevölkerungszahl verteilt. Deutschland kann demnach aus diesem Rahmenvertrag mit knapp einem Fünftel der Menge rechnen – rechnerisch bis zu 57 Millionen Einheiten. Gesundheitsminister Jens Spahn hatte hingegen die Erwartung auf bis zu 100 Millionen Impfdosen geäußert.

Die EU-Kommission hat aber auch mit drei weiteren Impfstoffherstellern ähnliche Rahmenverträge geschlossen – mit Johnson & Johnson, AstraZeneca und Sanofi-GSK. Auch sie haben aussichtsreiche Impfstoff-Kandidaten am Start. Biontech und Pfizer hatten am Montag als erste westliche Hersteller vielversprechende Daten aus ihren klinischen Tests vorgelegt. Noch hat aber keiner der Hersteller eine Zulassung für den europäischen Markt.

Ärztekammerpräsident sieht Kliniken hart am Limit

Berlins Ärztekammerpräsident Günther Jonitz sieht die Kliniken in der Hauptstadt in der Corona-Pandemie hart am Limit. "Wir gehen momentan auf sehr, sehr dünnem Eis, noch geht es, aber es darf nichts dazukommen", sagte er am Mittwoch im rbb-Inforadio. Er forderte von der Politik längerfristige Lösungen und mehr Pflegepersonal. "Wir erkennen jetzt unter Covid-19, wie unter einem Brennglas, die Grundfehler- und Probleme der Gesundheitspolitik der letzten Jahre." Aus dem Gesundheitswesen sei Gesundheitswirtschaft geworden.

Berlin sei mit seinen Intensivbetten momentan noch nicht komplett am Limit, sagte Jonitz. Wenn es aber so weitergehe, müsse neben dem Verschieben von Operationen improvisiert werden. Das heiße zum Beispiel, die Teams auf den Intensivstationen neu zusammenzustellen und Patienten so spät wie möglich dorthin zu verlegen. Die Effekte des Teil-Lockdowns seien erst nach zwei bis drei Wochen messbar. Oberstes Ziel müsse weiter bleiben, der Virenverbreitung keine Chance zu geben.

Freizeitpark in NRW plant "Drive-In-Weihnachtsmarkt"

Ein Freizeitpark in Nordrhein-Westfalen plant angesichts der Corona-Pandemie einen "Drive-In-Weihnachtsmarkt". Die Besucher sollten dabei ihre Autos nicht verlassen, sagte am Mittwoch eine Sprecherin des Freizeitparks in Kalkar am Niederrhein nahe der niederländischen Grenze. Vorgesehen seien rund 2,5 Kilometer Strecke auf dem weitläufigen einstigen Kraftwerksgelände mit Kunstschnee, Musik, Buden mit Eintopf und Glühwein und einer Krippe, an der auch echte Kamele zu sehen sein sollen. Sie kommen von einem Zirkus, der auf dem Parkgelände überwintert. Die Strecke führt auch durch drei Hallen des Freizeitparks.

Die Stadt werde die Genehmigung der Veranstaltung "sehr wohlwollend prüfen", sagte Stadtsprecher Harald Münzner. Einige Details seien aber noch zu klären. Der Weihnachtsmarkt soll nach der bisherigen Planung am 10. Dezember eröffnet werden und bis Ende Dezember immer von Mittwoch bis Sonntag stattfinden. Der Eintritt werde 12,50 Euro pro Auto kosten, sagte die Sprecherin des Freizeitparks Wunderland. Zuvor hatten mehrere Medien über die Pläne berichtet.

Merkel: Spielräume für Besuche von Pflegebedürftigen ausschöpfen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, pflegebedürftige Menschen auch in der Corona-Pandemie nicht allein zu lassen. Wichtig sei es, "Spielräume für soziale Kontakte und Besuche auszuschöpfen", sagte sie in einer am Mittwoch ausgestrahlten Videobotschaft an den Deutschen Pflegetag in Berlin. "Der Schutz der Gesundheit von Pflegebedürftigen hat höchste Priorität, aber Schutz allein kann nicht die einzige Antwort sein, denn gerade ältere Menschen leiden unter Einsamkeit, pflegebedürftige Menschen brauchen neben Schutz vor allem auch Zuwendung."

Zum Schutz vor Infektionen in Pflegeheimen und Kliniken war in den vergangenen Tagen der Einsatz neuer Corona-Schnelltests angelaufen. Für November hatte der Bund zunächst neun Millionen Tests über Abnahmegarantien bei Herstellern gesichert, damit die Länder oder Einrichtungen sie kaufen können. Merkel dankte den Pflegekräften "von Herzen". Sie gäben besonders in der Pandemie "ihr Bestes". Sie sagte: "Gute Pflege braucht natürlich auch gute Rahmenbedingungen." Merkel betonte: "Pflege ist Ausdruck gelebter Menschlichkeit."

Biontech: Keine Bevorzugung der USA bei Verteilung von Corona-Impfstoff

Das Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech ist Befürchtungen entgegengetreten, dass der von ihm zusammen mit dem US-Konzern Pfizer entwickelte Corona-Impfstoff zunächst bevorzugt in den Vereinigten Staaten verteilt werden könnte. "Wir haben zusammen mit Pfizer vereinbart, dass wir den Impfstoff gleichmäßig und gerecht verteilen", sagte Biontech-Finanzvorstand Sierk Poetting den "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung".

Seine Firma wolle "definitiv nicht, dass es eine unfaire Überhöhung der Chargen in einzelnen Regionen gibt", betonte Poetting. Deshalb habe Biontech auch Wert darauf gelegt, dass ein Großteil des Impfstoffs in Europa hergestellt werden könne. "Über die Verteilung entscheiden wir mit Pfizer gemeinsam", betonte der Finanzvorstand.

Biontech hält das Ziel der Bundesregierung für realistisch, bis zum Sommer 70 Prozent der Bürger in Deutschland gegen Covid-19 geimpft zu haben. "Wir werden unser Bestes tun, damit das funktioniert. Wenn alle Fabriken hochlaufen, sollte es möglich sein, das Ziel zu erreichen", so Poetting. In Hinblick auf die Zulassung des Impfstoffs in der EU sagte Poetting, "dass ein Termin noch im Jahre 2020 im Rahmen des theoretisch Möglichen ist". Biontech, das mit seinem Corona-Impfstoff kurz vor der weltweiten Zulassung steht, könne "jedenfalls in diesem Jahr noch bis zu 50 Millionen Impfdosen liefern".

Spahn sieht "Anzeichen für Veränderung" in Pandemie

Was wir sehen, ist, dass sich die Dynamik deutlich reduziert hat in den letzten Tagen", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch in der Sendung "Frühstart" der Sender RTL und ntv. "Es steigt noch, aber es steigt weniger stark. Das ist erstmal ermutigend, aber es reicht noch nicht." Mehr dazu lesen Sie hier.

USA melden Rekord bei Covid-19-Patienten in Kliniken

In den USA hat die Zahl der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern nach Medienberichten mit mehr als 60.000 einen Höchststand erreicht. Insgesamt wurden am Dienstag landesweit 61.964 Menschen mit dem Virus in Kliniken behandelt, meldeten mehrere US-Medien unter Berufung auf Daten des Covid Tracking Project. Damit habe sich dieser Wert seit September etwa verdoppelt und übertreffe nun auch den zu Beginn der Pandemie erreichten Höchststand von Mitte April (59.940). Ein zweiter Höhepunkt im Sommer hatte diesen Rekord demnach nur knapp verfehlt.

Während die Zahl der Patienten weiter steige, fehle es an medizinischem Personal, um mehr Krankenhausbetten bereitstellen zu können, schrieb die "New York Times". Auf Intensivstationen werden dem Covid Tracking Project zufolge derzeit knapp 12.000 Menschen behandelt. Diese Wert war im April mit rund 15.000 höher.

Zahl der Neuinfektionen erreichen Höchststand in den USA

Neue Corona-Höchststände in den USA: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität (JHU) am Dienstag (Ortszeit) auf 136.325 gestiegen. Das ist den Daten zufolge der höchste Wert für Ansteckungen binnen 24 Stunden seit Beginn der Pandemie. Auch die Zahl der Covid-19-Patienten in US-Krankenhäusern erreichte nach Medienberichten einen Höchststand. So wurden am Dienstag landesweit 61.964 Menschen mit dem Virus in Kliniken behandelt, mehr als je zuvor, wie mehrere US-Medien unter Berufung auf Daten des Covid Tracking Project meldeten.

Laschet erwägt längere Winterferien in NRW

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat eine Verlängerung der Winter-Schulferien im einwohnerstärksten Bundesland wegen der Corona-Pandemie ins Spiel gebracht – und im Gegenzug zwei schulfreie Tage weniger an Karneval. Mehr dazu lesen Sie hier.

Berlins Bürgermeister kündigt Prioritätenliste für Impfstoff an

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat angekündigt, dass es bei der Vergabe eines Corona-Impfstoffes in der Hauptstadt eine Prioritätenliste geben wird. Mehr dazu lesen Sie hier.

Erneuter Rekord bei Corona-Neuinfektionen in den USA

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA hat ein neues Rekordhoch erreicht. Binnen 24 Stunden wurden 201.961 neue Ansteckungsfälle gezählt, wie die Johns-Hopkins-Universität am Dienstagabend (Ortszeit) mitteilte. Damit wurden die bisherigen Rekordwerte deutlich übertroffen. Der bisherige Höchststand bei den Neuinfektionen in den USA hatte bei rund 127.000 Fällen gelegen und war am vergangenen Samstag erfasst worden.

US-Experte Fauci: Nicht in falscher Sicherheit wiegen

Der führende US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci hat die Amerikaner davor gewarnt, sich wegen eines möglichen Impfstoffs gegen das Coronavirus in Sicherheit zu wiegen. "Die Nachricht über den Impfstoff sollte die Menschen nicht dazu veranlassen zu sagen, dass wir die öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen nicht weiterführen müssen", sagte Fauci am Dienstag dem Sender CNN. An die Amerikaner appellierte er: "Geben Sie nicht auf, wenn Sie wissen, dass Hilfe auf dem Weg ist." Er wisse um die Erschöpfungserscheinungen beim Thema Coronavirus. "Aber halten Sie durch, noch ein bisschen länger."

Fauci rief die Amerikaner dazu auf, Masken zu tragen, Abstand von anderen Menschen zu halten und sich die Hände zu waschen. Auch wenn ein Impfstoff zugelassen würde, würde dieser zunächst nach Prioritäten verteilt werden. So würden beispielsweise Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiteten, zuerst damit versorgt werden. Er rechne aber damit, dass jeder Amerikaner, der das wolle, in den ersten vier Monaten des kommenden Jahres geimpft werden könne.

RKI meldet mehr als 18.000 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 18.487 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 3.155 Fälle mehr als am Dienstag. Mehr dazu lesen Sie hier.

Bericht: Mehr als 300.000 Schüler bundesweit in Quarantäne

Die Zahl der Schüler und Lehrer in Quarantäne steigt einem Medienbericht bundesweit erheblich an. Wie "Bild" unter Berufung auf den Deutschen Lehrerverband berichtet, sind aktuell mittlerweile mehr als 300.000 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne. Ende September waren es noch rund 50.000 gewesen.

Die Zahl der Lehrerinnen und Lehrer in Quarantäne gebe der Verband derzeit mit bis zu 30.000 an. Die Folge seien immer mehr Schulschließungen, sagte Meidinger dem Blatt: "Wir erleben an den Schulen jetzt einen Salami-Lockdown." Damit meinte er die schrittweise Schließung von immer mehr Schulen. Die Politik habe sich zurückgezogen, jetzt würden die Gesundheitsämter entscheiden.

USA: Rund 15.000 Nerze an Virus gestorben

Mehr als 15.000 Nerze sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in den Vereinigten Staaten seit August an dem Coronavirus gestorben. Etwa ein Dutzend Farmen stünden unter Quarantäne, während die Fälle untersucht werden. "Das wird uns helfen, mehr über die Übertragungsdynamik zwischen Nerzen sowie anderen Tieren und Menschen zu erfahren", erklärt die US-Gesundheitsbehörde CDC. Derzeit gebe es keine Hinweise darauf, dass Tiere eine entscheidende Rolle bei der Übertragung des Virus auf den Mensch spielen würden.

Rekordzahl von mehr als 400 täglich gezählten Corona-Toten in Spanien

In Spanien ist eine Rekordzahl bei den täglich gezählten Todesopfern durch die Corona-Pandemie verzeichnet worden. Innerhalb eines Tages wurden 411 Todesfälle registriert, wie der für die Bekämpfung des Virus zuständige Regierungskoordinator Fernando Simón am Dienstag mitteilte. Dies ist die bislang höchste Zahl während der derzeitigen zweiten Ausbreitungswelle des neuartigen Virus im Land. Es sei möglich, dass die täglichen Zahlen der Todesfälle in den nächsten Tagen weiter zunähmen, sagte Simón. Insgesamt verstarben seit Beginn der Pandemie nach Angaben der Behörden 39.756 Menschen in Spanien im Zusammenhang mit der Infektion.

Der Regierungskoordinator sieht dennoch Fortschritte im Kampf gegen die Pandemie. Es sei eine "klare Stabilisierung" der Infektionsraten zu verzeichnen. Die "Spitze" der Übertragungsraten habe das Land Ende Oktober hinter sich gelassen, danach habe sich die sogenannte Inzidenz bei rund 525 Ansteckungsfällen pro 100.000 Einwohnern stabilisiert.

Spanien ist eines der am härtesten von der Pandemie getroffenen Länder in Europa. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie verzeichneten Infektionsfälle in dem Land liegt bei fast 1,4 Millionen.

Fauci: Wegen möglichem Impfstoff nicht in falscher Sicherheit wiegen

Der führende US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci hat die Amerikaner davor gewarnt, sich wegen eines möglichen Impfstoffs gegen das Coronavirus in Sicherheit zu wiegen. "Die Nachricht über den Impfstoff sollte die Menschen nicht dazu veranlassen zu sagen, dass wir die öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen nicht weiterführen müssen", sagte Fauci am Dienstag dem Sender CNN. An die Amerikaner appellierte er: "Geben Sie nicht auf, wenn Sie wissen, dass Hilfe auf dem Weg ist." Er wisse um die Erschöpfungserscheinungen beim Thema Coronavirus. "Aber halten Sie durch, noch ein bisschen länger."

Fauci rief die Amerikaner dazu auf, Masken zu tragen, Abstand von anderen Menschen zu halten und sich die Hände zu waschen. Auch wenn ein Impfstoff zugelassen würde, würde dieser zunächst nach Prioritäten verteilt werden. So würden beispielsweise Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiteten, zuerst damit versorgt werden. Er rechne aber damit, dass jeder Amerikaner, der das wolle, in den ersten vier Monaten des kommenden Jahres geimpft werden könne.

In den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern hatte die Zahl der Coronavirus-Infektionen seit Beginn der Pandemie am Montag die Marke von zehn Millionen überstiegen. Nach der Statistik der Johns-Hopkins-Universität liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen seit einer Woche bei mehr als 100.000. Mehr als 238.000 Menschen in den Vereinigen Staaten kamen nach einer Infektion ums Leben.

Report aus Großbritannien: Kinder machen im Lockdown Rückschritte

In der Corona-Krise haben viele Kleinkinder nach Angaben einer britischen Bildungsbehörde vergessen, wie man mit Messer und Gabel isst – und manche machen nun wieder in die Windel. Bei älteren Kindern sei auffällig, dass ihre Ausdauer beim Lesen und Schreiben nachgelassen habe. Auch die Leistungen beim Rechnen seien zurückgegangen, teilte Ofsted (Office for Standards in Education) in London mit.

Schulleiter berichteten demnach über die Zunahme von Essstörungen und Selbstverletzungen sowie einen Rückgang der Fitness bei älteren Mädchen und Jungen. Die unabhängige Behörde ist unter anderem für Schulinspektionen zuständig und berichtet dem Parlament. Der Report basierte auf Besuchen von mehr als 900 Einrichtungen seit September.

In England ist diese Entwicklung demnach vor allem auf den ersten Lockdown zurückzuführen, als Kindergärten und Schulen geschlossen worden waren. Zurzeit gibt es dort einen Teil-Lockdown: Die Kinder können in die Schulen gehen, jeder britische Landesteil entscheidet über seine eigenen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie.

Laschet: Land erwägt wegen Corona längere Winterferien in NRW

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat eine Verlängerung der Winter-Schulferien im einwohnerstärksten Bundesland wegen der Corona-Pandemie ins Spiel gebracht – und im Gegenzug zwei schulfreie Tage weniger an Karneval. Dies sei eine "denkbare Möglichkeit", sagte Laschet am Dienstag im WDR Fernsehen zu Überlegungen, die Winterferien zwei Tage früher beginnen zu lassen.

Konkret würde das bedeuten, dass diese nicht erst am 23. Dezember, sondern schon am Montag, 21. Dezember, beginnen würden. Die Landesregierung werde das mit Verbänden erörtern, sagte Laschet. Hintergrund der Überlegungen ist, dass die Menschen vor Weihnachten die Kontakte möglichst beschränken sollten, damit es bei Familienfeiern zu Weihnachten nicht zu Ansteckungen kommt. "Eine Sicherheit gibt das aber auch nicht", betonte Laschet.

Die zwei zusätzlichen Winterferientage könnten nach Plänen der Landesregierung dann Karneval wieder abgezogen werden. Normalerweise haben die Schüler in NRW rund um Rosenmontag unterrichtsfrei. Das Schulministerium denke über diese Ersatzlösung nach, sagte Laschet. "Denn eines ist klar: Karneval gibt es nächstes Jahr gar nicht." Und eigentlich sollte man in der Zeit auch nicht in Skiurlaub fahren, fügte er hinzu.

Rund 500 Demonstranten in Schwerin gegen Corona-Beschränkungen

In Schwerin haben nach Polizeiangaben am Dienstagabend rund 500 Menschen gegen die Corona-Beschränkungen demonstriert. Bei den Protesten in der Nähe des Schweriner Schlosses waren Plakate mit Forderungen wie "Stoppt den Test-Terror", "Niemand wird uns das freie Atmen verbieten" und "Körper, Geist, Seele, alles meins!" zu sehen. Nach Polizeiangaben habe es keine Auffälligkeiten gegeben.

Die Stadt Schwerin hatte für Dienstagabend zwei Demonstrationen gegen Corona-Beschränkungen genehmigt, nachdem sie eine andere Demo mit bis zu 100.000 angemeldeten Teilnehmern per Ordnungsverfügung untersagt hatte. Nach Angaben der Landeshauptstadt stammt der Anmelder der Demonstration nicht aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Versammlungsleiter hätten bereits mit ihrer Reise ins Bundesland gegen die Corona-Landesverordnung verstoßen und seien umgehend zur Ausreise aus dem Bundesland aufgefordert worden. Ohne einen Versammlungsleiter sei ein reibungsloser Ablauf einer Demonstration nicht zu gewährleisten.

Schwerin verbietet große Corona-Demonstration

Nach der Anmeldung einer Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen hat die Stadt Schwerin diese untersagt. Die Versammlungsbehörde habe die mit bis zu 100.000 Teilnehmern angemeldete Demonstration per Ordnungsverfügung untersagt, teilte die Landeshauptstadt mit. Die Demonstration sei für 22.00 Uhr auf dem Schweriner Marktplatz angemeldet worden. Diese Untersagung gelte ebenfalls für jede Form einer Ersatzveranstaltung.

Der Anmelder der Demonstration stamme nicht aus Mecklenburg-Vorpommern. Die Versammlungsleiter hätten bereits mit ihrer Reise ins Bundesland gegen die Corona-Landesverordnung verstoßen und seien umgehend zur Ausreise aus dem Bundesland aufgefordert worden. Ohne einen Versammlungsleiter sei ein reibungsloser Ablauf einer Demonstration nicht zu gewährleisten.

Das Polizeipräsidium Rostock hatte zuvor berichtet, dass in Schwerin eine Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen mit 500 bis 1.000 Teilnehmern angemeldet worden sei.

Sachsen verschärft Corona-Regeln nach "Querdenken"-Demo

Nach der eskalierten "Querdenken"-Demonstration am Samstag in Leipzig beschränkt das Bundesland Sachsen ab Freitag das Versammlungsrecht. Die Regierungskoalition zwischen CDU, SPD und Grünen streitet derweil über weitere Konsequenzen. Hier lesen Sie mehr.

Notstand in Ungarn verlängert

Das ungarische Parlament hat am Dienstag wegen der Corona-Pandemie nahezu einstimmig die Verlängerung des Gefahrennotstands für 90 Tage gebilligt. Die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban hatte diesen vergangene Woche für zunächst 15 Tage verhängt, wie es die Verfassung erlaubt. Mit der Parlamentsentscheidung vom Dienstag erhält Orban nun weitere 90 Tage freie Hand, um die sich ausbreitende Pandemie auf dem Verordnungsweg zu bekämpfen.

180 Abgeordnete der Regierungs- und der Oppositionsfraktionen stimmten für die Vorlage. Lediglich ein fraktionsloser Abgeordneter lehnte sie ab. Im Frühjahr hatte sich Orban unbefristete Vollmachten für den Kampf gegen die Corona-Krise geben lassen. Im In- und Ausland hatte er damit massive Kritik auf sich gezogen.

Bereits am Montag hatte Orban einen neuen Lockdown angekündigt, der am Mittwoch um 00.00 Uhr (MEZ) in Kraft treten sollte. Die Maßnahmen umfassen eine nächtliche Ausgangssperre von 20.00 bis 05.00 Uhr, die Schließung von Gaststätten und Hotels und den Übergang vom Präsenz- zum Digitalunterricht ab der 8. Schulstufe.

Estland verschärft die Corona-Regeln

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen wird Estland weitere Einschränkungen für die Bevölkerung verhängen. Die Regierung in Tallinn kündigte am Dienstag eine Maskenpflicht an öffentlichen Orten und im Personennahverkehr an. Auch wird wieder die sogenannte 2+2-Regel in dem baltischen EU-Land eingeführt werden. Danach dürfen nicht mehr als zwei Personen zusammen sein und sie müssen einen Abstand von mindestens zwei Metern zu anderen Personen einhalten. Die Regelungen sollen am Donnerstag erlassen werden und dann ab 16. November gelten, teilte die Staatskanzlei in Tallinn mit.

"Die Situation in Estland ist kritisch. Eine Krise ist greifbar, daher müssen wir ernsthafte Maßnahmen ergreifen und uns ernsthaft verhalten. Das Tragen einer Maske wird dringend empfohlen - es ist das Richtige", sagte Ministerpräsident Jüri Ratas einem Bericht der Agentur BNS zufolge auf der Regierungspressekonferenz.

Estland mit seinen 1,3 Millionen Einwohnern verzeichnete bislang 6376 bestätigte Corona-Infektionen und 76 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. Trotz steigender Fallzahlen gehört der Baltenstaat nach Angaben der EU-Behörde ECDC zu den aktuell weniger stark betroffenen Ländern in Europa.

Lockdown in Berchtesgaden: Zahlen halbiert

Der bundesweit erste Teil-Lockdown dieses Herbstes im Berchtesgadener Land zeigt nach drei Wochen offenbar Wirkung. Die Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche – sank laut Landratsamt auf 157,65 – die Hälfte des Höchstwertes von 324 Ende Oktober.

Das Landratsamt hatte am Dienstag vor drei Wochen nach einem sprunghaften Anstieg der Infektionen auf den damals deutschlandweit höchsten Stand strenge Beschränkungen angeordnet. Etwa war das Verlassen der eigenen Wohnung bis 2. November nur mit triftigem Grund erlaubt; Hotels und Gaststätten blieben geschlossen.

Dagegen gab es mehrere Klagen, unter anderem von Hoteliers und Gastronomen sowie von Schülern, die ihre Schule außerhalb des Landkreises beuchen wollten. Entsprechende Eilanträge scheiterten aber vor dem Verwaltungsgericht München. Inzwischen herrschen auch im Berchtesgadener Land die Regelungen des allgemeinen Teil-Lockdowns.

NRW: Über 50.000 Schüler in Quarantäne

Die Corona-Pandemie wirkt sich immer stärker auch an den Schulen in Nordrhein-Westfalen aus. 50.152 Schüler (knapp 2,5 Prozent) befanden sich zum Stichtag 4. November in Quarantäne, wie das Schulministerium am Dienstag mitteilte. Bei mehr als 3.660 Schülerinnen und Schülern sei eine Corona-Infektion bestätigt worden – das waren mehr als doppelt so viel wie in der Woche zuvor. Bei fast 560 Lehrkräften wurde das Coronavirus bestätigt, fast 3.500 Lehrer waren in Quarantäne.

Sechs Schulen waren landesweit nach Angaben des Ministeriums zum Stichtag ganz geschlossen, an 552 Schulen (12,3 Prozent) gab es Teilschließungen. In der Woche davor hatten erst knapp 70 Schulen teilweise schließen müssen.

In NRW gibt es mehr als 5.500 Schulen und etwa 2,5 Millionen Schüler. An 87,5 Prozent der Schulen fand den Angaben zufolge zum Stichtag regulärer Präsenzunterricht statt. In der Vorwoche waren es noch 98,4 Prozent der Schulen.

Deutschland im Teil-Lockdown: Stagnieren die Zahlen?

Zum ersten Mal seit Wochen liegt die Zahl der Neuinfektionen am Dienstag wieder unter dem Wert der Vorwoche. Auch zwei weitere Kennwerte machen Hoffnung: Hier lesen Sie mehr.

Britisches Wörterbuch kürt "Lockdown" zum Wort des Jahres

Das britische Collins-Wörterbuch hat den Begriff "Lockdown" zum Wort des Jahres 2020 erklärt. "Wir haben 'Lockdown' zum Wort des Jahres gekürt, weil es die geteilte Erfahrung von Milliarden Menschen zusammenfasst, die ihren Alltag einschränken müssen, um das Coronavirus einzudämmen", sagte die Sprachexpertin des Collins-Wörterbuchs, Helen Newstead, am Dienstag in Glasgow. "Sprache spiegelt die Welt um uns herum wider und 2020 war von der globalen Pandemie bestimmt." Mit dem Wort würden umgangssprachlich die Beschränkungen von Reisen, sozialen Kontakten und öffentlichen Orten beschrieben, hieß es in der Erklärung des Verlags.

Frankreich: Lehrerstreik für mehr Corona-Schutz

An vielen französischen Schulen haben Lehrer für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen gestreikt. Landesweit folgte nach Angaben des Bildungsministeriums am Dienstag im Schnitt jeder zehnte Pädagoge einem entsprechenden Aufruf. Die Gewerkschaften sprachen von einer deutlich höheren Beteiligung und einer "Warnung" an die Regierung. Sie fordern einen besseren Schutz von Lehrern und Schülern vor einer möglichen Ansteckung.

Gewerkschaftsvertreter sprachen von einer großen "Wut" und einem Unverständnis vor allem an weiterführenden Schulen über unzureichende Corona-Maßnahmen. Nach ihren Angaben ist es in vielen Klassen oder Schulkantinen unmöglich, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten. Aus dem Bildungsministerium hieß es, ab der kommenden Woche würde den Schulen rund eine Million Corona-Schnelltests zur Verfügung gestellt. Nach Protesten in der vergangenen Woche hatte die Regierung die Gymnasien angewiesen, den Unterricht teilweise digital abzuhalten.

In Frankreich gilt seit gut zehn Tagen ein neuer Lockdown. Anders als im Frühjahr bleiben die Schulen aber geöffnet. Zum Schutz müssen die Schüler Masken tragen und sollen Abstände einhalten.

Moskau verschärft die Corona-Maßnahmen

Europas größte Stadt Moskau hat wegen dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen für zwei Monate die Schließung von Restaurants, Bars und Nachtclubs zwischen 23.00 und 6.00 Uhr angeordnet. Bis 15. Januar seien auch alle Massenveranstaltungen verboten, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin am Dienstag mit.

Die Schritte seien nötig, um den Anstieg der Zahlen zu stoppen, sagte er. Studenten von Hochschulen und Colleges müssen demnach zum Online-Unterricht übergehen. Theater, Kinos und Konzertsäle dürfen nur maximal 25 Prozent der verfügbaren Plätze besetzen.

Die Zahlen in der russischen Hauptstadt stiegen zuletzt um etwa 6.000 neue Fälle täglich. Einen Lockdown wollten die Behörden in Moskau aber weiter vermeiden.

Lage in der Schweiz weiter besorgniserregend

In der Schweiz bleibt die Lage dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) zufolge im Hinblick auf die Auslastung des Gesundheitssystems angespannt. Zwar gebe es eine Tendenz zur Abflachung beziehungsweise sogar eine teilweise Stabilisierung, sagt Stefan Kuster, Leiter des Bereichs übertragbare Krankheiten im BAG. Aber im internationalen Vergleich seien etwa die Ansteckungszahlen und Einweisungen in Krankenhäuser noch sehr hoch. Das BAG meldete 5.980 neue Positiv-Tests binnen 24 Stunden. Am vergangenen Donnerstag war mit 10.128 ein Höchststand erreicht worden. Weitere 107 Personen sind an oder mit Corona gestorben, insgesamt gibt es seit Beginn der Pandemie 2.683 Todesfälle.

EU-Kommission: Vertrag über Biontech-Impfstoff fertig

Die EU-Kommission hat einen Vertrag zur Lieferung des vielversprechenden Impfstoffs der Pharmafirmen Biontech und Pfizer fertig ausgehandelt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Berlin plant bis zu sechs Corona-Impfzentren

In Berlin sind nach Angaben der Senatsverwaltung für Gesundheit vier bis sechs Corona-Impfzentren geplant. Bundesweit soll es nach einem Beschluss von Bund und Ländern insgesamt 60 geben. Mehr dazu lesen Sie hier.

Spahn nennt die Aussicht auf einen Impfstoff "Licht am Ende des Tunnels"

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht eine "hohe Wahrscheinlichkeit", dass im ersten Quartal 2021 ein Corona-Impfstoff zur Verfügung stehen wird. Dies vermittele Hoffnung und sei "ein Licht am Ende des Tunnels", sagt Spahn. Er hoffe, dass die Menschen deshalb derzeit die Corona-Regeln einhalten würden, weil sie damit rechnen könnten, dass der nächste Herbst und Winter wieder anders würden.

Palästinensischer Chefunterhändler Erakat an Covid-19 gestorben

Der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erakat ist an den Folgen seiner Corona-Infektion gestorben. Wie das palästinesische Präsidialamt der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag mitteilte, starb Erakat im Alter von 65 Jahren im Hadassah-Krankenhaus in Jerusalem. Dort war Erakat am 18. Oktober wegen seiner Corona-Infektion aufgenommen worden.

SPD-Chefin ist für wechselnden Unterricht in kleinen Gruppen

Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen hat sich die SPD-Vorsitzende Saskia Esken dafür ausgesprochen, in Schulen nur noch kleinere Gruppen im Wechsel zu unterrichten. "Es kommt wirklich darauf an, dass wir Präsenzunterricht auch weiterhin aufrechterhalten", sagte Esken am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin". Für Kinder und Jugendliche sei es wichtig, ihre Lehrer und Mitschüler regelmäßig zu treffen. Deshalb müssten die Schulen offengehalten werden. "Auf der anderen Seite ist Infektionsschutz natürlich sehr wichtig. Und deswegen sind kleinere Gruppen auch sinnvoll."

Konzepte mit einem sogenannten hybriden Wechselunterricht – sprich abwechselnd im Präsenz- und im Fernunterricht – seien sehr hilfreich. Mindestens in der Oberstufe könnten sie nach Auffassung der SPD-Chefin auch durchgängig eingesetzt werden. Man habe mittlerweile ein Infektionsgeschehen, das es nicht zulasse, nur an einzelnen Orten zu reagieren. "Deswegen würde ich mir wünschen, dass die Kultusminister sich jetzt auf den Weg machen, solche Modelle eben auch flächendeckend einzusetzen, um Bildung zu gewährleisten.

Brasilien stoppt klinische Impfstoffstudien

In Brasilien wurde eine Impfstoffstudie nach einem "negativen Vorfall" gestoppt. Eine konkrete Ursache ist bislang unklar. Das Mittel galt im Kampf gegen das Coronavirus zunächst als vielversprechend. Mehr dazu lesen Sie hier.

Robert Koch-Institut meldet mehr als 15.000 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 15.332 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind knapp 2.000 Fälle mehr als am Montag, wie aus Angaben des RKI vom Dienstagmorgen hervorgeht. Mehr dazu lesen Sie hier.

USA: 125.000 Infektionen an einem Tag

In den USA haben die Behörden mindestens 125.390 Neuinfektionen binnen eines Tages registriert. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Insgesamt haben sich demnach bislang rund 10,14 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus stieg um mindestens 665 auf 238.427. Die USA sind sowohl bei den Infektions- als auch bei den Todesfällen das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt.

Trump beklagt Zeitpunkt der Bekanntgabe guter Impfstoff-Nachrichten

Der amtierende Präsident Donald Trump hat die Bekanntgabe vielversprechender Ergebnisse der Hersteller eines Corona-Impfstoffs wenige Tage nach der US-Wahl als politisch motiviert dargestellt. Der Pharmakonzern Pfizer "hatte nicht den Mut", die guten Nachrichten vor der Wahl bekanntzugeben, kritisierte Trump am Montagabend (Ortszeit) auf Twitter. Das US-Unternehmen arbeitet bei dem Impfstoff mit der deutschen Firma Biontech zusammen. Hier lesen Sie mehr.

Portugal verhängt Notstand und Ausgangssperre

In Portugal ist am Montag zur Eindämmung der steigenden Corona-Zahlen ein Notstand mit einer nächtlichen Ausgangssperre in weiten Teilen des Landes in Kraft getreten. An Wochentagen gilt sie von 23.00 Uhr bis 5.00 Uhr, an Wochenenden sogar von 13.00 Uhr und bis 5.00 Uhr. Die Maßnahme soll zunächst bis zum 23. November aufrecht erhalten bleiben und dann überprüft werden. Sie betrifft insgesamt 121 Gemeinden einschließlich den Städten Porto und Lissabon. Damit sind 70 Prozent der insgesamt 10,3 Millionen Einwohner betroffen. Die Einschränkungen greifen immer dann, wenn die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen 14 Tagen 240 übersteigt, teilte die Regierung in Lissabon mit.

Das noch im Frühjahr wegen seiner damals niedrigen Corona-Zahlen gepriesene Portugal war wegen schnell steigender Infektionszahlen schon Ende Oktober in einen Teil-Lockdown gegangen. Die Bürger waren seither dringend aufgerufen, wo immer möglich von zu Hause aus zu arbeiten und die Wohnung nur aus triftigem Grund zu verlassen.

Kurze Spaziergänge und der Besuch zum Beispiel von Restaurants sind auch während des Notstands außerhalb der mit Ausgangssperren belegten Stunden weiter erlaubt. Gaststätten dürfen jedoch weniger Menschen als sonst bedienen und müssen früher schließen. Wochenmärkte unter freiem Himmel und andere Marktveranstaltungen sind verboten. Die Schulen bleiben geöffnet.

Scholz: Corona-Folgen werden im Etat lange zu spüren sein

Die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie werden nach Einschätzung von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) noch über Jahre spürbar sein. "Die Bundeshaushalte 2020 und 2021 stehen im Zeichen des Kampfes gegen die Corona-Pandemie", sagte Scholz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er bekräftigte: "Die gesundheitlichen Folgen der Pandemie haben wir hoffentlich im nächsten Jahr überstanden, doch die wirtschaftlichen Folgen werden viel länger zu spüren sein – das muss die Finanzplanung beachten."

Der Wert eines guten Gesundheitswesen, eines starken Sozialstaats und eines leistungsfähigen Gemeinwesens sei allen gerade sehr bewusst geworden. "All das muss nachhaltig finanziert sein", sagte er auch mit Blick auf Rufe nach höheren deutschen Verteidigungsausgaben.

Vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Krise kommt der Arbeitskreis Steuerschätzungen von Dienstag an zu digitalen Beratungen zusammen. Am Donnerstag gibt Scholz die Ergebnisse bekannt. Ausschläge nach oben oder unten im Vergleich zu den bisherigen Annahmen könnten Einfluss haben auf die laufenden parlamentarischen Beratungen über den Haushalt 2021.

Karliczek für Maskenpflicht im Unterricht an allen Schulen

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hält eine Maskenpflicht im Unterricht an allen Schulen für sinnvoll - auch an Grundschulen. "Eine allgemeine Maskenpflicht im Unterricht halte ich in einer Phase hoher Infektionszahlen selbst an Grundschulen ebenfalls für zumutbar, auch wenn das Maskentragen über den Tag natürlich lästig ist", sagte die CDU-Politikerin der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Das Maskentragen ist aber für mich das effektivste Mittel, um Unterricht zu ermöglichen."

In mehreren Bundesländern gilt wegen der gestiegenen Infektionszahlen derzeit eine Maskenpflicht im Unterricht an weiterführenden Schulen. Grundschüler sind allerdings in der Regel davon ausgenommen.

Karliczek brachte weitere Vorschläge im Kampf gegen das Coronavirus ins Gespräch. So könnten Schulen zum Beispiel auf andere Räume wie etwa Pfarrzentren ausweichen, um mehr Abstand zu erreichen, schlug sie vor. Ein entsprechendes Angebot sei kürzlich auch aus dem Museumsbereich gekommen. "Natürlich sind solche Räume nicht immer für Unterricht geeignet. Hier ist insgesamt viel Kreativität und auch Toleranz von allen Seiten gefragt."

Diese Flexibilität forderte Karliczek auch beim Thema Lüften in Klassenräumen ein. "Regelmäßiges Stoßlüften hilft, auch wenn es mal kalt wird in den Räumen. Das war auch das Resultat eines Gesprächs der Kultusministerkonferenz mit Experten des Umweltbundesamtes. Es ist in der momentanen Lage den Schülern zuzumuten, einen dickeren Pullover anzuziehen", sagte die Bildungsministerin. Mobile Luftfiltergeräte seien "kein Allheilmittel". Diese würden das Lüften nicht ersetzen.

Jetzt über 10 Millionen Corona-Fälle in den USA

In den USA hat die Zahl der Corona-Infektionen die Schwelle von zehn Millionen überschritten. Wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Montag mitteilte, wurden seit Pandemiebeginn insgesamt 10.018.278 Infizierte und 237.742 Todesfälle registriert. Binnen zehn Tagen kamen demnach eine Million neue Ansteckungen hinzu.

Johnson: Situation in britischen Krankenhäusern ernst

In britischen Krankenhäusern werden wieder fast so viele Covid-19-Patienten behandelt wie im Frühjahr. "Wir sind auf dem Weg zu dem gleichen Niveau wie in der ersten Welle", sagte der britische Premier Boris Johnson am Montag in London. Am 5. November seien rund 13.000 Menschen im Krankenhaus mit Covid-19 behandelt worden. Auch die Zahl der Todesfälle sei auf hohem Niveau – sie lag zuletzt mehrfach bei rund 300 Fällen pro Tag.

Bereits nach dem Frühjahr galt Großbritannien als eines der am schwersten von der Pandemie getroffenen Länder in Europa. Nach Zahlen der Statistikbehörde hat die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 mittlerweile die Schwelle von 65.000 überschritten.

Mit Blick auf die vielversprechenden Nachrichten über einen potenziellen Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer sagte Johnson, das "Signalhorn der Kavallerie der Wissenschaft tute heute lauter". Aber es sei noch ein langer Weg. So schwor er die Bevölkerung darauf ein, Geduld zu haben und sich weiter an die Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln zu halten. In England gilt bis Anfang Dezember ein Teil-Lockdown, in dem die Gastronomie, viele Geschäfte und Freizeiteinrichtungen geschlossen bleiben müssen.

Friedrich Merz, Norbert Röttgen und Michael Kretschmer in Corona-Quarantäne

Die CDU-Vorsitzkandidaten Friedrich Merz und Norbert Röttgen und der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer sind nach einer CDU-Veranstaltung vorsorglich in häuslicher Corona-Quarantäne. Die drei CDU-Politiker hatten von einem Studio aus an einer Online-Konferenz der sächsischen Union teilgenommen. Auch Sachsens Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU) hatte an dem Termin teilgenommen und war am Sonntag mit einem Schnelltest positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Merz war bereits im März infiziert und war daraufhin in Quarantäne. Ein Schnelltest sei am Montagmorgen negativ ausgefallen, sagte ein Sprecher des Ex-Chefs der Bundestagsunionsfraktion. Außerdem habe ein weiterer Test bei Merz Antikörper gegen das Coronavirus ergeben.

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Auch ein erster Schnelltest bei Röttgen war negativ. Er kündigte an, sich nach Ablauf der Inkubationszeit nochmals testen lassen zu wollen. Beide Politiker haben alle Präsenzveranstaltungen abgesagt. Auch bei Kretschmer fiel ein erster Schnelltest negativ aus.

Corona-Ausbruch in Altenheim: 84 Infizierte

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Seniorenheim in Karlsfeld (Landkreis Dachau) sind 65 Bewohner und 19 Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet worden. Zehn Infizierte seien im Krankenhaus behandelt worden, zwei Menschen seien gestorben, teilte das Landratsamt Dachau am Montag mit. Zunächst hatte der Bayerische Rundfunk ("BR24") berichtet.

Um die Heimbewohner weiter betreuen zu können, werden nach Angaben des Landratsamts systematisch Corona-Schnelltests für das Pflege- und Betreuungspersonal eingesetzt. Die Infizierten würden von einem separaten Mitarbeiter-Team betreut. Zudem gelte ein strenges Besuchsverbot. Am Dienstag sollen alle Bewohner und Mitarbeiter des Heims noch einmal getestet werden.

44 Priester und sechs Nonnen aus Priesterseminar infiziert

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Priesterseminar im Landkreis Regensburg sind 50 Menschen positiv auf das Virus getestet worden. 44 Priester sowie sechs Nonnen und Hilfskräfte seien Stand Montag infiziert gewesen, teilte das Landratsamt Regensburg mit. Zunächst hatte die "Mittelbayerische Zeitung" berichtet.

Die 56 Bewohner des Priesterseminars der katholischen Piusbrüder in Schierling seien unter Quarantäne gestellt worden. Eindeutige Hinweise, worauf der Corona-Ausbruch zurückzuführen ist, gebe es nicht, sagte ein Sprecher.

Der Regens des Priesterseminars teilte mit, man habe den Verdacht, dass ein Seminarist das Virus mit Beginn des neuen Studienjahres mitgebracht habe. Der Mann selbst sei symptomfrei gewesen. Über Infektionen außerhalb der Einrichtung durch den Ausbruch ist nach Angaben des Landratsamts bisher nichts bekannt.

Ukrainischer Präsident Selenskyj mit Coronavirus infiziert

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich mit dem Coronavirus infiziert. "Trotz aller Quarantänemaßnahmen habe ich ebenfalls ein positives Ergebnis erhalten", schrieb das Staatsoberhaupt am Montag in sozialen Netzwerken.

Der 42-Jährige hat nach eigenen Angaben eine erhöhte Temperatur von 37,5 Grad Celsius, fühlt sich jedoch gut. In der Selbstisolation werde er weiterarbeiten. "Die Mehrheit überwindet Covid-19, und ich werde das auch durchstehen. Alles wird gut!", schrieb er.

Vor dem Staatschef hatten bereits Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko, Ex-Präsident Petro Poroschenko und Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko Covid-19 Erkrankungen überwunden.

CDU-Präsidium: Zu früh für Lockerung des Teil-Lockdowns

Eine Woche nach dem Start des Teil-Lockdowns wegen der stark steigenden Corona-Infektionszahlen sieht man im CDU-Präsidium noch keine Anzeichen, die für eine Lockerung sprechen. Mehrere Teilnehmer seien sich einig gewesen, dass es jetzt zu früh sei, um sagen zu können, wie sich die Maßnahmen auf das Infektionsgeschehen auswirkten, hieß es aus Teilnehmerkreisen der virtuellen Sitzung des CDU-Präsidiums am Montag. Über Lockerungen könne nicht gesprochen werden. In einer Woche will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten über den Zwischenstand der am 2. November vorerst für vier Wochen verhängten Kontaktbeschränkungen beraten.

Gesundheitsminister Jens Spahn sagte demnach im Präsidium: "Die Zahlen müssen weiter runter." Ein anderer Teilnehmer betonte, das Ziel sei weiterhin, weniger als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in einer Woche zu erreichen. Davon sei man noch entfernt. Eine Überlastung des Gesundheitswesens müsse unbedingt verhindert werden. In Deutschland müssten länderübergreifende Krankentransporte möglich sein, um die Lage in einigen Regionen zu entspannen. Auch wurde über die Wirtschaftshilfen sei gesprochen worden, hieß es weiter. Es müsse sichergestellt werden, dass diese in den Branchen ankommen, wo sie benötigt werden.

Mehr als 3.000 Intensivbetten in Deutschland belegt

Die Zahl der auf der Intensivstation behandelten Corona-Infizierten in Deutschland hat ein neues Allzeithoch erreicht. 3.005 Intensivbetten waren am Montag nach Angaben der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) von Covid-Patienten belegt. Mehr als die Hälfte von ihnen wurde demnach invasiv beatmet. Während der ersten Pandemiewelle im Frühjahr hatte der Höchstwert bei bundesweit 2.933 Corona-Infizierten auf Intensivstationen gelegen.

Seit April liefert das Intensivregister der Divi und des Robert-Koch-Instituts Daten zu den freien und belegten Intensivbetten der etwa 1.300 Akutkrankenhäuser in Deutschland. Für die Kliniken gilt eine Meldepflicht. Täglich müssen sie bis 12 Uhr ihre Bettenkapazitäten an das Intensivregister melden. Ansonsten drohen finanzielle Abschläge.

Berlin weist Bericht über Infektion durch Schweinshaxe zurück

Die Bundesregierung hat Berichte chinesischer Staatsmedien zurückgewiesen, wonach ein Schweinefleischerzeugnis aus Deutschland einen Corona-Fall ausgelöst haben solle. Nach derzeitigem Kenntnisstand sei eine "deutsche Schweinshaxe als Grund für einen Corona-Fall in China unwahrscheinlich", erklärte das Landwirtschaftsministerium am Montag in Berlin. Laut dem zuständigen Bundesinstitut für Risikobewertung sei bislang überhaupt keine Infektion mit dem Coronavirus über den Verzehr von Fleisch oder den Kontakt mit kontaminierten Fleischprodukten bekannt.

Gericht kippt allgemeine Maskenpflicht in Düsseldorf

Die Allgemeinverfügung der Stadt Düsseldorf für eine stadtweite Maskenpflicht ist laut einer Eilentscheidung des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts rechtswidrig. Mehr dazu lesen Sie hier.

Ungarn ergreift harte Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung

Ungarn schränkt das öffentliche Leben für 30 Tage drastisch ein und schließt eine Verlängerung des Lockdowns nicht aus. Die Regierung werde eine nächtliche Ausgangssperre verhängen, erklärt Ministerpräsident Viktor Orban auf Facebook. Hotels dürften keine Urlauber aufnehmen, nur Geschäftsreisende. Restaurants, Museen, Theater und Fitness-Studios müssten ebenso schließen wie weiterführende Schulen, alle Versammlungen seien untersagt. Familienzusammenkünfte seien auf zehn Personen begrenzt. "Wenn die Coronavirus-Infektionen im derzeitigen Tempo zunehmen, dann werden die ungarischen Krankenhäuser die Belastung nicht bewältigen können", sagt Orban.

Chinese soll sich an deutscher Schweinshaxe infiziert haben

China hat eine aus Deutschland importierte Schweinshaxe als Auslöser für einen neuen Corona-Fall ausgemacht. Wie staatliche Medien berichteten, habe sich in der ostchinesischen Stadt Tianjin ein Arbeiter in einem Kühlhaus infiziert. Tests hätten danach ergeben, dass Virus-Spuren an der Verpackung einer gefrorenen Schweinshaxe entdeckt worden seien, die zunächst aus Bremen nach Tianjin importiert und von dort weiter in die Stadt Dezhou gesendet worden sei.

Acht Menschen, mit denen der Arbeiter zuvor engen Kontakte hatte, wurden laut der staatlichen Zeitung "Global Times" vorsorglich unter Quarantäne gestellt. Tianjin sei zudem in den "Kriegsmodus" übergegangen, womit in der Regel gemeint ist, dass strenge Kontrollen greifen.

Seit Monaten gibt es in China der Regierung zufolge kaum noch neue Infektionen, sodass sich das Leben und die Wirtschaftstätigkeit wieder normalisieren. Zwar gelten große Teile des Landes als "corona-frei", allerdings kommt es immer wieder zu kleineren lokalen Ausbrüchen, die mit strengen Maßnahmen wie Lockdowns und Massentests bekämpft werden. China hat schon mehrfach gefrorene Lebensmittel oder deren Verpackungen, die aus dem Ausland importiert wurden, für Infektionen verantwortlich gemacht.

Hamburgs Bürgermeister: Lage in Kliniken wird schwieriger

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ist besorgt wegen der zunehmenden Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken der Hansestadt, die möglicherweise bald die Zahlen im Frühjahr übertreffen werden. Die Lage werde schwieriger, sagte er im Interview mit der "Hamburger Morgenpost". Schon im Frühjahr seien Intensivkapazitäten begrenzt gewesen, weshalb planbare Eingriffe verschoben wurden. "Das ist in den Kliniken letztlich auch eine Frage des Personals. Wir müssen an die Belastung und Gesundheit der Beschäftigten denken." Es gehe deshalb nun darum, mit dem Teil-Lockdown das Infektionsgeschehen stark abzubremsen.

Gleichzeitig nannte er die Berichte aus der Impfstoffentwicklung "ermutigend". So gebe es eine Reihe an Wirkstoffen, die bereits in der klinischen Prüfung seien. "Das ist mehr als man im Frühjahr erwarten konnte." Dennoch werde es noch dauern, bis tatsächlich ein Impfstoff da ist und eine ausreichende Zahl an Personen geimpft ist.

Hoffnung auf Weihnachten ohne Corona-Regeln machte Tschentscher nicht. "Wir werden wahrscheinlich auch Ende Dezember noch generelle Beschränkungen haben. Alles hängt davon ab, wie gut es uns jetzt gelingt, die Infektionsdynamik zu bremsen."

RKI: 13.363 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 13.363 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind rund 2.650 Fälle weniger als am Sonntag, wie aus Angaben des RKI vom Montagmorgen hervorgeht. Mehr dazu lesen Sie hier.

Spahn: Corona-Test nur noch unter Bedingungen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die neue Corona-Strategie mit stärker fokussierten Testungen verteidigt. "In einer Phase wie jetzt, müssen zuerst mal die getestet werden, die Symptome haben, müssen die getestet werden, die zur Risikogruppe gehören oder etwa die im Pflege- und Gesundheitswesen arbeiten. Und jemand, der keine Symptome hat und ansonsten Kontaktperson ist, da muss auch nicht getestet werden", erklärte er in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Sobald aber jemand Symptome aufweise, gehe es natürlich darum, sich beim Arzt zu melden.

Spahn wies darauf hin, dass dies auch für Nutzer der Corona-Warn-App gilt, die eine rote Risikowarnung erhalten, weil sie intensiveren Kontakt zu einem Infizierten hatten. Zwar sei seit Oktober klar geregelt, dass in diesem Fall nicht nur der Gesundheitsdienst und das Gesundheitsamt, sondern auch die niedergelassenen Ärzte testen könnten. Das gehe aber immer nur im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten. Im Moment seien diese so stark ausgelastet, dass man sagen müsse, wer keine Symptome habe, solle zu Hause bleiben in Quarantäne.

Spahn warnt: "30-40 Prozent der Bevölkerung sind Risikogruppe"

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) blickt während der Corona-Krise mit Sorge auf die Altersstruktur in Deutschland und warnt vor einer Überlastung der Intensivmedizin. Die Bundesrepublik sei nach Japan das zweitälteste Land der Welt, so Spahn im Livestream "Die richtigen Fragen" der Zeitung "Bild". "Bei uns sind 23 Millionen Deutsche über 60. Wir sind ein Wohlstandsland mit Zivilisationskrankheiten: Diabetes, Bluthochdruck, Übergewichtigkeit. Alles Risikofaktoren für dieses Virus, wie für viele Infektionskrankheiten übrigens auch."

Damit gehörten per Definition 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung zu einer Risikogruppe. "Wenn von 20.000 Neuinfizierten an einem Tag etwa zwei Prozent in die Intensivmedizin müssen, dann sind das 400 am Tag. Wenn die intensivmedizinische Behandlung und Begleitung 15 Tage im Schnitte dauert – sind das 6.000."

Diese Zahl werde Deutschland noch im November erreichen, das sei bereits absehbar. Für das Gesundheitswesen sei diese Belastung nur "unter ziemlicher Anspannung" zu bewältigen. "Wenn die Intensivmedizin mal zu voll ist, überfüllt ist, überlastet ist, dann ist es zu spät!"

Weltweit mehr als 50 Millionen Corona-Infektionen

Weltweit sind bereits mehr als 50 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Von den 50.010.400 registrierten Corona-Infektionen endeten 1.251.980 tödlich, wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben ergab.

Mit 12,6 Millionen nachgewiesenen Corona-Infektionen ist Europa die am stärksten von der Pandemie betroffene Weltregion. Mehr als 305.000 Infizierte starben auf dem Kontinent bereits. In Lateinamerika und der Karibik wurden 11,6 Millionen Infektionen und 411.000 Todesfälle registriert, in Asien rund elf Millionen Ansteckungen und fast 177.000 Corona-Tote.

Das Land mit den mit Abstand höchsten Fallzahlen sind die USA. Hier wurden 9,88 Millionen Infektionen und mehr als 237.000 Todesopfer registriert. Die Corona-Pandemie hatte auch die US-Präsidentschaftswahl am Dienstag deutlich geprägt. In Deutschland wurden seit Beginn der Pandemie nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 658.505 Infektionen und 11.289 Todesfälle registriert.

Haseloff: Corona-"Nachschärfungen" Mitte November möglich

Bund und Länder könnten bei dem nächsten Corona-Spitzentreffen am 16. November nach Einschätzung von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff möglicherweise weitere Verschärfungen anpeilen.

"An Lockerungen glaube ich angesichts der sehr hohen Zahlen zu diesem Zeitpunkt nicht", sagt Haseloff zu Reuters mit Blick auf das Treffen von Kanzlerin Angela Merkel mit den 16 Ministerpräsidenten. "Die Frage ist, ob wir etwa beim Schutz besonders vulnerabler Gruppen nachschärfen müssen", fügt der CDU-Politiker hinzu.

Höchststand bei Corona-Kranken auf Intensivstation fast erreicht

Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen hat in Deutschland fast wieder den Höchstwert vom Frühjahr erreicht. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) meldete am Sonntag, dass 2.904 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt werden. Davon werden 1.605 (55 Prozent) invasiv beatmet. Der bisherige Höchststand war laut DIVI am 18. April mit 2.933 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen erreicht worden.

Tatsächlich sei die Lage in den Kliniken derzeit sogar schlimmer als im Frühjahr, sagte Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe wesentlich mehr infizierte Patienten auf den anderen Stationen – von denen ein Teil noch auf den Intensivstationen landen werde. Die gesamte Infektionslage sei nicht mit der im April vergleichbar.

Anders als bei der Spitze am 18. April werde diesmal kein Abflauen folgen, der Anstieg werde sich vielmehr vorerst fortsetzen, sagte Janssens. Der Grund sei, dass sich die jeweilige Zahl an Neuinfektionen erst verzögert in schweren Verläufen und schließlich in der Belegung der Intensiv-Stationen niederschlägt. "In vier Wochen werden wir die Folgen der Spitzenwerte jetzt sehen." Einige Zentren seien bereits am Anschlag, es müssten vereinzelt bereits Covid-19-Patienten in andere Kliniken gebracht werden.

Bundespräsident besorgt über Schärfe in Corona-Diskussion

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich besorgt über die zunehmende Schärfe in den Auseinandersetzungen um den Kurs in der Corona-Pandemie gezeigt. "Mir macht Sorgen, dass das Gespräch zwischen Gegnern und Befürwortern schwieriger geworden ist", sagte Steinmeier am Sonntag in einer Videobotschaft zur Eröffnung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland. Diese Krise sei "eine Bewährungsprobe für unsere Gesellschaft, für unsere Demokratie".

Weitere Lockerungen in Israel seit Lockdown Mitte September

Israel hat die Corona-Beschränkungen in dem Land weiter gelockert. Straßengeschäfte durften am Sonntag wieder geöffnet werden – zum ersten Mal seit der Verhängung eines zweiten Lockdowns Mitte September. In diesen kleinen Läden, die von der Straße aus zugänglich sind, dürfen sich nach einer Entscheidung des sogenannten Corona-Kabinetts allerdings nicht mehr als vier Kunden gleichzeitig aufhalten. Geschäfte in Einkaufszentren müssen weiter geschlossen bleiben.

Die Pandemie verlief in Israel zunächst glimpflich, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach Lockerungen und einer massiven Zunahme der Fallzahlen im Laufe des Sommers galt seit dem 18. September ein zweiter landesweiter Lockdown. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen konnte von mehr als 9000 am 30. September auf wenige Hundert gedrückt werden. Die Regierung genehmigt Lockerungen nur sehr allmählich, um einen Neuanstieg zu vermeiden.

WHO: Coronavirus auf Nerzfarmen in sechs Ländern gefunden

Nach den alarmierenden Nachrichten über von Nerzen auf Menschen übertragene mutierte Coronaviren in Dänemark hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgeteilt, dass bisher aus sechs Ländern infizierte Nerze gemeldet wurden. Fälle von Sars-CoV-2 bei Nerzen seien in Dänemark, den Niederlanden, Italien, Spanien, Schweden und den USA nachgewiesen worden, erklärte die WHO in der Nacht zum Samstag.

Dabei sei bisher lediglich die "Cluster 5" genannte Mutation des Virus in Dänemark besorgniserregend, hieß es weiter: Mögliche Auswirkungen auf die Diagnostik, Therapien und die Wirksamkeit von Impfstoffen seien weitgehend unerforscht und "noch nicht gut verstanden", warnte die WHO. Wissenschaftler befürchten, dass diese Mutation die Wirksamkeit künftiger Impfstoffe beeinträchtigen könnte.

Dänemark meldete bisher über 200 Infizierte mit ursprünglich bei Nerzen aufgetretenen Varianten des Coronavirus. Zwölf Infizierte trugen die als besorgniserregend eingestufte "Cluster 5"-Mutation. Die Regierung hat deshalb die Notschlachtung aller 15 bis 17 Millionen Nerze im Land angeordnet; Teile Jütlands wurden von der Außenwelt abgeriegelt.

Mehr als 16.000 Neuinfektionen in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 16.017 Neuinfektionen. Das ist weniger als der Höchstwert von 23.399, der am Samstag verzeichnet worden war, nachdem am Freitag erstmals die Schwelle von 20.000 überschritten worden war. Allerdings fallen die Zahlen am Sonntag in der Regel niedriger aus, da die Gesundheitsämter am Wochenende häufig nicht alle Daten übermitteln.

Am vergangenen Sonntag waren es 14.177 neue Fälle. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen steigt auf 658.505. Den Daten zufolge starben weitere 63 Menschen an oder mit dem Virus. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich damit auf 11.289. Etwa 419.300 Menschen gelten als genesen.

Berlins Gesundheitssenatorin Kalayci in Quarantäne

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) befindet sich in Corona-Quarantäne. Mehr dazu lesen Sie hier.

Texas als erster US-Bundesstaat mit über einer Million Corona-Fällen

Texas ist der erste US-Bundesstaat, der die Schwelle von einer Million bestätigten Corona-Infektionen überschreitet. Dies geht aus einer Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten hervor. Dahinter folgt Kalifornien mit mehr als 950.000 nachgewiesenen Ansteckungen. Weltweit haben nur neun Länder mehr Infektionsfälle als Texas, das 29 Millionen Einwohner hat und dabei mehr als zehn Prozent aller Ansteckungen in den USA verzeichnet. Diese sind mit über 9,8 Millionen gemeldeten Ansteckungen und mehr als 230.000 Todesfällen das am schwersten von der Pandemie betroffene Land der Welt.

Über 131.000 Neuinfektionen in den USA – vierter Höchstwert in Folge

Die USA verzeichnen mit mindestens 131.420 Corona-Neuinfektionen den vierten Tag in Folge einen Rekordwert. Damit stieg die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 9,91 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Die Zahl der Todesfälle nach einer Infektion erhöhte sich um mindestens 1039 auf 237.289. Die USA sind das am stärksten von der Pandemie betroffene Land weltweit.

Portugal verhängt nächtliche Ausgangssperre

Zur Eindämmung des Coronavirus verhängt Portugal örtlich begrenzte nächtliche Ausgangssperren. Betroffen seien 121 der 308 Kommunen, darunter auch die Hauptstadt Lissabon sowie Porto, kündigt Ministerpräsident Antonio Costa an. Die Ausgangssperre gelte mit Inkrafttreten des 15-tägigen Ausnahmezustands am Montag von 23.00 Uhr bis 06.00 Uhr. Zudem dürften die Menschen an den nächsten beiden Wochenenden zwischen 13.00 Uhr und 05.00 Uhr morgens ihre Häuser nicht verlassen.

Mehr als 500 Verfassungsbeschwerden wegen Corona-Teillockdown

Gegen den wegen Corona geltenden Teillockdown liegen beim Bundesverfassungsgericht bislang vier Verfassungsbeschwerden und zwei Anträge auf Erlass einer einstweiligen Anordnung vor. Nach Angaben der Zeitungen der Funke Mediengruppe zählte das Gericht in Karlsruhe zum Thema Corona bisher insgesamt 518 Verfassungsbeschwerden.

331 seien in Karlsruhe eingegangen, aber nicht weiter verfolgt worden. Das Gericht habe sich bislang mit 187 Verfassungsbeschwerden und 53 isolierten Anträgen auf Erlass einer einstweiligen Anordnung befasst. Ein Gerichtssprecher bestätigte die Zahlen am Freitag im Wesentlichen auch der Deutschen Presse-Agentur.

Verfassungsrechtler kritisieren Corona-Gesetze

Der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Hans-Jürgen Papier, hält die von der großen Koalition geplanten Regelung der Parlamentsrechte in der Corona-Pandemie für "nicht hinreichend". Zwar würden alle denkbaren Grundrechtsbeschränkungen in 15 Einzelnummern speziell aufgeführt. In der Begründung werde sogar festgehalten, dass nicht nur einzelne, begrenzte Maßnahmen, sondern auch weitreichende und lang andauernde Maßnahmen vom Willen des Gesetzgebers getragen seien, erläuterte er in der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Die unerlässlichen Abwägungsentscheidungen zwischen den divergierenden Schutzgütern der Gesundheit einerseits und den Freiheitsrechten andererseits werden damit aber gerade nicht dem Parlament vorbehalten, sondern in vollem Umfang an die Exekutive delegiert. Diese behält nach wie vor insoweit einen Persilschein."

Gesundheitsminister einigen sich auf Impfstrategie

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben sich auf eine Strategie für Corona-Impfungen verständigt. Nun ist klar, wer für die Finanzierung aufkommt und wer sich um die Impfzentren kümmert. Mehr dazu lesen Sie hier.

Polen registriert 28.000 Neuinfektionen

In Polen hat sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus erstmals der Marke von 28.000 genähert. Innerhalb von 24 Stunden kamen 27.875 neue Fälle hinzu, die meisten davon (4.290) in Schlesien, wie das polnische Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte. Im gleichen Zeitraum starben 349 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus.

Der bisherige Rekordwert war mit 27.143 Fällen erst am Donnerstag erreicht worden. Seit dem Beginn der Pandemie gab es in Polen 7.636 Todesfälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion. Das Land hat rund 38 Millionen Einwohner. Deutschland hat Polen als Risikogebiet eingestuft.

Angesichts der drastisch steigenden Zahl von Neuinfektionen gelten seit Samstag in Polen weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Kinos, Theater und Museen sind erneut geschlossen – ebenso wie Geschäfte in Einkaufszentren, mit Ausnahme von Lebensmittelläden und Apotheken. Alle Schulen stellen auf Fernunterricht um.

Über 200 Corona-Infektionen von dänischen Nerzen

In Dänemark haben sich seit Juni mindestens 214 Menschen mit ursprünglich bei Nerzen aufgetretenen Varianten des Coronavirus infiziert. 200 der Fälle wurden in der Region Nordjütland nachgewiesen, wie das dänische Gesundheitsinstitut SSI mitteilte. In dieser Region befinden sich besonders viele Nerzfarmen. Landesweit wurde Sars-CoV-2 bis Freitag in 216 Zuchtanlagen gefunden. Der von den Dänen als besorgniserregend eingestufte Cluster-5-Virustyp wurde bisher auf fünf Anlagen und bei zwölf Menschen festgestellt.

Die dänische Regierung hatte am Mittwoch angeordnet, dass alle Nerze im Land – etwa 15 bis 17 Millionen Tiere – getötet werden sollen. Das Cluster-5-Virus sei von den Tieren auf Menschen übertragbar, so das SSI. Es sei zwar wohl nicht gefährlicher, aber es bestehe das Risiko, dass die derzeit entwickelten Impfstoffe weniger gut gegen diese Variante wirken.

129.000 Neuinfektionen: Erneut Rekordwert in den USA

Die USA verzeichnen nach aktualisierten Daten mit mindestens 129.606 Corona-Neuinfektionen den dritten Tag in Folge einen Rekordwert. Damit stieg die Gesamtzahl der Ansteckungen auf 9,78 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Die Zahl der Todesfälle nach einer Infektion erhöhte sich um mindestens 1.219 auf 236.250. Wie rasant das Virus sich landesweit ausbreitet, zeigt, dass allein 20 der 50 Bundesstaaten einen neuen Höchstwert meldeten. Die USA sind das am stärksten von der Pandemie betroffene Land weltweit.

Bundesregierung stuft ganz Italien als Risikogebiet ein

Wegen dramatisch steigender Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ganz Italien ab Sonntag als Corona-Risikogebiet ein. Zudem wurden am Freitag das gesamte portugiesische Festland, fast ganz Schweden sowie Dänemark mit Ausnahme der Inseln Grönland und Färöer auf die vom Robert Koch-Institut (RKI) geführte Risikoliste gesetzt. Auch ganz Nordgriechenland und die Provinz um Athen sowie einzelne Regionen in Estland, Lettland, Litauen und Norwegen kommen hinzu.

Damit gibt es kein Land mehr in Europa ohne Risikogebiet. Bis auf zwei kleine Gemeinden in Österreich ist nun auch das komplette Grenzgebiet zu Deutschland in den neun Nachbarländern betroffen.

Merkel startet Corona-Dialog mit Bürgern

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sucht angesichts der Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie mit einem neuen digitalen Dialogformat einen Gedankenaustausch mit Bürgern. Unter dem Titel "Die Bundeskanzlerin im Gespräch" wolle die Kanzlerin an die Tradition von Bürgerdialogen anknüpfen, kündigte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin an. Es seien vier dieser Veranstaltungen geplant, bei denen jeweils eine gesellschaftliche Gruppe in den Blickpunkt genommen werde. Zum Auftakt soll es am 12. November ein Gespräch mit Auszubildenden und Ausbildern geben.

Es würden ein Bürgerdialog zum Komplex Pflege mit Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und Pflegekräften folgen sowie je eine Veranstaltung mit Polizistinnen und Polizisten sowie mit Studentinnen und Studenten, sagte Seibert. Bei dem Format solle es darum gehen, wie sich Ausbildung, Pflege, Polizeidienst oder Studium in Folge der Pandemie verändert hätten.

Sieben Todesfälle nach Corona-Infektion in Altenheim

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim im Landkreis Tübingen sind inzwischen sieben Bewohner gestorben. Das sagte eine Sprecherin des Wohlfahrtswerks Baden-Württemberg am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte der SWR berichtet. Zuletzt seien 29 Bewohner des Hauses in Mössingen positiv auf das Virus getestet worden, der Zustand einer Person sei kritisch, hieß es in einer Mitteilung. Am Wochenende seien weitere Tests geplant. Insgesamt bietet das Heim Platz für 59 Personen.

Erste Covid-19-Fälle waren schon im Oktober in der Einrichtung aufgetreten, bis Freitag vergangener Woche waren bereits drei Bewohner nach einer Corona-Infektion gestorben. Auch 13 Angestellte des Heims waren positiv auf das Virus getestet worden. Davon seien mittlerweile vier wieder im Dienst, hieß es.

Baden-Württembergs Innenminister: Zwangseinweisung für Quarantäne-Verweigerer

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl will Medienberichten zufolge Quarantäne-Verweigerer zwangsweise in ein geschlossenes Krankenhaus einweisen lassen. Dies solle möglich sein, wenn die Betroffenen sich nicht an die Auflagen zur häuslichen Isolation wegen einer Corona-Infektion oder wegen eines Verdachtes darauf hielten, berichten "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten". Mehr dazu lesen Sie hier.

Mutiertes Coronavirus – Dänemark greift zu harten Maßnahmen

Dänemark hat scharfe Maßnahmen gegen die Ausbreitung einer mutierten Form des Coronavirus verkündet: Im Nordwesten des Landes wurden die Menschen in Teilen Jütlands von der Regierung in Kopenhagen aufgerufen, ab Donnerstagabend ihre Region nicht mehr zu verlassen. Betroffen sind mehr als 280.000 Menschen. Wissenschaftler befürchten, dass die Mutation des Virus, die bei Nerzen und bei Menschen gefunden wurde, die Wirksamkeit künftiger Impfstoffe beeinträchtigen könnte. Mehr dazu lesen Sie hier.

Es handele sich um eine "wirkliche Absperrung" der Region. Dänen und ausländische Besucher wurden aufgerufen, dem Gebiet fernzubleiben, in dem Restaurants und Bars ab Samstag geschlossen bleiben sollen. Mit Ausnahme von Schulbussen wird auch der öffentliche Nahverkehr eingestellt. Züge und Busse sollen nicht mehr die Grenzen zu den Regionen überqueren.

Schwere Ausschreitungen bei Corona-Protest in Slowenien

Bei einer Demonstration gegen die Anti-Corona-Maßnahmen in Slowenien ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. In der Hauptstadt Ljubljana wurden aus einer Menge von Hunderten Demonstranten heraus am Donnerstag Flaschen, Steine, Knallkörper und Rauchbomben auf die Polizei geworfen. Diese ging gegen die Demonstranten mit Tränengas, Pfefferspray und Wasserwerfern vor.

Nach Angaben des örtlichen Polizeichefs Stanislav Vrecar wurden etwa zehn Polizisten leicht verletzt. Zehn Demonstranten seien festgenommen worden. Am frühen Abend habe die Polizei wieder "Frieden und Ordnung" in der Stadt hergestellt, sagte Vrecar.

Die Polizei hatte die Demonstranten gewarnt, dass ihre Versammlung aufgrund der geltenden Corona-Restriktionen verboten sei. Die Konfrontationen begannen vor dem Parlamentsgebäude und setzten sich danach in anderen Stadtteilen fort. Sie dauerten mehr als zwei Stunden. Seit Oktober gelten in Slowenien strikte Corona-Maßnahmen, darunter Ausgangsbeschränkungen, sowie die Schließung von Schulen und nicht essenzieller Geschäfte.

Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA auf neuem Höchstwert

In den USA ist am zweiten Tag in Folge ein Rekordwert bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie die Johns-Hopkins-Universität am Donnerstagabend (Ortszeit) mitteilte, wurden mehr als 120.000 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden erfasst – die genaue Zahl beträgt 123.085. Damit wurde der Rekordwert vom Vortag deutlich übertroffen. Am Mittwoch – dem Tag nach der US-Präsidentschaftswahl – hatte die Universität 99.660 neue Infektionsfälle bekannt gegeben.

Die Gesamtzahl der registrierten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in den USA seit Beginn der Pandemie liegt bei mehr als 9,6 Millionen. Die Zahl der Todesopfer im Land liegt laut den amtlichen Statistiken bei knapp 235.000. Von den absoluten Zahlen her sind die Vereinigten Staaten das mit Abstand am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt.

Beschränkungen in dänischer Region nach Corona-Mutation bei Nerzen

Aus Sorge vor einer Ausbreitung einer bei Nerzen aufgetretenen Mutation des Coronavirus erlässt die dänische Regierung weitreichende Beschränkungen in der Region Nordjütland. In sieben Kommunen wird der öffentliche Nahverkehr eingestellt, die knapp 280.000 Einwohner werden eindringlich aufgefordert, in ihrer jeweils eigenen Kommune zu bleiben. Schüler der fünften bis achten Klasse sollen ab Montag aus der Ferne unterrichtet werden, gleiches gilt für Studenten weiterführender Bildungseinrichtungen, wie die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Donnerstagabend bekanntgab.

Betroffen von den Beschränkungen sind die Kommunen Hjørring, Frederikshavn, Brønderslev, Jammerbugt, Thisted, Vesthimmerland und Læsø. Restaurants, Kneipen und andere Lokale müssen dort ab Samstag schließen, dürfen aber Essen zum Mitnehmen anbieten. Sporthallen, Schwimmbäder und Fitnessstudios werden ab Montag geschlossen.

Man könne von einem reellen Lockdown in Nordjütland sprechen, sagte Frederiksen. Dies sei notwendig, weil ein mutiertes Coronavirus das Risiko mit sich bringe, die Wirkung eines kommenden Impfstoffes zu beeinflussen. Alle Bürger in den betroffenen Kommunen werden aufgefordert, einen Corona-Test zu machen. Mehr zu der Corona-Mutation lesen Sie hier.

Aktuelle Corona-Lage in den USA

Die US-Seuchenschutzbehörde CDC registriert binnen 24 Stunden 106.537 Neuinfektionen. Insgesamt haben sich in den USA demnach nunmehr rund 9,464 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Die Zahl der Todesfälle stieg um 1.141 auf 233.129. Die Zahlen der CDC können von den aus den einzelnen Bundesstaaten gemeldeten Fällen abweichen.

Zahl der Neuinfizierten auch in Schweden auf Rekordhoch

Die Zahl der Neuinfizierten in Schweden steigt auf ein Rekordhoch von 4.034. Die Zahl der Toten geben die Behörden nun mit 6.002 an, fünf mehr als am Vortag. Das Land hat in der Viruskrise eine Strategie verfolgt, die auf die Vermeidung von Lockdowns setzt. Die Zahl der Covid-19-Toten in Schweden ist gemessen an der Einwohnerzahl deutlich höher als in anderen nordischen Ländern, aber geringer als etwa in Spanien oder Großbritannien.

Neuer Höchststand: Über 58.000 Neuinfektionen in Frankreich

Frankreich meldet mit 58.046 neuen Ansteckungen binnen 24 Stunden einen neuen Höchststand. Insgesamt sind damit in Frankreich mehr als 1,6 Millionen Infektionen registriert. Die Zahl der im Zusammenhang mit Covid-19 Verstorbenen erhöhte sich um 363 auf 39.037, wie die Behörden mitteilen.

WHO besorgt über Corona-"Explosion"

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich besorgt über die massiv beschleunigte Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in Europa geäußert. "Wir erleben eine Explosion" der Fallzahlen auf dem Kontinent, sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, am Donnerstag in Kopenhagen der Nachrichtenagentur AFP. Auch die Sterberate bei den Corona-Infizierten steige "allmählich".

Kluge rief die europäischen Staaten zu "gezielten und angemessenen" Gegenmaßnahmen auf, um die Pandemie einzudämmen. Die Schulen sollten allerdings "bis zum Schluss" offen bleiben und nur im äußersten Fall den Präsenzunterricht einstellen.

Europa ist mittlerweile die Weltregion mit den meisten nachgewiesenen Corona-Infektionen. Wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage von Behördenangaben am Donnerstag ergab, wurden in Europa mittlerweile 11,6 Millionen Ansteckungen und 293.000 Todesfälle registriert.

Griechenland kündigt dreiwöchigen Lockdown an

Im Kampf gegen die Ausbreitung von Corona hat die griechische Regierung einen dreiwöchigen Lockdown für das ganze Land verfügt. Er könne nicht zulassen, dass das Gesundheitssystem überlastet werde, begründete Premier Kyriakos Mitsotakis den harten Schritt am Donnerstag in einer Fernsehansprache. Ab Samstagmorgen müssen alle Läden außer Supermärkten, Apotheken und anderen lebenswichtigen Geschäften schließen. Außerdem gilt von 21.00 bis 5.00 Uhr eine allgemeine Ausgangssperre.

Ausgenommen sind Berufstätige, die vom Arbeitgeber eine entsprechende Bestätigung mitführen. Wer tagsüber einkaufen oder zum Arzt gehen will, muss per SMS darüber informieren. Die Schulen im Land werden – bis auf Kindergärten und Grundschulen – auf Online-Betrieb umstellen. Überall gilt Maskenpflicht. Schon jetzt sei die Zahl der Neueinweisungen in Krankenhäuser hoch, sagte Mitsotakis. "Geht es so weiter, sind in den nächsten Tagen die ersten Krankenhäuser am Limit."

Im Vergleich zu anderen Ländern ist Griechenland bisher nicht so stark von Corona betroffen gewesen. Allerdings schnellten die Zahlen in den vergangenen Wochen vor allem in Athen und Thessaloniki in die Höhe. Am Freitag zählte die griechische Gesundheitsbehörde 2.646 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Insgesamt verzeichnet das Land seit Ausbruch der Pandemie bisher knapp 47.000 Infektionen, 673 Menschen sind gestorben. Zum Vergleich: Im einwohnermäßig ähnlich großen Bundesland Baden-Württemberg wurden nach Angaben der Landesregierung seit dem Frühjahr rund 90.000 Fälle registriert, 2.071 Menschen sind bisher gestorben.

Corona-Tagesrekord in Tschechien

Nach mehreren Wochen leichter Entspannung ist die Zahl der festgestellten Corona-Neuinfektionen in Tschechien auf einen Rekordwert geklettert. Das Gesundheitsministerium in Prag meldete am Donnerstag 15.729 bestätigte Fälle innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Das ist der größte Zuwachs innerhalb eines Tages seit Ausbruch der Pandemie. Zudem ist die Zahl der an Covid-19 erkrankten Patienten, die eine Krankenhausbehandlung brauchen, mit 8.300 auf den bisher höchsten Wert geklettert.

Das Land mit seinen knapp 10,7 Millionen Einwohnern war von der ersten Welle im Frühling nur wenig betroffen, verzeichnete aber im Herbst einen der steilsten Anstiege der Infektionsraten in Europa. Um eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, verhängte die Regierung des liberal-populistischen Ministerpräsidenten Andrej Babis Anfang Oktober einen inzwischen bis vorerst zum 20. November verlängerten Notstand mit weitgehenden Ausgangsbeschränkungen und einer nächtlichen Ausgangssperre. Restaurants und Schulen sowie die meisten Geschäfte sind geschlossen. Die Menschen sind angehalten, auch tagsüber weitgehend zu Hause zu bleiben. Firmen und Behörden sollen nach dem Wunsch der Regierung ihren Mitarbeitern, wenn möglich, Arbeit im Homeoffice anbieten.

Als aktive Infektionsfälle zählten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag 174.820 Menschen, 199.763 gelten bisher als geheilt. Seit Ausbruch der Pandemie wurden 378.716 Infizierte und 4.133 Tote im Zusammenhang mit Corona bestätigt. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in Tschechien binnen 14 Tagen am Donnerstag bei 1.594,4 und damit sechseinhalb mal so hoch wie in Deutschland und fast so hoch wie in Belgien.

Erstmals über 7.000 neue Corona-Fälle in Österreich

In Österreich schnellen die Neuinfektionszahlen weiter nach oben. Laut Innenministerium wurden 7.416 neue Positiv-Tests binnen 24 Stunden gezählt, was einem Rekordwert entspricht. 2.737 Personen befinden sich aufgrund des Corona-Virus im Krankenhaus, davon 407 auf Intensivstationen. In der Hauptstadt Wien sind erstmals seit Beginn der Pandemie mehr als 1.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt worden. Die meisten Fälle wurden aus Oberösterreich gemeldet mit 1.540 Positiv-Tests. In Österreich sind bisher insgesamt 1.268 Menschen an den Folgen des Corona-Virus verstorben.

England: Ausschreitungen vor Teil-Lockdown

Bei ausgiebigen Feiern kurz vor dem vierwöchigen Teil-Lockdown in England ist es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. In Merseyside im Nordwesten des Landesteils wurden Polizisten, die ein Treffen von Hunderten Menschen auflösen wollten, am Mittwochabend mit Feuerwerkskörpern attackiert. Die Feiernden hätten nicht nur Einsatzkräfte bedroht, sondern mit ihrem Verhalten auch das Infektionsrisiko erhöht, so die Polizei.

Die Menschenmenge wollte nach altem Brauch an den vereitelten Anschlag des katholischen Extremisten Guy Fawkes am 5. November 1605 auf den protestantischen König James I. erinnern. Die Verschwörer um Fawkes wollten den König mit einer großen Menge Schießpulver im Londoner Parlament in die Luft sprengen.

In vielen englischen Städten, vor allem in der Hauptstadt London, wurde ausgiebig kurz vor dem Teil-Lockdown gefeiert. Menschenmengen drängten sich durch Straßen, viele Partygänger waren betrunken. "Das ist wie Silvester hier", sagte ein Mann. Nach einer Massenschlägerei in Südengland nahmen die Polizei von Sussex zwei Personen fest.

Corona-Labore kommen mit dem Testen nicht hinterher

Immer öfter kommen Corona-Labore mit dem Auswerten von Tests nicht hinterher. So meldeten laut Robert Koch-Institut (RKI) in der vergangenen Kalenderwoche (bis 1.11.) 69 Labore einen Rückstau von insgesamt 98.931 abzuarbeitenden Proben. Zwei Wochen zuvor waren es noch 52 Labore mit 20.799 abzuarbeitenden Proben, wie aus dem RKI-Lagebericht von Mittwochabend hervorgeht. 55 Labore nannten laut RKI zuletzt Lieferschwierigkeiten für Reagenzien unter anderem zum Auswerten der Tests, Plastikverbrauchsmaterialien und Pipettenspitzen.

"Mit steigenden Probenzahlen, wie sie zurzeit aufgrund der weiten Indikationsstellung zu beobachten sind, verlängern sich auch die durchschnittlichen Bearbeitungszeiten", schreibt das RKI. Es gebe in den letzten Wochen zunehmend Berichte von Laboren, die sich stark an den Grenzen ihrer Auslastung befänden.

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Die sogenannte Positivenquote bei Corona-Tests in Deutschland hat sich derweil in den vergangenen zwei Monaten in etwa verzehnfacht. So schlugen in Kalenderwoche 44 (bis 1.11.) laut RKI etwa 7,3 Prozent der Tests an – der höchste Wert seit der ersten Aprilhälfte. In Kalenderwoche 35 (bis 30.8.) waren es noch rund 0,7 Prozent.

Niedersachsen: Corona-Ausbrüche in 84 Pflegeheimen

Die Zahl der Coronavirus-Ausbrüche in niedersächsischen Alten- und Pflegeheimen hat weiter zugenommen. In der vergangenen Woche seien insgesamt 84 Einrichtungen mit aktivem Infektionsgeschehen gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover der dpa mit. Aktuell gebe es 372 an Covid-19 erkrankte Bewohner und 214 erkrankte Mitarbeiter (Datenstand Mittwochnachmittag). Zwischen dem 28. Oktober und 3. November starben elf Bewohner in vier betroffenen Seniorenheimen.

Zuletzt waren die Stadt und der Landkreis Hildesheim besonders betroffen. In Sarstedt wurden über 30 Bewohner und mehre als ein Dutzend Beschäftigte eines Heimes positiv auf Sars-CoV-2 getestet. In einer Hildesheimer Einrichtung gab es weit über 50 erkrankte Bewohner und Mitarbeiter. Kostenlose Schnelltests sollen eigentlich in der zweiten Welle der Corona-Pandemie Ausbrüche in Heimen und Kliniken verhindern. Eine entsprechende neue Testverordnung des Bundesgesundheitsministeriums trat am 15. Oktober in Kraft.

USA verzeichnen erneut Rekord bei Neuinfektionen

In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mit mindestens 102.591 Neuinfektionen einen Tag nach der Präsidentschaftswahl einen neuen Höchstwert. Damit steigt die Zahl der bestätigten Ansteckungen binnen 24 Stunden auf grob 9,5 Millionen. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Der bisherige US-Rekord wurde am 30. Oktober mit 100.233 Neuinfektionen registriert, dem bislang höchsten Wert weltweit. Zudem wurden zuletzt erstmals seit drei Monaten wieder mehr als 50.000 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern behandelt. Der Anteil der positiven Tests liegt in South Dakota bei über 50 Prozent und in Iowa und Wyoming bei über 40 Prozent. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Positivtestraten von über fünf Prozent als besorgniserregend, weil sie auf eine unentdeckte Übertragung hinwiesen. Die USA sind das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt.

Fast 500 Corona-Tote binnen eines Tages in Großbritannien

Mit fast 500 Toten innerhalb eines Tages hat Großbritannien den höchsten Stand an Todesfällen von Corona-Infizierten seit Mitte Mai erreicht. Die zuständige Statistikbehörde meldete am Mittwoch 492 Fälle, in denen die Patienten innerhalb von vier Wochen vor ihrem Tod positiv auf das Coronavirus getestet worden waren. So hoch lag die Zahl der Todesfälle nicht mehr seit dem 19. Mai, als 500 Tote gezählt wurden. Mit mehreren Zehntausend Toten gilt Großbritannien als das bislang von der Pandemie am härtesten getroffene Land in Europa.

Für den staatlichen Gesundheitsdienst NHS gilt ab Donnerstag zudem die höchste Warnstufe. Man steuere auf eine "ernste Situation" zu, sagte NHS-Chef Simon Stevens am Mittwoch. Ab diesem Donnerstag gilt in England zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ein Teil-Lockdown mit ähnlichen Regeln wie in Deutschland.

Australien will BioNTech-Impfstoff kaufen

Australien sichert sich eine Belieferung mit zwei weiteren Covid-19-Impfstoffen - unter anderem vom Mainzer Unternehmen BioNTech. Der Staat werde im Fall einer Zulassung 40 Millionen Dosen von der US-Biotechfirma Novavax und zehn Millionen Dosen von BioNTech und seinem US-Partner Pfizer kaufen, teilt Ministerpräsident Scott Morrison mit. Die Vereinbarungen haben demnach ein Volumen von umgerechnet rund 917 Millionen Euro. Erst im September hatte Australien den Kauf von 85 Millionen Impfstoffdosen mit dem heimischen Biotech-Unternehmen und dem britischen Pharmakonzern AstraZeneca im Wert von etwa einer Milliarde Euro beschlossen, sollten sich deren Versuche als erfolgreich erweisen.

Italien verschiebt neue Corona-Verschärfungen

Die Regierung in Rom verschiebt die jüngsten Verschärfungen zum Corona-Schutz in Italien kurzfristig um einen Tag. Das sagte Ministerpräsident Giuseppe Conte am Mittwochabend im Fernsehen. Der Beginn sei statt für Donnerstag jetzt für Freitag vorgesehen, sagte er. Die Regierung plant unter anderem nächtliche Ausgangssperren im ganzen Land sowie weitere Maßnahmen in Hochrisikozonen in bestimmten Regionen. Die Vorbereitung erfordere noch etwas Zeit.

Polen verhängt Teil-Lockdown

Polen hat wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen einen erneuten Teil-Lockdown verhängt. "Die Pandemie wird immer schlimmer, deshalb müssen wir entschlossen reagieren", sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Mittwoch bei einer virtuellen Pressekonferenz. Das Land mit seinen 38 Millionen Einwohnern hatte am Mittwoch mit mehr als 24.000 Infektionen binnen 24 Stunden einen Rekordanstieg der Fallzahlen verzeichnet.

Ab Samstag müssen deshalb die meisten Geschäfte in Einkaufszentren schließen. Nur Supermärkte, Apotheken und Friseursalons dürfen offen bleiben. Auch Kinos, Theater und Galerien werden geschlossen. Hotels dürfen nur noch Geschäftsreisende beherbergen. Nachdem bereits ältere Schüler und Studenten auf Fernunterricht umsteigen mussten, ordnete die Regierung dies nun auch für die Klassen eins bis drei an.

Ochsenfurt: Corona-Fälle in Seniorenzentrum nehmen weiter zu

In einem besonders von Corona betroffenen Seniorenheim im unterfränkischen Ochsenfurt (Landkreis Würzburg) steigen die Fallzahlen weiter. Inzwischen lägen 89 positive Testbefunde vor, teilte das Landratsamt Würzburg am Mittwoch mit.

Betroffen seien bislang 61 Bewohner sowie 28 Mitarbeiter (Stand 15.00 Uhr). Drei Bewohner seien nach wie vor in stationärer Behandlung.

Das Würzburger Gesundheitsamt hatte für das komplette Heim Quarantäne angeordnet, alle 109 Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung wurden getestet. Nun sollen zweimal negativ getestete Personen von den positiv Getesteten getrennt werden.

In zehn Tagen doppelt so viel Intensivpatienten wie heute

Die Intensivmediziner in Deutschland rechnen spätestens in zehn Tagen mit doppelt so vielen Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen wie am Mittwoch. Der Präsident der Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe Janssens, appelliert deshalb an die Politik, Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die Kliniken den Regelbetrieb einstellen können.

"Aus dem Regelbetrieb heraus – damit wird Fachpflegepersonal aus der Anästhesie freigesetzt", sagt Janssens RTL/ntv. "Dieses Anästhesiefachpflegepersonal ist doch genau die Lösung. Die haben die gleiche Ausbildung wie Intensivschwestern und können uns dann auch helfen."

Außenminister Heiko Maas muss in Corona-Quarantäne

Außenminister Heiko Maas muss sich erneut isolieren. Der SPD-Politiker hatte Kontakt zu einer positiv getesteten Person. Mittlerweile liegt ein erstes Testergebnis vor. Mehr dazu lesen Sie hier.

Sieben-Tage-Inzidenz steigt in Luxemburg auf 750

In Luxemburg ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen in der vergangenen Woche weiter stark gestiegen. Im Vergleich zur Vorwoche wuchs sie um 39 Prozent auf 4.701 Fälle, wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Die sogenannte Inzidenzrate, also die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner, stieg auf 750 (26. Oktober bis 1. November). Das Durchschnittsalter der Neuinfizierten kletterte von 40,3 auf 41,2 Jahre.

Am 1. November gab es laut Statistik 8.224 aktive Infektionen. Eine Woche zuvor waren es noch 4.683 gewesen. 171 Menschen sind in Luxemburg bislang in Verbindung mit Covid-19 gestorben. 225 Menschen befinden sich in Kliniken, davon 30 auf Intensivstationen (Stand 4. November). Die neue Corona-Welle schwappt seit mehreren Wochen über das mit gut 600.000 Einwohnern zweitkleinste Land der EU.

Seit vergangenem Freitag gilt in Luxemburg eine nächtliche Ausgangssperre von 23 bis 6 Uhr und eine verstärkte Maskenpflicht – immer dort, wo mehr als vier Personen zusammentreffen. In Deutschland lag die Sieben-Tage-Inzidenz zuletzt bei knapp 126 (4. November).

Bundesweit 41 Meldungen über Engpässe in den Gesundheitsämter

Dem Robert-Koch-Institut (RKI) liegen derzeit 41 Mitteilungen zu Kapazitätsengpässen in den deutschen Gesundheitsämtern vor. Sieben Meldungen betreffen die Kategorie zwei, nach der die Infektionsschutzmaßnahmen in den nächsten Tagen nicht mehr gewährleistet werden können, wie das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch erklärte. 34 Meldungen betreffen die Kategorie drei, nach der Infektionsschutzmaßnahmen aufgrund von Engpässen nicht mehr vollständig vorgenommen werden können.

Seit Beginn der Erfassung am 30. April sind beim RKI insgesamt 61 Mitteilungen zu Kapazitätsengpässen in Landkreisen und kreisfreien Städten eingegangen. Aufgrund der rasant gestiegenen Infektionszahlen fällt den rund 375 Gesundheitsämtern in Deutschland die Nachverfolgung der Infektionsketten in der Corona-Pandemie immer schwerer.

Zur Entlastung der Gesundheitsämter werden Maßnahmen auf lokaler und Landesebene eingeleitet, wie das Gesundheitsministerium weiter mitteilte. Einige Gesundheitsämter werden durch die Bundeswehr oder mit "Containment Scouts" personell unterstützt.

Gericht erklärt Maskenpflicht in Teilen von Koblenz für rechtswidrig

Die in den Abendstunden geltende Maskenpflicht in Teilen der Innenstadt im rheinland-pfälzischen Koblenz ist rechtswidrig. Diese Regelung sei unverhältnismäßig, teilte das Verwaltungsgericht Koblenz am Mittwoch mit und gab damit dem Eilantrag eines Bürgers statt. Die Stadt habe nicht geprüft, ob es in den betroffenen Gebieten mildere Mittel zur Eindämmung der Corona-Pandemie gibt.

Für die Zeit zwischen 20 Uhr und 5 Uhr hatte die Stadt eine Maskenpflicht in den Stadtteilen Altstadt, Mitte und Süd verhängt. Es sei aber nicht ersichtlich, dass sämtliche Bereiche der Stadtteile in den Abend- und Nachtstunden stark frequentiert würden, urteilten die Richter.

Darum verbiete sich die Annahme, dass in allen betroffenen Bereichen mit einer Unterschreitung des Mindestabstands zu rechnen sei. Zudem sei nicht nachvollziehbar, warum im November genau wie im Sommer auch an Werktagen mit Ansammlungen junger Menschen und damit verbundenem Alkoholkonsum gerechnet werden müsse.

Nächtliche Ausgangssperren und rote Zonen in Italien

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte hat nach Medienberichten in der Nacht zum Mittwoch ein Dekret mit neuen Restriktionen im Anti-Corona-Kampf unterzeichnet. Demnach müssen die 60 Millionen Italiener nun wegen einer nächtlichen Ausgangssperre von 22 Uhr abends bis um 5 Uhr morgens zu Hause bleiben. Ausnahmen gibt es nur für dringende Wege wie etwa zur Arbeit oder zum Arzt. In Hochrisikozonen sind noch schärfere Teil-Lockdowns vorgesehen. Dort müssen viele Läden schließen und es gibt Reiseverbote, wie unter anderem die Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch schrieb. Außerdem werden alle Museen des Landes geschlossen.

Die Verschärfung der Regeln soll am Donnerstag starten und zunächst vier Wochen lang bis zum 3. Dezember gelten. Über die Maßnahmen hatten die Medien in den Vortagen schon berichtet. Die Regierung wollte das Dekret im Laufe des Tages veröffentlichen.

Zu den Maßnahmen gehört demnach auch ein neues Prinzip der Gefahrenbewertung, das Italien in drei Risiko-Zonen teilt. So will Rom gezielter auf regionale Unterschiede bei der Corona-Entwicklung eingehen. In den roten Zonen mit sehr hohem Corona-Risiko gehen die Verbote deutlich über die landesweiten Regeln hinaus. Nach ersten Berichten dürften die Lombardei und das Piemont im Norden sowie wohl Kalabrien im Süden zu solchen Hoch-Risiko-Zonen erklärt werden, schrieb die Zeitung "La Repubblica".

Italien hatte am Dienstag rund 28.250 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Diese Zahl lag unter den Höchstwerten der Vorwoche von mehr als 30.000 Fällen am Tag.

Dänischer Minister positiv getestet – Regierungschefin in Isolation

Der dänische Justizminister Nick Hækkerup ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er werde sich deshalb in der nächsten Zeit zu Hause isolieren, teilte der Minister in der Nacht zum Mittwoch auf Facebook mit. Hækkerup hatte wegen Krankheitssymptomen am Montag einen Corona-Test gemacht und sich seitdem zu Hause aufgehalten. Er zählt in der Corona-Krise neben Regierungschefin Mette Frederiksen und Gesundheitsminister Magnus Heunicke zu den wichtigsten Akteuren der sozialdemokratischen Regierung in Kopenhagen.

Infektionszahlen in NRW steigen weiter deutlich an

Die Zahl der Corona-Infektionen steigt in Nordrhein-Westfalen weiter deutlich an. Landesweit seien bis Mittwoch (Stand 00:00 Uhr) 148.696 bestätigte Covid-19-Fälle gemeldet worden, gut 4.500 mehr als am Vortag, teilte das Landeszentrum für Gesundheit am Mittwoch auf seiner Homepage mit. Der Wert pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen liegt landesweit bei 167,3 (plus 4,9) und damit weit jenseits der Warnschwellen von 35 und 50. Solingen bleibt nach der Aufstellung mit einem Sieben-Tages-Wert von 226,1 unter den stark betroffenen Kommunen. Noch höhere Werte haben NRW-weit nur Herne, Duisburg, Hagen, Remscheid und Gelsenkirchen.

Tschechien: Mehr als 12.000 Neuinfektionen an einem Tag

In Tschechien melden die Behörden 12.088 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Insgesamt haben sich damit 362.985 der 10,7 Millionen Einwohner nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der Menschen, die mit oder an dem Virus gestorben sind, steigt dem Gesundheitsministerium zufolge um 259 auf 3.913. Hier wurden allerdings die Todesfälle mehrerer Tage addiert.

USA: Doppelt so viele Todesfälle wie am Vortag

In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden mindestens 92.500 Neuinfektionen. Damit steigt die Zahl der Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden auf rund 9,42 Millionen. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten.

Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus starben, stieg um mindestens 1.142 auf 232.748. Damit hat sich die Zahl der täglichen Todesfälle am Wahltag im Vergleich zum Vortag von 557 auf mehr als 1.100 verdoppelt. Die USA sind sowohl bei den Infektions- als auch bei den Todesfällen das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt.

Generelle Maskenpflicht: Bis zu 25.000 Euro Bußgeld in Düsseldorf

Wer gegen die neue praktisch stadtweite Maskenpflicht in Düsseldorf verstößt, kann mit einer Geldbuße in Höhe von bis zu 25.000 Euro belegt werden. Das geht aus der Allgemeinverfügung vor, die Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt am Dienstagabend veröffentlicht hat.

Bislang galt die Maskenpflicht – wie in anderen Städten – in Düsseldorf nur für belebte Wege und Plätze. Die jetzt generelle Maskenpflicht, von der unter anderem Friedhöfe, Wälder und Parkanlagen sowie Rad- und Autofahrer ausgenommen sind, wird mit dem hohen Infektionsgeschehen begründet.

Mit Bezug auf das Infektionsschutzgesetz heißt es in der Verfügung, dass das vorsätzliche oder fahrlässige Weglassen einer Mund-Nasen-Bedeckung "mit einer Geldbuße bis zu fünfundzwanzigtausend Euro geahndet werden" könne. In NRW kostet es bisher 150 Euro, wenn man zum Beispiel im Bus keine Mund-Nasen-Bedeckung trägt.

850 Todesfälle in Frankreich an einem Tag gemeldet

Frankreich meldet weniger Neuinfektionen als am Montag, aber mehr als doppelt so viele Todesfälle wie am Tag zuvor. In den vergangenen 24 Stunden seien 36.330 neue Ansteckungen registriert worden, teilen die Behörden mit.

Am Montag war mit 52.518 Neuinfektionen ein neuer Höchststand erreicht worden. Insgesamt sind in Frankreich jetzt mehr als 1,5 Millionen Corona-Infizierte bekannt, die fünfthöchste Zahl weltweit.

Die Zahl der Todesfälle lag am Dienstag mit 854 so hoch wie seit dem 15. April nicht mehr. Am Montag wurden noch 416 Patienten gemeldet, die im Zusammenhang mit Corona gestorben waren. Insgesamt sind es nunmehr 38.289.

Ungarn verhängt wegen Corona-Pandemie erneut den Notstand

In Ungarn wird wegen der Corona-Pandemie erneut der Notstand ausgerufen. Die Maßnahme trete am Mittwoch in Kraft, kündigte Regierungschef Viktor Orban an. Er werde das Parlament bitten, den Notstand für 90 Tage zu verhängen. Zudem werde ab Mittwoch eine nächtliche Ausgangssperre angeordnet.

Das ungarische Parlament hatte die Regierung Ende März mit umfassenden Sondervollmachten zur Bewältigung der Coronavirus-Krise ausgestattet. Orban konnte damals im Zuge des nationalen Notstands per Dekret regieren.

Kritiker warfen ihm vor, die Pandemie zum Ausbau seiner Machtposition zu missbrauchen. Auch die EU-Kommission hatte wiederholt Besorgnis geäußert. Im Juni wurden die Corona-Sondervollmachten für Orban wieder aufgehoben.

Polizei meldet Tausende Corona-Verstöße

Die Bundespolizei hat am ersten Tag der neuen Kontaktbeschränkungen 2.989 Bürger wegen Verstößen gegen die Verordnungen zur Eindämmung des Coronavirus ermahnt. Wie das Bundespolizeipräsidium in Potsdam mitteilte, informierten die Einsatzkräfte am Montag bundesweit in 26 Fällen die örtlichen Gesundheitsämter, um ein Bußgeldverfahren einzuleiten. Insgesamt seien rund 6.000 Bundespolizisten unterwegs gewesen, um an den Landesgrenzen, in Zügen, in Bahnhöfen und auf Flughäfen auf Quarantänevorschriften hinzuweisen und Menschen ohne Mund-Nasen-Schutz anzusprechen.

In Offenburg gerieten sie dabei den Angaben zufolge an einen 51 Jahre alten Mann aus der Reichsbürger-Szene. Der einschlägig vorbestrafte Mann weigerte sich demnach vehement, im Zug eine Alltagsmaske aufzusetzen. Als er daraufhin gezwungen wurde, den Zug zu verlassen, schrie er laut Bundespolizei auf dem Bahnsteig und versuchte, die Einsatzkräfte zu schlagen und zu treten. Die Polizei habe daraufhin Pfefferspray eingesetzt und ihn gefesselt zur Wache gebracht. In Dortmund fiel laut Polizei ein 21 Jahre alter Nigerianer auf. Nachdem er sich konsequent geweigert habe, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, sei bei der Feststellung seiner Personalien aufgefallen, dass der in Italien gemeldete Mann keine Aufenthaltserlaubnis für Deutschland habe.

Bericht: Bund und Länder verabreden Corona-Impfstrategie

Bund und Länder haben sich einem Bericht zufolge auf eine Impfstrategie gegen das Coronavirus verständigt. Der Bund finanziere die Beschaffung des Impfstoffes, die Länder seien für die Organisation zuständig und sollten Impfzentren einrichten, berichteten die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" unter Berufung auf eine Beschlussvorlage der Gesundheitsministerkonferenz. Die Länder sollen demnach das "notwendige Zubehör zur fachgerechten Durchführung von Impfungen" beschaffen und finanzieren. Je nach Bedarf sollten die Kassenärztlichen Vereinigungen den Ländern helfen. An den Kosten der Impfzentren werde sich der Bund über die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen.

Dem Bericht zufolge soll bundeseinheitlich geregelt werden, welche Bevölkerungsgruppen wann geimpft werden. Pflegeheimbewohner, die zur Risikogruppe gehören und voraussichtlich bevorzugt geimpft werden, sollen demnach nicht in die Zentren kommen müssen – sie sollen stattdessen von den Ärzten besucht werden. Auch Transport und Lagerung des Impfstoffes sollen laut dem Bericht nach klaren Regeln erfolgen. Bundesweit soll der Impfstoff demnach an 60 Standorte geliefert werden. "Die Standorte werden dem Bund bis zum 10. November abschließend benannt", zitierten die Zeitungen aus der Beschlussvorlage.

Schweden kündigt weitere lokale Beschränkungen an

Nach einer schnellen Zunahme der Corona-Infektionen in Schweden kündigte Ministerpräsident Stefan Löfven strengere Maßnahmen in drei weiteren Regionen des skandinavischen Landes an. Die Lage sei "sehr ernst", sagte er auf einer Pressekonferenz. Mehr und mehr Intensivbetten würden nun zur Behandlung von Covid-19-Patienten genutzt. "Die Pause, die wir diesen Sommer hatten, ist vorbei." Besuche in Restaurants würden auf acht Personen beschränkt.

Intensivmediziner: Mehr Junge schwer an Corona erkrankt

Der Direktor der Intensivmedizin am Hamburger Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE), Stefan Kluge, berichtet von immer mehr jungen Corona-Patienten auf der Intensivstation. Anders als bei der ersten Welle der Virusausbreitung im Frühjahr seien dieses Mal viele Jüngere betroffen, sagte der Professor am Dienstag dem Radiosender Bayern 2. "Wir betreuen mehrere Patienten deutlich unter 50 Jahren und teilweise ohne Vorerkrankungen."

Kluge, der auch Präsidiumsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ist, wies darauf hin, dass die Entwicklung bei der Zahl der Intensivpatienten der der Infizierten um mehrere Tage hinterherläuft: "In wenigen Tagen werden wir, was die Zahl der Krankenhauspatienten angeht, die erste Welle übertreffen. Und das ist besorgniserregend."

DIVI-Präsident: Angaben zu freien Intensivbetten nicht immer korrekt

Die Angaben der Kliniken zur Zahl belegbarer Intensivbetten sind der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) zufolge nicht immer korrekt. Hinweise und Stichproben zeigten, dass mitunter auch Betten als frei gemeldet würden, für die gar kein Pflegepersonal verfügbar sei, sagte DIVI-Präsident Uwe Janssens der Deutschen Presse-Agentur.

Das Ausmaß der fehlerhaften Meldungen sei unklar. Krankenhäuser sind seit dem Frühjahr verpflichtet, die Zahl belegbarer Intensivbetten täglich an die DIVI zu melden. Dabei zählt ausdrücklich die Zahl der Betten, für die ausreichend Intensivkräfte für die Betreuung und Behandlung zur Verfügung stehen.

Bemühungen vom Frühjahr für den Aufbau einer Notfallreserve müssten wieder aufgenommen werden. Nötig seien außerdem auch Delegationskonzepte, damit Intensivpflegefachkräfte von Teams aus erfahrenen Pflegefachkräften unterstützt werden könnten, fordern die Grünen.

RKI meldet mehr als 15.000 Corona-Neuinfektionen

Die lokalen Behörden in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 15.352 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Am Dienstag vor einer Woche hatte die Zahl bei 11.409 gelegen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Neuer Rekord in Spanien – über 55.000 neue Fälle

Auch Spanien meldet einen Rekord mit 55.019 Neuinfektionen. Die Zahl der Toten steigt nach den Daten des Gesundheitsministeriums um 379.

52.518 Corona-Neuinfektionen und mehr als 400 Tote in Frankreich

In Frankreich sind binnen 24 Stunden erstmals mehr als 52.500 neue Corona-Infektionen registriert worden. Die Gesundheitsbehörde meldete am Montagabend 52.518 neu erfasste Ansteckungen. Der bisherige Höchstwert lag bei 52.010 gemeldeten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Die Behörden zählten außerdem mehr als 400 Corona-Todesfälle innerhalb eines Tages in den Krankenhäusern. Das ist, rechnet man die Todesfälle in Altenheimen nicht dazu, der höchste Wert seit dem Frühjahr.

Die Corona-Lage verschlechtert sich in dem Land mit 67 Millionen Einwohnern seit Wochen dramatisch. Seit Freitag gilt bis mindestens Anfang Dezember ein landesweiter Lockdown. Die Menschen dürfen nur noch mit triftigem Grund das Haus verlassen und müssen dabei stets ein entsprechendes Formular bei sich tragen. Mehr als 37.400 Menschen im Land sind bereits im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Rund 20,6 Prozent der Corona-Tests sind nach Angaben von Montag positiv.

Kramp-Karrenbauer muss in Quarantäne – trotz Negativtest

Auch Bundesverteidigungsministerin und CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer muss in Corona-Quarantäne. Sie sei informiert worden, dass es in ihrem näheren Umfeld eine Corona-Infektion gegeben habe, teilt das Ministerium mit.

Sie selbst habe zuletzt vor acht Tagen mit dieser Person Kontakt gehabt. Ihre Corona-Warn-App habe am Sonntag ein rotes Warnsignal angezeigt. Zwar sei sie danach negativ getestet worden. Aber vorsorglich begebe Kramp-Karrenbauer sich für die kommenden sechs Tage in Quarantäne, damit insgesamt ein Abstand von 14 Tagen zu dem Kontakt entstehe.

Palmer rät Senioren vom Busfahren ab – diese sind erbost

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen in einem Appell Senioren in seiner Stadt dazu aufgerufen, den Stadtbus nicht zu nutzen. "Der Tübinger Appell setzt wie Schweden auf Eigenverantwortung und besonderen Schutz der Alten", sagte er der "Bild"-Zeitung. Damit verärgert er die Senioren. Mehr dazu lesen Sie hier.

Spahn: Es kommen "Monate der Einschränkungen und des Verzichts"

Unmittelbar vor dem Teil-Lockdown im November hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Deutschen auf "Monate der Einschränkungen und des Verzichts" im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie eingeschworen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Spahn unterstützt Pflegeeinrichtungen mit Masken

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will mit 290 Millionen Masken aus Bundesbeständen Pflegeheime und ambulante Pflegedienste unterstützen. Rund 33.000 bundesweite Einrichtungen sollen die Masken-Hilfspakete bekommen, berichten die Zeitungen der "Funke Mediengruppe".

Die Masken waren in der ersten Phase der Pandemie angeschafft worden. "Die erfolgreichen Beschaffungsanstrengungen eröffnen Spielräume, die ich nutzen möchte, um Pflegeeinrichtungen gezielt und zusätzlich bei der Versorgung mit Schutzmasken zu unterstützen", heißt es in einem Brief des Ministers an die Pflegeeinrichtungen, der den Zeitungen vorliegt. Die Träger müssten sich aber weiterhin frühzeitig um die Beschaffung von Schutzausrüstung für die kommenden Monate kümmern, so Spahn. Die kostenfreie Masken-Lieferung ist ab dem 10. November geplant.

Oberster Verbraucherschützer – kürzere Laufzeiten für Abos

Angesichts des zweiten Corona-Lockdowns fordert Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller eine Entlastung der Bürger bei Abo-Verträgen. "Viele Verbraucher sind von der Krise stark betroffen. Sie sind in Kurzarbeit, haben ihre Arbeit oder Einkünfte verloren", sagt der Vorsitzende des Bundesverbands der Verbraucherzentralen den Zeitungen der "Funke Mediengruppe".

In dieser Situation seien Verträge mit langen Laufzeiten und langen Kündigungsfristen eine besondere Belastung und hinzu komme, dass manche Angebote wie Fitnessstudios während des Lockdowns gar nicht genutzt werden könnten. Als "Fehler" bezeichnete Verbraucherschützer Müller auch das im Mai beschlossene Gesetz, dass für abgesagte Veranstaltungen infolge der Pandemie anstelle einer Rückerstattung Gutscheine ausgegeben werden. Mit dieser Regelung legalisiere die Politik "inakzeptable Zwangsvertragsverlängerungen".

WHO-Chef in häuslicher Quarantäne

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, begibt sich nach Kontakt mit einem Infizierten in häusliche Isolation. "Ich wurde als Kontaktperson von jemandem identifiziert, der positiv auf Covid-19 getestet wurde. Ich bin gesund und ohne Symptome, werde mich aber in den kommenden Tagen gemäß den WHO-Protokollen selbst unter Quarantäne stellen und von zu Hause aus arbeiten", schreibt der WHO-Chef auf Twitter.

Söder: Alternative wäre nur, es laufen zu lassen

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die ab diesem Montag geltenden strengeren Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie verteidigt. "Die Alternative wäre, es laufen zu lassen", sagte der CSU-Chef am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will". Das würde aber einen enormen Anstieg der Infektionen bedeuten. Die Folge seien das Volllaufen der Krankenhäuser und am Ende auch hohe Todeszahlen.

"Es gibt auf der ganzen Welt kein anderes Konzept als das Reduzieren von Kontakten, um auf Corona zu reagieren", so Söder. "Wenn es ein besseres, leichteres gäbe, würden wir es ja sofort anwenden." Hinzukomme, dass der jetzige Lockdown milder sei als im Frühjahr und in anderen europäischen Ländern.

Gesamtschule in Schwerin geschlossen – Schüler in Quarantäne

Wegen mehrerer Corona-Infektionen schließt die Stadt Schwerin eine Gesamtschule für zwei Wochen. Es sei für rund 600 Schüler und 60 Lehrer Quarantäne angeordnet worden, wie die Stadt mitteilte.

Nach vorherigen Angaben waren bereits am Freitag mehr als 100 Schüler der Schule in Quarantäne, nun werde sie komplett geschlossen. Damit soll der Ausbruch eingedämmt werden, die Verfolgung der Infektionsketten sei kaum noch möglich, sagte Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD).

Wenn Symptome auftreten, solle umgehend getestet werden. Am Samstag seien zehn der 16 registrierten Neuinfektionen in der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern im Zusammenhang mit der Gesamtschule gewesen.

Ganz Nordrhein-Westfalen ist Risikogebiet

Ganz Nordrhein-Westfalen ist nach Darstellung des Robert-Koch-Instituts (RKI) Corona-Risikogebiet. Wie aus der Webseite des RKI am Sonntagmorgen hervorging, überschritt Soest die Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche – damit ist das Bundesland auf der Landkarte nun komplett rot oder hellrot markiert. Besonders angespannt ist die Situation der Statistik zufolge in Duisburg mit einem Wert von 256,1 – einen höheren gab es sonst nirgends in Nordrhein-Westfalen.

Virologe Drosten: Corona ist bis Ostern nicht vorbei

Mit einer schnellen Normalisierung der Lage ist laut Drosten vorerst nicht zu rechnen. "Sicher ist: Ostern ist die Pandemie nicht beendet", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Mehr dazu lesen Sie hier.

Gesamtschule in Schwerin geschlossen: Schüler in Quarantäne

Wegen mehrerer Corona-Infektionen schließt die Landeshauptstadt Schwerin eine Gesamtschule für zwei Wochen. Es sei für rund 600 Schüler und 60 Lehrer Quarantäne angeordnet worden, wie die Stadt am Samstagabend mitteilte. Nach vorherigen Angaben waren bereits am Freitag mehr als 100 Schüler der Schule in Quarantäne, nun werde sie komplett geschlossen. Damit soll der Ausbruch eingedämmt werden, die Verfolgung der Infektionsketten sei kaum noch möglich, sagte Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD).

Wenn Symptome auftreten, solle umgehend getestet werden. Am Samstag seien zehn der 16 registrierten Neuinfektionen in der Landeshauptstadt im Zusammenhang mit der Gesamtschule gewesen.

Bericht: 165 Schulen in Deutschland geschlossen

In Deutschland sind einem Zeitungsbericht zufolge aus Infektionsschutzgründen aktuell mindestens 165 Schulen komplett geschlossen. Das ergab eine Umfrage der "Welt am Sonntag" unter den 16 Kultusministerien der Bundesländer. Am höchsten ist die Zahl demnach mit 135 in Bayern. In Hessen findet derzeit in sechs Schulen wegen der Corona-Pandemie kein Präsenzunterricht statt, in Mecklenburg-Vorpommern vier, in Schleswig-Holstein zwei.

In einer Reihe von Ländern ist derzeit keine Schule vollständig außer Betrieb. Dazu gehören den Angaben nach Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, das Saarland, Thüringen, Berlin, Hamburg und Bremen. Wie in den anderen Ländern auch befinden sich hier aber ebenfalls teils viele Schüler und Klassenverbände in Quarantäne, berichtete die Zeitung.

Corona-Inzidenz im Landkreis Rottal-Inn wieder unter 300

Der Sieben-Tage-Wert bei den Corona-Infektionen im Landkreis Rottal-Inn ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wieder unter die Marke von 300 gesunken. Am Sonntag meldete das RKI 293 Fälle pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage. Am Vortag waren es noch 304,5 gewesen. Die bayerische Corona-Landkarte ist mittlerweile fast vollständig rot oder dunkelrot gefärbt. Nur noch der Landkreis Amberg-Sulzbach befand sich am Sonntag nach RKI-Angaben mit einer Inzidenz von 36,9 nicht in einer der beiden höchsten Warnstufen. Die rote Warnstufe gilt ab einem Wert von 50, die dunkelrote ab einer Inzidenz von 100.

Professor: "Kaum zu fassen, dass man diskutieren muss"

In der "Aktuellen Stunde" des WDR hat sich Professor Michael Hallek von der Uniklinik Köln zur aktuellen Corona-Krise geäußert. Er könne nicht verstehen, dass es immer noch Diskussionen über die Notwendigkeit der Einschränkungen gebe. "Man muss deutlich werden, wir haben einen schnelleren Anstieg als im Frühjahr."

Es sei kaum zu fassen, "dass man darüber redet und diskutieren muss, ob man diese vermeidbare Erkrankung auch vermeidet, durch die Möglichkeiten, die wir eben haben, im öffentlichen Leben." Man dürfe nicht zulassen, dass es wieder mehr Patienten auf den Intensivstationen gebe. Es sei kein angenehmer Kampf, wenn man an Covid-19 erkranke. "Diese Entfremdung der Kommunikation von denen, die täglich damit zu tun haben und der Bevölkerung, ist schon etwas, dass mir sehr große Sorgen bereitet."

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RKI meldet mehr als 14.000 Neuinfektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages 14.177 neue Corona-Infektionen gemeldet. Mehr dazu lesen Sie hier.

Australien hat seit langem erstmals keine Neuinfizierten

Australien meldet erstmals seit fast fünf Monaten keine neuen Positiv-Tests. Das gibt Gesundheitsminister Greg Hunt bekannt. Er bedankt sich in einer Twitter-Mitteilung beim australischen Volk und insbesondere den Beschäftigten des Gesundheitswesens. Es hatte massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung des Virus gegeben. Besonders stark betroffen war der Bundesstaat Victoria, wo weltweit mit die schärfsten und längsten Lockdown-Maßnahmen verhängt worden waren. Diese wurden bereits vergangene Woche größtenteils beendet.

Italien beklagt fast 300 Corona-Tote in 24 Stunden

In Italien ist die Zahl der Corona-Toten innerhalb von 24 Stunden stark gestiegen. Die Behörden in dem Mittelmeerland registrierten am Samstag fast 300 neue Todesopfer mit oder durch das Virus. Am Vortag lag diese Zahl bei knapp unter 200, vor genau einer Woche etwa halb so hoch (151) wie am Samstag. Auf dem Höhepunkt der ersten Corona-Welle hatten Italiens Behörden am 27. März knapp 1.000 Todesopfer an einem Tag verzeichnet.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages kletterte in dem 60-Millionen-Einwohner-Land um 31.758 Fälle. Dieser Wert lag nur leicht höher als am Freitag. Seit Beginn der Pandemie im Februar gab es in Italien fast 680.000 bestätigte Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2. Die Zahl der Corona-Toten stieg auf über 38.600.

In Rom kam es am Samstag bei Protesten gegen die Corona-Politik der Regierung zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Nach Medienberichten versammelten sich auf dem zentralen Campo de' Fiori mehrere hundert Menschen. Sie wandten sich gegen einen möglichen neuen Lockdown. Die Mitte-Links-Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte beriet an diesem Wochenende über weitere Verschärfungen der Anti-Corona-Vorschriften.

Portugal ordnet "Lockdown light" an

Das noch im Frühjahr wegen seiner niedrigen Corona-Zahlen gepriesene Portugal hat angesichts immer schneller steigender Infektionszahlen einen Teil-Lockdown angekündigt. 70 Prozent der rund 10,3 Millionen Bürger des Landes hätten ab Mittwoch die "Bürgerpflicht", möglichst Zuhause zu bleiben, sagte Regierungschef António Costa nach einer achtstündigen Krisensitzung am Samstagabend in Lissabon. Die Schulen sollten jedoch geöffnet bleiben.

Es handelt sich nicht um eine strikte Ausgangssperre, da die Menschen ihre Häuser verlassen dürften, um zur Arbeit, zum Arzt oder zu einem pflegebedürftigen Angehörigen zu gehen, wie Costa sagte. Auch sollen kurze Spaziergänge sowie der Besuch von Restaurants weiter erlaubt sein, die jedoch weniger Menschen bedienen dürften und früher schließen müssten. Wo immer möglich, solle zur Heimarbeit gewechselt werden. Wochenmärkte unter freiem Himmel und andere Marktveranstaltungen seien künftig verboten.

Die neuen Einschränkungen sollen in insgesamt 121 Kommunen landesweit einschließlich Porto und der Hauptstadt Lissabon gelten, in denen die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen 14 Tagen die Zahl von 240 überstieg. Costa betonte, die Maßnahmen seien unumgänglich, um einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu verhindern. Andererseits müsse aber auch die Wirtschaft am Laufen gehalten werden.

Kurz verkündet zweiten Lockdown in Österreich

Auch in Österreich droht die Corona-Pandemie außer Kontrolle zu geraten, die Infektionszahlen erreichen jeden Tag neue Rekordwerte. Den November wird das Land im Lockdown verbringen. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

Touristen müssen am Montag Hotels in Bayern verlassen

Touristen müssen Hotels in Bayern wegen des Corona-Teil-Lockdowns spätestens am Vormittag des 2. November verlassen. Touristische Übernachtungen seien von dem Tag an nicht mehr gestattet, sagte ein Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums am Samstag. "Übernachtungsgäste dürfen aus Kulanz auch noch im Laufe des Vormittags des 2. Novembers abreisen, obwohl die Verordnung eigentlich schon ab Mitternacht gilt."

Von Montag an soll es bundesweit bis Ende November einen Teil-Lockdown geben. Hotels dürfen dann keine Touristen empfangen. Unter anderem damit sollen die massiv steigenden Corona-Infektionszahlen in den Griff bekommen werden. Darauf hatten sich Bund und Länder am Mittwoch verständigt.

Tagesanbruch am Wochenende: Die Wunden der Corona-Furcht

Zum zweiten Mal steht Deutschland vor enormen Einschränkungen. Die Bundesregierung hat sich auf einen Teil-Lockdown geeinigt. Was macht das mit uns? Mit dieser Frage beschäftigt sich der aktuelle Tagesanbruch von t-online:

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Nächtliches Ausgangsverbot für ganz Griechenland beschlossen

Die griechische Regierung hat am Samstag ein landesweites nächtliches Ausgangsverbot angekündigt, um die Ausbreitung von Corona zu verringern. "Nach einer langen Phase der Stabilität nehmen die Fälle auch in unserem Land exponentiell zu", begründete Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis den Schritt in einer Videoansprache. "Unsere Wissenschaftler warnen davor, dass die neue Pandemie bald die Widerstandsfähigkeit des nationalen Gesundheitssystems erschüttern wird." Das Ausgangsverbot zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens soll am kommenden Dienstag in Kraft treten.

Touristen müssen Mecklenburg-Vorpommern bis 5. November verlassen

Touristen müssen spätestens bis zum 5. November aus Mecklenburg-Vorpommern abreisen. Das kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Freitagabend in Schwerin nach einer Kabinettssitzung an. Grundsätzlich dürften vom 2. November an für den restlichen Monat keine Gäste mehr für touristische Zwecke aufgenommen werden.

"Natürlich gilt für die Gäste, die schon da sind, dass sie eine Zeit haben, auch wieder zurückzureisen", sagte Schwesig. Dies gilt demnach für alle Buchungen, die bis einschließlich Freitag getätigt worden seien. Wer eine Unterkunft später buche, müsse bis zum kommenden Montag wieder abreisen.

Das Nachbarbundesland Schleswig-Holstein hatte am Freitag eine ähnliche Regelung wie Mecklenburg-Vorpommern angekündigt. Grundsätzlich müssen Touristen dort bis zum 2. November abgereist sein, Urlauber auf den Nordsee-Inseln und Halligen bekommen wegen der Kapazitäten im Fährverkehr sowie den Autozügen bis zum 5. November Zeit, wie die Landesregierung am Freitag in Kiel unter Verweis auf die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse mitteilte.

Helios-Chef: Vorsorglich Betten frei halten nicht nötig

Der Chef der Helios-Kliniken, Francesco De Meo, hat sich dagegen ausgesprochen, vorsorglich Klinikbetten für Covid-19-Patienten frei zu halten. Im Frühjahr waren die Krankenhäuser dazu angehalten worden und hatten als Ausgleich eine Prämie erhalten.

"Wir waren weit davon weg, nicht genug freie Intensivkapazitäten zu haben", sagte De Meo der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Unsere Krankenhäuser können ganz erheblich mehr an Covid-19 verkraften, als wir im März angenommen haben." Aus den Meldedaten der Krankenhäuser lasse sich eine Woche im Voraus ziemlich genau erkennen, wie viele schwere Covid-19-Fälle auf das Gesundheitssystem zukommen. "Diese Woche reicht uns, um das Krankenhausgeschehen komplett umzustellen."

Griechenland schließt ab Montag fast alle Bars und Restaurants

In Griechenland sollen Bars und Restaurants in den bevölkerungsreichsten Regionen für einen Monat geschlossen werden. Außerdem soll die nächtliche Ausgangssperre ausgeweitet werden, wie Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis ankündigt. Demnach gelten die Maßnahmen ab Montag.

Hessens Ministerpräsident muss in Quarantäne

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) wird sich in den kommenden Tagen in häusliche Quarantäne begeben, wie die Staatskanzlei in Wiesbaden mitteilt. Grund hierfür seien zwei positiv getestete Personen in der Staatskanzlei. Eine davon arbeite im direkten Umfeld des Ministerpräsidenten. "Ministerpräsident Bouffier selbst ist negativ getestet, und es geht ihm gut", erklärt ein Regierungssprecher. Bouffier werde die Amtsgeschäfte in der Quarantäne weiterführen.

RKI meldet mehr als 19.000 Infektionen in Deutschland an einem Tag

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat mit 19.059 Fällen binnen eines Tages einen neuen Höchstwert erreicht. Mehr dazu lesen Sie hier.

Studie: Zahl der Corona-Toten wird im November ansteigen

In den kommenden Wochen werden einer Studie zufolge deutlich mehr Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektionen sterben als in den vergangenen Wochen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Johnson erwägt Teil-Lockdown in England

Der britische Premierminister Boris Johnson erwägt im Kampf gegen die Corona-Pandemie einen neuen strengen Teil-Lockdown in England. Die "Times" meldete, dass Johnson die neuen Corona-Maßnahmen am Montag in einer Pressekonferenz ankündigen werde. Demnach solle alles geschlossen werden – abgesehen von lebenswichtigen Geschäften und Bildungseinrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Universitäten.

Die neuen Beschränkungen könnten ab Mittwoch bis 1. Dezember gelten. Die "Times" zitierte eine hochrangige Regierungsquelle, nach der die Maßnahmen diskutiert, aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen sei. Eine Regierungssprecherin wollte die Verschärfung am Samstag auf Nachfrage nicht kommentieren.

100.000 Neuinfektionen in den USA

In den USA liegt die Zahl der neuen Positiv-Tests erstmals über der Marke von 100.000, wie Reuters-Berechnungen ergeben. Mehr dazu lesen Sie hier.

Forscher befürchten 800 Corona-Tote pro Woche

Die Zahl der Todesfälle durch Covid-19 könnte sich in Deutschland nach Einschätzung von Max-Planck-Forschern in den ersten beiden Novemberwochen jeweils verdoppeln. Anfang November könnten wöchentlich 500 bis 800, möglicherweise sogar mehr Menschen an einer Infektion mit dem Coronavirus sterben, berichtete das Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen am Freitag.

Grundlage ist eine modellhafte Analyse einer Forschergruppe um Viola Priesemann. Demnach sind die immer noch relativ niedrigen Zahlen von Todesfällen darauf zurückzuführen, dass sich Sars-CoV-2 bis Ende September vor allem bei unter 60-Jährigen ausbreitete. Seither steige die Zahl der gemeldeten Infektionen auch bei Menschen über 60 Jahren. Das führe mit einem Zeitverzug von etwa zwei Wochen auch zu einem Anstieg der Todesfälle, der bereits jetzt klar zu beobachten sei.

Die Gruppe analysierte den Anstieg der gemeldeten Neuinfektionen nach Altersgruppen und ermittelte aus der beobachteten Sterblichkeit in der jeweiligen Altersfraktion, wie sich die Zahl der Todesfälle durch Covid-19 entwickelt. Vorhersagen über Mitte November hinaus seien aber schwierig, weil die Entwicklung tödlicher Covid-19-Erkrankungen vom Verlauf der Infektionszahlen insbesondere in der Altersgruppe der über 80-jährigen abhänge, erklärten die Forscher.

Deutsche Firma will bald Zulassung für Impfstoff beantragen

Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech ist zuversichtlich, schon in zwei Wochen eine Notfallgenehmigung für seinen Corona-Impfstoff bei der US-Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) beantragen zu können. Er rechne mit ersten Testdaten aus der entscheidenden Wirksamkeitsstudie bis Anfang November, sagte Biontech-Chef Ugur Sahin dem VRM-Medienhaus. Dann werde sich zeigen, ob der Impfstoff in der Lage sei zu schützen. "Wir sind optimistisch", so Sahin.

Mit einer Notfallzulassung für den Impfstoff in den USA könnte dieser zunächst nur an eine kleine Gruppe und später an immer größere Teile der Bevölkerung ausgegeben werden. "Diese Entscheidung obliegt letztlich der Regierung und den zuständigen Behörden", sagte Sahin. Dem "Business Insider" sagte Sahin, Biontech habe die Produktionskapazitäten deutlich erweitert.

"Wir planen, bis zum Ende des Jahres bis zu 100 Millionen Impfdosen verfügbar zu machen. Für das Jahr 2021 planen wir, ungefähr 1,3 Milliarden Dosen zu produzieren." Biontech und sein US-Partner Pfizer gehören neben dem US-Biotechkonzern Moderna und der britischen AstraZeneca zu den führenden Unternehmen bei der Suche nach einem Impfstoff. Das Forschungsministerium fördert die Entwicklung eines Impfstoffes mit 750 Millionen Euro.

Touristen müssen Schleswig-Holstein verlassen

Touristen müssen aus Schleswig-Holstein spätestens bis zum 2. November abreisen. Für Urlauber auf den Nordsee-Inseln und Halligen gelte eine Frist bis zum 5. November wegen der Kapazitäten im Fährverkehr sowie in den Autozügen, teilte die Landesregierung am Freitag in Kiel mit. Damit soll der Abreiseverkehr entzerrt werden.

Die Regierung verwies auf die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse für einen Teil-Lockdown, der am 2. November beginnt und vier Wochen dauern soll. Die Ministerpräsidentenkonferenz habe am Mittwoch beschlossen, dass "Übernachtungsangebote im Inland nur noch für notwendige und ausdrücklich nicht-touristische Zwecke zur Verfügung gestellt" werden. Für Schleswig-Holstein gelte deshalb, dass mit wenigen Ausnahmen für die kommenden vier Wochen keine Beherbergungsleistungen mehr in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen angeboten werden.

Erlaubt bleibe weiterhin eine Beherbergung aus beruflichen oder sozial-ethischen Gründen (beispielsweise Bestattung oder Sterbebegleitung) sowie medizinisch veranlassten Zwecken wie beispielsweise zur Begleitung von Kindern bei einem Krankenhausaufenthalt, erläuterte ein Regierungssprecher. Einzelheiten zu den Eindämmungsmaßnahmen werde eine Landesverordnung regeln. Sie soll bis Sonntag erarbeitet und dann veröffentlicht werden. "In Kraft treten wird die neue Verordnung am Montag", hieß es.

7-Tage-Inzidenz liegt bei über 100 für Deutschland

Die Zahl erfasster Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner lag in den vergangenen sieben Tagen erstmals bundesweit über 100. Die 7-Tage-Inzidenz liege Stand 0 Uhr bei 104,9, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mit. Tags zuvor hatte sie bei bundesweit 99,0 gelegen, vor vier Wochen noch bei 15,3. Eine hohe 7-Tage-Inzidenz zeigt an, dass sich viele Menschen mit dem Virus infiziert haben.

Besonders viele Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen erfassen den Daten vom Freitag zufolge derzeit Bremen (160,3), Berlin (146,1), Hessen (145,8) und Nordrhein-Westfalen (140,0). Werte über dem bundesweiten Mittel haben zudem auch Bayern (114,1) und das Saarland (116,5).

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Klicken Sie in der Tabelle auf die Spalte "7-Tage-Inzidenz", um die Landkreise mit dem geringsten Wert anzuzeigen.

50 Neuinfektionen in einer Region in sieben Tagen pro 100.000 Einwohner galten in den vergangenen Wochen als wichtiger Grenzwert, ab dem in dem Gebiet oft gezielt Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Welle eingeführt wurden.

Deutschland nimmt Corona-Patienten aus EU auf

Deutschland wird nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn solange Corona-Patienten aus anderen EU-Staaten aufnehmen, solange dies möglich ist. Dies gelte etwa für Staaten wie Tschechien oder Belgien, aber auch andere, die um Hilfe bitte würden. Das Auswärtige Amt teilt mit, dass derzeit bereits je zwei Corona-Intensivpatienten aus den Niederlanden und Belgien in deutschen Kliniken behandelt würden.

Polen meldet mehr als 20.000 Neuinfektionen

Die Behörden in Polen melden 21.629 nachgewiesene Neuinfektionen binnen eines Tages. Das ist abermals ein Rekordwert. 202 weitere Menschen starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Zusammenhang mit dem Coronavirus, insgesamt sind es damit 5.351. Um die wachsende Zahl der Patienten aufnehmen zu können, hat die Regierung mehrere Staatsunternehmen angewiesen, Feldlazarette zu errichten.

Österreich und Italien als Risikogebiete eingestuft

Die Bundesregierung hat Österreich bis auf zwei kleine Exklaven und fast ganz Italien wegen dramatisch steigender Infektionszahlen ab diesem Sonntag zu Corona-Risikogebieten erklärt. Mit Kroatien, Slowenien, Ungarn, Bulgarien und Zypern werden zudem fünf EU-Länder komplett auf die Risikoliste gesetzt, wie das Robert Koch-Institut am Freitag auf seiner Internetseite mitteilte.

Robert Koch-Institut meldet mehr als 18.000 Neuinfektionen

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat mit 18.681 Fällen binnen eines Tages einen neuen Höchstwert erreicht. Mehr dazu lesen Sie hier.

Kreis Pinneberg: Privatschule muss schließen

Im Kreis Pinneberg ist nach mehreren positiven Corona-Tests eine Privatschule vorerst geschlossen worden. Es gebe ein diffuses Infektionsgeschehen, teilte der Kreis Pinneberg am Freitagmorgen mit. So seien unabhängig voneinander an der Leibniz-Privatschule Elmshorn fünf Menschen positiv getestet worden. Das Infektionsgeschehen sei derzeit nicht auf einzelne Klassen einzuschränken.

Die rund 150 Lehrer der Einrichtung sollen am Samstag auf das Coronavirus getestet werden. Bis das Testergebnis – vermutlich am Montagnachmittag – vorliegt, bleibt die Schule den Angaben zufolge geschlossen.

Israel beschließt weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen

Knapp zwei Wochen nach ersten Lockerungen von Israels zweitem Corona-Lockdown sind weitere Erleichterungen geplant. Das sogenannte Corona-Kabinett beschloss in der Nacht zum Freitag die Öffnung der Grundschulen für die 1. bis 4. Klasse, allerdings unter Einschränkungen. Von Sonntag an dürfen auch Ferienwohnungen wieder geöffnet werden. In Gebetshäusern können sich bis zu zehn Menschen versammeln und draußen bis zu 20. Auch Friseur- und Kosmetiksalons dürfen dann wieder einzelne Kunden empfangen.

Straßengeschäfte sollen aber erst eine Woche später geöffnet werden. Sollten die durchschnittlichen Corona-Fallzahlen schon vorher auf rund 500 am Tag fallen, wird schon früher geöffnet. Auch nach den ersten Lockerungen in Israel waren die Infektionszahlen weiter gesunken. Am Freitag verzeichnete das Gesundheitsministerium 630 neue Fälle. Vor einem Monat waren es noch mehr als 9.000 am Tag gewesen.

Erstmals mehr als 90.000 Corona-Neuinfektionen in den USA

Wenige Tage vor der Präsidentschaftswahl in den USA ist im Land ein Rekordwert bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 91.295 neue Ansteckungsfälle erfasst. Damit wurde zum ersten Mal die Schwelle von 90.000 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gebrochen.

Zuletzt breitete sich das neuartige Virus vor allem im Norden und Mittleren Westen der USA stark aus. Die Gesamtzahl der verzeichneten Ansteckungsfälle in den Vereinigen Staaten stieg nach Angaben der Universität inzwischen auf 8,94 Millionen. In absoluten Zahlen sind die USA das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt.

Frankreich macht Homeoffice zur Pflicht

Frankreich macht als Teil des neuen Lockdowns die Arbeit von zu Hause zur Pflicht. Ausnahmen seien nur dann zulässig, wenn es technisch nicht anderes gehe, erklärt Arbeitsministerin Elisabeth Borne. Die Regierung stellt auch andere Einzelheiten der bereits am Mittwoch verkündeten Verschärfungen vor. Unter anderem gilt die Maskenpflicht jetzt für Kinder ab sechs Jahre statt wie bislang ab elf.

Zahl der Corona-Toten in Frankreich auf mehr als 36.000 gestiegen

In Frankreich hat sich die Zahl der Corona-Toten nach offiziellen Angaben auf mehr als 36.000 erhöht. 250 weitere Menschen seien in den vergangenen 24 Stunden an den Folgen der Viruserkrankung Covid-19 gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag in Paris mit. In der Nacht zum Freitag trat in Frankreich erneut ein landesweiter Lockdown in Kraft.

Die Zahl der Corona-Patienten, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen, stieg den Angaben zufolge auf 3147 – ein Plus von 395 im Vergleich zum Vortag. Insgesamt werden derzeit mehr als 21.600 mit dem Coronavirus Infizierte in französischen Krankenhäusern behandelt.

Frankreich ist eines der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder in Europa. Wegen der seit Wochen stark steigenden Infektionszahlen verhängte die Regierung in Paris einen erneuten landesweiten Lockdown.

Berlin beschließt Teil-Lockdown – macht aber Ausnahmen für Kinder

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird das öffentliche Leben in Berlin ab 2. November für vier Wochen teilweise heruntergefahren. Der Senat beschloss am Donnerstag weitreichende Beschränkungen für die Bürger, für Gastronomie, Kultur und Sport. Er setzt damit einen von Bund und Ländern vereinbarten Teil-Lockdown um.

Die Ministerpräsidenten hatten auf eine Schließung von Gastronomiebetrieben, Theatern, Opern, Konzerthäusern, Fitnessstudios, Kosmetiksalons, Freizeit- und Sportstätten verständigt. Der Amateursportbetrieb wird eingestellt, Vereine dürfen also nicht mehr trainieren. Für Kinder bis 12 Jahren gilt das in Berlin allerdings nicht - für sie ist weiter Training an der frischen Luft möglich.

Der gemeinsame Aufenthalt in der Öffentlichkeit ist nur noch Angehörigen zweier Haushalte mit maximal zehn Personen gestattet. Kinder bis 12 Jahren sind von dieser Regel ausgenommen. Hotels und Pensionen dürfen keine Touristen mehr aufnehmen. Schulen und Kitas sollen ebenso offen bleiben wie Geschäfte.

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